Produkt 07 2017

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HEFT-THEMA :

Gaby Kritsch. Seit etwa 25 Jahren liefere man Spezialitäten ins angrenzende Ausland, 2016 erwirtschaftete Berger 13% im Export bei einem Gesamtumsatz von 132 Mio. €. Beliebt sind Schinkenspezialitäten für die Theke, wie der „Traditions-Beinschinken“ oder der „Zitronenpfeffer-Schinken“. Im SB-Regal punkten Klassiker wie Knoblauch- oder Kümmelbraten sowie Saisonales wie „Antipasto-“ oder „Chili-Schinken“. Gerade deutsche Handelsketten wüssten die Expertise von Berger für Kochschinken sehr zu schätzen, meint Kritsch. Auch die Experimentierfreude im Bereich der Saisonalartikel macht sich bemerkbar. So punktete man bei einer großen Handelskette mit der Einführung des „Schinken des Monats“.

Österreich

© Loidl

S ARGUMENT ROT-WEISS-ROT AL

Erfolgreiche Grenzgänger

Österreich ist ein Exportland, auch im Fleisch- und Wurstwarenbereich. Tendenz steigend, denn offenbar scheint die Welt immer mehr auf den Geschmack der heimischen Produkte zu kommen.

G

roße Erfahrung, sehr hohe Qualitätsansprüche in der Erzeugung und Verarbeitung sowie die günstige geographische Lage und ausgezeichnete Infrastruktur sind wesentliche Gründe dafür, dass Österreich zu einem der führenden FleischSpezialisten Europas wurde“, bringt es die Export-Homepage der AMA auf den Punkt. So richtig los mit dem Außenhandel ging es mit dem EU-Beitritt und den damit einhergehenden Erleichterungen. Primäres Exportland ist dabei natürlich auch im Fleischbereich Deutschland. Erfreulicherweise blickt man optimistisch in die Zukunft, was zum einen auf die positive Entwicklung der letzten Jahre zurückzuführen ist. Zum anderen punkten ganz klar unsere hohe Produktqualität und das alpenländische Flair. Zudem lässt sich offenbar auch mit Nischenprodukten Umsatz im Export generieren. IMAGE. „Vor allem im Bereich Fleisch hat sich Österreich in den letzten Jahrzehnten

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im Ausland ein sehr positives Image aufgebaut. Die Konsumenten verbinden mit unseren Produkten ganz offensichtlich noch etwas Ursprüngliches und vor allem auch noch echtes Handwerk“, so Josef Huber Sen., GF Kitzbüheler Metzgerei Huber: „In der Bewerbung setzen wir auf die Marke Kitzbühel, die bei den Konsumenten klar positive Assoziationen von Natürlichkeit, hohem Qualitätsstandard und Tradition hervorruft.“ Vor allem am deutschen Markt im Bio-Segment ist Huber sehr gut vertreten. Der Exportanteil liegt bei 15% bei einem Jahresumsatz (2016) von ca. 11 Mio. €. Verkaufsschlager sind etwa die SB-Bio-Kochschinken-Artikel, Bio-Käsewurst oder der Bio-Pfefferkarreeschinken. Potential sieht man hierfür auch in Dänemark, wo man im konventionellen Bereich mit dem Kaiserspeck punktet.

VOLLSORTIMENTER. Auch für Wiesbauer ist der Exportmarkt von entscheidender Bedeutung. „Eine der Stärken von Wiesbauer im Export ist das Angebot eines österreichischen Vollsortimentes. Es sind vor allem gebratene Schmankerln wie der „Wiener Kümmelbraten“, das „Salzburger Scherzl“ oder die „Wiener Praterstelze“, die von uns bewusst für den Export aufgebaut wurden“, erzählt GF Thomas Schmiedbauer. Freilich wird in erster Linie für den österreichischen Konsumenten produziert. Schmiedbauer: „Das ist der Garant dafür, dass diese auch im Export erfolgreich sind.“ Primärer Markt ist hier ebenso Deutschland, aber auch in anderen EU-Ländern und darüber hinaus in Georgien wird die Marke „Wiesbauer“ gerne gegessen. Sehr gut angenommen werden die vor rund zehn Jahren erfundenen rotweiß-karierten Slicer-Verpackungen mit dem Buben in der Lederhose, die sich zu einem wichtigen Markenzeichen entwickelten. Wichtige Voraussetzung für das Wiesbauersche Exportgeschäft war die Eröffnung des Betriebes in Wien-Liesing. An diesem Standort wurde 2016 ein Umsatz von 95 Mio. €, nicht ganz die Hälfte davon im Export, erwirtschaftet. QUALITÄT. Ebenfalls in Georgien gerne gegessen wird „Schirnhofer“. Dort ist man sogar mit einem eigenen Partner vertreten. Wie in dieser Ausgabe berichtet startet das steirische Unternehmen nun mit Premium-Schweine-

Bio-Käsewurst der Metzgerei Huber

SCHINKENSAISON. Primär jene Produkte, die klar mit Österreich assoziiert werden, verkaufen sich gut, erzählt Berger-Verkaufsleiterin

Food

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