PRESTIGE Switzerland Volume 67

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VOLUME 67 SUMMER
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2023

SEAMASTER AQUA TERRA SHADES

Co-Axial Master Chronometer

EVERY SHADE OF YOU

Mit der Aqua Terra Shades Kollektion nutzt Zoë Kravitz die Kraft der Farbe, um ihren persönlichen Stil auszudrücken. Genau wie der vielseitige Star strahlen diese OMEGA Uhren Selbstvertrauen aus und bieten ganz unterschiedliche Nuancen, passend zu Ihrer jeweiligen Stimmung. Entdecken Sie die 34-mm-Modellreihe aus Edelstahl mit ihren fünf exklusiven Varianten, die alle von der bewährten Präzision eines Co-Axial Master Chronometer Uhrwerks angetrieben werden. Welchen Look Sie auch immer bevorzugen – eine dieser Nuancen erzählt auch Ihre Geschichte.

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erscheint vierteljährlich

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Editorial Media Group AG

Ceres Tower Hohenrainstrasse 24 CH-4133 Pratteln

Telefon +41 61 551 39 40 Telefax +41 61 551 39 49 info@editorial.ag www.editorial.ag

MANAGING DIRECTOR PETER LEVETZOW

PUBLISHING DIRECTOR HASAN DURSUN

HEAD OF PRESTIGE BORIS JAEGGI

EDITOR IN CHIEF SWENJA WILLMS s.willms@editorial.ag

HEAD OF TRAVEL URS HUEBSCHER

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MELANIE MORET m.moret@editorial.ag

PRODUCT PUBLIC RELATION

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EDITORS

MATTEO ATTI

GISBERT L. BRUNNER

JULIA FAULHABER

SMITH & SMITH

MAURA WASESCHA

CORRECTOR

MARIO HETZEL

COVER

Photography: Robertino Nikolic

Production: Daniela Berther & Snesha Bloom

PHOTOGRAPHS

Image database, TASCHEN, Lalique, Chris Tille, Gordon Murray, Bujî, Pininfarina, Piaget, Gismondi, Tiffany & Co, Alice Fournier, Zegna, Loewe, Balenciaga, Dio, Fendi, Giambattista Valli, Brioni, Chanel, Swiss Perfection, 72k, Kinraden, Emporio Sirenuse, Fornasetti, Bonacina, Louis Vuitton, Marni, Jacquemus, Bric’s, Octave, Lucrin, Hennessy, Fortnum & Mason, Hublot, Bee family, Montblanc, Celine

ADMIN, COORDINATION & SUBSCRIPTIONS

SERPIL TÜRKMEN

s.tuerkmen@editorial.ag

PRICE

Issue CHF 10.–/€ 9.50

Year CHF 39.–/€ 35.–

IT SUPPORT ITADMIN@EDITORIAL.AG

is a registered trademark. (IGE 596.147)

ISSN Print: 1662-1255

ISSN E-Mag: 2813-1495

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Die Icons Kollektion: Eine aussergewöhnliche Serie von Harley-Davidson Motorrädern, die von den markantesten und meistgefragten Modellen inspiriert wurde. Jedes Icon Modell zelebriert unsere markanten Farben, Designs und Teile und verbindet sie mit modernster Technologie. Bei diesen Bikes handelt es sich um nummerierte Limited-Edition-Motorräder, die nur einmal hergestellt werden. Jedes Jahr wird ein neues Icon Modell vorgestellt.

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ART &

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24 IM DIALOG DER INSPIRATION

Pirelli-Kalender 2023

32 HOCH ZU ROSS

Hermès und die Liebe zum Pferd

36 AUDI UND DESIGN

MIAMI/BASEL 2023

Gewinnspiel zur Collectors & VIP Preview

38 BASQUIAT X WARHOL

Ein dynamisches Duo

41 KOLUMNE

Anna Gien

50 CUL TURE

42 EIN BESONDERER ANLASS

Harley-Davidson wird 120

50 RENNEN DER ZEIT

Die Geschichte von Le Mans

90 MOTION

60 ZUKUNFTSTRÄUME

Die spannendsten Concept Cars

76 GENUSS AUF WOLKE SIEBEN Elite Flights

78 MEHR ALS EINE AUTOGARAGE Schmohl feiert das grosse Jubiläum

84 DAS ENDE EINER ÄRA

Die Sonderedition des Jaguar «F-TYPE»

90 SIMPLE PERFEKTION

Der neue Rolls-Royce «Ghost»

96 TREFFEN DER ELEGANZ «Concorso d‘Eleganza Villa d´Este 2023»

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&JEWEL LERY WATCH ES

98 EIN MANN, EIN TRAUM Thierry Stern im exklusiven Interview

106 EINE ENDLOSE METAMORPHOSE 75 Jahre Serpenti

114 UHREN-FRÜHJAHR 2023 Neuheiten fürs Handgelenk

124 PARISER ELEGANZ «Purnell x PSG Escape Limited Edition»

126 GROSSES KINO Die neue «D-Vibes»-Kollektion von Messika

130 PARADIESISCHE ZEITMESSER «Manero Tourbillon Double

132 EDITORIAL Chrome Couture

148 À LA FUSALP Sophie Lacoste im Gespräch

PRESTIGE 16
132 114
FASH ION
126

WELL BEING BEAU TY &

178LIV ING 202 TR AVEL

154 EDEN-ROC SPA VON DIOR Zu Besuch im neuen Wellnesstempel

162 EIN NEUES LEBENSGEFÜHL Zu Gast im Mayr-Kurhotel

166 DAS HAUS DER DÜFTE Maison Noir

168 SYSTEMUPDATE Hautpflege für das lymphatische System

170 MIT DER KRAFT DER DIAMANTEN

Strahlende Kosmetik von Alûstre

172 EINE PROGRESSIVE DESIGNGESCHICHTE

Ulrike Wittmann im Interview

178 DÄNISCH LEBEN Must-haves

180 MODERNE LICHTKULTUR Axel Meise von Occhio spricht über Licht und Lebensqualität

184 KOLUMNE Maura Wasescha

186 LUXUS DER SUPERLATIVE St. Regis Maldives Vommuli

192 FEIER EINER GLORREICHEN HISTORIE «Bürgenstock Resort Lake Lucerne» feiert das 150-jährige Bestehen

196 EINE OASE DER ENTSCHLEUNIGUNG

Waldhaus Flims

202 FÜR MENSCH UND NATUR Hideaway Forestis

206 REIF FÜR DIE INSEL Vitznauerhof

208 SCHÖNE STUNDEN

Storchen Zürich

210 SPEKTAKULÄRER AUFENTHALT

Caesars Palace Dubai

PRESTIGE 18
Rivoli Genève

214 TRADITION, REISE UND EXZELLENZ Restaurant Sühring in Bangkok

219 RAR, GEREIFT, GEFRAGT Fine Wine

220 DER GESCHMACK DER HEIMAT Tarik Lange im Interview

224 EDLE TROPFEN Weine für den Sommer

TRENDS

FIN ANCE

226 ENTWICKLUNGEN IM LUXUSSEGMENT Matteo Atti über Veränderungen im Markt

CULINA RIUM 224 230

20 214
30 ART & CULTURE 74 MOTION 123 JEWELLERY 146 FASHION MEN 152 FASHION WOMEN 171 BEAUTY & WELLBEING 185 LIVING 200 TRAVEL 225 CULINARIUM 230 FINANCE 6 IMPRESSUM 23 EDITORIAL 232 VORSCHAU

“Was bedeutet Luxus, wenn Sie keine Zeit haben, ihn zu geniessen?“

Luxus bedeutet, sich nicht um Fragen des Luxus kümmern zu müssen. Sondern den perfekten Moment geniessen zu können. Im Kreise der Familie, mit Freunden. Völlig sorgenfrei, im Wissen, dass im Hintergrund ein Team bereit steht, das alle Wünsche erfüllt. Deshalb bietet Maura Wasescha nicht einfach exklusivste Immobilien zum Kauf oder zur Miete. Maura Wasescha bietet mehr. Sie bietet den perfekten Luxusservice. Damit die Magie des Momentes zum zeitlosen Genuss wird.

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Maura

WER ZU TRÄUMEN WAGT

EDI TO RIAL

«Die Möglichkeit, dass Träume wahr werden können, macht das Leben erst interessant.» So sagte es der Schriftsteller und Bestsellerautor Paulo Coelho – ein Mann, der die Bedeutung von Träumen und deren oft verborgenes Potenzial zu schätzen wusste. Wir widmen die vorliegende Sommerausgabe von PRESTIGE Träumern, Romantikern und all denjenigen, die an die Kraft und Realisation von Visionen glauben. So begleiten wir die Fotografin Emma Summerton in eine Welt geprägt von Surrealismus und magischem Realismus. Unter dem Titel «Love Letters to the Muse» inszenierte Summerton als fünfte Frau seit der ersten Ausgabe 1964 den neuen Pirelli-Kalender und verbildlicht diesen als Dialog mit Kunst, Dichtung, Musik und Literatur. Es ist ein Liebesbrief an ihre Musen, also an all die Frauen, die für sie als Künstlerin und als Person Inspiration und Leitbild waren und sie auf ihrem Weg und bei ihren Entscheidungen begleiteten.

Den amerikanischen Traum zelebrieren wir in der vorliegenden Ausgabe gemeinsam mit Harley-Davidson. Jeder hat sie bestimmt schon mal gehört, die Geschichte vom Hinterhofholzschuppen, in dem die ersten drei Harley-Davidson-Motorräder entstanden. Das war 1903 im US-amerikanischen Milwaukee. Doch konnten William Harley und die drei Davidson-Brüder ahnen, dass ihr Unternehmen die Zeit überdauern würde? Wir feiern das 120-jährige Jubiläum mit einer exklusiven Fotostrecke gemeinsam mit Sabrina Cipolla, die sich als Privatköchin ihren persönlichen Karriere-Traum erfüllt hat.

Ein weiterer Protagonist, der im wahrsten Sinne des Wortes seinen Traum lebt, ist Thierry Stern. Als Präsident leitet er das traditionsreiche Familienunternehmen Patek Philippe in vierter Generation und verrät im exklusiven Interview, wovon er selbst nachts gerne träumt.

Und letztendlich präsentieren wir die Zukunftsträume der Konzerne und Designer: Concept Cars entspringen dem Ideenreichtum visionärer Köpfe. Oftmals bleiben sie Träume, nur selten schaffen sie den Sprung in die Produktion und nur wenige werden zu wahrlichen Wegweisern für das Fahren der Zukunft. Ein Einblick in die spannendsten Modelle der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

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ART & CUL TURE CULT URE

ART &

PRESTIGE 24

IM DIALOG DER INSPIRATION

ART & CULTURE 25
Autorin_Swenja Willms Bilder_Pirelli Kalender 2023, Emma Summerton

ES IST EIN LIEBESBRIEF AN IHRE MUSEN: DIE AUSTRALISCHE FOTOGRAFIN EMMA

SUMMERTON HAT DIE 49. AUSGABE DES PIRELLI- KALENDERS IHREN MUSEN

GEWIDMET – ALSO ALL DEN FRAUEN, DIE FÜR SIE ALS KÜNSTLERINNEN UND ALS PERSONEN AUF IHRER SUCHE NACH

INSPIRATION EIN LEITBILD WAREN

UND SIE AUF IHREM WEG UND IN IHREN

ENTSCHEIDUNGEN BEGLEITETEN.

UNTER

Unter dem Titel «Love Letters to the Muse» inszenierte die Fotografin Emma Summerton als fünfte Frau seit der ersten Ausgabe 1964 den neuen Pirelli-Kalender. Somit setzt sie nach Sarah Moon 1972, Joyce Tenenson 1989, Inez van Lamsveerde 2007 und Annie Leibovitz in den Jahren 2000 und 2016 die Reihe bedeutender Fotografinnen für Pirelli fort. Für den Kalender wollte die Australierin zum eigentlichen Ursprung des Wortes Muse zurückkehren. «Muse stand ursprünglich nicht nur für eine Quelle der Inspiration, sondern auch für einen Menschen, der eine literarische, wissenschaftliche oder künstlerische Begabung besass», erklärt Emma Summerton. Wie sie von sich selbst sagt, ist sie «fasziniert von den Frauen, die ausserordentliche und kreative Dinge schaffen, von den Frauen, die mich während meines ganzen Werdeganges und meines ganzen Lebens inspiriert haben, angefangen bei meiner Mutter. Frauen, von denen ich viel gelernt habe: Schriftstellerinnen, Fotografinnen, Dichterinnen, Schauspielerinnen und Regisseurinnen. Meine Vorstellung war es also, diese aussergewöhnlichen Frauen zu ehren und eine Welt zu erschaffen, in der ich sie darstellen kann.» Der Pirelli-Kalender 2023 enthält 28 Aufnahmen von 14 Models, die in dem verträumten Stil, der die Arbeit von Emma Summerton unverwechselbar macht, dargestellt werden. Die Auswahl der dargestellten Frauen ist wohl durchdacht. Jede von ihnen zeigt eine Wesensverwandtschaft mit der Muse, die sie

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darstellt. Kulisse für die Aufnahmen, die im Juni und Juli gemacht wurden, waren die Sets in London und New York. «Bei meinen Aufnahmen ist die Grenze zwischen der Rolle, die die Models spielen, und dem, was sie wirklich sind, verschwommen und alles verschmilzt in Bildern, die wie im magischen Realismus erscheinen», erklärt die Fotografin. Und so wurden Persönlichkeiten wie Guinevere Van Seenus abgelichtet, die neben einem Topmodel in der Realität auch Fotografin ist. Lauren Wasser ist Model und Athletin. Ashley Graham, die im Kalender die Aktivistin darstellt, ist bekannt für ihr Engagement im Namen der Body Positivity. Und Precious Lee, die Erzählerin, schreibt mit Leidenschaft Bühnenstücke und Geschichten.

Als das Team von Pirelli zum ersten Mal im Archiv der Arbeiten von Emma Summerton blätterte, war es sofort von ihrer Fähigkeit fasziniert, Reales und Surreales ineinander übergehen zu lassen und der modernen und malerischen Welt Form zu verleihen, die prägend für ihr Werk ist. Als die Künstlerin begann, das Konzept für ihr Projekt auszuarbeiten, liess sie sich vor allem

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von ihren Werken und der Vielfalt von künstlerischen und lebensnahen Themen inspirieren, denen sie sich stets zugewandt hat: Surrealismus und magischer Realismus, Schönheit und wilde Natur, Liebe für Blumen und wilde Zweige sowie die Kraft des Tierreiches mit dem Symbolgehalt, der all dies in Kunst, Dichtung, Musik und Literatur verkörpert. Das anfängliche Moodboard von Emma enthielt dementsprechend eine Mischung von Themen, die anscheinend keinen Zusammenhang hatten, für sie jedoch komplementär waren. Elemente, die sie stets in ihrem tiefsten Inneren bewegt haben, schon als sie noch ein Kind war, darunter vor allem die Werke der Australierin Vali Myers, Künstlerin und Bohemienne, die sie während ihrer Zeit auf der Kunstschule entdeckte. Ihre jugendliche Leidenschaft für Marilyn Monroe. Die Lieder der australischen Sängerin Crissy Amphlett, mit der sie später Freundschaft schloss. Ein Bild der italienischen Schauspielerin Monica Vitti, mit windverwehtem Haar auf einer Insel in Gedanken versunken, die sie an ihre Mutter erinnerte. Surrealistische Malerinnen wie die mexikanische Künstlerin britischen Ursprungs Leonora Carrington, eine der Gründerinnen der Frauenbefreiungsbewegung in Mexiko, deren symbolhafte Darstellungen Emma schon immer faszinierten, ebenso wie die traumhaften Gemälde des Mexikaners Remedios Varo und der Amerikanerin Gertrude Abercrombie, die in ihre

Werke oft kleine Eulen und Katzen einarbeitete. Zusammen mit ihrer Mutter, die sie immer unterstützt hat, entwarf Emma Mädchenkleidung, und dies stärkte ihr Vertrauen in ihre Kreativität. Ebenso bedeutend war für sie ihr Grossvater. Er zeigte ihr und ihren Schwestern Dias oder Filme, die er mit einer «Super 8» aufgenommen hatte, hörte mit ihnen Musik oder tanzte mit ihnen im Garten. Er schuf für sie magische Augenblicke, die Emma dazu angeregt haben, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Diese Erfahrungen gaben ihrer Vorstellungskraft und ihren Jugendträumen starke Impulse. «Vieles meines visuellen Storytellings habe ich meinem Grossvater zu verdanken. Ich war ein ungezähmtes Kind, aber ebenso wie meine Mutter hat auch er meine Persönlichkeit immer unterstützt. Von beiden habe ich die Zuneigung zum Tier und der Natur, die in meinen Werken fast immer präsent sind», so Summerton. Die Fotografin strebt es immer an, mit ihren Models eine persönliche Beziehung herzustellen und einen tiefergehenden Dialog mit ihnen zu haben. Für Emma ist der Pirelli-Kalender 2023 nicht nur eine Anerkennung für das, was der schöpferische Prozess ihr bedeutet, sondern auch für die Art, in der jede ihrer Musen einen grossen kollektiven und menschlichen Leitfaden darstellt, der aus Emotionen und Inspirationen besteht.

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ART & CUL TURE

LALIQUE

Die Kollektion «Empreinte Animale», ein Thema, das René Lalique sehr am Herzen liegt, ist eine Hommage an die Tierwelt in ihrer ganzen Pracht. Als Bühne für ein Bestiarium-Theater lädt es uns ein, in einen traumhaften Dschungel einzutauchen, in dem Federn, Fell und Schuppen gezähmt werden. Mit einem Realismus, der wahrer als das Leben ist, bietet das Know-how der Meister des Feuers eine perfekte Nachbildung der tierischen Materialien und würdigt damit die Kunst der Haute Couture aus Kristall, die einzigartig für Lalique ist.

CHRIS TILLE

CIn seiner neuen Werkserie von Skulpturen und Bildern konkretisiert Chris Tille die abstrakten Gedankensignale seiner Protagonisten: der erste Kuss, die grössten Glücksmomente oder die Geburt des eigenen Kindes. Mittels EEG-Aufzeichnungen werden die Gedanken eingefangen und anschliessend in eine dreidimensionale Form umgewandelt. Aus Gedanken und Emotionen werden Schmuckstücke, eingefroren für die Ewigkeit, basierend auf konkreten Daten.

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TASCHEN

Im Jahr 1776, auf dem Höhepunkt der Aufklärung, veröffentlichte Jan Christiaan Sepp ein neuartiges und zugleich faszinierendes Kompendium: «Marmor Soorten». Seine 100 handkolorierten Tafeln führen auf einer visuellen Reise durch die farbige Vielfalt von 570 Marmorarten. Diese Faksimile-Ausgabe präsentiert erstmals Sepps fast vergessenes Werk und seinen reichen Wissensschatz in all seiner Eleganz.

KUNSTHAUS ZÜRICH

LVom 24. März bis 16. Juli 2023 lädt das Kunsthaus Zürich zu «Re-Orientations. Europa und die islamischen Künste, 1851 bis heute» ein. Die mit Exponaten unterschiedlichster Art bestückte Ausstellung zeigt die Bedeutung islamisch geprägter Kulturen für die bildende und angewandte westliche Kunst von Wassily Kandinsky bis Gülsün Karamustafa.

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K© 2023, ProLitteris, Zurich

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ROSS ZU HOCH

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© Nacho Alegre
Autorin_Swenja Willms Bilder_Hermès

Hermès ist ein Synonym für Luxus und Raffinesse, doch dessen Ursprungsgeschichte erinnert an die Liebe zum Pferd. Seit der Eröffnung einer bescheidenen

Seit 1837 ist das Pferd der wichtigste Kunde von Hermès. Wie eine nie versiegende Quelle durchfliesst das Sattler- und Feintäschner-Savoir-faire von Hermès die Jahrhunderte und mündet in aussergewöhnlichen Kollektionen. Grundstein für den Erfolg legte Thierry Hermès, der im Jahr 1837 eine Sattlerei in Paris eröffnete. Zu dieser Zeit war das Reisen per Pferd die gängigste Methode der Fortbewegung, und die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Sätteln und anderem Reitzubehör war hoch. Thierry Hermès war ein Meistersattler und schnell erlangte sein Unternehmen einen Ruf für handgefertigte Sättel, die nicht nur schön anzusehen, sondern auch langlebig und funktional sind. Thierrys technische Fähigkeiten brachten ihm gar einen Preis auf der Pariser Weltausstellung 1867 ein. So zogen die Qualität und der Ruf von Hermès-Sätteln schnell eine treue Kundschaft an und 1880 verlegte Charles-Émile Hermès, Sohn von Thierry Hermès, die Familienwerkstatt in die Faubourg Saint-Honoré 24 und richtete ein angrenzendes Geschäft ein. Diese Adresse sollte zur Ikone werden, denn heute ist die über 17’000 Quadratmeter grosse Boutique die grösste Verkaufsstelle und der Flagship-Store von Hermès, in dem die

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Sattlerei durch Thierry Hermès schöpft das Haus aus seinen Wurzeln unbändige Kreativität und Handwerkskunst.
©Stéphane LAVOUÉ

schönsten Produkte und die neuesten Kreationen dem gehobenen Publikum des achten Arrondissements präsentiert werden. Obwohl Hermès inzwischen ein breites Spektrum an Produkten anbietet, bleibt die Sattlerei-Tradition im Herzen des Unternehmens. Tatsächlich stellt Hermès immer noch einige der besten Sättel und Reitausrüstungen der Welt her und beliefert auch das französische Militär mit Sätteln und anderen Lederwaren. Die Satteltradition von Hermès wird heute von einer neuen Generation von Handwerkern und Designern fortgesetzt, die die Werte und Techniken ihrer Vorgänger bewahrt und gleichzeitig neue Innovationen einführt. Die Pferdeausstattung wird in Zusammenarbeit mit Partnertierärzten und -reitern von Hermès entworfen, um dem Pferd bedingungslosen Tragekomfort sowie optimale Bewegungsfreiheit zu bieten. Jeder Sattel wird im Herzen von Paris in knapp 30-stündiger Detailarbeit von einem einzigen Handwerkskünstler gefertigt und ist speziell auf die Masse eines bestimmten Reiters und seines Pferdes zugeschnitten.

DIE MAJESTÄT DES SPRINGREITENS

Die Zelebrierung des Pferdesports für Hermès gipfelt jährlich mit dem «Saut Hermès» in Paris. Das internationale Springreitturnier gehört seit der ersten Durchführung im Jahr 2010 zu den prestigeträchtigsten Veranstaltungen im Pferdesport und ist bekannt für seine exzellente Organisation, den spektakulären Austragungsort im Grand Palais und die Teilnahme der weltbesten Springreiter wie Simon Delestre oder Henrik von Eckermann. Eine grosse Besonderheit des Saut Hermès ist seine Verbindung zur Marke. Als Sponsor des Ereignisses verleiht Hermès dem Turnier eine unverkennbare Note von Eleganz und Raffinesse. Die Zuschauer können die neuesten Kollektionen von Hermès-Produkten bewundern und die luxuriöse Umgebung des Grand Palais geniessen, die von Hermès speziell für das Ereignis gestaltet wurde. Mit seiner einzigartigen Verbindung von Spitzensport, Luxus und Kultur ist der Saut Hermès eine Veranstaltung, die jeder Pferdeliebhaber und jeder Modebegeisterte einmal im Leben besuchen sollte.

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©Stéphane LAVOUÉ

MIT AUDI ALS VIP EXKLUSIV ZUR

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Autorin_Swenja Willms
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AUDIS DESIGNSPRACHE IST NICHT NUR PROGRESSIV UND HOCHEMOTIONAL, SIE IST AUCH AUSDRUCK

TECHNOLOGISCHER KOMPETENZ UND SPIEGELT DEN

QUALITÄTSANSPRUCH DER MARKE PERFEKT WIDER.

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DESIGN MIAMI/BASEL VERLOST AUDI EXKLUSIVE

EINLADUNGEN ZUR COLLECTORS & VIPPREVIEW AM 12. JUNI 2023.

DESIGN MIAMI / BASEL 2023

Die Design Miami / Basel öffnet ihre Türen. Die 17. Ausgabe der angesehenen Kunstmesse vereint historische und zeitgenössische Designstücke von Weltrang aus über 25 angesehenen Galerien aus der ganzen Welt. Das neue, fokussierte Format der Messe hebt Galerien hervor, die den Markt für Sammlerdesign, wie wir ihn heute kennen, etabliert haben – und auch weiterhin prägen werden. Als Partner des VIP-Programms der Design Miami / Basel, die vom 13. bis 18. Juni 2023 parallel zur Art Basel in Basel stattfindet, verschenkt Audi streng limitierte Collectors-Einladungen für die exklusive Preview der Design Miami / Basel am Montag, den 12. Juni 2023. Am berüchtigten Collectors Day stehen die mächtigsten Kunstsammler der Welt und designaffine Hollywoodstars Schlange, denn rein kommt man hier nur auf Einladung. Tickets für diesen einmaligen Event können regulär nicht gekauft werden. Eine «Collector»-Card gilt für zwei Personen und ermöglicht nicht nur den Zutritt zur VIP-Preview am 12. Juni 2023 ab 12:00 Uhr, als «Collector» kommt man auch in den Genuss der Art-BaselVernissage, des VIP-Programms, von diversen Zugängen zu Partnermuseen und vielem mehr.

FRAGE BEANTWORTEN UND GEWINNEN

Machen Sie jetzt mit und tauchen Sie mit Audi in die Welt der Design Miami / Basel 2023 ein. Beantworten Sie einfach folgende Frage und mit etwas Glück sind Sie dabei: Wie viele Modelle umfasst die Audi-sphere-Konzeptfamilie?

Senden Sie eine E-Mail mit Stichwort Wettbewerb Prestige/Audi an events.audi@amag.ch.

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©Courtesy of James Harris

BASQUIAT XWARHOL

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© Reto Pedrini Photography © The Estate of Jean-Michel Basquiat. Licensed by Artestar, New-York. © The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. / Licensed by ADAGP, Paris 2023 Autorin_Swenja Willms

I M JAHR 2018 PRÄSENTIERTE DIE FONDATION LOUIS VUITTON DIE AUSSTELLUNG

«BASQUIAT X WARHOL, PAINTING FOUR HANDS» – EIN GROSSER ERFOLG, DER SCHÄTZUNGSWEISE 700’000 BESUCHER ANZOG. 2023 WIRD DIE FONDATION VOM

5. APRIL BIS 28. AUGUST IHRE AUSEINANDERSETZUNG MIT DEM WERK VON

JEAN-MICHEL BASQUIAT FORTSETZEN UND DIESES MAL SEINE ZUSAMMENARBEIT MIT ANDY WARHOL VORSTELLEN.

ART & CULTURE 39

ZWISCHEN

Zwischen 1984 und 1985 schufen Jean-Michel Basquiat (1960–1988) und Andy Warhol (1928–1987) gemeinsam rund 160 Gemälde «à quatre mains», darunter einige der grössten Werke, die während ihrer jeweiligen Karriere entstanden. Keith Haring (1958–1990), der Zeuge ihrer Freundschafts- und Zusammenarbeitsproduktion war, sprach später von einer «Konversation, die durch Malerei statt durch Worte stattfand», und von der Verschmelzung zweier Köpfe, um einen «dritten unverwechselbaren und einzigartigen Geist» zu schaffen.

Im Frühjahr 2023 widmet sich die Fondation Louis Vuitton diesem dynamischen Duo. «Basquiat x Warhol, Painting 4 Hands» wird die wichtigste Ausstellung sein, die jemals diesem aussergewöhnlichen Werk gewidmet wurde. Kuratiert von Dieter Buchhart und Anna Karina Hofbauer in Zusammenarbeit mit Olivier Michelon, Kurator der Fondation Louis Vuitton, wird die Ausstellung mehr als 80 Gemälde zusammenbringen, die von den beiden Künstlern gemeinsam signiert wurden. Ausserdem werden einzelne Werke von jedem sowie eine Reihe von Werken anderer bedeutender Künstler wie Keith Haring, Jenny Holzer oder Kenny Scharf gezeigt, um die Energie der New Yorker Downtown-Kunstszene der 1980er-Jahre heraufzubeschwören. Die Ausstellung wird weiter mit Fotos angereichert, darunter die berühmte Fotoserie «Boxing Gloves» von Michael Halsband, die 1985 für das Poster der Ausstellung Jean-Michel Basquiat und Andy Warhol produziert wurde.

Die Ausstellung wird durch eine Serie von Porträts von Basquiat und Warhol ergänzt. Diese Arbeiten, initiiert von Bruno Bischofberger, dem Händler der beiden Künstler, profitieren von einer Zusammenarbeit mit dem italienischen Künstler Francesco Clemente. Nach der Fertigstellung dieser 15 Gemälde zusammen mit Clemente setzten Basquiat und Warhol ihre Zusammenarbeit fast täglich fort, mit Enthusiasmus und Komplizenschaft. Basquiat bewunderte Warhol als eine Schlüsselpersönlichkeit der Kunstwelt und als Pionier einer neuen Sprache und einer bahnbrechenden Beziehung zur Popkultur. Warhol wiederum fand durch Basquiat ein erneutes Interesse an der Malerei. Dank ihm kehrte er in grossem Umfang zur manuellen Malerei zurück. Warhols Motive wie Zeitungen und die Logos von General Electric, Paramount und den Olympischen Spielen dienen als Grundlage für eine ganze Reihe von Kunstwerken. Die Energie und Kraft des unaufhörlichen Austauschs der beiden Künstler wird die treibende Kraft dieser aussergewöhnlichen Ausstellung sein.

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© The Estate of Jean-Michel Basquiat. Licensed by Artestar, New-York. © The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. / Licensed by ADAGP, Paris 2023

HEART

Zwei in Herzform geschliffene Gläser hatten die Augen der Welt bereits ein für alle Mal verändert, als die US-amerikanische Band Blondie 1978 ihren ikonischen Song «Heart of Glass» veröffentlichte. Das Plakat der Kubrick-Verfilmung von Vladimir Nabokovs «Lolita» hatte mit seinem Erscheinen 1962 eine nationale Besessenheit um die rotgerahmten Herzaugen ausgelöst, die, wie zahlreiche Neuauflagen des Modells zeigen, bis heute nicht abgebrochen ist. Es scheint mir schon lange, vielleicht deshalb, weil ich als Schriftstellerin von der illusionären Kraft der Literatur weiss, als läge in dieser Überschreitung in die modische Realität der Welt etwas Unwirkliches, beinahe Gefährliches. Es könnte damit zu tun haben, dass Nabokovs bei seinem Erscheinen höchst umstrittener Roman vor allem das erzählt – die rätselhafte Fiktionalität seiner Figur Lolita Haze. «Lo. Lee. Ta»: Es ist, als würde das Mädchen mit dem Aussprechen ihres Namens ab der ersten Seite des Buchs aus dem Mund ihres Erzählers, aus seinen Worten geboren werden. Doch Lolita, die im Film von Sue Lyon verkörpert wird, ist ein widerspenstiges Liebesobjekt. Etwas an ihr entflieht, wendet sich gegen die Stimme, die sie erzählt, beinahe so, als würde sie sich gegen ihre Existenz als literarische Figur zur Wehr setzen. Es gibt darin eine Ähnlichkeit zu der Figur der Nadja aus dem gleichnamigen surrealistischen Roman André Bretons, durch deren schöne Augen der Ich-Erzähler die Welt in einem neuen, ihn erschütternden Licht wahrnimmt – eine verzauberte, gläserne Spiegelung, die nur die (vermutlich) erfundene weibliche Figur zu brechen vermag – mit existenziellen Konsequenzen für ihren Erzähler.

Dass das Objekt, die herzförmige Brille, die auf die unheimliche, illusionäre Eigenschaft des menschlichen Begehrens verweist, sich aus dem Film löst, über die Kinoplakate auf die Strassen, in die Wirklichkeit dringt, scheint mir beinahe wie eine Fortsetzung des ausbrecherischen Charakters Lolitas: das Nichterzählte des Werks. Ihr Begehren: das Negativ in Nabokovs Roman.

So verfügen die herzförmigen Brillengläser tatsächlich über eine so besondere Faszination, dass sie in einer Vielzahl an Interpretationen der grossen Modehäuser unaufhörlich neu ins Leben gerufen werden, zum Beispiel in der spielerischen Auflage durch Gucci mit aufgesetzten Kristallen. Eine der berühmtesten Trägerinnen der gläsernen Herzen war im Übrigen Vera Nabokov, die Übersetzerin und Ehefrau des Schriftstellers, wie auf dem berühmten Porträt Philippe Halsmans zu sehen ist. Entgegen der Annahmen, die sich in der Leserin auftun könnten, war Vera selbst es nämlich, die in der gemeinsamen Fantasie des Paares eine Inspiration für die Entstehung der Figur Lolitas war und die das Werk mehrere Male vor seiner Vernichtung durch Nabokov rettete.

Anna Gien, geboren 1991, ist Schriftstellerin. Ihre Texte und Essays wurden in zahlreichen Kunst- und Literaturzeitschriften veröffentlicht, unter anderem im «Monopol»-Magazin und im Feuilleton der «ZEIT». 2019 erschien ihr in CoAutorschaft mit der Künstlerin Marlene Stark entstandener Roman «M» bei Matthes & Seitz Berlin, 2023 «Paris Rot» im März Verlag. Ihre Texte verhandeln oft die Fragilität der Wahrnehmung sowie die Ökonomien weiblicher Körper zwischen Macht und Unterwerfung. Anna Gien lebt und arbeitet in New York und Berlin

PARIS ROT

Anna Gien

März Verlag

208 Seiten

ISBN: 978-3-7550-0014-3

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©Skip Beverly
Autorin_Anna Gien

MO TI ON

MO TION

EIN BESONDERER ANLASS

JEDER HAT SIE BESTIMMT SCHON MAL GEHÖRT, DIE GESCHICHTE VOM HINTERHOFHOLZSCHUPPEN, IN DEM DIE ERSTEN DREI HARLEY-DAVIDSON-MOTORRÄDER

ENTSTANDEN. DAS WAR 1903 IM US-AMERIKANISCHEN MILWAUKEE. DOCH KONNTEN WILLIAM HARLEY UND DIE DREI DAVIDSONBRÜDER AHNEN, DASS

IHR UNTERNEHMEN DIE ZEIT ÜBERDAUERN WÜRDE?

PRESTIGE

Harley-Davidson wird 120

strich. So wuchs Harley-Davidson binnen 17 Jahren zum grössten Motorradhersteller der Welt heran und konnte sich seiner monumentalen Fabrik rühmen, die unweit des Holzschuppens an der heutigen Juneau Avenue in Milwaukee entstanden war. 1936 lief hier der Urahn moderner Harleys vom Stapel: das rund 145 km / h schnelle Model E / EL mit seinem kopfgesteuerten, Knucklehead genannten V2.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in den USA eine Vielzahl von Motorradherstellern. Sie kamen und sie gingen, Harley-Davidson blieb – und wird jetzt 120. Als einziger Hersteller der Welt hat die Firma 120 Jahre lang ohne Unterbrechung eigenständig Motorräder gefertigt.

Aus den Einzylinder-Modellen der frühen Jahre wurden schon 1909 stärkere, kompakt gebaute 45°-V-Twins. In den riesigen USA mussten selbst auf besseren Feldwegen problemlos gewaltige Entfernungen zurückgelegt werden und Harley-Davidson erwarb sich einen erstklassigen Ruf in Bezug auf die Zuverlässigkeit seiner Maschinen. Seit Mitte der 1910er-Jahre fuhr zudem das Werksrennteam, genannt Wrecking Crew, mit Bikes wie dem 180 km / h schnellen Eight-Valve Racer die Konkurrenz in Grund und Boden –was die Leistungsfähigkeit der Motorräder aus Milwaukee unter-

Die historische Fabrik ist inzwischen das Headquarter des US-Unternehmens. Noch heute ist Harley-Davidson also in Milwaukee daheim, wo einst alles begann, und noch heute ist die Firma – wenngleich man vom 50er-Zweitakter bis zum grossvolumigen Boxer alles Mögliche ausprobiert hat – dem viertaktenden V2 treu ergeben. Auch wenn er äusserlich manchen seiner Ahnen gleicht, wurde er Jahrzehnt für Jahrzehnt den Erfordernissen der Zeit angepasst und ist hochmodern. Mit dem Milwaukee-Eight und dem Revolution Max fertigt Amerikas traditionsreichster Motorradhersteller derzeit zwei unterschiedliche Motorenkonzepte: einen luftgekühlten 45°-V2 mit flüssigkeitsgekühltem Auslassbereich und einen flüssigkeitsgekühlten 60°-V2. Von 975 bis 1923 Kubikzentimeter reichen die Kubaturen, bis zu 112 Kilowatt (152 PS) leisten die Triebwerke. Und längst haben moderne Features wie elektronische Assistenzsysteme, praktische Bluetooth-Handyanbindung und modernstes Infotainment in die Maschinen aus Milwaukee Einzug gehalten. Doch was geblieben ist und sich nie ändern wird, ist der besondere Nimbus einer HarleyDavidson: Ihr Look, ihr Sound und das Feeling, das sie vermittelt, sind einzigartig. Sie steht für ein Lebensgefühl, das mit Werten wie Freiheit, Individualität und Nonkonformismus einhergeht. Ihre Fans und Fahrer bilden eine grosse, weltumspannende Familie, die das Feiern nicht verlernt hat.

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Autorin_Swenja Willms Bilder_Harley-Davidson

DIE GESCHICHTE VON HARLEY-DAVIDSON

CIRCA 1901

In Milwaukee, Wisconsin (USA), arbeiten der technische Zeichner William Harley und der technische Modellbauer Arthur Davidson in ihrer Freizeit an der Konstruktion und Fertigung eines Verbrennungsmotors. Später schliesst sich ihnen Arthurs Bruder, der Eisenbahnmaschinist Walter Davidson, an.

1903

Die ersten drei fahrtüchtigen Motorräder – Einzylinder mit Riemenantrieb – werden hergestellt. Die «Produktion» erfolgt nach Feierabend und am Wochenende in einem Schuppen in der 37. Strasse von Milwaukee, auf den Arthurs Schwester «HarleyDavidson Motor Co.» gepinselt hat.

1909

Der erste V-Twin – konstruiert von William Harley – kommt auf den Markt: 27 Einheiten des Modells 5D mit rund 810 Kubikzentimetern und dem bis heute typischen 45°-V2-Motor verlassen die erneut vergrösserte Fabrik. Hier arbeiten inzwischen 35 Angestellte, die in jenem Jahr insgesamt 1149 Motorräder fertigstellen.

1920

In der Juneau Avenue ist eine riesige neue Fabrik entstanden. Mit 28’980 verkauften Maschinen und über 2000 Mitarbeitern ist Harley-Davidson der weltgrösste Motorradhersteller und investiert massiv in den Rennsport.

1936

Neben einem neuen seitengesteuerten V-Twin mit 30 PS und 80 Kubikzentimetern Hubraum kommt ein weiterer neuer Motor auf den Markt, den man wegen seiner Zylinderköpfe, die an die Knöchel einer Faust erinnern, Knucklehead nennt. Er leistet etwa 37 PS und beschleunigt die mit ihm bestückten Modelle E und EL auf rund 145 km / h.

1957

Die erste Sportster, Typkürzel XL, erscheint mit modernem Fahrwerk, Telegabel und Federbeinen sowie einem 883 Kubikzentimeter grossen OHV-Motor, der 55 PS leistet. Willie G. Davidson, Enkel von Firmengründer William A. Davidson, arbeitet bereits am Design mit und entwirft das runde 1957er-H-D-Tanklogo.

1971

Willie G. Davidson stellt mit der Super Glide das erste Factory Custombike vor, mit dem sich Harley-Davidson auch den Kunden der Chopperszene zuwendet.

1972

Die neue Rennmaschine XR 750 beginnt, die amerikanische Dirt-Track-Szene zu dominieren.

1990

Mit der Fat Boy führt Harley-Davidson eine neue Motorradgattung ein: den Cruiser.

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1903 1941
Knucklehead

1935

«HARLEY-DAVIDSON STEHT SEIT NUNMEHR 120 JAHREN FÜR FREIHEIT, LEIDENSCHAFT, VERBUNDENHEIT UND EMOTIONEN, ABER AUCH FÜR INNOVATION UND TATENDRANG. ICH BIN DANKBAR, EIN TEIL DIESER GESCHICHTE ZU SEIN, UND SCHAUE DEN UNGESCHRIEBENEN KAPITELN MIT FREUDE ENTGEGEN.»

Iwan Steiner, Geschäftsführer von Harley-Davidson

1957

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Schweiz Sportster Die erste Knucklehead wird produziert.
PRESTIGE 48 2002 2021 Die Anniversary Collection Pan America
V-Rod

«ICH WURDE MIT BENZIN IN DEN ADERN UND EINEM STIFT IN JEDER HAND GEBOREN.»

Willie G. Davidson, Harley-Davidsons erster Design-Direktor und Enkel des Mitbegründers

William A. Davidson

1994

Die 2’000’000. Harley-Davidson rollt vom Band.

2003

Der 100. Unternehmensgeburtstag wird mit einer mobilen Megafete weltweit gefeiert. Daraus entwickeln sich in Deutschland die Hamburg Harley Days.

2012

Nach 49 Jahren als Chefdesigner geht Willie G. Davidson im April in den Ruhestand. Neben ABS wird der Twin Cam 103 in der Dyna-Baureihe eingeführt. Für die Softail-Baureihe wird der Twin Cam 103B mit Ausgleichswellen präsentiert.

2018

Harley-Davidson feiert sein 115-jähriges Firmenjubiläum mit exklusiven Jubiläumsmodellen und riesigen Partys – unter anderem in Prag und in Milwaukee. Die Softail-Modelle kommen in vollständig überarbeiteten Versionen mit neu entwickeltem Chassis und Milwaukee-Eight-Motor auf den Markt. In den CVO-Modellen ist erstmals der Milwaukee-Eight mit 1923 Kubikzentimetern verbaut.

2020

Die LiveWire, das erste von einem Grossserienhersteller gefertigte Elektromotorrad, erscheint. Mit den RDRS Safety Enhancements stellt Harley-Davidson eine Vielzahl von elektronischen Fahrassistenzsystemen vor.

2021

Mit der Pan America debütiert das erste Adventure Touring Bike von Harley-Davidson. Die in zwei Versionen erhältliche Maschine verfügt über den neuen Revolution-Max-Motor und ein neu konstruiertes Fahrwerk. Auf der technischen Basis der Pan America wird die neue Sportster S präsentiert.

2023

Als traditionsreichster Motorradhersteller der Welt feiert HarleyDavidson sein 120-jähriges Firmenjubiläum – unter anderem in Budapest und in Milwaukee. Aus diesem Anlass kommen sieben Typen in Form besonders edel ausgestatteter AnniversaryModelle auf den Markt.

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2012 2023
Sportster Seventy-Two

DAS 24-STUNDEN-RENNEN VON LE MANS IST EIN TEST DER AUSDAUER UND DER FÄHIGKEITEN

VON MENSCH UND MASCHINE. ES IST EIN RENNEN, DAS DIE BESTEN UND FORTSCHRITTLICHSTEN TECHNOLOGIEN DER AUTOMOBILBRANCHE

PRÄSENTIERT UND EINE HERAUSFORDERUNG FÜR

DIE BESTEN RENNFAHRER DER WELT DARSTELLT.

JAHR FÜR JAHR BEGEISTERT ES MOTORSPORTFANS

AUS DER GANZEN WELT UND BLEIBT FESTER BESTANDTEIL DES RENNKALENDERS. EIN BLICK ZURÜCK AUF DIE GESCHICHTE UND DIE BEDEUTENDSTEN MOMENTE DES RENNENS UM DIE ZEIT.

RENNEN DER ZEIT DAS

Das 24-Stunden-Rennen von Le Mans ist eines der bekanntesten und anspruchsvollsten Autorennen der Welt. Es wurde erstmals im Jahr 1923 ausgetragen und hat seitdem eine faszinierende Geschichte hinter sich. Ins Leben gerufen von Charles Faroux und Georges Durand mit der Idee, eine Herausforderung für die Fahrer und ihre Fahrzeuge zu schaffen, die über einen längeren Zeitraum als bei normalen Rennen hinausging, sollte das Rennen gleichzeitig die Möglichkeit darstellen, die neuesten Entwicklungen in der Automobiltechnologie zu präsentieren. Die erste Ausgabe des Rennens fand am 26. und 27. Mai 1923 statt und wurde auf einer Strecke von 1726 Kilometern ausgetragen. Es war ein grosser Erfolg und zog Zuschauer aus der ganzen Welt an. Sieger waren André Lagache und René Léonard in einem Sportwagen von «Chenard et Walcker». In den folgenden Jahren wurde das Rennen immer beliebter, die Strecke wurde mehrmals geändert und erweitert, um den Anforderungen der Fahrzeuge gerecht zu werden. 1925 wurde das Rennen erstmals von einem ausländischen Team gewonnen, als John Duff und Frank Clement in einem Bentley die Ziellinie überquerten. Weitere bekannte Autobauer der Welt wie Ferrari, Porsche und Ford zählten in den darauffolgenden Jahren zu den wichtigsten Teilnehmern.

AUF DEM SIEGERTREPPCHEN

Für viele Fahrer ist der Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans der Höhepunkt ihrer Karriere. Mehrere Siege treiben sie in eine andere Liga und der Rekord für die meisten Le-Mans-Siege verleiht ihnen einen ganz besonderen Stellenwert bei Rennfans und in der Rennsportgeschichte. Von André Rossignol bis Tom Kristensen blicken wir zurück auf die Rekordzahl an Siegen bei den 24 Stunden von Le Mans und auf sechs erfolgreiche Fahrer, die zwischen 1925 und 2013 zusammen 27 Siege eingefahren haben.

Zwischen 1925 und 1930, nicht lange nach der Gründung der 24 Stunden von Le Mans, ragten zwei Fahrer heraus, die mehrere Siege einfuhren. Der erste mit zwei Siegen war der Franzose André Rossignol. Zusammen mit Gérard de Courcelles im Jahr 1925 und dann mit Robert Bloch im Jahr 1926 bedeutete sein Doppeltriumph auch zwei Le-Mans-Kronen für den Hersteller Lorraine Dietrich.

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RENNEN DER ZEIT Autorin_Swenja

Die nächsten vier Rennen waren geprägt von der Dominanz des britischen Autoherstellers Bentley und seiner «Bentley Boys», einer furchtlosen und willensstarken Fahrermannschaft, von denen die meisten ihren Charakter unter den höllischen Bedingungen des Ersten Weltkriegs geschmiedet hatten. Darunter war auch der erste dreimalige Le-Mans-Sieger Woolf Barnato. Er war der Erste, der beim 24-Stunden-Rennen einen 100-prozentigen Streckenrekord aufstellte: Bei den Rennen 1928, 1929 und 1930 holte er drei Siege bei allen drei Nennungen.

Als die 24 Stunden nach dem Zweiten Weltkrieg 1949 wieder aufgenommen wurden, ging der Sieg an Luigi Chinetti. Nach zwei Siegen 1932 und 1934 wurde er damit der zweite dreimalige Sieger in der Geschichte der 24 Stunden und der einzige Fahrer, der das Rennen vor und nach dem Krieg gewonnen hat.

Woolf Barnato und Luigi Chinetti blieben bis 1962 gemeinsame Inhaber des Siegesrekords. In den frühen 1960er-Jahren regierte Ferrari an der Sarthe. Nach drei Siegen in den Jahren 1949, 1954 und 1958 erzielte das springende Pferd von 1960 bis 1965 sechs Siege in Folge. Unter den siegreichen Ferrari-Fahrern dieser Zeit stach eine Mannschaft hervor: der Belgier Olivier Gendebien und der Amerikaner Phil Hill, die 1958, 1961 und 1962 zusammen drei Siege einfuhren. Gendebien holte 1960 mit seinem belgischen Landsmann Paul Frère einen weiteren Sieg und brach damit den Rekord für die Anzahl der Siege in Le Mans.

Fast 20 Jahre lang sah Gendebiens Rekord von vier Siegen unschlagbar aus. Zwischen 1963 und 1976 kamen zwei Fahrer nah heran und holten jeweils drei Siege: Henri Pescarolo und Jacky Ickx. Mit Siegen in den Jahren 1969, 1975 und 1976 erreichte Ickx schliesslich 1977 nach einer unglaublichen Leistung Gendebiens Bilanz. Als er seinen Porsche 936 gleich zu Beginn des Rennens verlassen musste, schloss er sich für den Rest des Rennens Jürgen Barth und Hurley Haywood an. Als er das Steuer übernahm, war das Auto auf den 40. Platz zurückgefallen, geplagt von mechanischen Problemen. Ickx startete dann ein aussergewöhnliches Comeback, bei dem er in der Nacht dreimal den Rundenrekord schlug. Am Sonntagmorgen lag der #4 Porsche 936 wieder auf dem zweiten Platz und übernahm dann die Führung, als der Spitzenreiter, ein Renault-Alpine, ausfiel.

Am 15. Juni 1997 trat Tom Kristensen bei seinem ersten Einsatz an der Sarthe dem auserwählten Club der 24-StundenSieger bei. Der Däne etablierte sich Anfang der 2000er-Jahre als der Langstreckenfahrer, den es zu schlagen galt. Von 2000 bis 2005 erzielte er dann erstaunliche sechs Siege in Folge und schlug damit den Rekord von Ickx. Das bescherte Kristensen damals eine Erfolgsquote von sieben Siegen bei neun 24-Stunden-Rennen. Im Vergleich dazu erzielte Gendebien vier Siege in acht Rennen, während Ickx 1982 seinen Rekord von sechs Siegen nach dreizehn Starts aufstellte. Kristensen gewann 2008 und 2013 zwei weitere Rennen. Bei seinen letzten 24 Stunden 2014, wenige Monate, bevor er sich aus dem Sport zurückzog, lag er am Sonntagmorgen in Führung und jagte einem zehnten Sieg entgegen, aber letztendlich musste er sich mit der zweiten Stufe auf dem Podium begnügen. Es dauerte 32 Jahre, von 1930 bis 1962, bis Gendebien den Drei-Sieg-Rekord von Barnato schlug – oder 22 Rennen, wenn wir die Tatsache berücksichtigen, dass das Rennen 1936 und von 1940 bis 1948 nicht stattfand. Der Belgier hielt den Rekord damals 19 Jahre lang, bis zum fünften Sieg von Ickx. Ickx wiederum hielt seinen Rekord 24 Jahre lang, bis zu Kristensens siebtem Triumph. Dieser Rekord wird bis zum Centenary-Rennen im Jahr 2023 18 Jahre lang bestehen.

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Sieg mit dem Audi R10 TDI in Le Mans ©AUDI AG

DIE PFERDE DER RENNSTÄLLE

Nicht weniger wichtig als die Fahrer sind die Automobile, die am 24-Stunden-Rennen antreten. Jeder Rennstall hat seine eigene Geschichte, seine eigenen Autos und seine eigenen Rennfahrer, die um den Sieg kämpfen.

PORSCHE

Porsche ist einer der erfolgreichsten Rennställe in der Geschichte des 24-Stunden-Rennens von Le Mans. Der deutsche Autobauer hat das Rennen insgesamt 19 Mal gewonnen, davon sieben Mal in Folge von 1981 bis 1987. Die legendären 917- und 956 / 962-Modelle sind eng mit dem Erfolg von Porsche bei diesem Rennen verbunden. Der 917, der erste Porsche, der Le Mans gewann, feierte beim Rennen einen kurzen, aber aussergewöhnlichen Erfolg. Bei nur drei Teilnahmen errang das Auto zwei Siege und Doppelsiege, drei Pole-Positions und stellte lange ungebrochene Runden- und Distanzrekorde auf. Der 917 mit der Startnummer 23, gestartet unter der Nennung von Porsche Salzburg, wog gerade einmal 800 Kilogramm und wurde von einem 4.5-Liter-Zwölfzylinder befeuert, der mit 580 PS die Hinterräder antrieb. Das Aggregat musste gerade einmal rund zehn Minuten warmlaufen, dann war der Wagen rennfertig. Innen ging es so eng zu und her, dass der Pilot mit dem Helm ans Dach stossen konnte.

2023 tritt das Werksteam mit drei Porsche 963 an und will damit seine Chancen auf den 20. Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans maximieren. Zusätzlich zu den beiden Hypercar-Fahrzeugen aus der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC setzt die Mannschaft einen weiteren Hybridprototypen aus der IMSA WeatherTech SportsCar Championship ein.

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©
©Rémi Dargegen
Porsche AG
Der 917 mit der Startnummer 23 führte Porsche zum Erfolg.

AUDI

Audi ist ein weiterer deutscher Automobilhersteller, der beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans sehr erfolgreich war. Das Team hat das Rennen insgesamt 13 Mal gewonnen, davon neun Mal in Folge von 2000 bis 2008. Die Rennwagen von Audi waren für ihre Leistung und Zuverlässigkeit bekannt und trugen dazu bei, dass das Team zu einem der erfolgreichsten Rennställe in der Geschichte des Rennens wurde. Nach der Verbannung des überlegenen quattroAntriebs aus dem Tourenwagen-Sport wechselte Audi zu den Sportprototypen und untermauerte auch in dieser MotorsportKategorie 18 Jahre lang seinen Slogan «Vorsprung durch Technik». Beim Debüt in Le Mans gelang Audi 1999 mit Platz drei auf Anhieb der Sprung auf das Siegerpodest. In den folgenden Jahren war der Audi R8 eine Klasse für sich. Audi schaffte von 2000 bis 2002 einen historischen Hattrick, auch dank der ab 2001 erstmals eingesetzten TFSI-Technologie, die später ihren Weg in die Serienfertigung fand. 2004 und 2005 holten Kundenteams in Le Mans zwei weitere Gesamtsiege für Audi. Seinen Platz in der Motorsport-Geschichte sicherte sich der R8 mit insgesamt 63 Siegen in 80 Sportwagen-Rennen.

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© Audi AG
Der Audi R8 schrieb Motorsportgeschichte.

FERRARI

Das klassische 24-Stunden-Rennen von Le Mans ist schon seit Langem ein Tummelplatz für Ferrari und bleibt Schauplatz für einige der spektakulärsten Siege der Marke mit dem tänzelnden Pferd. Neun, um genau zu sein. Nicht minder zu verachten ist die Tatsache, dass Ferrari bereits beim ersten Antreten siegreich war. 1949 überzeugte Luigi Chinetti seinen Verbündeten Enzo Ferrari zur erneuten Teilnahme am Rennen. So gingen zwei 166 MM Barchettas am 25. Juni 1949 an den Start, und 24 Stunden später gewann Chinetti das Rennen – so ziemlich im Alleingang – mit demselben Wagen, der ein paar Monate zuvor die Mille Miglia gewonnen hatte. Der zweite Sieg erfolgte fünf Jahre später, als Ferraris 375 Plus das Feld dominierte. Der 4.9-Liter-V12 hatte eine enorme Power, und trotz eines nervenaufreibenden letzten Boxenstopps feierte José Froilán-González einen kämpferischen Sieg. Im Jahr 1958 begann Ferraris Siegeszug in Le Mans. Gleichzeitig erschien auch der 250 Testa Rossa mit dem von Gioachino Colombo kreierten 3.0-Liter-V12 auf der Bildfläche. Phil Hill, der stille Amerikaner, der später den Formel-1-Weltmeistertitel für Ferrari holen sollte, machte ordentlich von sich reden, indem er zusammen mit Olivier Gendebien siegte. Der Belgier gewann erneut im Jahr 1960 mit seinem Landsmann Paul Frère als Beifahrer. Der neue 250 GT SWB sicherte sich auch die ersten vier Plätze in seiner Klasse, ein kleiner Vorgeschmack auf die Zukunft. Im Jahr 1961 feierten die schnittigen TR / 61s einen Doppelsieg. Das Duo Gendebien / Hill triumphierte erneut, Willy Mairesse und Mike Parkes kamen mit drei Runden Rückstand ins Ziel. Hill und Gendebien gewannen nochmals im Jahr 1962, trotz mehrerer Regeländerungen und der Tatsache, dass der 330 TRI / LM eine überarbeitete Version des Vorjahresautos, nun mit einem V124.0-Liter-Motor, war. Bemerkenswert ist, dass dies der letzte Frontmotor-Ferrari war, der in Le Mans gewann; ab sofort dominierte die Mittelmotor-Konfiguration.

Im Jahr 1963 gewann der 250 P mit Lorenzo Bandini und Ludovico Scarfiotti, eine Handvoll von 250 GTOs mischten kräftig mit, und der 330 LMB war ebenfalls noch mit von der Partie. Den letzten Gesamtsieg feierte Ferrari im Jahre 1965. Der 250 LM bleibt epochal, und das Auto triumphierte mit Jochen Rindt und Masten Gregory am Steuer.

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© Ferrari S.p.A. © Ferrari S.p.A. © Ferrari S.p.A. 1957 setzte Ferrari seinen 250 Testa Rossa an die Startlinie des Rennens.

BENTLEY

Als erfolgreichster Bentley-Rennwagen seiner Ära gilt der Speed Six als einer der wichtigsten Bentleys der Geschichte. Der Wagen war nicht nur ein weiteres Zeugnis der herausragenden Leistung der Marke, sondern bewies auch das Konzept des Grand Tourer ein schnelles Auto, das bequem und luxuriös ist und auch grosse Distanzen mit Leichtigkeit überwindet. Die Rennversion des Speed Six hatte einen Radstand von 3353 Millimetern sowie einen weiterentwickelten grösseren Motor, um den 4.5-LiterMotor abzulösen. Mit einer 100-Millimeter-Bohrung und einem Hub von 140 Millimetern hatte dieser neue Sechszylinder-Reihenmotor einen Hubraum von fast 6.6 Litern und eine PS-Leistung von 203 PS. Zwei Siege beim Rennen von Le Mans in den Jahren 1929 und 1930 zementierten den Speed Six für alle Zeiten in der Erfolgsgeschichte von Bentley. Der überragende Sieg von 1929 setzte dabei ganz neue Massstäbe. Mit den Fahrern Woolf Barnato, Sir Henry und Tim Birkin wurde das Feld ab der ersten Runde bis zum Schwingen der Zielflagge von einem Speed Six angeführt, gefolgt von drei anderen Bentleys. Birkin stellte mit 7:21 einen neuen Rundenrekord auf und übertraf die bisherige Bestleistung um 46 Sekunden, bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 134 Kilometern pro Stunde. Er legte 2844 Kilometer zurück und stellte damit auch noch einen Distanzrekord auf. Eine solch dominierende Leistung von einem einzelnen Hersteller sollte man beim Rennen von Le Mans fast 30 Jahre lang nicht mehr erleben.

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© Bentley Motors © Bentley Motors

JAGUAR

In seiner 100-jährigen Geschichte hat das Rennen stets als Testgelände für technologische Innovationen aller Art gedient, einschliesslich Autos, die speziell für Le Mans entwickelt wurden, wie der drei Mal siegreiche Jaguar Type D. Dieser kam im April 1954 zum ersten Mal für Vortests auf die Strecke. Aber fast sofort, in Vorbereitung auf das Rennen im Juni, wurde am Heck eine Rückenflosse hinzugefügt, um das Auto bei hohen Geschwindigkeiten zu stabilisieren. Dieser Haifischflossen-Stil zusammen mit den aerodynamischen Kurven der Karosserie verliehen dem Auto den Status einer Ikone. Beim ständig verregneten Rennverlauf von 1954 hatte das Auto, obwohl es den Ferrari 375 Plus um fast 80 PS überflügelte, ständig Mühe, mitzuhalten, und

kam sogar auf die gleiche Runde, nachdem das italienische Auto während seines letzten Stints elektrische Probleme hatte. Am Ende lag der Rückstand auf die Sieger Maurice Trintignant und José Froilán González bei vier Kilometern. Nach diesem holprigen Start und um mit den superstarken deutschen und italienischen Autos mithalten zu können, hat Jaguar die Aerodynamik seines Type D in den darauffolgenden Jahren mit einer längeren Nase, einer umhüllenderen Windschutzscheibe und einer bis zum Ende des Autos reichenden Heckkante noch einmal verbessert. 1955 bis 1957 holte Jaguar mit der überarbeiteten Version seines Type D drei Siege in Folge. Der Jaguar Type D ist bis heute eine der Top-Legenden in der Geschichte von Le Mans.

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©Jaguar Land Rover ©JDHT

ASTON MARTIN

Aston Martin erlebte Mitte der 2000er-Jahre eine wahre sportliche Renaissance und ist heute neben Porsche, Corvette und Ferrari ein Top-Anwärter im GT. Nach der Wiederherstellung von Ferraris Prestige im GT-Bereich mit einem Klassensieg für den 550 Maranello bei den 24 Stunden 2003 begann Prodrive-Eigentümer und Projektmanager David Richards mit einem noch ehrgeizigeren Unterfangen: Aston Martin zu seinem früheren Glanz von vor fast 30 Jahren zurückzubringen. Dank der Erfahrungen mit dem Ferrari 550 Maranello, der die Frontmotorarchitektur mit Aston Martin teilte, entwickelte Ingenieur George Howard-Chappell aus der Strassenversion DB9 von 2004 eine Rennversion, die in DBR9 umbenannt wurde. Das Auto erwies sich 2005 von Anfang an als konkurrenzfähig mit dem dritten Platz in seiner Klasse und dem neunten Gesamtrang für David Brabham, Stéphane Sarrazin und Darren Turner. Im folgenden Jahr schafften es drei DBR9 auf die Plätze sechs, neun und zehn in der Gesamtwertung. 2007 gewann der Aston Martin DBR9 seine Klasse und wurde dank David Brabham, Rickard Rydell und Darren Turner Gesamtfünfter. Brabham und Turner wiederholten das Kunststück 2008 mit dem spanischen Fahrer Antonio García.

Aston Martin wechselte dann von GT zu Prototypen und stieg 2009 mit einem Lola-Chassis, das vom Sechs-Liter-V12 des DBR9 angetrieben wurde, in die führende LMP1-Klasse ein. Mit der historischen blauen und orangefarbenen Lackierung von Gulf Oil und einem subtilen Hinweis auf den Kühlergrill des DBR9 war das Auto praktisch ein Vorbote der heutigen Hypercars, die ihrer Zeit fast 15 Jahre voraus waren – und mit dem zusätzlichen Bonus seines schönen, hohen Motorsounds, der fast mithalten konnte: der eines Matra V12 aus den 1970er-Jahren.

Der Lola Aston Martin, den sich die tschechischen Fahrer Jan Charouz und Tomas Enge zusammen mit dem deutschen Fahrer Stefan Mücke teilten, wurde 2009 Vierter. Im folgenden Jahr tat sich Mücke mit dem mexikanischen Fahrer Adrián Fernández und dem Schweizer Fahrer Harold Primat zusammen und wurde Sechster. Das Werksteam von Aston Martin hatte 2011 enorme Schwierigkeiten mit seinem neuen AMR-One-Prototypen, dessen Sechszylinder-Reihenmotor die Architektur des DBR1-Siegers von 1959 wiederbeleben wollte. Aber der Lola Aston Martin blieb zuverlässig, und das Auto fuhr beim Einsatz des belgischen Teams Kronos Racing auf den siebten Platz. Zusammen mit Bas Leinders und Maxime Martin erzielte Vanina Ickx, Tochter des siebenmaligen Siegers Jacky, ihr bestes Ergebnis in Le Mans. Nach dem Scheitern des AMR-One-Projekts beschloss Aston Martin, sich auf die LMGTE-Klassen zu konzentrieren, und stellte bald das Gütesiegel eines der berühmtesten Labels der Marke wieder her. Der Name Vantage tauchte erstmals in den frühen 1950er-Jahren auf einem Aston Martin auf und bezeichnete ursprünglich eine verbesserte Version des DB MK II. Der eigentliche V8 Vantage wurde 1977 geboren. Verschiedene Versionen des Vantage haben beim 24-Stunden-Rennen in den letzten zehn Jahren mit insgesamt neun Podestplätzen, darunter fünf Siegen, eine bemerkenswerte Erfolgsbilanz aufgebaut.

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©Aston Martin 2018 präsentierte Aston Martin den neuen Vantage, den dynamischen Nachfolger des meistverkauften Sportwagens in der Geschichte der britischen Marke.

BUGATTI

Als Symbol für den ultimativen Fahrluxus in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen stand Bugatti bei dem Rennen gleich zwei Mal ganz oben auf dem Podium. Das Vermächtnis begann mit dem allerersten Rennen im Jahr 1923. Das einzige Auto, das in diesem Jahr von der Marke eingesetzt wurde, ein Brescia, schaffte es dank Max de Pourtalès und Sosthène de la Rochefoucauld in die Top Ten. Vier Jahre später stellte Ettore Bugatti sein berühmtestes Strassenauto vor, den Typ 41 namens Royale. Als Markenzeichen des sprichwörtlichen Luxus des Konstrukteurs war das Auto die ideale Darstellung des Mottos des Gründers: «Wenn es vergleichbar ist, ist es nicht mehr Bugatti.» Leider wurde der Royale ein Kollateralopfer der Wirtschaftskrise von 1929, da zwischen 1927 und 1933 nur sieben Autos produziert wurden. Sechs sind heute noch im Umlauf, und ihre Popularität auf dem Sammlermarkt entspricht dem Ruf von Bugatti.

Trotz dieses Quasi-Versagens im Bereich der Strassenautos verdiente sich Bugatti in den 1930er-Jahren endgültig seinen Platz in der 24-Stunden-Hall-of-Fame. 1930 bildete Marguerite Mareuse mit Odette Siko ein rein weibliches Duo und setzte einen Typ 40 ein, der den siebten Gesamtrang belegte. Danach erlebte Bugatti gemischte Ergebnisse und wurde 1932 Sechster, 1934 Neunter und 1935 Vierzehnter. Die Marke konnte bis zur Ankunft des Type 57 keinen grossen Erfolg erzielen, der wegen der erstaunlichen Balance zwischen seinen abgerundeten aerodynamischen Linien und seinem aggressiven Erscheinungsbild den Spitznamen «Panzer» erhielt.

Jean-Pierre Wimille siegte mit dem Type 57 zwei Mal: 1937 mit Robert Benoist und 1939 erneut mit Pierre Veyron. Beide Siege wurden von neuen Streckenrekorden begleitet.

Die folgenden Rückschläge konnte die Marke jedoch nicht überstehen: den frühen Tod von Ettore Bugattis Sohn Jean bei einem Verkehrsunfall während einer Testfahrt am 11. August 1939, den Zweiten Weltkrieg, die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Nachkriegszeit und Ettores Tod im Jahr 1947. Der Konstrukteur unternahm in den folgenden Jahrzehnten mehrere Relaunches, darunter einen, der in den 1990er-Jahren zu einer Teilnahme am 24-StundenRennen führte.

Bei den 24 Stunden 1994, 55 Jahre nach Bugattis letztem Auftritt und Sieg, setzte der französische Medienmagnat Michel Hommell einen EB 110 ein. Der am 15. September 1991 vorgestellte GT mit einem 3.5-Liter-V12-Turbomotor wurde als Hommage an Ettore Bugattis 110. Geburtstag begriffen. Der EB 110 wurde dem Vorjahressieger, dem französischen Fahrer Éric Hélary, sowie den Landsleuten Jean-Christophe Boullion und Alain Cudini anvertraut.

Nach dem Qualifying auf Platz 17 kletterte der #34 Bugatti auf den sechsten Platz, bevor er Probleme mit dem Turbokompressor bekam und dann nur 45 Minuten vor der Zielflagge nach einem Zwischenfall aufgeben musste.

2005, sieben Jahre nach der Wiederauferstehung der Marke unter der Ägide des Volkswagen-Konzerns, präsentierte Bugatti den Veyron. Benannt nach dem Sieger von 1939, Pierre Veyron, wurde dieses aussergewöhnliche Auto von einem turboaufgeladenen, 1001 PS starken 16-Zylinder-W-Motor angetrieben, von dem bis 2015 450 Einheiten produziert wurden. Es war mit einem computergesteuerten Hydrauliksystem ausgestattet, das seine aerodynamische Konfiguration je nach Geschwindigkeit anpasste. Durch die Absenkung der Bodenfreiheit und den Einsatz eines Heckspoilers überschritt der Veyron eine Höchstgeschwindigkeit von 400 Kilometern pro Stunde. Diese Fülle an Leistung und Technologie machte das Auto zu einem würdigen Erben von Bugattis glorreichen Tagen in den 1930er-Jahren.

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©Bugatti
©Bugatti Jean-Pierre Wimille siegte mit dem Type 57 in den Jahren 1937 und 1939.

FORD

Mit dem Einsatz des GT40 in den 1960er-Jahren in Le Mans wollte Henry Ford II. beweisen, dass sein Unternehmen in der Lage ist, die erfolgreichsten und legendärsten Hersteller der SportwagenSzene zu schlagen. 1966 feierte Ford endlich den erhofften Sieg über Ferrari. 1967 bekam der GT40 für Le Mans eine neue Karosserie und ging als MK IV an den Start. Der grossartige Vorjahressieg konnte wiederholt werden. Spätere Versionen gewannen auch in den Folgejahren 1968 und 1969. Aus diesem historischen Anlass erhielten die aktuellen Ford-GT-Rennfahrzeuge für 2016 die Startnummern 66, 67, 68 und 69. In jenem Jahr schickte Ford vier Rennwagen in den Kampf. Am Ende war es die Startnummer 68 mit dem deutschen Dirk Müller, Lokalmatador Sébastien Bourdais und dem US-Amerikaner Joey Hand am Steuer, die auf den Tag

genau 50 Jahre nach dem historischen Gesamtsieg des Ford GT auf dem Circuit des 24 Heures die Ziellinie als Erste in der GTEKlasse überquerte. Wie bereits 1966 hatte sich 2016 das Rennen zu einem epischen Duell zwischen Ford und Ferrari entwickelt. Erst vier Stunden vor Schluss konnte der bestplatzierte Ford GT endgültig die Führung an sich reissen. Zuvor hatte allein Hand den Hauptrivalen mit der Startnummer 82 drei Mal überholt. Platz drei ging an den Ford GT mit der 69, gefahren vom Australier Ryan Briscoe, dem Briten Richard Westbrook und dem Neuseeländer Scott Dixon. Zwei weitere Ford GT rundeten das bemerkenswerte Ergebnis auf den Positionen vier und neun ab. Dem Team Ford Chip Ganassi Racing war es in nur 395 Tagen gelungen, aus dem Ford GT einen Siegertypen zu formen.

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©The Ford Motor Company ©The Ford Motor Company Der Siegerwagen 1966: der GT40

ZukunftsTRÄUME

SIE ENTSPRINGEN DEM IDEENREICHTUM DER KONZERNE UND DESIGNER: CONCEPT CARS. OFTMALS BLEIBEN SIE TRÄUME, NUR SELTEN SCHAFFEN SIE DEN SPRUNG IN DIE PRODUKTION UND NUR WENIGE WERDEN ZU WAHRLICHEN WEGWEISERN FÜR DAS FAHREN DER ZUKUNFT.

ROLLS-ROYCE «103EX»

Der «103EX» ist das allererstes Visionsfahrzeug von Rolls-Royce und verkörpert nur eine der endlosen Möglichkeiten, die in der Zukunft auf uns warten. Das hochinnovative Auto wurde 2016 erstmals vorgestellt und verfügt über einen vollelektrischen Antriebsstrang, vollständig autonomes Fahren und verbesserte künstliche Intelligenz. Der Wagen verfügt über ein schlankes, aerodynamisches Design mit einer Kabine, die vollständig an die Spezifikationen des Besitzers angepasst werden kann. Spitzentechnologie, beispielsweise ein KI-gesteuerter Chauffeur, bietet ein einzigartiges und unvergleichliches Fahrerlebnis. Seine Ausstattungspalette umfasst ein holografisches Display, ein Panoramadach in voller Länge und ein selbstnivellierendes Federungssystem. Vollständig vernetzt und vollständig autonom präsentiert er die kompromisslose Sicht der Marke auf die Zukunft der Luxusmobilität.

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©BMW AG Autorin_Swenja Willms

LAMBORGHINI «TERZO MILLENNIO »

In Zusammenarbeit mit zwei Laboratorien des «Massachusetts Institute of Technology» unternahm Automobili Lamborghini 2017 die ersten Schritte in Richtung eines möglichen elektrischen Lamborghini-Supersportwagens. Aus diesem Anlass präsentierte Lamborghini das neue Designkonzept «Lamborghini Terzo Millennio». Technisches Ziel des Projekts ist die Vorbereitung von Lamborghini auf den Supersportwagen der Zukunft in fünf verschiedenen Bereichen: Energiespeichersysteme, innovative Werkstoffe, Antriebssysteme, visionäres Design und Emotionalität. Eines der bemerkenswertesten Merkmale des «Terzo Millennio» ist seine selbstheilende Karosserie. Das Auto nutzt spezielle

Materialien, die bei Beschädigungen eine Art selbstreparierende Wirkung haben. Dadurch können Kratzer und Dellen im Material automatisch ausgeglichen werden, wodurch das Auto in einem ständigen Zustand der Perfektion bleibt. Scharfe aerodynamische Linien verleihen dem Auto ein aggressives Aussehen. Die vorderen und hinteren Radkästen sind so gestaltet, dass sie die Luftströmung effizienter um das Fahrzeug herumleiten, was die Leistung und Effizienz des Autos verbessert. Angetrieben wird der «Terzo Millennio» von vier Elektromotoren, die in den Rädern untergebracht sind und von einem fortschrittlichen Akkusystem angetrieben werden, das speziell für den Einsatz im «Terzo Millennio» entwickelt wurde.

©Automobili Lamborghini S.p.A.

MERCEDES-BENZ «VISION AVTR»

Der Name dieses wegweisenden Konzeptfahrzeugs steht nicht nur für die intensive Kollaboration während der Entwicklung des Showcars gemeinsam mit dem Avatar-Filmteam, sondern auch für «Advanced Vehicle Transformation». Inspiriert von der Welt von Pandora, zeigt der «Vision AVTR» eine völlig neue Interaktion zwischen Mensch, Maschine und Natur. Anstelle eines herkömmlichen Lenkrads fungiert ein multifunktionales Bedienelement in der Mittelkonsole. Durch das Anlegen der Hand auf die Control Unit erwacht der Innenraum zum Leben und das Fahrzeug erkennt den Fahrer an seiner Atmung. Erstmals setzt das Konzeptfahrzeug «Vision AVTR» eine revolutionäre Batterietechnologie ein, die auf graphenbasierter organischer Zell -

chemie beruht und völlig frei von seltenen Erden und Metallen ist. Die Materialien der Batterie sind kompostierbar und damit vollständig recycelbar. Die 33 bionischen Klappen auf der Rückseite des Fahrzeugs erinnern an Reptilienschuppen. Sie können mit dem Fahrer und durch den Fahrer mit ihrer Aussenwelt durch natürlich fliessende Bewegungen in subtilen Gesten kommunizieren. Durch die Möglichkeit, Vorder- und Hinterachse gleich beziehungsweise gegensätzlich anzusteuern, kann sich der «Vision AVTR» im Gegensatz zu herkömmlichen Fahrzeugen um 30 Grad seitwärts fortbewegen. Der sogenannte «Krebsgang» verleiht dem Konzeptfahrzeug auch in seiner Bewegung ein reptilienartiges Erscheinungsbild.

© Mercedes-Benz AG
64 © DS Automobiles

DS «X E-TENSE»

Mit dem DS «X E-Tense» haben die Designer von DS Automobiles ihre eigene automobile Vision des französischen Luxus für das Jahr 2035 entworfen. Abseits des Mainstreams sollten hierbei Technologie und Vision miteinander verschmelzen. So verbindet das entstandene Concept Car innovative Technologien mit einem schönen und inspirierenden Auftritt, was die Erwartungen der Luxuswelt von morgen widerspiegelt. Der DS «X E-Tense» ist asymmetrisch. Auf der rechten Seite öffnet sich die Schmetterlingstür und der Fahrer wird Passagier. Durch die asymmetrische Anordnung entsteht unter der Kapsel aus durchsichtigem Glas neuer Raum. Der Passagier nimmt in einem umhüllenden Sitz mit Massage- und Belüftungsfunktion Platz. Dieser verleiht

ein sehr geräumiges und entspanntes Fahrgefühl. Das autonome Fahren wird zum einzigartigen Erlebnis. Haptik und der Gehörsinn werden geweckt. Eine Klangleiste im Design eines Armaturenbretts sorgt für erstklassigen High-Fidelity-Sound. Durch den Boden aus durchsichtigem, monochrom dimmbarem Glas sieht man die Strasse dahinziehen. Der vernetzte persönliche Assistent Namens IRIS steuert die Fahrzeugfunktionen. Er wird als Hologramm angezeigt. Da keine Bildschirme vorhanden sind, wirkt der Kokon fliessend. Die Bildschirme werden durch Glasflächen ersetzt. Der rein elektrische Antrieb setzt Massstäbe. Er befindet sich im Zentrum beider Vorderräder und entwickelt auf der Strasse eine Leistung von 540 PS. Ein spezieller Modus für die Rennstrecke erhöht die Leistung auf 1360 PS.

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© DS Automobiles

GENESIS «GV80 COUPÉ CONCEPT»

Inspiriert vom «X Speedium Coupé Concept», der vergangenes Jahr in New York vorgestellt wurde, kombiniert das neue «GV80 Coupé Concept» von Genesis die Praktikabilität eines lifestyleorientierten SUV mit der Dynamik eines Sportwagens. Als visuelles Statement untermauert es das Streben nach einem emotionaleren, leistungsorientierten Fahrzeug – und gibt einen Ausblick auf künftige Genesis-Modelle. Das «GV80 Coupé Concept» verfügt über den markentypischen Crest-Kühlergrill mit zwei übereinandergelegten G-MatrixMustern. Die Genesis-Plattform mit Hinterradantrieb ermöglicht eine lange Motorhaube und grosszügige Proportionen, die auch von der parabelförmigen Seitenlinie in Szene gesetzt werden. Die muskulös ausgestellten Konturen des GV80 Coupé Concept bilden dabei einen harmonischen Kontrast zur eleganten Coupé-Silhouette. Am Heck optimiert die Kombination aus einem oberen Heckspoiler und einer kleinen Spoilerlippe auf dem elliptischen, konkaven Entenbürzel die Aerodynamik und verbessert so den Abtrieb bei höherer Geschwindigkeit

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©Genesis Motor Switzerland AG ©Genesis Motor Switzerland AG

LAMBORGHINI «MARZAL»

Der «Marzal» von 1967 wurde als viersitziger GT von Marcello Gandini für den Karosseriebauer Bertone entworfen und wurde sofort zu einer Ikone für Stil und Design. Seine Innenausstattung ist vollständig mit silberfarbenem Leder bezogen. Das Sechseck ist zentrales Thema des Gesamtdesigns, das sich in vielen Details wie auch in der Form des Armaturenbretts wiederholt. Es ist zudem in der Heckscheibe und im Querschnitt des Armaturenbretts zu erkennen. Das markanteste Merkmal ist jedoch die 4.5 Quadratmeter umfassende Glasfläche der Flügeltüren, die bis zur Dachmitte reichen. Für diese letzte Besonderheit trägt der Marzal den Titel des funktionsfähigen Ausstellungsfahrzeugs mit der grössten Glasfläche der Geschichte.

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©Automobili
Lamborghini S.p.A.

AUDI «ACTIVESPHERE CONCEPT»

Sphere, die Vierte: Mit dem Audi «activesphere concept» komplettiert die Marke mit den vier Ringen ihr Quartett der «sphere»-Konzeptfahrzeuge. Nach dem Roadster Audi «skysphere» 2021, der Limousine Audi «grandsphere» 2021 sowie dem Raumkonzept Audi «urbansphere» im April 2022 debütiert nun ein viertüriges Crossover-Coupé mit einem verblüffend wandelbaren Karosserieentwurf. Denn das 4.98 Meter lange, überaus elegante Automobil zeigt sich nicht nur als Oberklasse-Sportler, dessen Bodenfreiheit und grosse 22-Zoll-Räder auch Talent für den Offroad-Einsatz signalisieren. Das Sportback-Heck des «activesphere» lässt sich vielmehr auf Tastendruck in eine offene Ladefläche verwandeln – perfekt für die Mitnahme von Freizeitausrüstung wie E-Bikes oder Wasser- und Wintersportequipment. Die Möglichkeit, sich auf geeignetem Terrain automatisiert chauffieren zu lassen, gibt Fahrer und Passagieren ein neues Mass an Freiheit. Im «activesphere» lässt sich diese mittels einer neuen Anzeige- und Bedientechnologie aktiv nutzen und gestalten. «Audi dimensions», das innovative Bedienkonzept, verbindet die physische und virtuelle Welt, indem es in Echtzeit digitale Informationen ins Blickfeld einblendet. Eine Hightech-Brille erlaubt dazu den Blick auf die reale Umgebung und den Weg und blendet gleichzeitig – individuell für Fahrer und Passagiere konfigurierbar – plastisch erscheinende Informationen und Interaktionselemente ins Blickfeld ein.

© AUDI AG
© Daimler AG

MERCEDES-MAYBACH «VISION 6 CABRIOLET»

Das «Vision Mercedes-Maybach 6 Cabriolet» definiert mit seinem sinnlich-emotionalen Design und innovativen technischen Konzeptlösungen den ultimativen Luxus der Zukunft. Der Zweisitzer ist zugleich eine Hommage an die glorreiche automobile Haute Couture der handgefertigten, exklusiven Cabriolets. Das glamouröse Cabriolet interpretiert klassisch-emotionale Designprinzipien auf extravagante Weise neu und verbindet intelligente Schönheit mit klassisch ästhetischen Proportionen und einem reduzierten, technoiden Auftritt – eine perfekte Verkörperung der Designphilosophie der sinnlichen Klarheit.

Das «Vision Mercedes-Maybach 6 Cabriolet» ist als Elektroauto konzipiert. Die Leistung des Elektroantriebs beträgt 750 PS, wobei der flache Akku im Unterboden eine Reichweite von über

500 Kilometern ermöglicht. Das fast sechs Meter lange Cabriolet nimmt mit seiner extrem langen Motorhaube und den puristisch fliessenden Linien klassische Proportionen des Art déco auf und interpretiert diese ästhetischen Prinzipien gleichzeitig völlig neu. Der gewölbte Grundkörper ist durch kraftvolles Volumen in Verbindung mit der scharfen Charakterlinie sportlich und gestreckt gestaltet. Diese seitliche Charakterlinie definiert den oberen Fahrzeugkörper vom Kühlergrill über die komplette Fahrzeuglänge bis hin zum Heck. Die grosszügige, fliessende Formensprache verbindet Exterieur und Interieur zu einem ganzheitlichen Design. Durch den formalen Fluss der Flächen vom Heck in das Interieur entsteht das typische Yacht-Feeling. Ein leichter Flügel schwingt sich fliessend über die Türverkleidung und den Mitteltunnel in die Sitzlandschaft und erzeugt eine 360-Grad-Luxuslounge unter freiem Himmel.

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© Daimler AG

MASERATI «BOOMERANG»

Der Maserati «Boomerang» ist ein ikonischer Supersportwagen, der 1971 auf dem Pariser Automobilsalon vorgestellt wurde. Das auffällige Design des «Boomerang» stammt von Giorgetto Giugiaro, einem italienischen Automobildesigner, der für seine futuristischen Entwürfe bekannt ist. Das Design des «Boomerang» ist einzigartig und futuristisch. Die Karosserie besteht aus flachen, scharfen Winkeln und unverwechselbaren Kanten. Die Windschutzscheibe und die Seitenfenster sind nahtlos in die Karosserie integriert, was dem Fahrzeug ein strömungsgünstiges Aussehen verleiht. Die Front des Wagens ist flach und breit mit schmalen, rechteckigen Scheinwerfern und einem grossen Kühler grill, der die aggressive Haltung des «Boomerang» betont. Unter der Haube befindet sich ein 4.7-Liter-V8-Motor mit einer Leistung von 310 PS und einem Drehmoment von 470 Newtonmeter. Das Fahrzeug verfügt über ein manuelles Fünfganggetriebe und einen Hinterradantrieb, was für eine beeindruckende Leistung sorgt. Der «Boomerang» kann eine Höchstgeschwindigkeit von über 280 km / h erreichen und in weniger als sieben Sekunden von null auf 100 km / h beschleunigen.

Im Innenraum befindet sich ein minimalistisches Cockpit mit einer schlichten Armaturentafel und einem schlanken Lenkrad. Die Sitze sind mit Leder bezogen und bieten hohen Komfort und Unterstützung. Der Fahrer und der Beifahrer haben eine gute Sicht auf die Strasse durch die grossen Fenster und das flache Profil.

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©Maserati

BUICK «CENTURY CRUISER»

Der Buick «Century Cruiser» von 1969 war ein Meisterwerk der amerikanischen Automobilindustrie und basierte auf dem Fahrgestell des Konzeptautos Firebird IV von 1964. Mit seinem massiven Kühlergrill, einer Länge von über fünf Metern und einem Gewicht von mehr als zwei Tonnen markiert der Wagen einen besonderen Meilenstein in der Geschichte der Muscle Cars. Heute zählt das Fahrzeug zu den begehrtesten Sammlerobjekten bei Oldtimer-Enthusiasten, da die Produktion des Wagens bereits nach einem Jahr wieder eingestellt wurde. Unter der Haube be -

fand sich ein kraftvoller 7.5-Liter-V8-Motor mit einer Leistung von 340 PS und einem Drehmoment von 610 Newtonmetern. Dieser Motor sorgte für eine beeindruckende Beschleunigung und eine Höchstgeschwindigkeit von über 200 Kilometern pro Stunde. Der Innenraum des Century Cruiser war geräumig und luxuriös. Die Sitze waren mit weichem Leder bezogen und boten den vier Passagieren den Komfort eines Wohnzimmers auf Rädern: Halb zurückklappbare, drehbare, konturierte Sitze, ein ausziehbarer Kühlschrank, ein Fernseher und ein ausziehbarer Tisch gehörten zur Standardausstattung.

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©GM ©GM ©GM ©GM

PININFARINA

Die «Senso Hybrid» findet die perfekte Balance zwischen klassischer Uhrmacherkunst und Spitzentechnologie. Mit einem 316L-Edelstahlgehäuse und einer Lünette mit Saphirglas ist die Smartwatch mit hoch modernen Sensoren ausgestattet, die dabei helfen, sich durch die Welt zu bewegen – fortschrittliche Tools unterstützen bei Fitness und Leistung und behalten Körper und Schlaf im Auge.

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GORDON MURRAY

Der «T.33 Spider» von Gordon Murray Automotive kombiniert das schöne, zeitlose Design des T.33 mit einem noch intensiveren und fesselnderen Fahrerlebnis. Mit zwei abnehmbaren Dachplatten, einer ausfahrbaren Heckscheibe und dem Cosworth GMA.2 V12 mit Saugmotor hinter der Kabine gibt es keinen vergleichbaren Supersportwagen.

RACING & EMOTION

Die Liebe zum Rennsport versinnbildlicht sich mit dem «Art Ball 917 LM20 GULF», inspiriert vom Porsche 917 aus dem Film Le Mans mit Steve McQueen. Die vollständig handgefertigte Lederausstattung des Sessels ist eine Exklusivität von Racing & Emotion. Jede Leder- und Nahtfarbe ist auf Anfrage erhältlich.

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zurich.mclaren.com EINE NEUE ÄRA. AVAILABLE NOW Das Fahrzeug befindet sich noch im Typengenehmigungsverfahren. Festgestellte bzw. gemessene und im EG-Fahrzeugtypengenehmigungsbogen oder der Konformitätsbescheinigung angegebene Werte zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO₂-Emissionen liegen daher noch nicht vor. Erwartete Verbrauchswerte 5,6l/100km. CO₂-Emissionen kombiniert: 129g/kg McLaren Zürich Stinson-Strasse 2 8152 Glattpark / Zürich +41 43 211 44 48 zurich.mclaren.com ZURICH

GENUSS AUF

WOLKE SIEBEN

DEM ALLTAG AUF EINE GANZ BESONDERE WEISE ENTFLIEHEN: EIN HELIKOPTERFLUG MIT ELITE FLIGHTS, DEM SPEZIALISTEN IM BEREICH CHARTER-, BUSINESSUND FREIZEITFLÜGE, VERSPRICHT GOURMETFREUDEN UND UNVERGESSLICHE GLÜCKSGEFÜHLE.

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DIE

Die Schönheit der Schweiz lässt sich am besten aus der Höhe entdecken. Die Schweizer Geografie, inmitten der Alpen, verspricht unglaublich eindrückliche Szenerien. Doch nicht nur die Landschaft trägt zur Schönheit der Schweiz bei, auch kulinarisch lässt sich das Binnenland aus der Höhe erleben. Ein Helikopterflug mit Elite Flights richtet sich an bekennende Geniesser des Aussergewöhnlichen und kombiniert einen privaten Rundflug mit kulinarischer Rast. Ob bodenständig, originell oder edel-exklusiv – mit einer Auswahl von rund 50 Gaststätten und fünf Winzern kommen Kulinarik-Liebhaber auf ihre Kosten. Die «Fly and Wine»-Angebote führen zu ausgewählten Winzern aus den typischen Weinregionen der Schweiz, welche sich freuen, die Früchte ihrer Arbeit zu präsentieren. Eine Fahrt oder ein Spaziergang durch den Rebberg, eine spannende Kellerführung mit viel Einblick in die Weinproduktion und natürlich eine interessante Degustation der Weine stehen auf dem Programm. Nebst der Verkostung der edlen Tropfen werden Besucher auch mit feinen regionalen Spezialitäten verwöhnt. Für den grossen Hunger bieten die unterschiedlichen Gourmetflüge von Elite Flights einen kulinarischen Aufenthalt in ausgewählten Gaststätten und Restaurants. So lässt sich beispielsweise ein exzellentes Mittagessen im Fünf-Sterne-Superior-Hotel Villa Honegg oder im Gasthaus zum Gupf am Bodensee geniessen – für einen Hauch Luxus und pure Euphorie in der Luft. Wer buchstäblich auf Wolke sieben schweben möchte, dem verspricht ein individueller Hochzeitsflug ein unvergleichliches Erlebnis. Verleihen Sie Ihrer Liebe Flügel und lassen Sie sich zu einem spektakulären Helikopterflug entführen. Ob bei einem kleinen Ausflug, als Pause von der grossen Sause oder als ausgiebiger Rundflug mit Zwischenlandung und Fotoshooting – so erreicht der schönste Tag des Lebens einen neuen Höhenflug.

ÜBER ELITE FLIGHTS

Im Frühling 2018 gegründet, damals noch beschränkt auf das Einsatzgebiet des Flugplatzes Luzern-Beromünster, entwickelte sich Elite Flights schnell zum Spezialisten im Bereich Charter-, Business- und Freizeitflüge. Seit März 2022 profitiert die Kundschaft des Unternehmens von einem breiten Partnernetzwerk und diversen schweizweiten Standorten. Auf Anfrage wird ein Flug auch von anderen Destinationen, national sowie ins benachbarte Ausland, organisiert. Ein vielfältiges Angebot, persönliche Beratung und viel Herzblut zeichnen das junge Unternehmen aus der Zentralschweiz aus. Je aussergewöhnlicher die Idee, desto spannender die Ausführung lautet die Devise. Firmenausflüge, ein Rundflug über die Schweizer Alpen inklusive Gletscherlandung oder ein Hochzeitsflug: Das Team von Elite Flights garantiert ein Erlebnis der Extraklasse.

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Autorin_Swenja Willms Bilder_Elite Flights

SEIT

100 JAHREN

SEIT 1923 IST SIE ANLAUFSTELLE FÜR EXKLUSIVE MOBILITÄT INNERHALB ZÜRICHS UND DER SCHWEIZ. DIE SCHMOHL AG LÄSST DAMALS WIE HEUTE AUTOMOBILE TRÄUME WAHR WERDEN.

PRESTIGE SPRACH MIT CHRISTOPH HAAS (GROUP CEO UND VR) UND ROEDERIK PIKE (MANAGING DIRECTOR) ÜBER DIE GESCHICHTSTRÄCHTIGE AUTOGARAGE.

PRESTIGE: Herr Pike und Herr Haas, die 1923 gegründete Schmohl AG ist eine der traditionsreichsten und renommiertesten Autogaragen im Raum Zürich und in der Schweiz. Mit welchen Marken hat die Schmohl AG im Jahr 1923 begonnen?

CHRISTOPH HAAS: Julius Schmohl führte im Jahr 1923 einen einfachen Garagenbetrieb in Zürich Brunau mit Marken wie Steyr aus Österreich und Nash aus den USA. Durch seine Erfahrungen im Bereich der Fahrzeugimporte baute sich Schmohl einen feinen Kundenstamm auf und wurde schnell zur Kontaktstelle für edle Fahrzeugmarken. Bereits in den 30er-Jahren handelte er mit Bentley und Rolls-Royce. Aus unseren Archivbüchern geht zudem ein offizieller Händlervertrag aus dem Jahr 1950 hervor, der uns als erster offizieller Händler von Bentley und Rolls-Royce ausserhalb des UK auszeichnet.

Wenn Sie auf die Geschichte der Schmohl AG zurückschauen, was waren die wichtigsten Meilensteine für die Entwicklung des Unternehmens?

CHRISTOPH HAAS: 1935 wechselte der Standort der Garage. 70 Jahre lang war Schmohl dann im Zürcher Seefeld zu Hause. Als die zweite Generation der Familie Schmohl keinen Nachfolger innerhalb der Familie fand, wurde der Betrieb 1989 einem Mitarbeiterehepaar, Herrn und Frau Elsener, übergeben. Über Kontakte innerhalb des VW-Konzerns kam zehn Jahre später

FÜR DAS AUTOMOBIL

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Autorin_Swenja Willms Bilder_Schmohl AG

die Familie Kamps ins Spiel, die in Deutschland bereits sehr erfolgreich mit den Volkswagen-Marken tätig war. 1999 folgte die Übernahme der Schmohl AG durch die Familie Kamps, zeitgleich mit der Übernahme von Bentley durch Volkswagen und Rolls-Royce durch BMW. 2004 folgte der Umzug in den Glattpark, der uns neue Möglichkeiten für Wachstum geboten hat und seither unser Firmensitz ist. 2004 und 2005 wurden die Marken Lamborghini und Bugatti aufgenommen, McLaren folgte im Jahr 2011. Mit einem grossen Umbau im Jahr 2016 passten wir die verschiedenen Marken an die «Visual Identity» an. Im Zuge dessen trennten wir uns nach zwölf Jahren wieder von der Marke Lamborghini. Ein bewusster Entscheid, da alle fünf geführten Marken in den Jahren ihr Portfolio signifikant erweitert hatten und unsere Fläche mit Showroom, Werkstatt und Fuhrpark einfach nicht mehr ausreichte.

Apropos Marken: Seit diesem Jahr zählt die Marke Rimac zu Ihrem Portfolio. Wie kam es dazu?

CHRISTOPH HAAS: Rimac ist unser nächster grosser Zuwachs. Die Partnerschaft hat sich natürlich aus dem Kauf von Bugatti über Rimac ergeben. Die Marke ist vom Volumen her zwar noch relativ klein, aber wir wollen uns in Zukunft im Bereich Luxus-Elektrofahrzeuge positionieren und Rimac ist sicherlich das Nonplusultra, wenn es um elektrische Hypersportscars geht.

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Die Marken in Ihrem Portfolio, insbesondere Bentley und Rolls-Royce, geniessen weltweit eine ganz besondere Strahlkraft. Was macht diese so besonders?

CHRISTOPH HAAS: Es sind Marken mit einer unglaublichen Geschichte. Gerade Bentley, Rolls-Royce und Bugatti sind über 100 Jahre alt und gefüllt mit wertvollen Erlebnissen, Persönlichkeiten und ikonischen Fahrzeugen, die Automobilgeschichte geschrieben haben. Ausserdem nehmen die Marken eine ganz klare Positionierung ein und sind Synonyme für Qualität auf höchster Ebene.

ROEDERIK PIKE: McLaren hat vielleicht nicht so eine lange Geschichte, was Strassenfahrzeuge angeht, dafür aber im Rennsport. Es gibt keinen erfolgreicheren Rennstall als McLaren, nicht nur in der Formel 1, sondern auch in der Can-Am in Nordamerika und diversen anderen Serien. Die Marke ergänzt unser Portfolio von englischen Marken und Luxusfahrzeugen wunderbar.

Luxus bedeutete im Jahr 1923 noch etwas ganz anderes. Wie nehmen Sie die Entwicklung von Luxus im Fahrzeugsegment wahr?

ROEDERIK PIKE: Ich glaube, die Kernwerte sind dieselben geblieben. Was unterscheidet unsere von den auf Masse produzierten Fahrzeugen? Wir bieten ein viel grösseres Spektrum an Individualisierungsmöglichkeiten an und nehmen uns Zeit für den Kunden. Unsere Verkaufsberater pflegen fast eine freundschaftliche Beziehung zu ihnen. Die Konfiguration eines Fahrzeugs ist eine lange Reise und der Kunde erwartet eine sehr individuelle Beratung. Luxus steht bei unseren Fahrzeugen für die Liebe zum Detail und die Handwerkskunst. Aber gerade auch im Bereich der Technologien erwarten die Kunden Elemente, die man auch bei Premiumfahrzeugen findet. Also heute muss ein Bentley oder Rolls-Royce die neuesten Assistenzsysteme und das neueste Infotainment verbaut haben – neben den restlichen von Hand gefertigten Elementen. Die Luxusmarken müssen nicht zwingend die Innovatoren sein, aber sie müssen diese Elemente auf einem Toplevel anbieten können.

CHRISTOPH HAAS: Luxus hat immer mit Differenzierung zu tun. Auf Produktebene ist das immer die Individualisierung des Interieurs und Exterieurs, indem man auf Kundenwünsche eingehen kann, aber dann auch Differenzierungen bei den Dienstleistungen anbietet. Das verstehen wir unter Luxus.

PRESTIGE

Mit welchen Herausforderungen haben Sie in der Branche aktuell zu kämpfen?

CHRISTOPH HAAS: Die Automobilbranche ist sehr dynamisch. In den vergangenen 15 Jahren haben sich viele neue Player auf dem Markt etabliert. Tesla und andere Tech Companies setzen die oftmals etwas schwerfälligen Autokonzerne unter Druck und drängen die Investitionen der gestandenen Autohersteller in andere Richtungen. Dazu kommt oft ein politischer Druck, seien es die Klimawandeldiskussionen oder CO 2 -Restriktionen. Das sind zwar in erster Linie Herausforderungen für den Hersteller, aber wir stehen als Händler immer zwischen Hersteller und Kunde.

ROEDERIK PIKE: Wir sind ganz klar abhängig von den Produkten, die uns die Hersteller liefern. Da braucht es sehr viel Vertrauen bei den Kundenbeziehungen.

CHRISTOPH HAAS: In diesem Zuge muss man aber auch erwähnen, dass wir eine sehr kleine Nische im Automobilmarkt belegen. Ausserdem geht es bei uns in erster Linie nicht nur um das Thema Mobilität. Es geht nicht nur um die Befriedigung eines Mobilitätsbedürfnisses, sondern es geht um Freude, um Prestige, um Leistung, um Erlebnisse. Demzufolge sind gewisse Trends oder Herausforderungen, die den Volumenmarkt betreffen, bei uns weniger Thema.

Die Zukunft wird stark geprägt von den Produkten der Hersteller. Was dürfen Sie uns bezüglich der Pläne von Bentley, Bugatti, McLaren, Rimac und Rolls-Royce verraten?

ROEDERIK PIKE: Rolls-Royce hat sich ganz klar zur Elektromobilität bekannt. Im vierten Quartal wird der Spectre eintreffen, der erste vollelektrische Rolls-Royce. Auch alle neuen Modelle werden hier in Zukunft vollelektrisch sein, es gibt keine Zwischenphase mit Hybridmotor. Bentley als Teil des VW-Konzerns hat ebenfalls klare Ziele für die Zukunft. Hier gibt es derzeit eine Zwischenphase, in der die Elektrifizierung Einzug hält. Es wird ab dem nächsten Jahr keine Bentleys mehr geben, die nicht in irgendeiner Form elektrifiziert sind. Wir sprechen hier von Plugin-Hybriden, bis dann in naher Zukunft auch vollelektrische Fahrzeuge folgen werden. McLaren ist diesbezüglich noch nicht so konkret. McLaren baut Supersportwagen, und auch wenn man

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Ihr Herz schlägt für das Automobil: Christoph Haas (Group CEO und VR) und Roederik Pike (Managing Director) von der Schmohl AG.

«ES GEHT NICHT NUR UM DIE

BEFRIEDIGUNG

EINES MOBILITÄTSBEDÜRFNISSES, SONDERN ES GEHT

UM FREUDE,

UM PRESTIGE,

UM LEISTUNG, UM ERLEBNISSE.»

Christoph Haas, Group CEO / VR der Schmohl AG

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den neuen Technologien gegenüber sehr aufgeschlossen ist, möchte man Fahrzeuge mit höchster Fahrperformance bauen. Solange die Elektromobilität noch nicht den Werten von McLaren in puncto Leichtigkeit oder Energiedichte gerecht wird, wird man abwarten. Bei Bugatti sehen wir auch spannende Entwicklungen. Das kann man vielleicht darauf referenzieren, dass Rimac Bugatti gekauft hat, und durch diese Zusammenarbeit darf man auch bei den Geschwistermarken den Einzug der Elektromobilität erwarten. Aber dazu gibt es im Moment noch keine offiziellen Statements.

Wird das Produktportfolio der Schmohl AG künftig erweitert?

CHRISTOPH HAAS: Stand heute nicht, aber wir verschliessen uns auch nicht. Rimac ist ein hervorragendes Beispiel. Diese Zusammenarbeit war nicht geplant, sondern hat sich einfach ergeben. Wir haben eine Chance gesehen und die Marke passt zu uns. Stand heute sind wir ganz zufrieden mit unserem Portfolio. Und die Komplexität ist für die Grösse der Firma schon beträchtlich.

ROEDERIK PIKE: Als Firma mit einer solchen Geschichte werden oft Gelegenheiten an uns herangetragen: neue Standorte, neue Marken, neue Projekte rund um das Thema Mobilität. Das reicht von Classic Cars bis Zweiräder – alles Chancen, die wir prüfen und dann vielleicht in einem separaten Gefäss umsetzen, beispielsweise mit der «Schmohl Exclusive Cars AG». Aber hier bei der Schmohl AG, im Stammhaus im Zürcher Glattpark, ist es allein schon ein Kapazitätsproblem, neue Marken hinzuzunehmen, weil man tendenziell mehr Platz bräuchte.

Sie haben letztes Jahr die Tochtergesellschaft «Schmohl Exclusive Cars AG» gegründet und geben damit den Classic Cars eine grössere Gewichtung mit eigenem Standort. Was für einen Stellenwert haben Oldtimer in der Zukunft?

CHRISTOPH HAAS: Mit der Eröffnung der ClassicBoutique im Valley haben wir uns ganz klar positioniert, weil das Angebotsspektrum oder der Spagat hier im Glattpark zu breit wird. Man kann die Kundenerlebnisse, die ein Classic-Cars-Kunde erwartet, nicht mehr mit elektrifizierten Fahrzeugen unter einen Hut bringen. Diese Fahrzeuge, auch wenn im Mobilitätsbereich die Elektrifizierung Einzug hält, leben von Passion, Freude und Emotionen und sind Kulturgut. Diese Fahrzeuge werden uns überleben. Das ist eine Nische, die meiner Prognose nach nicht signifikant wachsen wird, aber sie wird Bestand haben und es werden diejenigen am Markt bestehen, die diese Kompetenz weiter pflegen und das Know-how weitergeben können.

Haben Sie vor, noch weiter zu expandieren?

ROEDERIK PIKE: Mit der «Schmohl Exclusive Cars AG» tauchen wir weiter ein in den Handel von Luxusgebrauchtwagen –ein sehr grosser und spannender Markt. Mit dem Standort in Weinfelden haben wir nun auch die Kapazität, weitere Marken als nur unsere Hauptmarken anzubieten und zu verkaufen. Auch hier bei der Schmohl AG gibt es immer wieder Eintauschfahrzeuge, die sehr spannend sind, die wir früher aber aufgrund des Alters oder wegen Platzgründen nur schwer verkaufen konnten.

CHRISTOPH HAAS: Grundsätzlich möchten wir den Luxusgebrauchtwagenhandel und den Dienstleistungsbereich für den Kunden auch in anderen geografischen Regionen erweitern.

Was wünschen Sie sich für das nächste Jahrhundert der Schmohl AG?

ROEDERIK PIKE: Grundsätzlich wünschen wir uns, dass wir uns in der Welt der Luxusautomobile weiterentwickeln dürfen und dass uns auch in Zukunft die Politik erlaubt, uns weiter damit zu beschäftigen. Denn auch hier gibt es Veränderungen in der Gesellschaft, die sich auf uns auswirken. Und wir hoffen sehr, dass die Leute immer noch Freude an diesen schönen Fahrzeugen haben dürfen. Wir wünschen uns, dass die Welt stabil bleibt und dass man sich noch an den schönen Dingen erfreuen darf.

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DAS ENDE EINER ÄRA

DER JAGUAR F-TYPE BLICKT ALS ULTIMATIVER

JAGUAR-SPORTWAGEN AUF EINE 75 JAHRE

LANGE TRADITION ZURÜCK, DIE 1948 AUF

DER LONDON MOTOR SHOW MIT DER

WELTPREMIERE DES JAGUAR XK120 IHREN

ANFANG NAHM. IN DEN FOLGENDEN

JAHRZEHNTEN BRACHTE JAGUAR MIT DEN

WEITEREN GENERATIONEN DES XK UND DEM LEGENDÄREN E-TYPE EINIGE DER

IKONISCHSTEN SPORTWAGEN ALLER ZEITEN

HERAUS. ZUR FEIER DES LETZTEN MODELLJAHRES PRÄSENTIERT JAGUAR NUN

EINE SONDEREDITION.

PRESTIGE
Autorin_Swenja Willms Bilder_Jaguar Land Rover
PRESTIGE

Der Jaguar F-TYPE des Modelljahrgangs 2024 sieht so dramatisch aus wie eh und je – der definitive Jaguar-Sportwagen zur Krönung einer 75 Jahre alten Blutlinie. Die kraftvollen Proportionen des Zweisitzers mit Frontmotor – mit einer Karosseriestruktur aus leichtem, verwindungssteifem Aluminium – springen sofort ins Auge. Zugleich weist die generelle Präsenz auf die fliessenden Formen des reichen Sportwagenerbes von Jaguar hin, das 1948 mit dem damals schnellsten Serienwagen der Welt, dem XK120, begann. Als Coupé oder Cabriolet kombiniert der Jaguar F-TYPE eine perfekte Symbiose aus Leistung und Fahrspass, muskulösem, selbstbewusstem Design und einem von luxuriösen Materialien, anspruchsvoller Handwerkskunst und exquisiten Details geprägten Interieur. Für das neue Modelljahr werden vier Modellvarianten erhältlich sein. Allen gemeinsam sind serienmässige 20-Zoll-Felgen, neue Abdeckungen der Radnaben sowie diskrete Detailänderungen wie der nun eingeschwärzte Jaguar-«Growler» im Kühlergrill und schwarz-graue statt rot-grüne R-Dynamic-Embleme. So steht der F-TYPE nun noch zielstrebiger und selbstbewusster auf der Strasse. An der Spitze des neuen Portfolios steht die neue Sonderedition F-TYPE 75 R mit Allradantrieb. Sie zeichnet sich durch einzigartige Interieur- und Exterieur-Designelemente aus, darunter das Black-Pack-Designpaket, die luxuriösen Sportsitze in WindsorLeder, der Dachhimmel in schwarzem Premium-Velours, das be-

sondere Kabinenlicht und – natürlich

der sinnbildlich für den F-TYPE stehende 5.0-Liter-V8-Motor mit 575 PS. Speziell für die neuen Modelle gestaltet sind diskrete Embleme an den vorderen Kotflügeln, welche die unverwechselbare Silhouette des F-TYPE widerspiegeln.

DER FAHRER IM FOKUS

Die Architektur des Cockpits spiegelt die Rolle des Jaguar F-TYPE als 1+1-Sportwagen wider. Sprich: Alles ist auf den Fahrer fokussiert. Zugleich verströmt das Cockpit Luxus und Sportlichkeit, indem es die von einem Jaguar erwartete hohe Handwerkskunst mit exquisiten Details, hochwertigen Materialien und Oberflächen paart. Vor Antritt einer Fahrt erfreut der F-TYPE seinen Fahrer beim Einsteigen mit einer orchestrierten Startprozedur: Zuerst schwingen die bündig liegenden Türgriffe automatisch aus, innen angekommen schwenken die Lüftungsdüsen in die geöffnete Stellung und der Starterknopf beginnt rot im Herzschlag-Rhythmus zu pulsieren. Die enganliegenden und gewichtsoptimierten Sitze verbinden eine ergonomisch optimierte Form mit hohem Komfort und optionalen Heiz- und Kühlfunktionen. Edle Bezüge in Windsor-Leder – Standard in den beiden Sondereditionen – spenden einen zusätzlichen Touch Luxus.

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SIMPLE

PERFEKTION

IM JAHR 2009 KÜNDIGTE ROLLS-ROYCE EINEN NEUZUGANG IN SEINEM PORTFOLIO AN, DER ETWAS VÖLLIG ANDERES ALS SEIN FLAGGSCHIFF «PHANTOM» BOT. DIESES PRODUKT FAND ANKLANG BEI EINER NEUEN GRUPPE VON MÄNNERN UND FRAUEN, DIE AUF DAS UNERMÜDLICHE STREBEN DER MARKE NACH PERFEKTION IN DESIGN, TECHNIK UND HANDWERK REAGIERTEN, ABER EINEN BESCHEIDENEREN UND MINIMALISTISCHEREN AUSDRUCK VON ROLLS-ROYCE SUCHTEN. DIE AUSFÜHRUNG DES ERSTEN GOODWOOD «GHOST» UND SEIN KLARER FOKUS DARAUF, DIE ANFORDERUNGEN SEINER KUNDEN ZU ERFÜLLEN, WAREN EIN UNEINGESCHRÄNKTER ERFOLG, UND IM LAUFE SEINES ZEHNJÄHRIGEN LEBENSZYKLUS WURDE DIESES TRANSFORMATIVE AUTOMOBIL ZUM ERFOLGREICHSTEN PRODUKT IN DER 116-JÄHRIGEN GESCHICHTE. MIT DEM NACHFOLGER, DEM NEUEN «GHOST», BEGEBEN WIR UNS AUF EINE REISE, DIE DEM LUXUSGEFÜHL DES GEFÄHRTS ALLE EHRE MACHT.

Vor mehr als sechs Jahren hat sich ein Team aus Luxus-Intelligence-Spezialisten, Designern, Ingenieuren und Handwerkern zusammengefunden, um mit der Entwicklung des neuen Rolls-Royce «Ghost» zu beginnen. Wie beim ersten Goodwood «Ghost», der 2009 auf den Markt kam, arbeitete dieses Kollektiv obsessiv daran, sicherzustellen, dass auch der Nachfolger seinen eigenen Platz im Rolls-RoycePortfolio einnehmen und eine einzigartige Reihe von Kundenwerten repräsentieren würde. Aufgrund der energiegeladenen, dynamischen Persönlichkeit des «Ghost» erkannten die Kunden, dass die Marke Rolls-Royce mehr bieten kann als ein Erlebnis mit Chauffeur. Tatsächlich fuhren Kunden in den Vereinigten Staaten von Amerika und in Teilen Europas ihren «Ghost» schon in den frühen Stadien seiner Einführung selbst. Unterdessen beschäftigten sich Kunden in Asien stark mit der vernetzten Technologie an Bord, sei es geschäftlich oder privat.

Zeitgleich wurden in Goodwood bedeutende Fortschritte mit der proprietären Aluminium-Spaceframe-Architektur der Marke erzielt. Dieser Spaceframe, der zuerst beim «Phantom» und dann beim «Cullinan» verwendet wurde, ist einzigartig bei Rolls-Royce und ermöglicht es den Designern und Ingenieuren der Marke, ein authentisches Superluxusprodukt zu entwickeln, das frei von den Einschränkungen der Plattformen ist, die zur Untermauerung von Grossserienfahrzeugen verwendet werden. Als «Ghost»Kunden noch mehr von ihrem Auto verlangten, nutzte Rolls-Royce seine Architektur, um darauf zu reagieren, indem es Technologien wie Allradantrieb und Allradlenkung in den neuen «Ghost» integrierte. Gleichzeitig verfolgte das Designteam eine aufkommende Bewegung, die die ästhetische Behandlung definierte. Es sprach von einer sich ändernden Einstellung unter «Ghost»-Kunden in Bezug auf die Art und Weise, wie Erfolg ausgedrückt wird. Intern «Post Opulence» genannt, zeichnet sie sich durch Reduktion und Substanz aus. Dafür müssen aussergewöhnliche Materialien ausgewählt und zelebriert werden. Design muss begrenzt, intelligent und unaufdringlich sein. Diese Philosophie ist das Gegenteil von «Premium Mediocracy», einem Begriff, der von Modekennern geprägt wurde. Dies bezieht

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Autorin_Swenja Willms Bilder_Rolls-Royce Motor Cars Ltd.

sich auf Produkte, die oberflächliche Behandlungen verwenden, zum Beispiel grosse Brandings oder, im Zusammenhang mit Autos, fleissige Nähte und andere Vorrichtungen, die eine Illusion von Luxus erzeugen, indem sie Produkte mit geringer Substanz in eine hochwertige Haut kleiden. Das kollektive Ergebnis ist der neue «Ghost» – ein Automobil, das exakt auf seine Kunden zugeschnitten ist und in seiner Schlichtheit perfekt erscheint.

EIN HARMONISCHES ENSEMBLE

Die schlichte Eleganz des neuen «Ghost» könnte wohl nirgends besser entdeckt werden als in dem Land, das für sein Gespür für Stil und Ästhetik bekannt ist. Wir befinden uns in der Avenue de Champagne im Städtchen Épernay in Frankreich. Hier reihen sich die prestigeträchtigsten Champagnerhäuser Frankreichs aneinander – 35 insgesamt. Darunter auch die Produktionsstätte und das ehemalige Eigenheim der Gründer von Perrier-Jouët: die Maison «Belle Époque». Seit 1990 hat sich dieses bezaubernde Haus dank eines Projekts von Pierre Ernst, dem derzeitigen CEO

von Perrier-Jouët, in ein bezauberndes Gästehaus verwandelt: Die Maison «Belle Époque» bietet ein fantastisches Erlebnis, eine Reise in die Ästhetik und Poesie des Jugendstils. Das Haus beherbergt die grösste private Sammlung des französischen Jugendstils in Europa und aussergewöhnliche Exponate der führenden Vertreter der Bewegung. Nahezu lautlos fahren wir bei der Maison «Belle Époque» vor – denn der weiterentwickelte 6.75-Liter-Doppelturbo-V12-Benzinmotor mit 571 PS ist zwar im neuen «Ghost» stärker, aber nicht lauter geworden. Mit derselben Hingabe für den Erwerb und die Restaurierung der Möbel in dem prestigeträchtigen Champagnerhaus setzte sich auch das Designteam von RollsRoyce an die Überarbeitung des neuen «Ghost». Entgegen der Maison «Belle Époque», die prunkvoll und träumerisch ausgestattet ist, folgt der Innenraum des neuen Ghost minimalistischen Prinzipien. Auf übertriebene Details und oberflächliche Verzierungen wurde verzichtet, um nicht nur einen entspannenderen

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Rückzugsort zu schaffen, sondern auch um die materielle Substanz besser zu zelebrieren und die Wirkung der individuellen Farbpersonalisierung zu maximieren.

Eine Umgebung zu schaffen, die von Reduktion, Schlichtheit und Eleganz geprägt ist, ist jedoch ein äusserst komplexes Unterfangen. Die allerfeinsten Materialien wie Leder, Hölzer und Metalle ziehen die Aufmerksamkeit der anspruchsvollsten Kunden auf sich. Zwei neue Lackierungen wurden speziell für das Automobil entwickelt. Das erste ist «Obsidian Ayous», inspiriert von der reichen Farbvielfalt von Lavagestein. Der zweite ist dunkler Bernstein, der subtilen Glamour in die Innenausstattung bringt, indem Lamellen aus feinen Aluminiumpartikeln in das dunkle Holz integriert werden. Eine Weltneuheit im neuen Ghost ist die massgeschneiderte Bildschirmtechnologie: Die Beleuchtung wird über 152 LEDs gesteuert, die über und unter der Instrumententafel angebracht sind, wobei jede Farbe sorgfältig auf die Beleuchtung der Uhr und des Instrumentenzifferblatts der Kabine abgestimmt ist. Der Fahrer wird in ein stimmiges Licht getaucht – natürlich wie üblich unter dem subtilen Funkeln des Starlight-Dachhimmels.

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TREFFEN DER Eleganz

ES WAREN GLANZVOLLE TAGE AM MAGISCHEN

UFER DES COMER SEES. DIE HERRLICHEN ANLAGEN

DES GRANDHOTELS «VILLA D’ESTE» BEREITETEN

EINE FANTASTISCHE BÜHNE FÜR DIE EXQUISITE

VIELFALT AN HISTORISCHEN AUTOMOBILEN DES DIESJÄHRIGEN «CONCORSO D’ELEGANZA VILLA

D’ESTE». DER EXKLUSIVE SCHÖNHEITSWETTBEWERB

FÜR HISTORISCHE FAHRZEUGE BEGEISTERTE

ZWISCHEN DEM 19. UND 21. MAI DIE ZAHLREICHEN

BESUCHER VOR ORT SOWIE DIE INTERNATIONALE

PRESSEWELT GLEICHERMASSEN MIT ACHT

UNWIDERSTEHLICH REIZVOLLEN KLASSEN – UND EINEM STRAHLENDEN SIEGER.

MITMit dem «Duesenberg SJ» gewann ein Speedster im Karosseriedesign von Gurney Nutting aus den 1930er-Jahren. Dem stolzen Besitzer, William Lyon, überreichten Helmut Käs, Leiter der BMW Group Classic und Präsident des Concorso d’Eleganza Villa d’Este, und Wilhelm Schmid, CEO von A. Lange und Söhne, am Sonntag den prestigeträchtigen Siegerpreis «Trofeo BMW Group – Best of Show». Gary Cooper, Clark Gable, Greta Garbo, James Cagney und viele andere Stars fuhren in den 1930er-Jahren einen Duesenberg, genauso wie Jay Gatsby im Remake von «Der grosse Gatsby». Die Firmengründer Fred und August Düsenberg waren 1880 aus Westfalen (Deutschland) in die USA ausgewandert. Mit einer kleinen Reihe exklusiver Modelle setzte sich Duesenberg –nun mit «ue» geschrieben – selbstbewusst an die Spitze des Marktes. Die Krönung folgte ab 1932 mit dem extravaganten Modell SJ: Bei zugeschaltetem Kompressor standen bis zu 320 PS zur Verfügung, die den grossen Wagen auf rund 220 km / h (140 mph) beschleunigten. Der Begriff «It’s a Duesy» wurde zu einem Synonym für die Qualität der Fahrzeuge.

Das Referendum des Publikums entschied der Ferrari «250 GT Spyder California» von 1961 mit seinem eleganten Coachwork von Pininfarina / Scaglietti für sich. Damit ist das Fahrzeug von Jonathan Hui, Keybridge Collection, Hong Kong, diesjähriger Preisträger des «Coppa d’Oro Villa d’Este».

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Autorin_Swenja Willms Bilder_BMW AG

Ein weiteres Highlight war die erstmalige Vergabe des «Trofeo Il Canto del Motore» für den brillantesten Klang eines Motors. Jonas Kaufmann, einer der grössten Tenöre unserer Zeit, überreichte den Preis an Christophe Count d’Ansembourg aus Belgien für den beeindruckenden Klang seines Ferrari «917 K» aus dem Jahr 1970. Das Publikum konnte in diesem Jahr endlich wieder in vollem Umfang an den Feierlichkeiten entlang des Ufers am Comer See teilnehmen. Nachdem der Publikumstag in der «Villa d’Este» schon lange vor Veranstaltungsbeginn ausverkauft war, bot die weitläufige Parkanlage der «Villa Erba» den interessierten Gästen am Samstag mit Wheels & Weisswürscht – oder: Amici & Automobili –ein aus München bekanntes Event. Mit mehr als 160 Fahrzeugen und 6000 Besuchern feierten die Mitglieder der zahlreich vertretenen BMW-Clubs Automobilität in vielen Dimensionen. Besonders vielfältig präsentierte sich auch der Sonntag mit dem «Concorso

d’Eleganza Villa d’Este Public Day – Il Festival», das mehr als 9000 Besucher begeisterte. Von der atemberaubenden Performance des Tänzers Yoann Bourgeois über die Ausstellung zu 100 Jahren Le Mans mit legendären Rennfahrzeugen aus einem Jahrhundert bis hin zur grandiosen Parade aller Fahrzeugklassen des Concorso d’Eleganza Villa d’Este 2023 stand der Publikumstag im Zeichen der gemeinsamen Begeisterung an Automobilität, der Freude am Fahren und der technischen Höchstleistungen.

Die diesjährige Edition des prestigeträchtigen Wettbewerbs für klassische Automobile wurde zudem durch zahlreiche festliche Momente geprägt. Mit «Porsche at 75: Delving into the Stuttgart legend’s iconic and eccentric back catalogue» und «A century of the 24 hours of Le Mans: Heroes of the most famous race in the world» waren gleich zwei Fahrzeugklassen beeindruckenden Jubiläen der automobilen Kultur gewidmet.

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WATCH ES & JEWELL ERY JEW ELLERY

WAT CHES&

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EIN MANN, EIN TRAUM
Autor_Gisbert L. Brunner Bilder_Patek Philippe

PRESTIGE: Herr Stern, Patek Philippe wird seit Generationen von derselben Familie gehalten. Ihr Urgrossvater hat Patek Philippe 1932 gerettet, indem er heimlich Aktien kaufte und sie LeCoultre wegnahm. Sonst wäre Patek Philippe heute womöglich unter dem Dach des Richemont-Konzerns. Unabhängigkeit ist eine Tradition in Ihrer Familie, das Eingehen von Risiken auch. Ihr Vater ging grosse Risiken ein, Sie tun es mit der Entwicklung vieler neuer Kaliber.

THIERRY STERN: Für mich war und ist das einfacher, weil ich jetzt genug Reserven habe. Ich bin in dieser Hinsicht ein sehr vorsichtiger Mensch. Das Schlimmste, was passieren könnte und passieren wird, ist eine grosse Krise. Natürlich wird diese eines Tages kommen, das weiss ich.

Ernsthaft?

Eines Tages ja. Ich hoffe immer, dass es während meiner gesamten Laufbahn nicht dazu kommen wird. Aber seien wir realistisch: Mein Vater musste zwei oder drei grosse Krisen durchstehen.

Die 1970er-Jahre zum Beispiel mit ihrer Quarzkrise.

Eines Tages muss ich mich auch einer Krise stellen, definitiv. Wir werden alle eine erleben. Aber das Schlimmste wäre, dann jene eigenen Mitarbeitenden zu verlieren, welche man mühevoll ausgebildet und qualifiziert hat, oder die besten. Es ist meine Angst, diese Leute zu verlieren. Um sie zu halten, braucht man also grosse Reserven …

… die Sie ja auch haben.

Mein Vater hat Reserven behalten. Wie ich gerade sagte, wusste er davon. Es ist ihm passiert. Und ich habe diese Reserve verdoppelt. Heute sagt mir zum Beispiel Herr Peny, unser CEO, immer, dass das ein bisschen zu viel ist.

Was antworten Sie ihm?

Ich erwidere, dass es mir egal ist. Wir verdoppeln die Reserve. Ich möchte vorbereitet sein, falls etwas passiert. Und ich denke, das ist wichtig. Das kann man nur als liquides Familienunternehmen machen. Da kann man sagen: Okay, wir behalten das Geld. Und das ist sehr wichtig. Es ist auch Teil der Mentalität von Patek, nicht zu rennen, um Geld zu verdienen, sondern um

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ALS PRÄSIDENT LEITET ER DAS TRADITIONSREICHE FAMILIENUNTERNEHMEN PATEK PHILIPPE IN VIERTER GENERATION. THIERRY STERN IM EXKLUSIVEN PRESTIGE-INTERVIEW.

das Unternehmen zu erhalten. Das Unternehmen gibt dir Essen und Geld zum Leben. Es geht also nicht nur darum, Dividenden oder was auch immer zu erwirtschaften. Das wäre falsch. Für mich ist es eine ganz einfache Sache, die ich immer im Kopf habe: Wenn ich schöne Uhren entwerfe, wird der Rest folgen. Das ist für mich eine extrem wichtige Regel. Und sie funktioniert.

Würden Sie sich als einsamer Leiter der Traditionsmanufaktur Patek Philippe bezeichnen?

Wenn es darum geht, Patek Philippe zu leiten, ist man nie allein, würde ich sagen. Und das finde ich sehr gut. Ich bin von professionellen Leuten umgeben. Sie alle sind die Hüter von Patek Philippe, nicht ich. Selbst wenn ich morgen sterben würde, würde Patek Philippe weiterbestehen. Ich meine, all diese Menschen sind wirklich gut, sie wissen, was zu tun ist. Es wäre überhaupt keine Katastrophe. Es ist also sehr wichtig zu sagen, dass man nie allein und emanzipiert sein kann. Das Team um einen herum ist auch der Lehrer und Beschützer. Es arbeitet auch, um die DNA-Marke für das Publikum zu bewahren. Wir reden von einer Mischung. Ich bin die nächste Generation, mein Vater ist nicht mehr aktiv, aber ich arbeite immer noch mit dem Team zusammen, welches er zusammengestellt hatte. Es gibt vielleicht auch noch ein paar andere natürlich. So funktioniert das bei Patek. Man darf also nicht verrückt sein, weil die Leute es intern nicht erlauben, verrückt zu sein. Und ich denke, das ist sehr gut. Der Geist ist hoffentlich immer

so offen, dass die Mitarbeitenden sagen können: Nein, Thierry, du liegst falsch, mach das nicht. Als Familienunternehmen ist es sehr wichtig, dass man sich auf die Leute verlassen kann, welche man kennt. Wenn man sagt, ich bin der Eigentümer, ich mache, was ich will, dann ist das das Ende von Patek Philippe oder jeder anderen Marke.

Sie betonen immer wieder, wie Sie von Ihrem Vater gelernt haben und wie er Sie auf Patek Philippe und die Philosophie des Familienunternehmens vorbereitet hat. Sind Sie nun emanzipiert? Immerhin hat sich Ihr Vater schon vor Jahren aus dem Tagesgeschäft in den Ruhestand zurückgezogen. Sie zeichnen jetzt verantwortlich für mehr als 2000 Menschen, für eine grosse traditionelle Uhrenproduktion.

In Bezug auf die Produkte gab es durchaus eine Emanzipation, als ich die Zukunft der 3970 entwerfen musste. Das war nicht einfach, denn es war eine ikonische Uhr. Und als wir sie einstellten, sagte mein Vater: Okay, du musst ein neues Design für dieses Uhrwerk finden. Aber pass auf, es ist eine ikonische Uhr, viel Glück. Und es dauerte etwa zwei Jahre, bis Patek Philippe die 5970 herausbrachte. Und die war sogar noch besser. Aber es war wirklich ein schwieriger Akt. Ich musste auf so viele Details achten. Ich habe wirklich von der Uhr geträumt. Und träumen, das ist ein wichtiges Wort für mich. Ich meine, man muss von seinem Produkt träumen. So habe ich gearbeitet.

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Enzo Ferrari hat gesagt, man muss sein Auto träumen. Sehen Sie, er kopiert mich (lacht). Nein, aber er hat absolut recht. Ich träume von meinen Uhren. Und ich sehe sie. Und selbst jetzt kann ich mir vorstellen, dass ich die Uhr sehe, dass ich sie vor mir sehe, wissen Sie, ich kann sie mir vorstellen. Und diese 5970, als ich sie meinem Vater vorstellte, das war der Moment, in dem ich mich emanzipiert habe, was das Design angeht. Weil es so eine coole Uhr war, war er sichtlich beeindruckt. Und danach konnte ich tun, was ich wirklich wollte.

Philippe Stern kann als hintergründiger Vater der Nautilus gelten. Sie sind gestalterischer Vater der nicht minder begehrten Aquanaut. In beiden Fällen hat Patek Philippe Ikonen in der Uhrenindustrie geschaffen. Was ging Ihnen mit Blick auf die gut 20 Jahre alte Nautilus durch den Kopf, als Sie diese Armbanduhr 1995 oder 1996 nach Ihrem Einstieg bei Patek Philippe kreierten?

Die erste Frage war, wie man die Aquanaut präsentiert und verkauft. Ein wichtiger Schritt besteht logischerweise darin, eine Uhr zu entwickeln. Der zweite Schritt war die Frage, wie man sie kommunizieren und verkaufen kann. Das kam mir wirklich in den Sinn. Jedes Mal, wenn ich eine Uhr entwerfe, denke ich auch darüber nach, wie wir sie der Welt zeigen, wie wir sie der Welt erklären können. Das ist sehr wichtig. Es ist wirklich ein Teil des gesamten Prozesses der Herstellung einer neuen Uhr. Das Erklären einer Uhr ist sehr wichtig. Ich glaube, wenn man ganz klar erläutert, warum man sie gemacht hat, kann man auch sehr weit gehen. Ich werde den Leuten sicher nicht erzählen, dass ich schon eine andere Idee habe. Für mich ist das ein bisschen wie ein Schachspiel. Wenn ich eine Uhr entwerfe, kenne ich bereits die nächsten beiden. Es ist nicht nur eine Uhr, sondern es geht immer um eine Familie, die sich fortsetzen wird. Was wir dieses Jahr auf der Watches and Wonders gezeigt haben, ist für mich definitiv alt, denn ich bin schon zwei Jahre weiter.

Sie denken immer strategisch voraus.

Ja, und ich weiss genau, was ich tun werde und warum.

Ist das logisch und zwingend?

Ja. Das ist auch sehr wichtig für unsere Kunden – wegen des Glaubens an die Marke und ihrer langfristigen Wirkung. Sie haben die erste Version eines Uhrenmodells gekauft, und jetzt

kommt die zweite Ausführung. Das ist sehr wichtig für mich. Das Entwerfen einer Uhr ist also nur ein Teil des Prozesses. Von der Zukunft träumen zu können, gehört auch dazu. Es ist Teil des Marketings, es ist Teil vieler anderer Dinge, die damit einhergehen. Ich meine, wenn man dazu in der Lage ist, weiss man auch, dass man Profi ist.

Haben Sie bei der Kreation der Aquanaut in Erwägung gezogen, eine Ikone zu schaffen, die bis weit in die Zukunft Bestand haben wird?

Das würde ich so nicht sagen. Wenn man eine Uhr kreiert, weiss man grundsätzlich nie, ob sie ein Leader sein wird oder nicht. Bei mir war das vor 20 Jahren so. Heute spüre ich es durchaus. Ich kann einschätzen, diese Uhr wird ein grosser Erfolg werden, sie wird in der Kollektion bleiben und es wird Modifikationen geben, sie wird auf Dauer bleiben. Oder diese Uhr wird ein kurzfristiger, einmaliger Hit, und dann muss ich aufhören, weil es nicht etwas ist, das zu lange aufhalten sollte. Also ja, heute weiss ich es. Es ist vielleicht anmassend, das zu sagen, aber auch das ist nur eine Frage der Erfahrung. Also ich spüre schon, dass ich alt werde.

Trotz aller Modernität bringt die Aquanaut ein subtiles Gespür für traditionelle Designs und durchweg den Geist von Patek Philippe zum Ausdruck. Hat Sie Ihr Vater dorthin geführt oder wie sind Sie dazu gekommen?

Nein, mein Vater war das eher weniger. Natürlich hatte ich das Glück, all diese schönen Uhren seit meiner Jugend immer wieder zu sehen. Ich denke, dadurch gelangte die DNA in meinen Kopf. Die Idee war ja immer dieselbe, dass wir mit Patek eine

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bestimmte Linie bewahrt haben. Ich kann also nicht wirklich mit Gimmicks spielen. Man muss also die Vergangenheit studieren, um die Marke, die Form und auch das Uhrwerk wirklich zu verstehen. Und wenn man das tut, bekommt man im Laufe der Zeit eine bestimmte Linie im Kopf. Aber für mich war auch wichtig, dass man sich immer weiterentwickeln muss. Es ist ein bisschen wie beim Porsche 911. Er ist im Grunde immer noch derselbe, hat sich jedoch immer wieder weiterentwickelt. Und genau das versuche ich auch mit Uhren zu machen. Man muss etwas Neues schaffen, ohne dabei das Image der Marke und einer Linie zu zerstören. Bei der Calatrava-Linie weiss ich zum Beispiel, wie weit ich gehen kann. Es gehört zu meinem Job, an die Grenzen zu gehen, ja.

Wann oder wie erkennen Sie, dass die Grenze erreicht ist?

Der Grenze muss man sich vorsichtig nähern. Und dann gibt es eine rote Linie, die man nicht überschreiten sollte. Das Schöne, die Herausforderung und die Motivation, welche ich habe, bestehen darin, dass ich immer am Rande der Grenze bin. Es ist nur deine eigene Ausbildung, die dich verstehen lässt, wie weit du gehen kannst. Das ist natürlich meine Vision. Ich bin jedoch jemand, der sich gerne weiterentwickelt, aber auch traditionell bleibt, und das schon seit meiner Kindheit. Mein Grossvater und mein Vater haben mir immer gesagt, dass Philippe eine Tradition der Innovation hat. Und das ist es, was ich im Kopf habe, wenn ich diese Art von Design mache. Es ist wichtig, die Vergangenheit aufzugreifen. Da kommen wir her. Aber wenn man als neue Generation seinen eigenen Beitrag leistet, dann ist es das, was die Leute auch von mir erwarten. Wenn Sie also Produkte vergleichen, entdecken Sie eine Evolution der Generationen.

«ICH TRÄUME VON MEINEN UHREN. UND ICH SEHE SIE.»

Thierry Stern

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Wie geht das?

Indem ich viele verschiedene Zeichnungen, viele verschiedene Prototypen ausprobiere. Das ist nichts, was man auf einmal herausfinden kann. Es dauert vielleicht sechs Monate, mitunter auch ein Jahr, um das richtige Gehäuse oder das richtige Zifferblatt zu entwerfen. Und ich kann nicht sagen, dass es das perfekte Modell gibt. Das gibt es nämlich nicht. Aber etwas Neues zu kreieren, das gut aussieht und von den Leuten geschätzt wird, ist ein langer, langer Prozess.

Wie viele Entwürfe gibt es auf dem Weg?

Sehr oft denken die Leute: Oh, er macht ein Design und das war’s dann. Nein. Das schlichteste Zifferblatt, welches wir damals in unserer Kollektion hatten, war eine einfache Calatrava. Ich glaube, ich brauchte 30 Prototypen von Zifferblättern, bis ich das richtige gefunden hatte. Aber so funktioniert es bei Patek. Es gibt keine Grenzen, was das Ausprobieren angeht. Man muss ausprobieren und erneut ausprobieren. Und plötzlich sieht man das Endergebnis und sagt: Das ist das Richtige.

Dann steht die Entscheidung?

Dann ist es in der Tat meine eigene Entscheidung. Vielleicht ist es nicht die beste, ich weiss es nicht. Aber das ist es, woran ich glaube. Ich habe mir wirklich die Zeit genommen – und das tue ich immer noch –, den Leuten im Hause Patek Philippe sowie unseren Konzessionären zuzuhören. Dazu auch Ihnen von der Presse. Die ist ebenfalls wichtig.

Sie sagten, dass Sie aus der eigenen Anschauung gelernt haben. Ich habe mir wirklich viele Uhren angesehen, wissen Sie. Ich habe viele, viele Stunden gebraucht, um mir Museumsstücke und Bücher anzuschauen. Aber nur die von Patek. Kataloge anderer Marken schaue ich mir übrigens nie an. Es ist keineswegs so, dass ich sie nicht mag, aber ich möchte mich nicht beeinflussen lassen. Und so versuche ich, meine Uhren zu entwickeln.

Wenn ich Sammlerstücke von Patek Philippe betrachte, also Uhren aus den 1940er- oder 1950er-Jahren, dann besassen die meiner Meinung nach meist ein hohes Mass an Perfektion. Die Proportionen von Gehäuse, Zifferblatt und Zeiger – sie bestimmen das Bild von einer Uhr.

Bei mir ist das die Erfahrung nach nur 30 Jahren. Als ich jung war, habe ich meinen Vater gefragt, wie ich die Uhren beurteilen kann. Und ich sagte: Hör zu, ich habe hier zwei Stücke, eines ist billig, das andere teuer, ich sehe jedoch keinen Unterschied.

Was hat Vater Philippe geantwortet?

Seine Antwort war ganz einfach. Er sagte: Wenn du erst einmal ein paar hundert Uhren in der Hand hattest, wirst du es wissen. Und genau so kam es. Wenn du etwas entwirfst, hast du eine Vorstellung davon, wie du es machen kannst, wie weit du gehen kannst. Es sind oft Details. Und es ist wirklich sehr wichtig, sich genau auf diese Details zu konzentrieren.

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Das geht am Ende aber ins Geld.

Man muss zwangsläufig akzeptieren, dass es dafür kein Budget gibt. Wir haben zwar ein Marketing-Briefing, aber ich lese es nicht einmal. Ich kenne es nämlich und es sollte mich nicht antreiben, wenn ich etwas kreiere. Man sollte nicht sagen, okay, ich habe ein Budget von sagen wir 150 Franken für dies oder das. Das sehe ich anders. Ich versuche einfach, das Beste aus dem zu machen, was ich kann.

Wie steht es um Assistenz?

Vor vielen, vielen Jahren hatten wir eine Person, die uns bei der Gestaltung half. Sie war ziemlich wichtig für uns und hat immer eine riesige Zeichnung von dem Zifferblatt gemacht. Sie teilte mir mit, dass sie so gut sehe, ob es schön aussieht oder nicht. Ich denke, das war eine gute Idee. Und genau das mache ich heute bei den Prototypen. Zum Beispiel verwende ich Wachs für das Gehäuse. Ich mache es viel grösser, weil ich so jedes Detail sehen kann. Es gibt aber auch Tricks, die man jahrelang lernen muss. Am Ende gewöhnen sich die Augen daran, Perfektion zu sehen und einschätzen zu können. So kann ich es mir erklären. Es ist auch eine Chance. Persönlich habe ich nie eine Designschule besucht. Aber ich habe, sagen wir es so, in und aus der Praxis gelernt. Natürlich habe auch ich vorher eine Menge Fehler gemacht. Aus diesen habe ich ungemein viel gelernt.

Ihr Vater hat Sie auf Patek Philippe vorbereitet. Bereiten Sie in diesem Sinne auch Ihre Kinder auf die Zukunft bei Patek Philippe vor?

Nein, ich bereite meinen Ruhestand vor (lacht).

Gut, oder eher doch nicht. Also folgen Sie dem Beispiel Ihres Vaters?

Ich werde ihm folgen, aber genau genommen ist es ein schöner Kreislauf. Wir werden vielleicht mit einer Ihrer anfänglichen Fragen abschliessen. Ich werde ihm folgen, aber ich werde es etwas anders machen, weil wir uns anpassen und etwas anders arbeiten müssen. Die DNA wird dieselbe sein, die Ausbildung wird etwas anders sein, sie hat sich nämlich weiterentwickelt. Und ich muss mich auch in der Art und Weise, wie ich meine Kinder ausbilden werde, weiterentwickeln. Es wird besser sein, vielleicht aber schwieriger. Aber so ist Patek Philippe nun mal.

Thierry Stern, Jahrgang 1970, besuchte eine Wirtschaftsakademie und die Genfer Uhrmacherschule. Anschliessend bereitete er sich in Europa, den USA sowie unter Anleitung von Philippe Stern direkt im Familienunternehmen auf die verantwortungsvolle Rolle als sehr nahbarer und unprätentiöser Präsident von Patek Philippe vor. 2009 trat er in die extrem grossen Fussstapfen seines Vaters.

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DIE ENDLOSE

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METAMORPHOSE

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Autorin_Swenja Willms Bilder_Bulgari

SEIT 75 JAHREN ZEIGT BULGARI SEINE KÜHNE KREATIVITÄT, GENIALE HANDWERKSKUNST UND SEINEN MODERNEN GEIST DURCH SEINE EMBLEMATISCHEN SERPENTI-KREATIONEN. ALS IKONE ENDLOSER METAMORPHOSE IN DIE GESCHICHTE EINGEGANGEN, BLEIBT DIE ANZIEHUNGSKRAFT DER ELEGANTEN SCHLANGE BEI JEDER KREATIVEN TRANSFORMATION UNVERÄNDERT UND IMMER IHRER URSPRÜNGLICHEN ESSENZ TREU.

DIE

Die Geschichte von Bulgaris Serpenti, die Zeit, Raum und Kreativität überwindet, begann Ende der 1940er-Jahre in der Uhrenund Schmuckwelt und breitete sich später auf das Universum der Lederwaren aus. Im Laufe der Jahrzehnte interpretierte die Ikone erfolgreich den Geist jedes Zeitalters und wurde von Generation zu Generation zum Symbol weiblicher Ermächtigung. Als faszinierendes Emblem mit vielen kulturellen Konnotationen erreichte sie auch die Welt der Kunst, eine unerschöpfliche Inspirationsquelle und ein kreatives Experimentierfeld für Bulgari. Als Jubiläumsjahr wird 2023 ein aufregendes neues Kapitel in einer Geschichte des kontinuierlichen Wandels schreiben, in der Inspiration zu Kunst und Erbe zu Zukunft wird. Eine Geschichte ohne Ende, nur ewige Verwandlung. Dies ist die unendliche Geschichte von Serpenti.

VOM MYTHOS ZUR IKONE

Die Legende von Serpenti beginnt, lange bevor das Fabeltier in die prestigeträchtige Schmuckwelt Einzug hielt. Die Schlange ist tief in der Geschichte der Menschheit verwurzelt und hat die Fantasie von Ost nach West und durch die Jahrtausende hindurch erregt. In der griechischen und römischen Mythologie wurde angenommen, dass sie aufgrund ihrer Fähigkeit, sich zu häuten, transformative und regenerative Kräfte besitzt. Diese universelle Energie in ständiger Erneuerung wurde symbolisch durch das Ouroboros dargestellt, das Symbol für eine Schlange, die sich in den Schwanz beisst, um einen unendlichen Kreis ohne Anfang und Ende zu bilden. Ihre sich ständig verändernde Natur und ihr ewiger

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Geist sind ein Leitmotiv der Schlangenikone von Bulgari seit ihren Anfängen im Jahr 1948, als die ersten Serpenti-Kreationen ihr Debüt als Schmuckuhren feierten, die um das Handgelenk gewickelt werden sollten. Zu dieser Zeit war Serpenti stilisierter: Ihr verbundener Körper wurde mit der genialen Tubogas-Technik gefertigt, die meisterhafte Goldschmiedekunst mit der angeborenen Geschmeidigkeit der Ikone verband. Das industriell inspirierte, flexible Röhrenband aus Edelmetall, das ohne Löten hergestellt wird, war Ausdruck des Innovationsgeistes von Bulgari und passte daher natürlich zur zukunftsorientierten Identität von Serpenti. In den 1950er-Jahren begann sich die Bulgari-Schlange in Richtung eines figurativeren Stils zu bewegen, mit einem kostbaren Kopf, der mit Rubin-, Smaragd- oder Diamantaugen verziert war. Dies war eine Entwicklung, die in den 1960er-Jahren ihren Höhepunkt erreichte, als sich die Lackierung der Schlange in eine Leinwand für kreative Experimente verwandelte und ihre verführerischen Schuppen mithilfe von Edelsteinen und farbiger Emaille artikuliert wurden. In diesen erfinderischen Jahren kreierte die Maison die ersten Serpenti-Secret-Jewellery-Uhren mit einem vom Kopf verdeckten Zifferblatt. Die auffälligen Farbkombinationen und unkonventionellen Materialien, die in jenen Jahren eingeführt

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wurden, waren sinnbildlich für den legendären Stil von Bulgari, während die meisterhaft von Hand aufgetragenen Emaillen und Edelsteine sowie die flexiblen röhrenförmigen Schuppen, die erfinderisch mit einem geschmeidigen inneren Kern verbunden waren, bewiesen, wie tief die Entwicklung von Serpenti mit Bulgaris einzigartiger Kunstfertigkeit als Juweliermeister verflochten war. Die Schlange hat sich von einer faszinierenden Form zur nächsten entwickelt und bietet auch atemberaubende Interpretationen ihres sechseckigen Schuppenmotivs, verschiedene Kostbarkeitsstufen und einzigartige Kombinationen aus erlesenen Edelsteinen, faszinierendem Design und kreativer Handwerkskunst. Von historischen Stücken bis hin zur eleganten, ultramodernen, stilisierten Serpenti Viper, die wir heute kennen, bleibt die Ikone für immer ein Symbol für kühne Transformationen – immer bereit, eine neue Bewegung zu offenbaren oder eine hypnotische neue Form anzunehmen. «Das Serpenti-Schild immer wieder neu zu interpretieren, ohne seine Identität zu ändern, ist eine inspirierende Herausforderung», sagt Lucia Silvestri, Bulgaris Kreativdirektorin für Schmuck. «Es ist diese perfekte Balance zwischen ihrem Erbe und der Entwicklung der Kreativität, die die Ikone wirklich zeitlos und immer auf der Höhe der Zeit gemacht hat.»

DIE KOLLEKTION ZUR 75. FEIERLICHKEIT

Seit den späten 1940er-Jahren ist Serpenti ein Symbol für unerbittliche Metamorphose, immer auf der Seite von Frauen, die sich ihre Macht zu eigen gemacht haben. Im Jahr 2023 feiert dieses legendäre Emblem 75 Jahre endloser Transformation und schreibt ein neues Kapitel in seiner Geschichte. Als Teil dieses bedeutsamen Jubiläums stellt Bulgari nun drei faszinierende Schmuckkreationen vor. Das Set, bestehend aus einer Halskette, einem Ring und einem Paar Ohrringe sowie einem Armband, das später im Jahr herausgebracht wird, ist eine Hommage an die berühmten Serpenti-

Stücke Mitte der 1950er-Jahre, die eine neue erfinderische Technik mit dem Namen von Pallini einführten, wegen der winzigen und flexiblen Perlen, die die Haut dieser Serpenti-Kreationen einzigartig machen. Die Serpenti-Schmuckkreationen 2023 verschmelzen die authentische, ursprüngliche Schönheit der Schlange mit einem neuen, zeitgenössischen Flair und entfalten die endlose Faszination der Ikone durch die Wunder der Handwerkskunst von Bulgari. Um den geschmeidigen Körper zu giessen, werden Hunderte von beweglichen kleinen Goldperlen meisterhaft auf die zentrale Goldspule gelötet, was der kostbaren Haut der Ikone Bewegung und einen reichen taktilen Reiz verleiht. Ihre modulare Bauweise mit kunstvoll zusammengefügten einzelnen röhrenförmigen Schuppenelementen bewahrt auf natürliche Weise die angeborene Geschmeidigkeit, verführerische Flexibilität und Tragbarkeit der Ikone.

Die drei Kreationen, die sich an der unwiderstehlichen Anziehungskraft der Serpenti-High-Jewellery-Stücke von Bulgari orientieren, spielen alle mit dem Kontrast zwischen dem sinnlichen Körper aus 18 Karat Roségold und dem kostbaren, mit Diamanten besetzten Kopf und Schwanz, während der magnetische Charme der Schlange durch hypnotische Augen aus schwarzem Onyx hervorgehoben wird.

Modern und zeitlos, Serpenti hat erneut ihre Haut verändert, um ihre ewige Pracht zu entfesseln. Der Anfang einer grandiosen Geschichte.

WATCHES & JEWELLERY 113

FRÜHJAHR

UHREN2023

LUXURIÖSE ARMBANDUHREN SIND WEITERHIN IM TREND. DIE UHRENINDUSTRIE BOOMT, DEN BEWEIS LIEFERT DIE EXPORTSTATISTIK: DIESBEZÜGLICH

WAR 2022 DAS ERFOLGREICHSTE JAHR ALLER ZEITEN. NOCH NIE ZUVOR VERLIESSEN DIE SCHWEIZ

INNERHALB VON ZWÖLF MONATEN SO VIELE ZEITMESSER. UND DIE PROGNOSEN FÜR DAS FRÜHJAHR SEHEN ROSIG AUS: DIE NEUHEITEN DER SAISON VERSPRECHEN SPANNUNG, ELEGANZ UND HÖCHSTE TECHNISCHE RAFINESSE.

ÜBER

Über mangelndes Interesse an ihren Erzeugnissen können sich die Fabrikanten luxuriöser Armbanduhren gegenwärtig nicht beklagen. Für viele Neuheiten zeichnet sich schon am Tag der Präsentation ab, dass die Nachfrage das verfügbare Angebot übersteigen wird. Längst gilt diese Feststellung nicht mehr nur für maskulin geprägte Zeitmesser. Frauen haben ihren Uhr-Hedonismus entdeckt und agieren immer öfter als Konkurrentinnen um die begehrten Produkte. Viele Repräsentantinnen des weiblichen Geschlechts geben sich nicht mehr mit nur einer Armbanduhr zufrieden. Gegenüber Männern besitzen sie jedoch einen gewaltigen Vorteil: Die Damen von Welt können speziell für sie gestaltete und kleiner ausgeführte Objekte ebenso gut tragen wie solche, die eigentlich an die Herren der Schöpfung adressiert sind. Folglich ist das Spektrum, aus dem Uhrenliebhaberinnen schöpfen können, schlicht und einfach riesig. Grund zur Resignation ist das für Männer allerdings nicht: Die Vielfalt an Frühjahrsneuheiten des Jahres 2023 ist riesig. Und es gibt ein breites Spektrum tickender Alternativen, sollte das Wunschmodell nicht (mehr) verfügbar sein.

ZEHNTELSEKUNDEN-STOPPER

Einen rein mechanischen Chronographen hat es in der mehr als 60 Jahre währenden Biografie von Grand Seiko noch nie gegeben. 2023 ändert sich das mit dem Lancement des «Tentagraph». Der Name bringt zum Ausdruck, dass diese Armbanduhr auf die Zehntelsekunde genau stoppen kann. Möglich macht es das 2021 vorgestellte Kaliber 9SA5 mit innovativer Doppelimpulshemmung und fünf Hertz Unruhfrequenz. Dieses Manufaktur-Automatikwerk indiziert natürlich die Zeit. Auf Knopfdruck treibt es auch ein vorderseitig montiertes Chrono-Modul an. Die Verbindung stellt eine vertikale Friktionskupplung her. Das Ensemble nennt

sich 9SC5 und baut summa summarum acht Millimeter hoch. Einem klassischen Schaltrad obliegt die Steuerung von Start, Stopp und Nullstellung. Zwei Totalisatoren reichen bis 30 Minuten und zwölf Stunden. Schutz bietet ein 43.8-Millimeter-Titangehäuse der sportlichen Linie Evolution 9. Vor dem blauen, vom Mount Iwate inspirierten Zifferblatt mit markant applizierten Leuchtindizes rotieren ebenso augenfällige Leuchtzeiger. Bevor ein «Tentagraph» das Shizukuishi Studio in Morioka verlässt, muss er ein 20-tägiges Prüfprozedere bestehen.

ZWEIMAL BIG BANG

An weiblichen Handgelenken ist die Hublot «Spirit of Big Bang 32 mm Pavé» ganz in ihrem Element. Aus King Gold besteht das tonneauförmige Gehäuse. Der mit Platin legierte Werkstoff wirkt wärmer als Rotgold. Nicht weniger als 96 Diamanten lassen die Augen leuchten. Von der 2005 lancierten Big Bang inspiriert ist das tonneauförmige Erscheinungsbild der 32 Millimeter breiten und bis zu 100 Meter wasserdichten Armbanduhr. Per Knopfdruck lässt sich das Kautschukband lösen und beispielsweise durch ein andersfarbiges ersetzen. Die Messung der kostbaren Zeit vertraut Hublot dem Automatikkaliber HUB1120 an.

Von der Leichtigkeit des uhrmacherischen Seins zeugen genau 50 Exemplare der «Big Bang Integrated Tourbillon Full Texalium Carbon». Jede dieser Armbanduhren wiegt lediglich 68 Gramm. Das 43-Millimeter-Gehäuse und sein nahtlos integriertes Gliederband sind aus Carbon gefertigt. Den silbrigen Glanz erzeugt eine Schicht aus dem Werkstoff Texalium. Dabei handelt es sich um ein innovatives Verbundmaterial, welches einen Glasfaserkern mit einer dünnen Deckschicht aus Aluminium kombiniert. Aus 282 Komponenten montieren Uhrmacher das Automatikkaliber HUB6035 mit Tourbillon.

WATCHES & JEWELLERY 117 © Grand Seiko
Autor_Gisbert L. Brunner

COMEBACK

Gleich zwei Geburtsdaten besitzt die IWC «Ingenieur»: 1956 debütierte die runde Referenz 666, im Jahr 1976 ging die «Ingenieur SL» an den Start. Als gestalterischer Vater zeichnete niemand Geringerer als Gérald Genta verantwortlich. Die grosse Version mit beachtlichen 40 Millimeter Gehäusedurchmesser, oftmals auch als Jumbo tituliert, trug die Referenznummer 1832. Ein Weicheisen-Innengehäuse schützte das federnd aufgehängte Automatikwerk vor Magnetfeldern bis zu 1000 Gauss. Infolge nur sehr geringer Stückzahlen avancierte diese Armbanduhr zum gesuchten Sammlerstück. Für IWC war das ein Grund, exakt dieser ikonografischen «Inge» ein Comeback zu bescheren. Mit der «Ingenieur Automatik 40» betritt die Schaffhauser Manufaktur also kein Neuland. Der nun hinzugefügte Flankenschutz für die Krone hat sich unabhängig von Genta im Zuge der Evolution ergeben. 40 Millimeter Durchmesser und eine Wasserdichte bis zu zehn Bar zeichnen die Gehäuse wahlweise in Stahl oder Titan aus. Einem exklusiven Automatikwerk des Kalibers 32111 obliegt die Zeitmessung. Beim Stahlmodell stehen drei Zifferblattfarben zur Wahl.

WENDEUHREN

Ein Jubiläum feiert die Reverso 2023 nicht. Gleichwohl spielt diese Armbanduhr bei Jaeger-LeCoultre eine wichtige Rolle. Das Beachten des Gebots, bei wichtigen Terminen nicht auf die Uhr zu blicken, unterstützt die «Reverso Tribute Small Seconds». Wenn nötig oder gewünscht, zeigt der rechteckige Klassiker nur seine zeitlose Rückseite. Diese lässt sich beispielsweise durch Initialen personalisieren. Im Inneren des Wendegehäuses, dessen Zeit-Seite mit kleinem Sekundenzeiger sich im Nu nach vorne drehen lässt, kommt das hauseigene Handaufzugskaliber 822 zum Einsatz. Beim neuen «Reverso Tribute Chronograph» erfüllt die Manufaktur beide Gehäuseseiten mit uhrmacherischem Leben. Hier zeigt das Handaufzugskaliber 860, was es alles kann. Die reduzierte Seite steht im Zeichen der Stunden und Minuten. Ein Handgriff fördert den Zeitschreiber ans Tageslicht. Die Architektur des Uhrwerks und ein durchbrochen gestaltetes Zifferblatt setzen den Reiz der komplexen Mechanik mit Schaltradsteuerung, horizontaler Räderkupplung und retrogradem 30-Minuten-Zähler angemessen ins Licht. Natürlich drehen die Zeitzeiger auch hier nach rechts. Beide Modelle sind erhältlich in Stahl oder Gold.

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© IWC

SUPER PRÄZISION

In der langen Geschichte des Hauses Omega spielt das Thema Ganggenauigkeit von Uhren eine bedeutende Rolle. Auch die neueste Kreation des Jahres 2023 ist voll und ganz auf Präzision eingestellt. Konkret verspricht das Swatch-Group-Mitglied, dass die «Speedmaster Super Racing» überhaupt nicht nach- und jeden Tag maximal zwei Sekunden vorgeht. Der dazu nötige Stein der Weisen ist winzig und hoch elastisch. «Spirate» heisst eine neuartige Si14Unruhspirale aus temperaturstabilisiertem Silizium. Ihre Besonderheit besteht in einem exzentrischen Reguliermechanismus auf der Unruhbrücke. Mit seiner Hilfe können Uhrmacher die Steifheit des Befestigungspunkts besagter Spiralfeder beeinflussen und eine sehr präzise Regulierung des Co-Axial-Master-ChronometerAutomatikkalibers 9920 vornehmen. Selbiges, ausgestattet auch mit einem Chronographen, hat das Eidgenössische Institut für Metrologie (METAS) zertifiziert. Es tickt in einem 44.25 Millimeter grossen und 14.9 Millimeter hoch bauenden Stahlgehäuse mit vorder- und rückseitigem Saphirglas. Bis zu fünf Bar Druck erreicht die Wasserdichte.

FARBENSPIEL

Ein wahres Feuerwerk an Farben verstrahlt die «Excalibur Blacklight Spin-Stone Monobalancier» von Roger Dubuis. Wer eines von nur 28 Exemplaren an seinem Handgelenk trägt, lenkt die Blicke garantiert magisch auf sich. Eine Spezialität der Genfer Manufaktur besteht in der skelettierten Konstruktion von Uhrwerken. Sie erinnert an ein Spinnennetz. Das ist auch beim hauseigenen Kaliber RD720SQ mit Mikrorotor-Selbstaufzug, 72 Stunden Gangautonomie und vier Hertz Unruhfrequenz der Fall. Als wahre Highlights dieser Armbanduhr entpuppen sich allerdings die von Rot bis Blau abgestuften Spinelle. Für gleichmässige und exakt aufeinander abgestimmte Farbtöne wird jeder einzelne Stein synthetisch gezüchtet. Durch die anspruchsvolle Technik verschmelzen Farbe und Licht perfekt miteinander. Der innovative Spin-Stone-Schliff ist zum Patent angemeldet. Doch damit nicht genug: Eine Beschichtung mit Super-LumiNovaLeuchtmasse lässt jeden der Spinelle wann auch immer bestmöglich erstrahlen. Aus sogenanntem EON-Rotgold lässt Roger Dubuis das 42 Millimeter grosse, bis zu zehn Bar wasserdichte Gehäuse herstellen. Zeichen uhrmacherischer Qualität ist das Genfer Siegel.

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©Omega ©Roger Dubuis
©Tudor

AUSTERN FÜRS HANDGELENK

Bei der neuen Rolex «Oyster Perpetual 36» weist der Modellname unmissverständlich auf den Schalendurchmesser von 36 Millimetern hin, das darin enthaltene Wort Perpetual auf ein Automatikwerk. Stunden, Minuten und Sekunden zeigt das Manufakturkaliber 3230 an. Von der COSC ist es amtlich auf seine Genauigkeit geprüft. Die fertige Uhr geht täglich höchstens zwei Sekunden nach oder vor. Nicht übersehen lässt sich bei dieser Referenz 126000 das «Celebration» genannte Zifferblattdesign. Auf türkisem Grund finden sich grössere und kleinere Bubbles in den Farben Candy, Pink, Gelb, Korallenrot und Grün.

Des Weiteren hat der grösste Schweizer Uhrenfabrikant sein 2000 lanciertes Chronographenkaliber 4130 zum 4131 fortentwickelt. Die Unterschiede bestehen zum einen im neuen Rotorlager mit nunmehr 22 winzigen Kugeln und zum anderen in der exklusiven, äusserst effizient agierenden «Chronergy»-Hemmung. Darüber hinaus bekommt die augenfällige Platin-Referenz 126506 erstmals in der Oyster-Geschichte einen Saphirglas-Sichtboden. Er gibt den Blick frei auf eine Schwungmasse aus massivem 18-karätigem Gold.

NEUES VON TUDOR

Eine Reminiszenz an das Jahr 1954, als Tudor die inzwischen von Sammlern sehr teuer bezahlte Taucheruhr «Oyster Prince Submariner» vorstellte, verkörpert die neue «Black Bay 54». Von der Tatsache, dass es sich nicht um ein reines Retromodell handelt, künden die inzwischen charakteristischen «Snowflake»-Zeiger, die heutzutage nur einseitig verstellbare Drehlünette und eine Wasserdichte von bis zu 200 Metern. Geblieben sind sehr moderate 37 Millimeter Gehäusedurchmesser. Den Anforderungen unserer Zeit entspricht das zuverlässige und chronometerzertifizierte Manufaktur-Automatikwerk MT5400. Praktisch unverwüstlich ist das dreireihige Gliederband.

Erschwingliche Eleganz verknüpft sich mit der Royal-Linie. Das Jahr 2023 bringt neue Versionen mit schoko- oder lachsfarbenem Zifferblatt. Speziell ans zarte Geschlecht wenden sich die Gehäuse mit 28 oder 34 Millimetern Durchmesser. Erhältlich sind die Schalen in Edelstahl pur oder gepaart mit massiver GelbgoldLünette. Das kleine Modell gibt es auch mit diamantbesetztem Glasrand. Unabhängig von seiner Dimension umfängt das Gehäuse stets ein zugekauftes Automatikwerk.

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©Rolex

TRENDS

P A

ALICE FOURNIER

Benannt nach der italienischen Stadt Piemont, die für die Qualität ihrer Trüffel und Weinreben bekannt ist, erinnert die «Alba»-Kollektion von Alice Fournier an die Zartheit der Natur. In diesem Jahr ist der ikonische Alba mit neuen Steinen und einer Konstellation von Diamanten erhältlich, die subtil auf einem Ring oder Pendant-Anhänger platziert werden. Diese Stücke sind in mehreren Versionen erhältlich, abhängig von der Wahl des Mittelsteins und den Details der verschiedenen Diamantpavés.

PIAGET

Piaget enthüllt eine neue Version seiner charakteristischen Technik von «Palace Décor» und erweckt dessen ikonische Schönheit in Form eines neuen Armreifs zu neuem Leben. Geschmückt mit einem einzelnen gefassten Diamanten und zwei Reihen aus Diamant-Pavé lässt sich der «Possession»-Armreif mit einem Drehverschluss öffnen und schliessen.

GISMONDI 1754

Der Kollektion «Genesi», die auf die Schöpfung und Naturgewalt hindeutet, gibt Gismondi 1754 eine neue Richtung und Ästhetik. Das Armband aus Roségold, besetzt mit Smaragden und weissen Diamanten, vereint alle Elemente der Natur und stellt die logarithmische Form einer Helix-Spirale dar.

G T

TIFFANY & CO.

Tiffany & Co. enthüllte ein neues Design für den legendären 128.54-Karat-Tiffany-Diamanten. Der berühmte Diamant wurde von Nathalie Verdeille, Chief Artistic Officer, Jewellery & High Jewellery, entworfen und in ein neues Meisterwerk verwandelt, um die grosse Wiedereröffnung des Flagship-Stores von Tiffany & Co. in der Fifth Avenue zu feiern. Die Brosche ist mit fünf diamantbesetzten Vögeln gestaltet, die den Tiffany-Diamanten umkreisen – eine raffinierte Neuinterpretation der ikonischen «Bird on a Rock»-Brosche.

JEWE LLERY

WATCHES & JEWELLERY 123
by

PARISER ELEGANZ

Die neue «Purnell x PSG Escape Limited Edition» symbolisiert hohe Leistung und französisches

Savoir-vivre. Das ultraexklusive, auf elf Exemplare limitierte Modell bringt den Lebensstil, die Emotionen und die beeindruckende Leistung zum Ausdruck, die die Markenzeichen von Purnell und Frankreichs erfolgreichstem Sportverein sind.

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Autorin_Swenja Willms Bilder_Purnell

Weltklasseleistung im Sport und am Handgelenk – die neue Partnerschaft zwischen Purnell, Hersteller hochwertiger komplizierter Zeitmesser, und dem Profi-Fussballclub Paris Saint-Germain liefert beeindruckende Erlebnisse. Die Erwartungen an das erste Modell, das Purnells Beziehung zum Club besiegeln würde, waren himmelhoch. Aber Purnell hat sich der Herausforderung gestellt. Traditionen der Vergangenheit werden hier stets im Geiste der Revolution über Bord geworfen. Purnell-Uhren sprengen die Grenzen der herkömmlichen hohen Uhrmacherkunst und vermitteln Emotionen auf einen Blick. Ein Tanz am Handgelenk, die Wurzel von Purnells Hingabe. Diese Exklusivität ist teilweise auf die komplizierte Natur von Purnells Sternmechanismus zurückzuführen: das Spherion, das schnellste dreiachsige Tourbillon der Welt. Das erste

massgeschneiderte Design für die «PSG Escape Limited Edition» geht weit über das Hinzufügen eines Logos oder der rot-weissblauen Vereinsfarben von Paris Saint-Germain zu einem bestehenden Modell hinaus. Mit Finesse und Liebe zum Detail hat Purnell die Form des Eiffelturms, das proprietäre Logo von Paris Saint-Germain und das Markenmotiv «Fleur de Lys» des Clubs subtil in ein elegant monochromatisches Modell integriert. Das Saphirring-Zifferblatt, das mit einer eiffelturmförmigen Brücke aus poliertem Titan zusammengebaut ist, zeigt eine «Fleur de Lys» bei sechs Uhr. Der Zeitmesser ist in ein 48-MillimeterGehäuse aus poliertem, anthrazitfarbenem Titan gehüllt und wird von einem Kaliber-P11-Uhrwerk mit Handaufzug und einem einzelnen Spherion angetrieben.

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© Chris Colls

GROSSES KINO

© Chris Colls

Kendall Jenner und Alton Mason auf einen zeitgenössischen Roadtrip, der sich an das amerikanische Leben der 60er-Jahre anlehnt. Wie die grossen Hitchcock-Heldinnen verkörpert Kendall eine mysteriöse und freie Frau am Steuer eines makellosen roten Pontiac. Eine Frau mit mehreren Gesichtern, eine moderne Grace Kelly,

Oldtimer und leuchtende Pontiacs bilden mitten in der amerikanischen Wüste die perfekte Kulisse für die Inszenierung der neuen Kollektionen des französischen Juweliers Messika. Inspiriert wurde Valérie Messika für diese Kampagne von der Filmwelt der 60erJahre. In Messikas Interpretation spielen Supermodel Kendall Jenner und der bekannte Tänzer und Schauspieler Alton Mason die Hauptrollen. Das Ergebnis ist eine spektakuläre Produktion, die einer Hommage an Jenners Leidenschaft für ikonische amerikanische Autos gleicht.

Die erste veröffentlichte Szene des facettenreichen Shootings erinnert an einen Thriller à la Hitchcock. Rote Latexkleidung trifft hier auf ein gewagtes Schmuckstyling im Stacking-Look und verleiht Kendall eine geheimnisvolle und selbstbewusste Ausstrahlung. Mit ihrem kraftvollen Blick und ihrer starken Erscheinung steht Kendall daher ganz im Einklang mit den Werten des Hauses Messika. Besonders im Fokus stehen in der Inszenierung die Schmuckstücke der neuen D-Vibes-Kollektion. Diese geben dank eines spannenden Wechselspiels von Gold und Diamanten ein neues Tempo vor und widersetzen sich ungehemmt der traditionellen Anordnung von Diamanten.

Die Strecke wurde von Chris Colls und Marin Laborne fotografiert, Stephen Lewis unterstützt mit kreativen Still-lifeBildern. Im Laufe des Jahres 2023 wird Messika weitere Inszenierungen im retrofuturistischen Sci-Fi-Stil rund um Kendall und Alton präsentieren.

WATCHES & JEWELLERY 129
WWW.MESSIKA.COM
Mit dem glänzenden Fahrgestell und den Ledersitzen des Pontiac begeben sich
eine neue Thelma & Louise, eine unbesiegbare Heldin aus einem Film von Quentin Tarantino.
Autorin_Swenja Willms
©Stephen Lewis

PARADIESISCHE ZEITMESSER

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DAS PARADIES AUF ERDEN BEI CARL F. BUCHERER: DAS FAMILIENUNTERNEHMEN ZEIGT SICH MIT DEM FASZINIERENDEN FARBSPEKTRUM DER «MANERO TOURBILLON DOUBLE PERIPHERAL PARADISE» VON SEINER UNBESCHWERTEN SEITE UND VERLEIHT DER «MANERO PERIPHERAL» EINEN NEUEN LOOK VOLLER LEICHTIGKEIT UND LEUCHTKRAFT.

Autorin_Swenja Willms

Bilder_Carl F. Bucherer

überragenden Könnens der Uhrmacher von Carl F. Bucherer. Da es sich um eine «Double Peripheral» handelt, verfügt das Uhrwerk mit 33 Steinen über zwei der von Carl F. Bucherer patentierten peripheren Bauelemente: einen Automatikaufzug und einen «schwebenden» Tourbillonkäfig. Das Tourbillon ist weder auf der Grundplatte noch an einer Brücke montiert, sondern an der Peripherie stosssicher auf drei Keramikkugeln gelagert und scheint frei im Raum zu schweben.

EIN UPDATE NACH DEM VORBILD DER NATUR

Mit dem Look der neuen Modelle signalisiert das 135-jährige Schweizer Traditionshaus seinen Aufbruch in eine farbenfrohere Zukunft und seine Leidenschaft für einen frischen, modernen Stil. Die neue Ästhetik ist bei keinem Modell sichtbarer als bei der «Manero Tourbillon Double Peripheral Paradise». Mit der aufsehenerregenden Uhr in limitierter Edition gelingt es CFB, eine neue Ära einzuläuten: Die Lünette des Gehäuses aus 18-karätigem Roségold ist mit 40 regenbogenfarbenen Edelsteinen im Baguette-Schliff besetzt, darunter Tsavorite, Saphire und Rubine. Jeder Edelstein ist einzigartig – von der Natur geschaffen und gefärbt –und wurde sorgfältig ausgewählt, um sich nahtlos in den Farbverlauf einzufügen. Noch anspruchsvoller gestaltete sich das Besetzen der Indizes mit weiteren Edelsteinen, die farblich ihrem Pendant auf der Lünette entsprechen – ein wunderschöner Kontrast zum schwarzen Zifferblatt im Sonnenschliff, den rosévergoldeten Zeigern und dem schwarzen Armband aus Hybridkautschuk, das für ein dynamisches Finish sorgt.

EINE HOMMAGE AN DAS MODERNE LEBEN

Die «Manero Tourbillon Double Peripheral Paradise» ist ein zeitgenössischer Meilenstein, der für die Vielfältigkeit des Lebens steht – ein Symbol der Lebenswelt moderner Unternehmer, die ihrer Leidenschaft folgen: Sie sind ungezwungen, weltoffen und sehen in jeder Herausforderung eine Chance – und genau wie sie lässt sich auch das Farbenspiel der «Manero Tourbillon Double Peripheral Paradise» in keine Schublade stecken. In der Natur steht der Regenbogen für wahrgewordene Träume: Diese bemerkenswerte Uhr erinnert uns daran, dass wir das Paradies überall um uns herum entdecken können – abhängig davon, wie wir es definieren möchten. Auch abgesehen von ihrem faszinierenden Design gehört diese Uhr zu den exklusivsten Zeitmessern aus dem Hause CFB – ein Zeugnis des

CFB hat die gesamte Manero-Modellreihe einem Umstyling unterzogen – so hat auch die beliebte Manero Peripheral 40 Millimeter einen neuen Look mit natürlichen, schönen Farben erhalten: kreisförmig gebürstete Zifferblätter in Blau, Lachsrosa, Braun und Grün, jeweils mit schwarzer kleiner Sekunde, sowie silberweisse und schwarze Zifferblätter mit schwarzer beziehungsweise silberweisser kleiner Sekunde. Alle Varianten verfügen über ein Edelstahlgehäuse und ein Armband aus Hybridkautschuk. Gemeinsam läuten die Uhren eine neue Ära farbenfroher, leuchtender und moderner Zeitmesser bei CFB ein. Die dezente Grösse der Uhr mit peripherem Automatikaufzug macht sie sowohl zum perfekten Accessoire im Alltag als auch zum praktischen Partner auf allen Abenteuern abseits des Grossstadtdschungels. Als Begleiter in allen Lebenslagen spiegelt die «Manero Peripheral» die Realität des modernen Lebens wider: Ihre natürlichen Farbtöne erinnern an die Notwendigkeit regelmässiger Arbeitspausen – um den Kopf freizubekommen und die Energiespeicher aufzufüllen. Eine ähnliche Aufgabe erfüllt auch die beidseitig arbeitende, periphere Schwungmasse des Aufzugs: Mit jedem Richtungswechsel, selbst nach kleinsten Pausen, liefert sie der Uhr neue Energie.

WATCHES & JEWELLERY

FA SHI ON FASH ION

Shirt: JETSET Body: Jacqueline Loekito Eyewear: Polyestershock

CHROME

FASHION 133
Im Rausch der Freiheit verschmelzen Mode & Motorrad
Couture

Top: Lena Quist

Pants: Rick Owens via Boutique Roma

Eyewear: Rick Owens via Boutique Roma

Belt: Polyestershock

Fazcinator: Mourjjan

Earring: Maison Gassmann

PRESTIGE 136

Poncho : ETRO via Coast Boutique

Jewellery: Urart 72 via Coast Boutique

Boots & Eyewear: Stylist’s own

Shirt: Max Mara via Maison Gassmann Pink Dress: Aje via Jelmoli Gloves: ROECKL Earring: Luise Zücker

Suit: Akris

Heart: Amorphose

Jewellery: Urart 72 via Coast Boutique

Gloves: Lena Quist

Make-up: PIXI Beauty UK and Weleda

Metallic Coat: #DAMUR Collar and Boots: Amorphose
FASHION 141

PHOTOGRAPHY:

ROBERTINO NIKOLIC

MODEL:

SABRINA CIPOLLA

PRODUCTION :

DANIELA BERTHER & SNESHA BLOOM

STYLING :

SABINE BERLIPP

HAIR:

MICHAIL TSANIDIS

HAIR ASSISTANT:

SNESHA BLOOM USING WELLA PROFESSIONALS

MAKE-UP:

MAKE-UP BY ROUGY USING PIXI BEAUTY UK & WELEDA

PHOTO ASSISTANT:

DOMINIC WENGER

STYLING ASSISTANT:

AGNES KAYLEEN

MOTORCYCLE :

HARLEY-DAVIDSON® 2023 BREAKOUT® 117

LOCATION:

THE MOVING MECHANICS COMPANY

SPECIAL THANKS TO:

BRONCOLOR & ANDREA KRIEG STF –SCHWEIZERISCHE TEXTILFACHSCHULE

PRESTIGE 142
Blue Dress: Mourjjan Shoes: Dondup via Coast Boutique

«FOOD IS ABOUT TELLING A STORY» SABRINA

PRESTIGE 144
CIPOLLA

PRESTIGE: Frau Cipolla, unsere Sommerausgabe steht unter dem Motto «Dreams». Für unser Shooting leben Sie den amerikanischen Traum einer Harley. Wovon träumen Sie persönlich?

SABRINA CIPOLLA: Für mich persönlich steht der «amerikanische Traum» für die Idee, dass jeder die Chance hat, sein Leben nach seinen eigenen Vorstellungen zu gestalten und seine Ziele zu verfolgen. Und das gilt für mich auch in meinem Beruf als Privatköchin und Gastgeberin. Meine Passion treibt mich an. Ich träume davon, meine Leidenschaft für die Kulinarik noch weiter zu vertiefen und neue Geschmackserlebnisse zu kreieren, die meine Gäste begeistern. Ich bin überzeugt davon, dass man alles erreichen kann, wenn man den Mut aufbringt, die eigene Komfortzone zu verlassen, um seinen Traum zu verfolgen. Aber letztendlich braucht es auch eine Portion Glück, welche Chancen sich einem bieten. Wichtig ist, diese zu erkennen und zu packen. Ich bin dankbar für alles, was ich bisher erreicht habe, und freue mich darauf, weiterhin meine Träume zu verfolgen und neue kulinarische Abenteuer zu erleben.

Haben Sie sich mit dem Beruf der Privatköchin Ihren KarriereTraum erfüllt?

Absolut! Ich lebe meinen Traum, indem ich meine Leidenschaft für die Kochkunst und Gastfreundschaft zu meinem Beruf machen konnte. Die Kreativität, die mir dieser Beruf ermöglicht, und die Reaktionen, die mein Schaffen bei meinen Gästen auslösen, sind unglaublich bereichernd und inspirierend. Mit der Eröffnung meiner eigenen Eventlocation «KochRaum» in Zürich Ende 2022 konnte ich ein weiteres Herzensprojekt von mir umsetzen. Neben meiner Tätigkeit als Privatköchin kann ich dort meine Gäste in einem exklusiven privaten Ambiente empfangen und spannende Projekte realisieren. Aber natürlich gibt es immer noch viele Dinge, von denen ich träume – zum Beispiel, mein Kunst-Kochbuch und mich selbst kulinarisch weiterzuentwickeln.

Wie haben Sie den Sprung von einer Köchin in der Gastronomie zur Privatköchin geschafft?

Der Weg zur Privatköchin war bei mir ein Prozess, der sich natürlich entwickelt hat. Mir war schon immer wichtig, meine kulinarische Kreativität auszuleben. Schon während meiner Kochausbildung in Paris und meiner Zeit in der Sternegastronomie im The Dolder Grand habe ich meinen eigenen Stil für Food-Art entwickelt, wie ich Gerichte kreiere und präsentiere. Dies führte dazu, dass ich immer mehr Anfragen nach kulinarischen Erlebnissen in einem privaten Rahmen oder für spannende Projekte erhalten habe. Mein Fine-Dining-Angebot ist eine Nische, die ein zunehmendes Bedürfnis erfüllt. Dank der tollen Kundenempfehlungen war es mir möglich, mich als Privatköchin selbstständig zu machen. Als Privatköchin und Gastgeberin sowie auch als Food-Artistin habe ich nun die Möglichkeit, individuelle Wünsche meiner Kunden umzusetzen und massgeschneiderte Erlebnisse zu schaffen – das ist etwas, was mir sehr am Herzen liegt.

Was waren für Sie die wichtigsten Momente in Ihrer Laufbahn?

Wenn ich zurückblicke, gab es viele prägende Momente, die mich dort hingebracht haben, wo ich heute stehe. Ein Schlüsselmoment in meiner Laufbahn war sicher mein bewusster Entscheid, meine bisherige Karriere hinter mir zu lassen, meiner Passion für die Kulinarik zu folgen und eine Kochausbildung an der renommierten «Le Cordon Bleu»-Schule in Paris zu starten. Ich bin sehr dankbar, dass ich die Chance bekommen habe, bei Heiko Nieder im Zwei-Michelin-Sterne-Restaurant des «The Dolder Grand»Hotels in Zürich zu arbeiten. Meine Zeit in der Fine-DiningGastronomie war sehr intensiv. Ich habe für meinen weiteren Werdegang unglaublich wertvolle Erfahrung gesammelt und gelernt, wie man in einem hektischen Umfeld als Team konstant Höchstleistung vollbringt. Die Eröffnung meines «KochRaum», in dem ganz viel Sabrina Cipolla drinsteckt, war der nächste grosse Meilenstein auf meinem Weg.

Worauf legen Sie persönlich am meisten Wert, wenn Sie als Köchin und Gastgeberin bei Kunden sind?

Als Köchin bei Kunden und als Gastgeberin ist es mir wichtig, für meine Kunden ein persönliches Fine-Dining-Erlebnis zu schaffen, das alle Sinne anspricht. Jeder Kunde hat individuelle Wünsche und Vorstellungen. Es ist meine Aufgabe, diese Bedürfnisse abzuholen und professionell umzusetzen. Meine Gerichte sollen eine Geschichte erzählen. Hierfür ist für mich die Qualität meiner Produkte essenziell.

Was fasziniert Sie so an Kochkunst und Gastronomie?

Die Faszination ist sicher die Kreativität, die das Kochen ermöglicht und überraschende Geschmackserlebnisse schafft, welche die Gäste begeistern. Bei meinen Reisen und im Austausch mit anderen Köchen entdecke ich immer wieder neue Küchen und Ingredienzien, die einen neuen Kreativitätsprozess in Gang setzen. Auf der anderen Seite finde ich es sehr spannend, wie die Branche immer mehr auf Nachhaltigkeit und Saisonalität fokussiert und sich stets weiterentwickelt. Es ist ein stetiger Prozess.

Wofür steht Luxus in der Gastronomie?

Luxus in der Gastronomie besteht für mich aus drei Aspekten: Qualität, Individualität und Zeit. Es geht darum, Gastronomie als exklusives Erlebnis für die Gäste zu verstehen – ein Erlebnis, das etwas auslöst und berührt. Dies fängt bei mir bei der Qualität der Zutaten und der Kunst der Zubereitung an. Luxus bedeutet für mich, dass meine Gäste eine unvergessliche Zeit haben und sich rundum verwöhnt fühlen. Dazu gehört eine exklusive Atmosphäre, ein aufmerksamer Service und eine kulinarische Reise, die alle Sinne anspricht.

Haben Sie einen Signature-Dish?

Eines meiner Gerichte, welches sehr gerne bestellt wird, ist meine Interpretation einer Ceviche vom Schweizer Zander mit Leche de Tigre, Lauch und Radiesli – ein erfrischender Zwischengang für einen lauen Sommerabend.

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LOEWE

Savannen-Feeling rufen diese hellbraunen Schnür-Sneaker aus Kalbsleder-Patchwork hervor. Ausgefranste Kanten, ein Knopf mit Loewe-Gravur und die mit Kalbsleder überzogene Gummisohle komplettieren das Schuhwerk für den Sommer.

TRENDS MEN B L

ZEGNA

Alessandro Sartori erweiterte für die Frühjahrskollektion von Zegna seine Schneiderästhetik um eine neue Mischung aus Papier und Leinen. Raue Kanten, traditionelle Silhouetten und strukturierte Hosen und Sackets in zarten Erdund Pastelltönen läuten den Sommer ein.

BALENCIAGA

Praktisch und trendy zugleich: Dieses dunkelgraue Kamera-Bag mit aufgedrucktem Balenciaga-Print und verstellbarem Schulterriemen wird in Italien aus genarbtem Kalbsleder hergestellt und bietet Platz für jegliche Sommer-Essentials.

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À LA

FUSALP

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UMGEBEN VON SCHNEEBEDECKTEN BERGEN UND DEN RAUEN WETTERBEDINGUNGEN DES ALPINEN RAUMS SCHUFEN ZWEI VISIONÄRE SCHNEIDER IN DEN 1950ER-JAHREN EINEN SKIANZUG, DER RENNGESCHICHTE SCHREIBEN SOLLTE. SEIT JEHER VEREINT FUSALP DIE KÜHNE ELEGANZ EINER FRANZÖSISCHEN SILHOUETTE MIT EINEM HÖCHSTMASS AN TECHNIZITÄT – FÜR MODE, DIE WEIT MEHR ALS NUR FUNKTIONSKLEIDUNG IST.

PRESTIGE: Frau Lacoste, vor knapp zehn Jahren haben Sie zusammen mit Ihrem Bruder die Marke Fusalp übernommen. Von welcher Grundidee ging dieses Projekt aus?

SOPHIE LACOSTE: Nach dem Verkauf von Lacoste durch unseren Vater waren mein Bruder, meine Schwägerin und ich auf der Suche nach einer neuen Marke, die wir gemeinsam weiterentwickeln konnten. Fusalp faszinierte uns von Anfang an aufgrund der lebendigen Historie und der Verbindung zum Skisport. Die Nähe zu den französischen Alpen war ebenfalls von grosser Bedeutung, da unsere Familie ebenfalls von dort stammt. Es ist eine sehr zeitgenössische Marke für technische Kleidung, die trotzdem elegant und leicht zu tragen ist.

Wie hat sich die Marke seit Ihrer Übernahme entwickelt?

Unser Hauptaugenmerk galt der technischen Entwicklung der Marke. Wir haben unser ganzes Know-how in die Optimierung der Materialien und der Kleidung gesteckt und gleichzeitig die Wurzeln der Marke geschützt. Das Ziel war keine rasante Veränderung, sondern der Marke einen neuen Wert zu verleihen und sie dorthin zu bringen, wo sie hingehört: zu den einzigartigen internationalen Marken, die besondere Momente des Lebens ansprechen.

Die Geschichte von Fusalp begann 1952. Weniger als zehn Jahre später nutzten Skichampions Fusalp bereits bei den Olympischen Spielen. Woher rührte der schnelle Erfolg der Marke?

Ich denke, das hohe Mass an Technizität und Stil machen Fusalp einzigartig. Es sind Stücke, die über Jahre getragen werden können und jeglichen Wetterbedingungen standhalten. Die Kleidungsstücke bestehen aus hochwertigen Materialien, die eine thermische Beständigkeit bei niedrigsten Temperaturen und einen leistungsstarken Wetterschutz garantieren. Zu den aussergewöhnlichen Materialien gehören das wasserdichte und schützende Schweizer Softshell, technische Nylons und Daunen. Auch

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Autorin_Swenja Willms Bilder_Fusalp Sophie Lacoste verhalf der Marke Fusalp zu neuem Glanz.

heute arbeiten wir noch mit professionellen Skifahrern zusammen, wie aktuell mit dem britischen Champions-Team, das die Kleidung auf Authentizität und Fähigkeit testet. Alles, was die Champions lieben, ist auch für unsere Endkunden wünschenswert.

Wurde die Marke ursprünglich für den professionellen Skisport gegründet?

Tatsächlich verliebten sich die beiden visionären Schneider, die Fusalp 1952 gründeten, in die Berge und ihre Bergaktivitäten. Sie kannten die Probleme, die die alpine Witterung mit sich bringt, und wollten funktional korrekte Kleidungsstücke herstellen. So kam es, dass der erste Rennanzug überhaupt für Skirennen entworfen wurde. Zu dieser Zeit revolutionär, heute erinnert das Design wohl eher an Raumanzüge aus Star Trek (lacht). Nichtsdestotrotz gehörte das französische Team damals zu den besten der Welt und gewann mit Fusalp als Partner unzählige Medaillen. Dazu zählten die Goitschel-Schwestern bei den Olympischen Spielen 1964 in Innsbruck, Jean-Claude Killy bei den Spielen 1968 in Grenoble sowie Annie Famose, Guy Périllat und Léo Lacroix, die bemerkenswerte Siege errungen haben und insgesamt 16 Medaillen bei den Weltmeisterschaften 1966 in Portillo in Chile gewannen. Sicherlich spielte auch das Talent der Skifahrer eine Rolle, aber die unbeschwerten Kleidungsstücke von Fusalp trugen sicherlich auch ihren Teil dazu bei (schmunzelt).

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Fusalp entwirft eine einzigartige sportlich-schicke Silhouette, die die Kunst der Bewegung sowie die französische Eleganz auf und neben der Piste zelebriert. Was bedeutet für Sie französische Eleganz?

Als gebürtige Franzosen lieben wir zurückhaltende Eleganz und hohe Präzision. Die Kreativdirektorin von Fusalp, Mathilde Lacoste, orchestriert eine ausgewogene Gleichung aus Tradition und Moderne sowie Innovation und Stil.

Wie integriert Fusalp aktuelle Modetrends und bewahrt gleichzeitig seine einzigartige Markenidentität?

In erster Linie sind wir natürlich eine Modemarke und daher lieben wir es, Neues zu kreieren. Kooperationen mit grossen Designern öffnen diese kreative Tür. Für uns ist es wichtig, mit dieser Art von Trends verbunden zu sein, damit wir mit all den Modewünschen Schritt halten können. Anlässlich seines 70-jährigen Jubiläums hat sich Fusalp deshalb mit Pucci zusammengeschlossen. Aus dieser Vereinigung entstand eine mutige Kollektion aus Kleidung und Accessoires mit leuchtenden Farben für Skifahren und Après-Ski. Trotz unserer Neukreationen ist für uns jedoch Nachhaltigkeit ein grosser Aspekt. Die Langlebigkeit unserer Produkte ist unser oberstes Ziel. Folglich wandern wir auf einem schmalen Grat von Produkten, die modisch sein und zeitgleich über einen langen Zeitraum hinweg bestehen sollen.

Fusalp bietet mittlerweile nicht nur Funktionsbekleidung für die Piste, sondern auch für den Sommer. Warum wurde die Kollektion erweitert?

Wir wollten die Grenzen unseres Territoriums erweitern und unsere hochwertigen Materialien für neue Produkte einsetzen. In unserem internen Labor tüfteln wir Tag ein, Tag aus an unseren Materialien und kreieren unzählige Prototypen. Diese kreative Arbeit wollten wir noch mehr ausleben. Mittlerweile gehören unsere Trenchcoats für den Frühling und Sommer zu unseren absoluten Bestsellern. Auch hier zeigt sich die Verbindung von funktionaler Mode mit hochwertigen Materialien.

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by

G

GIAMBATTISTA VALLI

In seiner Sommerkollektion zeigt sich Giambattista Valli luxuriös, elegant und grafisch. Alles dreht sich um Farben und Verzierungen: Maxi-Ohrringe, Turbane, grosse Sonnenbrillen, juwelenbesetzte Sandalen und bestickte Kleider, inspiriert vom nomadischen Lebensstil und fremden Kulturen.

DIOR

Die von Maria Grazia Chiuri entworfene Dioriviera-Sommerkollektion lädt zu Flucht und Verzauberung ein. Die Konfektionsware, Lederwaren, Schuhe und Accessoires spielen mit den Grundprinzipien des Hauses und werden in Pastelltönen beleuchtet. Das «Toile de Jouy» wird in einer üppigen Version enthüllt, in der Tiger, Affen und Reptilien zusammenleben.

TRE NDS WOMEN F

FENDI

Die «Fendi First»-Kollektion erhält Zuwachs: Diese taupefarbenen Slingback-Pumps stehen auf einem skulpturalen Metallabsatz mit umgekehrtem F-Logo in Gold-Optik.

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SENSORISCHES ERWACHEN EIN

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©Mathieu Salvaing for Parfums Christian Dior ©Alexandra Utzmann for Parfums Christian Dior

DAS

Das «Hôtel du Cap-Eden-Roc» mit Blick auf die Südspitze des Cap d’Antibes ist eine absolute Legende der französischen Riviera. Auf einem Vorgebirge aus weissen Felsen mit uneingeschränktem Blick auf die Lérins-Inseln gelegen, erstrahlt die elegante napoleonische Residenz seit über 150 Jahren. Dieses lebendige Juwel königlicher Natur liegt auf einem neun Hektar grossen Gelände, auf dem Aleppo-Kiefern, Agapanthus, Lavendel, duftende Rosen und Jasmin gedeihen. Diese idyllische Umgebung ist ein Symbol einer einzigartigen Lebenskunst. Es ist ein Zufluchtsort für Stars und Schlüsselfiguren aus aller Welt, vom New Yorker Glamour-Paar Sara und Gerald Murphy, die mit ihren Freunden Hemingway und Picasso den Trend für Sommerferien an der Côte d’Azur begründeten, bis hin zu Sharon Stone, Robert de Niro oder Audrey Hepburn. Das mythische Luxushotel verkörpert den wundervollen mediterranen Lebensstil und trifft in diesem Frühling auf die unnachahmliche Pariser Eleganz von Dior sowie seine einzigartige Philosophie von Schönheit und Wohlbefinden. Gemeinsam schlagen die beiden Häuser ein neues Kapitel in ihrer gemeinsamen Geschichte auf, die im Laufe der Zeit geschrieben wurde. An erster Stelle steht natürlich die Liebe zur Natur und zu den Blumen, insbesondere zu den Rosen, die hier zu Tausenden erblühen. Doch auch Monsieur Diors Oase der Ruhe, das «Château de la Colle Noire», liegt nur ein paar Dutzend Kilometer entfernt. Nachdem Christian Dior diesen Ort für mehrere Werbekampagnen ausgewählt hatte, machte er Eden-Roc zu einem besonderen Reiseziel, indem er ihm ein gleichnamiges Parfüm widmete, eine olfaktorische Hommage an diesen legendären, sonnenverwöhnten Ort.

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Dior ist an den schönsten Orten der Welt vertreten und schliesst sich nun dem «Hôtel du Cap-Eden-Roc» in Antibes an. An diesem legendären, vom Haus geschätzten Ort eröffnete Dior im April ein vielfältiges Spa, das von der Natur und dem strahlenden Licht der Côte d’Azur inspiriert ist. Wir begleiten Corinne Suter, die olympische Skifahrerin, die kürzlich in die Dior-Familie eintrat, an den inspirierenden Ort.
Autorin_Swenja Willms

EINE OASE DER RUHE IM HERZEN DES MITTELMEERRAUMS

Im Schatten der riesigen Aleppo-Kiefern in den Gärten des «Cap-Eden-Roc» tritt Corinne Suter in den Empfangsraum des Dior Spa, gehalten in hellen Sandtönen, der von den Felsen inspiriert ist, auf denen sich das Anwesen erhebt. Eine Boutique beherbergt auch die Parfums der «Collection Privée», darunter natürlich den symbolträchtigen Eden-Roc-Duft, sowie die wertvollsten Hautpflegelinien, die neue «Dior Solar»-Reihe und das Make-up des Hauses. Der zurückhaltende, ruhige Luxus dieser Einrichtung erstreckt sich auch auf die einzelnen Behandlungsräume, die als Oase der Sinne gestaltet wurden: Unter sanftem Licht versetzen Behandlungstische die Gäste in einen Wachtraum und vermitteln das Gefühl, auf einer Wolke zu schweben – ein

wirklich perfekter Auftakt zu einer Behandlung und eine Flucht für die Sinne. Im Erdgeschoss geniesst Corinne Suter ein wahrhaft sinnliches Erlebnis: In einem Onyx-Giessduschraum bieten die Wellness-Experten des Hauses Hydrotherapie-Behandlungen mit verschiedenen Düsen an. Der Spa-Bereich beherbergt auch einen Eisbrunnen, der die Durchblutung nach einem Besuch in der Sauna oder im Hamam anregt und fördert. Inspiriert von traditionellen japanischen Behandlungen bringt der «Iyashi Dôme» den Körper auf tiefe und natürliche Weise wieder ins Gleichgewicht und sorgt für eine Rückkehr zur Harmonie. Durch die sanfte Wärmeverteilung im gesamten Körper mittels FerninfrarotLichtwellen ermöglicht er dem Organismus eine Entgiftung und eine schnellere Regeneration und sorgt zudem für einen effizienten Schlankheitseffekt.

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©Alexandra Utzmann for Parfums Christian Dior ©Mathieu Salvaing for Parfums Christian Dior

Basierend auf seiner ganzheitlichen Vision von Schönheit und Wohlbefinden entwarf Dior die «Dioriginels»-Rituale – vier neue, individuell anpassbare Signature-Behandlungen für seinen neuen Spa. In Anlehnung an das «Hôtel du Cap-Eden-Roc» sind sie von den vier Elementen inspiriert, die diesem mythischen Ort seinen einzigartigen Charakter verleihen: den Felsen, dem Meer, dem Garten und der Sonne. Das «Escale à Eden-Roc»-Ritual beispielsweise ist eine komplette «Reset»-Behandlung, die sich ideal zu Beginn des Aufenthalts eignet und darauf abzielt, den Energiefluss während einer Massage mit Halbedelsteinen wieder ins Gleichgewicht zu bringen und zu harmonisieren. Das «Roc Affusion»-Ritual hingegen interpretiert die volle Kraft des Wassers neu durch eine Hydrotherapie-Behandlung mithilfe einer massgeschneiderten Abfolge von Wasserstrahlen, die sich positiv auf die Muskeln und die Drainage auswirkt.

EINZIGARTIGES SAVOIR-FAIRE UND MODERNSTE TECHNOLOGIEN

Zur Eröffnung des «Dior Spa Eden-Roc» stellt Dior eine aussergewöhnliche Partnerschaft mit Hydrafacial vor. Die neue Gesichtsbehandlung «Dior Powered by Hydrafacial» kombiniert die Hautpflegekompetenz von Dior mit der Hydrafacial-Technologie. Das exklusiv von Maison Dior und den Hydrafacial-Experten entwickelte Protokoll beginnt mit einer gründlichen Reinigung und einem Peeling des Gesichts, anschliessend ist die Haut perfekt auf eine massgeschneiderte Behandlung vorbereitet. «Meine Haut fühlt sich dank des individuell angepassten Hydrafacial unglaublich zart und gepflegt an», erzählt Corinne Suter nach der Gesichtsbehandlung begeistert. Darüber hinaus hat Dior erstmals und exklusiv für diese prestigeträchtige Adresse sechs Wellness-Behandlungen kreiert, die einen Moment aussergewöhnlichen Glücks und Wirksamkeit versprechen. Sie tragen den Namen «Bouquets» in Anlehnung an die Dior-Gärten und sind bis ins kleinste Detail auf jeden Gast zugeschnitten. Sie zielen darauf ab, wesentliche Bedürfnisse wie Entspannung, Immunität, Entgiftung und Schlankheitskur zu erfüllen, und helfen Gästen sogar in Phasen der Lebensveränderung. Ein weiteres «Bouquet» konzentriert sich ausserdem auf das Wohlbefinden von Männern, mit einem Programm zur Stärkung der Muskulatur, zur Wiederherstellung des Gleichgewichts des Organismus mit massgeschneiderten Gesichtsbehandlungen und Ernährungsberatung. Jedes «Bouquet» ist auf mehrere Tage ausgelegt und kümmert sich um Körper und Geist als Ganzes. Diese aussergewöhnlichen Momente der Selbstpflege stärken den Körper nachhaltig und lassen die Gäste von innen heraus strahlen – für eine völlige Wiedergeburt in der einzigartigen Sonne der französischen Riviera.

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©Alexandra Utzmann for Parfums Christian Dior ©Alexandra Utzmann for Parfums Christian Dior ©Mathieu Salvaing for Parfums Christian Dior ©Mathieu Salvaing for Parfums Christian Dior

INTERVIEW MIT CORINNE SUTER

PRESTIGE: Frau Suter, Sie erlebten heute die Eröffnung des ersten Dior-Spa in Südfrankreich. Wie wird hier der Geist des Hauses Dior spürbar?

CORINNE SUTER: Als ich im historischen «Hôtel du Cap Eden Roc» ankam, war ich bereits wahnsinnig inspiriert von der Umgebung. Die Blumen des Gartens, in die sich bereits Christian Dior verliebte, dienen als Inhaltsstoffe für verschiedene Rituale und Behandlungen. Die Spa-Behandlungsräume sind zudem mit den für Dior typischen Materialien ausgestattet.

Was verbinden Sie persönlich mit der Marke Dior?

Mein allererstes Parfum war von der Marke Dior und ist es auch jetzt nach 16 Jahren immer noch. Die Beauty-Produkte verkörpern für mich wichtige Werte wie Glück, Leidenschaft, Leistung, weibliche Eleganz und Stärke.

Worauf legen Sie persönlich Wert bei einem Spa-Besuch?

Die Bandbreite der Einrichtungen, Angebote und Services sind für mich von grossem Interesse. Eine Atmosphäre, in der ich mich wohlfühle, gehört ebenso dazu. Ausserdem schaue ich mir an, welche Produkte verwendet und wie diese präsentiert werden. Die einzigartigen Treatments mit ganz individuellen Abläufen machten für mich den Besuch im Dior-Spa zu einem aussergewöhnlichen Erlebnis.

Was war Ihr persönliches Highlight des Besuchs?

Mein persönliches Highlight war die Ganzkörper-Lymphdrainage mit Elektrostimulation. Ich kam so zur Ruhe, dass ich sogar zweimal einschlief. Mit einem unglaublich guten Gefühl habe ich danach das Spa verlassen und die Heimreise angetreten –erholt und mit jeder Menge verschiedenster Eindrücke.

Wie kommen Sie zur Ruhe? Was sind Ihre Entspannungsrituale?

Zur Ruhe komme ich in der Natur. Ich liebe die Berge, Seen und Wälder. Dies gibt mir enorm viel Kraft. Nach einem anstrengenden Training geniesse ich auch gerne einen Spa-Aufenthalt.

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©Alexandra Utzmann for Parfums Christian Dior

Mit moderner

Mayr-Medizin zu einem

LEBENSGEFÜHL

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NEUEN

ES IST DIE IDEALE UMGEBUNG

FÜR EINEN RESET, ZUM ENTSPANNEN, DURCHATMEN

UND AUFNEHMEN VON

NEUEM. EIN WEG ZU MEHR

WOHLBEFINDEN, AUSGEGLICHENHEIT UND EINEM BEWUSSTEREN LEBEN. MIT

DER MODERNEN MAYRMEDIZIN UND UMGEBEN VON ÄRZTEN UND THERAPEUTEN

MACHE ICH MICH AUF DIE

REISE ZU EINEM NEUEN SELBST.

Das Gesundheitsresort liegt mitten in Kärnten, auf einer leichten Anhöhe am Südufer des Wörthersees in Österreich. Vor mir ein herrlicher Ausblick auf das türkisblaue, klare Wasser. Hinter mir Wälder, Wiesen, Felder und üppige Natur. Das «Original FX Mayr» ist ein Ort des Wohlfühlens, der Regeneration und der Erneuerung und geht zurück in das Gründungsjahr 1976. Hier verhalf Dr. Rauch als ärztlicher Leiter unzähligen Kurgästen zu mehr Lebensqualität und besserer Gesundheit und entwickelte Kuren und Therapien. Heute ist das Haus nach wie vor die erste Adresse, wenn es um die moderne FX-Mayr-Medizin geht. Die Kur hat sich zu einer anerkannten Methode entwickelt, die als ideale Ergänzung zur Schulmedizin gilt. Und die Entwicklung bleibt nicht stehen. Die Therapien und Anwendungen werden ständig optimiert und weiterentwickelt. Jeder Kurgast bekommt heute sein eigenes, individuelles Gesamtkonzept, das wirkt.

DETOX, ENTLASTEN, ENTSÄUERN

Erster Schritt meines Aufenthaltes ist die Anfangsuntersuchung, die meinen medizinischen Status und darauf basierende Ziele festsetzt. Anhand meiner Testergebnisse des Mayr-Lab-Diagnostic-Bluttests, der Harn- und Stoffwechselanalyse und des Bewegungschecks mit Laktattest entwickeln die Therapeuten anschliessend meinen individuellen Behandlungsplan. Bevor ich die Ergebnisse erhalte, ziehe ich mich in mein Zimmer zurück. Hier vereinen sich erstklassige

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moderne Ausstattung mit der charmanten Gemütlichkeit des historischen Holzriegelbaus. Die ideale Umgebung für eine Kur, die lebensverändernd sein kann. Den Tag ausklingen lasse ich mit einem Abendessen à la Mayr. Seit 2017 ist Andreas Wolff als Küchenchef im Original FX Mayr tätig, wo er die Gäste mit seinen abwechslungsreichen und gesunden Kreationen verwöhnt. Dabei beweist er mit dem puren und unverfälschten Geschmack seiner abwechslungsreichen Kreationen, dass Fasten keinen Verzicht bedeuten muss und dass ein anspruchsvoller Mix aus hoher Exklusivität und angenehmer Bodenständigkeit möglich ist. Die gesunden und leichten Speisen der Mayr Cuisine werden vom Darm gut aufgenommen. So kommt der Säure-Basen-Haushalt wieder in Balance. Bittersalz, Basenpulver, Ölziehen und der strenge Zeitplan unterstützen den Körper beim Detoxen, während das Intervallfasten den Zellerneuerungsprozess anregt. Je nach Kurzielen wird eine Diätstufe zugeteilt, die mit einer Diätologin auch besprochen wird.

Mein anstehendes Wochenprogramm verspricht Vielseitigkeit: Morgenübungen, Yoga, Pilates und Wanderungen sorgen für die nötige Bewegung und das Anregen des Stoffwechsels. Dafür werden zuallererst meine Kondition und Muskulatur sowie mein Körperbau und die koordinativen Fähigkeiten analysiert. Daraus ergibt sich das optimale Bewegungsprogramm für meinen Aufenthalt und für die Zeit danach. Warum aber ist es so wichtig, dass ich während der Kur in Bewegung bleibe? Durch das Ausführen unterschiedlicher Körperübungen und Bewegungsprogramme wird mein Körper bei der Entgiftung unterstützt, was wesentlich zum Erfolg der Kur beiträgt. Aber nicht nur die physische Entgiftung ist ein Ziel der Mayr-Kuren, auch das Abwerfen

von seelischem Ballast erhält hier Raum. Der Kur-Coach hilft mir dabei, meine Lebenssituationen zu reflektieren und den Blick nach vorn zu lenken. Ich finde heraus, was mir guttut und welche Bereiche des Lebens Anpassung oder sogar Veränderung benötigen. Zur körperlichen und geistigen Entspannung trägt auch der üppige Wellnessbereich bei: Saunen, Soledampfbad und Hallenbad stärken die Abwehrkräfte und das Herz-Kreislauf System. Mit einer Vielzahl effektiver Anwendungen wird dabei der Entgiftungsprozess unterstützt. Am Strand des Wörthersees erwartet mich ein neues zweistöckiges Strandhaus mit einem herrlich weiten Seeblick. Eine finnische Sauna, ein Sanarium, Massageräume, eine gemütliche Ruhelounge und ein Sonnenbalkon laden das ganze Jahr über zum Entspannen ein. Während meines Aufenthaltes entdecke ich eine Vielzahl an auf mich individuell abgestimmten Körper- und Gesichtsbehandlungen, von Age Attraction über Akupunkturmassagen bis hin zur klassischen Maniküre.

Am Ende meiner Kur spüre ich die Veränderungen, körperlich, geistig und seelisch. Das Fasten, die heilsame Ruhe und der gleichmässige Rhythmus führten zur Begegnung mit mir selbst. Themen, denen ich mich im Alltag nicht oder zu wenig widme, erhielten ihren Raum. Ich spüre mich wieder, achte auf mich und nehme mich neu wahr.

WWW.ORIGINAL-MAYR.COM

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DAS HAUS DER DÜFTE

ES IST EIN FIKTIVER ORT, EIN ELEGANTES STADTHAUS, VIELLEICHT AM RANDE EINER PULSIERENDEN METROPOLE. REALITÄT UND FANTASIE VERSCHMELZEN HIER. ES IST DAS TOR ZU DER EINZIGARTIGEN

DUFTWELT VON MAISON NOIR – EIN NISCHENDUFTHAUS, DAS AUS DER UNBÄNDIGEN LEIDENSCHAFT ENTSTANDEN IST, MENSCHEN MIT EINZIGARTIGEN UND HOCHWERTIGEN DÜFTEN ZU INSPIRIEREN.

Maison Noir kreiert nicht nur Parfüms, sondern entwickelt visuelle Duftwelten. Mit langlebigen Formeln, unverwechselbaren Signaturen und mithilfe der besten Parfümeure weltweit huldigt Maison Noir der Tradition des französischen Parfümhandwerks und lädt auf eine inspirierende Duftentdeckungsreise ein. Die visuellen Welten der insgesamt fünf Düfte Somnia 517, Alter Ego 786, Bohemia 265, Vertigo 236 und Elysian 685 verbergen sich hinter Türen, die sich in einem von Maison Noir geschaffenen imaginären Stadthaus befinden. Jeder Duft trägt einen Namen und eine Nummer und porträtiert eine bestimmte Person. Lass dir Zeit, diesen neuen Ort zu erkunden. Denn du hast die Wahl. In welcher Tür findest du deine persönliche Duftwelt?

1. SOMNIA 517

Du bist eins mit unserem Planeten, nutzt seine Energie als Lebenselixier und seine natürliche Schönheit als Inspiration. Somnia 517 nährt den Raum mit der Energie von Mutter Erde und verbreitet einen zutiefst beruhigenden Duft, mit dem man sich wie zu Hause fühlt. Aussergewöhnliche Vanille bildet die Basis für ein Bouquet aus Plumeria und Zistrose mit einem Spritzer frischer italienischer Bergamotte.

2. ALTER EGO 786

Du hast den Mut, neue Wege zu gehen und dich mit einer neuen, fremden Seite in dir zu verbinden. Alter Ego 786 umhüllt dich mit dem Duft der Entschlossenheit. Eine rauchige Kopfnote auf einer soliden Oud-Wood-Basis, gepaart mit einem Hauch von Himbeere, zeigt dir den Weg.

3. BOHEMIA 265

Geboren als unkonventioneller Geist, fühlst du dich ausserhalb gesellschaftlicher Normen am wohlsten. Bohemia 265 erfüllt deine Umgebung mit einem angenehm sanften Duft, der dich entspannt und deine Sorgen darüber, was andere denken könnten, vertreibt. Frische Bergamotte und aromatischer Kardamom, gepaart mit holzigen Noten auf einer Basis aus subtilem Amber und Vetiver, lassen dich von der Masse abheben.

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Autorin_Swenja Willms Bilder_Maison Noir SA

Gesund leben mit Detox Teas, Smoothies, Nahrungsergänzungsmitteln, Gesichts-, Körper- und Haarpflegeprodukten.

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UNSERE HAUT IST EIN KOMPLEXES SYSTEM, DESSEN GESUNDES ERSCHEINUNGSBILD

VON VERSCHIEDENSTEN FAKTOREN

BEEINFLUSST WERDEN KANN. MIT EINEM

BESSEREN VERSTÄNDNIS ÜBER DIE

UNTERSCHIEDLICHEN HAUTSCHICHTEN

UND MITTELS DER RICHTIGEN PFLEGE

KANN DIE HAUT JEDOCH SELBST IM HOHEN ALTER IN BESTFORM ARBEITEN.

Die Haut ist das grösste und gleichzeitig eines der empfindlichsten Organe des Menschen. Ihr Aussehen wird von vielen Faktoren beeinflusst, darunter Genetik, Alter und Umweltfaktoren wie Sonneneinstrahlung und Umweltverschmutzung. Die drei verschiedenen Hautschichten spielen eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung der Gesundheit und des Aussehens der Haut. Zu verstehen, wie jede Schicht funktioniert und wie diese von externen Faktoren beeinflusst wird, kann uns helfen, unsere Haut besser zu pflegen und länger ein jugendliches Aussehen zu bewahren. Die Epidermis ist die äusserste Schicht der Haut und dafür verantwortlich, den Körper vor äusseren Schäden zu schützen. Diese Schicht besteht aus mehreren Schichten von Zellen, die sich ständig ablösen und regenerieren und der Haut ihr glattes und jugendliches Aussehen verleihen. Die Epidermis enthält auch Melanin, das der Haut ihre Farbe verleiht und sie vor UV-Strahlung schützt. Die Dermis ist die mittlere Hautschicht und dafür verantwortlich, der Haut Halt und Elastizität zu verleihen. Sie enthält Kollagen- und Elastinfasern, durch die die Haut ihre Festigkeit und Flexibilität bekommt. Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich die Produktion von Kollagen und Elastin, was zur Entstehung von Falten und feinen Linien führt. Die Hypodermis ist die tiefste

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Autorin_Swenja Willms Bilder_IRÄYE

Schicht der Haut und besteht aus Fettzellen, die den Körper isolieren und polstern. Diese Schicht spielt auch eine Rolle bei der Regulierung der Körpertemperatur.

Folglich sind die drei Hautschichten verantwortlich für ein gesundes Hautbild. Mit zunehmendem Alter jedoch wird die Haut dünner, trockener und weniger elastisch, was zur Entstehung von Falten und schlaffer Haut führt. Besonders in der mittleren Hautschicht kommt es zu einer geringeren Bildung von Kollagen- und Elastinfasern. Ebenfalls in der mittleren Hautschicht angesiedelt ist unser Lymphsystem – ein Netzwerk aus Gefässen und Organen, das dabei hilft, Abfallstoffe, Toxine und überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper zu entfernen. Das Lymphsystem spielt eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung der allgemeinen Gesundheit und des Aussehens der Haut, wurde jedoch bisher in der Hautpflegebranche zu wenig beachtet. Wenn das Lymphsystem beeinträchtigt ist oder nicht richtig funktioniert, kann dies zu einer Reihe von Hautproblemen führen, darunter Akne, Hautausschläge und Ekzeme. Es kann auch zur Entwicklung von feinen Linien, Falten und anderen Zeichen der Hautalterung beitragen. Faktoren wie Stress, Bewegungsmangel und schlechte Ernährung können

Stress, Schlafmangel, Alterszeichen und falsche Ernährung machen sich in erster Linie über die Augenpartie bemerkbar. Die «Eye Revive Cream» von IRÄYE fördert die Mikrozirkulation, versorgt die Haut mit Nährstoffen und repariert die Lymphgefässe bis in die Tiefe, um die Vitalfunktionen der Haut in der empfindlichen Augenpartie zu stärken.

die Funktion des Lymphsystems beeinträchtigen. Um eine gesunde Haut zu erhalten, ist es wichtig, Massnahmen zur Unterstützung des Lymphsystems zu ergreifen, beispielsweise ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, regelmässig Sport zu treiben, sich gesund zu ernähren und stressreduzierende Aktivitäten wie Meditation oder Yoga zu praktizieren.

HAUTPFLEGE FÜR DAS LYMPHATISCHE SYSTEM

Das Lymphsystem spielt eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung der Gesundheit und des Aussehens der Haut. Dies erkannten auch zwei führende Experten in der Schweiz: Prof. Michael Detmar und Dr. Epa Gousopoulos. Mit der gebündelten Erfahrung aus über 40 Jahren wissenschaftlicher Forschung haben die Gründer eine einzigartige regenerative Hautpflege entwickelt, die mithilfe ihrer proprietären Technologie die grundlegende Gesundheit und Funktion der Haut unterstützt. Daraus entstanden ist die Marke «IRÄYE», die 2020 lanciert wurde. Zentrales Element der beeindruckenden Produktserie von IRÄYE ist der zum Patent angemeldete LymphactiveTM-Komplex, der für eine Aktivierung des Lymphsystems sorgt und fünf pflanzliche Lymphaktivatoren enthält, die Prof. Detmar und Dr. Gousopoulos im Rahmen ihrer Forschung untersuchten. LymphactiveTM steigert die Lymphtätigkeit und unterstützt die natürlichen Reparaturprozesse, welche die lymphatischen Strukturen der Haut erneuern. So wird der Körper beim Abtransport von schädlichen Oxidantien, Stoffwechselabfällen und Zelltrümmern aus der Haut unterstützt. Im Ergebnis wird die Haut konturiert, Schwellungen werden reduziert und die Haut sieht gesünder und erholter aus. Dies beweist, dass ein strahlendes Aussehen ein Ausdruck optimal arbeitender Körperfunktionen ist.

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Die feuchtigkeitsspendende und aufhellende Formel der Handcreme liefert eine hohe Konzentration an Wirkstoffen und Diamantpulver, um die Hände zu schützen und mit Feuchtigkeit zu versorgen.

IHRE ANZIEHUNGSKRAFT AUF UNS MENSCHEN

FASZINIERT SEIT JAHRTAUSENDEN. INSPIRIERT

DAVON, WIE LICHT DURCH EINEN DIAMANTEN

WANDERT, IST DIE NEU LANCIERTE LUXUS-BEAUTYMARKE ALÛSTRE BESTREBT, DIAMANTEN MIT ALL IHREN EIGENSCHAFTEN UND ZUTATEN FÜR

IHRE KREATIONEN ZU VERWENDEN.

MIT DER DER DIAMANTEN KRAFT

In Zusammenarbeit mit gleichgesinnten kreativen Denkern begann Alûstre, die von Diamanten inspirierten Möglichkeiten in der Welt der Schönheit zu erkunden. Daraus geboren ist eine Beauty-Marke, die die Grenzen innerhalb der Beauty-Industrie zu überschreiten versucht – dies mithilfe ihrer charakteristischen Innovation, Diamantpartikel in die Schönheitsprodukte zu integrieren. Dank der Suspension von Diamantpartikeln in Nagellacken und Handpflegeformeln verbessern sich Farbe und Leistung. Die schwer fassbare Substanz bringt bewährten und herausragenden Glanz, Haltbarkeit, Langlebigkeit und Haftung mit sich. Auch für ihre Produktverpackungen greift Alûstre auf Diamanten zurück. So wird in den Flakons der derzeit acht lancierten Luxusdüfte, die mithilfe des weltberühmten Parfümeurs Bertrand Duchaufour entwickelt wurden, das Farbspektrum der Diamanten reflektiert.

Die farbintensiven Nagellacke enthalten die charakteristische Diamond Infusion für ein bewährtes, intensiv glänzendes Finish und garantiert lang anhaltende und splitterfeste Farbe.

Jeder Duft aus dem Hause Alûstre wird nach einem sechsstelligen Code benannt, der auf dem Farbspektrum der Duftnoten basiert. Dunkle und trockene Erdnoten treffen bei Spectre 596 – 154 auf ein würziges und familiäres Gefühl. Haselnuss, Kardamom, Amber und Thymian verleihen einen Hauch Faszination.

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BRIONI

Brioni «Eau de Parfum Essentiel» ist ein Duft 100 Prozent natürlichen Ursprungs mit einer exklusiven Tonkabohnensorte, die zum ersten Mal in der Parfümerie verwendet wird. Ein raffinierter, nachhaltiger Duft für Männer, die mit der Zeit gehen.

BEAUTY

SWISS PERFECTION

Dank der letzten Innovationen und wissenschaftlichen Erkenntnisse im Bereich der verjüngenden und regenerierenden Hautpflege hat Swiss Perfection die umfassende revitalisierende Kur «Marine Caviar Treatment» entwickelt, die auf drei grundlegende Elemente der Hautalterung abzielt: Nährstoffe, Revitalisierung und strahlenden Teint. Diese intensive 28-Tage-Kur enthält eine extrem hohe Konzentration an Wirkstoffen, um eine optimale Regeneration und Verjüngung der Zellen zu ermöglichen.

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CHANEL

Im Frühjahr 2023 macht das Haus Chanel es laut und deutlich: Farbe hat Flair. Mit der Überarbeitung der «Le Vernis»-Linie hat Chanel eine reichhaltige, ausdrucksstarke Kollektion entworfen, die zu jeder Stimmung und jedem Gefühl passt. Denn das Tragen von feuerroten, hellrosa oder khakigrauen Nägeln bedeutet, genau zu sagen, wer Sie in diesem Moment sind.

72K

B C S 7

Ein strahlendes Aussehen ist das Ergebnis reichhaltiger Pflege. Die Wirksamkeit der 72k-Gesichtscreme liegt in der wissenschaftlich fundierten Artemisia-C-08UCComplex-Formel, wertvollen Phytoextrakten, ausgewählten pflanzlichen Ölen und den Glättungs- und Straffungsboostern Natriumhyaluronat und Acmella Spilanthes. Die exquisiten Pflanzenextrakte regenerieren, glätten und ebnen die Haut. Sie harmonisieren die optische Ausstrahlung des Teints und fördern eine natürlich strahlende Haut.

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LI V I N G LIV ING

Eine progressive Designgeschichte

HANDWERK UND DESIGN VEREINT – SEIT SEINER GRÜNDUNG IM JAHR 1896 HAT DIE POLSTERMÖBELMANUFAKTUR WITTMANN EINE UNVERWECHSELBARE ÄSTHETIK UND HANDWERKSKUNST ENTWICKELT. WIE ES DIE MÖBELWERKSTÄTTE VERMAG, TRENDS ZU SETZEN UND MEILENSTEINE DER MÖBELGESCHICHTE ENTSTEHEN ZU LASSEN, ERZÄHLT UNS ULRIKE WITTMANN, EIGENTÜMERIN DES UNTERNEHMENS IN VIERTER GENERATION.

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Autorin_Swenja Willms Bilder_Wittmann

PRESTIGE: Frau Wittmann, Ihr Unternehmen entwickelte sich von einer Sattlerei zu einer international renommierten Polstermöbelmanufaktur. Was waren die bedeutendsten Meilensteine in dieser Entwicklung?

ULRIKE WITTMANN: Diese Entwicklung begann zu einer Zeit des allgemeinen Aufbruchs in den 1950er-Jahren. Mein Vater hatte damals progressive, weitsichtige Ideen. Er setzte bewusst auf Design, höchste Qualität und Internationalität, ohne jemals den Wert von echtem Handwerk aus den Augen zu verlieren. Es war selbstverständlich, dass die Produktion nur in den Händen von Menschen liegen darf, die hohes Wissen um den richtigen Umgang mit Polstermaterialien und Leder haben. Dieses Potenzial war im Unternehmen immer vorhanden und ist es nach wie vor. Es wäre niemals zur Debatte gestanden, unseren Stammsitz in Etsdorf aufzugeben. Diese kompromisslosen Entscheidungen waren richtungsweisende Meilensteine. Ein weiteres bestimmendes Moment waren die Kontakte meines Vaters zu den namhaften Gestaltern und Architekten seiner Zeit – allen voran Johannes Spalt, der in Folge den Kontakt zu Josef Hoffmanns Witwe herstellte und somit den Grundstein für etwas legte, das unsere Manufaktur bis heute massgeblich prägt: die enge Verbindung zu österreichischer Designgeschichte.

Welche Bedeutung hat für die Wittmann-Möbelwerkstätten der Begriff Tradition?

Tradition ist der Anker unseres Unternehmens und war es schon, lange bevor sich der diesbezügliche Trend entwickelte. Tradition ist etwas völlig Selbstverständliches für Wittmann –nichts, das diskutiert oder besprochen werden muss. Sie ist einfach immer schon Teil der Unternehmens-DNA. Das Polsterhandwerk ist ja tatsächlich noch ein sehr traditionell ausgeübtes Handwerk. Auch wenn sich die Materialien im Laufe der Zeit immer weiter verbessert haben und natürlich heute besonders auf eine ressourcenschonende Produktion geachtet wird, sind die Handgriffe und Werkzeuge immer noch dieselben wie vor 100 Jahren. Diese Handwerkstradition macht Wittmann aus. Im Übrigen wissen wir sehr genau, dass Tradition und Innovation immer miteinander einhergehen müssen, damit das Potenzial voll ausgeschöpft werden kann.

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Wittmann ist heute noch in Familienhand. Welche Werte sind dabei unternehmerisch bedeutsam?

Möbel sind etwas sehr Persönliches. Ein Wittmann-Sofa begleitet eine Familie jahrzehntelang, womöglich sogar generationsübergreifend. Ebenso persönlich sehen wir unseren Betrieb. Wir haben das Glück, Mitarbeiter zu beschäftigen, die ihr gesamtes Berufsleben lang bei Wittmann tätig sind. Nicht selten arbeiten ganze Familien bei uns. Das schafft nicht nur eine enorme Bindung, sondern sichert natürlich auch Qualität und Know-how. Wir sind sehr dankbar für diese vertrauensvolle Stimmung und wissen den Wert dieses familiären Miteinanders sehr zu schätzen.

Ein Familienunternehmen bedeutet auch eine erfolgreiche Nachfolgeregelung. Steht die neue Generation bereits in den Startlöchern?

Wittmann ist aus Überzeugung in Familienhand. Viele unserer Kernwerte wären ohne diese Struktur womöglich im Laufe der Jahre verwässert worden. Wir spüren auf Messen oder in der Zusammenarbeit mit unseren Handelspartnern, dass das Mitwirken der Familie sehr geschätzt wird. Aktuell ist die Leitung des Unternehmens in der Hand unseres Geschäftsführers Dr. Alexander Sova, der die Lücke zu einer familieninternen Nachfolge schliesst.

Seit 2021 ist der italienische Designer Luca Nichetto der neue Art Director bei Wittmann. Wie hat er die Design-DNA des Unternehmens seither geformt?

Luca Nichetto passt deshalb so gut zu Wittmann, weil seine Arbeit unterschiedliche Designströmungen bündelt. Er stammt aus Italien, lebt in Skandinavien und hat sehr gute, freundschaftliche Kontakte zu anderen zeitgeistprägenden Gestaltern. Er versteht unsere Tradition, kennt das Handwerk und schätzt unsere Geschichte. Zugleich hat er frische Ideen und ein gutes Gespür für die Bedürfnisse der Menschen. Der Austausch zwischen Luca Nichetto, unserer Entwicklungsabteilung und externen Designern lässt sehr viel Produktivität und Kreativität entstehen.

Innovation durch Design – welche Rolle spielen die Designer für Wittmann?

Die Zusammenarbeit mit Kreativen war immer schon Teil des Fundaments von Wittmann. Zu einer Zeit, in der schnell verfügbare und günstig produzierte Waren das neue Mass der Dinge waren, setzte mein Vater auf Wertbeständigkeit und zog Designer und Architekten hinzu, um langlebige, zeitlose und hochqualitative Möbel zu gestalten. Design ist ja mehr als das Schaffen einer ästhetischen Form. Ein guter Designer beschäftigt sich mit den Sehnsüchten der Menschen, mit funktionalen Aspekten, mit Komfort, mit Haptik. Wir haben immer den Kontakt zu jungen Talenten ebenso gesucht wie zu arrivierten, international renommierten Gestaltern. Deren Aussensicht auf unser Unternehmen verstehen wir als Bereicherung.

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Welche Designtrends sehen Sie aktuell und zukünftig?

Es gibt tatsächlich keine dominanten Strömungen. Es ist vielmehr Trend, keinem Trend zu folgen. Individualität ist das zentrale Element des Wohnens. Man richtet sich nach individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ein. Die Menschen wollen ihre Persönlichkeit durch ihr Interieur zum Ausdruck bringen, das Zuhause als ultimativen Rückzugsort verstehen können, an dem man ganz man selbst sein kann. Dazu gehört der Mut, unterschiedliche Stile zu kombinieren, der hochwertigen Einrichtung ausgesuchte Lieblingsstücke zur Seite zu stellen. Die hohe Qualität von Material und Verarbeitung steht dabei enorm im Fokus.

Wie sichert Wittmann die hohen Qualitätsstandards?

Wie gesagt haben wir einen immens hohen Erfahrungsschatz im Unternehmen, den man gar nicht genug wertschätzen kann. Wir bilden unsere Fachkräfte selbst aus, geben die Qualitätsstandards von einer Generation zur nächsten weiter. Die ausnehmend hohe Qualität der Handarbeit sowie die Wertigkeit aller verarbeiteten Materialien waren von jeher unsere Eckpfeiler. Sie sind Massstäbe, die wir uns vor Jahrzehnten selbst gesetzt haben, die seitdem verinnerlicht wurden und zu einer Maxime geworden sind. Natürlich prüfen wir uns aber auch stets selbst. Unsere Qualitätssicherung beginnt in der Entwicklung und zieht sich über Einkauf und alle Produktionsschritte bis zur Auslieferung durch. Wir nehmen eine akribische Endkontrolle aller Produkte vor, die unsere Manufaktur verlassen.

Das Thema Nachhaltigkeit wird immer wichtiger. Wie trägt Wittmann dem Rechnung?

Wir leben Nachhaltigkeit seit der Firmengründung, sie ist ein der Unternehmensphilosophie inhärentes Thema. Unsere Möbelstücke sind langlebig – sowohl im Design als auch in der Materialbeständigkeit. Wir verarbeiten ausgesuchte Werkstoffe –Polstermaterialien, Textilien, Holz und Leder – aus zertifizierter Rohstoffwirtschaft. Ausdruck dieser Langlebigkeit sind die vielen Aufträge für Neubezüge von Wittmann-Stücken, die mehr als 20 Jahre alt sind.

Auch das Thema Recycling ist bedeutungsvoll. Wie setzt Wittmann diese Herausforderung um?

Vorrangig setzt Wittmann beim Recycling auf den ressourcenschonenden Umgang mit Materialien. Das heisst, soweit möglich die Entstehung von Abfallstoffen zu minimieren. Dies gelingt uns unter anderem durch die langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten direkt aus der Region und damit durch die Vermeidung von ressourcenaufwendigen globalen Lieferketten.

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Kommen wir noch zu den Wittmann-Innovationen, die ja auch im Rahmen des Salone del Mobile ausgestellt wurden. Was sind die Highlights?

Wir haben in Mailand Wohnwelten gezeigt und unsere Kunden waren begeistert. Dass unsere Messepräsentation so gut angenommen wurde, freut uns sehr, denn Mailand ist natürlich ein echtes Trendbarometer. Besonders gut kam an, dass der hohe Wittmann-Komfort nach draussen zieht. Wir haben eine sehr hochwertige Outdoor-Variante von Luca Nichettos Paradise Bird entwickelt. Auch die Erweiterung von Jaime Hayons Vuelta-Serie um ein modulares Sofa zählte eindeutig zu den Messehighlights. Dass der weltweite Erfolg dieses Modells nicht abreisst, finden wir natürlich grossartig.

Welche Produkte zählen zu den Bestsellern von Wittmann? Manche Modelle sind Bestseller, weil sie Ikonen sind. Ich denke hier an die Hoffmann-Entwürfe oder an den schon längst zum Klassiker gewordenen Sessel Aura von Paolo Piva. Vuelta von Jaime Hayon war wie gesagt vor einigen Jahren ein Entwurf, der sofort weltweit enorm erfolgreich war. Bei Wittmann ist es ja immer die Kombination aus einprägsamer Form und einmaligem Komfort, die den Erfolg eines Modells oder auch ganzer Produktgruppen ausmacht. Stühle und kompakte Sessel von Wittmann zählen dazu. Man kauft sich Wittmann-Stühle nicht nur wegen ihrer Optik, sondern weil man weiss, dass man darauf viele Stunden bequem bei Tisch sitzt. Besonders deutlich wird diese Tatsache natürlich bei unserer Bettenkollektion. Nichts kann so wichtig sein wie gesunder Schlaf. Dass unsere Kunden auf die Zuverlässigkeit unserer Qualität vertrauen, wissen wir sehr zu schätzen.

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DÄNISCH

VON INDIVIDUALISIERBAREN MODULAREN SOFAS

ÜBER

ZEITLOSE ESSTISCHE BIS HIN ZU

STATEMENT-SESSELN: DIESE DÄNISCHEN IKONEN DENKEN

MODERNES WOHNEN NEU.

LEBEN

Unser Zuhause ist mehr und mehr zum zentralen Punkt geworden, in dem Arbeit, Entspannung und Freizeit Platz finden müssen. Wir machen uns mehr Gedanken über unsere Möbel und wie sie den Raum bereichern können. Die Wärme, der Komfort und das verlässliche Gefühl klassischer Designs sollen nicht verloren gehen. Gleichzeitig sollen modulare, funktionale Möbel für Vielseitigkeit und Anpassbarkeit sorgen und jeden Tag Freude spenden. Im Zuge einer neuen Saison, in der sich alles um neue Ideen zum Wohnen dreht, hat sich BoConcept mit der Frage beschäftigt, was gutes Wohnen ist. Die Antwort ist vielfältig: Wir wollen dänisch leben, Design erleben, stilvoll wohnen und auf Kompliziertes verzichten.

NEUERÖFFNUNG IN ZÜRICH

Autorin_Swenja Willms Bilder_BoConcept

Nach der erfolgreichen Eröffnung von BoConcept Volketswil im vergangenen August folgt nun die Eröffnung im Herzen Zürichs an der Beethovenstrasse 33. Im neuen 220 Quadratmeter grossen Store finden Designliebhaber alle Möbel-, Beleuchtungs- und Accessoires-Kollektionen der beliebten dänischen Marke für den Wohn-, Ess- und Schlafbereich, das Homeoffice oder den Aussenbereich.

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MUST-HAVES

ALICANTE VON RENE HOUGAARD

Der erweiterbare Alicante-Esstisch ist ein modernes Statement und funktionaler Alleskönner in einem. Die richtige Wahl für alle, die einen grossen und langlebigen Familientisch mit dem gewissen Etwas suchen.

IMOLA VON HENRIK PEDERSON

Der Imola-Sessel ist ein wahres Design Icon, das nur von ausgewählten Möbelbauern gefertigt wird. Seine einzigartige Form und die aufregenden Designdetails machen Imola zu einem Klassiker und Statement, ohne den Raum zu dominieren.

BERGAMO VON MORTEN GEORGSEN

Das tiefe Bergamo-Sofa von Morten Georgsen ist nicht nur äusserst komfortabel, es besticht auch durch unkomplizierten organischen Luxus. Im Verbund mit den individualisierbaren losen Kissen wird der aussergewöhnliche zeitlose Look unterstrichen.

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LICHTKULTUR MODERNE

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© Bohman+Sjöstran Gioia equilibrio

LICHT VERWANDELT ALLTÄGLICHES IN AUSSERGEWÖHNLICHES, EIN HAUS IN EIN ZUHAUSE UND MOMENTE IN MAGIE. PRESTIGE SPRACH MIT OCCHIO-GRÜNDER AXEL MEISE ÜBER DIE BEDEUTUNG VON LICHT UND LEBENSQUALITÄT.

PRESTIGE: Herr Meise, Sie haben Occhio 1999 gegründet. Wie entstand die Marke?

AXEL MEISE: Ganz am Anfang stand Frustration. In den 90er-Jahren beriet ich als Lichtgestalter sowohl Endkunden als auch Profis in meinem Lichthaus in München. Mein Ziel war es schon immer, Lebensräume ganzheitlich mit Licht zu gestalten, mit dem perfekten Licht natürlich. Nur das passende «Werkzeug» dazu gab es nicht. Und Kompromisse sind nicht mein Ding. Also machte ich mich an die Arbeit und entwickelte die Idee einer in Design und Lichtqualität durchgängigen Leuchtenfamilie, die für jede Situation das richtige Licht bietet. 1999 war Occhio dann geboren. Seitdem haben wir das Produktportfolio und damit das Anwendungsspektrum von Occhio massiv ausgebaut, aber der Grundgedanke ist immer noch derselbe. Dabei haben wir mit dieser Philosophie von Anfang an eine absolute Alleinstellung.

Gab es ein Vorbild für Sie?

Ich orientiere mich nicht an Vorbildern. Das «think different»-Motto von Apple kommt meinem Ansatz sehr nahe. Wer etwas wirklich Neues will, der muss sich frei machen von Konventionen und die Dinge immer vom Kunden aus betrachten. Von der ersten Idee über Marketing und Distribution bis zu den Touchpoints: Menschen begeistern, den Mehrwert von Lichtqualität, Designqualität und «joy of use» vermitteln, die Faszination von grossartigem Licht erlebbar machen – das ist unsere DNA. Das ist Occhio.

Wie entstehen Lichtdesigns heute? Wo finden Sie die Inspirationen dazu?

Inspiration finde ich überall: in Architektur, Design, Technik, in anderen Kulturen und in der Natur. Ich bin neugierig und versuche, meine Umgebung immer mit offenen Augen wahrzunehmen. Und dann natürlich die Sonne. Nehmen Sie die Sonne. Sie ist nicht nur unsere wichtigste Lichtquelle, sondern auch Ideengeber für eine perfekte Form. Mit unserer runden Mito-Serie haben wir die mythische Form eines Rings adaptiert, aber mit dem typischen raffinierten «Schnitt» geöffnet, der den Mito-Charakter verleiht und alle Mito-Leuchten erkennbar macht.

Was macht aus einem Lichtobjekt gleichzeitig ein Designobjekt? Bei Occhio differenzieren wir nicht zwischen Lichtobjekt und Designobjekt. Wir kreieren Leuchten, die für jede Situation das perfekte Licht bieten und dabei höchsten Design- und Qualitätsansprüchen genügen. Idealerweise spielen sie dank ihrer vielfältigen Individualisierungsoptionen optimal mit Architektur und Interior-Design zusammen. Dazu kommen unser hoher Anspruch an Ästhetik und unsere Liebe zum Detail ebenso wie der typische «joy of use» von Occhio. Eine einzigartige Symbiose!

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Autorin_Swenja Willms ©Robert Rieger

«Gioia» von Occhio ist eine Weltneuheit. Was macht dieses Produkt so einzigartig?

Ich würde sagen, mit der im Herbst 2022 gelaunchten «Gioia»-Serie haben wir ein wenig Design-Geschichte geschrieben. «Gioia» ist unsere Neudefinition der Tisch- und Leseleuchte. Eine wirklich unglaubliche Serie – technisch, gestalterisch und funktional. Fast schon skulptural in der Erscheinung, übertrifft sie mit ihrer einzigartigen Beweglichkeit und ihrem über Gesten steuerbaren Licht alles bisher Dagewesene. «Gioia» bedeutet Freude – und man erlebt diese Freude jedes Mal, wenn man diese faszinierende Leuchte berührt.

Warum setzen Sie Mads Mikkelsen für «Gioia» ein?

Mads Mikkelsen ist ein europäischer Schauspieler mit internationaler Strahlkraft. Wir arbeiten seit 2018 mit grossem Erfolg zusammen, er leistet dabei einen entscheidenden Beitrag zur Positionierung von Occhio als Luxury Love Brand. Mads Mikkelsen verkörpert die Markenwerte von Occhio: Begeisterung, Intelligenz, Exzellenz und Einzigartigkeit – exakt das, wofür auch die Serie «Gioia» steht.

Warum nehmen Lichtlösungen eine so wichtige Rolle ein?

Über Licht nehmen wir unsere Umgebung wahr. Das Auge ist unser wichtigster Sinn, und Licht beeinflusst unsere Emotionen, unser Wohlbefinden. Licht ist extrem machtvoll! Wir sehen, dass Menschen den Wert von gutem Licht immer mehr zu schätzen wissen. Sie verstehen, dass die Qualität des Lichts auch Lebensqualität bedeutet. Das ist genau das, was wir mit unserer übergreifenden Philosophie der «culture of light» bieten. Und die kommt dann in ihrer vollen Wirkung zur Geltung, wenn Lebensräume ganzheitlich

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© Robert Rieger © Robert Rieger OBEN Mito sospeso UNTEN Mito largo

mit dem Licht von Occhio gestaltet werden. Ein Beispiel: die Casa de la Luz von Occhio auf Mallorca. Hier war unser primäres Ziel, das brillante mediterrane Licht mit der Architektur und dem Konzept für das Kunstlicht im Haus ganz im Sinne von Freude, Schönheit und Atmosphäre verschmelzen zu lassen.

Einzigartige Features machen Licht in ihren Worten zum «joy of use». Weshalb sind solche technischen Features heutzutage so relevant?

Licht ist so viel mehr als einfach nur hell. Wir spüren seine Wärme, Licht schafft Atmosphäre, die sich auf unsere Gefühle und Stimmung auswirkt. Licht muss daher veränderbar sein, sich an die Situation und Stimmungen anpassen können. An die Bedürfnisse und Wünsche der Menschen! Deshalb wird die Steuerung von Licht und Atmosphäre immer wichtiger. Mit intuitiver Gestensteuerung und unserem Steuerungssystem Occhio air Bluetooth bieten wir einzigartigen Komfort und ein magisches Erlebnis im Umgang mit Licht.

Wie geht Occhio mit dem Thema Nachhaltigkeit um?

Die LED-Technologie bietet maximale Effizienz, was den Energieverbrauch betrifft, und natürlich maximale Lebensdauer, je nach Einsatz für Jahrzehnte. Darüber hinaus halte ich es für extrem wichtig, nachhaltige Produkte zu schaffen. Das bedeutet einen hohen Anspruch an die Qualität unserer Leuchten sowie insbesondere langlebiges Design. Und wir gehen gerade noch einen Schritt weiter und bieten mit unseren ClipLED-Modulen eine Umrüstlösung für unsere Halogen-Klassiker zu LED an. Nachhaltiger geht es nicht.

Wie sehen die Lichtlösungen der Zukunft aus?

Der Mensch wird in Zukunft noch aktiver, intuitiver und spielerischer mit Licht umgehen und dabei ganz neue Möglichkeiten erleben, mit Licht seine Umgebung zu gestalten und sein Wohlbefinden zu beeinflussen. Mit unserem ganzheitlichen Ansatz der «culture of light», unseren Innovationen und den umfassenden Möglichkeiten der Steuerung und Interaktion bietet Occhio schon heute unglaubliche Möglichkeiten, von denen die Menschen noch vor Kurzem geträumt haben – wir nennen es «joy of use»! Ich würde sagen, wir sind bereits in der Zukunft angekommen.

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©
Bohman+Sjöstran
Gioia lettura

«DIE RUHE DANACH MAXIMUM WELLBEING» & DAS

Vor vielen Jahren habe ich mich dazu entschieden, nicht nur Luxusimmobilien zu verkaufen und zu vermieten, sondern auch als Interior-Designerin für Eigentümer und Investoren zur Verfügung zu stehen und Immobilien mit «Maximum Wellbeing» in Eigenregie zu kreieren.

Nach der sehr bewegten und erfolgreichen Wintersaison 2022 / 23 ist im Engadin nach Ostern nun wieder etwas Ruhe eingekehrt. Ich beziehe mich dabei speziell auf die Osterferien, da diese immer sehr beliebt sind, um die letzten Tage auf den Pisten zu erleben, und das Engadin zu dieser Zeit allgemein noch immer sehr gefragt ist.

Sobald die Osterferien vorbei sind, geht es ziemlich schnell und die Strassen sowie das Dorfleben werden wieder sehr viel ruhiger. Geschuldet ist dies auch den darauffolgenden Schulferien im Engadin, anlässlich derer auch die Einheimischen das Tal verlassen, um sich von der Saison zu erholen.

Wir als Maura Wasescha AG bleiben grundsätzlich durchgehend geöffnet, um das ganze Jahr über stets für unsere Kunden da sein zu können. Ausserdem startet nach Ostern das erste Baufenster des Jahres, womit wir mit eigenen Projekten im Tal auch nach der Saison voll eingebunden sind.

Dieser Stimmungswechsel im Tal hatte für mich persönlich schon immer etwas Mystisches. Es fühlt sich fast wie ein Jahreszeitenwechsel an, weil man wirklich merkt, wie alles im Wandel ist: die Natur, die fehlenden Menschen, die wenigen Autos auf den Strassen et cetera. Es ist schon sehr speziell, wie sich dieses Tal das ganze Jahr über immer wieder verändert und neu präsentiert.

Über Jahrzehnte habe ich mir mit meinen Kunden das Wissen und ein Gefühl dafür erarbeitet, welches mir die Möglichkeit bietet, den aktuellen Puls der Zeit zu fühlen und mit Eigentümern Luxusimmobilien zu bauen, welche den aktuellen Bedürfnissen der Kundschaft entsprechen. Diese Zusammenarbeit und die sich stetig im Wandel befindenden Herausforderungen erfüllen mich sehr und ermöglichen es mir, eine weitere persönliche Passion auszuleben.

Zu Beginn dieses Geschäftsfelds durfte ich jährlich ein bis zwei Projekte sowohl für Eigentümer als auch für Investoren verfolgen. Mittlerweile sind es bis zu sechs Projekte pro Jahr, von welchen das eine oder andere auch ausserhalb des Engadins in anderen Teilen der Schweiz entsteht.

Dadurch, dass mein Sohn Michael in seiner Grundausbildung eine Lehre als Elektroinstallateur abgeschlossen hat, war auch für ihn schnell klar, dass er sich in diesem Teil der Firma verwirklichen will. Durch sein Fachwissen und seine Erfahrung auf den Baustellen ist er für mich eine grosse Unterstützung in der Kontrolle und Leitung der Bauprojekte. Nach und nach ist auch er an Erfahrung reicher geworden, ist heute ein fester Bestandteil unseres Teams und übernimmt mittlerweile eigenständig die Bauleitung unserer Interior-Projekte.

Das Motto «Maximum Wellbeing» leben wir in unseren Projekten wirklich mit Herzblut und mit dem klaren Anspruch, uns stetig weiterzuentwickeln. Somit sind wir immer aktiv auf der Suche nach Neuheiten, welche das «Wellbeing» in einem Wohnheim aktiv fördern. Das eigene Heim war und bleibt immer eine sehr persönliche Angelegenheit. Zu Hause können wir uns zurückziehen, das Familienleben geniessen und uns – nicht zuletzt – erholen. Mit unseren massgeschneiderten Projekten erreichen wir so immer das «Maximum Wellbeing» für unsere Kunden.

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EMPORIO SIRENUSE

TR EN DS

BUJÍ

Die luxuriösen Kerzen von Bují fangen magische Momente ein und lassen die Zeit stillstehen. «Avant le Jour» lässt den Duft von Geissblatt auf die olfaktorische Vielfalt einer grünen Wiese in den frühen Morgenstunden treffen. Seit 2021 werden die Duftkerzen – bestehend aus Sojawachs und Düften auf Basis natürlicher Inhaltsstoffe – in der Schweiz kreiert und in Zusammenarbeit mit der britischen Parfümeurin Lyn Harris komponiert.

B E

Emporio Sirenuse folgt dem Ruf der Wildnis. Die Homeware Collection 2023 ist eine Hommage an Indien mit einem Designkonzept und einer Markenpartnerschaft, die sich der Erhaltung der Schönheit der Natur verschrieben hat: «The Elephant Family». Eine verspielte Komposition aus majestätischen Waldtieren und exotischen Palmen färbt ein exklusives neues Sortiment an handgefertigtem Keramikgeschirr und raffinierten Textilaccessoires.

F

BONACINA

Bonacina präsentiert die neue Kollektion von Francis Sultana, einem langjährigen Mitarbeiter des Unternehmens. Die Kollektion umfasst zehn Designs, die sowohl für den Aussen- als auch für den Innenbereich konzipiert sind. Die Stücke sehen filigran aus, sind aber unglaublich robust aufgrund ihrer Rattan-Fertigung in Kombination mit charakteristischen Bronzedetails.

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FORNASETTI

«The syntax of making» besteht aus drei neuen Kollektionen von Möbeln und Accessoires für das Zuhause, die sich durch neue Formen und drei verschiedene Dekorationsstile auszeichnen, die das einzigartige Savoir-faire des Ateliers Fornasetti zum Ausdruck bringen. Traditionelle Handwerkstechniken, verbunden mit einer unverwechselbaren künstlerischen Sprache, konstruieren die «Syntax des Machens», die Fornasettis Kreationen Leben einhaucht. Die Möbel werden durch Einrichtungsaccessoires und Porzellan ergänzt und ermöglichen es, mit nur wenigen kleinen Elementen jede Ecke des Hauses in einen Mikrokosmos der Persönlichkeit und Eleganz zu verwandeln.

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TR AVEL

TRA VEL

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LUXUS DER SUPERLATIVE IM INDISCHEN OZEAN

TRAVEL

St. Regis Maldives Vommuli

AUF DEN MALEDIVEN GIBT ES VIELE INSELPARADIESE. WIE SOLL MAN SICH DA ENTSCHEIDEN?

IN BEZUG AUF SERVICE UND LUXUS IST DER

UNTERSCHIED ZWISCHEN VIELEN INKREMENTELL.

DENN WENN ETWAS SO GUT WIRD, DASS ES

IHNEN AN NICHTS FEHLT – WIE KANN DAS NÄCHSTE

HOTEL DAS VERBESSERN? DIE ANTWORT IM ST. REGIS MALDIVES VOMMULI IST ARCHITEKTUR –

ODER GENAUER GESAGT: DIE ERFAHRUNG, DIE ARCHITEKTUR SCHAFFT.

Eine etwa 40-minütige Flugreise vom Malé Airport zum DhaaluAtoll bedeutet, dass ich die Insel und das Resort zum ersten Mal von oben sehen kann, in einem der maledivischen Wasserflugzeugtaxis, die so viele Inseln anfliegen. Das Atoll ist einer der unberührtesten Teile der Malediven, mit weniger Resorts als anderswo im Archipel. Keine Gelegenheit, zu beeindrucken, wird verschwendet, denn das erste Gebäude, das sich von der Insel aus erstreckt, um mich zu begrüssen, sieht in seiner Anordnung unverkennbar hummerartig aus

das Iridium Spa, Teil der Lagunenzone, eines von vier unterschiedlichen Gebieten, aus denen die Insel besteht und das sein Design inspirierte.

Von Anfang an legt das St. Regis, dessen Slogan wiederum «die beste Adresse auf den Malediven» lautet, die Messlatte ziemlich hoch, und bei der Ankunft kann man nichts weniger als ein White-Lotus-ähnliches Erlebnis erwarten. Mitglieder des Hotelteams in passenden weissen Revers winken und warten geduldig darauf, die neuen Gäste mit einer frisch geschnittenen Willkommenskokosnuss auf dem Schwimmdock zu begrüssen.

Das Resort beherbergt einige der markantesten Villen des gesamten Inselstaates. Sowohl über dem Wasser als auch am Strand gelegen, sind sie vollständig aus Holz gefertigt und mit einer Reihe von High-Tech-Elementen wie modularen Deckenlampen, Unterschrankbeleuchtung, Regenwaldduschen und privaten Pools ausgestattet. Die Grossartigste aller 77 Villen ist das John Jacob Astor Estate, die grösste Überwasservilla mit drei Schlafzimmern auf den Malediven und der Inbegriff von Raffinesse und Glamour. Benannt nach dem Mann, der die ikonische Marke im frühen 20. Jahrhundert gründete, ist sie so grossartig wie Astor selbst –mit einem 92 Quadratmeter grossen Infinitypool, der von einem

OBEN

Von der Wasservilla bis zum John Jacob Astor Estate haben die Unterkünfte hier die Messlatte für Luxus auf den Malediven höher gelegt.

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Autor_Urs Huebscher Bilder_St. Regis Maldives

bequemen Daybed, einem Sofa und Sonnenliegen eingerahmt wird, und einem Panoramablick auf die tropischen Meereswellen. Andere Signature-Suiten sind ebenfalls eine Hommage an die reiche und bewegte Geschichte der Marke: das Caroline Astor Estate mit drei Schlafzimmern, inspiriert von Astors glamouröser prominenter Mutter, mit seinem Hauptschlafzimmer im Obergeschoss, das von zwei steilen Giebeln flankiert wird. Und die ansässige Resortyacht Norma, benannt nach der Yacht, die Astor 1884 kaufte – die grösste und grossartigste der Welt. Die Gäste können Norma während ihres Aufenthalts nutzen, das Boot ist mit gehobenen Möbeln und Hotelzimmerdetails ausgestattet, auf Abruf für Tauchausflüge, romantische Kurzurlaube und sogar eine Flucht über Nacht.

Die Insel erkundet man am besten zu Fuss oder mit dem Fahrrad. Die Jungle Zone, so nennt sich das Inselinnere, ein Gewirr von Tunnelstrassen, die von Sand gesäumt und von Dschungel umgeben ist und zu verschiedenen Grundstücken führt, die auf der ganzen Insel verstreut sind. In der Mitte der Insel befindet sich das Vommuli House, ein Naturentdeckungszentrum, dessen Flügel sich wie die Wurzeln eines Banyan-Baums in den Busch verzweigen. Als grösstes Erholungszentrum der Malediven bietet jede Abteilung eine andere Aktivität an, von Meditation bis hin zu Anti-Schwerkraft-Yoga.

Die Malediven sind berühmt für ihren weichen, weissen Sand und die Strände vom Vommuli sind ein typisches Beispiel, der feine Korallensand ist besonders geeignet für diesen Teil der

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Resorts wie dieses zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Gäste über ihre kühnsten Erwartungen hinaus verwöhnen, sodass sich die Anreise immer lohnt.

Welt, da er trotz der gleissenden Äquatorialsonne kühl unter den Füssen bleibt. Zurück am Rand des Strandes, der Vommuli umgibt, leicht getarnt inmitten hoch aufragender Palmen, die wie ein riesiges Geigenspiel in alle Richtungen gewinkelt sind, befinden sich die Strandvillen.

Einfach, dreieckig und mit Glasfront hebt sich ihr Design von den anderen Gebäuden der Insel ab, hat aber Authentizität im Herzen. Inspiriert von einer bestehenden Fischerhütte, die lange vor der Ankunft der St.-Regis-Bauherren im Jahr 2016 am Strand gebaut worden war, sind sie so konzipiert, dass sie sich an ihre natürliche Umgebung anpassen und maximieren, anstatt ihr die Show zu stehlen. Jedes wird im Inneren von einem zentral aufgestellten Bett mit Blick auf den Ozean dominiert, wo ein Tippen auf eine iPad-Taste raumhohe Vorhänge öffnet, um den privaten Pool, den Strand und das Meer dahinter zu enthüllen. Zurück in der Lagunenzone biegen sich die Überwasservillen – eine halbmondförmige Landebahn mit 44 Privathäusern, die das Inselriff küssen und tägliche Ausblicke auf die aussergewöhnliche Unterwasserwelt versprechen, die dort lebt.

EIN ORT FÜR FEINSCHMECKER UND WEINLIEBHABER

Es gibt sechs Restaurantoptionen auf dem Grundstück, die von einem zwanglosen Ort zum Mittagessen am Strand bis zu einem riesigen unterirdischen Weinkeller namens Decanter reichen, der für private Verkostungen und Abendessen mit passenden Weinen gebucht werden kann. Ein riesiger Infinitypool, der den Strand umrahmt und sich aus dem richtigen Winkel nahtlos in den Ozean

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Restaurants wie das Alba bieten Abwechslung und Kreativität auf der Speisekarte, aber scheuen Sie sich nicht zu fragen, ob es etwas Besonderes gibt, das es wert ist, probiert zu werden.

aufzulösen scheint. Dahinter das Alba – das schlagende Herz der Insel. Es ist ein Treffpunkt von morgens bis abends und das charakteristische Restaurant des Resorts, das maledivische und italienische Gerichte mit Bistro-Klassikern in einer lichtdurchfluteten, inspirierten Struktur im Pavillon-Stil verbindet. Geöffnete Glastüren vom Boden bis zur Decke locken in kühle Brisen, die drinnen und draussen zum Essen im Freien verschmelzen – unerlässlich, wenn es der Rahmen für das wichtigste und dekadente Hotelangebot ist: das Frühstück, das nichts weniger als ein Wunder ist. In drei separaten Räumen mit Blick auf den Strand, von einer Bar mit kaltgepressten Säften bis hin zu einer Auswahl an indischen, chinesischen, malaysischen, japanischen und amerikanischen Gerichten, werden Sie diesen Ort nicht hungrig verlassen.

An ihrer Ostflanke bringt das Restaurant Orientale die kulinarischen Köstlichkeiten Asiens ins St. Regis, aber sein neu eröffnetes Schwesterrestaurant ist der wahre Hingucker. Das Ende 2022 eröffnete Teppanyaki-Restaurant T•Pan ist eine Ode an die moderne japanische Küche im Kaiseki-Stil, eine mehrgängige Extravaganz aus dekadenten Zutaten, die vom Küchenchef in einem

Teppan theatralisch zubereitet werden, gepaart mit Sakes aus dem renommierten Haus Dassai. Als eines der wenigen Restaurants weltweit wird hier das Hokkaido Snow Beef serviert. Ein Mann namens Fujio Terauchi ist weltweit der einzige Produzent und er züchtet alle seine berühmten und sehr seltenen japanischen Wagyu auf der nördlichsten Insel Japans, der Insel Hokkaido. Das Beef wird so genannt, weil es in der strengen Kälte von Hokkaido aufgezogen wird und die Marmorierungsmuster Schneekristallen ähneln. Hokkaido Snow Beef ist auf der ganzen Welt nur in ganz wenigen, exklusiven Restaurants erhältlich. Auch jetzt, wo es weltberühmt geworden ist, wird Wert auf Qualitätskontrolle gelegt, und nur eine begrenzte Anzahl von Rindern wird als Hokkaido Snow Beef versendet, unter anderem auch ins T•Pan auf St. Regis. Nun, ich persönlich hatte in der Vergangenheit von Kobe Beef gehört, aber nicht von Hokkaido Snow Beef. Im T•Pan hatte ich die Gelegenheit, dieses zu probieren, und es war besser als jedes Steak, das ich jemals zuvor gegessen hatte.

WWW.STREGISMALDIVES.COM

WWW.FLYEDELWEISS.COM

NICE TO KNOW

Die Schweizer Airline Edelweiss fliegt das ganze Jahr über mehrmals wöchentlich direkt von Zürich nach Malé. Maximalen Sitzkomfort geniesst man in der Business- Class oder in der Economy-Max-Class.

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Mit Luxus, Kreativität und vielen Überraschungen gelingt es diesem Resort, die Erwartungen zu übertreffen.

Feier einer

GLORREICHEN HISTORIE

Das Bürgenstock Resort hat sich in seiner 150-jährigen Geschichte weit über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Als Teil einer langen und bedeutenden Geschichte begeistert das Resort heute mit seinen 348 Zimmern und Suiten, zehn Restaurants, Lounges und Bars, dem 10’000 Quadratmeter grossen Alpine Spa und einem breit gefächerten Angebot für Freizeit und Sport, nationale und internationale Gäste gleichermassen. Im Jubiläumsjahr stellt das Juwel der Schweizer Hotellerie mit einmaligen Aktivitäten, Angeboten und Veranstaltungen seinen Pioniergeist erneut unter Beweis und zelebriert unter dem Motto «Beyond Imagination … since 1873» seine traditionsreiche Geschichte.

DER EINZIGARTIGE PIONIERGEIST DES HAUSES

Im Juni 1873 eröffnen die Geschäftspartner Franz Josef BucherDurrer und Josef Durrer mit ihrer Firma «Bucher & Durrer» das erste Hotel im Belle-Époque-Stil auf dem Bürgenberg und nennen es zuerst «Hotel Kurhaus» und später «Grand Hotel». Dieses ist so erfolgreich, dass die Gäste in Luzern bis zu drei Wochen warten müssen, um ein Zimmer zu bekommen. Eine Attraktion dabei ist das Parkett des Hotels, welches aus der Holzfabrik «Bucher & Durrer»

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Auf dem Gipfel des «Bürgenstock Resort Lake Lucerne» erhebt sich eine Welt der Eleganz und des Luxus. Mit der Grundsteinlegung des «Grand Hotel» im Jahr 1873 beginnt dessen glamouröse Geschichte. Nun feiern die weltbekannten Häuser am Vierwaldstättersee ihr 150-jähriges Bestehen.
Autorin_Swenja Willms Bilder_Bürgenstock Resort Lake Lucerne

BÜRGENSTOCK-JUBILÄUMSFEST,

16. JULI 2023

Am Sonntag, 16. Juli 2023, feiert das Bürgenstock Resort Lake Lucerne das grosse Bürgenstock-Jubiläumsfest auf der Piazza und präsentiert sich mit einem Open-AirAnlass samt regionalem und nationalem Unterhaltungsprogramm. Dabei sorgen weitere lokale und nationale Protagonisten zusätzlich für Unterhaltung. Begleitet wird der Event von diversen Essensständen, welche die gastronomische Vielfalt des Resorts widerspiegeln. Um das 150-jährige Jubiläum zu markieren, werden auch die Special-Editions des Bürgenstock- Biers, das in Stans gebraut wird, ein mit einer lokalen Käserei entwickelter BürgenstockJ ubiläumskäse sowie eine eigene Bürgenstock-Zigarre lanciert.

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stammt und zum Inbegriff von Luxus auf dem abgeschiedenen Bürgenberg wird. 1888 lancieren die Geschäftspartner eine Standseilbahn – die heutige Bürgenstock-Bahn –, die erste elektrisch betriebene der ganzen Schweiz. Ausserdem schaffen sie eine eigene Wasserversorgung, die Wasser aus dem Vierwaldstättersee für den Trinkwasserbedarf in den Kurort transportiert. Noch im selben Jahr, 1888, eröffnen sie schliesslich das «Park Hotel». 1895 übernimmt Franz Josef Bucher-Durrer die Bürgenstock Hotels und eröffnet 1903 das «Palace Hotel». 1905 werden der Felsenweg und der Hammetschwand Lift eingeweiht, der bis heute der höchste Aussenaufzug Europas ist und sich zur Freizeitattraktion entwickelt hat.

EIN NEUER BESITZER UND DER BOOM DER

1950ER- UND 1960ER-JAHRE

1925 verkauft Franz Josef Bucher-Durrer die drei Hotels an Friedrich Frey-Fürst. Dieser nimmt eine umfassende Renovation des Grand Hotels, des Park Hotels und des Palace Hotels vor, die 23 Jahre lang, bis 1948, dauern wird und die Eröffnung des Bürgenstock Alpine Golf und des Lido Bürgenstock sowie die Renovation des Park Hotels beinhaltet. 1954 vererbt Friedrich Frey-Fürst die Bürgenstock Hotels seinem Sohn Fritz Frey. Noch im selben Jahr lernt dieser Hollywood-Schauspielerin Audrey Hepburn kennen, die sich in der Region niederlassen will. Frey überlässt ihr daraufhin die Villa Bethania. Am 24. September 1954 ist er unter den Gästen, als Hepburn in der historischen Bürgenstock-Kapelle aus dem 19. Jahrhundert den Schauspieler Mel Ferrer heiratet. Neun Jahre nennt sie die Villa Bethania ihr Zuhause. Sie liebt es, auf dem Bürgenberg in der Natur zu wandern, Pilze zu sammeln und im Hollywood Pool zu baden. 1957 kommen das Schauspielerpaar Sophia Loren und Carlo Ponti erstmals in den Ferienort und wohnen sieben Jahre in der Villa Daniel, wo heute das Parisa – Persian Cuisine untergebracht ist. Es folgen unzählige Stars wie Sean Connery, Charlie Chaplin oder Shirley MacLaine, die viel Glamour in die Zentralschweiz bringen. Für den besonderen Hollywood-Moment sorgen die Dreharbeiten zum James-Bond-Film «Goldfinger»: Während

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eines ganzen Monats logieren die gesamte Filmcrew und Superstar Sean Connery im Palace Hotel – womit das Haus für immer in der Geschichte des Kinoklassikers verankert ist. In den 1950erJahren versammelt sich die Prominenz ausserdem besonders gerne um den Hollywood Pool zu glamourösen Partys und extravaganten Modenschauen. Anschliessend entsteht in neunjähriger Bauzeit der exklusive Bürgenstock Club, der heutige Alpine Spa, als Ergänzung zum Hollywood Pool. Dieser eröffnet 1984 und bietet seinen Mitgliedern einen exklusiven Zugang zu einem Restaurant, einer Bar, einem Wellnesscenter und einem Hallenbad. Hinzu kommen zahlreiche internationale Konferenzen und prestigeträchtige Veranstaltungen.

NEUES RESORT AB 2017

Seit 1873 durchliefen die Bürgenstock Hotels mehrere Entwicklungs- und Renovierungsphasen. Eine der wichtigsten ist die von 2007 bis 2017. Nach dieser visionären Investition von Katara Hospitality erfährt das Haus eine erneute Renaissance. 2017 feiern die Häuser Bürgenstock Hotel & Alpine Spa, das Palace Hotel und das Waldhotel Health & Medical Excellence zwischen August und Dezember ihre individuellen Wiedereröffnungen. Das Grand Opening findet im September 2018 statt. Bis heute steht der Name Bürgenstock Resort für eine erstklassige Lage, eine einmalige Geschichte und unzählige Pioniertaten, die ihresgleichen suchen. Das Resort begeistert mit unvergleichlichen Räumlichkeiten und mit Besonderheiten wie dem Hybrid-Katamaran «MS Bürgenstock», den Diamond Domes – drei Tennisplätzen auf Davis-Cup-Niveau –und dem Alpine Spa mit Infinitypool. Durch diese Innovationen lebt der Pioniergeist des Bürgenstock Resort weiter und wird Erinnerungen für die nächsten Jahrzehnte schaffen – jenseits jeglicher Vorstellungskraft.

«BEYOND IMAGINATION»-ANGEBOTE

Zum Jubiläum lädt das Bürgenstock Resort

Lake Lucerne seine Gäste zu einer Reihe massgeschneiderter Angebote ein, die den Inbegriff der Schweizer Gastfreundschaft verkörpern.

«WRITE YOUR MEMOIRS»-PACKAGE

Gäste erhalten die Möglichkeit, während eines viertägigen Aufenthaltes im Bürgenstock Hotel und Alpine Spa zu wohnen und in dieser Zeit ihre eigene Lebensgeschichte von einem Star-Autor verfassen zu lassen. In einem ersten Online-Interview wird der Themenbereich der Memoiren festgelegt, danach wird dem Gast ein ausgewählter, preisgekrönter Ghostwriter zugeteilt. Während des Aufenthaltes werden bis zu fünf Stunden Einzelgespräche mit dem Autor geführt. Bei Spaziergängen in der Natur, Interviews bei einem Drei-GängeMenü oder in den öffentlichen Bereichen werden die Kernpunkte der Memoiren herausgearbeitet. Dieses exklusive Angebot beinhaltet auch eine wohltuende 60-minütige Ganzkörpermassage im Alpine Spa. Zum Abschluss erhält der Gast 20 Exemplare im Taschenbuchformat und ein digitales E-Book zugestellt.

«THE ULTIMATE»-PACKAGE

Eine unvergessliche Zeit bietet das massgeschneiderte viertägige Angebot «The Ultimate». Im Angebot enthalten sind unter anderem eine Fahrt mit dem Hammetschwand-Lift, gefolgt von einem Picknick mit Butlerservice auf dem höchsten Aussichtspunkt. Ein weiteres ungewöhnliches Erlebnis bietet das Bürgenstock Resort mit einem Helikopterflug über die Schweizer Alpen. Die Landung erfolgt auf einem spektakulären Gletscher, auf dem ein privater Koch wartet und ein traditionelles Schweizer Raclette zubereitet, abgerundet mit prickelndem Champagner. WellnessLiebhaber können einen zweistündigen Besuch in der Private Spa Suite inklusive einer Auswahl an frischem Obst und einer Flasche Champagner in Anspruch nehmen. Komplettiert wird diese Erfahrung mit einer exklusiven 90-minütigen «AMRA Golden Opulence»-Behandlung, bei der die Massage mit Hot Stones aus 24-karätigem Gold durchgeführt wird, sowie dem Zugang zum preisgekrönten Alpine Spa.

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EINE OASE DER

EIN RÜCKZUGSORT ZUM WOHLFÜHLEN UND ENTSPANNEN, EINE OASE FÜR KÖRPER, GEIST UND SEELE. AUSGEZEICHNET DURCH KULINARISCHE VIELFALT UND CHARMANTEN SERVICE. DAS WALDHAUS FLIMS WELLNESS RESORT, UMGEBEN VON SEINER ATEMBERAUBENDEN GEBIRGSLANDSCHAFT, EINGEBETTET IN DEN WEITLÄUFIGEN HOTELPARK, STEHT GANZ IM ZEICHEN VON LOSLASSEN UND ABSCHALTEN.

ENTSCHLEUNIGUNG

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Autorin_Swenja Willms Bilder_Waldhaus Flims Wellness Resort

Es liegt wohl an der allgegenwärtigen Schönheit des Bündnerlandes, die die Ankunft im Waldhaus Flims Wellness Resort schon so besonders macht. Die unverfälschte Eleganz des Fünf-Sterne-Hotels bettet sich authentisch in die majestätische Bergwelt und die üppige Vegetation ein. Die Bergluft ist frisch und belebend, die Atmosphäre einladend wie auch gelassen. Das Hotel vereint auf perfekte Art und Weise Luxus und Natur. Die Zimmer und Suiten sind geräumig und behaglich eingerichtet, mit einem besonderen Fokus auf Komfort und Wohlgefühl. Jedes Zimmer verfügt über einen atemberaubenden Blick auf die Berge oder den Hotelpark. Hier finden die Gäste einen Rückzugsort, um den Alltag zu vergessen und den Dingen ihren Lauf zu lassen.

EINTAUCHEN, ABSCHALTEN, AUFATMEN

Im Herzen der weitläufigen Parklandschaft steht der Waldhaus Spa Seite an Seite mit dem waldnahen Naturschwimmteich und einem grosszügigen Aussenpool – ein Ort zum Abschalten und Aufatmen auf über 3000 Quadratmetern. Ob draussen, im Innenpool

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oder in der Saunalandschaft – das umfangreiche Wellness-Angebot erzeugt im Waldhaus Spa die richtige Stimmung für Regeneration, Genuss und Vitalität. Ausgezeichnet wurde es mit dem «European Health & Spa Award». Auf 1100 Metern über Meer zeigt sich nicht nur die Natur von ihrer schönsten Seite. Wo Bergkristalle funkeln und Alpenkräuter duften, hat sich das Waldhaus Flims zu raffinierten Behandlungen inspirieren lassen. Behandlungen, die die Essenz der heimischen Natur in sich tragen und die so nur im Waldhaus Flims zu finden sind. Das Resort arbeitet ausschliesslich mit hochwertigen Kosmetiklinien wie Jacqueline Piotaz und St. Barth zusammen. Wer gerne ganz intim Zeit verbringen möchte, findet im Private Spa eine ruhige und private Atmosphäre auf 100 Quadratmetern.

STERNEKÜCHE TRIFFT AUF KUNST

Einmal im Jahr werden das Waldhaus Flims Wellness Resort und die grösste Hotel-Parkanlage der Schweiz zur grossen Bühne für Kunst und Genuss. Nach der gelungenen Premiere im August 2022 lädt das Waldhaus Flims Wellness Resort erneut zum Gipfeltreffen für Kunst und Kulinarik ein. Mit der Natur als Inspiration lautet das diesjährige Motto «Wald & Wiese». Zwei Tage lang, am 15. und 16. Juli 2023, präsentieren Spitzenköche, bildende Künstler und darstellende Künstler ein fulminantes Programm und zelebrieren Kreativität für alle Sinne auf höchstem Niveau. Die Philosophie des Festivals auf den Punkt gebracht: Genuss für Gaumen, Augen und Ohren. Ziel des «Steil’ART» ist es, verschiedene Kunstformen zusammenzubringen. Dabei steht die Gourmetküche im Vordergrund, welche sich immer wieder neu mit den unterschiedlichsten Kunstformen verbindet, um sich gegenseitig zu beflügeln. Für Hochgenuss in diesem Jahr stehen unter anderem Niklas Oberhofer*, Tristan Brandt**, Douce Steiner**, Edip Sigl**, Kevin Romes**, Marco Campanella**, Moses Ceylan**, Nico Burkhardt*, Pascal Steffen**, Rebecca Clopath, Silvio Nickol**, Stefan van Sprang**, Thomas Kellermann**, Tohru Nakamura** und Daorung Seeneha.

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JACQUEMUS

Diese Sommerfilme von Kodak präsentieren das Gedicht zweier Schwestern, das in Jason Fulfords Fotografien mitschwingt. Sie bestehen aus wiederkehrenden Mustern: Zeit, Teststreifen, gebrochenes Licht, Regenbogenfarbe und Verzerrung durch Schatten. Charaktere und Orte werden in dieser lebendigen Sequenz in kaleidoskopischen Kompositionen wiederholt. Bei diesem Buch handelt es sich um ein von Jacquemus kuratiertes Vintage-Buch, von dem nur ein Exemplar verfügbar ist.

LOUIS VUITTON

Die dritte Generation der «Horizon-LightUp»-Kopfhörer von Louis Vuitton ist sowohl ein exklusives Objekt als auch ein High-End-Audioprodukt. Farbe, Kreativität und Handwerkskunst verschmelzen nahtlos mit drahtloser Technologie und einer innovativen benutzerorientierten Funktion. Die Kopfhörer werden in einem wunderschönen Ladeetui geliefert, dessen Silhouette von der geschwungenen, eleganten Form des ikonischen Louis-Vuitton-TambourUhrengehäuses inspiriert ist.

J L B

MFür garantierten Badespass sorgt dieser bedruckte aufblasbare Schwimmring. Der bunte Aufdruck ziert den Schriftzug «No Vacancy». Ein Must-have, das in jede Strandtasche gehört.

BRIC’S

Der ideale Begleiter auf der Suche nach globalen Abenteuern. Der raffinierte 22-Zoll-«International Carry-on» verfügt über eine Aussenseite aus gebürstetem Aluminium, dessen Textur dazu beiträgt, Kratzer zu minimieren. Die zweifarbige Innenfarbe ergänzt den Farbton der Aussenseite und spiegelt die Akzentfarbe des massgefertigten Ziehgriffs und des ledernen ID-Tags wider. Der elegante und dennoch funktionale Innenraum mit Monogramm verfügt über ein sicheres Kompressionssystem, seitliche Innentaschen und einen unauffälligen Kleiderclip, der für eine Reihe von Kleiderbügelgrössen geeignet ist.

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SWISSDELUXEHOTELS.COM

Established in 1934, the Swiss Deluxe Hotels group combines 39 of Switzerland’s most iconic five-star hotels:

ANDERMATT: The Chedi Andermatt AROSA : Tschuggen Grand Hotel ASCONA : Castello del Sole, Hotel Eden Roc BAD RAGAZ : Grand Hotel Quellenhof & Spa Suites BASEL : Grand Hotel Les Trois Rois

BERN : Bellevue Palace, Hotel Schweizerhof Bern & Spa CRANS-MONTANA : Guarda Golf Hotel & Residences, LeCrans Hotel & Spa GENÈVE: Beau-Rivage, Four Seasons Hotel des Bergues, Mandarin Oriental Geneva

GSTAAD : Gstaad Palace, Le Grand Bellevue, Park Gstaad, The Alpina Gstaad INTERLAKEN: Victoria-Jungfrau

Grand Hotel & Spa LAUSANNE : Beau-Rivage Palace, Lausanne Palace LE MONT-PÈLERIN : Le Mirador

Resort & Spa LUGANO : Hotel Splendide Royal LUZERN : Mandarin Oriental Palace Luzern MONTREUX : Fairmont Le Montreux Palace NEUCHÂTEL : Beau-Rivage Hotel PONTRESINA : Grand Hotel Kronenhof

ST. MORITZ : Badrutt’s Palace Hotel, Carlton Hotel St. Moritz, Kulm Hotel St. Moritz, Suvretta House VEVEY:

Grand Hôtel du Lac VITZNAU : Park Hotel Vitznau ZERMATT: Grand Hotel Zermatterhof, Mont Cervin Palace, Riffelalp Resort 2222 m ZÜRICH : Baur au Lac, La Réserve Eden au Lac, The Dolder Grand, Widder Hotel

FÜR MENSCH UND NATUR

WO EINST DIE ÖSTERREICHISCHE MONARCHIE EINEN LUFTKURORT VON EUROPÄISCHEM RUF PLANTE, FÜGT SICH HEUTE DAS FORESTIS MIT DERSELBEN WERTSCHÄTZUNG

FÜR DIE EINZIGARTIGKEIT DIESES NATURKRAFTPLATZES IN DIE DICHTEN WÄLDER DES PLOSEBERGS EIN. 2020 ENTSTAND HIER EIN NEUES REFUGIUM FÜR ERHOLUNG UND BESONDERE BEGEGNUNGEN.

Autorin_Swenja Willms Bilder_FORESTIS

ESEs liegt wohl an der Einzigartigkeit dieses Ortes, die das FORESTIS zu einem ganz besonderen Kraftort macht. Die beeindruckende Bergwelt, die reine Luft und das Klima, das sich durch das Aufeinandertreffen warmer Südwinde aus dem Mittelmeerraum und kühlerer Luftmassen aus dem Norden auszeichnet, sowie das Plose-Quellwasser, eines der reinsten und leichtesten Wasser der Welt, verzauberten den Südtiroler Hotelier Alois Hinteregger, als er im Jahr 2000 auf einem Spaziergang in Palmschoss das Gebäude entdecke, das einst vom renommierten Architekten Otto Wagner gebaut wurde und als Erholungsort für Geistliche und Priester dienen sollte. «Von der Bauart und dem, was das Gebäude ausstrahlte, war mir sofort klar, dass ich hier auf etwas ganz Besonderes gestossen war», erzählt Hinteregger. Einige Jahre später folgte der Kauf des Hauses durch seine Familie. Die Eröffnung des Hotels folgte im Jahr 2010. Zehn Jahre später folgte unter der Feder von Alois Hintereggers Sohn Stefan und dessen Partnerin Teresa Unterthiner die Neueröffnung des Fünf-Sterne-Hotels «Hideaway FORESTIS». Ein Rückzugsort in der Natur, an dem die Zeit wieder spürbar wird.

STILLE ALS NEUER LUXUS

Die Architektur des FORESTIS ist inspiriert durch die Naturvorkommnisse, die einst für die Errichtung eines Sanatoriums ausschlaggebend waren. Wasser, Luft, Sonne und Klima höchster Qualität setzen sich hier in gleichermassen ursächlichen Materialien fort: Stein, aus dem die Quelle entspringt, Glas, klar wie die Luft, warme Stoffe, die wie die Sonne wärmen, und das Holz, das in diesem Klima am besten wächst. Aussen wie innen harmonieren diese natürlichen Materialien, wie es die Natur selbst vorlebt.

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Selbst im Interieur wird fast gänzlich auf Dekoration verzichtet, denn die Materialien schaffen die Atmosphäre. Die Einrichtung zeichnet sich durch schlichte Eleganz aus – fernab von alpinem Kitsch. Alle Suiten des FORESTIS bieten den Gästen einen weiten Ausblick auf die Bergmassive des UNESCO-Weltnaturerbes Dolomiten. Es ist genau diese Nähe zur Natur mit ihrer Heilkraft und ihrem Wissen, die FORESTIS den Kern seines Hotelkonzepts liefert. Bereits die in dieser Gegend angesiedelten Kelten waren sehr naturverbunden und bezogen ihr Wissen über den menschlichen Körper aus den Lehren der Natur. Eine besonders enge Verbindung verspürten sie dabei zum Wald. Folglich folgt auch der FORESTIS-Spa dem Prinzip der vier heimischen Bäume: Latsche, Fichte, Lärche und Zirbe. Jeder dieser Bäume besitzt verschiedene Wirkstoffe, die den menschlichen Körper tiefenwirksam regenerieren lassen. Die Anwendungen im Spa für Gesicht und Körper orientieren sich an diesen Baumarten. Selbst die eigens entwickelte Pflegelinie des Hauses bindet Düfte und Essenzen der vier Bäume ein. Meditationen und Wyda, das Yoga der Kelten, bringen zusätzliche innere Zentriertheit und Beweglichkeit. Abwechslungsreiche Aktivitäten in der freien Natur wie Wanderungen, Skifahren oder Biken machen Sport zum intensiven Naturerlebnis.

EINE PHILOSOPHIE DES KÖSTLICHEN

Nachhaltigkeit ist für FORESTIS und seine Menschen ein Auftrag und Herzensangelegenheit. In der Waldküche von Executive Chef Roland Lamprecht findet die nachhaltige Ausrichtung des FORESTIS, bis ins kleinste Detail ressourcenschonend zu handeln, ihre logische Fortsetzung. Das beginnt bereits bei der Beschaffung und Auswahl der Zutaten. Gemüse, Obst und Kräuter stammen von heimischen Bauern der nächsten Umgebung, die bereit sind, beste Qualität nach dem Zero-Waste-Prinzip zu liefern. Je nach Meereshöhe gedeihen diese Zutaten hier in ihrer jeweils optimalen Harmonie aus Reife, Geschmack und Optik. Hinter dieser Philosophie stecken lebhafte, mit viel Herz und Sachverstand geführte Diskussionen und Bemühungen zwischen Roland und den Landwirten, die jedes einzelne Produkt wie wahrhaftige Persönlichkeiten in den Mittelpunkt rücken. So steckt hinter jedem Lebensmittel, das im FORESTIS auf den Tisch kommt, eine eigene Geschichte, geschrieben von Roland, der nicht nur die Bauern der unmittelbaren Umgebung persönlich besucht, sondern auch Zitronenhaine am Gardasee oder den grossen Fischmarkt in Verona nach den besten Zutaten für seine Küche erforscht. Die FORESTIS-Waldküche, wie sie Roland nach seinem Faible für die Natürlichkeit benennt, entspringt seiner starken Beziehung zur Natur. Schon als Kind folgte er aufmerksam jedem Handgriff seiner Mutter. Mit den vielfältigen Verarbeitungsweisen zur Veredelung und natürlichen Haltbarmachung der Schätze aus Wald und Wiesen lehrte sie ihn den Respekt vor der Natur und die Liebe zur exzellenten Küche. Noch heute durchstreift er in jeder freien Minute die nahen Wälder, stets mit wachsamem Auge für Pilze, Kräuter, essbare Pflanzen und Wurzeln. Rolands Naturverbundenheit geht mit der Wertschätzung gegenüber der traditionellen Südtiroler Küche einher. So erfüllt sich Roland mit der FORESTIS-Waldküche, in der er sein Wissen über die Naturküche und die Leidenschaft für heimische Traditionen geschmackvoll kombinieren kann, einen Wunsch, den er schon als Kind zu träumen begonnen hat.

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REIF FÜR INSEL DIE

DAS LIFESTYLE-HOTEL AM SEE REIHT SICH

SANFT UNTER DEN BERGGIPFELN EIN, DAS WASSER PLÄTSCHERT GURGELND ANS

SATTGRÜNE UFER. DIE SCHWEIZER IDYLLE

TRÜGT NIE. DOCH DIESEN SOMMER HOLT

DER VITZNAUERHOF DEN ENTSPANNTEN

IBIZA-LIFESTYLE AN DEN ROMANTISCHEN VIERWALDSTÄTTERSEE. VIVA LA VIDA

À LA VITZNAU!

zwischen Bergen und See, mit dem mediterranen Klima und der Dichte an kulinarischen Innovatoren. Ich fühlte mich hier sofort zu Hause, mit der Ordnung wie in Dänemark und dem entspannten Ibiza-Vibe», so der dänische Spitzenkoch Boris Buono. Sich wohlfühlen, in der Heimat sein und sich doch in den Ferien wähnen – exakt das macht den Sommer im BoutiqueHotel Vitznauerhof so besonders. Im denkmalgeschützten Jugendstil-Palast erlebt man die schönste Jahreszeit des Jahres mit allen Sinnen: Der Blick auf den Vierwaldstättersee weckt Sehnsüchte, das Fine-Dining-Restaurant Sens kitzelt den Gaumen mit experimentellen Kreationen und die Partys im idyllischen Garten oder historischen Ballsaal machen laue Abende zum Sommernachtstraum.

«Vitznau ist toll

«IBIZA FOOD STUDIO VITZNAU» BY BORIS BUONO

Dank des Pop-ups «Ibiza Food Studio Vitznau» meint man tatsächlich am Mittelmeer zu sein: Boris Buono, ehemaliger Souschef des Restaurants Noma in Kopenhagen, bringt mit seinem Küchenchef Nick van der Zant den herrlich entspannten Ibiza-Farm-

Lifestyle an den Vierwaldstättersee. Der Däne startete seine Karriere in Kopenhagen, bis er sich von den Konventionen der gehobenen Gastronomie freischwimmen wollte: Mit dem «Copenhagen Food Studio», einem privaten Supper Club, feierte er grosse Erfolge, flog dann aber auf die Sonneninsel Ibiza aus. Hier fand er das, was ihm besonders am Herzen liegt: eine riesige Vielfalt feinster lokaler Bio-Produkte. Im Zentralschweizer Hideaway fand er unter anderem deshalb den perfekten Partner für sein nächstes Abenteuer, weil Zusammenkommen auch hier eine grosse Rolle spielt: Buono kennt in seiner Küche keine Regeln. Er möchte, dass seine Gäste bewusst erfahren, dass Food mehr als nur die Aufnahme von Nährstoffen ist – es geht um Erfahrungen, um das Teilen mit lieben Menschen. Das «Ibiza Food Studio» wird so zum palmengesäumten Schaufenster für Künstler*innen, die Gerichte kreieren, die zum Nachdenken anregen und die Wahrnehmung verändern. Zum Opening Ende Juni fliegt Buono zudem seine Lieblings-DJs von der Insel ein. Man darf eine Fiesta erwarten, so rauschend wie der See, wenn ein Schiff ihn kreuzt. Im Vitznauerhof bleibt alles in der Familie. So steht auch der Sonntagsbrunch im Sens ganz unter diesem Stern: An den BoBo Sundays versüsst uns Boris Buono als Hommage an seine neapolitanische Nonna, die ihm den Spitznamen «BoBo» gab, den Start in den Tag.

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Autorin_Swenja Willms Bilder_Vitznauerhof

NEUANFÄNGE BEDINGEN ABSCHIEDE

Schweren Herzens lässt das Lifestyle-Hotel seinen niederländischen Starkoch Jeroen Achtien Ende August ziehen. Der mit 18 Gault&Millau-Punkten und zwei Michelin-Sternen prämierte Holländer wird in seiner Heimat ein neues Kapitel aufschlagen. Wir werden schon jetzt wehmütig: Black-Garlic-Cannelloni mit Chorizo-Füllung und Abrieb vom Dry-Aged-Oktopus. Die Sommersaison ist seine letzte.

Reisende soll man nie aufhalten, aber immer feiern: Am 21. Mai lädt Jeroen Achtien seinen guten Freund und Zwei-SterneRockstar Daniel Gottschlich aus dem Restaurant Ox & Klee in Köln als Gastkoch in seine Küche ein. Beim «Four-Hands-Dinner» zaubern die beiden je vier Gänge. Gourmetfans können sich auf ein Aromafeuerwerk am Vierwaldstättersee freuen: Ihre raffinierte und unkonventionelle Küche sowie ihre Herangehensweise verbindet die beiden Spitzenköche. Gottschlich, der seine Kreativität auch am Schlagzeug auslebt, wird sich zudem zu einer musikalischen Kostprobe hinreissen lassen. Wer weiss, vielleicht endet der Abend mit einer Jam-Session zum Dessert? Ja, in Vitznau weiss man, was Entertainment bedeutet. Legendär: Die White Night Kitchen Party am 5. Juni ist ein Fest für alle Sinne im idyllischen Garten.

WEHMÜTIG? SEENSÜCHTIG!

Wozu in den Flieger steigen, wenn man das süsse Leben direkt vor der Haustür hat? Der Vitznauerhof lockt aktive Urlauber*innen mit hauseigenen Stand-up-Paddles und einem Elektroboot, das ohne Bootsführerschein mit gemütlichen sechs PS völlig lautlos über den See gleitet – wenn man denn will: Dank Bluetooth wird die Fahrt zur Chill-out-Party mit Ibiza-Feeling, bei der man auf dem Sonnendeck relaxt oder das Leben mit Snacks und Drinks zelebriert.

Neben Wakeboarden und weiteren Ausflügen auf dem Wasser steuert ein privater Skipper exklusive Orte am Vierwaldstättersee an, die nur mit dem Boot erreichbar sind. Dort bereitet er ein Picknick in lauschiger Atmosphäre vor. Dieses Level an Romantik lässt sich wohl nur noch toppen, indem man sich danach ins Luxus-Zelt begibt: Idyllisch zwischen den alten Bäumen des Hotelparks am Ufer bietet der Vitznauerhof ein Glamping-Erlebnis deluxe. Drei Zelte verbinden das unvergleichliche Gefühl des In-der-Natur-Schlafens mit einem Hauch Luxus: beinahe ausgestattet wie ein Hotelzimmer, mit Spa-Zugang und zwei MichelinSterne-Room-Service. Morgens tapst man verschlafen an den Beach – der morgendliche Sprung ins kühle Nass ist nur wenige Meter entfernt. Die Siesta hält man auf einer der Sonnenliegen des Privatstrands, alternativ döst man im Strandkorb. Abends taucht die Sonne den Horizont in tiefes Blutrot. Ja, in Vitznau ist man mittendrin statt nur dabei.

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STUNDEN

EIN HISTORISCHES HAUS LÄDT ZU COOLEN DRINKS AUF DER ROOFTOP-LOUNGE UND FEINSTER KÜCHE IN «LA RÔTISSERIE» EIN. ALS TEIL DES CITY & LAKE RESORT ERMÖGLICHT DER STORCHEN ZÜRICH SEINEN LOGIERGÄSTEN AUCH DEN ZUTRITT ZU DEN ANNEHMLICHKEITEN DES WIDDER HOTELS UND DES ALEX LAKE ZÜRICH. IN DEN HOTELS VON THE LIVING CIRCLE IST MAN IMMER AN DER BESTEN ADRESSE.

Wenn eine Zürcher Institution bereits seit 660 Jahren existiert, muss man sie nicht mehr erklären. Der Storchen gehört zur Limmatstadt wie die Zünfte oder die Schifffahrt. Die Gastlichkeit ist in der DNA dieses Fünf-Sterne-Hauses festgeschrieben. Schon die exponierte Lage am Fluss und an einer Weinstrasse machte das Hotel Storchen Zürich zu einer bevorzugten Einkehr von Reisenden und Einheimischen gleichermassen. Was 1357 als Herberge begann, ist heute das beliebteste «Wohnzimmer» Zürichs – auch dank seiner immer wieder überraschenden gastronomischen Angebote.

EINE BAR-LOUNGE ÜBER DEN DÄCHERN

DER ALTSTADT

Im Sommer, wenn alle Terrassen geöffnet sind, entfaltet der Storchen Zürich seinen ganz besonderen Reiz. Die RooftopLounge The Nest geniesst eine spektakuläre Aussicht, hoch über den Dächern der Altstadt mit ihren bekannten Kirchtürmen. Kreative Drinks und leckere Snacks serviert die Crew bei schönem Wetter täglich von 11:30 bis 22 Uhr. Unter dem Motto «Lazy Sunday @ The Nest» wird der letzte Sonntag im Monat zu einem kulinarischen Event. Der urbane Brunch, eingeleitet von einem DetoxSmoothie, umfasst Köstlichkeiten mit Fusion-Flair wie dem geeisten Thai Gazpacho. Auch das «Züri Fäscht im Näscht» (7. / 8. Juli) wird 2023 ein ganz besonderes Highlight werden. Die Gäste werden an bester Lage mit Perrier-Jouët-Champagner und der passenden Musik von mehreren DJs auf das «Züri Fäscht» anstossen können.

UNVERGESSLICH SCHÖNE IM ZÜRICHSTORCHEN ERLEBEN

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©The Living Circle
Autorin_ Julia Faulhaber

Findet man spontan keinen Platz in The Nest, so sind die Barchetta-Arkaden mit der dazugehörigen Bar der Klassiker für einen Apero (9 bis 24 Uhr). Das Team rund um Daniel Boubakri serviert exklusive Drinks und feine Speisen mit Blick auf die Limmat. Während die Boote am hauseigenen Landesteg kommen und gehen, geniesst man einen morgendlichen Espresso oder ein schönes Glas Wein zum Feierabend. Die kleine Barchetta Piazza am Storchen eignet sich gut, wenn mehrere Leute gemeinsam essen möchten. Küchenchef Fredi Nussbaum und sein Team bereiten dort das Club Sandwich, italienische Antipasti oder PizzabrotTranchen zu.

IMMER FRISCHE IDEEN FÜR GÄSTE, DIE DAS BESONDERE SUCHEN

Geführt wird der Storchen mit seinen eleganten 66 Zimmern und Suiten von Raphael Pedroncelli, einem Gastgeber, der höchsten Wert auf Servicequalität legt. Für die Küche zeichnet Chefkoch Stefan Jäckel verantwortlich. Unter seiner Leitung trägt das Restau rant La Rôtisserie stolz einen Michelin-Stern sowie 17 Gault&MillauPunkte. Zu den Highlights gehört «Stefan Jäckel’s Chef’s Table», der einen Blick hinter die Kulissen der neuen Storchenküche erlaubt. Maximal sechs Gäste dürfen an solch einem Abend das siebengängige Empfehlungsmenu geniessen und gleichzeitig die Tipps und Tricks des Sternekochs erfahren.

«Just a table for 2» ist eine weitere Attraktion des Tophotels. Für die ganz speziellen Momente im Leben hat sich die Equipe des Storchen Zürich den einzelnen Rendezvous-Tisch auf dem Schiffssteg ausgedacht. In einem Kerzenmeer, das sich im Wasser spiegelt, erlebt man zu zweit das Drei-Gänge-Menu von Stefan Jäckel mit Signature Cocktail und Weinbegleitung. Weitere aussergewöhnliche «Just a table for 2» warten in anderen Locations von The Living Circle. Mit dem nahen Widder Hotel und dem Alex

DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGS IST «LUXURY

FED BY NATURE»

Die drei Hotels bieten zudem eine Foodtour der Extraklasse, bei der der Aperitif im Widder Hotel, zwei Gänge im Storchen Zürich und das Dessert – nach einer privaten Bootstour – im Alex Lake Zürich eingenommen werden. Bei dieser Reise erfährt man am besten, was das Zusammenspiel von The Living Circle ausmacht: Leidenschaftliche Gastgeber laden an die schönsten Orte der Schweiz ein, das ist «luxury fed by nature». Denn die Zutaten und Weine kommen ebenfalls aus dem Verbund, der das Tessiner Weingut mit landwirtschaftlichen Spezialitäten Terreni alla Maggia, das Schlattgut in Herrliberg und das Château de Raymontpierre im Jura beinhaltet. Auf den eigenen Bauernhöfen wachsen Gemüse, Früchte und sogar Reis, um die Farm-to-Table-Philosophie zu bedienen. The Living Circle Group befindet sich in Schweizer Familienbesitz. So wird der starke Bezug zu Natur und Nachhaltigkeit gewährleistet.

WWW.STORCHEN.CH

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©Lukas Lienhard ©The
Living Circle
©The Living Circle

SPEKTAKULÄRER AUFENTHALT

EIN KÖNIGLICHES ERLEBNIS, DAS EINE NEUE ART VON DUBAI-ERFAHRUNG BIETET. LUXURIÖSE ZIMMER MIT RESTAURANTS UNTER DER LEITUNG VON STARKÖCHEN, FÜNF AUSSENPOOLS UND ZWEI BEACH CLUBS, IN DENEN ERWACHSENE IN EINER ENTSPANNTEN UMGEBUNG BLEIBENDE ERINNERUNGEN SCHAFFEN KÖNNEN. DAS FÜNF-STERNE-RESORT BEFINDET SICH AUF DER PULSIERENDEN INSEL BLUEWATERS ISLAND UND LIEGT AN EINEM 1.7 KILOMETER LANGEN, UNBERÜHRTEN SANDSTRAND, DER EINEN 500 METER LANGEN PRIVATSTRAND MIT FREIEM BLICK AUF DEN ARABISCHEN GOLF UMFASST.

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Seit vielen Jahren reise ich regelmässig in die Vereinigten Arabischen Emirate, um der schnellen Weiterentwicklung der Stadt folgen zu können und auch die unzähligen Hotels, die jedes Jahr entstehen, persönlich zu besuchen. Ich habe mich erneut auf die Arabische Halbinsel begeben, um mir das Caesars Palace Dubai persönlich anzuschauen.

Caesars Palace Dubai, bei diesem Namen klingeln den meisten die Ohren. Richtig, beim Caesars Palace Dubai handelt es sich um einen Ableger der Hotellegende Caesars Palace aus Las Vegas. Wer schon einmal dort war, wird das für Caesars-Palacetypische Wow-Urlaubsgefühl auch in Dubai wiederfinden: Es ist von einem Gesamtkonzept voller Luxus und Lebensfreude mit hervorragender Gastronomie, abwechslungsreichen Verwöhn- und Unterhaltungsangeboten und Service geprägt. Das offene und weitläufige Konzept sowie die qualitativ hochwertige Bauweise und Einrichtung haben mich auf den ersten Blick begeistert.

Die erstklassige Lage des Resorts auf der privaten Bluewaters Island, einem pulsierenden Lifestyle-Ziel am Wasser, bietet den perfekten Rückzugsort und ermöglicht es gleichzeitig, im Zentrum des Geschehens zu sein und eine Vielzahl von Attraktionen zu erkunden, die leicht zu Fuss erreichbar sind. Das ist für Dubai eher ungewöhnlich, weil sonst aufgrund der Entfernungen zwischen den Hotels und Einkaufsvierteln Taxis nötig sind. Auf der Bluewaters-Insel gibt es alles, was das Herz begehrt: Hier lässt es sich schlemmen, shoppen und relaxen, wunderbar zwischen den einzelnen Einrichtungen und Attraktionen bummeln und das grösste Aussichtsrad der Welt, Ain Dubai, bewundern. Das Leben findet besonders abends draussen statt. Bemerkenswert ist übrigens auch der Ausblick auf den Horizont, den man inmitten der dichten Skyline Dubais so weit und frei eher selten findet. Ebenso überzeugt das Caesars Palace Dubai mit seiner tollen Anbindung an Dubai City. Ein paar Minuten zu Fuss über die Brücke The Wharf Link, und schon ist man an den Jumeirah Beach Residences und dem Yachthafen von Dubai und hat Anschluss zu den spektakulären Sehenswürdigkeiten der Metropole.

CAESARS PALACE DUBAI

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Autor_Urs Huebscher Bilder_Caesars Palace Dubai

Nicht unerwähnt darf der schöne Strand bleiben, mittlerweile ist dies eher selten in Dubai zu finden. Der Neptune Pool & Beach im Stil von Beverly Hills strahlt verspielte Raffinesse aus. Die Sonnenliegen schmücken den goldenen Sand und bieten einen atemberaubenden Blick auf das Meer und den Ain Dubai. Der von der sonnenverwöhnten Amalfiküste inspirierte Venus Beach Club, der nur für Erwachsene zugänglich ist, geniesst eine erstklassige Lage an der Küste, umgeben von einem Panoramablick auf den endlosen Himmel und das Meer.

SPITZENRESTAURANTS UND GESCHMACKSERLEBNISSE

Das Caesars Palace Dubai bietet acht verschiedene gastronomische Einrichtungen, ein japanisch inspiriertes, entspannendes Qua Spa und einen wöchentlichen Veranstaltungs- und Unterhaltungskalender, der durch einen hervorragenden Service ergänzt wird und die Wünsche jedes einzelnen Gastes erfüllt.

Die Bars und Restaurants des Resorts bieten ein einzigartiges Erlebnis mit exquisiter Küche an acht individuell konzipierten Orten. Auf den Aussenterrassen können die Gäste speisen und dabei das ganzjährig warme Wetter in Dubai geniessen. Zu den Highlights gehört das Hell’s Kitchen by Gordon Ramsay, wo internationale Küche mit kulinarischem Showkochen kombiniert wird, das von der erfolgreichen Reality-TV-Show inspiriert ist. Die Gäste können hier typische Gerichte wie Beef Wellington sowie den dekadenten Sonntagsbraten geniessen. Alvin Leung, gefeierter

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TV-Star und Asiens berüchtigtster Koch, bekannt als «Demon Chef», bringt einen kreativen Twist beliebter chinesischer und asiatischer Klassiker aus dem Nahen Osten ins Demon Duck, mit Gerichten wie der 14 Tage gereiften, langsam gebratenen Demon Duck, die mit einer Showeinlage am Tisch serviert und von einer Cocktailkarte begleitet wird, die von Hong Kongs pulsierendem Nachtleben und ikonischen Vierteln inspiriert ist.

Der Havana Social Club ist eine lebhafte Location für Drinks und eine Hommage an das Kuba der 1920er-Jahre mit einer umfangreichen Liste kubanischer Cocktails und Spirituosen, die zum Soundtrack rhythmischer Latin Beats serviert werden. Jede Woche wird die Tanzfläche der Bar mit kostenlosen, von Experten geleiteten Salsa-Kursen, koyotisch inspirierten La Noches Latina, Caliente Nights und vielem mehr zum Leben erweckt. Die Gäste können auch die von der Amalfiküste inspirierte Küche im Venus Ristorante, ein entspanntes internationales Buffet im Bacchanal, moderne japanische Küche im Robata, erstklassiges authentisches Sushi und Wagyu im TakaHisa sowie spektakuläre Sonnenuntergänge bei Champagner auf der Sunset Terrace Lounge geniessen.

AUSGEKLÜGELTE ARCHITEKTUR UND

FRISCHES DESIGN

Fans von moderner, durchdachter Ästhetik kommen im Caesars Palace Dubai voll auf ihre Kosten. Die vom Maestro des modernen amerikanischen Glamours Jonathan Adler entworfene Kunstsammlung ergänzt das Interieur des Caesars Palace Dubai und verleiht den verschiedenen Unterkünften des Anwesens ein Stück antikes Rom. Übergrosse verzerrte römische Büsten, Hengstskulpturen, Lucite-Göttin-Büsten, Wandbilder klassischer Landschaften in leuchtendem Neon und riesige Fussskulpturen sorgen für einen wahrhaft königlichen Eindruck. Abends ist alles wunderschön in verschiedenen Farben illuminiert. Die geräumigen Zimmer und stilvollen Suiten verfügen alle über private Balkone mit Blick auf das azurblaue Meer, Ain Dubai oder das Resort. Die Präsidentensuiten mit zwei und drei Schlafzimmern sind der Inbegriff von Luxus und verfügen über grosszügige private Terrassen mit Essbereich, Aussen-Jacuzzi und vielem mehr. Die exquisite Royal Suite bietet ein grosses Wohnzimmer und eine ausgedehnte Aussenterrasse mit unverbautem Meerblick.

WWW.CAESARS.COM/DUBAI

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CUL INA

CULI NAR IUM RI UM

Tradition, Reise

& Exzellenz

SEIT MÄRZ 2016 PRÄSENTIERT DAS RESTAURANT «SÜHRING» IN BANGKOK DAS BESTE DER MODERNEN DEUTSCHEN KÜCHE, INSPIRIERT VON KINDHEITSERINNERUNGEN UND FAMILIENREZEPTEN – ALLES AUF DEM NIVEAU DER HAUTE CUISINE UND KOMBINIERT MIT DER ESSENZ TRADITIONELLER GERICHTE MIT ZEITGENÖSSISCHEN MITTELEUROPÄISCHEN EINFLÜSSEN. THOMAS UND MATHIAS SÜHRING LADEN IHRE GÄSTE ZU SICH NACH HAUSE EIN UND BIETEN HERZLICHE GASTFREUNDSCHAFT IN EINER ENTSPANNTEN, BERUHIGENDEN UND ELEGANTEN UMGEBUNG.

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Die kulinarische Reise der deutschen Zwillingsköche Thomas und Mathias Sühring begann, als sie ihre jährlichen Sommerferien auf dem Bauernhof ihrer Grosseltern verbrachten. Damals wurden sie in traditionelle Kochtechniken wie Fermentieren, Pökeln oder Räuchern eingeführt, die in der deutschen Tradition verwurzelt sind. Anschliessend arbeiteten sie in ganz Europa unter legendären Drei-Michelin-Sterne-Köchen wie Sven Elverfeld im Restaurant «Aqua», Jonnie Boer im Restaurant «De Librije» und Heinz Beck im «La Pergola», bevor sie 2008 nach Thailand zogen. Die Brüder laden seit der Eröffnung ihres Lokals im Jahr 2016 ihre Gäste zu sich nach Hause ein. «Sühring» bietet vier gastronomische Ambiente, in denen innovative Speisen und persönlicher Service gleichermassen wichtig sind. Der gemütliche «Dining Room», der Hauptspeisebereich, bietet ein entspanntes und gemütliches Esserlebnis. Die dynamischere «Küche» ist ein ganz besonderer Ort. Dort können Sie gemeinsam mit Ihren Freunden, Kollegen oder Ihrer Familie das pulsierende Herz der Küche entdecken und den direkten Blick auf die Zwillingsköche und ihr Team geniessen, die Ihre kulinarische Reise gestalten. Das «Glass House», das eine friedliche und natürliche Atmosphäre mit einem wunderschönen Blick auf den Garten bietet, führt Sie zum romantischsten Abendessen. Wer privat speisen möchte, dem bietet der «Living Room» im Obergeschoss ebenfalls Platz für bis zu acht Personen.

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Autorin_Swenja Willms Bilder_Sühring

PRESTIGE: Thomas und Mathias Sühring, Sie sind seit 2008 in Bangkok und führen seit 2013 Ihr eigenes Restaurant. Wie kam die Idee auf, deutsche Küche zu servieren?

THOMAS SÜHRING: Die war nicht direkt da, die wurde uns eher von Freunden und Stammgästen ans Herz gelegt. Wir wollten ursprünglich eher eine breiter gestreute Küche mit europäi schen Einflüssen anbieten – französisch, italienisch und deutsch halt etwas, das jeden anspricht, zumal die deutsche Küche ja auch nicht gerade als Gourmetküche international bekannt ist. Aber wir sind halt zwei Berliner in Bangkok, und so wuchs die Idee dann doch, uns auf deutsche Küche zu fokussieren. Und irgendwie hat uns das auch angespornt, dass selbst in Deutschland in der ge hobenen Gastronomie wenig deutsch gekocht wird und wir auch in der Ausbildung mehr mit französischer Küche als mit der eigenen beschäftigt waren.

MATHIAS SÜHRING: Wir haben erst mal nachge forscht und experimentiert und haben uns intensiv mit der Geschichte vieler Gerichte auseinandergesetzt. In Asien hat man oft das Bild von der Schweinshaxe mit Sauerkraut auf dem Oktoberfest im Kopf, wenn man an deutsche Küche denkt, und dem wollten wir etwas entgegensetzen.

THOMAS SÜHRING: Zudem war es für uns auch superspannend festzustellen, dass wir zu vielen Gerichten, die wir aus unserer Kindheit kennen, eine emotionale Bindung haben, die einen gerade im Ausland noch mehr motiviert, diese Speisen auch auf einem Spitzenlevel zu kochen und zu präsentieren.

Welches Publikum ist zu Gast im «Sühring»?

THOMAS SÜHRING: Als wir eröffnet haben, hatten wir keinerlei Werbung oder Promotion gemacht. Wir hatten das Glück, dass uns viele Leute kannten, in den sozialen Medien Werbung machten oder Bekannten und Freunden Bescheid gegeben hatten. Und so waren wir von Anfang an gut besucht. Zu Beginn bestand unser Publikum fast zu 100 Prozent aus einheimischen Thais. Deutsche Küche hat ja nicht so einen Bekanntheitsgrad, und das war vielleicht am Anfang noch etwas ungewohnt oder, besser gesagt, unbekannt für viele. Der Gedanke, am Abend «deutsch» essen zu gehen, löst da nicht so direkte Emotionen aus, als wenn man italienisch essen geht.

MATHIAS SÜHRING: Aber ich glaube, das war auch für uns ein zusätzlicher Ansporn: ein gutes deutsches Brot mit Kräuterbutter oder ein Hamburger Labskaus so zu kreieren, dass es asiatischen Gourmets in Erinnerung bleibt und deutsche Küche mit einer neuen Emotion auszeichnet. Generell sind Asiaten sehr neugierig auf Deutschland.

THOMAS SÜHRING: Wir hatten aber auch schon deutsche Gäste, die nach dem Essen zu uns kamen und sagten, dass sie selbst in Deutschland noch nicht so gut deutsch gegessen hätten.

Gibt es Gerichte auf Ihrer Karte, die besonders beliebt sind?

MATHIAS SÜHRING: Es gibt immer Gerichte, die besser laufen als andere. Wir hatten zum Beispiel einmal ein Berliner Eisbein auf der Karte, das ja im Unterschied zur bayrischen Haxe nicht knusprig gegrillt wird. Das hat bei einigen Gästen für etwas Verwirrung gesorgt, da man eher die süddeutsche Version des «Pork Knuckle» gewohnt ist und dann überrascht war, wenn es keine Kruste gab. Das haben wir dann wieder geändert. Ansonsten gibt es ein paar Klassiker wie den Labskaus, die wir durchgehend auf der Karte haben, und viele Gerichte, die saisonal wechseln. Wir bemühen uns auch immer wieder, neue Gerichte zu kreieren. Dazu servieren wir auch deutsche Weine von der Mosel und vom Rhein, die hier immer beliebter werden.

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Autor_Heiko Laschitzki
DREI FRAGEN AN THOMAS UND MATHIAS SÜHRING

RAR, GEREIFT, GEFRAGT –

DAS IST EIN FINE WINE

FINE WINES SIND DIE TRÄUME JEDES WEINTRINKERS UND JEDER WEINTRINKERIN. UND SMITH WÄRE NICHT SMITH, WENN WIR DIESE TRÄUME NICHT WAHR WERDEN LASSEN WÜRDEN.

Was macht genau den Unterschied zu anderen monumentalen Weinen aus? Fine Wines sind freilich auch Spitzenweine, aber noch mehr als das sind sie gesucht, rar, gereift und werden entsprechend heiss auf dem Sekundärmarkt gehandelt. Die geheimnisvollen Perlen, von denen man sich nur hinter vorgehaltener Hand berichtet. Wir unterscheiden also die gefragten, teils raren, aber nicht zwingend sehr teuren und alten Weine von den Weinen unserer Winzer*innen, unter denen auch schon heute heiss begehrte und damit künftige Fine Wines sind.

KAUFEN UND VERKAUFEN

Unsere Fine Wines kaufen wir also zum Beispiel am «Place Bordeaux», bei Händlern in Frankreich, der Schweiz und Deutschland, aus gepflegten Privat- und Restaurantkellern – und warum nicht auch von Ihnen? Sie haben Raritäten, gesuchte Sonderlinge und -formate in Ihrem Keller? Für eine erste Beurteilung benötigen wir lediglich eine Liste der Weine. Was wir kaufen, verkaufen wir natürlich auch wieder. Also verschwenden Sie keine Zeit und stöbern Sie jetzt in unserem exklusiven Angebot. Und wer weiss, vielleicht finden Sie ja bald den Wein, den Sie schon lange bewundern!

JETZT ENTDECKEN: DIE WEINE DES «CHÂTEAU PONTET CANET» AUS FRANKREICH, PAUILLAC CHÂTEAU PONTET CANET 2011, 75 cl ab CHF 103.–

CHÂTEAU PONTET CANET 2016, 150 cl von Wine Advocate/Robert Parker mit 98+ Punkten bewertet ab CHF 352.–

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Autor und Bilder_Smith & Smith

DER GESCHMACK

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DER HEIMAT

Sie haben ihren Ursprung in Wald, Wiese oder Wasser: Die Gerichte in der mit 16 Gault&MillauPunkten ausgezeichneten Küche von Tarik Lange bestehen aus nachhaltigen und überwiegend heimischen Produkten –weltoffen und doch lokal geprägt. Zu all den Zutaten erzählen Jäger, Sammler oder Fischer ihre eigene Geschichte vom respektvollen Umgang mit Natur und Tier. Wie der talentierte Koch die Schweiz auf die Speisekarte bringt, erzählt er im Interview.

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Autorin_Swenja Willms Bilder_Park Hyatt Zürich

PRESTIGE: Herr Lange, vor drei Jahren haben Sie die Küche des parkhuus umgekrempelt. Mittlerweile zählen Sie 16 Gault&Millau-Punkte. Kam der Erfolg überraschend?

TARIK LANGE: Der Erfolg kam nicht ganz überraschend, hat uns aber nicht minder gefreut. Wir haben hart dafür gearbeitet und uns bewusst für eine Umgestaltung der Küche entschieden, um unsere kulinarischen Fähigkeiten zu verbessern. Wir haben uns stets bemüht, die Erwartungen unserer Gäste zu übertreffen und uns kontinuierlich weiterzuentwickeln. Die Anerkennung durch 16 Gault&Millau-Punkte zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind, und motiviert uns, weiterhin hart zu arbeiten und uns zu verbessern.

Worauf legen Sie bei der kulinarischen Ausrichtung der Karte besonderen Wert?

Besonderes Augenmerk legen wir auf die Qualität und Frische der Produkte. Bei uns in der Küche müssen alle von jedem Produkt und Gericht absolut überzeugt sein, damit es überhaupt auf unsere Karte kommt. Aber auch die Wünsche und Rückmeldungen unserer Gäste lassen wir nicht ausser Acht.

Die Gäste im parkhuus sollen ein Gefühl von Natur und Schweizer Authentizität erleben. Eine Herausforderung für einen gebürtigen Deutschen?

Mit meinen zwölf Jahren, die ich bereits in der Schweiz lebe und arbeite, konnte ich eine tiefe Wertschätzung für die Schönheit und Vielfalt der schweizerischen Natur und Kultur entwickeln. Diese Wertschätzung vermitteln wir mit unserer Speisekarte.

Auf dem Dach des Hyatt blüht und gedeiht ein Kräutergarten, den Sie gemeinsam mit Ihrem Team angelegt haben. Auf welche Kräuter können Sie dabei nicht verzichten?

Ich könnte auf keines unserer frischen Kräuter verzichten. Die Kräuter aus unserem Garten haben einen intensiven Geschmack und die Blüten sind dazu visuell noch wunderschön.

Haben Sie neben Ihrem grünen Daumen noch andere versteckte Talente?

Das müssten Sie meinen Vorgesetzten, General Manager Stephen Ansell, fragen (lacht). Ich würde mich als einen guten Teamplayer und Motivator einschätzen.

Worauf können sich die Gäste im Sommer im Restaurant parkhuus freuen?

Wir bieten unseren Gästen eine leichte und geschmacklich ausgewogene Küche mit frischen Sommerprodukten, immer begleitet von einem exzellenten Service. Zudem können unsere Gäste im Sommer auf der Terrasse des parkhuus auch köstliche Apéro-Häppchen bestellen und so den wohlverdienten Feierabend geniessen.

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GELASSENHEIT UND LUXUS IM HERZEN ZÜRICHS

Das Park Hyatt Zürich befindet sich in perfekter Lage zwischen dem Zürichsee und der berühmten Altstadt. Luxuriöse Besonderheiten sind hier keine Seltenheit, sondern gehören zur Grundausstattung des Fünf-Sterne-Hotels. Die eleganten und grosszügigen Zimmer laden zum Entspannen und Verweilen ein. Die neue geräumige Park Corner Suite mit zwei Schlafzimmern ist 114 Quadratmeter gross und bietet ultimativen Komfort für Familien- oder Gruppenreisen. Durch eine Verbindungstür lassen sich die angrenzenden Zimmer mühelos voneinander abtrennen, um Privatsphäre und Ruhe während des Aufenthalts zu garantieren. Noch mehr Platz bietet die geräumige Drei-Zimmer-Wohnsuite, die aus einer Park-Suite und zwei miteinander verbundenen King-Bed-Zimmern im Obergeschoss besteht und eine Gesamtfläche von 144 Quadratmeter hat. Die ResidentialSuites befinden sich in den oberen Etagen und bieten bequem Platz für Familien oder Gruppen von bis zu sechs oder neun Personen. Modernes Dekor und raumhohe Fenster mit Blick auf die Stadt ergänzen das luxuriöse Wohngefühl.

Eine weitere Neuheit in dieser Saison ist der renovierte, 392 Quadratmeter grosse Escherwiese-Ballsaal – ein imposanter Raum für elegante Galadinners, Hochzeiten und Konferenzen mit bis zu 400 Personen. Mithilfe von Lillian Wu, die in Taiwan geboren wurde und in New York ihre Ausbildung als Innenarchitektin absolviert hat, bekommt der imposante Ballroom nun ein neues Kleid. Seine hohen Decken, die bodenlangen Fenster und modernste Technik bieten den perfekten Rahmen, um darin die schönsten Seiten des Hauses zu zeigen. Drei Dinge waren essenziell bei der Gestaltung von Lillian Wu: eine gemusterte Tapete aus dem französischen Hause Casamance, die für lebendige Farben sorgt; dann ein riesiger Kronleuchter, der in der Mitte des Raumes die Aufmerksamkeit auf sich ziehen soll; und schliesslich eine massgefertigte, dreidimensionale, gepolsterte Wellenverkleidung, die dem Saal trotz seiner Grösse und Opulenz etwas Weiches, Einladendes vermitteln soll.

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EDLE TROPFEN

CHÂTEAU D’ESCLANS

Das bekannte Weingut aus der Provence stellt den 17. Jahrgang seines bekannten Rosés vor: «Whispering Angel 2022». Ein Blend aus Grenache-, Cinsault- und Rolle-Trauben, von alten Rebstöcken aus La Motte, sorgt für eine runde und ausgewogene Balance mit viel Säure und Struktur am Gaumen. Ein vielseitiger Wein, der sich ideal als Aperitif oder zu mediterranen wie auch panasiatischen Speisen eignet.

BASTIDE DE MARGÜI

Angetrieben vom Ehrgeiz, präzise und unverwechselbare Weine herzustellen, werden für die Cuvée der Bastide de Margüi ausschliesslich Trauben von ausgewählten Parzellen verwendet. Das betörende Fruchtbouquet des «Bastide de Margüi Rosé» mit unzähligen Nuancen von Rosen, Himbeeren und Grenadine, unterlegt von Pink Grapefruit und Goldmelisse, passt perfekt zu einem Seeteufel-Mango-Tatar oder einer Hummer-Tajine.

THE MACALLAN

Mit der limitierten Edition «The Reach» stellt The Macallan einen unvergleichlichen Single Malt Whisky vor, der während des Zweiten Weltkriegs in einer schwierigen Zeit hergestellt und 1940 zur Reifung in Fässer gefüllt wurde, bevor The Macallan zum ersten Mal in seiner Geschichte gezwungen war, seine Pforten zu schliessen. «The Reach» Single Malt Whisky ist in einem einzigen Ex-Sherry-Fass gereift und stellt eine absolute Rarität dar. Darüber hinaus ist er mit seinen 81 Jahren der älteste jemals von The Macallan herausgebrachte Whisky. Das kostbare dunkle Liquid befindet sich in einem erlesenen Dekanter aus mundgeblasenem Hot Glass und ist auf nur 288 Dekanter weltweit limitiert.

ORNELLAIA

«Le Volte dell’Ornellaia 2021», eine Cuvée auf Merlot-Basis, ist verführerisch schon beim ersten Schluck, genau wie die Landschaft der toskanischen Küste in der Umgebung des Weinguts. Der erste Repräsentant des Jahrgangs 2021 ist geprägt von einem regnerischen und milden Winter, der es möglich machte, gute Wasserreserven in den Böden einzuspeichern. Das Ergebnis ist ein lebendiger und sehr angenehmer Rotwein, der das Beste der Toskana evoziert und gutes Essen, Freunde und Lebensfreude liebt. Mit seinem klassischen Rubinrot mit violetten Reflexen besticht «Le Volte dell’Ornellaia 2021» in der Nase mit lebhaften Noten von roten Früchten, begleitet von einer zarten Würze.

DOM PÉRIGNON

Geprägt von einem Jahr wechselnder Wetterextreme, knüpft «Dom Pérignon Vintage 2013» an das glorreiche Erbe der Spätlese an. Die Kreation des Jahrgangs 2013 macht die Resonanz zwischen den Rebsorten Spätburgunder und Chardonnay, zwischen Säure und Vollmundigkeit spürbar. Das angenehm zarte und elegante Bouquet entfaltet sich in äusserst delikaten Aromen, beginnend mit Zitrusfrüchten, auf die etwas krautigere und zum Abschluss dunkle, würzige Noten folgen.

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OCTAVE

Die Premium-Olivenöle von «Octave» sind inspiriert von der wunderschönen Reinheit der sieben Ionischen Inseln und hergestellt nach höchsten Schweizer Qualitätsstandards. Das sortenreine Olivenöl «Organic», von Hand selektioniert, geerntet und abgefüllt, erhält dank der Koroneiki-Oliven aus Griechenland ein fruchtiges und unverwechselbares Aroma.

TRENDS

FORTNUM & MASON

Die «Napolitains» von Fortnum & Mason werden exklusiv von einem FamilienChocolatier in der Toskana hergestellt. Die einzeln verpackten Schokoladenquadrate in verschiedenen Aromen –darunter Pflaume, Mandel, Kaffee oder Haselnuss – werden zu einer Tasse Kaffee oder als kleine süsse Leckerei serviert.

HENNESSY

Das über 150-jährige Erbe von Hennessy X.O verbindet sich mit der kreativen Vision von Kim Jones. Das Hennessy X.O Masterpiece ist von der Herstellung des Hennessy X.O inspiriert – ein Kunsthandwerk, perfektioniert von acht MasterBlender-Generationen. Ein speziell entwickeltes Titangehäuse umschliesst die Flasche vollständig wie eine architektonische zweite Haut.

BBEE FAMILY

«Bee family»-Honig besticht durch seinen hohen Qualitätsstandard, wird von Schweizer Imkern bezogen, ist laborgeprüft und garantiert rückstandsfrei. Der neuseeländische Manuka-Honig enthält eine hohe Konzentration an Methylglyoxal, einer antibakteriell wirkenden Substanz, und gilt als wirksames, natürliches und wohlschmeckendes Mittel zur Linderung unterschiedlichster Beschwerden.

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ENTWICKLUNGEN IM LUXUSSEGMENT

Matteo Atti, CMO bei VistaJet und Professor für Unternehmensentwicklung im Luxussegment an der International University of Monaco, über Veränderungen im Luxusmarkt.

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Autor_ Matteo Atti

VistaJet ist heute die angesehenste und vertrauenswürdigste Privatflugzeugmarke der Welt. Einen entscheidenden Beitrag zur Positionierung des Unternehmens hat Chief Marketing Officer Matteo Atti geleistet, der während seiner Zeit bei Gucci mit Paul Smith, Bottega Veneta sowie Tom Ford zusammengearbeitet hat. Mit seiner umfassenden Expertise rund um das Thema Luxus lehrt er an der International University of Monaco als Professor für Unternehmensentwicklung im Luxussegment und blickt auf fünf aktuelle Chancen und Herausforderungen des Luxusmarktes: «Ich glaube, dass Luxus mit Freiheit zu tun hat», sagt Atti. «Es geht darum, aus allem, was verfügbar ist, etwas auswählen zu können, das unseren Bedürfnissen entspricht und uns ein gutes Gefühl bereitet. Beim Betrachten von Trends ist es wichtig zu erkennen, dass die Verbraucher mehr denn je nach einem hohen inneren Wert suchen, der weit über den reinen Preis hinausgeht.»

KUNDENORIENTIERUNG

Laut Atti ist es das Jahr des Kunden. Vor 20 Jahren organisierte eine Marke eine grosse Markteinführung eines neuen Produkts oder Konzepts, wobei alles auf eine einzige Art und Weise abgewickelt wurde. Heutzutage beginnt die Markteinführung jedoch mit einer Ankündigungsphase, gefolgt von einer Interaktionsphase und einer Konversationsphase, ehe es schliesslich zu einer ersten Markteinführung für die Early Adopters kommt. Und warum? Weil Marken heute erkannt haben, dass die Kunden vielleicht eine bessere Idee haben. Sie akzeptieren die Tatsache, dass sie nicht die Kontrolle über die gesamte Konversation haben. Die Kunden initiieren Ideen und nutzen verschiedene Übertragungsmodelle, um Nachrichten auszutauschen und Kommentare abzugeben. Sie schaffen einen

Mehrwert, indem sie Informationen darüber geben, wie es besser gemacht werden kann. Es ist wie eine Rückkehr zu der Zeit, als man sich noch am Lagerfeuer Geschichten erzählte. In gewisser Weise tun wir also genau das, was für uns am natürlichsten ist. Selbstverständlich wollen die grossen Marken bestimmte Gespräche lenken, doch waren sie noch nie so offen für die öffentliche Meinung und für Anregungen.

DAS DIGITALE ZEITALTER

Die Pandemie hat die Absatzkanäle für Luxusprodukte stark verändert, sodass zunehmend weniger persönliche Erfahrungen gemacht werden und immer mehr digitale Kanäle und Tools zum Einsatz kommen. Das bedeutet, dass es neue Systeme und Abläufe in der Beeinflussung von Menschen mit Kaufabsichten gibt – mit der Folge, dass sich der gesamte Prozess vor dem Kauf dramatisch verändert hat, so Matteo Atti. Was sich durch die Pandemie ebenfalls stark verändert hat, ist die Tatsache, dass Luxusmarken Teil des neuen Nachrichtenzyklus werden mussten. Im vergangenen Jahr gab es eine Reihe grosser Nachrichten – Politik, Pandemien, Naturkatastrophen, wirtschaftliche Veränderungen – mit der Folge, dass es für Marken weniger Raum gab, ihre Botschaft zu verbreiten und über sich selbst zu sprechen. Um eine ikonische Marke für «ultra-high-net-worth individuals» (UHNWI) zu etablieren, ist es entscheidend, den Hype zu vermeiden.

RELEVANT BLEIBEN FÜR DIE NÄCHSTE GENERATION

Laut der jüngsten Studie von Bain und Altagamma waren Millennials und die Gen Z Z im Jahr 2022 für das gesamte Wachstum des globalen Luxusmarktes verantwortlich. Und auch im Jahr 2023 und darüber hinaus werden die jüngeren Generationen ihre Position als entscheidende Wachstumsträger für den Luxussektor be-

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©Vista Jet
Seit über 15 Jahren beschäftigt sich Matteo Atti mit den Geschäftsbereichen im Luxussegment.

haupten. Es wird erwartet, dass die Luxusausgaben der Gen Z und Gen Alpha dreimal so schnell wachsen wie die der anderen Generationen. Die Gen Z kauft wahrscheinlich aufgrund eines erweiterten Luxusmarkenportfolios mit für Teenager attraktiven Produkten sowie verschiedenen Preisgestaltungen und digitalen Kommunikationsstrategien Luxusartikel drei bis fünf Jahre früher als ihre Vorgänger aus der Millennium-Generation. Die Vielzahl der Markenkooperationen zeigt, wie wichtig diese jüngeren Gruppen für Luxusunternehmen sind.

Das beste Beispiel sind laut Matteo Atti die inzwischen weit verbreiteten Kollaborationen zwischen Streetwear / Sportswear und Luxusartikeln, zum Beispiel zwischen Gucci und Palace, Dior und ERL, Louis Vuitton und Nike oder Jacquemus und Nike. Die gemischten Reaktionen auf die jüngsten Gucci-Dickies- oder sogar die Tiffany-Nike-Kooperationen könnten jedoch eine sanfte Mahnung sein, sich vor einer Verwässerung der Marke und einer Kundenmüdigkeit in Acht zu nehmen, wenn Luxusmarken beginnen, sich selbst zu übernehmen. Partnerschaften sind in diesem Zusammenhang von entscheidender Bedeutung. Es war noch nie so wichtig wie heute, sicherzustellen, dass die Partnerschaft und die Zusammenarbeit dem Zweck und den Werten der Marke entsprechen. Marken, die versuchen, zu differenziert zu sein, können Verwirrung und manchmal auch Empörung bei ihren treuen Luxuskunden hervorrufen.

SOZIALE VERANTWORTUNG

Soziale Verantwortung ist derzeit in der Modebranche allgegenwärtig, von der Materialbeschaffung bis zu den Arbeitsbedingungen. Dabei geht es nicht nur um die Umwelt, sondern auch um eine breitere ESG-Politik (Environmental, Social und Governance), einschliesslich der Arbeitnehmerrechte und des Schutzes der Wertschöpfungs- und Lieferkette. Soziale Verantwortung zeigt sich auch in den Verbrauchergewohnheiten. Luxusmarken stellen sich die Frage, wie sie die Art und Weise, wie sie verkaufen, so verändern können, dass die Verbraucher beginnen, ihr Konsumverhalten anders zu betrachten und den Wert jedes Kaufs und die Auswirkungen, die er nach dem Kauf hat, neu zu bewerten. Der allgemeine Wandel betrifft also nicht nur die Vorverkaufsphase, sondern auch die Gründe für den Verkauf und was mit dem Produkt nach dem Kauf geschieht. Ein einbezogener Kunde wird mit seinen Freunden darüber sprechen, einen Mehrwert schaffen und weitere Ideen vorschlagen. Innovation wird zur Zusammenarbeit. Die Erfolgschancen sind grösser, wenn ein Unternehmen eine Idee organisch mit dem Kunden entwickelt und einen Mittelweg findet, der für beide funktioniert.

MARKENBOTSCHAFTER

Es ist ein schmaler Grat zwischen der Zusammenarbeit mit einem aufstrebenden Influencer und einem, der die Umsätze eines Unternehmens steigern wird. Sobald die Grundlagen der Marke etabliert sind, kann es bereits an der Zeit sein, einen Gang höher zu schalten und die Marke auf eine Spritztour mitzunehmen, um sie fest in den Köpfen potenzieller Kunden zu positionieren. Die fünfjährige Partnerschaft mit Ferrari basiert auf der Entscheidung von VistaJet, nur mit unbestrittenen, ikonischen Marken und Personen zusammenzuarbeiten. In ähnlicher Weise hat die Wahl des Spitzengolfers Jon Rahm als Kundenbotschafter den Wert des Gewinnens auf sympathische, frische und unerwartete Weise in den Mittelpunkt gestellt.

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LOUIS VUITTON AND NIKE «AIR FORCE 1» BY VIRGIL ABLOH © Louis Vuitton –All rights reserved

MONTBLANC

Die «Around the World in 80 Days Collection» ist vom berühmten Abenteuerroman aus der Feder von Jules Verne inspiriert. Der LimitedEdition-811-Füllfederhalter aus schwarz gefärbtem Ebenholz verweist auf den zweiten Teil der Reise von Bombay nach Yokohama. Die handgefertigte Feder aus 18-Karat-Gold ziert einen Rubin und ein Schmuckmotiv von Prinzessin Aouda.

CELINE

Dieses Kartenetui aus Triomphe-Canvas und Lammleder bietet Platz für eine Vielzahl an Visitenkarten. Ein separates Fach mit Reissverschluss sorgt für zusätzliche Organisation für Quittungen und Münzen.

FINANCE

LUCRIN

Dieser wundervolle Füllerhalter hat ein quadratisch designtes Gerüst, das mit erstklassigem authentischem Leder überzogen ist. Sein grosszügiges Volumen bietet Platz für eine ordentliche Anzahl von Füllern, Bleistiften und Markern und stattet somit einen soliden und aufgeräumten Bürotisch aus.

KINRADEN

Der zirkuläre Feinschmuck von Kinraden entsteht aus der Schnittstelle zwischen Architektur und Design unter Berücksichtigung von Materialien, die schonend für die Erde sind. In die beiden Manschettenknöpfe aus recyceltem 18-karätigem Gold ist ein samtig-schwarzer Mpingo-Blackwood-Diamant im Kissenschliff eingebettet.

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AM KAP DER SPITZENWEINE IN DEN REBBERGEN SÜDAFRIKAS

FÜR ENTDECKER UND ABENTEURER MATTHIAS BRESCHAN IM INTERVIEW

VOR SCHAU

Wein ist ebenso Ausdruck der südafrikanischen Kultur wie ihre Kunst. Wir erwecken das 350 Jahre alte Erbe der Weinherstellung Südafrikas zum Leben und begeben uns auf eine Reise durch die Weinberge der Region, die so faszinierend und inspirierend sind wie die edlen Tropfen selbst.

Longines erschafft Präzisionsinstrumente, um die grössten Entdecker bei ihrer Eroberung der Luft, des Meeres und des Landes zu begleiten. Wir sprechen mit CEO Matthias Breschan über die neusten Modelle einer Uhrenmarke, die seit ihren Anfängen von Pioniergeist und Innovation angetrieben wird.

LUXUSREISEN PERSÖNLICH, LANGSAM, EINZIGARTIG

Vor allem im Luxussegment ist der Wunsch zu reisen ungebrochen. Luxusreisen boomen und die Pandemie hat ein neues Bewusstsein und Verlangen nach Luxusreisen geweckt, da viele Kunden Privatjets, Yachten und Züge für den Urlaub nutzen. Auch der durchschnittliche Schweizer Reisende ist bereit, für ein Luxuserlebnis mehr zu zahlen. Besonders beliebt sind Fernreiseziele wie Kanada, Costa Rica, Chile, Argentinien, Ägypten, Tansania, Ruanda, Israel, Japan und Korea.

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„Sight“ nannte der englische Bildhauer Antony Gormley jene Zeichnung, die das Programm der diesjährigen Festspiele ikonografisch begleitet. Ein Blick, der sich in die Ferne weitet; oder eingeschränktes Sehen, das sich einen Spalt breit in die Ewigkeit öffnet? Licht, das sich durch die Dunkelheit frisst und das Augenlicht entzündet. In ebendiesem Spektrum zwischen Hell und Dunkel oszilliert auch das Festspielprogramm 2023: von Werken der Aufklärung – Enlightenment – über jene, die die dunkelsten Bilder von Ohnmacht, Machtbesessenheit, Wahn und Wut evozieren, bis zu heiteren Alterswerken und Kompositionen, die den Glanz des ewigen Lichts beschwören. Wir steigen mit Orpheus in die Dunkelheit des Hades und erleben die Geburt der Oper aus der Trauer um den Verlust der Geliebten; wir vermessen mit Mozart die Welt neu; wir durchstreifen mit Shakespeare und Verdi dunkle Wälder, erschütternde Seelenbilder und finsterste Nacht – und finden uns sogleich in einer tiefgründigen Posse wieder.

Wir leiden mit den Vertriebenen in Martinůs The Greek Passion und mit jenen, die für sie einstehen; wir üben uns mit Lessing und Brecht in Toleranz und Menschlichkeit und blicken hörend auf das ewige Licht – „ein mildes Licht, das wie aus weiter Ferne von Zeit und Raum zu kommen“ scheint (György Ligeti).

„Licht senden in die Tiefe des menschlichen Herzens“, so benannte Robert Schumann die Aufgabe der Kunst. Ein solches Licht wollen auch die Salzburger Festspiele senden, in einer Zeit, die aus den Fugen geraten scheint.

Das Direktorium der Salzburger Festspiele

Stand: 4. Mai 2023
· 20. JULI 31. AUGUST 2023
Antony Gormley, Sight , 1986, black pigment, linseed oil and charcoal on paper, 28 x 38 cm, © the artist
www.salzburgfestival.at
SALZBURGER FESTSPIELE
Der neue, rein elektrische Audi SQ8 e-tron. Future is an attitude SQ8 e-tron quattro, 504 PS, 28,0–24,5 kWh/100 km, 0 g CO₂/km, Kat. D A B C D E F G D
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Quiet,
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