Print & Publishing 181

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Dezember 2010 | folge 181 | 20. jahrgang | euro 5,– | issn 1018 8054

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editorial

manroland und Océ … Mit der Anfang Dezember gemachten Ankündigung von manroland und Océ ab 2011 mit inkjetbasierten Digitaldrucklösungen für die grafische Industrie zusammen arbeiten zu wollen, hat manroland als Erster der drei großen deutschen Druckmaschinenhersteller seine digitale Zukunft verlautbart. So wollen beide Anbieter optimale Digitaldruckgesamtlösungen für die grafische Industrie aus einer Hand anbieten. Das umfasst Beratung, Systeme, Servicedienstleistungen und Materialien. »Durch die Kombination von Druckdatenmanagement, Digital- und Offsetdruck sowie Drucknachverarbeitung werden die Unternehmen die gesamten Fertigungsstufen der grafischen Industrie bedienen«, wird es in einer Aussendung formuliert. Beide Unternehmen ergänzen sich und möchten so strategische Wettbewerbsvorteile aus der Kooperation ziehen. manroland steigt damit (wieder) in den Digitaldruck ein und möchte so schrittweise eine eigene Digitaldruckkompetenz aufbauen. Océ erhält auf diese Art und Weise Zugang zu neuen Kundensegmenten und hat so die Möglichkeit, seine Marktanteile in der grafischen Industrie auszubauen. Inkjetproduktionssysteme werden zunehmend als Ergänzung von Offsetdruck für Kleinauflagen und Just-in-time-Produktionen mit mittleren Qualitätsanforderungen eingesetzt. Sie bieten im Kleinauflagenbereich Kostenvorteile und ermöglichen in Verbindung mit der entsprechenden Weiterverarbeitung kurze Durchlaufzeiten. Anwendungsbeispiele sind Bücher, Werbebeilagen, Kataloge oder Broschüren. Die Nähe der Wirkungsstätten der beiden Unternehmen, Augsburg und Poing bei München, kann sich ebenso positiv auf die Zusammenarbeit auswirken. Bei manroland in Augsburg soll zudem ein eigenes Kompetenzzentrum aufgebaut werden. Eine aktuelle Studie der Intergraf weist auf europaweite Krise der Druckbranche hin. Die Druckbranche befände sich europaweit in einer strukturellen Krise, die zu drastischen Veränderungen der Druckbranche führt. Das ist das nicht ganz überraschende Ergebnis einer Studie der Intergraf, des europäischen Dachverbandes der Druckverbände. Sie wurde im November vorgestellt. Die Gründe für diese Strukturveränderungen sind: Auf der einen Seite verändert sich das Medienverhalten der Verbraucher, dadurch sinkt die Nachfrage nach Gedrucktem. Auf der anderen Seite werden die vorhandenen Überkapazitäten und der damit verbundene extreme Preiswettbewerb europaweit weiter bestehen. »Zur Überwindung der Krise sei Flexibilität notwendig«, so die Studie. Für die Druckbetriebe und ihre Beschäftigten bedeuten diese Veränderungen die Notwendigkeit einer kompletten Neuorientierung und der Annahme dieser Herausforderungen, um weiter bestehen zu können. Für die Betriebe wird es notwendig sein, sich weg vom Kapazitätsdenken hin zum Markt zu orientieren. Konkret werde Flexibilität notwendig sein, um bedarfsgerechte Leistungen zu marktfähigen Preisen anbieten zu können. Verstärkte Marketing-Orientierung und das Anbieten von Full-Service-Lösungen im Druckbereich können dazu Erfolgsmodelle sein. Für die Mitarbeiter werden verstärkte Flexibilität (Arbeitszeitmodelle) und die Entwicklung zeitgemäßer Berufsbilder wesentlich werden (siehe dazu den Herausgeberbrief in dieser Ausgabe). Laufende Ausbildung, ständige Weiterqualifikation und lebenslanges Lernen werden notwendig sein, um den ständigen Anforderungen der neuen Technologien gewachsen zu sein. Mehr Informationen dazu gibt gerne der Verband Druck & Medientechnik. Liebe Leserinnen und Leser. Das Jahr 2010 ist bald Geschichte. Es war bunt gemischt und die Druck- und Medienindustrie bleibt weiterhin im Spannungsfeld zwischen Markt, verändertem Medienverhalten, Differenzierung und Positionierung. Einiges darüber können Sie in dieser Ausgabe nachlesen. Das PRINT & PUBLISHING Team wünscht Ihnen geruhsame Festtage und eine guten Rutsch in das Neue Jahr. Herzlichst Ihr Michael Seidl m.seidl@printernet.at

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in diesem heft

Bereits zum zehnten Mal wurde heuer der Golden Pixel Award, die österreichische Auszeichnung für fortschrittliche und innovative Druckprojekte, veranstaltet. Seite 12

Heidelberg Services Vorstand Marcel Kiessling im Gespräch mit PRINT & PUBLISHING. Seite 20

Der HP Scitex LX800 Drucker bei Magraf in Brüssel half den Output um das 3,5-fache zu steigern. Seite 32

Die Mitte Oktober 2010 installierte Xeikon 3300 Digitaldruckmaschine bei der Helf Etiketten GmbH ermöglicht nun auch digital gedruckte Etiketten für Nahrungsmittel. Seite 36

editorial

03 manroland und Océ …

herausgeberbrief

06 Traum oder Wirklichkeit?

in eigener Sache

08 Xerox Color Press 800/1000: Lebendigere Bilder mit Dry Ink Technologie

news 10 10 10 10 11 11

Avery Dennison: Neuer Global Services Manager Burgo präsentiert Umweltbericht InfoPrint Solutions: Neuer Managing Director in Deutschland Konica Minolta und KIP: Druckfehlerteufel hat zugeschlagen Printplus: Kundentage im Appenzellerland Heidelberg: Auftragsfertigung kommt in Schwung

leute/events

12 Golden Pixel Award 2010 und 20 Jahre Print & Publishing

messen

18 digi:media 2011: Mit umfangreichem Fachprogramm

business

20 Im Gespräch: Heidelberg Services Vorstand Marcel Kiessling 24 Serie Lean Management: Wer gut bleiben will, muss schnell sehr gut werden

design

26 Vienna Design Week 2011: Papermania im Gestaltungslabor

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visual communication 28 31 32 34 34 36 37 37 38 40 44

Viscom 2010: Der Branchentreff in Frankfurt Mutoh bringt Bio-Lactite-Tinte Magraf in Brüssel: Mit Latex neue Märkte erschließen HP LFP Media: PaperNet als Distributionspartner BTS vertreibt KIP Color 80 Xeikon 3300 bei Helf Etiketten: Lebensmittelecht produzieren CRM-Dienstleister setzt auf Hochleistungs-Twin-System Ingede warnt: Deinkingprobleme durch Digitaldruckpapiere Technologietag 2010 des Verbandes Druck & Medientechnik Im Gespräch: Ricoh Österreich Geschäftsführer Michael Raberger »Web- und Druckservice« der Österreichischen Nationalbank

ökologie

46 Druckerei Janetschek ökologisiert erfolgreich 48 Heidelberg und die Umwelt: Lösungen für ökologisches Drucken 51 Rezyklierbarkeit von Druckprodukten

druck 52 54 55

Aus der Praxis eines Gutachters: Tiefdruck-Nebenbahnen im Rollenoffset bedrucken? KBA C16 Bei L.N. Schaffrath: 16-Seiten-Rolle für viele Jobwechsel 96-Seiten-Lithoman S für Rotooffset

weiterverarbeitung 56 58 59

Ammerer und Müller: Modulare Systeme für den Brief-Output Falzen mit MB Bäuerle: Durchgehend automatisiert Müller Martini Österreich: Tokio Connection print+publishing 181|10


in diesem heft

Kürzlich präsentierte KBA beim Erstanwender L.N. Schaffrath in Geldern die technischen und ökonomischen Vorteile der neuen 16-Seiten-Rotation KBA C16. Seite 54

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Mit einem neuen Rekord von 28.600 Besuchern schloss die zum dritten Mal stattgefundene Buch Wien am 21. November ihre Pforten. Seite 64

papier 60 61 61 62 63 63 64

PTS Symposium Papier und Bedruckbarkeit MetalPaper: Beeindruckende metallische Effekte Z-Line FSC von Ziegler Papier: Neue Partnerschaft mit Europapier Austria Paperworld 2011: Der Treffpunkt für die PBS-Branche M-real Hallein feiert Jubiläum Mondi verteidigt Pole-Position Eine Stadt, ein Buch, ein Publikumsmagnet: Wien im Zeichen des Buches

impressum/info 66 Info: Nächste Ausgabe 66 Impressum 66 Messekalender

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herausgeberbrief

Akademische Ausbildung für Österreichs Druckindustrie

Traum oder Wirklichkeit? Fast alle EU-Staaten, vor allem auch die Nachbarn in Ungarn, Slowenien, Tschechien, Slowakei und Polen, bieten eine akademische Ausbildungen für die Druckindustrie an. Ganz zu schweigen von den Kernländern Deutschland, Italien, Schweiz, Belgien und Holland. Bei uns ist das höchste aller Gefühle eine HTL-Ausbildung. Österreich ist bei den qualifizierten Führungskräften auf das Ausland angewiesen, schult um oder bildet in Betriebswirtschaft und Management artfremd weiter. In der heutigen globalen Welt der Medien und einer international agierenden PrintBranche ist das für einen qualifizierten Wettbewerb in Europa einfach zu wenig. Die Zahlen bei den Exporten der Print-Branche sprechen eine deutliche Sprache.

Österreich braucht mehr qualifizierte Fachleute mit neuen Ideen und innovativen Konzepten, die in Betriebswirtschaft, Management und sozialen Kompetenzen auf Hochschulniveau ausgebildet sind. Der Wettbewerb hat längst an den Grenzen nicht mehr Halt gemacht. Betrachtet man Konzepte im Bereich Web-to-Print, digitale Buchproduktion, Hybriddruck, Verpackungsdruck vor allem für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie, so trifft man immer wieder auf Fachleute, die an Universitäten und Fachhochschulen vor allem in Deutschland ausgebildet worden sind. Höhere Qualifikationen stellen ein Instrument zur stärkeren individuellen Differenzierung und praxisnahen Flexibilisierung der beruflichen Bildung dar und die Print-Branche ist da keine Ausnahme. Sie tragen dazu bei die Attraktivität zu steigern und vor allem den notwendigen Schulterschluss zwischen Aus- und Weiterbildung zu vollziehen. Diese marginalen Defizite sind vor allem in der österreichischen Bildungslandschaft gravierend vorhanden. Statt über inhaltliche Konzepte zu diskutieren und neue Formen der Berufs-, Aus- und Weiterbildung zu promoten, wird über Strukturen des Apparats und die Lehrer diskutiert.

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Das Ziel: Kompetenzerweiterung Ziele und akademische Ausbildungen und damit verbundene Zusatzqualifikationen sind horizontale Erweiterungen und Vertiefungen fachlicher Kompetenzen, einschließlich berufsübergreifender Kompetenzen. Sie liefern erweiterte und vertiefte Schüsselkompetenzen vor allem im Bereich Organisation, Marketing, Betriebswirtschaft, Kommunikation und Kooperation sowie vertikal ausgerichtete spezielle Befähigungen wie Fremdsprachen und soziale Kompetenzen. Wo sind die Fachleute in Österreich, die nur zufriedenstellend Englisch sprechen, ganz zu schweigen von jenen, die eine slawische Sprache wie Polnisch, Tschechisch, Serbisch oder Kroatisch beherrschen? Der mit einer Zusatzqualifikation verbundene Nutzen ergibt sich dann auf der individuellen und betrieblichen Seite. Zusatzqualifikationen sind neben einer profunden akademischen Ausbildung und neben gestaltungsoffenen Ausbildungsformen ein strategisches Instrument zur Ausgestaltung und Optimierung der Berufsbildung, sowie zu einer im europäischen Raum betrieblichen Nachwuchssicherung, die im EU-Raum einfach wettbewerbsfähig ist. Beruflicher Aufstieg sprich aus- und weiterge-

bildeter Mitarbeiter bedeutet insgesamt eine verbesserte Situation im Betrieb und weitaus bessere Entwicklungsmöglichkeiten der gesamten Branche.

Duale Studien auf allen Ebenen Wo gibt es sie, die österreichischen Druckakademiker? Meistens sind es akademische Juristen, Ökonomen und Publizisten, die an den Schaltstellen der Betriebe sitzen und Entscheidungen treffen. Es ist notwendig ein zusätzliches Ausbildungsniveau in Österreich zu kreieren, welches auch den Vorteil hat nicht nur auf akademischer Ebene einsetzbar zu sein. Eine duale Ausbildung, partizipatorisches Lernern im Betrieb in Zusammenarbeit mit Universitäten und Fachhochschulen, muss zur Stärkung einer besseren internationalen Wettbewerbsfähigkeit geschaffen werden. Ein typischer Lernprozess ist die Mitarbeit am Arbeitsplatz. Es wird eine Lernsituation vorgefunden, die sonst kein Externer erreichen kann. Gemeinsam an der Druckmaschine zu stehen und die Hektik zu verspüren, stellvertretend von einer mobbenden Arbeitsgruppe abgelehnt und ausgegrenzt werden und gemeinsam mit dem Chef am Verhalten der Mitarbeiter zu verzweifeln, genau das ist der print+publishing 181|10


herausgeberbrief Kern des partizipatorischen Lernsystems und die Chance eines betrieblichen und dualen Arbeitstrainings. Der Weg von der Nähe zur Distanz und umgekehrt erfordert jedoch Reflexion. Dies wird dann an den Universitäten durch regelmäßige Fallbesprechungen in Supervisionsgruppen und durch kollegiale Beratung sichergestellt. Das Ziel eines dualen Studiums auf allen Ebenen auch in einer reformierten Lehrlingsausbildung mit zusätzlicher Möglichkeit der Ablegung der Reifeprüfung ist es in kürzester Zeit eine hochwertige Qualifizierung zu erreichen und anschließend als Führungskraft im Ausbildungsunternehmen zu arbeiten. Erreicht wird dies durch eine Kombination einer praktischen Berufsausbildung in einem zukunftsorientierten Beruf mit einer wissenschaftlichen Ausbildung. Kurz gefasst, das duale Studium stellt innerhalb der Ausbildungsmöglichkeiten eine Eliteausbildung dar und ist der einzige Weg die Print-Welt wettbewerbsfähiger zu machen. Dazu haben wir Meinungen einiger Experten zu folgenden Fragen eingeholt: • Ist eine akademische Ausbildung in Österreich für Print notwendig? • Was halten Sie von einem dualen Aus bildungssystem im Betrieb?

Ing. Rudolf A. Cuturi Präsident des Verbandes Druck und Medientechnik, Herausgeber OÖ Nachrichten Wir brauchen natürlich akademisch geschulte Fachkräfte, ob diese Ausbildung in einer eigenen Druckausbildung erfolgen soll, ist

sicherlich nicht notwendig. Es könnten an Fachhochschulen und Universitäten dazu Vertiefungsrichtungen angeboten werden. Das duale Ausbildungssystem ist sicherlich sehr wichtig. Wir bei den OÖ Nachrichten praktizieren das bereits bei unseren Mitarbeitern, vor allem mit der Donauuniversität Krems, jedoch eher für Journalisten und kommerzielle Mitarbeiter. Eine eigene Ausbildung für Print wäre wünschenswert, vor allem um das Defizit der Ausbildungen an Marketing, Menschenführung, Betriebswirtschaft und Soft Skills abzudecken. 70 Prozent Technik und 30 Prozent Wirtschaft ist eigentlich ein Missverhältnis und sollte auf 60 Prozent Wirtschaft und Soft Skills und 40 Prozent Technik geändert werden. Die HTL-Ausbildung ist dafür einfach zu wenig. Eine Ausbildung im Betrieb in Zusammenarbeit mit einer facheinschlägigen Universität oder Fachhochschule wäre optimal. Dann, wenn der Mitarbeiter mehrheitlich in der Firma verbleibt und nur durch geblockte Intensivseminare das theoretische Rüstzeug erhält.

Dr. Dieter Simon Vizepräsident des Verbandes Druck und Medientechnik, Fachgruppenobmann Wien Eine akademische Ausbildung ist unbedingt notwendig, wobei es nicht unbedingt eine reine Druckausbildung sein müsste, sondern eben Schwerpunkte in Betriebswirtschaft, Marketing und Vertrieb setzen sollte und dabei als duale Ausbildung im Betrieb stattfinden könnte. Wichtig ist dazu aber auch eine echte akademische Basis einer solchen Ausbil-

dung, die einfach an Universitäten erfolgen müsste, um vor allem die immer stärkere Annäherung des Print-Geschäftes an die industrielle Fertigung mit dafür ausgebildeten Fachleuten abzudecken.

Ingeborg Dockner Vizepräsidentin des Verbandes Druck und Medientechnik, Fachgruppenobfrau NÖ Grundsätzlich ist es sehr wichtig und für den internationalen Wettbewerb unumgänglich. Vor allem sollte es mit betrieblichen Praktika ermöglicht werden, so dass die Mitarbeiter die meiste Zeit weiter im Betrieb verbringen. Auch der Schritt einer Berufsreifeprüfung wäre sehr wichtig und eine gute Aus- und Weiterbildung, jedoch sollte es auf alle Fälle nicht rein schulisch sein.

Mag. Gerhard Novak GC Consult Akademische Ausbildung ist unbedingt notwendig und sollte vor allem betriebswirtschaftliche und marketingorientiere Teile beinhalten. Lernen im Betrieb, dabei sollten auch soziale Komponenten berücksichtigt werden, die zusammen mit einer universitären Einrichtung vermittelt werden.

Mag. Christian Handler Verband Druck und Medientechnik Es ist natürlich notwendig für die Branche und sollte in Österreich in Zusammenarbeit mit Deutschland ermöglicht werden. Für einen globalen Wettbewerb reicht die HTLAusbildung nicht. e

P&P: Ist mehr lernen direkt im Betrieb durch neue Ausbildungsformen auch für Führungskräfte erstrebenswert?

FB: Der Begriff »Lernende Organisation« sollte auch für Betriebe in der Privatwirtschaft gelten. Größere Unternehmungen tun dies bereits sehr erfolgreich, indem sie besondere Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter ergründen und diese durch Weiterbildungsmaßnahmen für das Unternehmen nutzbar machen. Es wäre sinnvoll durch »Belohnungssysteme« Wissen zu vermehren und für das Unternehmen zu nützen.

P&P: Sollte Aus- und Weiterbildung direkt im Betrieb noch stärker gefördert werden?

FB: Ja, wenn Betriebe in enger Zusammenarbeit mit dem schulischen Lebenslanges Lernen prägt die moderne Arbeitswelt. Foto: P&P Archiv

Franz Bittner Stellvertretender Obmann der GPA Sektion Druck, Journalismus, Papier PRINT & PUBLISHING: Ist eine duale Ausbildung ein wichtiges

System besondere Angebote legen können, die im schulischen Bereich nicht möglich sind.

P&P: Was halten Sie von einer Lehrlingsausbildung mit Berufsreife auch für die grafischen Berufe?

FB: Das wäre wünschenswert.

P&P: Kann es sich Österreich leisten, das einzige Land in der EU ohne akademische Print-Ausbildung zu sein?

Instrument?

FB: Das ist schwer zu beantworten. Wenn es einen Markt für solch

system einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber Ländern, die kein solches Bildungssystem haben.

eine/einen »Grafische/n Akademiker/in« gibt, dann ja. Wahrscheinlich eher eine Vernetzung mit bestehenden akademischen Ausbildungen (z. B. Publizistik). e

Franz Bittner: Österreich hat durch sein duales Ausbildungs-

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in eigener sache

Xerox Color Press 800/1000

Lebendigere Bilder mit Dry Ink Technologie Der Umschlag dieser Weihnachtsausgabe von PRINT & PUBLISHING wurde in Zusammenarbeit mit Xerox entwickelt und auf einem Xerox Color Press 800/1000 System produziert. Und ist Ihnen dabei etwas aufgefallen? Vielleicht der Spotlack-Effekt? Genau richtig … das, und einige andere schöne Effekte sind mit dieser Maschine möglich. Denn die heuer gelaunchten Systeme Xerox Color Press 800 und Xerox Color Press 1000 verfügen über vielseitige Optionen für die Produktion von farbigem Marketingmaterial, DirektmarketingUnterlagen und Foto-Publishing-Produkten.

Die fünfte Farbstation macht es möglich einen Transparenzeffekt aufzubringen und so Farbdrucke mit einem seidenmatten Glanz zu versehen. Die Clear Dry Ink wird während des Druckvorgangs wie eine fünfte Farbe auf das Substrat aufgetragen, mit dem Unterschied, dass sie farblos ist. Damit lassen sich Bilder und Textpassagen optisch betonen und digitale Wasserzeichen als gestalterische Elemente oder als Sicherheitsmerkmal aufbringen. Anwender, die beispielsweise XMPie für das 1:1 Marketing nutzen, können personalisierte Inhalte hervorheben und besonders klar und lebendig darstellen. Möglichkeiten, die selbst Digitaldruck-Guru Frank Romano vom Rochester Institute of Technology überzeugten: Druckdienstleister sind bemüht, den Wert jeder verkauften Seite zu steigern. Die Clear Dry Ink erfüllt genau diese Anforderungen und sorgt für eine lebendige Farbwiedergabe in konsistenter Qualität. Die Xerox Color Press 800/1000 verarbeiten Papiersorten und Grammaturen verschiedenster Art mit einer Druckgeschwindigkeit von 80 bzw. 100 Seiten pro Minute. Beim P&P Cover-Projekt wurde Color Copy silk, 250 Gramm pro Quadratmeter, von Mondi verwendet. Mit einer Auflösung von 2400 x 2400 dpi bieten sie darüber hinaus eine herausragende Bildschärfe in gleichbleibender

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Qualität. Die Xerox Dry Ink Technologie benötigt kein Fixieröl, wodurch die Ergebnisse brillant wie ein Offsetdruck wirken. Die Systeme eignen sich besonders für Druckdienstleister und Hausdruckereien sowie für Werbe- und Marketingagenturen. Die neuen Modelle sind zwischen der Xerox DocuColor 7002/8002 und der Xerox iGen4 angesiedelt. Man hat darüber hinaus speziell für die Xerox Color Press 800/1000 mit transparenter Dry Ink Technologie einen Design Guide entwickelt, der Kunden dabei unterstützt, ihr digitales Druckbusiness mit neuen Akzenten zu unterstützen.

Endverarbeitungsoptionen, Design und Workflow

benötigen. Neben den zwei Großraumbehältern für je 2.000 Blatt, die unterhalb des Druckmoduls positioniert sind, lässt sich die Papierkapazität mit zwei weiteren optionalen Behältern auf bis zu 8.000 Blatt erweitern. Die Papierbehälter fassen Materialien unterschiedlichster Grammatur von 55 bis 350 Gramm pro Quadratmeter. Die Formate variieren von 182 x 182 Millimeter bis 330 x 488 Millimeter. Die Xerox FreeFlow Digital Workflow Collection hilft Anwendern vor allem die Arbeitsabläufe zu vereinfachen. Die beiden Drucksysteme können mit dem Xerox FreeFlow, dem Xerox EX Print Server powered by Fiery (EFI) oder ausgestattet werden. Die Server von Xerox und EFI sind mit der Adobe PDF Print Engine ausgestattet und ermöglichen den schnellen und zuverlässigen Druck von nativen Adobe PDF Dateien. e

Dank der flexiblen Endverarbeitungsoptionen sind die Systeme individuell nach Produktionsumgebung, Druckvolumen und spezifischen Anwendungsanforderungen konfigurierbar. Dazu zählen GBC Advanced Punch, ein oder zwei Großraumbogenauslagen mit herausfahrbarem Handwagen, ein Standardoder Booklet Maker Finisher, der Xerox Tape Binder, GBC eBinder 200 und PlockMatic Pro 30 Professional Booklet Maker. Das Poduktdesign hat dafür gesorgt, dass die Digitaldrucksysteme eine geringere Gesamtstellfläche als vergleichbare Modelle print+publishing 181|10


Das Branchentreffen 2011

innovationdays 2011

Falls Sie an dieser Stelle keine Einladung zu unseren innovationdays 2011 vorfinden, können Sie den Flyer auf www.innovationdays.ch downloaden.

14. bis 17. Februar in Luzern, Schweiz Jetzt anmelden: www.innovationdays.ch

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Tel.: +41- 62 745 61 61 Fax: +41- 62 745 62 76 info@hunkeler.ch www.hunkeler.ch

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Avery Dennison Neuer Global Services Manager Foto: Avery Dennison

Avery Dennison hat Guido de Jong mit der neu geschaffenen, strategischen Aufgabe als Global Services Manager für seine Graphics und Reflective Products Division betraut. Von seinem Standort im niederländischen Hazerswoude aus wird de Jong eine internationale

Plattform für Mehrwertdienste für Verarbeiter, Endanwender, Markeninhaber und Designer schaffen. Die Plattform soll Kenntnisse über die Anwendungsmöglichkeiten selbstklebender Grafiken fördern sowie kreatives Denken anregen. Zudem soll mit ihrer Hilfe ein dauerhafter Dialog über gemeinsame Themen initiiert werden. In seiner letzten Tätigkeit war de Jong als Technical Services Manager bei Avery Graphics und Reflective Products Europe für den Kundenservice, technischen Support und Workshops bzw. Schulungen für Kunden zuständig. Zusammen mit seinem Team entwickelte er die webbasierte Avery Graphics Academy, die seit diesem Sommer angeboten wird. Vor seinem Wechsel zu Avery Dennison im Jahr 2002 war de Jong, der einen Masterabschluss in Industriedesign der TU Delft hat, unter anderem bei einer internationalen Designagentur als Produktdesigner sowie bei 3M Filtration Products Europe als Manager in der Produktentwicklung tätig. e

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»White is Green« Burgo präsentiert Umweltbericht Wiederaufbereitung von Kondenswasser. Foto: Burgo Group

Auf ihrer Website, www.burgogroup.com präsentiert die Burgo Group unter dem Titel »White is Green« den Umweltbericht 2009. Der farblich paradoxe Titel ist das Resümee, das die Burgo Group über die eigene Rolle bei der Erforschung neuer Lösungen zur bestmöglichen Symbiose von Papierproduktion und Umweltpolitik

zieht. Angestrebt wird ein nachhaltiges, effizientes System, das sich gänzlich um das Papier dreht und unter Berücksichtigung wirtschaftlicher und sozialer Aspekte dem Schutz des Ökosystems Rechnung trägt. Trotz der schwierigen Wirtschaftslage und der daraus resultierenden rückläufigen Nachfrage wurde kontinuierlich in die Umsetzung der Firmenphilosophie investiert. Die im Bericht veröffentlichten Daten, wie etwa der Abbau der direkten CO2-Emissionen um 15,3 Prozent, der Anstieg der durch erneuerbare Quellen erzeugten Energie um 28 Prozent sowie die Senkung des Energieverbrauchs um 3 Prozent, belegen das Umweltengagement des Unternehmens nun auch in Zahlen. Die Ergebnisse konnten mitunter durch den reflektierten Umgang mit Ressourcen, die Abwasserrückführung sowie die Wiederverwendung der Abfälle zum Zwecke der Energieerzeugung erzielt werden. e

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InfoPrint Solutions Neuer Managing Director in Deutschland Foto: InfoPrint Solutions

Die InfoPrint Solutions Deutschland GmbH gibt die Ernennung von Michael Ehrhart zum Managing Director von InfoPrint Solutions Deutschland bekannt. In seinem

beruflichen Werdegang hat Ehrhart, der an der Wirtschaftsuniversität Wien mit einem MBA und einem BA in Informatik abschloss, mit globalen Technologieführern in der IT- und Kommunikationsbranche zusammengearbeitet. Vor seinem Wechsel zu InfoPrint Solutions war er in verschiedenen Führungspositionen für Océ tätig, mitunter im globalen Marketing für den Transaktionsdruck und Print on Demand. Zuletzt war er für das operative Digitaldruckgeschäft in Südamerika, Osteuropa und Japan verantwortlich. In seine neue Aufgabe bringt er fundierte Branchenkenntnisse im Produktionsdruck mit ein. »Die Professional Services von InfoPrint Solutions basieren auf langjährigem IT-Know-how und sind eine Stärke des Unternehmens. Diese zu nutzen, weiter auszubauen sowie Kundenbeziehungen zu intensivieren sehe ich als eine meiner Hauptaufgaben an«, so Ehrhart. e

news news news news news news news news news news news news news news news news news news news Foto: Konica Minolta

Konica Minolta und KIP Druckfehlerteufel hat zugeschlagen

In der letzten Ausgabe berichteten wir, dass nun auch Konica Minolta den KIP Color 80 in Österreich vertreibt. Der Text war richtig, aber die Headline war falsch. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen! e

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Printplus Kundentage im Appenzellerland

Begrüßung auf dem Säntis durch Geschäftsführer Alex Sturzenegger. Foto: Daniel Widmer

Über 140 Kunden folgten am 22. und 23. September der Einladung des Schweizer Branchensoftware-Spezialisten Printplus auf den Säntis. Auf dem mit 2502 Metern höchsten Berg des Appenzellerlandes informierte Printplus in parallel stattfindenden Präsentationen über neue und bestehende Funktionen der Branchensoftware Printplus DRUCK. »Sönd Wilkomm bi ös«, mit diesem Willkommensgruß im Appenzeller Dialekt begrüßte Alex Sturzenegger, Geschäftsführer der Printplus AG, Kunden auf dem Säntis. Mit einem Vortrag zum Thema »Printplus DRUCK, nutzen Sie das Potenzial« startete Alex Sturzenegger im modernen Kommunikationscenter auf dem Gipfel in die beiden Tage. Im Anschluss wurden in parallel stattfindenden Präsentationen aktuelle Entwicklungen live und im Detail vorgestellt – vom Druckerei-Portal, über das Management-Cockpit, die Produktionsplanung bis hin zu JDF und Qualitätsmanagement. Neben acht verschiedenen Workshops lud schönstes Wetter zum regen Erfahrungsaustausch vor einer imposanten Berg-Kulisse ein. e

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Heidelberg Auftragsfertigung kommt in Schwung

Besonders elektronische Antriebssteuerungen – gefertigt von Heidelberg –, wie hier im Bild zu sehen, stoßen auf reges Interesse bei Unternehmen unterschiedlicher Branchen. Foto: Heidelberg

Heidelberg hat ein Jahr nach dem Start des neuen Geschäftsfeldes für die Auftragsfertigung Heidelberg System Manufacturing bereits nennenswerte Erfolge erzielt. So haben schon mehr als 20 externe Unternehmen – überwiegend aus der Energiebranche und dem Maschinenbausektor – im laufenden Geschäftsjahr 2010/11 Projekte mit unterschiedlichem Volumen bei Heidelberg in Auftrag gegeben. Der größte Einzelauftrag kommt von einem Unternehmen aus der Leistungselektronik, für das Heidelberg verschiedene Elektronikboards liefert. Für den Maschinenbausektor produziert Heidelberg vorwiegend Gussteile, insbesondere für Hersteller von Baumaschinen sowie im Bereich Medizintechnik. Besonders die Kompetenzen im Bereich der elektronischen Antriebssteuerung wissen Kunden zu schätzen. Hier verfügt Heidelberg über jahrzehntelanges spezielles Know-how und kann Kunden eine komplette Produktpalette für die unterschiedlichsten Anforderungen der elektronischen Antriebstechnik zur Verfügung stellen. Das Unternehmen plant, den Umsatz im Geschäftsfeld Heidelberg System Manufacturing bis zum Jahr 2014 auf 100 Millionen Euro auszubauen. e

professional news Hilfreiche Seminare für Sie und Ihre Mitarbeiter Die Essential Business Builder Seminare sind spezialisierte Foren von unabhängigen Spezialisten geleitet, in denen die für Ihr Unternehmen relevanten Themen behandelt werden. Dies gibt Ihnen die Möglichkeit, die neuesten Branchenerkenntnisse kennen zu lernen, zu diskutieren und später auch anzuwenden. Drucksorten erfolgreich verkaufen – mit Digitaldruck mehr Geld verdienen. Termine: Graz - 25. Jänner 2011 Hotel Courtyard Marriott , Seering 10, 8141 Unterpremstätten Wien - 14. Februar 2011 Canon Austria GmbH, Oberlaaer Str. 233, 1100 Wien Mehr Informationen & die Möglichkeit zur Anmeldung unter: www.canon.at/ebbp

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leute/events

Golden Pixel Award 2010 und 20 Jahre Print & Publishing

Die Jubiläumsgala im Kursalon Hübner Bereits zum zehnten Mal wurde heuer der Golden Pixel Award, die österreichische Auszeichnung für fortschrittliche und innovative Druckprojekte, veranstaltet. Zusammen mit dem 20. Geburtstag von PRINT & PUBLISHING gab es am 11. November für rund 220 Gäste im eleganten Kursalon Hübner in Wien viel zu feiern. Fotos Print & Publishing /Julia Spicker

Der Kursalon Hübner in Wien war heuer der elegante Veranstaltungsort des Golden Pixel-Galaabends und des 20-Jahr-Jubiläums von PRINT & PUBLISHING.

Der Golden Pixel Award zählt zu den renommiertesten Awards der österreichischen Druckund Medienindustrie. Die Gewinner des Golden Pixel Awards setzen die Auszeichnung in der Kommunikation mit ihren Kunden ein und verstehen sie als Anerkennung ihrer hervorragenden Leistung. Auch international rückt der Award mehr und mehr in das Rampenlicht. Auf der drupa 2008 wurde er zusammen mit anderen ausgewählten internationalen Top-Awards im drupa Cube präsentiert.

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An Ehrengästen konnten die Veranstalter dieses Jahr Adriana Nuneva, Senior Vice President Global Marketing & Communications der Heidelberger Druckmaschinen AG, Thomas Hauser, Leiter Marketing und Unternehmenskommunikation der manroland AG, Moritz Rogger, Regional President Europe Central Agfa Graphics Systems, Dr. Dieter Simon, Vizepräsident des Verbandes Druck und Medien und Landesgruppen-Obmann Wien sowie den Direktor der Graphischen, Hofrat Dipl. Ing. Gustav Linnert, begrüßen.

»10 Jahre Golden Pixel Award ist für unseren Verlag ein schönes Ereignis, vor allem wenn so ein Jubiläum in das 20. Jubiläumsjahr von PRINT & PUBLISHING fällt«, so Geschäftsführer Michael Seidl. »Mit unserem Gang nach Osteuropa vor 20 Jahren haben wir den Grundstein für eine erfolgreiche internationale Entwicklung gelegt, auf die wir als österreichisches Unternehmen durchaus stolz sein dürfen.« Ab 30. Juni begann dieses Jahr der Countdown für Einreichungen zum 10. Golden Pixel Award. Bis 27. September hatten interessierte Unternehmen der österreichischen Druck- und Medienindustrie Zeit, Projekte für den Wettbewerb in insgesamt 12 Kategorien einzureichen. Die Organisatoren, PRINT & PUBLISHING und der Verein Forschung für die Graphischen Medien, bauen auf den in den letzten Jahren gemachten Erfahrungen auf und haben sich für den diesjährigen Durchgang viel vorgenommen. Der Golden Pixel 2010 zeichnet nicht nur das Endprodukt aus, sondern hebt vor allem den gesamten Projektgedanken hervor und bewertet somit die Qualität des Produkts in seiner Gesamtheit. Die professionelle Arbeit des Kunden, der Agentur, der Druckerei, der Endfertigung im Einklang mit dem Bedruckstoff ergeben ein Projekt, das es zu bewerten gilt. Die namhafte Jury unter der Leitung von Prof. Dr. Werner Sobotka, bestehend aus Dr. Peter Bauer, Mag. Martin Drexler, Prof. Dr. Wolfgang Faigle, DI Christian Kornherr, Erich Monitzer, Dipl.-Komdes. (FH) Ulrike Pötschke, print+publishing 181|10


leute/events

Objekte der Begierde: Die Golden Pixel Statuen, die heuer in 11 Kategorien verliehen wurden; in der Kategorie Kalender wurde eine Anerkennung vergeben.

Rolf F. Rehe, Mag.art Dr.phil. Peter Stasny, Aidan Swanton, Dkfm. Gerhard Wasshuber und Dr. Gabriele Zuna-Kratky, bewertete professionell die knapp 200 eingereichten Projekte. Aus den eingesandten Druckprojekten wurden die jeweiligen Kategoriesieger ermittelt. Der Weg des Projekts von der Idee des Kunden, zum Design, in die Agentur, die drucktechnische Umsetzung und der kommerzielle Erfolg oder die umwelttechnische Relevanz oder Nachhaltigkeit des Projekts spielen für die Bewertung durch die Jury eine besonders wichtige Rolle. »Ein Jahr nach dem Krisenjahr 2009 war es besonders interessant zu beobachten, wie sich die gedruckte Kommunikation entwickelt hat«, so Dr. Werner Sobotka. »Die Kategorien Bücher und Plakate sind nach wie vor noch immer die Aushängeschilder der Branche. Hier zeigt man, was man imstande ist zu leisten. Akzidenzen, Imagebroschüren, Magazine und Printer’s Best sind sicherlich keine Wachstumsmärkte. Man hat gesehen, dass im vergangenen Jahr weniger satte PrintBudgets vorhanden waren.« Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des Awards haben die Veranstalter sich etwas Neues einfallen lassen. Erstmals wurde mit der Golden Pixel Trophy ein Gesamtsieger aller Kategoriesieger ermittelt. Es handelt sich dabei um einen Wanderpokal, der nun jährlich an den jeweils neuen Gesamtsieger weiter gegeben wird und heuer an die Druckerei Paul Gerin GmbH & Co KG für das Projekt Imagebroschüre »Universal Music« aus print+publishing 181|10

der Kategorie Akzidenzen vergeben wurde.

Starke Partner Der 10. Golden Pixel Award wurde auch heuer wieder von namhaften Unternehmen unterstützt, die damit nicht nur ihre Wertschätzung zum Ausdruck bringen, sondern ihr Sponsoring als Signal an die Druck- und Medienindustrie verstehen. Als Hauptsponsoren

traten dieses Jahr Antalis, EFI und Xerox auf. Agfa, Ammerer, Burgo, Canon, HP Indigo, Kodak, Konica Minolta, manroland, Océ, Putz Drucktechnik, Sappi und Xeikon engagierten sich als Kategoriesponsoren. Als Eventpartner unterstützten die Wirtschaftskammer Wien und die Messe Düsseldorf mit ihrer neuen Messe digi:media die diesjährige Veranstaltung. e

Die glücklichen Gewinner der begehrten Golden Pixel Statuen.

Bereits zum zehnten Mal veranstalteten der VFG und PRINT & PUBLISHING den Golden Pixel Award. Im Bild: Dr. Werner Sobotka, Präsident des VFG und PRINT & PUBLISHING Verleger Michael Seidl.

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leute/events

Golden Pixel Award 2010

Die Ergebnisse 2010 Ökologisch & Umweltfreundlich

Plakat & Visuelle Kommunikation

Projekt Esterházy Nachhaltigkeitsbericht 2008/2009 Auftraggeber Esterházy Betriebe GmbH Agentur Bohatsch & Partner GmbH Produzent Grasl Druck & Neue Medien GmbH

Projekt Designklassiker Auftraggeber Rewe Group Austria, Ja! Natürlich Naturprodukte GmbH Agentur Demner, Merlicek & Bergmann Werbegesellschaft mbH Produzent Rötzer Druck Ges.m.b.H.

Akzidenzen

Buch & Bildbände

Projekt Imagebroschüre »Universal Music« Auftraggeber Universal Music GmbH Agentur Castor – Pollux Communication GmbH Produzent Paul Gerin GmbH & Co KG

Projekt Darwins Palast Auftraggeber Edition Lammerhuber – Lammerhuber KG Agentur Edition Lammerhuber – Lammerhuber KG Produzent Grasl Druck & Neue Medien GmbH

Geschäftsberichte

Direkt Mail & TransPromo

Projekt Finanzbericht »Mobilkom Austria« Auftraggeber Mobilkom Austria AG Agentur Blue Tango Wien Werbegesellschaft mbH Produzent Paul Gerin GmbH & Co KG

Projekt Mailing Online Tarife Auftraggeber Wien Energie Vertrieb GmbH & Co KG Agentur Demner, Merlicek & Bergmann Werbegesellschaft mbH Produzent Goldstein Druck

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print+publishing 181|10


leute/events

Hybridproduktion

Printer’s Best

Projekt ACV – Starter kit Auftraggeber Austria Center Vienna Agentur D-Seven Produzent Druckerei Odysseus

Projekt HD-Print Auftraggeber und Produzent Alpina Druck GmbH

Verpackung & Veredelung

Studentenprojekte

Projekt Neloti Verpackungsdesign Auftraggeber Rammel GmbH Agentur D-Seven Produzent Gradwohl GmbH

Projekt UNI:VERSE Auftraggeber Kunstuniversität Linz Design Letitia Lehner, Julian Weidenthaler Produzent Gutenberg-Werbering GmbH

Magazine

Anerkennung Kalender Projekt Ötztaler Radmarathon Auftraggeber Unisono Werbeagentur Agentur Unisono Werbeagentur Produzent Ferdinand Berger & Söhne Gesellschaft m.b.H.

Projekt Monki – Magazin Auftraggeber Plastic Media Produzent »agensketterl« Druckerei GmbH

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leute/events

links: Der H端bner Kursalon in Wien bot das festliche Ambiente f端r die 10. Golden Pixel Gala am 11. November 2010.

rechts: Moderatorin Cathy Zimmermann f端hrte gewohnt charmant durch das Programm.

Die ausgestellten Einreichungen wurden fachkundig begutachtet.

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leute/events

links: 20 Jahre PRINT & PUBLISHING. Ein Grund zu feiern.

rechts: Ohne Technik kein Event. Dank der vielen Partner wurde die Golden Pixel Gala auch technisch gut gestaltet.

unten: In der digi:media Bar wurde noch bis in die fr端hen Morgenstunden gefeiert.

rechts: Die musikalische Unterhaltung kam von den Damen des RondoVienna rund um Barbara Helfgott.

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messen

digi:media 2011

Mit umfangreichem Fachprogramm »Die Besucher der digi:media 2011 erwartet ein breit gefächertes fachliches Programm«, formulierte es kürzlich Veranstalter Messe Düsseldorf in einer Aussendung. Unabhängig ob Druckdienstleister, Werbe-, oder Kreativagentur, Adressvermarkter oder Marketer – jede der adressierten Besucherzielgruppen soll »ihre« Veranstaltung auf der digi:media-Premiere vom 7. bis 9. April in Düsseldorf finden.

• Water Footprint: Weiterentwicklung von der Forstzertifizierung zum Water Footprint • Klimaschutz: Internationale Entwicklung des Carbon Management Weitere Aspekte, die behandelt werden, sind Papier (Media Mundo Papierempfehlung), Nachhaltiger Einkauf (Green Procurement), konzeptionelle Gedankenlosigkeit im Dialogmarketing. Das detaillierte Programm, Ticketing für Besucher und Informationen über Sponsoringmöglichkeiten sind unter: www.mediamundo.info zu finden. Foto: Messe Düsseldorf

Über 14 Kongresse, Workshops, Konferenzen, Awards, Netzwerktreffen, Themenparks und Sonderschauen hat die digi:media per Ende November 2010 zu bieten. Einige Gespräche mit potenziellen Partnern laufen noch, werden aber voraussichtlich Ende des Jahres abgeschlossen sein. Möglich wurde dieses umfangreiche und den gesamten Workflow abbildende Veranstaltungsprogramm nur dank des weitreichenden Netzwerkes strategischer Partnerschaften, die die Messe Düsseldorf mit relevanten Branchenverbänden, Verlagen und Brancheninitiativen abgeschlossen hat. »Die konzeptionelle – und damit frühzeitige – Einbindung der Besucherzielgruppen in die digi:media war uns besonders wichtig«, unterstreicht Ralph Scholz, Account Manager der Messe Düsseldorf, diesen strategischen Ansatz. »Dadurch können wir unseren Ausstellern auch garantieren, dass ihre Kunden auf die Messe kommen. Das wiederum hat die

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Akzeptanz und Glaubwürdigkeit der digi:media bei der Zulieferindustrie verstärkt.«

Kongress für nachhaltige Medienproduktion Der Fachverband Medienproduktioner organisiert am 7. und 8. April in Kooperation mit der Messe Düsseldorf und zahlreichen Partnern und NGOs aus der Industrie den 3. Media Mundo Kongress für nachhaltige Medienproduktion. Die einzelnen Themenschwerpunkte des eineinhalbtägigen Kongresses sind:

• Media Mundo – vom Klimaschutz zur Nachhaltigkeit: Dar-

legung des neuen Media Mundo-Handlungsrahmens mit den sechs Dimensionen der Nachhaltigkeit auf Basis der GRI-Richtlinien.

• Energie und Energieeffizienz: Energie als wichtiger Einflussfaktor der nachhaltigen Medienproduktion

Medienproduktion und Markenkommunikation Der GWA Gesamtverband Kommunikationsagenturen e.V. veranstaltet am 7. April 2011 auf der digi:media seine GWA Fachtagung Medienproduktion und die Verleihung des GWA Production Award. Die Fachtagung folgt mit Impulsvorträgen, Workshops und Standbesuchen ausgewählter Aussteller der Zielsetzung, den Nutzen der digitalen, crossmedialen Medienproduktion für die Markenkommunikation darzustellen und Anregungen zu liefern, wie man die Medienproduktion innoviert.

kressköpfe live zur digi:media 2011 Am Nachmittag des 7. April treffen sich die kressköpfe im Rahmen der in der Medienwirtschaft renommierten Veranstaltung kressköpfe live. kressköpfe ist das Personenverzeichnis von kress.de, einem der meistbesuchten Fachinformations-Angebote für Medien, Werbung und Marketing im Internet. Im Rahmen der digi:media präsentieren print+publishing 181|10


messen Strategen innovative crossmediale Konzepte und Modelle in einem exklusiven Format. Hier erhält die sonst vor allem digital vernetzte Community die Gelegenheit, sich im Rahmen einer Fachmesse auf hohem Niveau auszutauschen.

»Making Apps« und »Showing Apps« Das digi:media-Fachprogramm startet schon am 6. April unter dem Motto »Showing Apps«. Dabei tragen die Veranstalter vor allem der boomenden Sparte der Tablet-PCs Rechnung. Nach jüngsten Zahlen dürften bis Ende des Jahres mehr Tablet-PCs verkauft werden als Netbooks und bis 2013 rund 400 Millionen Smartphones und Tablet-PCs. Dies und die Tatsache, dass die Tablet-PCs »den Verlagen die Möglichkeit bieten, all das zu publizieren, wofür in der gedruckten Fassung kein Platz ist oder sich zu wenig Leser fänden«, machen sie zu einem der zentralen Themen bei »Showing Apps«. Unter dem Motto »Beyond iPad« zeigen namhafte Hersteller, dass das iPad zwar Branchenprimus ist, mittlerweile aber starke Konkurrenz besitzt. Wie die Inhalte auf Smartphone und Tablet-PC kommen, zeigt die Show in zahlreichen Sessions unter dem Motto »Making Apps – Learning from the Experts«. In halbstündigen Slots zu den

Bereichen »Workflow«, »Distribution« und »Marketing« demonstrieren ausgewählte App-Experten ihre Lösungen. Parallel dazu präsentieren sich die Entwickler mit ihren Apps speziell für die Publishingindustrie im Rahmen der Sonderschau »Showing Apps«. Ein »Best-of-Show«-Award, in dem der Hersteller mit dem besten Messe-App ausgezeichnet wird, sowie ein Workshop »Making Apps – Programmieren für iPad&Co« komplettierten das hochkarätige Angebot.

Solutions Day des Forum Corporate Publishing Ganz im Zeichen erfolgreicher Kundenkommunikation steht der Solutions Day des Forum Corporate Publishing e.V. am 8. April 2011. Anhand von crossmedialen Fallbeispielen werden die Faktoren für erfolgreiches Corporate Publishing benannt und die verschiedenen Arten der Effizienzmessung vorgestellt. »Dass Corporate Publishing-Medien bei Kunden gut ankommen, wissen wir, jedoch sind die Arten der Wirkungsmessung sehr unterschiedlich, Vergleiche sind kaum möglich. Auf dem Solutions Day möchten wir dieses Thema aufgreifen und Lösungen für eine Effizienzmessung zur Diskussion stellen«, erklärt Michael Höflich, Geschäftsführer des Forum Corporate Publishing e.V.

Printhouse Talk Seit April 2008 findet in unregelmäßigen Abständen der Printhouse Talk in der Akademie Druck + Medien NRW statt. Das Printhouse ist das neue Trainings- und Beratungszentrum des Verbandes Druck + Medien NRW. Ziel ist es, die Druckunternehmer bei ihren Herausforderungen im digitalen Umfeld zu begleiten. Der Printhouse Talk beschäftigt sich mit Themen und Fragestellungen rund um den Digitaldruck, Web2Print sowie neue Entwicklungen wie iPhone, iPad, QR-Codes und Augmented-Reality. Daran knüpft auch der Printhouse Talk zur digi:media 2011 an. Mehr Informationen dazu ab Mitte Januar 2011 unter: www.vdmnrw.de.

Infect 2011 parallel zur digi:media Die Infect, Konferenz für Social Media und virales Marketing, findet am 7. April ganztags auf dem Messegelände – und zwar im speziell errichteten Conference Center in der digi:media-Halle statt. Die Infect, die von Wunderknaben Kommunikation GmbH veranstaltet wird, hat bei ihrer dritten Auflage mit über 260 Besuchern, 16 Stunden Programm und 29 Referenten alle Erwartungen übertroffen. Mehr Infos dazu gibt es unter www.infect-now.de. e

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Im Gespräch: Heidelberg Services Vorstand Marcel Kiessling

Den Stellenwert von Druck vertreten Vor wenigen Wochen hatten wir Gelegenheit uns mit Heidelberg Services Vorstand Marcel Kiessling über die Neuausrichtung des Unternehmens, den beschwerlichen Weg aus der Krise und über die Ziele der nächsten Jahre zu unterhalten. Das Ergebnis: Print bleibt ein Wachstumsmarkt, Ökologie wird immer wichtiger und Druckereien müssen die Interaktion zu den elektronischen Medien suchen. Für Heidelberg hat sich seit Anfang des Jahres eine Belebung der Auftragseingänge eingestellt, was wir auch in den Ergebnissen des 1. und 2. Quartals publiziert haben. Foto: P&P

P&P: Was genau umfasst Heidelberg Services und wie ist die Organisation dazu aufgestellt?

MK: Auch wenn wir jetzt einen neuen und

PRINT & PUBLISHING: Herr Kiessling, Sie führen jetzt seit April 2010 Heidelberg Services. Wie hat sich in den neun Monaten das Geschäft für Heidelberg entwickelt? Marcel Kiessling: Für Heidelberg hat sich seit Anfang des Jahres eine Belebung der Auftragseingänge eingestellt, was wir auch in den Ergebnissen des 1. und 2. Quartals publiziert haben. In Summe sehen wir eine moderate Verbesserung, und das ist positiv. Es ist aber noch ein gemischtes Bild, wenn man die Herkunft der Aufträge betrachtet. Nicht alle Regionen weltweit entwickeln sich gleich. Mit China sind wir sehr zufrieden, ebenso Deutschland, Brasilien, England, getrieben durch die Ipex, aber auch Mexico und die Schweiz. In Teilen von Osteuropa läuft es gut, beispielsweise in Polen. Schwierig laufen nach wie vor die USA, Kanada, Japan und auch Australien. In Summe sind wir verhalten optimistisch.

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P&P: Sie führten zuvor das Americas Geschäft von Heidelberg und kennen die Verhältnisse sehr gut. Wie werden sich Ihrer Meinung nach der Markt und die Situation in den USA entwickeln?

MK: Ich habe die ultimative Antwort auf diese Frage leider auch nicht parat. Derjenige, der sie hat, kann vermutlich viel Geld verdienen. (lacht) Aber ich denke, die amerikanische Wirtschaft insgesamt hat strukturelle Probleme und die müssen die Amerikaner angehen. Es lässt sich nicht auf Dauer durchhalten, dass man mehr ausgibt als man einnimmt. Sie müssen sparen, sie müssen konsolidieren und bestimmte Verhaltensweisen ändern. Das ist ein schmerzhafter Anpassungsprozess, der da im Moment stattfindet. Ich habe trotzdem viel Vertrauen in die Flexibilität der amerikanischen Wirtschaft und der Amerikaner selbst. Ich glaube auch nicht, dass Amerika in eine lange Deflationsspirale fallen wird.

besonderen Fokus darauf legen, ist es eigentlich kein gänzlich neuer Bereich für Heidelberg, sondern ein wichtiger Bereich, in dem wir uns schon seit Jahren befinden und den wir jetzt unter eine einheitliche Verantwortung gestellt haben. Heidelberg Services richtet sich an den Bedürfnissen unserer Kunden aus. Dabei bieten wir Dienstleistungen, Verbrauchsmaterialien, Software und auch Gebrauchtmaschinen an, um in Summe unseren Kunden zu helfen, langfristig wettbewerbsfähig zu sein. Der Heidelberg Services Bereich macht etwa eine Milliarde Euro Umsatz aus, wobei unsere Dienstleistungen unterteilt sind. Zum einen in technische Dienstleistungen mit der Zielsetzung die Verfügbarkeit unserer Maschinen zu erhöhen und auf einem Maximum zu halten. Der andere Bereich sind die Performance Services, die darauf ausgelegt sind, die gesamte Performance einer Druckerei zu erhöhen bzw. zu verbessern. Das geht in unterschiedliche Bereiche wie Produktivitäts- und Prozessoptimierung, Mitarbeiterentwicklung bis zur Beratung hinsichtlich der Geschäftsentwicklung des Unternehmens. Das beinhaltet Beratung in Bereichen wie Marketing, Vertrieb oder Strategie.

P&P: Warum sind diese genannten Bereiche so wichtig geworden? print+publishing 181|10


business Es gibt heute keine Entschuldigung mehr dafür unabhängig von der Unternehmensgröße nicht mehr effizient und ökologisch zu produzieren. Foto: P&P

MK: Wir haben aus vielen Gesprächen mit Druckereien herausgearbeitet, wo die Herausforderungen der Unternehmen liegen: Preisdruck im Markt, Rohmaterialien werden teurer, Personalkosten steigen, Margendruck, Web-to-Print-Anforderungen, Nachhaltigkeit, Differenzierung etc. Wenn man sich nun überlegt, was erfolgreiche Druckereien von den weniger erfolgreichen unterscheidet, so glaube ich, dass die erfolgreichen bessere Antworten auf die vorher genannten Aufgabenstellungen finden. Wir meinen, dass nach wie vor an erster Stelle für den Erfolg die richtige und innovative Technologie steht, die der Druckerei eine bestimmte Produktivität und Zuverlässigkeit gibt. Der nächste wichtige Punkt ist die Verfügbarkeit der Maschinen, und da kommt die technische Dienstleistung ins Spiel. Der Druck nach der Verfügbarkeit nimmt aus unserer Sicht zu.

P&P: Warum? MK: Da Maschinen immer produktiver werden und Druckereien heute tendenziell mit immer weniger, aber produktiveren Maschinen arbeiten. Das hat zur Folge, dass diese Maschinen in der Regel im Mehrschichtbetrieb laufen und dadurch die Verfügbarkeit der Anlagen enorm wichtig ist. Dazu müssen wir mit unseren technischen Dienstleistungen die Voraussetzung schaffen. Dazu zählen unsere Systemservice Angebote, die rund 4.500 Servicetechniker weltweit, Remote Services, e-call, Ersatzteilversorgung innerhalb von 24 print+publishing 181|10

Stunden von unseren 4 internationalen Ersatzteilhubs. Wir denken, dass wir im Branchenvergleich der Maßstab sind und trachten ständig danach, uns noch weiter zu verbessern.

mierung, eines der wichtigsten Themen zurzeit. Man tritt an uns mit dem Ansatz heran, dieses Thema grundsätzlich zu erklären und danach mit unserer Hilfe Potenziale für das jeweilige Unternehmen heraus zu arbeiten.

P&P: Der von Ihnen skizzierte technische

P&P: Wie funktioniert das im Normalfall?

Bereich ist gut, aber bekannt. Was ist nun wirklich neu in Ihrem Angebot?

MK: Wir sehen Bedarf bei Akzidenz- und

MK: Der im Wesentlichen neue Bereich, den wir zukünftig stärker fokussieren und in den wir auch neu investieren, sind Performance Services. Denn wir wissen heute, dass die Maschine und Verfügbarkeit alleine nicht genügen, um eine Druckerei langfristig wettbewerbsfähig zu halten. Prozesse, Materialeinsatz, Mitarbeiter, Differenzierung, das sind die entscheidenden Fragestellungen, denen wir in Zukunft mehr Augenmerk schenken werden.

P&P: Wie reagieren die Druckereien auf das neue Angebot von Heidelberg, speziell in der doch neuen Rolle als Consultant?

MK: Ich denke, über den Handlungsbedarf und Notwendigkeit gibt es keinen Zweifel, darüber gibt es jede Menge Statistiken in vielen Ländern. Diese Statistiken zeigen, wie unterschiedlich Druckereien in einem Land von ihren Profitabilitätszahlen her sind. Es gibt Unternehmen, die ungeheuer positiv darauf reagieren und pro aktiv auf uns zukommen. Beispielsweise mit Themen wie Prozessopti-

Verpackungsdruckern, die gleichermaßen an uns heran treten. Zuerst wird von uns eine IstAnalyse gemacht, wir schauen uns die Prozesse und Abläufe an, analysieren mit Werkzeugen wie Wertstromanalyse die Abläufe in den Unternehmen. Auf dieser Basis erarbeiten wir dann gemeinsam mit dem Kunden ein Konzept, wie das Ganze anders und besser aussehen kann. Das kann sich auf ein enges Umfeld beschränken wie den Materialfluss zu und von der Maschine, das kann den gesamten Drucksaal aber auch das gesamte Unternehmen umfassen. Der große Schritt ist natürlich eine komplette Automatisierung der Prozesse mit Prinect. Das ist natürlich die höchste Stufe der Prozessoptimierung. Heidelberg Consulting ist übrigens zurzeit extrem gut ausgelastet, was mir zeigt, dass der Bedarf da ist.

P&P: Dieses Team ist für Deutschland aktiv oder betreut es auch Projekte in Europa?

MK: Das Team ist überwiegend für den deutschsprachigen Raum zuständig, betreut aber auch Projekte in Europa wie aktuell in

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business England und Skandinavien. Dieses Kernteam arbeitet mit Heidelberg Beratern weltweit zusammen und konzentriert seine Arbeit jedoch auf die Industrieländer und weniger in den Schwellenländern.

P&P: Ist aus Ihrer Sicht die Krise eigentlich vorbei?

MK: Die Nachwehen der Finanz- und Wirtschaftskrise sind an vielen Orten immer noch zu spüren. Wir befinden uns jedoch in einem moderaten Aufschwung. Das darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass es derzeit in der Druckindustrie zu deutlichen strukturellen Veränderungen kommt, und gerade deswegen sind die vorgenannten Themen so wichtig. In einem wettbewerbsintensiven Markt wie es die Druckindustrie ist, müssen Druckereien schlank und effizient aufgestellt sein und auch zum Kunden hin ihre Position sauber definiert haben.

P&P: Wo sehen Sie heute die Wachstumspotenziale für Heidelberg?

MK: Zuerst ist es einmal wichtig festzuhalten, wie sich das gesamte Druckvolumen im Akzidenz- und Verpackungsbereich in den letzten 10 Jahren entwickelt hat. Die Fakten sind eindeutig: Wir sprechen heute über ein weltweites Druckvolumen von 415 Milliarden Euro. Dieses Volumen ist in den letzten 10 Jahren nie unter die 400 Milliarden Euro Marke gefallen, trotz Internet. Und dieses Volumen wird Expertenschätzungen zur Folge auf 455 Milliarden Euro bis zum Jahr 2015 steigen. Die Druckindustrie ist eine der größten Industrien weltweit und sie wächst. Wichtig ist nun zu sehen, welche Veränderungen es innerhalb dieses Druckvolumens gibt. Es gibt mit Sicherheit Verschiebungen aus dem Werbedruck in Richtung Verpackungsdruck, ein Markt der wächst. Weiter gibt es Verschiebungen in Richtung der Emerging Markets wie China beispielsweise. Als dritten wesentlichen Punkt würde ich den Auflagenrückgang sehen, die zielgruppengerechte Ansprache von Marktsegmenten steigt und somit kommt dem Digitaldruck mehr Bedeutung zu. Der Digitaldruck hat heute einen Anteil von 8 Prozent. Wir schätzen, dass der Anteil bis 2015 auf 18 Prozent steigen wird. Wir sehen für uns Wachstumspotenzial in den Schwellenländern generell im Akzidenz- und Verpackungsdruck, in den Industrienationen zumindest im Verpackungsdruck. Der dritte wichtige Bereich ist Services und Verbrauchsmaterialien. Bitte vergessen Sie auch nicht, dass es nach der Krise auch ein natürliches Wachstum gibt, getrieben durch die Erholung nach einem

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Ich denke, es ist wichtig, dass alle in der Druckindustrie, Druckereien wie auch Zulieferer, selbstbewusst den Stellenwert von Druck vertreten. Foto:P&P

Konjunkturtief. Strategisch runden wir diesen Komplex mit dem Thema Fremdfertigung ab, indem wir unsere Fertigungskompetenzen am Markt anbieten.

P&P: Welches Umsatzziel hat Heidelberg sich hier gesetzt?

MK: Bis zum Jahr 2014 streben wir hier ein jährliches Umsatzvolumen von 100 Millionen Euro an und sind da bereits auf einem guten Weg.

P&P: Sie haben das Thema vorhin angesprochen: Am Digitaldruck kommt man heute nicht vorbei, alle drei deutschen Druckmaschinenhersteller suchen nach Partnerschaften. Wie sieht es bei Heidelberg aus?

MK: (lacht) Sie wissen, dass Sie die Antwort

ausprobieren, was wir auch tun. Aber nehmen Sie bitte die australische Lösung nicht als Indikator.

P&P: Wenn man alle Ihre Überlegungen nun betrachtet, so kommt die drupa 2012 eigentlich wieder zum richtigen Zeitpunkt. Die Krise ist vorbei, die Unternehmen sind gestrafft und die Kunden investieren wieder? MK: Ich denke, wir werden uns als Marktführer auf der drupa 2012 wieder angemessen präsentieren. Aber bedenken Sie bitte eines: Alle Aktivitäten unseres Hauses, die wir besprochen haben, finden natürlich unabhängig von der drupa statt. Die Messe ist ein Fixpunkt für uns, aber wir werden nicht bis zur drupa warten um all unsere Leistungsangebote auszubauen.

kennen. Wir haben gesagt, dass wir bis Ende des laufenden Geschäftsjahres –also bis Ende März 2011- bekannt geben werden, mit welchem Partner wir den Einstieg machen. Wichtig wird sein, dass es eine komplette Gesamtlösung sein wird, die den Mehrwert für unsere Kunden sicher stellt. Wir denken da an eine Digitaldruckmaschine, die eher ein kleines bis mittleres Seitenvolumen abdeckt, in Kombination mit einer Speedmaster 52 Anicolor, mit der alle Kleinauflagen ab 200 produziert werden. Das wäre für uns die ideale Kombination.

P&P: Welche Umsatzziele hat Heidelberg?

P&P: In Australien arbeitet Heidelberg

geschlossen?

schon höchst erfolgreich mit Konica Minolta zusammen. Kann man das als kleinen Hinweis auf eine globale Lösung verstehen?

MK: Man muss eben verschiedene Dinge

Wo soll das Unternehmen in den nächsten zwei bis drei Jahren stehen?

MK: Wir haben veröffentlicht, dass wir mittelfristig wieder über die 3 Milliarden Euro Umsatzgrenze kommen wollen. Wie sich das zwischen den Bereichen entwickelt, werden wir sehen. Das hängt natürlich davon ab, wie schnell der Maschinenbereich wieder anzieht. Zurzeit hat beispielsweise der Services Bereich einen überproportional hohen Anteil.

P&P: Der Personalabbau ist hiermit auch abMK: Ja, mit dem Abschluss aller Maßnahmen Ende September haben wir nun etwa 16.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Konzern. print+publishing 181|10


business

P&P: In der Heidelberg Agenda 2015 steht ganz klar formuliert, dass man mit den neuen Bereichen das Unternehmen auch krisenresistenter machen will. Wie hoch wird der Anteil der neuen Geschäftsfelder sein?

MK: Das ist richtig und eine klare interne Zielsetzung. Für unsere Kunden ist das jedoch kein relevantes Ziel, für unsere Kunden bleibt weiter entscheidend, dass wir ihnen Mehrwerte anbieten, die überzeugen. Da müssen wir uns im Markt gegen alle unsere Wettbewerber messen.

P&P: Einer ihrer Wettbewerber – manroland – hat ja mittlerweile bekannt gegeben in Zukunft eigenständig wachsen zu wollen. Wollen Sie das kommentieren?

MK: Das ist die Entscheidung von manroland, die ich auch nicht kommentieren werde. Wir fühlen uns gut aufgestellt mit unseren Produkten und Dienstleistungen sowie den richtigen Technologien. Wenn Sie sehen, welche neuen Produkte wir in den letzten Jahren am Markt eingeführt haben, so ist das enorm. Wir werden auch weiterhin mit Nachdruck daran arbeiten innovative Lösungen zu entwickeln. Deswegen werden weiter auch 5 Prozent vom Umsatz in die Entwicklung investiert.

P&P: Das Thema Ökologie und Nachhaltigkeit ist zu einem der Kernthemen von Heidelberg geworden. Warum? Und wie stellen Sie die Weichen dafür?

MK: Ökologie ist seit vielen Jahren ein zentrales Thema in der Ausrichtung des Unternehmens. Wir haben einen ganzheitlichen Ansatz, der sämtliche Abläufe und Prozesse im Unternehmen umfasst und unter Umweltgesichtspunkten abbildet. Das betrifft Forschung und Entwicklung genauso wie die einzelnen Produktionsstätten. Dann ist natürlich das Thema »Ökologisches Drucken« zu betrachten, das wiederum unsere Kunden interessiert. Wo wir mit den entsprechenden Maschinen als auch Verbrauchsmaterialien unterstützen ökologisch und umweltbewusst zu drucken. Wichtig: Für uns ist Ökologie und Ökonomie kein Gegensatz sondern gehen zusammen, denn was ökologisch Sinn macht, macht auch ökonomisch Sinn. Welche Auswirkungen haben die Reduzierung von Emissionen oder Abfall, wenn man beispielsweise bedenkt, dass bei einer typischen Kostenstruktur einer Druckerei zwischen 30 und 60 Prozent der Materialund Energieeinsatz beträgt? Jede Verringerung beim Makulaturanfall und jede Steigerung der Energieeffizienz haben eine direkte Auswirkung auf die Profitabilität. print+publishing 181|10

P&P: Welche Lösungen kann Heidelberg seinen Kunden hier anbieten?

MK: Im Bereich der Papiereinsparung bieten wir Technologien wie Inpress Control an, womit der Rüstvorgang weitgehend automatisiert wird, damit die Anlaufmakulatur auf das Notwendigste reduziert wird. Ein gutes Beispiel ist auch die Speedmaster 52 Anicolor, die praktisch mit den ersten Druckbogen schon verkaufbare Drucke produziert. Ebenso zu erwähnen ist die Prozessoptimierung durch Prinect, indem richtige Daten zur Maschine gebracht werden und beispielsweise die Farbvoreinstellung hilft Rüstzeit und Anlaufmakulatur zu minimieren. Oder nehmen Sie die von uns angebotene Dienstleistung Print Color Management, also die Standardisierung des gesamten Vorstufen- und Druckprozesses auf optimale Bedingungen inklusive der eingesetzten Verbrauchsmaterialien.

P&P: Die Thematik ist schon sehr komplex geworden. Gibt es ähnlich wie beim Business Consulting spezielle »Öko-Consultants« bei Heidelberg? Das kann ja im Grunde genommen bis zur kompletten Planung einer Druckerei reichen?

MK: Ja absolut, auch hier haben wir mehrere Ansätze. Mit dem Heidelberg Consulting arbeiten wir intensiv am Thema Materialeffizienz. Dazu gibt es auch in Deutschland ein von der Bundesagentur gefördertes Programm zur Materialeffizienz in mittelständischen Unternehmen. Wir haben hier zertifizierte Trainer, die in Druckereien die Materialeffizienz optimieren, und die Kosten werden zu zwei Drittel von der Bundesagentur übernommen. Wir haben aber auch Fälle, wo Druckereien mit der Frage an uns herantreten, ob wir ihnen nicht helfen können, eine energieeffiziente Druckerei zu konzipieren bzw. ein neues nachhaltiges Projekt auf der grünen Wiese zu planen.

P&P: Man hatte während der Krise das Gefühl, dass aufgrund anderer Aufgabenstellungen das Thema Ökologie nicht so im Vordergrund steht. Wie sehen Sie das?

MK: Ich sehe das ganz anders. Heidelberg veröffentlicht seit 1995 einen Umweltbericht, für uns steht Ökologie und ökologisches Handeln praktisch in Fleisch und Blut. Ich betone nochmals, es macht ökonomischen Sinn und wenn es der Umwelt hilft, dann muss man es einfach tun. Ich bin davon überzeugt, dass es für Druckereien ebenso Sinn macht, selbst wenn der Endkunde der Druckerei das Thema vielleicht nicht so in den Mittelpunkt rückt. Wir sehen aber bei vielen Einkäufern, dass

zertifizierte Lieferanten immer mehr gefordert werden. Ich sehe das als wichtiges Kriterium für Druckereien, sich in einem hart umkämpften Markt zu positionieren.

P&P: Ab welcher Druckereigröße rechnet es sich ökologisch zu drucken? Können sich auch kleine Unternehmen das leisten?

MK: Es gibt heute keine Entschuldigung mehr dafür unabhängig von der Unternehmensgröße nicht mehr effizient und ökologisch zu produzieren. Egal ob mit einer oder mehreren Maschinen, es muss gemacht werden, bevor man bares Geld zum Fenster hinaus wirft. Und mit Prinect S haben wir nun auch eine leistbare Einstiegslösung für kleinere Druckereien im Programm, wenn es um Prozessautomatisierung geht.

P&P: Wo wird Heidelberg 2015 stehen, und was wird das Unternehmen darstellen?

MK: Wir wollen 2015 nach wie vor der beste Partner unserer Kunden sein und sie weiterhin dabei unterstützen, ihre Wettbewerbsfähigkeit sicher zu stellen. Wenn wir das gut machen, also das Geschäft unserer Kunden besser verstehen als andere, dann sind wir weiterhin gut positioniert.

P&P: Das heißt, es gibt auch 2015 noch genug zu drucken?

MK: Ja absolut! Ich denke, es ist wichtig, dass alle in der Druckindustrie, Druckereien wie auch Zulieferer, selbstbewusst den Stellenwert von Druck vertreten. In einer Welt, die durch elektronische Medien sehr stark geprägt ist, wo es aber eine Koexistenz zwischen den elektronischen Medien und dem Gedruckten gibt. Es zeigt sich, dass der Druck wächst, die Zahlen dazu liegen auf dem Tisch. Und wichtig wird sein, dass sich eine Druckerei in Zukunft Gedanken darüber macht, wie sie gedruckte Medien mit anderen Medien und anderen Kommunikationskanälen verbindet, um auch hier gegenüber ihren Kunden gut positioniert zu sein. Die Druckbranche hat auch in Zukunft Potenzial, davon bin ich überzeugt.

P&P: Zum Abschluss: Was macht Herr Kiessling gern in seiner Freizeit?

MK: Also, natürlich bin ich gerne mit meiner Familie zusammen, die ja noch in den USA lebt, und da genieße ich natürlich jeden Moment des Zusammenseins. Ich mache zudem gerne Sport, spiele Fußball, lese und freue mich über ein gutes Essen und ein gutes Glas Wein. e

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business

Serie Lean Management: Workflow Management

Wer gut bleiben will, muss schnell sehr gut werden Nach dem Volumenseinbruch im letzten Jahr hat sich die Situation 2010 wieder normalisiert. Doch was ist passiert? Das Kundenverhalten hat sich nachhaltig verändert und ist heute kaum noch antizipierbar. In allen Stufen der Wertschöpfung hat sich die Planungsunsicherheit erhöht. Text Mag. Walter Woitsch

nachhaltigen Unternehmenserfolg. Workflow Management ist dabei mehr als ein Schlagwort im Jahr eins nach der Krise. Der Veränderungsdruck auf die Schlüsselprozesse der Wertschöpfung hat im Jahr 2010 schlagartig und massiv zugenommen. Daraus ergeben sich für die Unternehmen Fragestellungen wie: • Welche Durchlaufzeiten sind möglich und welche liegen im Standard? • Wie hoch ist die Prozesseffizienz in der Abwicklung und wie gut werden die bestehenden Systeme genutzt? • Was wird dem Kunden zu welchen Konditionen versprochen, und halten diese Versprechen? • Wie hoch ist die Prozesstransparenz entlang des Hauptprozesses oder kurz: Wissen Sie, wo Sie stehen? Eine Reduktion der Bestände führte zur Verminderung der Vorlaufzeiten – extreme Kurzfristigkeit und hohe Volumensschwankungen charakterisieren das Geschäft. Konstant hohe Rohstoffkosten tun das Übrige und erhöhen den Margendruck weiter. Und wie sieht es auf der Marktseite aus? Überkapazitäten machen Preisweitergaben an Kunden zur Herausforderung – somit auch keine Entspannung von dieser Seite. Umgekehrt bringen gestiegene Kundenanforderungen die bestehenden Prozesse im Unternehmen an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Waren bisher »gute« Prozesse ausreichend, ist heute »Sehr gut« oder »Exzellent« Voraussetzung für

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Lehrbuch oder individueller Ansatz? Die Methodenwahl richtet sich nach der aktuellen Unternehmenssituation. SynGroup hat aufgrund langjähriger Erfahrung ein dreistufiges Vorgehensmodell entwickelt – die Höhe des Veränderungsdrucks und zeitliche Wirksamkeit entscheiden über die Wahl der Mittel.

Stufe 1 – Früherkennung – Total Flow Management Der Handlungsdruck ist noch überschaubar. Das Programm zielt auf eine laufende Reduktion der Durchlaufzeiten und ein perfektes Kundenservice ab. Es kann Schritt für Schritt

in die Organisation gebracht und mit jedem Schritt ein höheres Niveau erreicht werden. Erster von sechs Schritten ist die Einführung von 5S, der Basis jedes Lean Management Systems. Die 5S (siehe PRINT & PUBLISHING, Ausgabe 179) schaffen eine schlanke und standardisierte Arbeitsplatzsituation, auf der weitere Verbesserungen aufbauen können. Schritt zwei regelt mit Standards klar die Zusammenarbeit im Team (Vertrieb, Administration, Vorstufe Druck). Schritt drei ist der Kern von Total Workflow Management. Die Prozesse werden von Verschwendung befreit und erste Erfolge bei der Reduktion der Durchlaufzeiten zeigen sich. Motiviert durch die sichtbaren Erfolge legen die Teams im vierten Schritt Ziele und Kennzahlen fest und visualisieren sie in ihrem Arbeitsbereich. Schließlich werden noch Mitarbeiterqualifikationen und Raumkonzept in die Gesamtplanung integriert, um im Schritt sechs das aufgebaute System zu leben. Um Total Flow Management konsequent umzusetzen, braucht es zumindest ein Jahr. Ein Schritt nach dem anderen – ein paar Stufen zu überspringen um höher einzusteigen klappt nicht! Überforderung von Mitarbeitern und Organisation sind die Folge. Das Programm scheitert spätestens in der Nachhaltigkeit der Umsetzung.

Stufe 2 – Warnsignale – Best In Processes Im Prozess zeigen sich erste Schwachstellen und wirken sich in schlechter werdenden KPIs print+publishing 181|10


business aus. Konflikte an den Schnittstellen häufen sich, das Arbeitsklima beginnt aufgrund negativen Feedbacks zu leiden. Die sinkende Lieferfähigkeit ist oft eines der ersten greifbaren Warnsignale, die das Management erreichen.

Richtlinien überarbeiten: Prozessvorgaben entwickeln erfahrungsgemäß ihre Eigendynamik – im Laufe der Zeit passen sie sich der Arbeitsmethodik der Mitarbeiter an. Im normalen Tagesgeschäft zeigt das noch keine Auswirkungen. Wird die Lieferkette aber unter Belastung gesetzt oder kommt es zu Vertretungsbedarf, beginnt das System fehleranfällig und ineffizient zu werden. Gleiches gilt für Prozesse, die durch ERP-Systeme in der Theorie rigiden Vorgaben unterliegen. Auch hier ist im Zeitverlauf die Tendenz schleichender Aushöhlung durch »Workarounds« zu beobachten. Beispielsweise verschwinden Checklisten, die das Einhalten von Richtlinien unterstützen sollen, in der Versenkung und werden im Tagesgeschäft einfach nicht verwendet. Es gilt klar herauszuarbeiten, welche Standards unter Einhaltung der Gesamtstrategie sinnvoll und notwendig sind. Mit dem sichergestellten Commitment der Mitarbeiter folgt die konsequente Realisierung. Systemkonformes Arbeiten: Die schlechte Nachricht vorweg – zum Teil werden nur 30 Prozent der bestehenden Systemressourcen tatsächlich genutzt. Wer jetzt an mangelhaft implementierte Systeme als Ursache denkt, zielt oft zu hoch. Die Gründe sind meist ganz simpel: »Nicht Wissen« beispielsweise, weil bei der Systemeinführung zu wenig geschult wurde. Da kostet es viel Kraft und Energie zu erreichen, dass das System von 80 oder 90 Prozent der Geschäftsfälle im Tagesgeschäft genutzt wird. Und wenn es darum geht, gewohnte Abläufe beizubehalten, ist das Beharrungsvermögen bekanntlich stark ausgeprägt. Kommunikation: Die Integration von Workflow Management Systemen kann den Kommunikationsaufwand drastisch reduzieren. Entscheidend ist dabei, das richtige Maß zu finden. Eine klare Bedarfserhebung, wann und in welchen Intervallen Abstimmungen stattfinden müssen, ist notwendig und verhindert Extreme, die wir alle kennen: Verschwendung von Mitarbeiterjahren in langwierigen Sitzungen am einen und schlichte Nicht-Kommunikation als Fehlerursache am anderen Ende der Skala.

Schnittstellen prüfen: Abteilungsübergreifende Arbeitsabläufe sind immer print+publishing 181|10

wieder besonders anfällig, Zeitverlust zu produzieren. Eine dokumentierte Übergabe an den erfolgskritischen Schnittstellen sichert klare Verantwortungsabgrenzung zwischen den Prozessschritten. Schnittstellen eigenen sich auch besonders gut dazu, Dinge wie z.B. das Ansammeln von Auftragstaschen zu visualisieren und die Fehlernachverfolgung sicherzustellen. Der Zeitraum von der Analyse bis zur Implementierung von Best in Processes nimmt abhängig von der Unternehmensgröße vier bis acht Monate in Anspruch.

Stufe drei – Eskalation – Restrukturierung Die Anzahl der Reklamationen steigt, die Kundenzufriedenheit sinkt, ergebniswirksame Fehler häufen sich und die Lagerbestände nehmen zu. Gleichzeitig lassen Sauberkeit und Disziplin sichtbar und spürbar nach. Der Veränderungsdruck ist jetzt extrem hoch und in dieser dritten Stufe zählt jeder Tag.

noch zweimal wöchentlich, sind ein Erfolgsfaktor. Gemeinsam beschlossene Maßnahmen erhöhen den Identifikationsgrad bei jedem Einzelnen deutlich.

Die Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Realisierung Die individuelle Unternehmenssituation bestimmt die Wahl der Instrumente, nicht umgekehrt. Was für den einen Betrieb passt, muss nicht automatisch für einen anderen gut sein und auch die Unterschiedlichkeit bestehender Systeme in den Unternehmen ist zu berücksichtigen. Eine konsequente und schonungslose Analyse des Veränderungsbedarfs ist ein wesentliches Erfolgskriterium. Und wie so oft steht und fällt die gesamte Arbeit mit einer Umsetzung, die hält, was die Analyse versprochen hat. Last but not least sichern Schlüsselkennzahlen entlang der Wertschöpfungskette die Nachhaltigkeit der Reorganisation – auch Monate nach dem formalen Abschluss der Workflow Initiative. e

Fokussierte Problemanalyse: Der gemeinsame Beschluß, alle Aktivitäten auf einen speziellen, klar abgesteckten Kernbereich zu konzentrieren, ist der erste, erfolgsweisende Schritt. Breites Herangehen führt meist zu Verzögerungen, Ausreden und einem geringen Umsetzungsgrad. Ein Zusammenziehen der Schlüsselmitarbeiter aller beteiligten Bereiche zu einer schnellen Eingreiftruppe sichert den Erfolg. Die geeignetsten Mitarbeiter sind dabei nicht immer nur in der Abteilungsleitung zu suchen. Die Fokussierung auf Fakten und eine fundierte Analyse des vorhandenen Datenmaterials reduzieren unqualifizierte Schuldzuweisungen und die Zeit für unstrukturierte Diskussionen.

Rasche Ausarbeitung von Ansatzpunkten – Firefighting: Aufbauend auf die Problemanalyse werden Ansatzpunkte festgelegt – schonungslos und offen. Abteilungsdenken und persönliche Interessen haben hier keinen Platz. Nur kurzfristig wirksame Aktionen sind jetzt gefragt, keine mittelfristigen Ansätze. Langfristiges und Strukturveränderungen sind überhaupt tabu.

Maßnahmensetzung und Umsetzungscontrolling: Keine Maßnahme ohne Termin und jede mit einem eindeutig zugewiesenen Verantwortlichen – state of the art. Und doch wird auf Grund anderer Dringlichkeiten oft auf diese gültige, einfache Regel vergessen. Kommunikation ist in dieser Phase ein wesentlicher Bestandteil auf dem Weg zum Erfolg und regelmäßige Abstimmungen des Führungskreises einmal, besser

Der Autor: Mag. Walter Woitsch ist als Partner bei SynGroup verantwortlich für den operativen Vertrieb und verfügt über 10 Jahre Erfahrung in der Unternehmensberatung. Operative Unternehmenssteuerung ist einer seiner Beratungsschwerpunkte.

SynGroup – Das Unternehmen: SynGroup wurde 1995 gegründet und ist heute eine der führenden Unternehmensberatungen für die Industrie. Der Fokus liegt auf praxisorientierter Beratung und hoher Umsetzungsstärke. Ziel ist die Stärkung der Wettbewerbsposition ihrer Kunden durch nachhaltige Ergebnisverbesserung. In den letzten fünfzehn Jahren wurden 500 internationale Projekte erfolgreich abgeschlossen. Mit Sitz in Wien und Büros in Deutschland, Großbritannien, Tschechien und Ungarn begleitet Syngroup ihre Kunden mit 50 Beraterinnen und Beratern nach Europa und in die ganze Welt. www.syn-group.com e

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design

Vienna Design Week 2011

Papermania im Gestaltungslabor Das lang gewohnte, »altmodische« Material Papier inspirierte jüngst zu völlig neuen Gestaltungslösungen in Kunst, Mode, Design und Architektur. Im Schaulabor der diesjährigen Vienna Design Week konnten internationale Grafik-, Animations- und ProduktdesignerInnen ihren experimentellen Ideen Form geben – und die BesucherInnen den Produktionsprozess vor Ort verfolgen.

Zum zweiten Mal wurde der project space der Kunsthalle am Karlsplatz zur öffentlichen Werkstätte, dieses Jahr unter dem Motto: »Papermania«. Eine Woche lang wurde auf rohen Tischen aus Transportpaletten gefaltet, geklebt, gerissen oder gestanzt. Die eingeladenen GestalterInnen machten im Schaulabor die vielfältigen Qualitäten des lebendigen Werkstoffs sichtbar, fragil bis humorvoll waren die Ergebnisse: Sarah Kueng und Lovis Caputo (CH) zeigten, wie aus Altpapier Möbel gemacht werden können; Cornelia Hess und Adrian Merz (CH) ließen rotes Papier quasi aus den Wänden fließen; Markus Wagner und Markus Wipplinger (A) spielten in einem Stop Motion-Video mit kleinen Papierkegeln und

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ihrer Identität; Philippe Malouin und Sacha Leong Huai-Ern (CAN/UK) verformten mit der Hilfe von Akkubohrern thermische Kassenrollen zu Schalen und Lichtobjekten. Das außergewöhnliche Format dieses frei zugänglichen Ateliers, das vom Designbüro bauer – konzept & gestaltung und der Neigungsgruppe Design kuratiert wird, ermöglichte vielseitige Einblicke in den Designprozess mit Papier: seine haptischen Vorzüge, seine Einladung zum spontanen Arbeiten, seinen stets handwerklichen Charme... Gerade in der Verbindung oder im Kontrast mit neuen Medien werden die speziellen Eigenschaften und Vorzüge des Materials sichtbar, die für die Dauer des Festivals und darüber hinaus

erschlossen wurden: das Schaulabor gab den GestalterInnen Raum und Zeit, ihre Arbeiten und die Herangehensweise an das Material in ergänzenden Laborgesprächen vorzustellen und den BesucherInnen die Möglichkeit, die Entstehung von Design live mitzuverfolgen. Dokumentiert sind die Resultate des Schaulabors beispielsweise als Videos: http://vimeo. com/16585488 (Wagner und Wipplinger) – oder auf den Webseiten: www.viennadesignweek.at und www.erwinbauer.com. Das Schaulabor wurde unterstützt von: Arctic Paper, Europapier, Mayr-Melnhof, Mosburger, Papernet und Stiassny. e

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design

Markus Wagner und Markus Wipplinger ließen sich zu einem Stop Motion-Video inspirieren und kreierten etliche kleine Papierhütchen, die wesentlicher Bestandteil ihres Videos waren. Foto: kollektiv fischka/fischka.com, 2010

Cornelia Hess und Adrian Merz aus der Schweiz waren zu Gast im Schaulabor und ließen Papier aus den Wänden »wachsen«. Foto: kollektiv fischka/fischka.com, 2010

rechts: Philippe Malouin und Sacha Leong Huai-Ern verformten mit Hilfe von Akkubohrern thermische Kassenrollen und gestalteten mit ihrer außergewöhnlichen Technik Schalen und Lichtobjekte. Foto: kollektiv fischka/fischka.com, 2010 links: Das öffentlich zugängliche Atelier des Schaulabors. Foto: bauer – konzept & gestaltung, 2010

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visual communication

Viscom 2010

Der Branchentreff in Frankfurt Wie bereits im letzten Jahr war auch die diesjährige Viscom ein voller Erfolg. Die Messe konnte zahlreiche Aussteller und Fachbesucher anlocken und bot neben einem umfangreichen Rahmenprogramm viele Neuigkeiten und attraktive Anwendungsmöglichkeiten in den Bereichen großformatiger Digitaldruck, Weiterverarbeitung und Lichtwerbung. Text Angela Starck

zu tragen, wird die Viscom ab 2011 den Untertitel »Internationale Fachmesse für visuelle Kommunikation, Technik und Design« tragen.

Großformatdruck im Öko-Trend

Die Krise scheint überwunden – mit rund 11.600 Fachbesuchern war die Viscom 2010 in Frankfurt wieder stark frequentiert.

Auch die Viscom, die Anfang November in Frankfurt stattfand, profitierte vom derzeit herrschenden konjunkturellen Aufwind. So konnte die internationale Fachmesse für visuelle Kommunikation in diesem Jahr mit über 300 Ausstellern aus etwa 30 Ländern und rund 11.660 Fachbesuchern an die Zahlen der

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erfolgreichen Viscom 2009 in Düsseldorf anknüpfen. Bemerkenswert war die Bandbreite der Messebesucher, unter anderem Entscheider aus Handel und Industrie, Maschinen- und Materialeinkäufer, Handwerker und Kreative. Um dieser erweiterten Zielgruppe Rechnung

Eine umweltgerechte Produktion wird auch im Bereich des großformatigen Tintenstrahldrucks immer wichtiger und erschließt Druckdienstleistern gleichzeitig attraktive Einnahmemöglichkeiten. Auch der Textildruck mit wasserbasierten Tinten gilt als umweltfreundliche Alternative. Zudem sind großformatige Textil-Prints leichter und einfacher zu handeln als etwa solche auf Vinyl-Materialien. Daher nutzt man Textil-Substrate inzwischen auch vermehrt für Schilder-, Grafik- und Industrieanwendungen. Auf diesen Trend setzt auch Mutoh und zeigte auf der Viscom seine neue, aus biologischen Rohstoffen bestehende, Bio-Lactite Tinte. Diese Farben, die sich für Prints auf Rollenmedien sowie starren Substraten eignen, können bei den Druckermodellen Rockhopper 3 Extreme und ValueJet Hybrid 1608 eingesetzt werden. Ebenfalls zu sehen war der neue, schnelle Textildirekt-Drucker Mutoh Viper TX Professional. Er ist unter anderem, dazu in der Lage, schwierige Gewebe wie elastische Textilien, gewobene und gestrickte Materialien sowie solche mit offener Gewebestruktur direkt zu bedrucken. Auf dem Multiplot-Messestand konnte man sich beispielsweise über die d.gen Teleios GT informieren, die mit einer Geschwindigkeit ca. 100 Quadratmeter pro Stunde direkt print+publishing 181|10


visual communication

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Die Möglichkeit, jetzt auch Metallic-Farben mit Großformatdruckern ausgeben zu können, stieß bei den Fachbesuchern auf großes Interesse. Dieses Thema stand auch im Mittelpunkt des Viscom-Auftritts von Roland DG. Das Unternehmen zeigte seine, jetzt komplettierte, Versacam VS-Druckerfamilie, die inzwischen aus vier Geräte in Breiten von 76 bis 163 Zentimeter besteht. Für die passende Roland Eco-Sol Max-Tinte (ESL-3 MT), die neben den CMYK-Farben auch Silber-metallic und Weiß umfasst, wurde Roland mit dem Best of 2010 Award in der Kategorie Groß-

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Auf der Viscom zeigte Mutoh seine neue Bio-Lactite

Für große Aufmerksamkeit bei den Besuchern sorgte

Tinte, die aus biologischen Rohstoffen besteht.

die Versacam VS-Serie am Stand von Roland DG.

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Fokus auf Metallic-Tinten

formatdruck/LFP ausgezeichnet. Der im August erstmals vorgestellte UV-Drucker/ Schneideplotter Versa UV LEC-540 war ebenfalls bei Roland DG zu sehen. Dieses System kann Spezialeffekte drucken und ist mit einem neuen Werkzeug zum Falzen von Verpackungen ausgestattet. Der Druck mit Metallic-Tinten stand auch auf dem Mimaki-Stand im Fokus. Besucher konnten dabei zuschauen, wie verschiedene Mimaki-Drucker der CJV30- und JV33-Serien eindrucksvolle Prints mit Metallic-Effekten live produzierten. Dabei kam die ES3 Eco-Lösemitteltinte zum Einsatz, die neuerdings auch in Silber und Weiß erhältlich ist. Zudem zeigte Mimaki das UV-LEDDrucksystem UJF-706 mit einem Druckbereich von 700 mal 600 Millimeter. Dieser Printer, für den jetzt auch die Proof-Lösung GMG ColorProof zur Verfügung steht, eignet sich unter anderem für das Proofing von Verpackungen und die Produktion von Mockups.

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auf Textilsubstrate ausgibt und sich für eine Produktion rund um die Uhr eignet. Das System druckte auf der Viscom mit einer speziellen Penetrationsflüssigkeit, dem so genannten »Stylish Liquid«, das das Eindringen der Tinte in Fasern sowie den Tintenverbrauch optimieren soll.

Digitaler Platten UV-Druck

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visual communication

Die Mimaki-Drucker der CJV30- und JV33-Serien pro-

Für den UV-LED-Printer UJF-706 von Mimaki ist

Das Hochleistungs-UV-Lackiersystem Bürkle UV

duzierten Metallic-Prints mit der jetzt auch in Silber

neuerdings auch die Proof-Lösung GMG ColorProof

Liquid Coater LFC 2100 wurde mit dem Viscom Best

und Weiß erhältlichen ES3 Eco-Lösemitteltinte.

erhältlich.

of Awards im Bereich Signmaking ausgezeichnet.

Medien-Neuheiten

Am Stand von Fujifilm konnten Besucher selbst Hand anlegen und verschiedene Euromedia-Substrate schneiden, lochen, ösen, verspannen oder verkleben. Darunter auch diverse neue Substrate wie die WondertackMedien, die auf glatten Untergründen ohne Klebstoff haften, sich abziehen und wiederverwenden lassen.

Kaltlaminieren von Vorlagen bis 140 Zentimeter Breite mit einer Geschwindigkeit von bis zu vier Metern pro Minute erlaubt. Zu den Neuheiten bei Welte gehörte auch die praktische Ösenstanze Rocket, die automatisch stanzt und gleichzeitig die Ösen einpresst. Gezeigt wurde auch das Hochleistungs-UV-Lackiersystem Bürkle UV Liquid Coater LFC 2100, das für flexible sowie starre Medien bis zu einer Arbeitsbreite von 210 Zentimeter vorgesehen ist. Dieses Gerät mit seiner Vorschubgeschwindigkeit von maximal 25 Quadratmetern in der Minute wurde mit dem Viscom Best of Awards als beste Neuheit des Jahres im Bereich Signmaking ausgezeichnet. Das Unternehmen Bannerlifter zeigte mit dem gleichnamigen Wechselsystem eine praktische Rahmenlösung für großformatige Prints, die vom Boden aus bedient wird und nun auch in einer motorisierten Version erhältlich ist. Mit dem Bannerlifter, einer umlaufenden Rahmenkonstruktion aus wetterfestem Aluminium und einem versteckten Verspannungsmechanismus, lassen sich Großposter bis zu sieben Meter Breite und 15 Meter Höhe in nur etwa 15 bis 20 Minuten komplett austauschen. Insgesamt zeigten sich der Messeveranstalter Reed Exihibition genauso wie viele Aussteller sehr zufrieden mit dem Verlauf der Messe. Dank der gestiegenen Investitionsbereitschaft und einer deutlich verbesserten Auftragslage blickt die Branche nach der Krise nun wieder optimistischer in die Zukunft. Positive Voraussetzungen also für die nächste Viscom, die vom 13. bis 15. Oktober 2011 in Düsseldorf stattfindet. e

Bei den großformatigen Bedruckstoffen wird Glas – etwa für Anwendungen im Bereich Interior Design – immer beliebter, ist aber nicht ganz einfach zu bedrucken. Um ohne Vorbehandlung direkt auf das Medium ausgeben zu können, entwickelte Kisters sein neues »Kisters 4P«, eine unsichtbaren Spezialbeschichtung für Glasmaterial, das dann mit UV-härtenden Tinten bedruckt werden kann. So soll eine hohe Beständigkeit der Drucke im Innen- und Außenbereich gewährleistet sein. Von Aslan kommen neue Spezialfolien für die Glasdekoration. Gezeigt wurde unter anderem die Aslan EL 300, eine Glasdekorfolie mit Luftkanälen, die sich besonders schnell, einfach und sauber verkleben lassen soll. Ebenfalls neu von Aslan ist eine PVCfreie Glasdekorationsfolie in Sandstrahl-Optik.

Weiterverarbeitung von Großformatdrucken Zahlreiche Systeme zum Schneiden, Laminieren bzw. Lackieren und Konfektionieren konnte man auf dem Stand von Welte begutachten. Ein Highlight war das neue automatische Schneidesystem Fotoba Super Wide Roll Cutter XLD 170 mit einer Schneidebreite bis 170 Zentimeter und zwei Schneideeinheiten. Ebenfalls neu ist das Einstiegs-Laminiersystem Seal 54 EL, das ein- und doppelseitiges

links: Das neue Glassubstrat »Kisters 4P« lässt sich ohne Vorbehandlung direkt bedrucken und soll eine hohe Beständigkeit der Prints gewährleisten. rechts: In der »Test drive« am Stand von Fujifilm konnten Besucher selbst tätig werden und die Handhabung der Euromedia-Materialien auszuprobieren.

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visual communication

Mutoh bringt Bio-Lactite-Tinte

Neue Tinte mit Öko-Charakter Mutoh hat auf der Viscom in Frankfurt die Verfügbarkeit seiner neuen Bio-Lactite-Tinte bekannt gegeben, die zu einem großen Teil aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird und mit der sowohl flexible wie auch starre Medien bedruckt werden können. Die neue Tinte ist mit der Druckerserie Mutoh Rockhopper 3 Extreme (Rolle) und dem Drucker Mutoh ValueJet Hybrid (Rollen und starre Medien) kompatibel.

Die in 220 und 440 Milliliter-Kartuschen und 880 Milliliter-Beuteln erhältlichen Tinten werden in ganz Europa, dem Mittleren Osten und Afrika über autorisierte Mutoh-Wiederverkäufer vertrieben. »Unsere neue organische Bio-Lactite-Tinte ist das Ergebnis von Mutohs Einsatz bei der Entwicklung nachhaltiger und umweltfreundlicher Drucklösungen für Anwender von neuen und bereits installierten Druckern«, sagt Arthur Vanhoutte, Europa-Chef von Mutoh.

Wichtige Merkmale Sie wird nicht auf petrochemischer Basis hergestellt, 50 Prozent der Tinte besteht aus Ethyllactat, einem aus Korn gewonnenen Bestandteil. Es besteht keine Verbreitung gefährlicher flüchtiger organischer Verbindungen in der Betriebsumgebung, daher ist auch eine spezielle Lüftung nicht zwingend notwendig. Zudem ist sie nicht ozonschädigend. Ein weiterer Vorteil ist die schnelle Trocknung, daher ist auch kein externes Trocknungsgerät nötig. Die Fixierung und print+publishing 181|10

Trocknung erfolgt bei normalen Heiztemperaturen, beim Rollendruck nur 600 Watt Verbrauch während des Druckvorgangs. »Ebenso sind ein großer Farbraum als auch ein geringer Wartungsaufwand weitere Pluspunkte«, betont der Hersteller.

Einmalige Tintenfixierung So sorgen optimierte Bindemittel in der BioLactite-Tinte für eine optimierte chemische Interaktion zwischen den Pigmenten und der Materialoberfläche. Bei Rollenmaterial wird die Tinte fixiert und mit den normalen integrierten Heizungselementen getrocknet. Wenn starres Material bzw. Rollenmaterial wie z. B. Polypropylen bedruckt wird, heizt das patentierte schnell reagierende Heißluftdüsensystem von Mutoh (nur ValueJet Hybrid) sofort von oben und fixiert und trocknet die Tinte.

Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten Die Bio-Lactite-Tinte eignet sich zum Bedru-

cken von Rollen und Platten, ist speziell auf die Piezo-Drop-on-Demand-Tintenstrahltechnologie abgestimmt und ermöglicht den Druck auf eine Vielzahl von konventionellen, mit Lösemitteln kompatiblen Medien. Die Tinte bietet sich auch solchen Kunden an, die umweltfreundliche Druckausgaben auf wiederverwertetem Material bzw. hochwertige Direktdrucke auf »exotischen«, nicht üblicherweise für den Tintenstrahldruck gedachten Medien verlangen. Bedruckt werden können unbeschichtete starre Materialien wie Acrylglas, PMMA, Aluminiumplatten, Leichtschaumplatten, Pappe, ABS, Polycarbonat – PC, Polypropylen PP usw. als auch unbeschichtete flexible Substrate wie SKMedien ohne PVC bzw. auf der Basis von PVC, Altpapier, Banner, Polyethylen – PET, Polypropylen – PP usw. Eingesetzt kann die neue bei Projekten für Innen- und Außenanwendungen, 3D-Verklebung und Wärme- und Vakuumverformung, hochwertige Drucke für die Betrachtung aus kurzen Abständen (< 1 m), Produktionsgeschwindigkeiten von 9 Quadratmeter pro Stunde bei 720 x 720 dpi auf flexiblen Substraten – starre Medien bei Geschwindigkeiten von 8 Quadratmeter pro Stunde. Die Außenhaltbarkeit wird mit bis zu 2 Jahren ohne Laminierung angegeben, bei Fahrzeug-, Fußbodenbeschriftung oder anderen Anwendungen mit starker mechanischer Beanspruchung bzw. Abrieb wird hingegen eine Laminierung empfohlen. e

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visual communication

Magraf in Brüssel

Mit Latex neue Märkte erschließen Das 1992 als Anbieter von Grafikleistungen gegründete Unternehmen Magraf in Brüssel änderte 2004 seine Ausrichtung und wurde eine Digitaldruckerei für Large Format und Superwide Format. Das Unternehmen beschäftigt heute 10 Mitarbeiter und beliefert ein großes Spektrum von Kunden mit Schildern, Bannern, Displays, Gebäudeplanen und anderen Grafikerzeugnissen für den Außenund Innenbereich.

Einige Projekte, die Magraf realisiert hat. Foto: P&P

zu den Kunden von Magraf in Belgien und Frankreich. »Unser Unternehmen ist für Geschwindigkeit, Flexibilität und Qualität bekannt«, so Geschäftsführer Pascal Sparenberg. »Um dies durchgängig einhalten zu können, verfügen wird über ein engagiertes Team, das sich um die Aufgaben von der Joberstellung bis zur Lieferung und Installation kümmert. Außerdem ist eine vielseitige, zuverlässige und kostengünstige Ausrüstung erforderlich. Wir müssen zudem unsere starke Stellung im Wettbewerb behaupten und auch künftig investieren, um unsere Ausrüstung auf dem neuesten Stand zu halten.« Vielseitigkeit ist zudem ein Merkmal für Magrafs Ansatz bei Produkten im Großformat. Es können Grafiken für die modernsten Befestigungssysteme einschließlich freistehender, an der Wand montierbarer oder hängender oder in Ausstellungs- und Präsentationsausstattungen integrierbarer Produkte erzeugt werden.

Eine lange HP-Tradition

Magraf bietet als Spezialist für Farbe und Bilder auch Bildbearbeitung und Retuschieren an, um seinen Kunden im sich ständig vergrößernden Großformatsektor die bestmöglichen Ergebnisse zu bieten. Agenturen, Hersteller von Messeständen, Museen, der Einzelhandel, Maklerbüros und Bauunternehmen zählen

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Magraf setzt seit langem schon auf Technologien von HP. Seit 2004 mit dem inzwischen von HP unterstützten Scitex XLJet Drucker (3,20 Meter) und ab 2006 mit einem HP Designjet 5500 Drucker (1,60 Meter) sowie einem HP Scitex XL1500 Drucker (5 Meter). Im Juli 2007 wurden ein HP Designjet 9000S und ein HP Designjet 10000S, im Januar 2010 ein HP Scitex FB6100 Drucker installiert. Zuletzt ergriff das Unternehmen die Chance, den kurz zuvor auf den Markt gekomprint+publishing 181|10


visual communication

Der HP Scitex LX800 Drucker bei Magraf half den Output um das 3,5-fache zu steigern. Foto: P&P

menen HP Scitex LX800 Drucker zu installieren, um seinen Kunden eine umweltverträgliche Drucklösung anbieten zu können. »Wir haben die Chance genutzt, als Erste in Europa diese Maschine zu haben«, so Pascal Sparenberg. »Mit der Maschine haben wir den Output um das 3,5-fache gesteigert, ohne auch nur einmal unsere Kunden darüber

»Wir haben die Chance genutzt, als Erste in Europa diese Maschine zu haben«, so Magraf Geschäftsführer Pascal Sparenberg.

speziell zu informieren. Das Mehr an Aufträgen kommt quasi von selbst.« Es hört sich wie ein Wunder an, wir konnten uns aber beim Besuch des Unternehmens selbst von der Fülle an Aufträgen überzeugen. Das breite Spektrum von Druckern versetzt Magraf heute in die Lage, eine große Palette von Bedruckstoffen einzusetzen. Hierzu zählt eine große Zahl von Materialien wie Papier, Posterstoffe, Polypropylen, Backlight-Materialien, Polyester, PVC, Leinwand und Gewebe. Apropos Gewebe: Es war eigentlich nicht geplant, aber bei Magraf druckt man mit der neuen Anlage immer mehr auch auf Textilmaterialien. So produziert man beispielsweise auch auf Cotton-Material, was im Vorfeld etwas an »Tüftlerarbeit« notwendig machte. Auf diese Art und Weise können mit der Maschine neue Jobs generiert werden, was Magraf klarerweise nicht unglücklich macht. Dazu Francois Martin, HP Graphic Arts Marketingchef für Europa: »Das ist auch unsere Erfahrung. Im Textilbereich liefern wir eine tolle Qualität, da die Auflösung einfach besser ist. Und im Vinyltextilbereich sind wir nahe dran an Dye Sublimation.«

Mehr Aufträge für Innendekoration Mit dem HP Scitex LX800 Drucker erschließt sich Magraf aufgrund der Qualität und der Latex Ink Technologie neue Anwendungen für Projekte im Innenbereich. Attraktiv für die Kunden ist zudem die Umweltverträglichkeit der Produktion und der fertigen Drucke. »Dies print+publishing 181|10

ist unser erster Schritt hin zu einem grüneren Unternehmen«, so Pascal Sparenberg. »Das ist genau die Richtung, mit der wir mit Latex gehen wollen«, betont Francois Martin. »Wir denken an die Zukunft und wollen helfen, den Solvent Einsatz einfach zu reduzieren. Das ist eine Herausforderung für HP um »anders« zu sein. Mit dieser Technologie sind wir besser aufgestellt, um auch die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen gut zu erfüllen.« Er ist auch davon überzeugt, dass Latex im Begriff sei, ein Industriestandard zu werden. Deswegen würden sich auch immer mehr Medienhersteller darauf einstellen.

Be flexible Die Flexibilität der Maschine ist deren Stärke. Kunden kommen mit Kampagnen zu Magraf und brauchten dafür verschiedene Lösungen. »Heute können wir viele Anforderungen mit nur einer Maschine erfüllen«, so Pascal Sparenberg. Ein weiterer Pluspunkt: Früher brachte ein Technologiewechsel bei Projekten auch Unterschiede in der Qualität. Bei der Latex Technologie war das nicht der Fall. Im Gegenteil: Man hat die Qualität bei Magraf sogar noch verbessert. Die Farben sind viel leuchtender und brillanter. Nicht nur im Druckbereich, sonder auch im Finishing bringt die Latex-Technologie Erleichterung im Produktionsalltag. Aufgrund der wesentlich schnelleren Weiterverarbeitbarkeit der Folien können beispielsweise beim Car Wrapping die Autos wesentlich früher und schneller beklebt werden. e

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visual communication

HP Large Format Printing Media

PaperNet als Distributionspartner Mit Dezember 2010 startete die neueste Kooperation von PaperNet im Bereich Large Format Printing Medien: Durch Übernahme der Österreich-Mediendistribution hat man mit HP einen international anerkannten Partner an Bord geholt.

Vertrieben werden die HP Großformat-Medien aus Papier, Kunststoff und Textil für den Druck mit Dye-, Pigment- und Latex-Tinten. Besonders in der Latex-Medien Range trifft man auf interessante Produkte: Die mit HP Latex-Tinten erstellten Ausdrucke sind geruchsneutral und es bedarf keiner speziellen Entlüftung der Druckräumlichkeiten. Weiters bietet der Druck mit Latex Tinte viele der Vorteile lösungsmittelbasierter Tinten: Eine große Auswahl an bedruckbaren Medien und eine umfangreiche Bandbreite an Indoor- und Outdoor-Einsatzmöglichkeiten. Ebenfalls beachtenswert ist die vielseitige Bedruckbarkeit der Medien: So lassen sich einige HP Dye- und Pigmentmedien auch für den Latex-Druck einsetzen und mehrere

Latex-Medien für den Druck mit Ecosolventund Solvent-Tinten. Neben Druckern, die HP Maschinen besitzen und Wert auf Original-Medien legen, können auch Drucker anderer Marken problemlos die hochqualitativen HP Large Format Printing-Medien bedrucken. Ein zusätzlicher Vorteil für HP Maschinen-Besitzer ist natürlich die optimale Abstimmung der HP Medien auf das Gerät. Das vielfältige Mediensortiment umfasst Medien aus Papier, wie CAD-, Poster- und Fotopapiere, Medien aus Kunststoff wie Polypropylen, Vinyl und selbstklebende Materialen sowie Medien aus Textil wie Banner, Fahnen und Canvas. Durch die Kooperation mit PaperNet als Distributionspartner wird die Verfügbarkeit

aller lagernden Produkte innerhalb von 24 Stunden österreichweit garantiert. Kombiniert mit dem Medien-Know-how des PaperNet Verkaufsteams, das bereits in den letzten Jahren einen Bekanntheitsgrad als Large Format Medienlieferant am Markt erworben hat, ist das natürlich für den Anwender eine sehr interessante Kombination. »Es freut uns sehr, dass wir mit PaperNet eine Partnerschaft betreffend unserer Large Format-Medien eingehen konnten. Wir sind überzeugt, dass unsere Kunden das profunde Fachwissen, die exzellenten Logistikprozesse sowie den landesweiten, prompten Lieferservice sehr schätzen werden«, sagt Alex Bindschedler, Business Development Manager LFM ALPS, HP. e

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BTS vertreibt KIP Color 80 Großformatdruck in Farbe und auf Tonerbasis

den. Auch Materialien wie Selbstklebefolie und Syntheticfilm erzielen hohe Qualitäten. Mit 19 verschiedenen Medien kann man stets auf ein breites Anwendungsspektrum zurückgreifen.

BTS vertreibt mit KIP Deutschland dieses Produkt seit zwei Jahren erfolgreich am österreichischen Markt und kann zahlreiche installierte Systeme im Produktionsbereich als Erfolg verbuchen. Mit nur 17 Sekunden pro A0 (200 Drucke pro Stunde) stellt die KIP Color 80 herkömmliche Farbausgaben weit in den Schatten – auf Normalpapier, wasserfest, UV-beständig und in höchster Druckqualität. Der Großformat-Farbdrucker vereint KIPs bewährte LED-Technologie mit vier CMYK-Tonern zu einzigartiger Produktivität und gestochen scharfer Druckqualität. Angesichts günstiger Produktionskosten von weniger als einem Euro pro A0 und mittlerer Flächendeckung ist die KIP Color 80 für Repro-Betriebe und Offset-Druckereien ideal auch zum Druck von Außenwerbung geeignet. Neben Hochglanzpapier und diversen stärkeren Papiersorten bis hin zum wasserfesten Blue Back Papier für Werbeflächen können Medien aus vier Rollschubläden gewählt wer-

Unsere Farbe ist Grün!

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Der umweltschonende Aspekt von KIP-Produkten zeigt sich insbesondere im täglichen Betrieb. Verbraucher legen immer mehr Wert auf die umweltrelevanten Aspekte von Produkten, etwa Energieeffizienz und reduzierte Emissionen. KIP-Produkte zeichnen sich dadurch aus, dass die entsprechenden Leistungsmerkmale von Anfang an integriert sind, was die Gesamtkosten für den Anwender reduziert und den Gebrauchswert erhöht. Bei der Verpackung beispielsweise wird die Gesamtmenge des Materials so gering wie möglich gehalten. Verwendet werden recycelte und wieder verwertbare Materialien. Die Produktionsstandorte von KIP arbeiten vollständig nach den Vorgaben der Umweltmanagementnorm ISO 14001, in der die Anforderungen an Unternehmen definiert sind, die auf umweltschonende und nachhaltige Betriebsprozesse Wert legen. e print+publishing 181|10


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Xeikon 3300 bei Helf Etiketten

Lebensmittelecht produzieren Xeikon hat Mitte Oktober 2010 eine Xeikon 3300 Digitaldruckmaschine an die Helf Etiketten GmbH ausgeliefert. Das Unternehmen reagiert mit der Neuinstallation auf die sich stetig ändernden Marktbedürfnisse nach flexiblen Druckaufträgen, die in dieser Form nur im Digitaldruck rentabel herstellt werden können. »Immer mehr Kunden achten auf nachhaltige und lebensmittelechte Produktverpackungen bei gleichzeitig marktgerechten Preisen«, so die Geschäftsführer Mag. Christian Coreth und Walter Schuppler-Helf.

weil wir uns in puncto der Ausgabegeschwindigkeit, des Durchsatzes, der feinen Detailzeichnung dank der hohen Druckauflösung, der Kontinuität im Druck und der minimalen Stillstandszeiten einen deutlichen Produktivitätsschub versprechen«, so die Geschäftsführer Mag. Christian Coreth und Walter Schuppler-Helf.

Bestseller im Etikettendruck

Die seit 1955 bestehende Helf Etiketten GmbH im Süden von Wien versteht sich als Komplettanbieter rund um das Etikett und beschäftigt heute rund 70 Mitarbeiter. Auf den sowohl analogen als auch digitalen Etikettendruckanlagen entstehen pro Jahr mehr als fünf Milliarden Etiketten für Kunden aus den Bereichen Nahrungsmittel, Getränke, Pharma und Kosmetik, Chemie und Kunststoffe, Textil, Möbel, Haushalt, Dienstleistung sowie Tourismus. 2009 hat die Familie Coreth die Firma Helf mehrheitlich übernommen und das Unternehmen seitdem erfolgreich umstrukturiert. Helfs Angebot im Digitaldruck hatte sich bisher auf Anlagen von HP Indigo be-

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schränkt. Mit der neuen Xeikon hat sich das Unternehmen hinsichtlich des Angebotsspektrums breiter aufgestellt und ist nun in der Lage, gerade bei mittleren Auflagen mit einer hohen Sorten- und Variantenvielfalt wirtschaftlicher zu produzieren. Ein weiterer Grund ist der lebensmittelzertifizierte Toner der Xeikon-Anlage: Sie ermöglicht jetzt digital gedruckte Etiketten für Nahrungsmittel, die, was immer häufiger vorkommt, für Sonderaktionen äußerst kurzfristig nachgefragt und nach Wunsch individualisiert werden können. »Immer mehr Kunden achten auf nachhaltige und lebensmittelechte Produktverpackungen bei gleichzeitig marktgerechten Preisen. Wir haben uns für die Xeikon 3300 entschieden,

Die Xeikon 3300 zählt zu Xeikons Bestsellern im High-Volume-Etikettendruck. Die Druckmaschine ist für die in der Branche üblicherweise genutzte Bahnbreite von 330 Millimeter ausgelegt, kann jedoch auch für Bahnbreiten bis zu 200 Millimeter eingesetzt werden aber auch zukünftig für eine 500 Millimeter Produktion aufgerüstet werden. Die Druckgeschwindigkeit beträgt 19,2 Meter pro Minute. Die Druckanlage arbeitet mit dem neuen lebensmittelzertifizierten QA-I-Toner, der alle geltenden FDA-Richtlinien für den direkten und indirekten Kontakt mit Lebensmitteln erfüllt. Die Xeikon 3300 wurde bei den Label Industry Global Awards während der Labelexpo Americas 2008 mit dem renommierten New Innovation Award ausgezeichnet und war 2009 die erste digitale Etikettendruckmaschine, die einen InterTech Technology Award erhalten hat. e print+publishing 181|10


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Schritt zum vollfarbigen Transaktionsdruck CRM-Dienstleister setzt auf Hochleistungs-Twin-System

T-Systems geht den Schritt zum vollfarbigen Transaktionsdruck. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen zwei Océ JetStream 1500 installiert. Das System arbeitet mit einer Prozessgeschwindigkeit von 100 Metern (bzw. 1350 DIN-A4-Seiten) pro Minute und ist für monatliche Druckvolumen von 10 bis 24 Millionen Seiten – mit Produktionsspitzen bis 30 Millionen Seiten – ausgelegt. »Wir können unsere Kunden künftig vom Schwarzdruck in den hochvolumigen Farbdruck migrieren und damit neueste Kommunikationstechnologien wie TransPromo zur Geschäftsunterstützung anbieten«, erklärt Peter Dehm, Prokurist bei

T-Systems MDocS und verantwortlich für den Bereich Strategie. »Mit dem Endlosdruck in Vollfarbe bieten wir einen echten Mehrwert – und das immer mit der Datensicherheit eines AFP/IPDS-Systems.« Die T-Systems-Tochter MDocS (Managed Document Services) ist ein führender Anbieter von Komplettlösungen rund um das Dokumenten-Management. Am Standort Weingarten unterhält das Unternehmen eines der größten Print- und Archivierungszentren Europas mit einem Output von fünf Millionen Seiten und 1,5 Millionen Aussendungen pro Tag. CRM und Transpromo spielen dabei eine immer wichtigere Rolle. Die Océ JetStream 1500 wird künftig für den Druck von Rechnungen, Versicherungsdokumenten und Kontoauszügen eingesetzt. »Für die Produktion solcher Transaktionsdokumente haben wir die JetStream in erster Linie entwickelt«, sagt Michael Krebs, Mitglied der Geschäftsleitung der OcéDeutschland GmbH und verantwortlich für den Geschäftsbereich Production Printing. »Hier kann das System seine volle Leistungsfähigkeit ausspielen, dem Kunden neue Möglichkeiten eröffnen und sowohl den vollfarbigen Trans-aktionsdruck als auch den Druck von vollvariablen Direct Mailings weiter voranbringen.« e

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Ingede warnt Deinkingprobleme durch Digitaldruckpapiere

Foto: Ingede

Zum ersten Mal führte digitale Flüssigtoner Drucktechnik, die sich nicht mit dem gängigen Papierrecycling verträgt, zu einem erheblichen Produktionsausfall in einer Papierfabrik. Schon lange hatten Experten angenommen, dass kleine Schnipsel aus Flüssigtonerfilmen sich beim Papierrecycling nur schwer entfernen lassen. Im Jahr 2001 veröffentlichte die Ingede die erste Pressemitteilung, in der sie auf diese Probleme hinwies. Allerdings reichten die Versuche in Labors und Pilotanlagen bisher nicht aus, um solche print+publishing 181|10

Drucke aus dem Rohstoff der deinkenden Papierfabriken zu verbannen. Man hatte vermutet, dass diese Belastung bei ausreichender Verdünnung zu bewältigen wäre. Ende August alarmierten rasant ansteigende Messwerte für Schmutzpunkte im fertigen Papier die Ingenieure in einer deutschen Papierfabrik. Trotz sofortiger intensiver Suche im eingesetzten Altpapier mussten erst sieben Rollen mit je 20 Tonnen besonders hochwertigen Recyclingpapiers als Ausschuss entsorgt werden, bis die Quelle der Verunreinigungen identifiziert werden konnte: Es handelte sich um Flüssigtoner-Druckereiabfälle eines FotobuchHerstellers, die zusammen mit anderem hochwertigem Altpapier als Sorte »Multidruck« angekauft worden waren. Die betroffene Papierfabrik betreibt die aufwändigste Deinkinganlage Europas mit zwei Flotationsstufen und zwei Dispergern. Als Folge werden Flüssigtoner-Drucke nicht mehr für das Deinking in bestimmtem Altpapier angenommen; sie sind lediglich für die Produktion von Wellpappenrohstoff geeignet. In anderen Papierfabriken, wo weniger technischer Aufwand beispielsweise für die Produktion von Zeitungsdruckpapier betrieben wird, hätte eine vergleichbare Altpapierladung noch höhere Qualitätsprobleme verursachen können. e

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Technologietag 2010 des Verbandes Druck & Medientechnik

Erfolgreich personalisiert drucken Der Technologietag des Verbandes Druck & Medientechnik zeigte das Potenzial, das noch im Digitaldruck steckt. Gerade durch Personalisierung kann noch viel mehr an Wertschöpfung angeboten werden, als bisher vermutet. Fachleute aus Österreich und Deutschland versuchten das Thema entsprechend aufzuarbeiten. links: Katrin Stricker von HP Österreich mit Bernd Zipper. unten: Alfred Zmek von Canon und Willi Soll von PrintPlanet. Fotos: Verband Druck & Medientechnik

fassung von Bernd Zipper und empfahl den Anwesenden bei aller Technikverliebtheit die konsequente Marktorientierung. Für die Teilnehmer der kompakten Veranstaltung boten sich viele Gedankenansätze, wie mit Drucklösungen und guten Ideen Mehrwert geboten werden kann, den der Kunde auch mit barer Münze belohnt. e

Bernd Zipper führte durch das durchaus interessante Programm. Software, Hardware und Beispiele aus der Praxis zeigten den Teilnehmern neue Perspektiven, wie mit personalisierten Drucklösungen am Markt Erfolg erzielt werden kann. Franziska Müller von Directsmile erläuterte, worauf im Bereich Personalisierung bei der Software geachtet werden sollte. Alfred Zmek von Canon gab einen umfassenden Überblick zum Thema aus Sicht eines Herstellers. Katrin Stricker von HP Österreich und Michael Buschky von Kodak zeigten Lösungen aus der Sicht zweier am Markt agierender Hersteller auf, während Oliver Langer von XMPie erfolgreiche Marketing-

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kampagnen vor allem aus dem deutschen Markt, die auf Personalisierung aufbauten, als Beispiele vorstellte. Der Nachmittag war den Anwenderbeispielen gewidmet. Willi Soll von PrintPlanet faszinierte mit seinen umfangreichen Personalisierungsmöglichkeiten, vom Adventkalender bis zum Tischtennistisch und erläuterte vor allem, wo das wirkliche Geschäft in diesem bereich gefunden werden kann. Andreas Spannbauer von Reprozwölf berichtet über professionelle Personalisierungslösungen aus Wien, die Web und Druck miteinander verbinden. »Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler«, war dann die Zusammenprint+publishing 181|10


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Im Gespräch: Ricoh Österreich Geschäftsführer Michael Raberger

Moving Ideas Forward Ricoh hat sich im Production Printing Bereich mittlerweile gut aufgestellt und geht daran den Markt mit einer Palette an Lösungen zu bearbeiten. Erste Erfolge haben sich in Europa als auch in Österreich eingestellt. Ricoh Austria Geschäftsführer Michael Raberger spricht mit PRINT & PUBLISHING Chefredakteur Michael Seidl über die Ziele und Pläne des Unternehmens, dessen Politik stark von nachhaltigen Überlegungen getrieben wird.

PRINT & PUBLISHING: Herr Raberger, Sie führen seit ersten April 2009 die Geschicke von Ricoh Österreich. Wo steht das Unternehmen heute? Michael Raberger: Lassen Sie mich zuerst die Finanzperspektive darstellen. Das letzte Jahr war relativ durchwachsen, da wir uns natürlich dem wirtschaftlichen Umfeld nicht entziehen konnten. Wir hatten 2009 im Vergleich zum Jahr zuvor einen Umsatzrückgang von sechs Prozent. Das außergewöhnlich Positive war jedoch, dass wir das, was wir verkauft haben, zu einem besseren Preis absetzen konnten. Das hat dazu geführt, dass der Gewinn mit 4,6 Millionen Euro bei einem Umsatz von 74 Millionen Euro ähnlich dem Jahr zuvor war. Eine Entwicklung, die sich im gesamten Ricoh Konzern ähnlich dargestellt hat. Was die Kundenperspektive betrifft, so hat es im vergangenen Jahr zwei wesentliche Veränderungen gegeben. Zum einen haben wir 2009 erstmals unsere Stärke im Production Printing Umfeld unter Beweis stellen können. Wir sind nun mit einer erweiterten Produktpalette präsent und unsere Wettbewerber haben uns erstmals im Farbereich zu spüren bekommen. Da haben wir im Vergleich zum S/W Bereich praktisch bei Null begonnen und können nun schon auf einige schöne Ergebnisse verweisen. Der zweite Bereich sind neue Dienstleistungen im Segment Value Added Services, die wir unseren Kunden anbieten. Dazu zäh40

len Softwarelösungen in den Bereichen Authentifizierungslösungen, strukturierte Scanlösungen, Dokumenten- und Workflowmanagement, Archivierung und Outputmanagementlösungen. Die Ziele der Ricoh Gruppe sind weltweit in Dreijahresplänen festgelegt. Voriges Jahr war das mittlere und heuer ist das letzte Jahr des aktuellen Planes. Darin war die Erweiterung des Geschäftes in neue Geschäftsfelder vorgegeben, und da konnten wir im Bereich Managed Document Services und Softwaresolutions wesentliche Erfolge verzeichnen. Heuer haben wir diese Palette um die IT-Betriebsführung erweitert. Und das hat dazu geführt, dass wir im Halbjahr schon dort lagen, wo wir im gesamten Jahr 2009 lagen. Wir werden den Umsatz im Bereich Software und Solutions also verdoppeln. Und genau das ist das Ziel von Ricoh: Wir werden Schritt für Schritt zum IT-Dienstleister, und genau das ist die Art und Weise, wie wir im Markt wahr genommen werden wollen.

P&P: Sie haben mit Ihrem Antritt am 1. April 2009 auch die Nachfolge von Otto Flum angetreten, der über eine lange Zeit die Geschicke des Unternehmens gelenkt hat und als Urgestein der Branche gilt. Es ist nicht immer einfach, einer solchen Person zu folgen. Wie sind Sie diese Herausforderung angegangen?

MR: Es ist natürlich schwer in die Fußstap-

fen des großen Otto Flum zu treten, der 32 Jahre lang das Unternehmen geführt hat und praktisch wie sein Unternehmen aufgebaut hat. Ich habe das Glück gehabt ein finanziell starkes und gesundes Unternehmen zu übernehmen, mit etablierten Strukturen und langjährigen, motivierten Mitarbeitern. Was mir natürlich geholfen hat war, dass wir eine gemeinsame Übergangszeit von 12 Monaten hatten und wir in dieser Zeit das Unternehmen gut auf meinen Führungsstil einstellen konnten. Und das ist uns ohne Reibungsverluste gelungen.

P&P: Wie definieren Sie Ihren Führungsstil? MR: Ich bin grundsätzlich jemand, der versucht sich nicht überall einzumischen. Ich bin da, wenn ich das Gefühl habe, Handelnde brauchen Unterstützung und Coaching, und dort wo ich merke, es funktioniert in einer selbständigen Art und Weise, dann delegiere ich natürlich. Die Weiterentwicklung des Unternehmens liegt mir natürlich sehr am Herzen. Dazu braucht es ambitionierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und natürlich auch den Mut zu Fehlern. In der Vergangenheit, also in den letzten drei Jahren, wo mehrere Unternehmen zusammengeführt wurden, war oft ein Übermaß an interner Unternehmensorientierung notwendig um die unterschiedlichen Unternehmenskulturen erfolgreich zusammenzuführen. Ich habe den Vorteil, das Ergebnis dieser Integration vollständig übernommen zu haben. Unser Fokus print+publishing 181|10


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Michael Raberger, Geschäftsführer Ricoh Österreich.

wie Gestetner, Lanier, Danka, Infotec unter dem Ricoh Dach ist abgeschlossen. Werden diese Marken in Zukunft noch Verwendung finden?

samtanbieter auftreten können. Wir bekommen damit völlig neue Zugänge zu Unternehmen, die wiederum nicht nur Ansprüche im Hochleistungssegment haben sondern an »normalen« Einzelblattlösungen. Und wir haben im Hochleistungsbereich schon den ersten schönen Erfolg feiern dürfen, dem, so wie es jetzt aussieht, demnächst weitere folgen werden.

MR: Nein, wir fahren mit Ricoh eine ganz

P&P: Und der wäre?

gilt unseren Kunden und der Optimierung aller dokumentengetriebenen Abläufe in deren Unternehmen.

P&P: Das Zusammenführen von Marken

klare Ein-Markenstrategie. Die einzige Ausnahme ist das jüngste Mitglied der Familie, die Infoprint Solutions, die mit Juli 2010 vollständig von uns übernommen wurde. Wir haben hier in Österreich als Erste in Europa ein Synergieprojekt gestartet, das die Stärken beider Organisationen zusammenführt. Die Infoprint Solutions sitzt hier mit uns gemeinsam am neuen Standort, agiert jedoch als selbständiges Unternehmen. Es gibt aktuell einen Beratungsvertrag zwischen Ricoh und Infoprint Solutions, der regelt, dass wir hier in Österreich das Maschinenangebot im Hochleistungsbereich als Distributor anbieten können und Infoprint Solutions uns dabei mit ihrem Know-how unterstützt.

P&P: Das heißt, Sie haben mit Ricoh Österreich das Hochleistungssegment der Infoprint Solutions im Angebot und treten damit am Markt auf?

MR: Ja genau, und das ist ein wesentlicher Aspekt für uns, da wir so als umfassender Geprint+publishing 181|10

MR: Ein renommiertes Bankinstitut hat in eine Infoprint 5000 investiert. In weiterer Folge ist geplant die Lösung auch in den Transpromo-Bereich zu erweitern. Wir sind sehr stolz auf das in uns gesetzte Vertrauen und werden bald weitere Erfolge feiern.

P&P: Ricoh ist ein Technologieunternehmen. Bitte geben Sie uns einen Überblick der Aktivitäten des Unternehmens?

MR: Weltweit sind wir in vier Bereichen tätig. Der weitaus größte Bereich ist mit 75 Prozent jener der Imaging Lösungen, zu denen das digitale Drucken zählt. 14 Prozent machen Netzwerklösungen aus, Ricoh ist besonders in Japan hier sehr gut aufgestellt. Von daher kommt das Thema Managed Services, das nun weltweit mehr Bedeutung bekommt. 5 Prozent sind Industrieprodukte wie Halbleiter und 6 Prozent sind »Sonstiges«. Darunter fallen die Ricoh Digitalkameras, die über andere Kanäle vertrieben werden.

P&P: Sie haben vorhin von einem Dreijahresplan gesprochen, der heuer endet. Wie sind die Vorstellungen für die nächste Periode?

MR: Es wird sich natürlich der Trend fortsetzen, der zuletzt begonnen wurde. Es gibt das klare Commitment zum Production Printing. Das widerspiegelt sich auch durch die organisatorische Aufstellung einer eigenen europäischen Production Printing Gruppe im letzten Geschäftsjahr, die sich jetzt beginnt in die einzelnen Länder auszudehnen. Und natürlich hat das Ganze durch die Übernahme von Infoprint Solutions noch mehr Fahrt bekommen. Wir wollen Volumen binden um dann natürlich langfristig das Service- und Dienstleistungsservice des Unternehmens zu stärken.

P&P: Wie viel Anteil hat das Service- und Dienstleistungsgeschäft im Vergleich zum klassischen Hardwarebusiness?

MR: Der Service- und Dienstleistungsbereich macht in Österreich inzwischen 63 Prozent des gesamten Geschäftes aus. Wir sind schon mehr Dienstleister als Hardwarelieferant, die natürlich noch immer wichtig für den Einstieg in die Kundenbeziehung ist. Die Wertschöpfung liegt aber eindeutig in der Dienstleistung. Ein weiterer Wachstumsbereich sind natürlich Value Added Services, wo wir vornehmlich bei bestehenden Kunden Mehrwert im Bereich der Managed Document Services erzielen. Dabei unterstützen wir Kunden in der Art und Weise, wie sie Dokumente phy-

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sisch als auch elektronisch verwalten. Dienstleistung rund ums Dokument, das ist unsere Devise. Wir werden damit auch immer mehr zum Berater, der den Kunden und die Prozesse versteht und ihn dabei unterstützt. Das ist eine vollkommen andere Art der Beratung.

P&P: Um das umzusetzen brauchen Sie auch die richtigen Mitarbeiter?

MR: Wir haben den Weg gewählt, dass un-

das ist, denke ich, auch die perfekte Basis für neue und innovative Dienstleistungen. Dort werden wir als Dienstleister sehr gut angenommen und unsere Kunden trauen uns das auch zu. Nichtsdestotrotz macht der Großkundenbereich mittlerweile ein Drittel, das heißt rund 22 Millionen Euro unseres Gesamtgeschäftes aus – Tendenz steigend. Es wäre also falsch Ricoh ausschließlich im Bereich der KMUs positioniert zu sehen.

den letzten Jahren verabsäumt haben, ist uns in den zuvor besprochenen neuen Bereichen als Brand- und IT-Dienstleister zu positionieren. Das ist die Arbeit, der wir uns nun stellen müssen. Das braucht Zeit, Engagement und Investition.

P&P: Japanische Unternehmen sind in der Regel als nachhaltig agierend bekannt. Das ist bei Ricoh nicht anders, korrekt?

sere Vertriebsmannschaft unsere Schnittstelle zum Kunden darstellt. Hinter ihr steht eine »Heerschar« von Presales-Verantwortlichen, die genau diese einzelnen neuen Bereiche wie Production Printing, IT Managed Services, Dokumentenmanagement oder Consulting verantworten. Wir wollen, dass unsere Vertriebsleute, die teilweise über Jahre hinweg ihre Kunden kennen, ihnen auch die neuen Angebote präsentieren und von der Organisation perfekt in der Umsetzung unterstützt werden. Die neuen Ansätze der IT Managed Services zielen vor allem auf KMUs ab, wohin gegen wir dem gehobenen Mittelstand oder Großunternehmen, vor allem im Bereich der Managed Document Services inklusive Document Process Outsourcing behilflich sind.

P&P: Mit dem neuen Haus zeigen Sie auch

MR: Das Unternehmen hat schon seit

Ihr ernst zu meinendes Engagement hierzulande.

P&P: Die kleinen und mittleren Unternehmen sind ja ihre traditionelle Stärke?

MR: Lassen Sie mich bitte vom Ist-Bild zum

Gründung im Jahr 1936 begonnen sich dem Thema der Nachhaltigkeit zu verschreiben und eine Strategie zu formulieren, die das Unternehmen leitet. Die Annahme war, dass die Welt im Jahr 2050 neun Milliarden Einwohner haben wird. Was bedeutet, dass die Erde aus eigener Kraft sich nicht mehr regenerieren kann. Und wenn nicht massiv etwas im Denken und Handeln passiert, dann wird es auf irgendeine Art und Weise zum Kollaps kommen. Deswegen hat Ricoh schon in 70er Jahren begonnen die drei Phasen der Nachhaltigkeit einzuleiten, die zunächst dazu geführt haben, sich des Themas Umweltverschmutzung zu stellen und in sechs Projektgruppen die unterschiedlichen Themenbereiche zu betrachten. Daraus hat man die Ricoh Umweltstrategie entwickelt, die in den 90er Jahren in einer proaktiven Phase mündete. Ausdruck dessen ist die Ricoh Umwelt Policy, die Ende der 90er Jahre in die Phase der Verantwortlichkeit geführt hat.

MR: Dort sind wir groß geworden – wir haben in Österreich an die 17.000 Kunden und 42

MR: Das ist wohl einer der wichtigsten Aspekte in der Umsetzung dessen, was wir anbieten, da wir hier in unserem neuen Haus alles das leben, was wir unseren Kunden zur Verfügung stellen können. Das ist nicht nur für unsere Kunden wichtig, sondern vor allem auch für unsere Mitarbeiter. Dadurch, dass sie mit all dem arbeiten, was sie unseren Kunden anbieten, verstehen sie es auch, und genau das ist unser Ansatz. Wir haben eine lernende Organisation.

P&P: Wie wird Ricoh von ihren Kunden wahr genommen?

Wunschbild gehen. Ich glaube, dass wir über Jahrzehnte unter Beweis gestellt haben, dass wir das Stammgeschäft im Bereich der Peripherie perfekt bedienen. Was wir vielleicht in

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P&P: Was bitte genau heißt das? MR: Das hat im Wesentlichen dazu geführt, dass Umwelt und Nachhaltigkeit nicht mehr als Kostenfaktor betrachtet wurden. Man ist dazu übergegangen, Prozesse so zu verändern, dass wir der Umwelt nicht mehr schaden, ebenso unsere Ressourcen schonen, am Ende dennoch eine Wirtschaftlichkeit erzielt wird und somit das gesamte Thema in einem Vorteil mündet. Das Ziel des Konzerns: die »2050 extra long environmental vision«, die absolute Belastung des in Geld messbaren Schäden des gesamten Unternehmensprozesses an der Umwelt bis zum Jahr 2050 auf 12,5 Prozent des Schadens zu reduzieren, der im Jahr 2000 gemessen wurde. Das ist bei einem Unternehmen, das pro Jahr um etwa 10 Prozent wächst, ein sehr ambitioniertes Ziel. Das hat dazu geführt, dass wir schon im sechsten Jahr hintereinander zu den Top 100 der nachhaltigsten Unternehmen weltweit und zum nachhaltigsten Unternehmen in der Elektronik- und IT-Industrie zählen. Dabei betrachten wir alle Prozesse im Unternehmen

von der Produktentwicklung und Beschaffung über Logistik und Vertrieb bis hin zum Recycling und die Produktrückführung. Als das Ricoh Environmental System in den 70er Jahren entwickelt wurde, hat man sich nach dem menschlichen Körper orientiert und so unsere dem menschlichen Kreislauf nachempfundene Nachhaltigkeitsmethode entwickelt.

P&P: Ist die Aufmerksamkeit und Nachfrage nach einer grünen Unternehmenspolitik auch seitens Ihrer Kunden festzustellen?

MR: Auf jeden Fall im Großkundenumfeld. Und vor allem bei Unternehmen aus den USA, wie wir zuletzt festgestellt haben. Wir werden in den Verhandlungen danach gefragt und unsere Position wird eingefordert. Im KMU-Bereich stellen wir ebenso eine wachsende Sensibilisierung fest.

P&P: Ricoh ist das jüngste Mitglied in der Riege der Production Printing Anbieter. Wie positionieren Sie sich, und wo stehen Sie in Österreich?

MR: Wir haben aufgrund unserer Kooperationen und nach der Übernahme der Infoprint Solutions das wohl kompletteste Portfolio in der Branche. Das Angebot in dieser Form ist jedoch sehr jung, deswegen sieht man das in Marktanteilen noch nicht so deutlich. Aber vor allem im Farbbereich merkt man nicht nur in Österreich sondern auch europaweit unsere stärkere Präsenz mit rund 25 Prozent Marktanteil. In Österreich haben wir in den letzten beiden Jahren etwa 20 Anlagen in verschiedensten Kundensegmenten im 90-Seiten Markt platzieren können, die mittlerweile rund 25 Millionen Seiten gedruckt haben. Unsere Kunden bestätigen unseren Systemen eine hohe Produktions- und Ausfallssicherheit. Dort, wo wir uns noch etwas schwer tun, ist der Light Production Markt, für welchen wir im nächsten Jahr einen Schwerpunkt setzen und selbstbewusst ein Marktsegment betreten werden, welches derzeit von Xerox und Konica Minolta dominiert wird. Herzlichen Dank für das Gespräch. e

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»Web- und Druckservice« der Österreichischen Nationalbank

Ökologie und Ökonomie im Gleichklang Das »Web- und Druckservice« der Österreichischen Nationalbank wurde für ihren ökologisch ausgerichteten Digitaldruck-Betrieb mit dem österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet. Umsetzt wurde die erfolgreiche Umstellung von Offset- auf Digitaldruck gemeinsam mit Xerox.

sporn für die technologische Umstellung waren vor allem Effizienz- und Umweltgedanken.« Er selbst war zuvor als Innenrevisor tätig und musste von Beginn an in seiner neuen Aufgabe als Teambilder fungieren. Denn jede Änderung oder Neuerung bringt Verunsicherung, und die galt es in einem gemeinsamen Entwicklungsprozess zu minimieren. Durch den Wechsel auf iGen4-Digitaldrucksysteme von Xerox konnte die Nationalbank beide Ziele erreichen. »Der neue, verbesserte Workflow sowie die Vorteile des Digitaldrucks erlauben es uns, ökonomischer und ökologischer zu arbeiten«, so Hiermann. Neben einem effizienteren Mitteleinsatz konnte auch eine deutliche Reduzierung von Schad- und Giftstoffen realisiert werden. Ein umweltpolitisches Vorzeigeprojekt also, das nun auch das Lebensministerium mit der Verleihung des österreichischen Umweltzeichens durch Bundesminister DI Nikolaus Berlakovich würdigte.

Maximilian Hiermann, Leiter des WDS: »Ansporn für die technologische Umstellung waren vor allem Effizienzund Umweltgedanken.«

Mehrere Millionen Drucke jährlich 2008 wurde die Hausdruckerei der Österreichischen Nationalbank (OeNB) zum »Webund Druckservice« (kurz WDS) umbenannt. »Diese Namensänderung sollte auch den Technologiewandel vom klassischen Offsethin zum Digitaldruck unterstreichen«, erklärt Maximilian Hiermann, Leiter des WDS: »An-

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Die WDS beschäftigt derzeit 17 Mitarbeiter, die sich um die Druckvorstufe, den Druck und das Internetservice, einen immer mehr an Bedeutung gewinnendes Aufgabenfeld der WDS, kümmern. Drei Spezialisten sind für die Wartung und den Support der OeNBWebsite verantwortlich. Darüber hinaus werden die Online-Redakteure im Haus unterstützt. print+publishing 181|10


digitaldruck Qualität gelegt wird. »Xerox hat sich dabei als zuverlässiger und fairer Partner erwiesen, mit dem wir unsere hohen Ziele rasch umsetzen konnten«, so Hiermann.

Umweltfreundliche Tradition

Maximilian Hiermann mit seinem Team der WDS, Bundesminister DI Nikolaus Berlakovich, Dkfm. Dr. Claus J. Raidl, Präsident der OeNB und Vertreter von Xerox Austria. Foto: OeNB

Zudem produziert das WDS fast sämtliche Drucksorten der OeNB und ihrer Tochtergesellschaften wie zum Beispiel die Münze Österreich. Die Palette reicht von der Visiten-

karte bis zur umfangreichen Fachbroschüre. Die Druckleistung während eines Geschäftsjahres liegt bei mehreren Millionen Drucken, wobei ein Hauptaugenmerk auf höchste

Auch bei Xerox freut man sich über die Auszeichnung für das WDS: »Nachhaltigkeit bedeutet für uns, die Bedürfnisse der Gegenwart zu erfüllen, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu beeinträchtigen. Wir stellen die richtige Technologie zur Verfügung, die es unseren Kunden ermöglich jeden Druckauftrag so umweltfreundlich wie möglich abzuwickeln«, erklärt Matthias Wagner, Marketing Manager Xerox Austria, den Ansatz des führenden Anbieters umweltfreundlicher Drucksysteme. »Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass mit der Umstellung auf Digitaldruck sowohl der Ökonomie als auch der Ökologie Rechnung getragen wurde und dadurch deutlich wird, dass sich Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit nicht ausschließen«, so Hiermann. Bei Xerox setzt man seit vielen Jahren auf eine zunehmende Ökologisierung und engagiert sich dabei bei der Entwicklung von energiesparenden und umweltfreundlichen Produkten, der Ressourcen schonenden Produktion sowie der fachgerechten Entsorgung von Material und Geräten. e

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ökologie

Erster Nachhaltigkeitsbericht und EMAS-Umweltmanagement zertifiziert

Druckerei Janetschek ökologisiert erfolgreich Mit außergewöhnlicher Konsequenz und begleitet durch eine stark werteorientierte Grundhaltung setzt die Druckerei Janetschek GmbH die in ihrem Unternehmensleitbild festgeschriebene Ökologisierung des Betriebes fort.

tionaler Anerkennung. Bereits kurz nach seiner Veröffentlichung stieß der Bericht auf reges Interesse und breite Anerkennung in Fachkreisen. Ganz klar liegt der Schwerpunkt im Bereich Umweltmanagement, nicht zuletzt deshalb, weil in diesem Bereich seit Jahren Pionierarbeit geleistet wird.

Systematische Bewertung – Umweltmanagement lohnt sich

V.l.n.r.: Ing. Angelika Moser, Umweltmanagerin der Druckerei Janetschek, mit dem druckfrischen Nachhaltigkeitsbericht, Dipl.-Ing. Manfred Mühlberger, ETA Umweltmanagement, und Manfred Ergott, Öko-Kompetenz-Teamleiter bei Janetschek, mit der EMAS-Urkunde.

Nach einem erfolgreichen Start im Jahr 2003 durch die Verleihung des Österreichischen Umweltzeichens, der Umstellung des Betriebes auf Ökostrom 2005 sowie FSC- und PEFC-Zertifizierung im Folgejahr brachte das Jahr 2008 die entscheidende Weichenstellung. Die Gründung eines betriebsinternen Öko-Kompetenz-Teams sollte eine solide Basis für die weiteren Schritte mit sich bringen. Ein Projekt, das rasch von Erfolg gekrönt war. Die Bündelung der Kompetenzen und Schaffung einer betriebsinternen Expertenrunde machte es möglich, interne und externe Schulungen zum Themenkomplex »Klimaschutz durch Ökodruck« durchzuführen. Dies war einer der Gründe, warum dem Öko-Kompetenz-Team im Jahr 2009 durch den TRIGOSPreis in der Kategorie »Ökologie« höchste Anerkennung im Bereich CSR zuteil wurde.

»CSR-Oscar« als Ansporn »Der TRIGOS-Preis war einerseits Bestätigung

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und andererseits Inspiration für weitere Taten«, blickt Öko-Kompetenz-Teamleiter Manfred Ergott zufrieden auf die Entwicklung im Vorjahr zurück. Die bereits geplante Umsetzung eines Umweltmanagementsystems wurde gestartet und konnte innerhalb eines Jahres zu einem erfolgreichen ersten Abschluss gebracht werden. Im Sommer 2010 wurde das Umweltmanagementsystem der Druckerei Janetschek nach EMAS und ISO 14001 zertifiziert. Als zusätzliche »Fleißaufgabe« hat die Druckerei Janetschek am Projekt »Erfolg mit FAIRantwortung in Niederösterreich« teilgenommen. 25 Unternehmen wurden dabei ermöglicht, durch gezielte Förderung eine Nachhaltigkeitsstrategie zu erarbeiten und einen ersten Nachhaltigkeitsbericht zu verfassen. Der nun veröffentlichte Bericht der Druckerei Janetschek entspricht den Anforderungen der Anwendungsebene A+ des GRI G3-Leitfadens und somit dem höchsten Niveau mit interna-

Das von qualityaustria durchgeführte Audit hat bestätigt, dass das Umweltmanagement im Hause Janetschek professionell aufgesetzt ist. Das Abfallmanagement sei auf einem sehr hohen Niveau. Das Wissen und die Kompetenz aller interviewten Mitarbeiter sehr umfassend. Die Firma ETA Umweltmanagement hat den Betrieb beraten und kompetent durch diesen intensiven Prozess begleitet. Die Umweltmanagementnormen fordern eine systematische Erhebung und Bewertungen der umweltrelevanten Auswirkungen der Unternehmenstätigkeit. Angelika Moser, Umweltmanagerin bei Janetschek, berichtet: »Im Jahr 2009 lag der Recyclingpapieranteil bereits über 18 Prozent, der Anteil an zertifizierten PEFC- und FSC-Papieren betrug mehr als 34 Prozent. In Summe wurden mehr als 52 Prozent ökologisches Papier verarbeitet. Trotz steigender Produktionsmenge konnte der Einsatz von Isopropanol (IPA) pro Jahr um durchschnittlich 500 Kilogramm reduziert werden. 100 Prozent des vebrauch-ten Stroms stammen aus erneuerbaren Energiequellen. Am Produktionsstandort in Heidenreichstein und im Verkaufsbüro in Wien konnten von 2008 auf 2009 mehr als 7.500 kWh Strom eingespart werden. 2009 konnte der Gasverbrauch am Standort Heidenreichstein um 24.000 kWh reduziert werden.« Verschiedene Kennzahlen, die ganz konkrete Ergebnisse widerspiegeln und auf eine erfolgreiche Ökologisierung des Betriebes verweisen. e print+publishing 181|10


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ökologie

Heidelberg und die Umwelt

Lösungen für ökologisches Drucken Nahezu 100 Kunden aus Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Polen, den Niederlanden, England, Finnland und Indien besuchten im Oktober 2010 den HEI ECO Information Day, um einen umfassenden Überblick über aktuelle Lösungen rund um das Thema ökologisches Drucken zu bekommen.

Nahezu 100 Kunden aus Westeuropa und Indien be-

Mit der Anicolor-Farbwerktechnologie lassen sich

suchten im Oktober 2010 den HEI ECO Information

bis zu 90 Prozent der Makulatur einsparen. So sinkt

Day der Heidelberger Druckmaschinen AG.

auch der Papierverbrauch nachhaltig.

Foto: Heidelberg

Foto: P&P

Das Unternehmen verfolgt beim Umweltschutz einen ganzheitlichen Ansatz, analysiert und optimiert die eigenen Prozesse in Entwicklung, Produktion und Service. Gleichzeitig wird kontinuierlich der ressourcenschonende Einsatz der Produkte beim Kunden vor Ort verbessert. Die Aktivitäten konzentrieren sich dabei auf die Verringerung und Vermeidung in folgenden drei Bereichen: CO2-Ausstoß, sonstige Emissionen im Produktionsprozess und Prozessabfälle. Beim CO2-Ausstoß geht es sowohl um die Herstellung der Ma-

schinen als auch um die Herstellung der Drucksachen. Sonstige Emissionen, wie VOC (flüchtige Kohlenstoffverbindungen), Ammoniak, Farb- und Lacknebel, Staub und Lärm, entstehen im Druckprozess, genauso wie die Prozessabfälle. Dazu zählen Farbabfälle oder verbrauchtes Feuchtmittel.

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Breit aufgestellt Für den umweltfreundlichen Druckprozess liefert Heidelberg ein breites Angebot – angefangen von der Vorstufe, über die Druck-

maschinen, bis hin zur Weiterverarbeitung inklusive dem Druckerei-Workflow Prinect, den eingesetzten Verbrauchsmaterialien und den entsprechenden Dienstleistungen. Darüber hinaus ist man in der Lage, den CO2Fußabdruck einer Druckmaschine exakt zu berechnen und seinen Kunden auf Wunsch die Maschinen CO2-neutralgestellt auszuliefern. Die Vorreiterrolle beim Umweltschutz für die Druckindustrie soll auch in Zukunft weiter ausgebaut werden und richtet sein Handeln konsequent darauf aus: Seit fast 20 Jahren ist der Schutz der Umwelt in den Zielen des Unternehmens verbindlich festgeschrieben. Seit 2008 ist das Print Media Center in Heidelberg und Wiesloch-Walldorf nach dem FSC-Standard zertifiziert (FSC – Forest Stewardship Council), und seit 2009 werden für alle Drucksachen von Heidelberg nur noch Papiere mit FSC-Siegel eingesetzt.

Einsparung an Makulatur ist der größte Hebel Bei der Betrachtung der drei Bereiche CO2Ausstoß, Prozessabfälle und Emissionen im Druckprozess ist die Einsparung beim Papierverbrauch der größte Hebel für potenzielle Klima- und Kostenentlastungen. Je nach verwendetem Papier handelt es sich um 60 bis 90 Prozent je Druckjob. Deshalb arbeitet man an der Vermeidung und Verringerung von Makulatur besonders intensiv. Beispiele sind der Druckerei-Workflow Prinect, der signifikante Einsparungen in der Anlaufmakulatur umsetzt. Mit der Anicolor-Farbwerktechnoloprint+publishing 181|10


ökologie

es fü r Best

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Ideen

l & Te x ti s ts to ff ie r, K u n p d a n P u s u ck ru e d ie n a r fü r D n M Zubehö h in e n & sc a M n it u n g V e ra rb e e H y g ie n ung & ck a V e rp n tu n g & B e ra S e rv ic e n

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Heidelberg DryStar spart durch das integrierte Konzept in der Druckmaschine und der kurzen Distanz zwischen Trockner und bedruckten Bogen bis zu 20 Prozent der eingesetzten Energie. Foto: Heidelberg

Die wichtigste Arbeit: Unsere Zusammenarbeit Das gesamte PaperNet Team möchte sich für Ihre diesjährige Zusammenarbeit herzlichst bedanken. Wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und erholsame Feiertage!

Heidelberg ECO Printing Award Ausschreibung bis 31.01.2011 Nach dem ersten Heidelberg ECO Printing Award 2008 schreibt das Unternehmen erneut den internationalen Umweltpreis für nachhaltiges Drucken im Bogenoffset weltweit aus. Der mit einem Gesamtwert von 50.000 Euro dotierte Preis wird in den Kategorien »nachhaltiges Unternehmen« und »zukunftsweisende Einzellösung« vergeben. Der Schwerpunkt des Umweltpreises liegt dabei besonders auf den Themenfeldern nachhaltiger Umgang mit Ressourcen und Energie, dem Klimaschutz und umweltorientiertem Management. Die Aspekte der Nachhaltigkeit können sich dabei sowohl auf das Unternehmen insgesamt als auch auf herausragende Einzellösungen aus den Bereichen Vorstufe, Druck und Weiterverarbeitung, Logistik und Unternehmenskultur beziehen. Die Gewinner sollen Vorbild für die gesamte Branche sein und Anreiz und Impulse geben, im eigenen Unternehmen selbst nachhaltig zu agieren. »Mit dem Umweltpreis wollen wir den Unternehmen in der Printmedien-Industrie weltweit eine Plattform geben, sich zum Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit auszutauschen und auch dazu animieren, das Engagement zu diesen Themen weiter auszudehnen«, so Stephan Plenz, Vorstand für Equipment bei Heidelberg. »So haben schon die Preisträger des ersten Umweltpreises eindrucksvoll gezeigt, dass es möglich ist, wirtschaftlich erfolgreich zu sein und gleichzeitig umweltverträglich zu produzieren. Wir förprint+publishing 181|10

Stephan Grötzschel Managing Director

dern und unterstützen dies und sehen uns als Vorreiter für das ökologische Drucken«, so Plenz weiter. Bei der ersten Ausschreibung vor zwei Jahren hatten sich mehr als 50 Druckereien weltweit um die Preise beworben.

Alle Bogenoffset-Druckereien zur Teilnahme eingeladen Am Heidelberg ECO Printing Award können alle Druckereien teilnehmen, die mindestens eine Bogenoffsetdruckmaschine im Einsatz haben. Die Anzahl der Druckmaschinen ist zur Teilnahme genauso unerheblich wie Produktionsumfang, Fertigungstiefe und Größe der Druckerei. Es gibt weder eine geografische Einschränkung, noch ist relevant, welcher Bedruckstoff eingesetzt wird (Papier, Karton oder Folien). Eine unabhängige internationale Jury aus Vertretern der Druckbranche, Umweltwissenschaftlern und Umweltverbänden wird die Bewerbungsunterlagen sichten und die Gewinner in den beiden Kategorien auswählen. Für die Teilnahme ist eine schriftliche Anmeldung erforderlich, die im Internet unter www.heidelberg.com/eco_award verfügbar ist. Die Bewerbungsfrist bis zum 31. Januar 2011. Im Juni 2011 erfolgt dann die Preisverleihung des Heidelberg ECO Prütting Award.

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ökologie

»Unter ökologischem Drucken verstehen wir einen ganzheitlichen Ansatz für den Umweltschutz in Druckereien und haben unser Lösungsangebot konsequent darauf ausgerichtet«, so Claudia Weyandt, Vince Präsident Produktmanagement Peripheriegeräte. Foto: P&P

gie lassen sich sogar bis zu 90 Prozent der Makulatur einsparen. Die Reduzierung des Stromverbrauchs ist der zweitgrößte Hebel, da dieser sich im Druckprozess in der Regel mit 5 bis 10 Prozent auf den CO2-Fußabdruck auswirkt. Heidelberg hat hier die energieeffizientesten Lösungen am Markt, wie beispielsweise den Suprasetter A52/A75, der den niedrigsten Stromverbrauch in seiner Klasse hat. Bei den Trocknern in den Druckmaschinen lassen sich beispielsweise mit dem Heidelberg Crystal durch das integrierte Konzept und der kurzen Distanz zwischen Trockner und bedruckten Bogen bis zu 20 Prozent der eingesetzten Energie einsparen. Nicht unbeträchtliche Emissionen im Drucksaal werden durch alkoholreduziertes oder alkoholfreies Drucken reduziert. Hier bietet Heidelberg ein komplettes Paket an, bestehend aus Maschinenkomponenten, Star Peripherie Produkten, wie dem CombiStar und FilterStar, Saphira Verbrauchsmaterialien und Beratungsleistungen. »Unter ökologischem Drucken verstehen wir einen ganzheitlichen Ansatz für den Umweltschutz in Druckereien und haben unser Lösungsangebot konsequent darauf ausgerichtet. Dabei stehen Aspekte wie die Vermeidung und Reduzierung von Makulatur, Energie, VOCEmissionen, Puder und Lärm sowie der prozessbedingten Abfälle im Mittelpunkt unserer Aktivitäten«, so Claudia Weyandt, Vice President Produktmanagement Peripheriegeräte.

Wirtschaftlichkeit von Druckereibetrieben deutlich zu verbessern. Die Angebote leisten ebenfalls einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Umweltbilanz einer Druckerei. So bietet das Unternehmen spezielle Dienstleistungspakete an, die zum einen auf den alkoholreduzierten Druck und zum anderen auf einen geringeren Energieverbrauch in Druckereien zielen und die sich aus verschiedenen Komponenten zusammensetzen. Druckereien, die mit Prince beispielsweise ihre Prozesse optimieren und in einen integrierten Workflow überführen, haben nachweislich eine geringere Makulatur und damit auch einen geringeren CO2-Ausstoß (siehe dazu auch das Interview mit Heidelberg Services Vorstand Marcel Kießling in dieser Ausgabe). Ein gelungenes Beispiel für effizientes Produzieren und Reduzierung der Makulatur ist die Druckerei H. Rauffuhrt GmbH in der Nähe von Frankfurt. Das Unternehmen mit Sitz in Mühlheim am Main beschäftigt

75 Mitarbeiter und feierte im Jahr 2009 sein 50-jähriges Jubiläum. Der Betrieb, der aus einem Reprostudio entstanden ist und auch heute noch hochwertige Bildbearbeitung anbietet, setzt auf hochwertige Prozesse und Farbmanagement in Reinkultur. Im Drucksaal stehen eine Speedmaster SM 52 sowie eine Speedmaster XL 75 und eine XL 105, jeweils mit Prinect Inpress Contol. In der Weiterverarbeitung wird unter anderem mit vier Stahlfoldern und einem neuen Stitchmaster ST 450 gearbeitet. Inhaber Hans Reuffurth: »Unser Anspruch ist höchste Qualität und maximaler Umweltschutz. Mit Prinect Inpress Control sind wir im Durchschnitt mit lediglich 250 Bogen Makulatur beim ersten Gutbogen. Da der Drucker praktisch keine Bogen mehr zur manuellen Kontrolle ziehen muss, sind wir pro Druckjob um rund 30 Prozent schneller. Zusätzlich entlasten wir auf diese Weise die Umwelt.« Betriebsleiter Peter Hofmann fügt hinzu: »Durch die Tonwertkontrolle mit Prinect Inpress Control sehen wir rechtzeitig, wann ein Waschvorgang notwendig wird. Statt präventiver Waschvorgänge reinigen wir jetzt viel gezielter und mit weniger Waschmittel. Außerdem sorgt die Fortdruckkontrolle für weniger Schwankungen und Ausschuss über die Auflage.« Prinect Inpress Control misst und regelt automatisch Farbe und Passer bei laufender Maschine und beliebiger Druckgeschwindigkeit. Direkt in die Druckmaschine integriert, erfasst die Messeinheit Skalenfarben, Sonderfarben und Passer im Druckkontrollstreifen. Eventuell erforderliche Korrekturen werden direkt zur Nachregelung an den Leitstand Prinect Press Center weitergeleitet. Da die Maschine weder zum Einrichten noch zur Auflagenkontrolle angehalten werden muss, steigert Prinect Inpress Control die Produktivität und entlastet die Umwelt gleichzeitig durch weniger Makulatur und einen geringeren Energieverbrauch. e

Mit Prinect Inpress Control wie hier bei der Druckerei H. Reuffurth GmbH lassen sich pro Druckjob durchschnittlich 100 bis 150 Bogen Makulatur einsparen und eine um acht bis zwölf Minuten verkürzte Einrichtezeit erreichen. Foto: Heidelberg

Umweltbilanz von Druckereien verbessern helfen Das Dienstleistungsportfolio soll helfen, die

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ökologie

Die wichtige Herausforderung für die Print-Welt

Rezyklierbarkeit von Druckprodukten Ein internationales Seminar in Berlin, veranstaltet von der Ingede, hat sich dieses Themas angenommen und wichtige Fakten für unsere Gesellschaft präsentiert. Altpapiersammelsysteme, Abfalleigenschaften, Bewertungsschemata für Rezyklierbarkeit, Digitaldruck und Deinking sowie Digitaldruck trifft Offset waren jene Vorträge, die die neuesten Aspekte einer Gesellschaft, die immer stärker über Wiederverwertbarkeit und Nachhaltigkeit nachdenkt, beleuchtete. Text Dr. Werner Sobotka

Es ist notwendig Papier getrennt von anderen Werkstoffen zu sammeln. Das Optimum ist es grafische Papiere getrennt von anderen Papieren zu sammeln. Eine perfekte Rezyklierbarkeit ist nur dann sicher gestellt, wenn man Produkte, bedruckt im Flexo, Inkjet mit Flüssigtoner-Farben oder mit speziellen UV-Farben im Voraus ausscheidet. Sicher gestellt muss auch werden, dass Klebstoffanwendungen im Altpapier abtrennbar sind. Vor allem ist die Europäische Erklärung zur Wiederverwertung von Papier eine wichtige Selbstverpflichtung der Wertschöpfungskette Papier. In der europäischen Erklärung wurden 66 Prozent (plus/ minus 1,5 Prozent) Recyclingrate bis 2010 gefordert. Dies wurde bereits 2009 mit 72,2 Prozent erreicht. Zusätzlich haben sich sieben Verbände aus Papierherstellung und Verarbeitung, Druckindustrie und Altpapierhandel zu quantitativen und qualitativen Zielen verpflichprint+publishing 181|10

tet. Weitere sieben Verbände aus dem Herstellungssektor und Zulieferer von Druckern und Verarbeitern unterstützen die qualitativen Ziele. Die EU agiert als überwachendes Organ. Derzeit wird die Europäische Erklärung 2011 bis 2015 vorbereitet. Die Herausforderungen für die nahe Zukunft sind: Der Einsatz von Altpapier für höherwertige Papiersorten in höheren prozentuellen Anteilen, der Bedarf an besseren Altpapierqualitäten, ausreichende Verfügbarkeit von Altpapier, die Vermeidung oder Verbesserung von Drucken mit ungenügender Deinkbarkeit und die Verwendung von absortierbaren Klebstoffappliaktionen.

Frischfasern extrem wichtig Wichtig ist es dem Kreislauf frische Fasern zuzuführen, entweder als Zellstoff oder als frischfaserhaltiges Papier. Bis jetzt war die Anhebung der Recyclingquote die Lösung,

doch vor allem in der EU und Österreich werden die Grenzen des Recyclings spürbar. Woher wird in Zukunft der Frischfaserbedarf gedeckt? Ohne Frischfasernachschub trocknet der Recyclingkreislauf in Europa in zwei bis drei Monaten aus, das sollten sich auch manche Umweltschützer hinter ihre populistischen Ohren schreiben. Auch wenn Südamerika seine Zellstoffexporte verdoppeln würde, wären es nur vier Prozent des globalen Faserbedarfs. Herausforderungen dabei sind die Europäischen Klimaschutzziele, und das Schlagwort »waste to energy« ist für eine nachhaltige Altpapierphilosophie kontraproduktiv. Stoffliche Verwertung hat immer vor energetischer Verwertung zu stehen. Deswegen ist es besonders wichtig, dass die Entsorgungswirtschaft bei der Altpapiererfassung auch im politischen Umfeld eine aktive Rolle spielt und viele grüne Parolen von neuen Energiesystemen kritisch hinterfragt. Statistisch kann das Recyling-Niveau sinken, wenn Altpapier in die Energieerzeugung geht und nicht aktiv zur Nachhaltigkeit beiträgt. Generell stehen Produzenten in der Verantwortung der Rücknahme, daher sollten wir »unser Altpapier« selbst erfassen. Erfasst man Altpapier sortenreiner, wird es auch viel eher stofflich recycelt werden. Deswegen sollten auch technische Lösungen für die Sortierung und Nutzung niederer Altpapiersorten vorangetrieben werden. Die Papierindustrie ist energie- und altpapierintensiv, deswegen enthalten Entsorgungsströme beide Komponenten. e

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druck

Aus der Praxis eines Gutachters

Tiefdruck-Nebenbahnen im Rollenoffset bedrucken? In einem Streit zwischen Papierhersteller und einer Akzidenzrollendruckerei ging es darum, ob Tiefdruck-Nebenbahnen anstelle der geschuldeten Offsetpapierqualität über Jahre hinweg geliefert wurden. Die widersprüchlichen Aussagen der Berater beider Seiten sollte unser Gutachter aufklären. Dabei ging es um die beiden Kernfragen, ob Tiefdruckpapier im Offsetdruck produktionsgerecht zu verarbeiten ist und wie die ökonomischen Aspekte beim Bedrucken von Tiefdruck-Nebenbahnen für Papierhersteller und Druckerei zu bewerten sind. Text Dr. Colin Sailer

Mutterrolle (Tambour) für Tiefdruckpapier mit »Rest« als Nebenbahn.

Bahnreißer von Tiefdruck-Nebenbahnen im Trockner einer Akzidenzrollendruckmaschine.

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Bei der Herstellung von Tiefdruckpapier bleiben oftmals Nebenbahnen übrig, welche bei Tiefdruckereien keine Abnehmer finden. Seit Anfang dieses Jahrzehnts wurden immer größere Tiefdruckmaschinen in Betrieb genommen, wobei die Bahnbreiten der Papiermaschinen darauf nicht angepasst wurden. Somit verbleiben bei der Papierherstellung

von Tiefdruckbahnen aus der Mutterrolle, dem sogenannten Tambour, immer wieder »Reste« als Nebenbahnen, die meistens nur von Rollenoffsetdruckereien verarbeitet werden können. Welche technischen Nachteile entstehen bei der Verarbeitung dieser Nebenbahnen in Offsetdruckereien bzw. wo liegen die wirtschaftlichen Vorteile?

Tiefdruckpapier und Offsetdruck Im Gegensatz zu klassischem Offsetrollendruckpapier zeichnet sich Tiefdruckpapier durch höhere Kompressibilität (Einschmiegen in die Gravurnäpfchen), geringere Rauheit und höhere Wasseraufnahme aus. Beim Tiefdruck muss das Papier die Farbe in den Näpfchen der Tiefdruckformen möglichst schnell und vollständig aufnehmen. Hierfür wurde vor allen Dingen früher charakteristisches Tiefdruckpapier konzipiert. Selbst technische Insider auf dem Gebiet der Verdruckbarkeit von Papieren sind noch heute der Meinung, klassisches Tiefdruckpapier lasse sich im Offsetdruck nicht in verkaufbarer Qualität bedrucken. Im Rahmen der für den Auftraggeber durchgeführten umfangreichen Expertise wurde speziell ausgewiesenes Tiefdruckpapier an zwei Akzidenzrollendruckmaschinen bedruckt. Dabei kam eine Testform zum Einsatz, um den vierfarbigen Druck entsprechend Medienstandard 2010 und DIN ISO12647-2 auswerten zu können. Gedruckt wurde bei maximaler Produktionsgeschwindigkeit zirka eine print+publishing 181|10


druck Stunde. Die drucktechnischen Auswertungen von 125 zufällig entnommenen Druckprodukten während der Produktion lieferten ausnahmslos Resultate, welche innerhalb der vorgeschriebenen Toleranzen liegen. Wo liegen nun die technischen Nachteile beim Akzidenzrollenoffsetdruck mit Tiefdruck-Nebenbahnen?

Trocknung und Weiterverarbeitung Aufgrund der bei Tiefdruckpapier vorhandenen Füllstoffe und der Leimung ist die Wasseraufnahme größer als bei klassischem Rollenoffsetpapier. Dadurch sinkt bei Tiefdruckpapier die Reißfestigkeit und es kann im Trockenofen von Rollenoffsetdruckmaschinen des Öfteren zu Bahnrissen kommen. Bei der Papierherstellung treten an den Rändern der Mutterrollen (Tamboure) während des Herstellungsprozesses Schrumpfspannungen auf, welche bei der Weiterverarbeitung der Offsetdruckprodukte nach dem Trocknerofen zu Störungen führen können. Diese zeigen sich hauptsächlich bei der Stapelung der Druckprodukte mit den Weiterverarbeitungsanlagen. Wo liegt der wirtschaftliche Vorteil beim Verarbeiten von Tiefdruck-Nebenbahnen mit Rollenoffsetdruckmaschinen?

Die Wirtschaftlichkeit Tiefdruck-Nebenbahnen als »Reste« der Mutterrollen werden an Rollenoffsetdruckereien mit einem Nachlass bis zu 40 Prozent bezogen auf klassischen Rollenoffsetdruckpapier verkauft, wenn sie nicht an Tiefdruckereien aufgrund der Größe zu vermarkten sind. Für den Papierhersteller bedeutet dies, dass er mit diesen Nebenbahnen dann lediglich seinen Rohstoffeinsatz für das Papier abdeckt. Dabei gibt es einen Markt bzw. eine Auktion, welche monatsabhängig ist. Entweder verkauft der Papierhersteller die Tiefdruck-Nebenbahnen an eine Rollenoffsetdruckerei mit entsprechendem Preisnachlass, oder er fährt auf der Papiermaschine den sogenannten Gautschbruch. Dabei werden die Randbereiche, also die Nebenbahnen, in die Maschinenbütte zurückgeführt. Für die Rollenoffsetdruckerei bedeutet die Verarbeitung von Tiefdruck-Nebenbahnen eine reduzierte Wertschöpfung (wegen möglichen Bahnrissen und Störungen in der Weiterverarbeitung) in ihrer Produktionskette Druck. Dabei rechnet sich eine Wertschöpfung von zirka 85 Prozent, gemessen an der Produktivität bei der Verarbeitung von Rollenoffsetdruckpapier, alle Male.

Rollenoffsetdruck. Tiefdruck-Nebenbahnen können drucktechnisch problemlos mit Akzidenzrollenoffsetdruckmaschinen in verkaufbarer Qualität gedruckt werden. Eine Preisreduktion von bis zu 40 Prozent bezogen auf Rollenoffsetdruckpapier amortisiert die geringere Wertschöpfung in der Produktionskette Druck auf jeden Fall. Vor dem Einsatz solcher Tiefdruck-Nebenbahnen an Akzidenzrollendruckmaschinen sollte die gesamte Maschinenanlage jedoch auf die Verarbeitung von Tiefdruck-Nebenbahnen hin optimiert werden (Bahnreißer, Störungen in der Weiterverarbeitung). Aufgrund der heutzutage immer mehr auf dem Papiermarkt angebotenen dualen Qualitäten, welche gleichermaßen für Rollenoffsetdruck und Tiefdruck eingesetzt werden können, wird das Angebot an reinen Tiefdruck-Nebenbahnen auch immer weniger. e

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Fazit Der Kostenfaktor Papier beträgt heute ungefähr 50 Prozent beim Produktionsprozess print+publishing 181|10

Der Autor ist von der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Bogen- und Rollendruckmaschinen, Offset- und Tiefdruckverfahren. Er zeichnet für eine Vielzahl von Bewertungen und Expertisen verantwortlich. e

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druck

KBA C16 bei L.N. Schaffrath

16-Seiten-Rolle für viele Jobwechsel Kürzlich präsentierte KBA beim Erstanwender L.N. Schaffrath in Geldern die technischen und ökonomischen Vorteile der neuen 16-Seiten-Rotation KBA C16, wo eine weitgehend automatisierte C16 der 65.000er-Klasse nach dem Motto »Drucken statt Rüsten« vor allem Zeitschriften in kleineren Auflagen mit extrem kurzen Jobwechselzeiten produziert.

Schaffrath DruckMedien produziert mit etwa 300 Vollzeit-Mitarbeitern rund 180 Zeitschriften sowie diverse Kataloge und Prospekte. Der Jahresumsatz liegt bei ca. 44 Millionen Euro. Als zweites Standbein kommt L.N. Schaffrath Neue Medien mit rund zehn Mitarbeitern und einer Million Euro Jahresumsatz hinzu. Pro Jahr werden im Rollenoffset auf einer 48-Seiten- und zwei 16-SeitenMaschinen ca. 25.500 Tonnen Papier verdruckt sowie 45 Millionen Klebebindungen, 50 Millionen Heftungen und 50 Millionen Adressierungen ausgeführt. Auf den beiden 16-Seiten-Anlagen laufen pro Jahr rund 6.000 Druckaufträge mit einer durchschnittlichen Auflagenhöhe von 36.000 Exemplaren. 10 Mal Grundrüsten und 15 Mal Folgerüsten pro Tag sind da die Regel.

7000er Auflagen möglich Mit einer Maximalleistung von 65.000 Exemplaren pro Stunde ist die neue KBA C16 durchaus auch für hohe Auflagen geeignet. Ihre besonderen Stärken als modernste 16-Seiten-Rolle am Markt zeigt sie aber, wenn es um den schnellen Auftragswechsel mit wenig Makulatur geht. Foto: KBA

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Die Entscheidung für eine 16-Seiten-Rotation begründete Dirk Alten mit der Dominanz kleiner Zeitschriftenauflagen und mit der dafür notwendigen Flexibilität. Als Gründe für die Wahl der neuen KBA C16 nannte er die Offenheit für praxisorientierte Innovationen und den besonders schnellen Auftragswechsel dank intelligenter Lösungen bei

Automatisierung und Bedienung. So wurden in den letzten Monaten hin und wieder sogar Zeitschriften mit nur 7.000 Exemplaren Auflage vom Bogenoffset auf die neue Akzidenzrolle verlagert.

Auf Herausforderungen reagieren Claus Bolza-Schünemann, stv. Vorstandsvorsitzender der Koenig & Bauer AG, bezeichnete die C16 als KBA-Antwort auf die aktuellen Herausforderungen am Akzidenz- und Zeitschriftenmarkt. Sein Fazit: »Sinkende Auflagen, wachsende Anforderungen bei Qualität und Variabilität, unter Druck stehende Preise und kurze Lieferzeiten fordern sehr flexible Produktionsmittel. Immer schnellere und immer breitere Maschinen bis 96 Seiten A4 lösen in einem zunehmend fragmentierten Rollenoffset-Markt nicht alle Probleme, sondern schaffen neue. Diese Erfahrung hat KBA bereits vor Jahren im Illustrationstiefdruck gemacht.« Rudolf Sturme, Technischer Leiter des Druckzentrums bei L.N. Schaffrath, stellte in seinem sehr offenen Erfahrungsbericht mit vielen Bildern die Stationen von der Erweiterung der Produktionshalle über die Installatiprint+publishing 181|10


druck

KBA-Produktmanager Hubert Kistner und der Leiter der KBA-Drucktechnik Patrick Schneppe moderierten den Produktionsablauf inkl. Umrüsten. Foto: KBA

on und Inbetriebnahme der KBA C16 bis hin zur dreischichtigen Produktionsaufnahme und Maschinenabnahme vor.

Kompletten Jobwechsel in acht Minuten Die Vorteile der KBA C16 aus Sicht des

Druckers und Druckereibetriebes stellte Patrick Schneppe, Leiter Drucktechnik für KBA-Rollenmaschinen, vor: Automatischer Plattenwechsel unter einer Minute, kompletter Jobwechsel inklusive Papierwechsel und Umstellung auf einen geleimten 16-Seiter in etwa acht Minuten, Makulaturraten

deutlich unter 1.000 Exemplaren dank der von normalerweise mindestens 12.000 Zylinderumdrehungen pro Stunde bei der KBA C16 beim automatischen Hochfahren per Knopfdruck mit KBA Easy-Tronic auf nur 6.000 Zylinderumdrehungen pro Stundereduzierten Einrichtegeschwindigkeit, automatische Walzenschlösser für weniger Wartungsaufwand und Walzenverschleiß, ruhiger und energiesparender Maschinenlauf durch einen AC-Antrieb pro Druckstelle (zwei pro Druckeinheit) und den dadurch möglichen Verzicht auf Getriebe, Kupplungen und mechanisches Umfangsregister, Minigap-Technologie mit Gummituchplatten für eine optimale Druckqualität und automatisch umstellbarer Überbau und Falzapparat mit nur einem 3. Falz bis 65.000 Zylinderumdrehungen pro Stunde Eine Maschinenvorführung mit einem kompletten Auftragswechsel, moderiert von Patrick Schneppe und Produktmanager Hubert Kistner, bestätigte die Rüstzeit- und Makulaturangaben von Patrick Schneppe in beeindruckender Form. So lag die Anfahrmakulatur beim live demonstrierten Auftragswechsel von einer normalen auf den geleimten und fertig beschnittenen 16-Seiter nur bei ca. 700 Exemplaren. e

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96-Seiten-Lithoman S für Rotooffset TSB-Gruppe macht sich fit fürs Beilagengeschäft

Foto: manroland

Nach dem ersten Verkauf im Juli freut sich manroland über den zweiten Kunden für eine 96-Seiten-Lithoman, die TSB-Gruppe in Mönchen-gladbach. Das Unternehmen erweitert die Kapazitäten seines Druckdienstleisters Rotooffset am Standort Unterkaka bei Leipzig. print+publishing 181|10

Die Anlage druckt dann vor allem Beilagen für den Einzelhandel. Bisher laufen bei Rotooffset eine 80-seitige und zwei 48-seitige Rollenoffsetmaschinen. Mit 4,32 Millionen Seiten pro Stunde wird Rotooffset im kommenden Jahr weiter Fahrt in Richtung Zukunft aufnehmen. Dieser Leistungssprung wurde gut vorbereitet: 90 Prozent der weltweit installierten Maschinen mit einer Bahnbreite von über zwei Metern hat manroland entwickelt und gebaut. 2,86 Meter Bahnbreite sind die neue Benchmark. »Durch die enge Zusammenarbeit mit manroland profitieren vor allem unsere Kunden, denen wir mit der 96-Seiten-Lithoman S auch in Zukunft ein Höchstmaß an Qualität, Flexibilität und Effektivität bieten können«, sagt Geschäftsführer Dr. Udo Bogner. »Dank dieser Investition sind wir in der Lage, die verschiedensten Druckerzeugnisse hoch effizient zu produzieren. Wir gewinnen Zeit, und wir können Aufträge und Umfangsvarianten drucken, die bisher nicht durchführbar waren.« Die Lithoman S ist mit einem Rollenwechsler, vier Doppeldruckwerken und zwei Falzwerken ausgestattet, die die Herstellung von Produkten mit hoher Nutzenzahl erlauben. TSB zählt zu den leistungsstärksten Druckereigruppen Europas mit dem Stammsitz Mönchengladbach und Standorten in Oberschleißheim bei München, Unterkaka bei Leipzig und im italienischen Alba. TSB gehört zur Bagel-Gruppe, einem Unternehmen, das seit 1801 im Familienbesitz ist und derzeit über 1.600 Mitarbeiter beschäftigt. In Unterkaka arbeiten rund 120 Mitarbeiter. Verantwortlich für das gesamte Projekt ist dort Markus Permesang, Technischer Geschäftsführer. TSB wurde mit dem European Publication Gravure Award 2010 der ERA (European Rotogravure Association) ausgezeichnet. e

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weiterverarbeitung

Ammerer und Müller

Modulare Systeme für den Brief-Output Mit den steigenden Geschwindigkeiten der Druckmaschinen ist Ammerer auch gewachsen und hat das Portfolio neuen Anforderungen entsprechend weiterentwickelt. Mit den Systemen und Komponenten des deutschen Herstellers Müller ist man nun auch Ausstatter für die Mailrooms der Zukunft.

Den Konstrukteuren und Technikern bei Post- und Papierverarbeitungsmaschinen-Herstellern ist der Name Müller seit Jahrzehnten bekannt. Foto: Müller

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Es begann Mitte der 1960er Jahre. Ammerer importierte damals Schreibautomaten, Lochkarten-Lesesysteme und ähnliches. Zwischenzeitlich entwickelte sich das Unternehmen zu einem der bedeutendsten Zulieferer für Druckweiterverarbeitungsmaschinen am österreichischen Markt. Manfred Müller hingegen begann in einer Garage in Kranzberg, neben dem Münchener Flughafen mit dem Bau von Komponenten für das Handling von Papier: Weiterverarbeitung von Endlosformularen, Schneiden, Heften, Falzen und vieles andere mehr. Heute findet man die Maschinen und Komponenten von Müller Apparate-

bau in immer mehr Firmen und Abteilungen, wo es um die Verarbeitung von Dokumenten geht, um die Verwandlung großer Papierstapel und -rollen zu fertigen Sendungen: in Versicherungen und Geldinstituten, in Industriebetrieben, bei großen Postverarbeitungs-Dienstleistern und natürlich auch in Druckereien.

Von der Komponente zum kompletten System Den Konstrukteuren und Technikern bei Postund Papierverarbeitungsmaschinen-Herstellern ist der Name Müller seit Jahrzehnten beprint+publishing 181|10


weiterverarbeitung eine Einladung zum flexiblen Umbau und zweckgerichteten Einsatz. Diese Flexibilität ist das wahrscheinlich wichtigste Argument sich für Maschinen von Müller zu entscheiden. In Lettershops und Poststellen kann jederzeit ganz individuell entschieden werden, wie DIN-lang- und C4-Einheiten, Komponenten für das Falzen und Heften, die für Beilagen und Abschlusskontrolle miteinander kombiniert werden sollen. So kann man sich im Briefverarbeitungszentrum für den neuen Anwendungsbereich aus den vorhandenen Komponenten die maßgeschneiderte Maschine zusammenstellen: andocken, InterfaceVerbindung herstellen – fertig.

Die Müller-Module sind nach der gleichen Bauweise gefertigt und untereinander kompatibel. Zentrale Bauteile wie Motoren, Platinen und Antrieb sind standardisiert. Foto: Müller

Made in Germany

kannt. Auf- und Abroller, Schneide-, Falz- und Sammelmodule: Gerade in den großen Postverarbeitungsstraßen für industrielle Riesenauflagen waren und sind die Komponenten aus Bayern fast so präsent wie die BoschZündspule im Auto. Die Zeiten ändern sich, und damit auch die Anforderungen an den Briefoutput. Wo viele Jahre lang relativ homogene Millionenauflagen von Werbemailings und Ausgangsrechnungen verarbeitet wurden, da steigt heute die Anzahl der Jobs und die Einzelauflage sinkt. Lettershops entwickeln sich zu Output-Zentren für Rechnungen und umfangreiche Dokumentationen, Poststellen sichern ihre Auslastung durch die Übernahme komplizierter Direktwerbemailings, und mit Hilfe komplexer Output-Software produzieren Rollendrucker Dokumente mit unterschiedlichster Blattzahl im stetigen Wechsel, die dann von intelligenten Kuvertierern zu Mischpost im Standard- oder Großformat verarbeitet werden müssen. Heute steht deshalb schon mancher Superkuvertierer als unbeweglicher Saurier da. Die Zeit des flexiblen Briefoutputs ist längst Realität. Als Müller Apparatebau im Jahr 2002 sein Kuvertiersystem 7000 auf den Markt brachte, löste dies starke Aufmerksamkeit aus. Die jüngste Neuentwicklung, das Kuvertiersystem 9000, wurde auf der Ipex 2010 präsentiert. »Als Anbieter kompletter Systeme im Baukastensystem, ist Müller mit seinen zirka 100 Komponenten, die je nach Anforderung Stück für Stück problemlos miteinander gekoppelt und kombiniert werden können, für print+publishing 181|10

uns der richtige Partner«, stellt Karl Ammerer fest und ergänzt: »Wer heute die flexible Briefoutput-Zentrale einrichten will, wünscht sich den erfahrenen Maschinenprofi, aber auch den individuell konstruierenden Anlagenbauer. Beginnend mit der Serie 7000 von Müller bekommt man beide: Einerseits gibt es die ausgereiften Module für die unterschiedlichsten Verarbeitungsschritte: Sammeln und Falzen, Bookletproduktion und Kuvertierung in Standard- oder Großformat, Zuführen, Schneiden und Heften, Abwickeln und Aufwickeln. Müller ist aber auch der Maschinenbau-Mittelständler, bei dem jede einzelne Mailroomlösung sorgfältig geplant und individuell gefertigt wird.

Das Hochleistungssystem in Modulbauweise Wenn eine neue große Maschine in Auftrag gegeben wird, dann gehört die individuelle Konfiguration mit den unterschiedlichsten Komponenten beim Hersteller zum Standard. Die Müller-Module können aber je nach Verarbeitungs-Job jederzeit kombiniert und umgestellt werden. Sie sind füreinander konstruiert und arbeiten deshalb im gleichen Takt – im schnellsten Takt, je nach Modell von 6.000 bis 15.000 Kuvertierungen pro Stunde. Diese Bauweise ist übrigens besonders platzsparend, die Module werden dicht zusammen und aneinander platziert – ein dutzend austauschbare Funktionen auf wenigen Quadratmetern. Jedes Müller-Modul besitzt außerdem leicht laufende Fahrrollen –

Die Müller-Module sind nach der gleichen Bauweise gefertigt und untereinander kompatibel. Zentrale Bauteile wie Motoren, Platinen und Antrieb sind standardisiert. Deshalb sind viele Komponenten des Systems austauschbar – eine entscheidende Vereinfachung für Bedienung, Wartung und Service. Um diese Einheitlichkeit zu erreichen, wird bei Müller größter Aufwand betrieben. Alle Elemente sind hundertprozentig auf den Zweck hin konstruiert und werden im eigenen Haus selbst gebaut. Im Vergleich zu vielen anderen Unternehmen ist die Fertigungstiefe bei Müller extrem hoch. Alle Komponenten, von der Mechanik über die Elektronik bis hin zur Software, werden im eigenen Haus entwickelt, aufeinander abgestimmt und produziert. Es gibt wahrscheinlich nur wenige Maschinenserien, die so hochprozentig von einem Hersteller hergestellt werden, wie die MüllerModule aus Bayern. Was Mitte der 1960er Jahre im bayrischen Kranzberg und oberösterreichischen Linz begann, hat sich gefunden. Müller Apparatebau arbeitet intensiv an der Modultechnik für den Mailroom der Zukunft und Ammerer grafische Maschinen bringt die Systeme des einstigen Geheimtipps für Komponenten dem österreichischen Markt nahe. »Gemeinsam wollen wir für den wachsenden Einfluss von Müller Apparatebau und Ammerer grafische Maschinen am heimischen Markt sorgen«, so Karl Ammerer abschließend. e

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weiterverarbeitung

Falzen mit MB Bäuerle

Durchgehend automatisiert Reduzierung der Rüstzeiten, Verringerung der Makulatur, Steigerung der Nettoleistung, Verbesserung des Bedienkomforts – das sind nicht nur Schlagworte. Es sind zwingend erforderliche Maßnahmen, um der überproportionalen Zunahme der Betriebskosten, für die u. a. auch die sinkenden Auflagen verantwortlich sind, zu begegnen. Text Matthias Siegel

sich Taschenanschläge, Bogenweichen und Falzwalzen auf die Falzart um. Auf der Schuppenauslage werden die Fangrollen positioniert. Weil der Bediener nach Aufruf eines gespeicherten Jobs während der automatischen Einstellvorgänge nicht an der Maschine sein muss, kann er in dieser Zeit andere Arbeiten verrichten – d. h. hier entsteht ein doppelter Produktivitätsgewinn.

Die vollautomatische Falzmaschine prestigeFOLD NET 38 mit Unterflursauganleger PBA ist für den unteren

Computer steuern und überwachen

Formatbereich konzipiert. Foto: MB Bäuerle

Es sind technische Lösungen gefragt, die den Arbeitsablauf vereinfachen, weniger Personal binden und verschiedene Arbeitsschritte durch Inline-Fertigung verkürzen. Mit konventioneller Technik in der Weiterverarbeitung ist nur noch eine begrenzte Entwicklung möglich – durch Automatisierung sind neue Ansätze gegeben. Um den hohen Anforderungen des Marktes zu entsprechen, bietet MB Bäuerle im Halbformat die vollautomatische Falzmaschine prestigeFOLD NET 52. Die Formatpalette reicht von 10 x 12 Zentimeter bis 52 x 85 Zentimeter, die minimale Falzlänge beträgt 3,5 Zentimeter, mit einem Zusatzfalzwerk sind Kleinfalzungen bis 18 Millimeter möglich und die Maschine kann mit bis zu 3 Taschenfalzwerken oder einem mobilem Schwertfalzwerk nach dem ersten oder zweiten Falzwerk ausgerüstet werden. Für den unteren Formatbereich ist die prestigeFOLD NET 38 konzipiert. Mit dieser Maschine können

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Papierformate bis 38 x 65 Zentimeter verarbeitet werden. Der Automatisierungsgrad ist genauso wie beim größeren Schwestermodell durchgängig vom Anleger bis zur Auslage realisiert. Sie kann wahlweise mit einem Flachstapelanleger oder Unterflursauganleger ausgestattet werden. Die Maschinen der Baureihe prestigeFOLD NET bieten nicht nur höchsten Bedienkomfort, sondern auch die kürzesten Rüstzeiten. Abhängig vom Falzjob kann der Aufwand für das Rüsten gegenüber konventionellen Falzmaschinen um bis zu 90 Prozent reduziert werden. Die durchgängige Automatisierung erlaubt es, dass sich die Maschine sogar ohne direkte Mitwirkung des Bedieners einstellt. Nach Eingabe des Bogenformates und der Falzart oder durch Aufruf eines gespeicherten Jobs fahren im Flachstapelanleger Seitenanschläge und Hinterkantentrenner in die vorgegebene Stellung. An Ausrichtund Schrägrollentisch nehmen die Lineale die erforderliche Position ein. Im Falzwerk stellen

Die Falzmaschinen prestigeFOLD NET werden über einen Touch-Screen mit selbsterklärenden Symbolen und Klartextanzeigen bedient. Durch die Bedienerführung in Dialogform ist kein spezielles Know-how erforderlich. Der Bediener wird Schritt für Schritt durch Informationen über das Touch-Screen-Display geleitet. Fehlbedienungen sind damit praktisch ausgeschlossen. Bogenformat, Falzart und Papierdicke sind die Ausgangsdaten für die Berechnungen zur automatischen Einstellung. 20 Standardfalzarten für Parallel- und Kreuzbrüche sind fest programmiert und sofort abrufbar. Alle anderen Falzarten können frei programmiert werden. Ein Programmspeicher für mehr als 200 Jobs ermöglicht die exakte Reproduktion von Wiederholaufträgen. Zudem ist es möglich, die Falzmaschine mit einem Barcodescanner auszurüsten, so dass sich mittels eines eingelesenen Barcodes, der sich auf einem vorbereiteten Auftragszettel befindet, die Maschine anhand der vorgegebenen Auftragsdaten komplett selbstständig print+publishing 181|10


weiterverarbeitung einstellt.

Walzeneinstellung ohne spezielles Know-how Die automatische Einstellung der Falzwalzen erfordert das Messen der Papierdicke. Dies erfolgt in einem speziellen Einrichtmodus, bei dem ein Probebogen vom Anleger abgezogen und dabei über einem Papierdickensensor gemessen wird. Aus der eingestellten Falzart und der Papierdicke wird der Walzenabstand errechnet und danach für jede Walze in jedem Falzwerk automatisch eingestellt. Stellschrauben oder Papierklemmvorrichtungen für die Walzeneinstellung sind somit nicht notwendig. Trotzdem sind natürlich auch individuelle Korrekturen möglich. Dafür kann über den Touch-Screen jede Falzwalze direkt angewählt und in Schritten von 0,01 Millimeter verändert werden. Auch asymmetrische Einstellungen sind möglich. Die automatische Walzenverstellung vereinfacht nicht nur die Arbeit

– sie verkürzt auch das Rüsten. Hinzu kommt, dass kein spezielles Know-how erforderlich ist und alle Werte reproduzierbar sind.

Unterstützung durch Fernwartung Noch relativ neu ist das Softwaremodul zur Fernwartung. Mit dieser Funktionalität können sich die MB-Servicetechniker via Internet auf die Falzmaschine prestigeFOLD NET einloggen. Im Bedarfsfall aktiviert der Bediener beim Kunden die »Click’n’Fix« Option, sodass sich der MB-Servicetechniker auf die Maschine aufschalten kann. Der Touchscreen der Falzmaschine wird dann 1:1 auf dem Bildschirm des Technikers im Servicecenter abgebildet. Somit können der gegenwärtige Status der Maschine vom Werk aus eingesehen und gegebenenfalls Störungen beseitigt werden. Die einzelnen Maßnahmen kann der Bediener am eigenen Display der Falzmaschine verfol-

gen. Weitere Erläuterungen sind ergänzend am Telefon möglich, sodass der Umgang mit der Maschine für den Bediener zusätzlich vereinfacht wird. Auf diesem Wege kann der Kunde auch bei besonders komplizierten Falzvorgängen unterstützt werden, da sämtliche Taschen- und Walzeneinstellungen über die Fernwartung kontrolliert und angepasst werden können.

Pharmafalzeinrichtung für minimale Falzlängen Die vollautomatischen Falzmaschinen der Baureihe prestigeFOLD NET können außerdem mit der neuen Pharmafalzeinrichtung ausgerüstet werden. Durch diese Zusatzausstattung ist die Herstellung von Produkten mit einer minimalen Falzlänge von 28 Millimeter möglich. Durch Kombination mit weiteren Sondereinrichtungen und Zusatzmodulen ergeben sich für die Produktion pharmazeutischer Packungsbeilagen und anderen klein gefalzten oder geleimten Produkten somit vielfältigste Möglichkeiten.

Mehr Wertschöpfung durch Inline-Fertigung

Vollautomatische Falzmaschine prestigeFOLD NET 52 kombiniert mit mobilem Schwertfalzwerk MS 45. Foto: MB Bäuerle

Neben der Automatisierung gibt es noch weitere Potenziale zur Erhöhung der Produktivität. Dazu zählt der Einsatz von Zusatzeinrichtungen, die auch bei Falzmaschinen eine Inline-Fertigung für verschiedene Produkte ermöglichen. Dies sind z. B. Leimeinrichtungen, Adressieraggregate, Taktköpfe zum Perforieren/Schneiden, Fensterfalztaschen, Aufspendeaggregate oder separate Schneidmodule. Auch auf diesem Gebiet bietet MB Bäuerle innovative Lösungen – so z.B. ein spezielles Taktkopf-Modul, mit dem Maschinen auch im Nachhinein mit einer vorgelagerten Messerwelle mit Taktköpfen ausgestattet werden können. e

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Müller Martini Österreich Tokio Connection

Daniela Klampfer und Roland Henn bei der Präsentation. Foto: P&P

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Müller Martini Österreich hat bekanntlich vor kurzem sein Angebot im Weiterverarbeitungsbereich um den japanischen Marktleader im Falzmaschinenbereich Shoei und um die Schneidmaschinen von Itotec erweitert. Die ersten Kunden in Österreich: Die Universitätsdruckerei Klampfer und die Druckerei Thalerhof haben kürzlich eine Taschen- und eine Kombifalzmaschine in Betrieb genommen. Ein Betriebsbesuch bei Shoei in Tokio hatte Daniela Klampfer von den Vorzügen des japanischen Herstellers überzeugt, der bis dato in Europa vor allem mit Installationen in Tschechien und der Slowakei reüssieren konnte. »Es war eine gute Entscheidung auf den Vorschlag von Herrn Roland Henn einzugehen und uns die Maschinen direkt im Werk anzusehen«, so Daniela Klampfer zu PRINT & PUBLISHING. »So konnten wir uns ein Bild machen und natürlich auch Vertrauen in die auch für uns vollkommen neue Marke gewinnen«. Die Unternehmensgruppe Klampfer sind die ersten Unternehmen im deutschsprachigen Raum, die sich für Shoei entschieden haben. e

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papier

PTS Symposium Papier und Bedruckbarkeit

Digitaldruck braucht mehr Aufmerksamkeit Die Bedruckbarkeit von Papier, noch immer ein zentrales Thema der Forschung, wurde beim PTS Symposium »Papier und Bedruckbarkeit« vom 16. bis 17. November 2010 in München in allen Facetten beleuchtet. Noch immer ist der Offset dominant, jedoch zeigen Märkte und neue Technologien, dass sich die Zukunft von Print immer mehr von der klassischen Drucktechnologie entfernen wird. Text Dr. Werner Sobotka

Papierforschung braucht neue Ansätze

Die Papierbranche braucht entscheidende Neuentwicklungen in der Papierforschung. Foto: PTS

Papier wurde in allen Facetten hinterfragt und vor allem die Eigenschaften von Papier im Detail erörtert und diskutiert. Auf der einen Seite ging es um neue Ideen, wie man Papier auch in Zukunft als unverzichtbaren Bedruckstoff forcieren kann. Neue Formate bei Zeitungen, wie die Fallstudie »Welt Kompakt«, sollen dabei das Lesen von Zeitungen wieder verstärkt fördern oder die Präsentation von Heidelberg, über Web2Print als Tool, um traditionellen Druckereien völlig neue Geschäftsfelder zu eröffnen. Drucken wird immer mehr zu einer industriellen Fertigungsmethode, bei der ein »zu viel« an Messtechnik, Colormanagement, standardisiertem Drucken, Fadenzählermentalität die Print-Welt immer stärker ins Abseits drängen. Themen wie Stan-

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dardisierung und Improvisation prägen die Geschehnisse am Markt, und eigentlich sind aufwendige Messverfahren und Qualitätskontrollen nur mehr im Verpackungsdruck, und da für Pharmaprodukte und Lebensmittel sowie aufwendige und teure Kosmetika, im härter werdenden Konkurrenzkampf leistbar. Die Fragen, die auch in München gestellt wurden, liegen ganz wo anders: Können die Papierindustrie und der Papiergroßhandel die Branche mit jenen Produkten, sprich Papieren versorgen, die ohne Probleme im Tagesgeschäft verwendet werden können? Sind Papiere mit hohem Altpapieranteil genauso gut be- und verdruckbar wie Frischfaserpapiere? Helfen eingehende Studien über Bedruckbarkeit von Papier, vor allem im Offsetdruck?

Um der Druckbranche wirklich aus der Krise zu helfen, fehlt es an entscheidenden Neuentwicklungen in der Papierforschung. Leider liegen nicht die Forschungsschwerpunkte bei Themen wie digitaler Massendruck, welche Zukunftsaussichten gibt es, wie kann die Forschung in der Papierindustrie dazu beitragen, dass auch Papiere der Zukunft verdruckbar sind, im Inkjet deinkbar und jene Bedruckbarkeitseigenschaften aufweisen, die für den industriellen Inkjet notwendig sind. Meiner Meinung nach bewegt sich hier die Forschung in einer Sackgasse. Viele Themen konzentrieren sich auf die traditionellen Druckverfahren in einer beängstigenden Tiefe, die keinerlei relevante Auswirkungen für den sich immer schneller ändernden Druckmarkt liefern. Es wurde vor allem durch HP der Verpackungsdruck als neues Metier des Digitaldrucks thematisiert. Doch gerade dort fehlen jene wichtigen in die Tiefe gehenden Untersuchungen des Bedruckstoffes Papierund Karton, die für Offset und Tiefdruck Stand der Technik sind. Auch Océ hat sich damit bei der Tagung eingehend beschäftigt und vor allem den Massendruck für die neuen Inkjet-Maschinen erörtert. Leider kommen gerade in diesen neuen Geschäftsfeldern die Impulse eher von den Geräteherstellern als von der Papierindustrie, die noch immer ihre Zukunft im Offset und bei den Massepapieren wie Zeitung, Magazine und Postwurfsendungen sieht, deren Peaks schon längst vorbei sind. e print+publishing 181|10


papier

Neu: MetalPaper

Beeindruckende metallische Effekte MetalPaper ist ein vielseitiges, neues Kartonsortiment mit echtmetallischen Oberflächen. Es hebt sich von der Masse ab, verstärkt Werbebotschaften und inszeniert Markenauftritte gekonnt.

Durch ein modulares Baukastensystem in der Herstellung sind die echtmetallischen Oberflächen von MetalPaper in vielen Kombinationen erhältlich. Die erste Wahlmöglichkeit besteht zwischen stark spiegelnd (»High Gloss Mirror«) oder elegant seidenmatt (»Satin«). Im nächsten Schritt kann farblich zwischen Gold, Silber und verschiedenen Buntfarben entschieden werden. Unterschiedliche Oberflächen runden das Spektrum auch haptisch ab und schaffen ein angenehmes Gefühl beim Berühren. Zur Wahl stehen hier das samtige »Soft Touch« oder verschiedene Strukturprägungen. Darüber hinaus bietet MetalPaper auch noch Spezialeffekte, wie z.B. gebürstete Aluminiumoptik oder Hologrammeffekte.

MetalPaper ist im UV-Offsetdruck, im Siebdruck und auch mit einigen Digitaldrucksystemen bedruckbar. Die nichtmetallisierte Rückseite lässt sich mit konventionellen Offsetfarben bedrucken. Auch in der Veredelung und Weiterverarbeitung ist MetalPaper geeignet für vielfältige Möglichkeiten wie z.B. Folienprägen, partielles UV-Lackieren, Folienkaschieren, Hochprägen, Stanzen, Rillen oder Buchbinden. Das neue Programm hat keine Mindestbestellmengen und ist somit kurzfristig verfügbar. Ein besonderes Plus des Programmes ist zudem die Möglichkeit der kundeneigenen Maßanfertigung: Spezielle Formate, Stärken, Farben und Oberflächen werden gerne nach Kundenwunsch erzeugt.

Auf der Webpage www.metalpaper.at findet man Details zu den faszinierenden Möglichkeiten. Die Seite bietet zudem etliche Serviceleistungen für Anwender: Technische Infos für Verarbeiter, ein Designer‘s Guide sowie eine Online-Musterbestellung erleichtern die Arbeit. Ob Buchcover, POS – Aufsteller, Verpackung von Premiumprodukten, Mailing, Gutschein, Imagefolder, Geschäftsbericht oder Visitkarte: MetalPaper verschafft Druckprodukten den entscheidenden Mehrwert. e Nähere Infos und persönliche Beratung unter 01/688 80 78, service@metalpaper.at oder www.metalpaper.at

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Z-Line FSC von Ziegler Papier Neue Partnerschaft mit Europapier Austria

Die Europapier-Gruppe ist der größte Papiergroßhändler in Zentralund Osteuropa und führt ab sofort unter der Dachbezeichnung »Z-Line« die bestens bewährte und bekannte Linie Corporate Design mit Z-Bond Classic, Z-Offset und Z-Mail Supra-Kuverts, den hochweißen Alleskönner-Papieren der Spitzenklasse, in FSC-Ausführung. Z-Bond Classic ist ein multifunktionales Businesspapier mit Kopierfeuchte. Es bietet alles, was moderne Bürosysteme heutzutage von einem Papier fordern. Sei es Laser-, Kopier- oder Inkjettauglichkeit, Z-Bond Classic hat die Lizenz zum Alleskönnen. Dank der speziellen Papiereigenschaft ist es das Preprintpapier der Extraklasse, es lässt sich aber auch ausgezeichnet im Offsetdruck bedrucken, ohne Nachprint+publishing 181|10

teile für die Weiterverarbeitung in Bürogeräten. Dieselbe Oberfläche und Nuance wie Z-Offset garantieren eine einheitliche Verwendungskette von 40 bis 400 Gramm pro Quadratmeter. Eine hohe Stabilität, gute Faserverteilung, verbunden mit hohem Volumen und guter Opazität garantieren einwandfreie Verarbeitung und Verwendbarkeit. In 90 Gramm pro Quadratmeter wird Z-Bond Classic als OCR verwendet und ist nach DIN 6723 zertifiziert, ausgestellt von der Fogra. In den modernen Hochleistungs-Outputcentern bewährt sich OCR von Ziegler durch überdurchschnittliche Performance. Z-Offset zeichnet sich durch eine hohe Qualitätskonstanz, Weiße, Opazität und hohem Volumen aus. Der gute Schnitt und die geschlossene Oberfläche garantieren eine ausgezeichnete Verarbeitung auf der Druckmaschine. Die gleiche Papierqualität wird unter dem Namen Z-Mail Supra zu hochwertigen Kuverts verarbeitet. Dafür sind eine optimale Leimung, ein guter Innendruck und eine hohe Druckopazität gewährleistet. Alle Grammgewichte haben die gleiche Nuance, somit ist die Kombination von Inhalt und Umschlag jederzeit gegeben. e

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papier

Paperworld 2011

Der Treffpunkt für die PBS-Branche Über 140 Nationen treffen sich vom 29. Jänner bis 1. Februar 2011 in Frankfurt am Main zur internationalen Leitmesse für Papier-, Bürobedarf und Schreibwaren – der Paperworld, The World of Office and Stationery. eine einzigartige Auswahl an kleinen Manufakturen, Qualitätsanbietern sowie Herstellern von Designprodukten und Accessoires.

Remax-Story geht 2011 weiter Die Remax, Europas größte Fachmesse für die Wiederaufbereitung von Druckerzubehör, lockt auch im kommenden Jahr mit interessanten Produkten und internationalen Ausstellern in die Halle 4.0. In diesem Angebotsbereich haben Branchenvertreter wie KMP Printtechnik AG, Static Control Components oder OCP GmbH bereits angemeldet. Im vergangenen Jahr, zur Premiere der Remax in Frankfurt am Main, zeigten 150 Aussteller aus aller Welt ihre Produkte im Bereich wiederaufbereitetes Druckerzubehör.

Abwechslungsreiches Rahmenprogramm

Große Markennamen, wie Brunnen, Durable, Edding, Faber-Castell, Schneider/Novus/ Dahle, Staedtler, Tesa oder Uhu, füllen gemeinsam mit kleineren Anbietern die zehn Hallenebenen. Interessante Produktneuheiten locken ebenso an die Stände wie interaktive Präsentationen. Das Knüpfen neuer Geschäftskontakte steht ebenso im Mittelpunkt wie die gezielte Kundenansprache. Daneben geben angesagte Trends Anregungen für die Ladenpräsentation und Sortimentsgestaltung. In Sonderschauen, Preisverleihungen und Vorträgen lässt sich der Horizont erweitern und interessante Neuheiten entdecken. »Wir erwarten rund 2.000 internationale Aussteller und damit ein ebenso breites internationales Angebot wie im Vorjahr«, sagt Michael Reichhold, Objektleiter der Paperworld und Creativeworld.

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Bewährte Hallengliederung Das Konzept, die Hallenbelegung nach Angebotsbereichen und der Sortimentsgestaltung im Handel zu gliedern, hat sich zur Paperworld 2010 bewährt und wird daher auch 2011 beibehalten. Büro- und Schulbedarf sowie Schreib- und Zeichengeräte werden kompakt in der Halle 3 auf zwei Ebenen präsentiert. Auch die Halle 4.1 steht ganz im Zeichen des Bürobedarfs. Ob EDV- und Druckerzubehör, Papier, Folien und Etiketten oder Originalzubehör: Auch 2011 sind in der Halle 4.0 wieder die wichtigsten Markenhersteller der Branche sowie die Remax vertreten. Geschenkverpackungen und Servietten sowie Grußkarten und Geschenkartikel sind in den Hallen 6.0 und 6.2 zu finden. Design und Exklusivität zeichnen den Angebotsbereich in der Halle 6.1 aus. Der Fachbesucher findet

Neuheiten, Innovationen, angesagte Produkte – welche Themen aktuell die PBSBranche bestimmen, zeigen nicht nur die rund 2.000 Aussteller der Paperworld, auch eine Vielzahl an visionären Trendarealen, spannenden Branchenevents, Informationsveranstaltungen, Preisverleihungen und Ausstellungen geben einen Überblick über Neuheiten aus der Branche. Welche Farben, Materialien und Stile in der Saison 2011/12 angesagt sind, hat das Stilbüro bora.herke exklusiv für die Paperworld definiert. »Boldly fusion«, »serene simplicity« und »charming souvenir« heißen die drei Trendwelten, die im Rahmen der Trendschau in der Halle 6.1 in Szene gesetzt werden. e

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papier

M-real Hallein feiert Jubiläum

20 Jahre chlorfreies Bleichen Vor knapp 20 Jahren stellte die M-real Hallein AG ihre Zellstoffproduktion auf ein umweltfreundliches Bleichverfahren um. Nun wird dieses Jubiläum gefeiert. Mitte Dezember läuftdie 2,5 Millionste Tonne chlorfrei gebleichter Zellstoff vom Band. M-real Hallein AG: Robert Ramsauer, Jörg Harbring, Reinhard Rettensteiner, Walter Höllbacher Foto: M-real

Vor allem die Entsorgung chlorhaltiger Abwässer stellt ein großes Problem für die Umwelt dar. Die M-real Hallein AG – damals noch Hallein Papier AG – hat als österreichweit erster Erzeuger von grafischem Papier auf Chlor und chlorhaltige Verbindungen in der Zellstoffbleiche verzichtet. Mit der Änderung des Bleichverfahrens betrat der Halleiner Traditionsbetrieb damals völliges Neuland. »Wir sind mit dieser Umweltmaßnahme ein großes Wagnis eingegangen. Es war sehr viel Know-how nötig, damit die Umstellung nicht zu Lasten der Zellstoff-Qualität geht«, erläutert Walter Höllbacher, Leiter der Zellstoffproduktion. Insgesamt investierte das Unternehmen umgerechnet knapp elf Millionen Euro in die Produk-

tionsumstellung, die sich im Endeffekt nicht nur für die Umwelt gelohnt hat. Ende 2010 lässt das Unternehmen die 2,5 Millionste Tonne chlorfrei gebleichten Zellstoff vom Band. Allein heuer wurden 130.000 Tonnen Zellstoff hergestellt. Im nächsten Jahr soll die Produktion auf 150.000 Tonnen Zellstoff pro Jahr gesteigert werden.

Im Zeichen des Umweltschutzes Schon seit dem Sommer 1991 wird im Halleiner Werk Zellstoff umweltfreundlich mit Wasserstoffperoxid gebleicht. »Die M-real Hallein AG investiert seit Jahrzehnten in den industriellen Umweltschutz. Die Umstellung auf ein

umweltfreundliches Bleichverfahren bei der Zellstoffproduktion war jedoch eine der bedeutendsten Umweltmaßnahmen des Unternehmens«, betont Jörg Harbring, Vorstand der M-real Hallein AG. Neben dem Umstieg auf die umweltfreundliche Zellstoffbleiche setzte das Unternehmen diverse weitere Umweltmaßnahmen, wie etwa den Bau einer Anlage zur Verringerung der Holzstaubbelastung, die Errichtung einer Kläranlage oder den Bau eines umweltfreundlichen Biomasseheizkraftwerkes. Auch bei der Neuausrichtung des Unternehmens hin zu einer Bioraffinerie steht die ökologische Nachhaltigkeit im Vordergrund. e

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Beste Fabriksleistung in Ost- und Westeuropa Mondi verteidigt Pole-Position

Color Copy Foto: Mondi

EMGE & Co sind die führenden Berater für die weltweite Papierindustrie, spezialisiert in industrieller Marktforschung, Prognosen und Analysen. Für die Herbstumfrage 2010 zu dem Thema Fabriken und print+publishing 181|10

Markenanalyse, befragte EMGE Papierhändler, Originalhersteller und Büromaterialhändler hinsichtlich ihrer Wahrnehmung zu Papierfabriken und -marken in Europa. Mondi gelang es auch heuer wieder Bestnoten zu erzielen. In Osteuropa liegt Mondis Bekanntheitsgrad unter den Top 4 in dieser Region, mit IQ auf Platz Nummer 1 und Maestro als Nummer 4. Der Bekanntheitsgrad des Unternehmens und seiner Marken spiegelt sich auch bei den westeuropäischen Befragten wieder, die Mondi, Color Copy und IQ unter die 6 Topmarken wählten. Mondis digitales Farblaserpapier, Color Copy, hat seine führende Position als Nummer 1 bei der Markenleistung in Westeuropa beibehalten. Wie aus der Umfrage weiters hervorging, sind aus Sicht der Kunden die Stärken des Unternehmens in den Bereichen technische und ökologische Leistung zu suchen. Dazu zählen die Zuverlässigkeit der Lieferungen, Verpackungsalternativen sowie eine umfassende Produktpalette und innovative Produktentwicklungen. Das Unternehmen stand zudem an erster Stelle hinsichtlich der Fabriksleistung in europäischen Ländern. Das Unternehmen erreichte in dieser Kategorie sowohl in Westeuropa also auch in Mittel- und Osteuropa die höchste durchschnittliche Bewertung (3,8 und 4,0). e

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media/publishing

Eine Stadt, ein Buch, ein Publikumsmagnet

Wien im Zeichen des Buches Als Kombination einer Internationalen Buchmesse und eines Literaturfestivals ist die Buch Wien die größte Literaturveranstaltung Österreichs. Sie widmet sich allen Bereichen rund ums Buch, von der Produktion über den Buchhandel bis zu den Lesern. Mit einem neuen Rekord von 28.600 Besuchern schloss die zum dritten Mal stattgefundene Buch Wien am 21. November ihre Pforten. Text Stefanie Hermann

autoren zu treffen, in den Neuerscheinungen zu blättern und sich über aktuelle Themen und Trends zu informieren. »Unsere Erwartungen auf der diesjährigen Buch Wien wurden nicht nur erfüllt, sondern übertroffen. Die Entscheidung, als Hauptverband des Österreichischen Buchhandels diese Buchmesse in Eigenregie auszurichten, hat sich bewährt. Das Angebot und vor allem die Atmosphäre auf dieser Messe haben sowohl Aussteller wie Publikum überzeugt. Nach den bereits vorliegenden Besucherzahlen zeichnet sich ein Besucherplus von rund 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr ab«, so Gerald Schantin, Präsident des HVB.

Ausgezeichnete Autoren

Foto: BSX

Eine Woche lang stand Wien im Zeichen des Buches. Von 15. bis 21. November stellten mehr als 300 Autoren an Orten in der gesamten Bundeshauptstadt ihre aktuellen Bücher vor. Auf der Messe Wien präsentierten sich zudem von 18. bis 21. November 250 Ausstel-

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ler aus zwölf Nationen. Die vom Hauptverband des Österreichischen Buchhandels (HVB) und der Literatur- und Contentmarketing GmbH (LCM) organisierte Messe, bot den Besuchern die Möglichkeit bei Österreichs größter Branchenveranstaltung ihre Lieblings-

Eröffnet wurde die Buch Wien Lesefestwoche mit einem Festakt für Paul Nizon. Der in Frankreich lebende Schweizer erhielt den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur 2010. Preisgekrönt ging es weiter – insgesamt fünf Preise wurden im Rahmen der Buch Wien 10 überreicht. Ein Höhepunkt war die Gala zur Verleihung des Bank Austria Literaris. Gemeinsam mit KulturKontakt Austria und dem Wieser Verlag wurde die Initiative vor acht Jahren von der Bank Austria geschaffen um die Literatur aus Ost- und Südosteuropa auch in Österreich bekannt zu machen. Verliehen wurde der Preis heuer an Renata ˇSerelyte (Litauen), Boris Chersonskij (Ukraine) und Ákos Fodor (Ungarn). Der Journalist und Autor Armin Thurnher wurde für seinen Einsatz für ein friedprint+publishing 181|10


media/publishing

Start der Gratisbuch-Aktion Eine Stadt. Ein Buch. Autor Dai Sijie vor dem Bücherturm. Foto: Echomedia

liches Miteinander der Kulturen vom HBV und dem Fachverband Buch- und Medienwirtschaft ausgezeichnet. Er erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln. Thurnher in seiner Dankesrede: »Toleranz kann nicht bedeuten einen fortdauernden Missstand gutmütig zu erdulden. Fortgesetztes Unrecht verlangt fortgesetzten Protest. Es ist mit der Toleranz wie mit der Demokratie: Alles kann man zur Abstimmung stellen, nur nicht ihre Abschaffung. Alles kann man tolerieren, außer Intoleranz. Und Toleranz ist nur ein Übergangszustand von ungerechten zu gerechteren Verhältnissen.« Der Hauptpreis des vom Verein Exil geschaffenen Exil-Literaturpreises »Schreiben zwischen den Kulturen« ging an Susanne Gregor für »Territorien«. Außerdem vergeben wurden von OMV und Buchklub die Philipp Lese-Awards.

Eine Stadt. Ein Buch. Ein Höhepunkt des ersten Messetages war der Start der Aktion »Eine Stadt. Ein Buch.« des Echo-Medienhauses. Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny und der in Frankreich lebende chinesische Schriftsteller Dai Sijie gaben die ersten der 100.000 Exemplare von »Balzac und die kleine chinesische Schneiderin« im Foyer der Halle D aus. »Dieses Buch bietet Lesern eine große Chance über den Tellerrand zu schauen und eine andere Kultur kennenzulernen«, so Mailath-Pokorny. Am Nachmittag war der Bestprint+publishing 181|10

Verleihung des Staatspreises für europäische Literatur an Paul Nizon. Foto: HVB

sellerautor Ken Follett auf der ORF-Bühne zu Gast. Er erzählte über die Entstehung seines aktuellen Romans »Sturz der Titanen«.

Zufriedene Aussteller Das Resümee der Aussteller fiel äußerst positiv aus. Der deutliche Besucherzuwachs an allen Messetagen, die Organisation der Messe und die Inszenierung der Halle überzeugte. »Der Buch Wien ist im dritten Jahr eine stimmige und lebendige Veranstaltung gelungen. Das Rahmenprogramm war vielseitig und professionell inszeniert«, berichtet etwa Herwig Bische vom Residenz Verlag. Naturgemäß bemerkbar machten sich Publikumsmagnete wie Ken Follet oder Donna Leon. Die Buch-Wien-Handlung war nach ihren Lesungen deutlich stärker besucht. Am umsatzstärksten war der Sonntag. »Die Zu-

sammenarbeit der vier Buchhandlungen Morawa, Hartliebs Bücher, Bücherzentrum und Laaber war optimal«, freut sich Petra Hartlieb, Hartliebs Bücher. »Das Know-how aller Mitarbeiter hat bei der logistischen Aufgabe geholfen, eine Buchhandlung zu führen, in der alle auf der Messe ausgestellten Bücher gekauft werden konnten, und parallel über 180 Büchertische zu betreuen. So konnten an vier Tagen knapp 25.000 Bücher bewegt werden.« Auch der Themenbereich Digitale Lesewelten fand großen Anklang. Interessant ist hier, dass es vor allem die ältere Generation war, denen es die E-Reader angetan hatten. »Jüngere Leute können mit den ausgestellten Geräten weniger anfangen, denn sie möchten damit auch telefonieren oder ins Internet gehen können. Das ältere Publikum ist hingegen begeistert davon, dass man die Schrift auf den E-Readern vergrößern kann, oder dass rund 1.000 Bücher auf die Geräte passen und man sich dadurch Platz und Gewicht erspart«, erklärt Ulf Moser von Buchmedia. e

Foto: Reed Exhibitions Messe Wien

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impressum

Die nächsten Ausgaben und deren Schwerpunkte

PRINT & PUBLISHING 182 Special: Transpromo und Paper Processing Messen: Hunkeler Innovation Days Vorschau Erscheinungstermin

07.02.2011 Redaktions- und Anzeigenschluss

24.01.2011

Print & Publishing International Verlag GmbH

Rotenmühlgasse 11/10, A-1120 Wien

Telefon +43(0)1/983 06 40

Fax +43(0)1/983 06 40-18

Administration E-Mail office@printernet.at

Redaktion E-Mail edit@printernet.at

Internet: www.printernet.at

Herausgeber

Chefredakteur

Geschäfts-/

Verlagsleitung

PRINT & PUBLISHING 183 Special: Papier und Bedruckstoffe

(e.h.) Dr. Werner Sobotka Michael Seidl Michael Seidl

Verlagsassistenz/

Produktion

Autoren

Rainer Gruber Michael Seidl, Rainer Gruber, Dr. Werner Sobotka, Mag. Izabela Kwiatkowska, Stefanie Hermann,

Erscheinungstermin

Mag. Walter Woitsch, Angela Starck, Dr. Colin Sailer, Matthias Siegel

21.03.2011

ZeitmassDesign, Wien

Layout

Druck Innenteil

»agensketterl« Druckerei GmbH, 3001 Mauerbach

Redaktions- und Anzeigenschluss

07.03.2011 PRINT & PUBLISHING erscheint in den jeweiligen Landessprachen in Österreich, Polen sowie Ungarn und unterhält Medienkooperationen in der Tschechischen Republik, Slowakei, Russland und Indien. Internationale Koordination PRINT & PUBLISHING International Verlag GmbH, Rotenmühlgasse 11/10, A-1120 Wien, Telefon +43(0)1/983 06 40, Fax +43(0)1/983 06 40-18, E-Mail office@printernet.at

Terminkalender Datum Veranstaltung Ort Jänner 2011 29.01. – 01.02. Februar 2011 14.02. - 17.02. März 2011 01.03. – 04.03. 14.03. – 17.03. 17.03. – 20.03. April 2011 06.04. – 08.04. 04.04. – 07.04. Mai 2011 10.05. – 12.05. 11.05. – 13.05. Juni 2011 08.06. – 09.06. Oktober 2011 10.10. – 12.10. 13.10. – 15.10.

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Paperworld The World of Office and Paper Products Hunkeler innovationdays 2011 Sign China 2011 Gulf Print & Pack Leipziger Buchmesse Erlebnis Buch Resale 2011 Internationale Messe für gebrauchte Maschinen und Anlagen Gulf Print

Frankfurt, Deutschland Luzern, Schweiz Guangzhou, China Dubai, Ver. Arabische Emirate Leipzig, Deutschland

Internet

www.paperworld.de

www.hunkeler.ch www.signchina-gz.com www.gulfprint.info www.leipziger-buchmesse.de

Stuttgart, Deutschland

www.resale-germany.com

Dubai, V.A.E.

www.gulfprint.info

Northprint 2011 PostPrint Fachmesse für Druck und Weiterverarbeitung

Harrogate, England Berlin, Deutschland

www.northprintexpo.co.uk www.postprint.de

Mailingtage 12. Fachmesse für Direkt- und Dialogmarketing

Nürnberg, Deutschland

www.mailingtage.de

IfraExpo 2011 Annual event of the newspaper industry viscom Internationale Fachmesse für visuelle Kommunikation,

Wien, Österreich

www.ifraexpo.com

Düsseldorf, Deutschland

www.viscom-messe.com

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