Produkt 1-2/2019

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t r e i e f t k u d Pro

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„Wir beobachten, dass der Trend zu Convenience-Produkten und insbesondere auch zu kleinen Convenience-Packungen anhält.“ AUSSERDEM. Ein weiterer Aspekt, der innerhalb der letzten 20 Jahre stark an Bedeutung gewonnen hat, ist natürlich der weitgefass-

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Eine zukunftsträchtige Nische.

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PRODUKT im Jahr 1999 über das Segment Convenience-Käse

KäSe im RücKblicK Im Rahmen unserer Jubiläums-Ausgabe werfen wir auch in der Kategorie Käse einen Blick zurück: Die gelbe Palette war damals maßgeblich vom aufkommenden Convenience-Trend geprägt, der das Kühlregal bis heute mitbeeinflusst. Im Laufe der Zeit haben aber auch ganz andere Faktoren den Markt bewegt.

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n der PRODUKT-Ausgabe 4/1999 widmeten wir uns dem Käse innerhalb eines eigenen Specials aus einem ganz bestimmten Grund: Scheiben, Reibkäse und ähnliche Produkte hatten derart an Bedeutung gewonnen, dass man über eine Neuordnung der ECR-Warengruppen-Klassifikation nachdachte. Es war von einer „stark ansteigenden Anzahl an Convenience-Produkten am Käsemarkt“ zu lesen und von einer „zukunftsträchtigen Nische“, von der man sich zurecht damals einiges erwartet hat. „Easyness und Ready-to-use sind die Schlagworte der neuen Generation von Nahrungsmitteln“, formulierte die damalige Redakteurin Sabine Schmaldienst und erläuterte, dass die abnehmende Bereitschaft zuhause zu kochen, aber auch das immer knapper werdende Zeitbudget der Bevölkerung die Voraussetzungen für die Generation der bequemen Produkte geschaffen habe. Spezialisten der Berglandmilch arbeiteten damals gemeinsam mit Nielsen an der Neuordnung der gelben Palette unter Berücksichtigung des Convenience-Segments mit den vier Bereichen Reibkäse, Scheiben, Aufstriche und Sonstige, um die entsprechenden Produkte auf passende Weise erfassen zu können. Eini-

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ge Monate zuvor hatte die Berglandmilch ihr „Schärdinger Fix & Fertig“-Reibkäse-Sortiment eingeführt und auch von „Alma“ (damals noch nicht Teil der Privatkäserei Rupp) gab es mit dem „Gamsberger“ in geriebener Form eine trendgerechte Neuheit. Die (1999 noch nicht in die Berglandmilch integrierte) TirolMilch offerierte ebenfalls erst seit kurzer Zeit Reibkäse in wiederverschließbaren Beuteln. Und auch im Scheibenbereich gab es zu jener Zeit überdurchschnittlich viele Neuheiten zu verzeichnen. „Die Käsescheiben sind das Wachstumssegment schlechthin“, war in PRODUKT 1999 zu lesen. HÄLT AN. Dieser Eindruck wurde auch von einigen Branchen-Insidern, mit denen wir uns anlässlich unseres Jubiläums ausgetauscht haben, bestätigt. „Die Vielfalt der Käsesorten und Verpackungstypen, die enorme Entwicklung des SB-Bereichs und das Thema Convenience haben die Entwicklung der gelben Palette in den letzten 20 Jahren maßgeblich beeinflusst“, schildert Christian Leeb, GF der SalzburgMilch. Bis heute hat das Thema keineswegs an Bedeutung verloren, wie Josef Braunshofer, GF der Berglandmilch ausführt:

Food

te Begriff Nachhaltigkeit, der sich im Käsebereich insbesondere durch verstärkte bzw. verstärkt kommunizierte Bemühungen rund ums Tierwohl, aber auch durch ein zunehmendes Bewusstsein für Regionalität und die Produktionsweisen bemerkbar gemacht hat. Was sicher dazu beitragen hat, dass etwa Heumilchprodukte heute von den Konsumenten so gut angenommen werden. Dabei ist das Konzept an sich ja nichts Neues und wird von vielen Milchbauern seit jeher praktiziert. Bei der Privatkäserei Woerle etwa wurde die Verwendung von Heumilch bereits im Jahr 1889 festgelegt, aber auch ganz viele andere Betriebe sind hier sehr engagiert. Erst kürzlich durfte die ARGE Heumilch, die sich seit 15 Jahren fokussiert um die Kommunikation und Vermarktung dieses Themas kümmert, ein weiteres Mitglied begrüßen (siehe Kasten rechts). Jüngere Konzepte wie etwa die TiergesundheitsInitiative der SalzburgMilch (seit 2017) oder auch der eben erst präsentierte Tierwohl-Bonus der Berglandmilch machen deutlich, dass das Thema Nachhaltigkeit wohl noch weiter an Bedeutung gewinnen wird. BIO. Bei der Kärntnermilch ortet man noch eine weitere wichtige zu diesem Trend passende Entwicklung am Markt: „Zu den Meilensteinen im Käsebereich gehört der Ausbau bzw. die Weiterentwicklung des Bio-Segments.“ Denn natürlich haben, befeuert durch den Nachhaltigkeitstrend, biologisch erzeug-

FACTBOX PRO-KOPF-VERBRAUCH BEI KÄSE (QUELLE: STATISTIK AUSTRIA / AMA MARKETING)

� 1999: 17,5kg � 2017: 22,3kg

PRODUKT 01/02 2019


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