PRESTIGE Switzerland Volume 70

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www.prestigemagazin.com | CHF 10.–

SPRING 2024 VOLUME 70






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The lengths we go to for luxury.

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Introducing the world’s most spacious luxury SUV. Visit Zuerich.BentleyMotors.com The name ‘Bentley’ and the ‘B’ in wings device are registered trademarks © 2023 Bentley Motors Limited.


BENTLEY ZÜRICH Bentayga Extended Wheelbase Azure (V8) WLTP drive cycle: fuel consumption, mpg (l/100km) – Combined 21.7 (13.0). Combined CO₂ Emissions – 294 g/km. Model shown Bentayga Extended Wheelbase Azure.


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WATCHES & JEWELLERY

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PRESTIGE

erscheint vierteljährlich OWNER Schweizer Fachmedien GmbH Pfeffingerstrasse 19 CH-4153 Reinach Telefon +41 61 711 13 93 info@schweizerfachmedien.ch www.schweizerfachmedien.ch MANAGING DIRECTOR FRANCESCO J. CIRINGIONE PUBLISHING DIRECTOR HASAN DURSUN

CORRECTOR MARIO HETZEL

HEAD OF PRESTIGE BORIS JAEGGI

COVER Art Director, photography: Ekaterina Belinskaya

EDITOR IN CHIEF SWENJA WILLMS s.willms@schweizerfachmedien.ch

Model: Vilena P Make-up and hair: K. Hart Wardrobe: The Residency

HEAD OF TRAVEL URS HUEBSCHER

IM PRES SUM

EDITORS KONSTANTIN ARNOLD GISBERT L. BRUNNER MENA DRESSLER CÉCILE VON FÜRSTENBERG SIMONE HOFFMANN BORIS JAEGGI MARKUS KRAMER NICOLE MAIER BETTINA SCHMID ANDREA STEINER MAURA WASESCHA

SALES ADRIAN BORER a.borer@schweizerfachmedien.ch MURAT ÖZEKINCI m.oezekinci@schweizerfachmedien.ch VIRGINIE VINCENT v.vincent@schweizerfachmedien.ch HEAD OF PRODUCTION & ART DIRECTION MELANIE MORET m.moret@schweizerfachmedien.ch PRODUCT PUBLIC RELATION LAURA GIORDANO GIULIA CIRINGIONE info@schweizerfachmedien.ch

PHOTOGRAPHS BOSS, Dior, Balmain, Jacquemus, MiuMiu, Acne Studios, Casablanca, Loewe, Missoni, Louis Vuitton, MAH, Gucci, Moncler, Porenza Shouler, Burberry, Paul Smith, Prada, Stella McCartney, Todʼs, Image database, Lobster, Philip Colbert Studio, Maserati, Le Mans, Bentley, Koenigsegg, TSATSAS, Aquazurra, The Attico, windsor., Falconeri, Givenchy, Zegna, Dries Van Noten, Giorgio Armani, Mila d’Opiz, The Baumery, Efilow, IRÄYE, 72k, Birkholz, Roja, Acqua di Parma, Tom Ford, Jusbox, Margaux Keller, Steinway & Sons, Molteni, Fuoripista, GirlsMustHave, Floyd, Miu Miu, Rosekin, Brändli, Castello di Vicarello, Littala, Fornasetti, Hermès, Marsotto, Louis Vuitton, Métier, Bulgari, Messika, Audemars Piguet, Piaget, Pasquale Bruni, Oribe, Caudalie, Chanel, Rivoli ADMIN, COORDINATION & SUBSCRIPTIONS SERPIL TÜRKMEN s.tuerkmen@schweizerfachmedien.ch PRICE  Issue CHF 10.–/€ 9.50 Year ­C HF 39.–/€ 35.– is a registered trademark. (IGE 596.147) ISSN Print: 1662-1255 ISSN E-Mag: 2813-1495

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WO OSTERN ZUHAUSE IST

Im Sprüngli-Wunderland




PRESTIGE

©Bernard Huet-Tutti | Courtesy Galerie Templon

ART & 24

24 VON LICHT UND DUNKELHEIT Märchenhafte Fotografien von Ekaterina Belinskaya 36 LEBENDIGE KUNST Ginny Litscher entführt in Fantasiewelten

CULTURE 40

WATCHES

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& JEW ELLERY

38 DER HIMMEL AUF ERDEN James Turrells Installation in Lech 40 SURREALISTISCHE SOFTPOWER Die sanfte Kraft der Oda Jaune 46 MECHANISCHE WUNDERWELT Villa Art Show 2024 48 DIE ZEITMASCHINE DES 21. JAHRHUNDERTS Der «ELorean» von Beni Bischof

50 50 FARBE BEKENNEN Bunte Uhrenneuheiten 60 SPEAKEASY DER LUXUSUHREN Richard Milles Flagship-Store in Singapur 62 DIE STEINE DER ZUKUNFT Labordiamanten als nachhaltige Alternative 66 AUFFÄLLIG UNAUFFÄLLIG Die neue «DEFY Extreme Mirror» von Zenith 68 SCHMUCK FÜR DIE EWIGKEIT Funkelnde Meisterwerke von Tornaghi 70 DAS GOLDENE ZEITALTER Gold in den Händen von Bulgari 74 DIE KUNST DER BEWEGUNG Märchenhafter Zeitmesser von Van Cleef & Arpels

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PRESTIGE

MO TION

FASH ION

86 EIN GLAMOURÖSES DEBÜT Der neue Rolls-Royce-Showroom der Schmohl AG 90 REDUKTIONISMUS AUF ALLEN EBENEN Der neue Range Rover «Velar» 98 SCHÖPFER VON ERLEBNISSEN Die Genesis-Hospitality 104 ABENTEUER IM SATTEL Die neuen Modelle von Harley-Davidson

©Guo Pei

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78 VON AGENTEN UND KOMPLIZEN Filmreife Testfahrt mit dem Aston Martin DB12

108 MAGISCHE MODEWELTEN Auf den Laufstegen der Träume

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116 POLO-CHIC Das Polohemd als Trendsetter 122 STILISTISCHE FUSION windsor. x The Dolder Grand 124 STILL UND STILVOLL Flaconeris neue Kollektion

BEAUTY& 136 WELLBEING 16

126 LUXUS, GESUNDHEIT UND GENUSS Das Retreat-Hotel Villa Eden 132 DER DUFT DER JUGEND Miss Dior 134 PFLANZENKRAFT Die Kraft der Natur 136 VERFÜHRERISCHE ESSENZEN Parfümneuheiten


EVERYONE DRIVES, NOT EVERYONE IS A DRIVER Der vollelektrische Hyper-GT

A B C D E F G

B

LOTUSCARS.COM

Lotus Emeya (basis, S+. R+); Zieldaten verbrauch (WLTP): 18,8 – 23,5 kWh/100km; je nach Modell: Basis, S+ oder R+ entspricht dies Energieeffizienz-Kategorie: B, oder C; CO2-Emissionen: 0g CO2/km. Die angegebenen Verbrauchs- und Emissionsdaten werden nach den gesetzlich vorgeschriebenen Messverfahren ermittelt. Am 1. Januar 2022 hat der WLTP-Testzyklus den NEFZ-Testzyklus vollständig ersetzt. Aus diesem Grund werden für Fahrzeuge, die nach diesem Datum typgenehmigt wurden, keine NEFZ-Werte bereitgestellt. Informationen zur Energieetikette für Personenwagen finden Sie unter Bundesamt für Energie (BFE). Die Fahrzeugabbildungen werden nur für Werbezwecke verwendet. Die Abbildungen dienen daher lediglich zur OrientierungHalten Sie sich stets an Geschwindigkeits- und Verkehrsregeln. Fahren Sie nie ohne Nummernschild.


PRESTIGE

LIVING

138 HÖHLENLEBEN Das «Casa Orgánica» in Mexiko 146 RAUM FÜR RITUALE Lebensräume von talsee

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150 KOLUMNE Maura Wasescha 152 HARMONIE IN DER MODERNE Zeitgenössisches Wohnen mit JAB ANSTOETZ

TRAVEL 156 PRACHTSTRASSEN Unterwegs auf den schönsten Einkaufsmeilen der Welt

156

164 HISTORISCHER CHARME It Mallorca Unique Spaces 168 EIN WINTERMÄRCHEN Ski-Vergnügen im Alpenhof Hotel in Zürs 172 GLACIER PULLMAN EXPRESS Eine Zugfahrt von St. Moritz nach Zermatt 174 BEYOND THE BEACH Die Dominikanische Republik im Wandel 182 UNCONDITIONAL LUXURY Die Ikos Resorts in Griechenland und Spanien 184 DAS GEHEIME PARADIES Das Sani Resort auf der Chalkidiki

164

188 DAS MITTELMEER NEU ENTDECKEN Mit «Oceania Cruises» zu unentdeckten Juwelen

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BALGACH Eggenberger Wohnen BASEL Möbel Rösch, Passion for Beds BERN Sleep Atelier BÜLACH Scheidegger Möbel KRIENS Möbel Amrein LUZERN Buchwalder-Linder, Waldis Büro und Wohnen OLTEN Möbel Kissling ROLLE Styles Interiors SAANEN Röthlisberger Interiors SCHATTDORF Muoser WILL Gamma Einrichtungshaus ZOLLIKON Colombo la Famiglia ZÜRICH Kordeuter, Zingg-Lamprecht ZWEISIMMEN Müller-Hirschi Interieur

HANDMADE IN ENGLAND

VISPRING.COM


PRESTIGE

CULIN ARIUM

190 AUF GOURMET-GIPFELN WANDERN Neueröffnung «CAAA» in Luzern 196 DIE KOSTBAREN SCHÄTZE VON APPLETON ESTATE Die Hearts Collection 198 NACHHALTIGER LEBENSSTIL UND KULINARISCHE EXZELLENZ Das Uccelin Charity Dinner im Schloss Schauenstein

190

200 IM HERZEN DER KALIFORNISCHEN WEINKULTUR Sonoma County

198

TRENDS

FIN ANCE

208 BLOCKCHAIN IM DIENSTE DES LUXUS Neue Technologien für ein luxuriöses Kundenerlebnis 214 DIE KUNST DER VERKNAPPUNG Die Begehrlichkeit und Nachfrage 220 EINE STARKE COMMUNITY FÜR WOHNEIGENTUM Markus Meier über Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt

208

39 ART & CULTURE 77 WATCHES & JEWELLERY 97 MOTION 120 FASHION WOMEN 125 FASHION MEN 131 BEAUTY & WELLBEING 151 LIVING 171 TRAVEL 206 CULINARIUM 218 FINANCE

10 IMPRESSUM 23 EDITORIAL 224 VORSCHAU

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DRINK RESPONSIBLY


Ihr Tor zu aussergewöhnlichen Immobilien und MAXIMUM WELLBEING Ob Sie kaufen oder mieten möchten, wir haben uns darauf spezialisiert, eine exklusive Kollektion von exquisiten Residenzen zusammenzustellen, die MAXIMUM WELLBEING neu definieren. Treten Sie in ein Reich, in dem Raffinesse auf Erhabenheit trifft, und öffnen Sie die Tür zu außergewöhnlichem Wohnen. Unser Team hat es sich zur Aufgabe gemacht, Ihnen eine nahtlose Reise durch die Welt der Luxusimmobilien zu bieten und sicherzustellen, dass Ihre Bedürfnisse und Wünsche verstanden und mit äußerster Präzision erfüllt werden. Besuchen Sie unsere Website oder kontaktieren Sie uns noch heute, um sich auf ein außergewöhnliches Abenteuer in der Welt der Luxusimmobilien einzulassen. Definieren Sie Ihre Vorstellung von MAXIMUM WELLBEING mit Maura Wasescha AG neu.

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IM BANN DES SURREALISMUS

Die Realität erscheint oft düster und unbarmherzig, ist von Regeln und Konventionen geprägt. Doch es gibt sie, die Zufluchtsorte, in denen wahre Wunder noch existieren, solange wir bereit sind, daran zu glauben. In der vorliegenden PRESTIGE-­ Ausgabe finden wir eine Flucht aus der Routine des Alltags, eine Möglichkeit, die Ketten der Konvention zu durchbrechen und uns in den Märchen der modernen Welt zu verlieren. Die russische Fotografin Ekaterina Belinskaya schreibt Märchen auf ihre Weise, fängt sie ein in Bildern voller Mystik und Schönheit, in einem Spiel aus Licht und Schatten – so wie auf dem Cover unserer Frühlingsausgabe. Ebenso geheimnisvoll, faszinierend und verstörend sind die Werke der bulgarischen Malerin Oda Jaune. Die Künstlerin strahlt entschlossene Sanftmut aus und kreiert Universen, die einen in ihren Bann ziehen. Lassen Sie sich entführen in fiktive Reiche, in denen alles möglich ist. Wir verstecken uns in höhlenartigen Bauwerken, die an das märchenhafte Auenland der Hobbits erinnern, schreiten über Laufstege, die Geschichten erzählen von Helden, Artisten und Prinzessinnen, gekleidet in fantasievolle Roben, und begeben uns auf eine filmreife Testfahrt mit dem Aston Martin DB12 in einer Kulisse, die direkt einem James-Bond-Film entsprungen zu sein scheint. In den Tiefen dieser Fantasie liegt die wahre Essenz des Lebens – ein endloses Abenteuer, das darauf wartet, entdeckt zu werden.

EDI TO RIAL

Swenja Willms Editor in Chief

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PRESTIGE

ART & CUL TURE 24


ART & CULTURE

Model: Vanya Hair and Make-up: Tatyana Kaya Styling: Alisa Gagarina

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PRESTIGE

Model: Bambi Make-up: Yana Novikova Hair: Alexey Yaroslavtsev

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ART & CULTURE

VON

LICHT &

DUNKELHEIT

Autorin_Swenja Willms Bilder_Ekaterina Belinskaya

In modernen Märchen sind Schlösser nur noch Kulissen, Prinzessinnen warten nicht mehr passiv auf ihre Helden, und ein Happy End ist nicht garantiert. Ekaterina Belinskaya schreibt Märchen auf ihre Weise, fängt sie ein in Bildern voller Mystik und Schönheit, in einem Spiel aus Licht und Schatten. Die talentierte Fotografin mit russischen Wurzeln vereint kühne Wissen­ schaft mit künstlerischer Leidenschaft, immer bereit, ihrer inneren Stimme zu folgen. 27


PRESTIGE

PRESTIGE: Ekaterina Belinskaya, können Sie uns einen Einblick in Ihre kreative Reise geben? Wie haben Sie von Ihren wissenschaftlichen Interessen zu Ihrer Leidenschaft für die Fotografie gefunden? EKATERINA BELINSKAYA: Die Liebe zur Fotografie und zur Wissenschaft war schon immer präsent, seit ich denken kann. Meine Mutter hat mir eine umfassende kulturelle Bildung vermittelt, indem wir oft Museen und Theater mit klassischer Kunst besucht haben. Als es dann darum ging, eine Karriere zu wählen, hätte ich nie gedacht, dass meine Vorstellungskraft und meine künstlerische Neigung ein Beruf werden könnten. Doch mit 19 Jahren, während meines zweiten Studienjahres in Ingenieurwesen und Ökologie, habe ich mit der Fotografie begonnen und konnte sie perfekt mit meinem Studium vereinen. Allerdings ist es unmöglich, auf zwei Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen und auf beiden Gebieten perfekt zu sein. Also habe ich das gewählt, wonach meine Seele verlangte, und es nie bereut.

Model: Katty Ukhanova Make-up: Rachelle Blanco Style: Alisa Gagarina Wardrobe: The Residency

Ihre Fotografien werden oft als märchenhaft, dunkel und mysteriös beschrieben. Wie würden Sie Ihren einzigartigen Stil selbst definieren und welche künstlerischen Einflüsse haben dazu beigetragen? Ich würde meinen einzigartigen Stil als eine Reflexion meines persönlichen Denkens und meiner Sichtweise auf die Welt definieren. Wir könnten es als meine künstlerische Vision bezeichnen: eine dunkle Welt, durchdrungen von einem Hauch von Hoffnung und verborgener Schönheit. Meine künstlerischen Einflüsse stammen vor allem aus der klassischen Kunst. Ich liebe die Präraffaeliten und die Renaissance. Besonders fasziniert mich das Licht in diesen Werken, die Posen und die strahlende Haut. Darüber hinaus bin ich sehr von der Mode inspiriert, insbesondere von der viktorianischen Ära, den 20er- und 70er-Jahren. Daher widme ich mich neben der Modefotografie auch der Kunstfotografie.

Welches ist Ihr Lieblingsmärchen und haben Sie dieses schon einmal fotografisch umgesetzt? Meine Lieblingsmärchen sind «Die kleine Meerjungfrau», das ich schon als kleines Mädchen geliebt habe, sowie «Dorn­ röschen». Tatsächlich habe ich auch schon eine fotografische Interpretation von «Dornröschen» geschaffen. Wir haben ein echtes Bett in einem Sumpf platziert und eine magische Atmosphäre geschaffen. Heutzutage bevorzuge ich es jedoch, meine eigenen Geschichten zu kreieren, die starke weibliche Figuren in den Mittelpunkt stellen, anstatt Mädchen zu porträtieren, die auf Rettung warten. Inwiefern spiegelt sich Ihre Persönlichkeit in Ihrer Fotografie wider? Gibt es bestimmte Emotionen oder Botschaften, die Sie durch Ihre Bilder vermitteln möchten? Meine Persönlichkeit spiegelt sich stark in meiner Fotografie wider, da ich stets danach strebe, bestimmte Emotionen und Botschaften durch meine Bilder zu vermitteln. Eine zentrale Botschaft, die ich gerne über meine Kunst kommuniziere, ist die Vorstellung, dass Schönheit immer zu finden ist, selbst in den dunkelsten Momenten. Ich möchte einen Hoffnungsstrahl und Licht inmitten der Dunkelheit aufzeigen. Diese Botschaft von Hoffnung und Schönheit durchdringt viele meiner Werke und ist ein zentraler Aspekt meiner künstlerischen Vision.

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ART & CULTURE

Model: Irene Stepanenko Make-up: Olga Voronova Crown: Agnieszka Osipa

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PRESTIGE

Art Direction and styling: B Akerlund & Maryam Malakpour Hair: Clyde Haygood Make-up: Nicky Andrea Wardrobe: Libertine Libertine

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ART & CULTURE

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PRESTIGE

Model: Bambi Make-up: Yana Novikova Hair: Alexey Yaroslavtsev

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ART & CULTURE

«SCHÖNHEIT IST IMMER ZU FINDEN, SELBST IN DEN DUNKELSTEN MOMENTEN.» 33


PRESTIGE

Model: Katty Ukhanova Make-up: Rachelle Blanco Style: Alisa Gagarina Wardrobe: The Residency

Model: Katty Ukhanova Make-up: Rachelle Blanco Style: Alisa Gagarina Wardrobe: The Residency

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ART & CULTURE

Wie würden Sie den Einfluss Ihrer russischen Herkunft auf Ihre künstlerische Identität beschreiben? Gibt es kulturelle Elemente, die in Ihren Werken besonders zum Ausdruck kommen? Der Einfluss meiner russischen Herkunft auf meine künstlerische Identität ist in meinen Werken deutlich spürbar. Insbesondere entstanden dadurch viele Porträts von Mädchen, die traditionelle Kopfbedeckungen tragen. Diese Darstellungen sind das Ergebnis einer lang­jährigen Zusammenarbeit mit der polnischen Designerin Agnieszka Osipa und für mich von besonderer Bedeutung. Durch diese Werke kommen kulturelle Elemente meiner russischen Herkunft zum Ausdruck und verleihen meinen Arbeiten eine ganz persönliche Note. Sie haben mit renommierten Designern, Stylisten und Modelagenturen zusammengearbeitet. Gibt es eine bestimmte Zusammenarbeit, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist? Ich habe das Privileg, mit einer Vielzahl weltbekannter Talente zusammenzuarbeiten, und es ist schwer, eine bestimmte Zusammenarbeit hervorzuheben. Doch die Shootings mit Anna Karin Karlsson, Bea Åkerlund, Agnieszka Osipa, Melanie Gaydos und Sofi Tukker sind für mich besonders und haben eine persönliche Bedeutung. In diesen Projekten konnte ich meine Vision und meine Seele zu 100 Prozent einbringen und gemeinsam mit diesen herausragenden Persönlichkeiten wahrhaftige Meisterwerke erschaffen.

Marken zu unterstützen. Es ist ein bisschen wie das Zusammenfügen eines Puzzles, bei dem ich meine künstlerische Vision und mein Können auf ein bestimmtes Thema oder eine Marke ausrichte. Bei persönlichen Projekten hingegen gibt es keine Grenzen, und ich kann meiner Kreativität freien Lauf lassen.

Wie wählen Sie Projekte aus und was motiviert Sie, bestimmte Themen oder Persönlichkeiten zu fotografieren? Die Auswahl von Projekten erfolgt je nach Art und Zielsetzung des jeweiligen Projekts. Ich widme mich häufig persönlichen Kunstprojekten, die eher Kunst als Mode sind. Wenn ich für eine Zeitschrift fotografiere, ist es wichtig, das gemeinsame Thema der jeweiligen Ausgabe zu berücksichtigen und meine Vision in dieses Thema einzubringen. Ebenso ist es von Bedeutung, bestimmte

Ihre Fotografien haben nicht nur in der Kunstszene, sondern auch in der Werbung und der Modeindustrie Beachtung gefunden. Wie jonglieren Sie zwischen künstlerischem Ausdruck und kommerziellen Anforderungen? Am Anfang war dies tatsächlich eine Herausforderung. Die Welt der Werbung war oft sehr unterschiedlich von meiner persönlichen künstlerischen Vision. Doch mittlerweile habe ich das Glück, Kunden zu haben, die meine künstlerische Vision schätzen und unterstützen. Wenn sie mich engagieren, bedeutet das, dass sie mir vertrauen und meinen kreativen Ansatz schätzen. Ich bin auch sehr wählerisch bei meinen Projekten geworden und entscheide mich nur für Aufträge, bei denen ich meine künstlerische Integrität bewahren kann. Diese Balance zwischen künstlerischem Ausdruck und kommerziellen Anforderungen zu finden, ist eine fortlaufende Reise, aber ich habe gelernt, dass es möglich ist, beide Aspekte erfolgreich zu vereinen.

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PRESTIGE

In den bezaubernden Kreationen von Ginny Litscher entfaltet sich eine Welt voller Vielschichtigkeit und bunter Fantasien, die die Energie und Lebensfreude der Zürcher Künstlerin widerspiegelt.

OBEN Die Seidenschals in Zusammenarbeit mit der Kristallmanufaktur Lalique sind eine Hommage an die Tierwelt.

Autorin_Swenja Willms

©Lalique

LEBENDIGE

Wer über die Schwelle ihrer Wohnung tritt, findet sich in einer künstlerischen Welt wieder. Ihre farbenfrohen Gemälde und lebhaften Prints zieren Wände, Kissen, Handtücher, gar den Duschvorhang. «Ich bin gerne umgeben von meiner Kunst. Es ist meine eigene Welt, aus der ich nie auftauchen muss. Dadurch behalte ich den Fokus und schöpfe gleichzeitig stetig neue Inspiration», erzählt mir die Zürcher Künstlerin Ginny Litscher, als sie mich durch ihre eigenen vier Wände führt, die zugleich als Wohnung, Atelier und persönliche Galerie dienen. Die heute 38-Jährige gründete 2011 ihr eigenes Label. Nach ihrem Abschluss an der Hochschule Luzern zog es Ginny Litscher nach London. Dort absolvierte sie ihren Master am renommierten Central St. Martins College. Danach eroberte sie als Künstlerin die Welt und arbeitete unter anderem für Zara Home, Vivienne Westwood, Alexander McQueen und Diane von Fürstenberg. Ginny Litschers Kunst verschmilzt nahtlos mit Mode, Kunst und Interieur. Heute schmücken ihre Werke die Kollektionen renommierter Designer als Modeprints und verleihen der Inneneinrichtung als Tapeten oder klassische Gemälde eine einzigartige Note.

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K U N S T


ART & CULTURE

«ICH STELLE MIR IMMER EINE FANTASIEWELT VOR, IN DER ICH SELBST LEBEN MÖCHTE.» Ginny Litscher

© Genesis Motor Europe

der Künstlerin ist folglich eine Hommage an kostbare Stoffe und strahlende Farben und lädt die Betrachter ein, sich in einen bunten Dschungel üppiger Vegetation zu vertiefen und ihren Instinkten freien Lauf zu lassen. «Ich stelle mir immer eine Fantasiewelt vor, in der ich selbst leben möchte», erklärt die Künstlerin. «Ich lasse mich oft von Flora, Fauna und aussergewöhnlichen Frauen inspirieren, um bezaubernde und sinnliche Motive zu schaffen.» Die handgezeichneten Bilder werden auf feinster, 100-prozentiger Twillseide gedruckt. Die limitierten Foulards, individuell bedruckt, sind in verschiedenen Hintergrundfarben und zwei Grössen erhältlich. In der Schweiz werden die Seidentücher von Hand mit einer speziellen Technik gefranst, die das Markenzeichen von Ginny Litscher ist. Ihr aussergewöhnlicher Stil, ihre Signatur und die immense Zeit, die sie in ihre Kunst investiert, machen jedes Stück einzigartig.

© Genesis Motor Europe

Kunst ist für Ginny Litscher ein Lebens­elixier, bei der sie selbst den kleinsten Details viel Aufmerksamkeit und Kreativität schenkt. Neugier und Beharrlichkeit sind der Schlüssel zu ihrem Erfolg. Ihre Gemälde gleichen lebendigen Wimmelbildern, bei denen man mit jedem Blick etwas Neues entdeckt: exotische Tierwesen, üppige Pflanzen oder mysteriöse Gestalten und Formen. «Manchmal erblicke sogar ich noch Neues in meinen Bildern, etwa Gesichter in Wolken, die gar nicht so gedacht waren», erzählt Ginny Litscher, als ihr Blick über ihr grosses Werk «Raven» im Wohnzimmer gleitet. Die Kunstwerke entstehen spontan in ihrem Geist und werden dann über Monate oder sogar Jahre auf Papier oder Leinwand gebracht. Ihre Suche nach Inspiration führt sie durch Museen, auf Reisen oder einfach durch einen entspannten Spaziergang in ihrer städtischen Umgebung. Eines ihrer zauberhaften Motive widmete Ginny Litscher dem diesjährigen White Turf. Das Werk «The Beauty of White Turf» fängt die besondere Atmosphäre des Pferderennens von St. Moritz ein und entstand in Partnerschaft mit dem Automobilhersteller Genesis. Ginny Litscher zeichnet mit Pinsel, Feder oder Tinte. Nachdem die Motive ihre Vollendung finden, erfolgt die Digitalisierung. Am Computer werden sie nach Bedarf neu arrangiert und für eine breite Palette von Produkten vorbereitet, darunter Tücher, Tapeten, T-Shirts, Teller und sogar Handtücher, bevor sie schliesslich gedruckt werden. Eine ihrer neusten Kollektionen entstand mit dem Hause Lalique. Bereits vor einem Jahrhundert kreierte René Lalique Seidentücher, deren Designs häufig von der Pflanzen- und Tierwelt inspiriert waren. Die limitierte Seidenkollektion «Empreinte Animale» in Zusammenarbeit mit

Das Kunstwerk mit dem Titel «The Beauty of White Turf» vermittelt das besondere Flair von White Turf.

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© Florian Holzherr

PRESTIGE

Dem international renommierten amerikanischen Künstler James Turrell ist es gelungen, die Menschen zum Staunen zu bringen: Er schuf auf dem Arlberg ein Kunstwerk, das zu einem einzig­ artigen Erlebnis zur Wahrnehmung von Licht und Raum einlädt. James Turrell hat für Lech einen Lichtraum gestaltet, in dem das Zusammen­ treffen von Himmel und Erde in der hochalpinen Landschaft mit einem faszinierenden Farbspiel der Natur zu erleben ist.

James Turrell ist einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart. In seinen atmosphärischen Installationen geht es um das sinnliche und geistige Wahrnehmen von Licht. Inmitten der unberührten Natur in Oberlech auf 1780 Metern Höhe, durch einen Spaziergang mit Bergpanorama erreichbar, erscheint sein weitgehend unterirdisch angelegtes Bauwerk, das sich harmonisch in die Landschaft einfügt. Der Zugang erfolgt über einen 15 Meter langen Tunnel. Der Hauptraum ist mit einer umlaufenden Sitzbank ausgestattet und öffnet sich für den freien Blick zum Himmel. Beim Betrachten des Himmels durch die Öffnung zu Einbruch der Dämmerung fällt auf, wie häufig der Himmel die Farben wechselt und dabei den Raum immer wieder in ganz neuen Tönen erscheinen lässt, von strahlend blau bis lila, rötlich und dunkelblau bis nahezu schwarz. Oder ist das nur eine Täuschung des menschlichen Gehirns? Die Deckenöffnung des Haupt­ raums kann mit einer Kuppel verschlossen werden. Das Kunstwerk kann das ganze Jahr über besucht werden. In nur zehn Minuten mit dem Auto vom Kunstwerk entfernt laden zwei wunderschöne Luxus-Chalets, wahlweise mit vier oder neun Schlafzimmern, zum Erholen ein. Beim morgendlichen Erwachen mit Blick in die freie Natur kann es natürlich auch gut sein, dass diese Zauberwelt nur ein schöner Traum war.

DER

HIMMEL Autorin_Cécile von Fürstenberg

AUF

© Dominik Kummer - Lech Zürs Tourismus

ERDEN

WWW.SKYSPACE-LECH.COM WWW.THEARULACHALETS.COM

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K

MUSÉE D’ART ET D’HISTOIRE GENF

Unter dem Dach des Musée d’art et d’histoire Genf (MAH) entfaltet sich vom 26. Januar bis zum 16. Juni 2024 die vierte jährliche XL-Ausstellung mit dem renommierten belgischen Künstler Wim Delvoye. Die Ausstellung präsentiert Delvoyes Leidenschaft für Kunst und Artefakte, indem sie Stücke aus der Museumssammlung mit seinen eigenen Werken kunstvoll in einen faszinierenden Dialog setzt. Dieser Dialog erschafft ein zartes Narrativ, das die Grenzen zwischen Kunst- und Alltagsobjekten herausfordert und den Besuchern verschiedene Wege zur Interpretation eröffnet. Wim Delvoye beschreibt seine Herangehensweise als «eleganten Vandalismus», eine künstlerische Rebellion, die subtil und doch kraftvoll die etablierten Normen infrage stellt.

© Kiki Kogelnik Foundation

TRENDS

© Musée d’art et d’histoire Genf

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DIOR

Die leidenschaftliche Verbindung zwischen Dior und der Kunst, die seit der Gründung des Hauses besteht, manifestiert sich in einer lang jährigen Beziehung zu der Künstlerin Niki de Saint Phalle. Diese Zusammenarbeit begann 1954, als die feministische Künstlerin erstmals einen Dior-Look auf einem Foto präsentierte. Die aktuelle Kollektion interpretiert diese Verbindung neu, indem sie Stücke präsentiert, die das faszinierende Universum von Niki de Saint Phalle widerspiegeln. Die Designs zeigen Zeichnungen von drei ihrer Werke, darunter «Tu es mon dragon», «Strength» und «Foulard Zodiaque». Bunte Motive der Sternzeichen schmücken ikonische Dior-Accessoires wie die Lady Dior und die Dior Book Tote, während ein Drache die Kollektion durch langärmelige T-Shirts, umschlagbare Strickwaren und Jeansstücke bereichert.

ART & CULTURE

KUNSTHAUS ZÜRICH

Vom 22. März bis 14. Juli 2024 erhält eine der führenden Künstlerinnen der europäischen Pop-Art, Kiki Kogelnik, ihre erste Retrospektive in der Schweiz. Kogelnik arbeitete zuerst als expressionistische Malerin und entwickelte sich zu einer flamboyanten Vertreterin der Pop-Art. Sie experimentierte mit Techniken der Collage und mit Airbrush, mit neuen Materialien wie Vinyl genauso wie mit dem traditionellen Werkstoff Keramik. Ihr gelang die visionäre Vorwegnahme von Themen, die heute mehr denn je aktuell sind: Genderfragen und sexuelle Identitäten, ethische Fragen rund um die Spitzen­ forschung, insbesondere in der medizinischen Diagnostik, Rationalisierung und Miniaturisierung durch Robotik.

ART& CUL TURE

D

PHILIP COLBERT

P

Der britische Künstler Philip Colbert hat sich mit seiner Cartoon-Hummerfigur und seinen meisterhaften Hyper-Pop-Historiengemälden eine weltweite Anhängerschaft aufgebaut. In «House of the lobster» huldigt Colbert den Wurzeln der Hummermythologie im Nationalen Archäologischen Museum von Neapel. Die Ausstellung beleuchtet nicht nur die Bedeutung des Hummers für die Kunstgeschichte, sondern beschäftigt sich auch mit den umfassenderen Themen Sterblichkeit, Konflikt und der zyklischen Natur der Existenz.

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PRESTIGE

SURREALISTISCHE SOFTPOWER ©Bernard Huet-Tutti | Courtesy Galerie Templon

Autorin_Simone Hoffmann

DIE SANFTE KRAFT DER ODA JAUNE Es gibt nicht viele Menschen, denen man diese Charaktereigenschaft zuschreiben könnte, doch bei Oda Jaune scheint sie zu passen: Die Künstlerin strahlt entschlossene Sanftmut aus, eine Stärke, die niemals laut zu werden bedarf. 40


©Laurent Edeline | Courtesy Galerie Templon

ART & CULTURE

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©Laurent Edeline | Courtesy Galerie Templon

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Diese Stärke findet sich auch in ihrem Werk. Bilder, die uns in eine Welt entführen, in der nichts ist, wie es zunächst scheint. Es sind faszinierende Gemälde, die manchmal auch verstörend wirken können. Bei Oda Jaune gilt es, genau hinzuschauen, sich erst mal einzulassen auf das, was einem geboten wird. Die Verwirrung der eigenen Sinne auszuhalten und zu versuchen, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, das sich in den Bildern zu verstecken scheint. Worauf sitzt das kleine Mädchen mit den blonden Haaren? Ist das nicht ein menschliches Herz? Und der kleine Junge, der über ihr beinahe aus dem Organ-­Baum zu wachsen scheint, sieht er die Schlange, die sich um die beiden windet und dem kleinen Mädchen zuzuflüstern scheint: «Beiss in den Apfel»? Oda Jaunes Bildsprache erinnert an die Surrealisten, auch wenn sich die Künstlerin selbst nicht dieser Richtung zuordnen würde. Doch wie die Surrealisten malt auch sie in den Bildern Geschichten, die aus der Welt des Unterbewusstseins stammen. «Meine Bilder entspringen dem Moment, wenn sich Realität und Unterbewusstsein verbinden», erzählt Oda Jaune. «Ich mache meistens die Augen zu. Wenn einen die Aussenwelt nicht ablenkt, man nichts sieht, entstehen innere Bilder. Wir nehmen so viele Dinge auf, jeden Tag. Und diese Bilder sind ja bereits eine Quelle. Meine inneren Bilder kann ich in meiner Vorstellungskraft ziemlich gut bewegen. Dann mache ich die Augen wieder auf. Das Bild selbst verschwindet zwar wieder, aber es geht mir um den Prozess, das Gefühl, das ich empfunden habe, auf die Leinwand zu bannen.»

Denjenigen, die Odas Werk verstörend finden, setzt sie entgegen, dass die Realität unserer Welt sehr viel verstörender ist als ihre Bilder. Mit dieser Diskrepanz zwischen menschlichem Gefühl und Realität setzt sich die Künstlerin auseinander: Schon lange hat Oda keinen Fernseher mehr, und sie hinterfragt die ständige Bilderflut, die ungefragt täglich auf uns einströmt. Was machen diese Bilder mit uns? Wie gehen wir mit der uns umgebenden Realität um? Letztlich stellt die Künstlerin in ihrem Werk die grossen Fragen nach dem Sinn des menschlichen Lebens in einer immer chaotischeren Welt, der wir ständig ausgesetzt sind. Daher spielt auch der menschliche Körper in all seinen Lebensaltern immer eine zentrale Rolle in ihrem Werk. Aber es geht bei ihrer Kunst nicht um Erotik, vielmehr geht es um die Frage der Metamorphose, die ihr Werk durchzieht. «Manchmal werde ich gefragt: Warum sind die Körper nackt? Ich interessiere mich überhaupt nicht für Mode, mir geht es nicht darum, wie ein Mensch auftritt, welche

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©Bertrand Huet Tutti | Courtesy Galerie Templon

©Charles Roussel | Courtesy Galerie Templon

ART & CULTURE

ihrer bewegten Biografie erlebt hat. Geboren wurde sie 1979 in Bulgarien, wo sie noch unter dem kommunistischen Regime aufwuchs. Bereits als Kind lebte sie intensiv ihre Faszination für Farben und Formen aus, schnell wurde klar, dass sie Künstlerin wird. Diesen Weg unterstützten ihre Eltern ganz intensiv: Der Vater hatte Malerei und Skulptur studiert, jedoch aus wirtschaftlichen Gründen als Grafikdesigner gearbeitet. Seiner Tochter gab er den Rat, niemals Kompromisse zu machen und bei der Kunst zu bleiben. Diese Entschlossenheit ist in Odas Werk von Anfang an spürbar. Für das Studium an der Kunstakademie Düsseldorf verliess sie Bulgarien und wurde bald Meisterschülerin von Jörg Immendorff. Mit dem deutschen Künstler verband sie bald eine tiefe Liebe, die beiden heirateten und eine Tochter wurde wenig später geboren. Es war Immendorff, der Oda ihren Künstlernamen gab: Oda bedeutet im Altdeutschen «Liebe, Holde» und Jaune ist auf Französisch die Bezeichnung für ihre Lieblingsfarbe Gelb.

soziale Rolle er spielt. Denn das hat nichts mit uns als menschlichen Wesen zu tun. Was mich interessiert, ist, was wir mit unserem Körper und mit unserer Seele erfahren. Zum Beispiel, wenn man traurig ist und das Herz innerlich vor Schmerz blutet oder wenn man glücklich ist, weil man verliebt ist. Das sind Gefühle, die aus der Seele kommen, die wir aber körperlich spüren. Mich interessieren diese Gefühle, unsere Erfahrungen, und nicht die Schminke und das Kostüm, das wir tragen. Als Menschen sind wir doch letztendlich kleine Würmchen, und wir nehmen nichts mit von all den Dingen, die uns umgeben, wenn wir die Welt am Ende verlassen.»

DIE STÄNDIGE METAMORPHOSE

Selbst wenn Oda Jaune keine autobiografischen Bezüge in ihrem Werk sieht, bezieht sie ihre Kraft aus genau dem, was sie darzustellen sucht: aus der Erfahrung, den Gefühlen, die sie selbst in

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©Adrien Millot | Courtesy Galerie Templon

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© Charles Roussel

Doch Schmerz und Verlust prägten bereits früh Odas Leben: Jörg Immendorffs tragische Nervenkrankheit und sein früher Tod liessen sie allein mit ihrer Tochter zurück, da war sie gerade mal Ende 20. Doch es ist wohl ihrer Entschlossenheit zu verdanken, dass Oda in diesem Moment nicht der Verzweiflung nachgab, sondern den Weg zurück ins Leben fand: Sie siedelte kurzerhand nach Paris um, ohne überhaupt die Sprache zu sprechen, und erfand sich hier neu. In der französischen Hauptstadt wurde sie schnell von der renommierten Galerie Templon entdeckt, die sie seit 2009 vertritt. Momentan stellt Oda zum ersten Mal in der New Yorker Niederlassung der Galerie Templon aus – und erschliesst damit für sich ein neues, bisher unentdecktes Terrain. Ihr Leben erinnert an das einer Abenteurerin, die die Weltmeere umsegelt. Das würde Oda Jaune selbst vielleicht nicht so von sich behaupten, aber sie besitzt die Gabe, sich ständig neu zu erfinden – nicht umsonst ist das Thema der Metamorphose so präsent in ihrem Werk. Die Weltbürgerin spricht fliessend Bulgarisch, Deutsch, Englisch und Französisch. Und wie um das zu bekräftigen, erzählt sie, dass sie zwar nach der Corona-Pandemie wieder einmal umgezogen ist, dieses Mal nach London, aber sesshaft will sie momentan trotzdem nicht sein. «Ich pendele viel zwischen Bulgarien, Deutschland und London hin und her. Das gefällt mir eigentlich ganz gut. Nicht nur an einem fixen Ort zu sein, sondern mehrere Orte zu haben», lacht sie. Dennoch oder gerade weil sie so viele Sprachen spricht, misstraut die Künstlerin Worten mehr als Bildern. «Wenn ich einem Menschen in die Augen sehe, vertraue ich dem, was ich darin entdecke, sehr viel mehr, als dem, was mir der Mensch sagt. Ich glaube, dass ich extrem visuell bin. Das heisst, das ist meine Art zu lesen, Informationen zu erhalten. Wenn ich eine Abbildung von einem Menschen betrachte, weiss ich auch mehr über ihn, als wenn ich mit ihm spreche. Ob das nun eine angeborene Gabe ist oder ob es daher kommt, dass ich es durch mein vieles Beobachten entwickelt habe, kann ich nicht sagen. Ich will nicht sagen, dass der Wert von Worten überschätzt wird, aber ich finde, dass Worte uns Menschen immer wieder viel zu sehr beschränken.»

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©Charles Roussel | Courtesy Galerie Templon ©Bertrand Huet Tutti | Courtesy Galerie Templon

ART & CULTURE

Auf meine Frage hin, welche Träume sie selbst hat, antwortet sie: «Joseph Beuys hat gesagt, dass, wenn man nichts hat, man auch einfach mit Kaffee malen kann. Ich habe nachgedacht, wie es wäre, ganz ohne Chemikalien, ohne künstliche Farbe zu malen. Ich möchte mal schauen, wie es wäre, nur mit ganz natürlichen Mitteln zu malen, das wird ein richtiges Experiment. Da freue ich mich wahnsinnig drauf.» Es sieht ganz so aus, als würde sich Oda Jaune bereits wieder neu erfinden. Wir sind gespannt, in welches Universum sie uns mit dieser nächsten Metamorphose entführt.

Der vielsagende Titel ihrer aktuellen Ausstellung in New York ist demnach auch «Miss Understand». Die Rolle und das Bild der Frau in unserer Gesellschaft stehen im Mittelpunkt der Werkschau. Neben Odas Ölgemälden und Aquarellen steht vor allem eine beeindruckende Installation im Mittelpunkt, wie man sie eher im Museum erwarten würde: Ein gemütlich-weiches Bett steht im Mittelpunkt eines mit fliessendem Stoff abgedeckten, weichen Raumes, in dem es keine Kanten und Ecken gibt. Da sind Keramikskulpturen und Videoinstallationen, Gemälde von Augen, die das Bett wohlwollend zu überwachen scheinen. Es ist ein märchenhafter Raum, in dem sich der Betrachter so sicher fühlt wie im Mutterleib, aber der Raum ist vielleicht viel eher der Raum unserer eigenen Gefühle, unserer Sehnsüchte und Träume, mit denen uns die Künstlerin konfrontieren will.

Galerie Templon, New York : Oda Jaune «Miss Understand» 11. Januar bis 9. März 2024 293 th avenue New York

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MECHANISCHE

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UNDER ELT

Die sechste Ausgabe der «Villa Art Show» lädt ein zu einer Reise durch die Welt der Kunst und Kreativität. Autorin_Swenja Willms

Es ist eine Veranstaltung, die verschiedene Kunstformen an einem Ort vereint: Kunstausstellungen, beeindruckende Live-Auftritte, exklusive Produktpräsentationen und die Möglichkeit, das eigene Netzwerk in einer anspruchsvollen Umgebung zu erweitern. Die «Villa Art Show» ist ein vielseitiges Erlebnis, das Kunstliebhaber, Künstler, Feinschmecker und Unterhaltungssuchende gleichermassen begeistert. Der renommierte Golfclub «Saint Apollinaire» in Folgensbourg, Frankreich, bietet am 12. und 13. Juni 2024 die perfekte Kulisse für die Veranstaltung. Die vom international renommierten Golfarchitekten Kurt Rossknecht entworfenen, äus­serst grosszügig angelegten Anlagen bieten ein unvergessliches Erlebnis.

TAGE DER KUNST

Die diesjährige Ausgabe der «Villa Art Show» steht unter dem Motto «Mechanik». Durch Kooperationen mit namhaften Kunstgalerien, internationalen Kunsthändlern und Künstlern werden am 12. und 13. Juni Kunstwerke zum Thema ausgestellt und zum Verkauf angeboten. Die Ausstellung vereint sowohl international anerkannte Topkünstler als auch aufstrebende Talente aus der Welt der Mechanik und Kunst. So wird beispielsweise ein vom Schweizer Künstler Steven Kern gestalteter Helikopter auf dem Platz des Golfclubs landen und präsentiert werden. Des Weiteren werden ausgewählte Showacts an beiden Tagen in das Programm integriert: Live-Art und Tänzer*innen erwecken die faszinierende Welt der Mechanik zum Leben. Eine Küche auf Sterneniveau verzaubert die Gäste passend zum Thema Mechanik mit kulinarischen Köstlichkeiten aus der ganzen Welt. Dazu werden ausgesuchte Champagner, Weine und Cocktails serviert.

VIP-VORTEILE Als VIP an der «Villa Art Show» geniessen Sie den Abend noch exklusiver: – Eine Stunde vorab Zugang – Private Führung durch die Galerien – Degustation von ausgewählten Weinen – Separate VIP-Area – Erweitertes Dining – Best Place inklusive Sitzgelegenheit bei allen Shows – Shuttleservice – Goodie-Bag

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Weit über seltene Jahrgänge hinaus Die Kreation des idealen Jahrgangs

100/100

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Grand Siècle Nº26 in der Flasche. Limitierte Edition - nur auf Anfrage. www.laurent-perrier.com


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DES 21. JAHRHUNDERTS

DIE ZEITMASCHINE

Es gibt Fahrzeuge, die weit über ihre ursprüngliche Funktion hinauswachsen und zu echten Ikonen werden. Der «DeLorean DMC-12» ist zweifellos einer dieser Kultwagen, insbesondere durch seine Rolle als Zeitmaschine im legendären Film «Back to the Future». Doch heute erfährt der «DeLorean» eine Renaissance, die ihn nicht nur als Kultobjekt, sondern auch als faszinierende Kunstinstallation etabliert. Der Oldtimer aus dem Jahr 1986 wurde zu einem 100-prozentig emissionsfreien Elektrofahrzeug umgebaut und liebevoll redesignt.

Beni Bischof vollzieht mit seinem neuesten Meisterwerk mühelos den Übergang vom Kult- zum Kunstobjekt. Unter dem Motto «Made On Earth By Humans» hat der Schweizer Künstler im Auftrag des St. Galler Immobilienunternehmens SENN einen «DeLorean» in ein elektrokonvertiertes Kunstwerk verwandelt. Dieses besticht nicht nur durch seine futuristische Ästhetik, sondern wartet auch mit zahlreichen Extras und einem aufregenden Design auf. Der «ELorean» wird nicht einfach nur bewundert, sondern nimmt aktiv am Wandel unserer Mobilitätskultur teil, denn dieser fahrende Traum wird künftig Teil des HORTUS-­ Gebäudes in Allschwil sein – eines radikal nachhaltigen Architekturprojekts, das die Zukunft des Bauens repräsentiert. Als «mobile Kunst am Bau» wird der «ELorean» den Bewohner*innen von HORTUS zur Verfügung stehen, bereit, in die Zukunft zu gleiten. Das Fahrzeug, einst in Hollywoodlichtern glänzend, wird nun zu einem Statement für nachhaltige Mobilität und innovative Kunst. Die Transformation des «DeLorean» in den «ELorean» ist nicht nur eine Hommage an das Erbe des Fahrzeugs, sondern auch ein mutiger Schritt in Richtung einer grüneren, kreativeren Zukunft.

Autorin_Swenja Willms Bilder_David Walter

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ART & CULTURE

PRESTIGE: Herr Bischof, was hat Sie dazu inspiriert, den «ELorean» zu erschaffen, und warum haben Sie dieses Modell als Kunstobjekt gewählt? BENI BISCHOF: SENN ist auf mich zu gekommen und hat gefragt, ob ich Interesse hätte, ein Kunstprojekt mit einem «DeLorean» zu machen. Natürlich habe ich sofort zugesagt. Ich hätte aber auch jedes andere Auto gerne zu einem Kunstobjekt umgewandelt. Art Cars haben eine lange Geschichte: Andy Warhol mit seinem BMW «M1» oder Richard Prince mit seinem Dodge «Challenger», um nur einige zu nennen. Es ist wie eine mobile Ausstellung. Damit kann man interessante Sachen machen. Inwiefern spielt die Verbindung zum Film «Back to the Future» eine Rolle in Ihrem Kunstprojekt? Haben die Popkultur und die Filmgeschichte Ihre künstlerische Arbeit beeinflusst? Der Film spielt keine Rolle. Ich habe ihn während der Arbeit ziemlich verdrängt, mit der Absicht, dass ich nicht zu fest beeinflusst werde. Schliesslich ist es auch für mich ein Kultfilm. Popkultur im Allgemeinen hat aber meine Arbeit definitiv beeinflusst. Es gibt Objekte und grosse Bilder, mit denen ich immer wieder arbeite: Sonnenuntergänge mit Palmen in verschiedenen Versionen, Baseballschläger oder auch grosse Worte und Sätze. Beim Entwurfsprozess hat mich ein inneres Bild begleitet: ich als Protagonist in einem «Apokalypsefilm», der irgendwo im Hinterland von L.A. herumfährt. Das erklärt auch, warum viele persönliche Spuren und Gegenstände im Auto verteilt sind.

Welche besonderen Extras wurden in das Kunstobjekt integriert, und welche Bedeutung haben sie für das Gesamtkonzept? Besondere Elemente gibt es einige: die mit Flakes (Glitzer) lackierte Motorhaube im Airbrush-Stil, die aufwendig lackierten Türen, zwei Bildschirme mit eigens kuratierten Videos und Sounds, zwei Figuren in Aluminium und Bronze, ein gegossener Ganghebel in Form eines Totenkopfs mit offenem Schädel und Zigarette im Mund, ein neu bedruckter Sitz mit dem Schriftzug «Sisyphos» als Muster, ein aufwendig genähter Sitzbezug mit vielen Stoffaufnähern, zwei Meteoriten am Rückspiegel, ein Skelett und ein Bein im Kofferraum, zu guter Letzt das Emblem «OMG» am Kühlergrill. Zusammen mit dem Sound und den verschiedenen Medien ergibt dies eine Stimmung, die mir gefällt. Der Titel «Made On Earth By Humans» wirkt sehr aussagekräftig. Könnten Sie uns erklären, welche Botschaft Sie damit vermitteln möchten? Ich habe in den letzten Jahren diverse Bücher mit gesammelten Texten herausgebracht. Beim Start des Projekts habe ich darin einen Satz gesucht, der zu diesem Projekt passt. «Made On Earth By Humans» hat dann als roter Faden für das Projekt gedient. Generell ist das ganze Projekt sehr intuitiv entstanden. Das trifft auch auf die Auswahl dieses Satzes zu.

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© Rolex

FARBE

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Naturgemäss bringt das Frühjahr jede Menge Farbe ins Leben. Hinter bunten Blüten überall müssen weibliche und männliche Handgelenke keineswegs zurückstehen. Menschen mit etwas Mut bietet die Uhrenindustrie einen ganzen Strauss farbiger Statements. Ein Teil davon gilt dem chinesischen Jahr des Drachens, das am 10. Februar 2024 begonnen hat. Mit solchen Uhren braucht man sich auch in Europa nicht zu verstecken. Autor_Gisbert L. Brunner

TÖNENDER SAKERFALKE In der Uhrenindustrie geniesst Jean-Claude Biver einen Ruf wie Donnerhall. Kein Wunder, dass er am Abend seines verdienstvollen Lebens noch eine eigene Uhrenmarke ins Leben gerufen hat. Ein Exempel eines von langer Erfahrung geprägten Schaffens statuiert Biver Watch nicht nur durch das komplizierte Automatikkaliber JCB-001 mit Tourbillon und «Carillon»-Minutenrepetition, sondern auch durch den markanten optischen Auftritt dieses Unikats. Für das ausdrucksstarke Zifferblatt findet Coeur de Rubis, ein extrem seltenes und schwer zu bearbeitendes Edelsteinmineral, Verwendung. Die leuchtende Farbe spiegelt die katarische Flagge wider. Als Leinwand dient ein besonderes Stück Perlmutt. Überdies unterstreicht ein aus Weissgold gearbeiteter und manuell gravierter Würgfalke die künstlerische Dimension dieser Armbanduhr. In seinen Krallen funkelt ein Stern. Zurück zum Uhrwerk: Das Œuvre mit 72 Stunden Gangautonomie besteht aus 374 Komponenten. Schutz bis zu fünf Bar Wasserdruck bietet ein Titangehäuse mit 42 Millimetern Durchmesser.

PUZZLE DES LEBENS Um bei der Rolex «Oyster Perpetual Day-Date 36» das farbenfrohe Puzzle des Lebens zu erzeugen, nutzen Spezialisten Grubenschmelz-Emaille, dessen Geschichte bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht. Gehäuse und «President»-Armband mit verdeckter «Crownclasp»-Faltschliesse bestehen im Fall der abgebildeten Armbanduhr aus Gelbgold. Das Zifferblattdesign basiert auf ineinandergreifenden Puzzleteilen in Türkisblau, Rot, Fuchsia, Orange, Grün und Gelb vor einfarbigem Hintergrund. Zehn Baguetteschliff-Saphire in sechs verschiedenen Farbtönen dienen als Stundenindexe. Im geschwungenen oberen Fenster erscheinen nicht wie üblich die Wochentage. An ihre Stelle treten die inspirierenden englischen Wörter «Happy», «Eternity», «Gratitude», «Peace», «Faith», «Love» und «Hope». Durch die Zykloplupe der «3» zeigen sich anstatt des Datums nacheinander 31 exklusive Emojis. Per Krone lässt sich beides nach Lust und Laune kombinieren. Im Inneren des bis zu zehn Bar wasserdichten Gehäuses kommt das zertifizierte Automatikkaliber 3255 aus eigener Manufaktur zum Einsatz.

FUNKTION UND FASHION Bei der Kooperation zwischen Breitling und Victoria Beckham kann man mit Fug und Recht von einer Win-win-Situation sprechen. Durch den gestalterischen Einfluss der englischen Modedesignerin vereinen die populären, 36 Millimeter messenden Kreationen Funktion und Fashion in sich. Technisch bleiben alle Merkmale des bekannten Chronomats erhalten. Zu ihnen gehören beispielsweise die charakteristischen Lünettenreiter. Stunden, Minuten, Sekunden und Datum zeigt das auf einem Sellita SW300 basierende Automatikkaliber 10. Breitlings prominente Partnerin hat sich um optische Details wie das B am hinteren Ende des Sekundenzeigers und die Farbgebung gekümmert. Besonders stark ins Auge sticht die bis zehn Bar wasserdichte Version mit pfefferminzgrünem Zifferblatt. Erhältlich ist sie in Stahl oder Gelbgold. Ein Zifferblattaufdruck tut die Limitierung kund. Von jedem der drei Stahlmodelle gibt es 400 Stück, bei Gold beträgt die Auflage jeweils 100 – macht zusammen exakt 1500 Breitling «Chronomat Victoria Beckham 36 Millimeter».

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© Jean-Claude Biver

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© Dior

© Dior

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ABENDHIMMEL Mit der «Grand Soir Automate Étoile de Monsieur Dior» feiert das französische Luxuslabel eine Premiere. Erstmals findet sich im Gehäuse ein mechanischer Automat, den ein elektronisches Quarzwerk antreibt. Am Anfang der Geschichte steht ein Stern, den der spätere Top-Couturier am Abend des 18. April 1946 bei einem Spaziergang durch die Strassen von Paris fand. Dieser Glücksbringer inspirierte zur Gründung des Modehauses Dior. Zur Erinnerung ist das Zifferblatt der 38 Millimeter grossen und auf 28 Stück limitierten Gold-Armbanduhr wie eine Kulisse gestaltet. Die Fenster des Hauses im Zentrum von Paris füllen sich mit Licht. Nach Aktivierung des Automaten verwandelt sich der Himmel des Dioramas in ein Theater. Eine Sternschnuppe leuchtet auf und gleitet zum Horizont. Hinter Wolken aus graviertem Perlmutt erscheinen und verschwinden diamantbesetzte Sterne. Weil Brillanten die besten Freunde anspruchsvoller Frauen sind, trägt auch die Schale funkelnde Steine.

© Chopard

© Chopard

JAPANISCHE LACKTECHNIK Wie schon in den Jahren zuvor präsentiert Chopard auch 2024 eine kunstvoll gearbeitete «L.U.C XP Urushi». Die auf 88 Exemplare limitierte Edition huldigt dem kürzlich begonnenen Jahr des Holzdrachen. Für das Zifferblatt kooperiert die Familienmanufaktur mit einem japanischen Spezialisten. Sehr detailliert zeichnet der auf die Urushi-Technik spezialisierte Künstler zunächst den Drachen. Danach geht es ans aufwendige Lackieren in mehreren Schichten. Durch Goldplättchen und Intarsien wirkt sein Werk, vor dem Zeiger für Stunden und Minuten drehen, verblüffend dreidimensional. Im 39.5 Millimeter grossen Roségoldgehäuse der «L.U.C XP Urushi Year of the Dragon» verbaut Chopard das hauseigene Automatikkaliber L.U.C 96.17-L mit massivgoldenem Mikrorotor, zwei Federhäusern und bis zu 65 Stunden Gangautonomie. Selbiges zeigt sich selbstverständlich durch einen Saphirglas-Sichtboden.

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© IWC

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DRACHEN-STOPPER Das Jahr des Drachen motivierte auch die Schaffhauser IWC zur Gestaltung einer entsprechenden Armbanduhr. Insgesamt 1000mal gibt es den «Portugieser Chronograph Year of the Dragon» mit 41 Millimeter grossem Edelstahlgehäuse. Untrügliche vordere Kennzeichen sind ein burgunderrotes Zifferblatt sowie damit kontrastierende vergoldete Zeiger und applizierte Stundenziffern. Burgunderrot symbolisiert die Farbe des Feuers, mit der man in China traditionell das neue Mondjahr begrüsst. Sie verspricht Langlebigkeit und Glück. Zur Begegnung mit dem Drachen muss man den Zeitmesser umdrehen und durch den Sichtboden auf den goldfarbenen Rotor des hauseigenen Automatikkalibers 69355 blicken. Nach Vollaufzug läuft dieses Uhrwerk mit integrierter Chrono-Funktion, Schaltradsteuerung und 30-Minuten-Totalisator rund 46 Stunden am Stück. IWC liefert den rückseitig entsprechend signierten Drachenstopper mit einem schwarzen Kalbslederund einem bordeauxfarbenen Kautschukband. Der Wechsel lässt sich bequem selbst vornehmen.

JAPANISCHER DRACHE Der Drache spielt nicht nur in der chinesischen, sondern auch in der japanischen Astrologie eine wichtige Rolle. Im Jahr des Drachen geborene Menschen gelten als fortschrittlich, mutig und vertrauenswürdig. Nicht nur diesen Zeitgenossen hat Grand Seiko die auf 88 Stück begrenzte «Red Dragon» zugedacht. Acht gilt in China nämlich als Glückszahl. Allerdings hat die japanische Nobelmanufaktur auf die prominente Abbildung eines Drachen verzichtet. Stattdessen ziert das Zifferblatt ein dreidimensional gefächertes Radialmuster in tiefem Burgunderrot. Am 40 Millimeter messenden Stahlgehäuse mit edler Zaratsu-Politur werden sich Drachen die Zähne ausbeissen. Hinter seinem Sichtboden tickt das präzise Automatikkaliber 9S85 aus eigener Manufaktur mit flotten fünf Hertz. Bis zu zehn Bar Druck hat Wasser keine Chance, der Zeitmechanik Schaden zuzufügen.

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WAHRHAFT MYSTERIÖS Seit sieben Jahren bringt Jacob & Co. Armbanduhren mit Drachenmotiven auf den Markt. Als Hommage an das Jahr des Holzdrachens im traditionellen chinesischen Kalender entstand etwas Einzigartiges. Das «Mystery Tourbillon Coiled Dragon» verkörpert eine Kombination aus Uhrmacherkunst und Métiers d’Art. Anspruchsvolle Zeitmessung führt ein Uhrwerk mit zentral angeordnetem Dreiachs-Tourbillon vor Augen. Gepaart mit fliegender Lagerung hat es so etwas nach gegenwärtigem Kenntnisstand noch nicht gegeben. Die künstlerische Facette repräsentieren zwei Miniatur-Drachenskulpturen. Deren Körper winden sich um besagten Drehgang. Gefertigt sind sie aus Roségold. Vollständig von Hand erfolgt die Lackierung. Zwei Diamanten mit jeweils 288 Facetten dienen als Stunden- und Minutenzeiger. Darüber hinaus ist das 50-Millimeter-Roségoldgehäuse mit 192 Diamanten im Hexagon-Schliff besetzt. Zusammen wiegen sie zwölf Karat.

PURPUR AM HANDGELENK Bei Patek Philippe heissen die klassischen runden Armbanduhren «Calatrava». An das weibliche Geschlecht wendet sich Referenz 4997. Selbige erfuhr 2023 eine Neuinterpretation. Das Roségoldgehäuse mit 35 Millimetern Durchmesser verfügt über einen diamantbesetzten Glasrand. Alles in allem trägt er 76 Edelsteine. Unübersehbar ist das Rindslederarmband in leuchtendem Purpur. Das ebenfalls purpurfarbene Zifferblatt ziert ein Motiv aus konzentrischen Wellenlinien. Mehr als 50 transluzide Lackaufträge erzeugen eine faszinierende Tiefenwirkung. Die Messung der kostbaren Zeit vertraut Patek Philippe dem ultraflachen Manufakturkaliber 240 an. Es baut nur 2.53 Millimeter hoch und besitzt einen massivgoldenen Mikrorotor. Weil mehr und mehr Frauen Spass an zeitbewahrender Mechanik finden, lässt sich das Automatikwerk durch einen Sichtboden bei der Arbeit zusehen. Ausweis höchster Qualität ist das strenge Patek-Philippe-Siegel.

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© Patek Philippe

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© Roger Dubuis

RITTER DER TAFELRUNDE Gemäss dem Dichter John Dryden zählte die Tafelrunde von Königs Artus zwölf Ritter. Allesamt verkörperten sie die ritterliche Ethik auf vollkommende Weise. Jenes Dutzend Männer bringt die Genfer Manufaktur Roger Dubuis in Gestalt rotgoldener Figuren ans Handgelenk. Hergestellt werden sie in einem aufwendigen Mikroskulptur-Verfahren. Der blaue Tisch besteht aus Murano-­Glas. Hinzu gesellt sich weisses Limoges-Biskuitporzellan, welches an eine fantastische Landschaft mit gebrochenen Eisschollen erinnert. Umfangen wird die Szenerie von einem blauen Glasring, der ebenfalls im Murano-Verfahren entsteht. Über allem wölbt sich ein kratzfestes und natürlich gegen Lichtreflexe beschichtetes Saphirglas. Letzteres gehört zum Damaszener-Titangehäuse, das dem Druck des nassen Elements bis zu drei Bar widersteht. Für die präzise Fortbewegung der beiden Rotgold-Leuchtzeiger mit satinierter Oberfläche sorgt das aus 173 Teilen assemblierte Manufakturkaliber RD821SPS. Hinter einem Sichtboden vollzieht seine Unruh stündlich 28’800 Halbschwingungen – und das nach Vollaufzug durch den Rotor ganze 48 Stunden lang. Qualität und Ganggenauigkeit des markanten Ensembles attestiert das Genfer Siegel. Nach 28 Exemplaren beendet Roger Dubuis die Produktion.

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©TAG Heuer

GENFER DRACHE Kunst rund um die Uhr gehört zu Speake-Marin wie das Salz zum Meer. In diesem Sinn greift die «Art Serie Dragon» den Beginn des chinesischen Jahres auf. Das Gehäuse im Piccadilly-Stil gehört der neuen Generation an. Die Genfer Manufaktur lässt es aus Titan Grad fünf produzieren. Auf das Zifferblatt und den Boden blicken die weltweit insgesamt nur 28 Besitzerinnen und Besitzer durch entspiegeltes Saphirglas. Bezüge zum Jahr des Drachens stellt das dreidimensionale Zifferblatt mit rot lackiertem Hintergrund her. Die applizierte Figur fertigen erfahrene Kunsthandwerker in Handarbeit aus Rotgold. Das hauseigene Mikrorotor-Automatikkaliber SMA03 treibt zentrale Zeiger für Stunden und Minuten sowie zwischen «1» und «2» das als Sekundenzeiger dienende Markenlogo an. Die Befestigung am Handgelenk erfolgt per schwarzem Alligatorlederband mit Titan-Faltschliesse. DATUM LINKS 1963 lancierte Jack W. Heuer seinen sachlich gestalteten Carrera-­ Chronographen. Vermutlich fünf Jahre später folgte die Carrera 45 Dato, Referenz 3147N. Ihre Besonderheit besteht in einem Fensterdatum bei «9». Hierfür musste das Familienunternehmen damals aus technischen Gründen nolens volens die dort drehende Permanentsekunde weglassen. An den weltweit ersten Armbandstopper mit Monofenster-Datum knüpft der Anfang 2024 vorgestellte TAG Heuer «Carrera Chronograph Dato Green» an. Im Gegensatz zur retrospektiven Datumsoptik kommen beim Newcomer zahlreiche Gegenwartsmerkmale zum Tragen. Das beginnt beim 39 Millimeter messenden «Glassbox»-Gehäuse aus Edelstahl. Durch das hohe, doppelt entspiegelte Saphirglas über dem grün irisierenden Zifferblatt ist die übliche Lünette verzichtbar. Als weiterer Tribut an die Gegenwart versteht sich die bis zehn Bar reichende Wasserdichte. Auf der Höhe unserer Zeit befindet sich schliesslich auch das selbst entwickelte und gefertigte Automatikkaliber TH20-07 mit klassischer Säulenradsteuerung, 30-Minuten-Zähler bei «3» und beruhigenden 80 Stunden Gang­ autonomie.

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Autorin_Swenja Willms Bilder_Richard Mille

SPEAKEASY DER UHREN

LUXUS

Es ist mehr als ein Flagship-Store, es ist eine Reise durch die einzigartige Welt von Richard Mille: St. Martin, ein Ort, der die Kunst der Gastfreundschaft zelebriert und dabei eine innovative Vision zum Ausdruck bringt, öffnet seine Türen in Singapur, direkt an der Orchard Road. Hier, in einem ehemaligen Restaurant, entstand nach drei Jahren intensiver Arbeit ein Raum, der nicht nur eine Boutique, sondern ein Speakeasy, eine Welt der Fantasie und Inspiration, ist.

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Wer die Tür dieses meisterhaft renovierten, 700 Quadratmeter grossen Raums durchschreitet, betritt eine Welt, in der sich elf individuell gestaltete Räume miteinander verbinden. Hier entfaltet sich die Vielfalt der Einflüsse und Passionen von Richard Mille. Die Innenarchitektur von St. Martin ist ebenso anspruchsvoll wie abwechslungsreich. Jeder Raum erzählt eine Geschichte von Harmonie und Ausgewogenheit, inspiriert von Erlebnissen, Reisen und kulturellen Eindrücken. Die Materialien und Texturen, die visuelle Vielfalt und die subtilen Kontraste schaffen eine raffinierte Kulisse. Das Ambiente ist dezent elegant, die Inszenierung herrlich, und einige Räumlichkeiten sind bewusst persönlich gehalten. «Jede Richard-Mille-Veranstaltung ist eine Gelegenheit für wunderbare Begegnungen. St. Martin steht im perfekten Einklang mit dieser Philosophie, die menschliche Kontakte fördert und pflegt. Dieser Ort weckt Emotionen und zelebriert die Kunst der Gastfreundschaft», erklärt Amanda Mille, Brand and Partner­ ships Director. Die architektonische Umsetzung erzeugt ein Gefühl des Erstaunens – eine Tür, hinter der sich unerwartete Welten auftun. Von einem Hub über einen Werkraum, ein Restaurant, eine Bar, eine Sportsbar und einen Riad bis hin zu einer versteckten Bibliothek – jeder Raum hat seine Identität, verbindet Stil

und Komfort zu einem Ambiente, das Gastfreundschaft zelebriert. Die Gestaltung von St. Martin vereint fast 30 Spezialisten und eine breite Palette an Handwerkskünsten. Von Leder über Holz, Metall und Stein bis hin zu Glas – 250 Materialien wurden sorgfältig ausgewählt. Jeder Handwerker trug dazu bei, die Einzigartigkeit dieses Ortes zu formen. Ein Highlight ist das Werk des französischen Künstlers William Amor: Ein Olivenbaum, der im Hub Wurzeln schlägt, steht symbolisch für Loyalität, Weitergabe, Widerstand, Freundschaft, Frieden und Gesundheit. St. Martin ist nicht nur ein Ort des Erwerbs von Luxusuhren, es ist eine Reise durch eine Welt der Expertise und Leidenschaft. Ein Ort, der die Sinne anspricht und das Gefühl vermittelt, nicht nur Kunde, sondern ein Teil der einzigartigen Geschichte von Richard Mille zu sein.

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DIE STEINE DER

ZUKUNFT

Diamanten werden mittlerweile auch im Labor gezüchtet – zerstört das den Mythos?

Autorin_Andrea Steiner

Es gibt wohl keinen Stein, den so viele Emotio­ nen, Songtitel und Geschichten begleiten, wie den Diamanten – sein unvergleichliches Funkeln birgt das Versprechen von Ewigkeit und Luxus. Wir kennen die Namen der grössten Steine, ihre berühmten Träger*innen und die schönsten Lovestorys und Anekdoten, die sich um sie ranken. Doch sind Diamanten in den letzten Dekaden auch in die Kritik geraten: Sowohl die Gewinnung aus Minen, in denen Bergarbeiter und Diamantenschürfer unter erheblichen Menschenrechtsverletzungen leiden, als auch die Tatsache, dass die kostbaren Steine zum Teil der Finanzierung von Armeen und Kriegen dienen, werden zunehmend als problematisch bewertet und entsprechend geahndet. Hinzu kommen negative Einflüsse auf die Umwelt wie Bodenerosion, Entwaldung oder die Zerstörung von Ökosystemen, die mit der Gewinnung von Diamanten aus Minen einhergehen. ATTRAKTIVE ALTERNATIVE Als attraktive Alternative gelten seit einigen Jahren Diamanten, die im Labor gezüchtet werden. In ihrem chemisch-physikalischen Aufbau sind Lab-grown-Diamanten identisch mit natürlichen Steinen: Natürliche Diamanten

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©Studio36

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und will. Seine Liebe zum Schmuck und den schönen Steinen war jedoch ungebrochen, und so fand er eine Partnerin, mit der er seine Vision eines komplett nachhaltigen Schmuckhauses, das auf höchstem Niveau agiert, umsetzen wollte. Ann-Marie Wachtmeister ist der kreative Part des Duos: Sie entwirft die verschiedenen Kollektionen, kümmert sich um Kooperationen und die künstlerische Entwicklung des Portfolios. Im Gespräch mit Emanuel Mallen wird klar, dass es sich um einen Unternehmer handelt, der genau weiss, welche Parameter von Bedeutung sind, um sich in der traditionellen Schmuckbranche als Disruptor zu positionieren. Es ist nicht genug, Diamanten aus Laboren zu beziehen, um als nachhaltig zu gelten, denn der Energieaufwand, welcher für die Zucht der Steine benötigt wird, ist sehr hoch. Also argumentiert er mit dem CO2-Footprint und bezieht seine Diamanten nur aus Laboren, die mit emissionsarmem Strom arbeiten. Diese befinden sich in den USA und in Frankreich, wo Courbet auch selbst in ein Diamantenlabor investiert hat. So kann er sagen, dass die Produktion eines Karats von Courbet nicht mehr CO2 ausstösst, als in eine Espressotasse passt.

werden in Vulkanen geboren und gelangen bei einem Ausbruch an die Oberfläche. In Hunderten Kilometern Tiefe und unter enormem Druck kristallisiert unter dem Vulkanschlot reinster Kohlenstoff im glühenden Erdinnern aus. Die dort herrschenden extremen Bedingungen werden heute mit innovativen Technologien im Labor nachempfunden. Diamanten werden dort aus Rohsteinen gezüchtet, die sich weder optisch noch physikalisch von ihren natürlichen Vorbildern unterscheiden. Ein Besuch bei Courbet, dem ersten Juwelier an der wunderbaren Place Vendôme in Paris, der für seine Kreationen ausschliesslich Labordiamanten verwendet, soll tiefere Einblicke in das Business mit den sauberen Steinen geben.

©Studio36

©Courbet

DISRUPTOR AN DER PLACE VENDÔME Courbet wurde 2018 von Emanuel Mallen und Marie-Ann Wachtmeister gegründet – Mallen hatte 22 Jahre bei Richemont für verschiedene Schmuck- und Uhrenmarken gearbeitet, bis ihm eines Tages klar wurde, dass er die Ausbeutung von natürlichen Ressourcen wie Erde und Mensch nicht länger unterstützen kann

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Der Nachhaltigkeitsanspruch gilt bei Courbet für die gesamte Wertschöpfungskette: Das in den Kreationen verwendete Gold ist zu 100 Prozent recycelt und stammt aus Computern und Mobil­ telefonen. Die Präsentationselemente im Showroom und die Verpackungen werden von einer Künstlerin aus Papier gefertigt, innerhalb Paris wird nur per Fahrradkurier geliefert und die Versandmaterialien lassen sich wiederverwenden. Aus der Kollektion «Let’s commit» gehen 15 Prozent des Erlöses an eine von fünf Charity-­ Organisationen, aus denen der Kunde beim Kauf wählen kann. Auf der Suche nach nachhaltigen Alternativen zu Minendiamanten wird man bei Courbet fündig – doch wie sieht es mit der Haute Joaillerie, der Luxusdisziplin des Schmuckhandwerks aus? Mallet erklärt, dass die Zucht eines grossen Diamanten im Labor einen höheren Zeitaufwand bedeutet als die eines kleinen – bisher lassen sich im Labor Steine bis zur Grösse von etwa zwölf Karat herstellen. Dies geschieht meist auf Bestellung und nimmt von dem Moment der Order bis zum fertigen Produkt ein gutes Jahr in Anspruch. Das aufwendigste Stück bei Courbet besteht aus 1800 Diamanten und wurde in 400 Arbeitsstunden gefertigt. Es steht der Haut Joaillerie anderer Häuser an der Place Vendôme in nichts nach – der Handwerkskunst sind auch hier keine Grenzen gesetzt.

dann aber im Gegensatz zu den Minendiamanten linear und nicht exponentiell. Zwei Karat kosten also etwa 10’000 Euro, drei Karat um die 15’000 Euro. Gerade für personalisierte Teile ist dies äusserst interessant – besonders für den amerikanischen Markt, wo Size bekanntlich matters. Dort bietet der Handel mittlerweile beide Optionen nebeneinander zur Auswahl an, was in Europa erst langsam beginnt. Der Anteil von Labordiamanten ist derzeit noch klein und beträgt mit 5.5 Millionen Karat etwa ein Prozent des Gesamtaufkommens, das im Jahr aus Minen gewonnen wird. Doch der Aufstieg der Labordiamanten ist unaufhaltsam, denn das Naturprodukt neigt sich langsam dem Ende – man wird im Jahr 2050 nur noch etwa zehn Prozent des heutigen ­Diamantenaufkommens aus Minen schöpfen können, mit immer grösseren Auswirkungen auf die Umwelt. Es wird in der Luxuswelt langfristig also kein Weg an Labordiamanten vorbeiführen, und Pioniere wie die Maison Courbet ebnen bereits diesen Weg, getreu ihrem Firmenmotto «Without goodness beauty means nothing».

Andrea Steiner beschäftigt sich seit dem

EIN AUSBLICK Preislich werden die Diamanten aus dem Labor im Vergleich zu Diamanten aus Minen immer interessanter, je grösser sie werden. Kostet ein Karat aus der Mine zwischen 7000 und 10’000 Euro, so liegen die Labordiamanten bei etwa 5000 Euro, steigern sich

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Jahr 2007 mit inhabergeführten Luxus­ unternehmen. Sie ist Inhaberin der Agentur Goldstück und Dozentin für Nachhaltigkeit und Luxusmarken an der International School of Management (ISM).


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Falls Sie Ihren Traumschmuck nirgends finden können, erzählen Sie uns einfach Ihren Traum.

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So lange es Zeit gibt.

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AUFFÄLLIG

UNAUFFÄLLIG Autorin_Swenja Willms Bilder_zVg

Sie ist ein Paradoxon: nicht zu übersehen und gleichzeitig fast unsichtbar. Ihr Design reflektiert die Umgebung in allen Farben, bleibt aber selbst farblos, während die geometrische Form des Modells so gestaltet wurde, dass sie sich nahtlos in jede Umgebung einfügt. Die «DEFY Extreme Mirror» setzt neue Massstäbe, indem sie ihren bisher robustesten Chronographen mit einem Ausdruck veredelt, der Realität und Wahrnehmung verschmelzen lässt. In ihrem vollständig auf Hochglanz polierten Metallgehäuse und dem Armband spiegelt sie die Erde, den Himmel und den Horizont ohne Verzerrung wider und erweckt den Eindruck eines mysteriösen UFOs, das inkognito auf unserem Planeten gelandet ist. Mit einer verblüffend hohen Frequenz läutet diese Uhr eine neue Ära ein. Das Uhrwerk, das weltweit schnellste automatische Hochfrequenz-Chronographenwerk, beeindruckt durch seine Fähigkeit, 1 / 100-­Sekunden zu messen. Durch das offene Zifferblatt und den Saphirglasboden kann dieses technische Meisterwerk bewundert werden. So lässt sich die «DEFY Extreme»-­ Serie von Zenith nicht nur von den Elementen inspirieren, sondern ist auch darauf ausgelegt, extremen Bedingungen standzuhalten.

Die neue «DEFY Extreme Mirror» ist ein Spiegel ihrer Umgebung

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EWIGKEIT

Schmuck

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für die Autorin_Swenja Willms Bilder_Tornaghi


WATCHES & JEWELLERY

Ringe, Armbänder und Halsketten sind heutzutage mehr als ein Accessoire. Es sind Schmuckstücke, die die unvergängliche Schönheit und das unverwechselbare Flair der Trägerinnen und Träger unterstreichen. Der in Familienhand geführte Juwelier Tornaghi aus Italien schafft seit rund 40 Jahren funkelnde Meisterwerke, die für die Ewigkeit gedacht sind.

INTERVIEW MIT ANDREA TORNAGHI,

INHABER UND JUWELIER PRESTIGE: Tornaghi gibt es jetzt seit mehr als 40 Jahren. Wie hat sich das Unternehmen seit der Gründung entwickelt? ANDREA TORNAGHI: Angefangen mit einer kleinen Boutique 1979 in Monza, haben wir Schritt für Schritt unsere Schmuckkollektionen ausgebaut. In den 1970er-Jahren war das Tragen von Ohrringen nicht sehr verbreitet – Armbänder und Cocktailringe waren beliebt, aber Ohrringe weniger. Meine Mutter Remida erkannte jedoch das Potenzial und begann mit dem Design von Kreolen, die einen grossen Erfolg verzeichneten. Mit der Zeit entschieden wir uns für eine exklusivere Ausrichtung und eröffneten 2008 unser Flaggschiffgeschäft. 2013 folgte St. Moritz und vor drei Jahren erweiterten wir unser Portfolio mit der Eröffnung eines Geschäfts in Zürich.

Die Geschichte von Tornaghi beginnt in einer kleinen Boutique in Monza. Vor 40 Jahren eröffnete hier Remida Tornaghi ein Juweliergeschäft, das seither die Welt der anspruchsvollsten Frauen mit wunderschönen und zeitlosen Schmuckkreationen verzaubert. Damals trug man Schmuck als Statussymbol, prachtvolle Cocktailringe und Colliers schmückten Hände und Hälse der noblen Gesellschaft. Doch die Welt des Schmucks hat sich im Laufe der Jahre verändert, da sich die Gewohnheiten und die Art, Schmuck zu tragen, weiterentwickelt haben. Heute versteht sich Schmuck, sowohl bei der Frau als auch beim Mann, als Ausdruck der Persönlichkeit. Tornaghi vereint in ihren Schmuckstücken zeitgemässes Design, das gleichzeitig an die Vergangenheit erinnert. Die aktuelle «Rock»-Kollektion aus Titanium ist ein perfektes Beispiel dafür. Die Ringe aus farbigem Titan mit 0.38-Karat-Diamanten im Brillantschliff in Pavéfassung vereinen Eleganz und Modernität. Mittlerweile ist Remidas Sohn Andrea ins Familiengeschäft eingestiegen und verhilft dem Unternehmen zu neuen Höhen.

Teilen Sie dieselbe Leidenschaft für Schmuck wie Ihre Mutter? Lassen Sie uns sagen, dass ich als Einzelkind viel Zeit mit meiner Familie verbracht habe, und so ist die Leidenschaft für Schmuck natürlich gewachsen. Das Entwerfen, das Diskutieren über Edelsteine – all das hat meine Liebe zur Juwelierkunst geprägt. Ich betrachte mich selbst aber eher als Architekt denn als Designer, doch das Gestalten von Ringen oder Ohrringen vereint meine Leidenschaft für Design. Wie beeinflusst das italienische Design Ihren Schmuck? Ich glaube, meine Lebensweise in zwei Ländern, Italien und Frankreich, prägt meinen Designansatz. Ich liebe es, zeitgenössische Stücke zu kreieren, die im Alltag getragen werden können. Italien hat eine lange Tradition in der Schmuckherstellung und eine Vorliebe für moderne Eleganz. Diese Einflüsse spiegeln sich in unserer Kollektion wider. Wir legen grossen Wert auf Farben, die unseren Schmuck einzigartig machen. All unsere Stücke werden zudem in Italien hergestellt, was die Qualität und das handwerkliche Können unterstreicht.

Ganz gleich, ob schick oder casual, das klassische Tennisarmband verleiht jedem Look die richtige Portion Glamour.

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Wohin möchten Sie die Marke Tornaghi als Inhaber führen? Ich bin gerne regelmässig in meinen Geschäften unterwegs und mit Kunden in Kontakt. Wir überlegen ständig, welche Schritte als Nächstes folgen könnten. Vielleicht werden wir mit einigen Kaufhäusern zusammenarbeiten, denn es gibt viele Menschen, die unsere Marke noch nicht kennen. Als Familienunternehmen ist es eine echte Herausforderung, mit den grossen Marken zu konkurrieren. Ich habe jedoch die Absicht, mein Unternehmen weiterhin als einzigartige Nische zu etablieren.


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WATCHES & JEWELLERY

Das

GOLDENE Autorin_Swenja Willms Bilder_Bulgari

Gold ist das ultimative Symbol für Beständigkeit und Raffinesse. Das edle Material strahlt wie die Sonne Wärme und Schönheit aus und ist seit jeher ein Symbol für Reichtum, Luxus und Prestige. In den Händen von Bulgari wird Gold zu einem perfekten Medium, um die emotionalen Aspekte ihrer beeindruckenden Uhren- und Schmuckkreationen zu vermitteln.

ZEITALTER 71

Es wurde von antiken Zivilisationen als Symbol für Macht, Wohlstand und Göttlichkeit verehrt und hat bis heute seinen Platz als eines der edelsten Materialien in der Schmuckherstellung behalten: Gold. Auch der römische Juwelier Bulgari bettet das Element gekonnt in seine Kollektionen mit ein. Die Verbindung von Bulgari zur Antike ist mehr als nur eine historische Anekdote – sie ist ein zentraler Bestandteil der Identität und Ästhetik der Marke, der sich in jeder Kollektion widerspiegelt. In der «Serpenti»-­ Kollektion beispielsweise wird die Schönheit und Anmut der antiken Mythologie eingefangen. Die eleganten Schlangenmotive, die sich um Handgelenke winden oder um Finger schlängeln, erinnern an die legendären Kreaturen der griechischen und römischen Sagenwelt. Ähnlich verbindet die «B.zero1»-Kollektion die zeitlose Ästhetik der Antike mit moderner Innovation. Die Ringe, die von den römischen Katakomben inspiriert sind, sind ein Symbol für Stärke und Ewigkeit. Durch die Verwendung von traditionellen Handwerkstechniken und hochwertigen Materialien schafft Bulgari zeitlose Schmuckstücke, die das Erbe der Antike ehren und dennoch modern und zeitgemäss sind. Seit der Ära des Art déco ist Gold auch charakteristisches Element in den horologischen Erzählung von Bulgari. So stehen die Neuheiten fürs Handgelenk im Zuge der LVMH Watch Week 2024 ganz im strahlenden Glanz dieses exquisiten Metalls. Durch die Verwendung von Gold wird nicht nur die Schönheit der Zeitmesser betont, sondern auch ihre zeitlose Qualität unterstrichen.


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LUCEA «Lucea» verkörpert Anmut und femininen Glanz. Zum zehnten Jubiläum erstrahlt «Lucea» in Stahl oder Roségold, verfeinert mit einem neuen Armbanddesign für zeitlose Eleganz. Neben dem mit Diamanten besetzten Zifferblatt enthüllt Bulgari auch welche mit Perlmutt-Intarsien und Malachit-Einlagen. Die neuesten Modelle von Lucea zeigen den Lauf der Zeit mit einer Auswahl von zwei Gehäusedurchmessern. Die 33-Millimeter-Version wird von einem automatischen mechanischen Kaliber mit einer Gang­ reserve von 42 Stunden angetrieben. Alternativ ist die 28-Millimeter-­ Version mit einem Quarzwerk ausgestattet. Diese faszinierenden Kreationen, die die Grenze zwischen Uhren und Schmuck überschreiten, «drücken die Essenz unserer Juwelierseele aus», wie Jean-Christophe Babin reflektiert, «denn das Erbe von Bulgari wurzelt in der Kunst, Gold und Edelsteine mit äusserster Präzision zusammenzufügen, um aussergewöhnliche Stücke zu schaffen.»

« Auf der Suche nach Zeitlosigkeit gibt es wohl nichts, was Gold übertrifft – so kostbar, mystisch und legendär.» Jean-Christophe Babin, CEO von Bulgari

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WATCHES & JEWELLERY

BULGARI BULGARI Gold tragen Ikonen – so wie die «Bulgari Bulgari». 14 Buchstaben eingraviert auf der Lünette, als ob sie die Namen von Kaisern auf antiken Münzen heraufbeschwören. Sowohl klassisch als auch visionär drückt diese Armbanduhr die römische Seele des Hauses aus, ihr avantgardistischer Ansatz ist inspiriert von einer tiefen Leidenschaft für die Künste und architektonischen Schätze Italiens. Kurz vor seinem 50. Jubiläum entfacht Bulgari Bulgari seinen ursprünglichen Reiz neu, indem es jetzt Gelbgold mit einem schwarzen Zifferblatt und Roségold mit einem silbernen Opalzifferblatt kombiniert. Sein vielseitiger Charakter zeigt sich in zwei Gehäusegrössen: einem exquisiten 26-Millimeter- und einem innovativen, geschlechtsneutralen 38-Millimeter-Gehäuse.

OCTO FINISSIMO Stilvoll, elegant und technologisch führend: Die «Octo Finissimo», die achteckige Uhr, hat in kürzester Zeit acht Rekorde gebrochen und ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst. 2024 erscheint eine neue Facette des ikonischen Charakters von Octo Finissimo: die «Octo Finissimo Yellow Gold» mit blauem Zifferblatt. Der goldene Glanz, ähnlich der Sonne, akzentuiert die markanten Linien und die von der römischen Architektur inspirierte Geometrie der Uhr. Das Gehäuse mit seinen 58 Facetten und architektonischen Winkeln harmoniert perfekt mit dem satinierten Gelbgold-Armband und dem klappbaren Verschluss. Ein tiefblaues Zifferblatt rundet den luxuriösen Look ab, während goldene Zeiger und Markierungen eine hervorragende Lesbarkeit gewährleisten. Mit einem Durchmesser von 40 Millimetern und einer Dicke von nur 6.4 Millimetern ist die Uhr sowohl für Männer als auch für Frauen attraktiv.

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DIE KUNST DER

BEWEGUNG Autorin_Swenja Willms Bilder_Van Cleef & Arpels

Tanz ist seit Langem eine Inspirationsquelle für Van Cleef & Arpels. Inspiriert von Marius Petipas Ballett, das auf E. T. A. Hoffmanns klassischem deutschem Märchen «Der Nussknacker» basiert, fängt die neue «Lady Arpels Casse-Noisette» die Magie und den Zauber der Geschichte ein. 75


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Die Verbindung zwischen Van Cleef & Arpels und dem Tanz reicht bis ins Paris der 1920er-Jahre zurück. Louis Arpels liebte es, die Opéra Garnier zu besuchen, die sich nur einen kurzen Spaziergang von der Boutique am Place Vendôme entfernt befand, und gab seine Leidenschaft für das Ballett an seinen Neffen Claude weiter. Die ersten Ballerina-Clips der Maison wurden Anfang der 1940er-Jahre geschaffen und bald zu charakteristischen Stücken von Van Cleef & Arpels. Ihre luftigen Posen und die Schönheit ihrer Kleidung faszinierten sofort Sammler. Mit einem goldenen oder diamantbesetzten Gesicht, ergänzt durch einen kostbaren Kopfschmuck, werden Tänzerinnen mit Spitzenschuhen und einem Tutu aus Diamanten oder farbigen Steinen dargestellt. Seitdem hat die Welt des Tanzes die Schmuck- und Uhrenkreationen der Maison fortlaufend beeinflusst und eine Vielzahl von Ballerinen hervorgebracht. Einige zollen berühmten Stücken Tribut, wie die Uhren «Lady Arpels Ballerines Musicales», oder legendären Figuren wie Anna Pawlowna, der Primaballerina, die die Uhr «Lady Arpels Ballerine Enchantée» von 2013 inspirierte. 2024 werden zwei weitere ikonische Ballette aus dem 19. Jahrhundert in aus­ sergewöhnlichen Uhren integriert: «Lady Arpels Casse-Noisette» und «Lady Arpels Belle au Bois Dormant».

DIE ANMUT DES TANZES

Erstmals aufgeführt im Jahr 1892, lässt sich Marius Petipas «Casse-­ Noisette» auf das ursprüngliche deutsche Märchen von Hoffmann zurückführen. Getreu der einzigartigen Vision von Van Cleef & Arpels vereint das neue Stück der Métiers d’Art Schmuckexpertise und Uhrmacherkunst, um Träume und Staunen hervorzurufen. Das Zifferblatt der «Lady Arpels Casse-Noisette» präsentiert die Ballerina in funkelnden und farbenfrohen Tönen, während sie und ihr Prinz mit Diamantengesichtern im Rosenschliff und Miniatur­ gemälden von Kostümen geschmückt sind, die ihre Anmut und Bewegungen zum Leben erwecken. Vor der winterlichen Kulisse einer lebendigen Landschaft scheinen die beiden Figuren zu tanzen – ein Bild, das durch die meisterhafte Kombination von High Jewelry und Métiers-d’Art-Fähigkeiten entstanden ist, die in den Werkstätten von Van Cleef & Arpels in Genf beherrscht werden. Dieser Zeitmesser ist eine wahre Kunstschöpfung, die ein Spektrum von 70 verschiedenen Farben, Oberflächen und Emailliertechniken vereint. Das Zifferblatt präsentiert sich wie ein Miniaturkunstwerk mit einem komplexen Spiel aus Volumen und Tiefe, das eine faszinierende Szene zum Leben erweckt. Ein Ballett aus kostbaren und dekorativen Steinen, darunter Diamanten, farbige Saphire, blaue Turmaline, Onyx, Sugilit und Lapislazuli, fängt die Poesie eines Traums ein. Die Geschichte der «Lady Arpels Casse-Noisette» setzt sich auf der Rückseite des Gehäuses aus Weissgold fort, auf der eine handgravierte Winterlandschaft aus Schneeflocken und Tannen den Geist dieser märchenhaften Szenerie perfekt ergänzt. Diese Uhr ist nicht nur ein Zeitmesser, sondern ein wahrhaft magisches Kunstwerk, das die Trägerin in eine Welt der Schönheit und Fantasie entführt.

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TRENDS

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WATCHES & JEWELLERY

PIAGET

Den neuen Zwölf-Jahres-Zyklus läutet Piaget mit einer neuen Capsule-Kollektion ein, die erneut dem Drachen und dem Phönix gewidmet ist. Ein prächtiges Federkleid aus Diamanten im Marquiseund Brillantschliff kleidet die 32-MillimeterUhr in ein asymmetrisches Motiv. Fliessende, in Gold gravierte Details auf dem Zifferblatt runden das Design ab. Dazu gibt es ein Goldarmband mit «Decor Palace»-Finish, einer der berühmtesten Goldgravurtechniken Piagets. Das Modell ist auf acht Exemplare limitiert.

PASQUALE BRUNI

Die «Accendimi»-Kollektion strahlt eine universelle Botschaft der Liebe und des Lebens aus und ist nun auch für beide Geschlechter erhältlich. Inspiriert vom Feuerelement, das die Welt erleuchtet und Unsterblichkeit, Transformation und spirituelles Erwachen symbolisiert. Die Kollektion umfasst Armbänder, Ringe und Anhänger aus Roségold und Weissgold, verziert mit funkelnden weissen und champagnerfarbenen Diamanten, die ein Spiel aus leuchtenden Kontrasten erzeugen.

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MESSIKA

Valérie Messika präsentiert die «Fiery»Kollektion, inspiriert aus einem Motiv, das erstmals 2014 in ihren allerersten High-Jewelry-Kollektionen zu sehen war. Die Kombination aus Gold und funkelnden birnenförmigen Diamanten verkörpert eine kühne Harmonie: einerseits die weichen Kurven einer Tränenform und andererseits eine markant-avantgardistische Note.

WATCHES &JEWEL LERY

AUDEMARS PIGUET

Audemars Piguet enthüllt die limitierte «Royal Oak Concept Flying Tourbillon», die in enger Zusammenarbeit mit der Designerin Tamara Ralph entstanden ist. Diese exklusive Edition, gefertigt aus edlem 18-Karat-Roségold, reflektiert perfekt den unverwechselbaren Stil der Künstlerin, der die kraftvolle Weiblichkeit mit grenzenloser Kreativität und zeitloser Eleganz vereint. Die Uhr, die in einer Farbpalette aus sanften Brauntönen, schimmerndem Bronze und leuchtendem Gold gestaltet ist, feiert die natürlichen Synergien zwischen Haute Horlogerie und Haute Couture.

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MO TI ON 78


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VON

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FILMREIFE TESTFAHRT MIT DEM ASTON MARTIN DB12

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Die Kulisse scheint direkt einem James-BondFilm entsprungen zu sein. Und wahrhaftig befinde ich mich auf den Spuren des 007-Agenten, der bereits mit seinem DB9 und DB11 über die Strassen von Schottland heizte. Hier, in den entlegenen Highlands, umgeben von Loch Ness, herrschaftlichen Schlössern und wilder Natur, brummt der Motor der Neuauflage einer Modellreihe, die Geschichte geschrieben hat. Autorin_Swenja Willms Bilder_Aston Martin

Die atemberaubenden Landschaften Schottlands, insbesondere der Highlands, haben als Kulisse für viele denkwürdige JamesBond-Szenen gedient. Von den majestätischen Bergen bis zu den malerischen Seen bieten die Highlands die perfekte Umgebung für aufregende Verfolgungsjagden und spektakuläre Actionszenen. Der schottische Charme passt perfekt zum Luxus und zur Eleganz von Aston Martin, einem Namen, der für unvergleichliche Fahrerlebnisse und aussergewöhnliche Leistung steht. Seit seiner Gründung im Jahr 1913 hat das britische Unternehmen eine breite Palette von Sportwagen und GT-Fahrzeugen produziert, die sowohl bei Autoliebhabern als auch bei Hollywood-­Stars und Geheimagenten gleichermassen begehrt sind. Die Einführung des DB5 im Jahr 1964 im Film «Goldfinger» war der Beginn einer fesselnden Beziehung zwischen Aston Martin und James Bond, die seitdem unzertrennlich ist. Von der ikonischen Schleuderdüse im DB5 bis hin zu den neuesten Modellen wie dem DB10 in «Spectre» und dem Valhalla in «No Time to Die» hat James Bond eine beeindruckende Flotte von Aston-Martin-Fahrzeugen durch die Jahre gefahren. Diese Autos sind nicht nur Fortbewegungsmittel, sondern regel-

rechte Waffenarsenale mit versteckten Gadgets, die dem Geheim­ agenten bei seinen gefährlichen Missionen helfen. Für das nächste Hochgeschwindigkeitsabenteuer präsentierte Aston Martin im Frühjahr dieses Jahres den neuen DB12. Kein Zufall, dass dies in dem Jahr geschieht, in dem Aston Martin zwei bedeutende Meilensteine feiert: 2023 markiert das monumentale 110-jährige Jubiläum des Unternehmens und das 75-jährige Bestehen der schillernden DB-Modellreihe. So stellt der DB12 nicht nur einen Quantensprung für die Marke selbst, sondern auch in Sachen Sportlichkeit und Dynamik dar. Als weltweit erster Supertourer kombiniert der DB12 ein atemberaubendes Fahrerlebnis mit aussergewöhnlicher Eleganz, modernster Technologie und edlem Luxus.

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DIE STRASSEN DER HIGHLANDS – EINE HERAUSFORDERUNG FÜR JEDES AUTO Die schottischen Highlands sind bekannt für ihre rauen und anspruchsvollen Strassen, die sich durch majestätische Berge und einsame Täler schlängeln. Genau hier offenbarte der DB12 seine wahre Stärke. Mit einem 4.0-Liter-Biturbo-V8-Motor, der 680 PS auf die Strasse bringt, beschleunigt dieser Aston Martin von null auf 100 km/h in nur 3.6 Sekunden. Das Röhren des Motors, der sich seinen Weg durch die schottischen Kurven bahnte, gleicht einer Symphonie der Kraft und des Adrenalins. Die Strassen in den Highlands sind kurvenreich und anspruchsvoll, aber der DB12 meisterte sie mit Leichtigkeit. Bei niedriger bis mittlerer Geschwindigkeit fühlt sich der DB12 in Kurven brillant agil und reaktionsschnell an und zeigt auf anspruchsvollen Strassen dank des immensen Grips der Frontpartie und der enormen Traktion sein ganzes Können. Darüber hinaus vermittelt der DB12 bei hohen Geschwindigkeiten in Kurven ein Gefühl von vollem Vertrauen und Kontrolle. Aber nicht nur die Leistung beeindruckt: Das kühne und selbstbewusste Exterieur-Design des DB12 ist der perfekte Ausdruck von Power und Performance. Mit seiner beeindruckenden athletischen Form, kontrollierten Aggressivität und unvergleichlichen Eleganz strahlt er Selbstvertrauen aus und zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Auch der Innenraum wurde komplett neu gestaltet. Im Mittelpunkt des Designs steht ein fahrerzentriertes Cockpit, das alltägliche Technologien nahtlos mit hochwertiger Handwerkskunst und edlen Materialien verbindet. Klare horizontale Linien betonen das Raumgefühl und bilden den perfekten, eleganten Hintergrund für ein neues, hochmodernes Infotainmentsystem. Sobald ich mich in den bequemen Ledersitzen niedergelassen hatte und das Steuer ergriff, fühlte ich mich wie ein Geheimagent auf einer Mission. Mein Komplize: der DB12, eine Legende auf den Strassen Schottlands.

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©Dyer-Smith AG

©Dyer-Smith AG

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Ein glamouröses Zum 100-jährigen Jubiläum beschenkte sich die Schmohl AG selbst mit einem neuen Showroom und lancierte ein Meisterwerk der Elektrifizierung und des Luxus: den Rolls-Royce «Spectre».

Die Schmohl AG, gegründet im Jahr 1923, ist eine der angesehensten Autogaragen in der Region Zürich. Bekannt für ihren exzellenten Service und ihre langjährige Tradition in der Automobilbranche, hat sich das Unternehmen einen Ruf weit über die Landesgrenzen hinaus erworben. Von ihrem modernen Standort im Glattpark / Zürich aus bietet die Schmohl AG auf über 1300 Quadratmetern eine einladende und grosszügige Umgebung für Autoliebhaber. Unter der Leitung von Geschäftsführer Roderick Pike präsentiert das Unternehmen die renommiertesten Marken der Branche, darunter Bentley, Bugatti, McLaren, Rimac und natürlich Rolls-Royce. Letztere erhielt nun im Zuge des 100. Geburtstags der Schmohl AG einen frischen Anstrich. Der neu eröffnete Showroom von Rolls-Royce Motor Cars Zürich erfüllt die hohen Ansprüche an die Präsentation der luxuriösen Fahrzeuge. Besonders auffällig ist die klare Abtrennung zu den anderen Marken, die sich unter anderem durch den separaten Eingang im Stil eines Rolls-Royce-Kühlergrills mit der «Spirit of Ecstasy» obendrauf auszeichnet. Im Herzen des neuen Schauraums befindet sich das Atelier, ein Ort, der die Individualisierungsmöglichkeiten von Rolls-Royce Motor Cars auf höchstem Niveau präsentiert. Hier können Kunden aus einer schier endlosen Auswahl an Lack- und Lederfarben und exklusiven Optionen wählen, um ihr Fahrzeug zu einem einzigartigen Kunstwerk zu machen, das ihren persönlichen Stil und Geschmack widerspiegelt.

DEBÜT Autorin_Swenja Willms

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©Rolls-Royce Motor Cars

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©Rolls-Royce Motor Cars

Roderick Pike betont die Bedeutung dieser personalisierten Erfahrung und dass es gerade diese einzigartigen Details sind, die den Charakter und die Faszination der Marke Rolls-Royce ausmachen. Inmitten der luxuriösen Kulisse des neuen Showrooms wartete am Tag der Eröffnung aber noch eine weitere Neuheit darauf, die Herzen der Automobilenthusiasten höher schlagen zu lassen: der Rolls-Royce «Spectre», das weltweit erste elektrische Supercoupé der Luxusklasse.

EINE NEUE ÄRA

Der Rolls-Royce «Spectre» ist das Ergebnis jahrzehntelanger Arbeit und technologischer Innovation. Er markiert den Beginn einer neuen Ära für Rolls-Royce Motor Cars als erstem vollelektrischem Luxus-Coupé der Marke. Die Philosophie: Das Coupé ist in erster Linie ein Rolls-Royce und erst in zweiter Hinsicht ein Elektroauto, wobei keine Kompromisse bei Luxus, Leistung oder Design gemacht wurden. Dank der Kombination einer leistungsstarken Antriebstechnologie mit der einzigartigen «Architecture of Luxury» von Rolls-Royce Motor Cars bietet der Spectre ein unvergleichliches Fahrerlebnis. Die Ingenieure haben eine neue Aluminiumarchitektur entwickelt, die die Inte­ gration des elektrischen Antriebs mit einer Reichweite bis zu 530 Kilometern (WLTP-Wert) ermöglicht. Die Ladezeit von zehn auf 80 Prozent beträgt circa 30 Minuten mit einem Schnelllader. Dieser liefert auch ausreichend Ladung für 100 Kilometer in etwa neun Minuten. Zwei

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©Rolls-Royce Motor Cars

Synchronmotoren sorgen für die entsprechende Leistung: Der vordere Elektromotor erzeugt 190 Kilowatt / 365 Newtonmeter, während der hintere Motor 360 Kilowatt / 710 Newtonmeter liefert. An der Front dominiert der bisher breiteste Kühlergrill von Rolls-Royce, der majestätisch von der «Spirit of Ecstasy», dem Sinnbild für unvergleichlichen Luxus und Stil, gekrönt wird. Die markanten Scheinwerfer fügen sich nahtlos in das Gesamtdesign ein und verleihen dem «Spectre» ein selbstbewusstes Auftreten auf der Strasse. Sein Innenraum ist mit modernster Technologie ausgestattet, darunter die einzigartigen Starlight-Türen mit fast 4796 sanft beleuchteten Sternen. Im grosszügigen viersitzigen Coupé-Sitzbereich bieten massgeschneiderte Sitze aus feinstem Leder höchsten Komfort. Mit einer Fülle von Personalisierungsoptionen können die Kunden ihren «Spectre» nach ihren individuellen Wünschen gestalten, von der Lackfarbe bis zu den Innenraumdetails. Der Rolls-­ Royce «Spectre» verkörpert so die Vision von Charles Rolls und Sir Henry Royce, das beste Auto der Welt zu erschaffen, und setzt gleichzeitig neue Massstäbe für Luxus, Leistung und Design in der Ära des Elektroautos.

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REDUKTIONISMUS AUF

ALLEN EBENEN

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Autorin_Swenja Willms Bilder_Jaguar Land Rover Schweiz AG

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Weniger ist mehr – zumal, wenn man die Designphilosophie des neuen Range Rover Velar betrachtet. Die neueste Generation des Avantgarde-SUVs trumpft mit zahlreichen Verbesserungen und wird so ergonomischer, günstiger, leichter und vor allem eines: leiser. 91


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Klasse. Ähnlich wie moderne Noise-Cancelling-Kopfhörer erfasst das System Schwingungen von der Fahrbahnoberfläche und eliminiert unerwünschte Geräusche für die Insassen. Selbst auf langen Fahrten sorgt der Velar somit für Entspannung und Müdigkeitsreduktion. Aussergewöhnlichen Komfort bieten auch die überarbeiteten Sitze: Mit bis zu 20 elektrischen Verstellmöglichkeiten, Heizung, Kühlung, Memory- und Massagefunktionen setzen sie einen neuen Standard für Luxus im Innenraum. Das neue Design ermöglicht eine Auswahl von fünf verschiedenen Farbvarianten, während die Ambiente-Innenraumbeleuchtung mit bis zu 30 verschiedenen Farben für eine individuelle Atmosphäre sorgt. Für ein besonderes Raumklima sorgt das weiterentwickelte Cabin-Air-Purification-Pro-System – ein Meisterwerk in der Reinigung der Innenraumluft. Optional als Teil des Komfortpakets erhältlich, bietet es fortschrittliche PM2.5-Filtration und Sensoren, die schädlichen Feinstaub messen. Eine einfache Berührung

Die neueste Velar-Generation präsentiert sich als Meisterwerk von Land-Rover-Designern und -Ingenieuren, die das Avantgarde-­ SUV mit zahlreichen Verbesserungen zu einem noch exklusiveren Erlebnis gemacht haben. Von einem neugestalteten Kühlergrill über extrem schmale Pixel-LED-Scheinwerfer bis hin zu einem markanten Heckstossfänger – jedes Detail sorgt für ein reines und elegantes Erscheinungsbild. Das Fahrzeug behält dabei seine charakteristischen Elemente wie die fliessende Dachlinie und die herausfahrbaren Türgriffe bei. Doch was das neue SUV-Modell so besonders macht, verbirgt sich im Inneren des Wagens. EIN RÜCKZUGSORT DER RUHE Reisen im Range Rover Velar bedeutet ein ganz besonderes Erlebnis – nicht zuletzt ein besonders leises. Denn der Innenraum des Range Rover Velar wird durch die aktive Geräuschunterdrückung des Meridian-Soundsystems zu einem der leisesten seiner

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der «Purify»-Taste startet das System, das nicht nur die Luftqualität überwacht, sondern auch Allergene, Bakterien und Gerüche effektiv beseitigt. Die Passagiere können die Luftqualität in Echtzeit überwachen und sich von einer Smartphone-App aus vor Fahrtantritt ein angenehmes Raumklima schaffen lassen. Somit ist der Range Rover Velar nicht nur ein Luxusauto, sondern auch ein technologisches Meisterwerk. Dafür sorgen auch die elektronisch gesteuerte Luftfederung, Adaptive Dynamics und Configurable Dynamics, die eine unübertroffene Fahrqualität bieten. Die Luftfederung passt sich automatisch an verschiedene Fahr­ situationen an und ermöglicht sogar das Senken oder Anheben der Karosserie per Knopfdruck. Adaptive Dynamics optimiert die Dämpfung

«DER VELAR WAR SCHON IMMER EIN WEGBEREITER FÜR EINE ZEITGENÖSSISCHE UND MODERNISTISCHE DESIGNPHILOSOPHIE.» 500-mal pro Sekunde, während Configurable Dynamics dem Fahrer die Möglichkeit gibt, Antriebs- und Chassisparameter nach persönlichen Vorlieben anzupassen. Der neue gebogene 11.4-­Zoll-­­­­­­­­­Touchscreen dient dabei als Kommandozentrale für eine einfache und übersichtliche Bedienung. VIELSEITIGKEIT UND UMWELTBEWUSSTSEIN IM EINKLANG Mit dem Range Rover Velar 2024 wählt man nicht nur ein Luxusfahrzeug, sondern setzt auch ein Statement für die Umwelt. Der Velar P400e setzt auf wegweisende Plug-in-Hybridtechnologie, die ein harmonisches Zusammenspiel von Elektro- und Benzinkraft ermöglicht. Mit einem 105 Kilowatt starken Elektromotor und einem effizienten Ingenium-Benziner bietet dieses Antriebspaket nicht nur beeindruckende Leistung, sondern auch eine reale elektrische Reichweite von bis zu 64 Kilometern. Das Antriebsprogramm des Velar umfasst neben dem Plug-­in-Hybrid P400e weitere moderne Diesel- und Benzinaggregate, die auf ein Mild-Hybridsystem setzen. Durch einen Riemen-­Starter-Generator wird verloren gegangene Energie zurückgewonnen und in einem 48-Volt-Lithium-Ionen-Akku gespeichert. Dies ermöglicht eine effizientere Nutzung der Energie, sei es zur Unterstützung des Motors beim Beschleunigen oder für ein geschmeidigeres Start-Stopp-System. Die Verbindung von fortschrittlicher Technologie, beeindruckender Leistung und Umweltverträglichkeit macht den Velar zur optimalen Wahl für Fahrer, die höchste Ansprüche an ihre Fahrumgebung und die Umwelt stellen.

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INTERVIEW MIT RYAN MILLER,

RANGE ROVER GLOBAL PRODUCT & SERVICE MARKETING DIRECTOR PRESTIGE: Herr Miller, der neue Velar folgt dem Prinzip «Weniger ist mehr». Weshalb hat Range Rover dieses Konzept manifestiert? RYAN MILLER: Der Velar war schon immer ein Wegbereiter für eine zeitgenössische und modernistische Designphilosophie. Schon bei seiner Vorstellung im Jahr 2017 repräsentierte er eine neue Richtung für die gesamte Range-Rover-Familie. Das Prinzip des Reduktionismus im Luxusdesign ist etwas, das von unserer kreativen Organisation unter der Leitung von Professor Gerry McGovern OBE vorangetrieben wird. Nichts ist überflüssig – und die Dinge, die vorhanden sind, sind sorgfältig komponiert, verarbeitet und fühlbar. Der Innenraum eines Range Rover soll ein beruhigender Ort sein. Das neueste Modell des Range Rover Velar treibt diese Idee der Reduktion sogar noch weiter, vor allem im Innenraum, mit einem neuen Design der Mittelkonsole, das sich nahtlos in den kühnen, eleganten neuen Innenraum einfügt. Ausserdem haben wir den neuesten Velar mit einer Reihe von Ausstattungsvarianten auf den Markt gebracht, die unser Angebot für unsere Kunden vereinfachen, sodass sie aus einer Handvoll luxuriöser Spezifikationen wählen können. Haben sich die Bedürfnisse an einen SUV verändert? Natürlich haben wir im Laufe der Zeit gesehen, dass SUVs immer beliebter werden – aber ich denke, was uns auszeichnet, ist die Kombination aus Raffinesse, Luxus und Fähigkeiten, die Range Rover verspricht. Unsere Fahrzeuge werden immer den Standard setzen, wenn es darum geht, die oben genannten Aspekte zu vereinen. Wir befinden uns ausserdem in einer Zeit des Wandels, in der die Kunden nicht nur eine ästhetische oder praktische Wahl treffen wollen, sondern auch ihren ökologischen Fussabdruck und die Art und Weise, wie sie ihre Fahrzeuge nutzen, berücksichtigen. Das Angebot von Elektrofahrzeugen bis hin zu Mild- und Plug-in-Hybridfahrzeugen ist der Schlüssel zu unserem zukünftigen Erfolg. Der Velar ist eines der beliebtesten Modelle von Range Rover. Was zeichnet den Erfolg dieser Modellreihe aus? In erster Linie ist er sofort als Range Rover zu erkennen, mit seinen charakteristischen Designmerkmalen und einer sehr kühnen, eleganten Formensprache. Er hat eine fantastische Grösse und bietet einen komfortablen Raum, in dem sich der Kunde wohlfühlt. Zwei neue Lackfarben wurden eingeführt, um die neuen Designelemente des Range Rover Velar hervorzuheben und sicherzustellen, dass sich der neueste Range Rover Velar auf der Strasse von früheren Modelljahren abhebt. Er ist Vorreiter bei einigen klassenführenden Technologien, darunter die fortschrittlichste aktive Fahrgeräuschunterdrückung in seinem Segment. Er ist anspruchsvoll und doch glamourös, und seine reduzierte Designsprache wirkt dennoch zeitgemäss. Es geht vor allem um die raffinierten und subtilen Details, zum Beispiel die Premium-Kabinenbeleuchtung, die unsere Kunden je nach ihrer Stimmung konfigurieren können.

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Spricht die neueste Generation des Avantgarde-SUVs eine neue Kundengruppe an? Ich denke, dass wir in der gesamten Range-Rover-Familie, insbesondere weltweit, eine breite Kundenbasis haben. Aber wir sind uns darüber im Klaren, dass wir, um relevant zu bleiben, Markenwert und Begehrlichkeit bei jüngeren Generationen aufbauen müssen – und um das zu erreichen, müssen wir authentisch sein, nicht dem Trend folgen, sondern den Geschmack unserer Zeit treffen. Trotz des zurückhaltenden Designs beherbergt der neue Velar eine Vielzahl modernster Technologien. Wie stellen sie das in Harmonie zueinander? Wir sprechen gerne von nahtloser Technologie, die schönes Design ermöglicht. Reduktives Design besteht nicht nur aus dem, was man sieht und anfasst – es geht auch darum, wie der Kunde mit dem Fahrzeug interagiert. Unser neuer, grösserer Touchscreen sorgt zum Beispiel dafür, dass fast alle wichtigen Fahrzeugfunktionen mit nur zwei Fingertipps erreichbar sind. Das gewölbte 11.4-Zoll-Design bietet nicht nur eine grössere Oberfläche für die Interaktion mit den Fahrzeugfunktionen und dem Infotainmentsystem, sondern auch eine klarere, modernere Oberfläche. Durch das Entfernen des unteren Bildschirms wird ein zusätzlicher Stauraum geschaffen, der elegant hinter einer aufklappbaren Klappe verborgen ist. Der zusätzliche Stauraum kann mit einem USB-­ Anschluss, einem kabellosen Ladegerät und / oder einer ZwölfVolt-Steckdose ausgestattet werden. Der neue Bildschirm bringt die Interaktionen im Fahrzeug auf eine höhere Ebene im Sichtfeld des Fahrers und damit näher an die Sicht nach vorn. Das neue Pre-Drive-Panel ermöglicht die schnelle Auswahl häufig verwendeter Bedienelemente zu Beginn der Fahrt. Die Sprachsteuerung unterstützt zusätzliche Aufgaben und einige Aufgaben erfordern weniger Klicks.

Die schönen neuen Rückleuchten sind «superrot» – mit einem neuen Scheinwerferdesign, das nicht nur unglaublich aussieht, sondern auch nahtlos funktioniert. Diese geschwungenen Blinkleuchten erstrecken sich über die gesamte Rückleuchte – eine Designänderung, die die Modernität des Exterieurs unterstreicht. Die neuen LED-Pixel-Scheinwerfer sind die fortschrittlichsten, die es bisher gab, und bieten den Kunden viele einzigartige Vorteile. Dazu gehört das adaptive Fernlicht, bei dem das Fernlicht sowohl vertikal als auch horizontal geteilt wird, um zu verhindern, dass mehrere vorausfahrende Fahrzeuge geblendet werden. Hinzu kommt das Kurvenlicht, eine weitere einzigartige Funktion, die bei höheren Geschwindigkeiten das Fernlichtmuster entsprechend dem Lenkwinkel und der Flugbahn des Fahrzeugs ausrichtet und so eine Sichtbarkeit ermöglicht, die bei Standardscheinwerfern nicht gegeben ist. Unsere Ingenieure und Designteams arbeiten unglaublich eng zusammen, um sicherzustellen, dass sich diese Harmonie von Anfang an manifestiert. Wie sieht die Vision von Range Rover bezüglich nachhaltiger Mobilität aus? Wir treten in eine neue Ära für Range Rover ein, indem wir unseren Kunden die Wahl zwischen vollelektrischen Fahrzeugen, Plug-in-Fahrzeugen und Mild-Hybrid-Fahrzeugen bieten, und wir haben bestätigt, dass wir bis 2030 eine Reihe von EV-­ Modellen anbieten werden. Wir haben bereits die Warteliste für den Range Rover Electric, das erste Modell dieser Reihe, eröffnet. Die nächsten Jahre werden unglaublich aufregend sein, da wir unsere Vision von nachhaltigem, modernem Luxus weiter vorantreiben werden.

«UNSERE FAHRZEUGE WERDEN IMMER DEN STANDARD SETZEN, WENN ES DARUM GEHT, RAFFINESSE, LUXUS UND FÄHIGKEITEN ZU VEREINEN.» 96


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KOENIGSEGG

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BENTLEY

Der unverzichtbare Begleiter für den anspruchsvollen Golfliebhaber. Das Standbag mit fünf durchgängigen Fächern, einem eleganten Tragegriff aus echtem Leder und einem vollständig verstellbaren Doppel-Tragegurt mit Drehverschluss ermöglicht einen komfortablen Transport aller notwendigen Golfutensilien. Zu den luxuriösen Extras zählen eine isolierte Getränketasche, ein praktischer Haken für Handtuch und Zubehör, ein Regenschirmhalter mit integrierter Hülse sowie ein stilvolles Design mit schaumstoff­ gepolstertem Hüftpanel und geformten Thermo­formpaneelen.

© Maserati

Armband aus edler schwarzer Seide mit dem ikonischen Koenigsegg-Logo, kunstvoll in 18 Karat Gold gefasst. Mit seinem klaren, schlichten und zeitlosen Design ist es die ideale Ergänzung für jeden Stil.

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MASERATI

Maserati präsentiert den exklusiven MC20 Notte als limitierte Edition seines Supersportwagens, der mit nur 50 weltweit erhältlichen Einheiten die kühne Renntradition des Tridents feiert. Die Notte-Edition verleiht dem MC20 einen mystischen Touch der Dunkelheit, inspiriert von der Rennwelt und gestaltet in Zusammenarbeit mit dem renommierten Fahrer Andrea Bertolini. Mit edlen Details wie matten Weissgold-Akzenten und exklusiven Innenausstattungen verspricht der MC20 Notte Luxus, Leistung und einen Hauch von nächtlichem Glamour für Supersportwagen-Enthusiasten.

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CERCLE D’ARTS

Le Mans ist für seine Fans eine besonders starke Erinnerung an Orte und Szenen, an Figuren und Schicksale. Im Laufe des 100-jährigen Bestehens wurden diese Momente in unzähligen Fotografien festgehalten. Dieser luxuriöse Bildband enthält grösstenteils unveröffentlichte Fotografien, die ein Jahrhundert voller Emotionen und sportlicher Heldentaten zum Leben erwecken.


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SCHÖPFER VON

ERLEBNISSEN Es sind Einladungen, um Luxus in seiner reinsten Form zu erleben. Genesis öffnet die Türen zu einer Welt, in der jedes Detail darauf abzielt, nicht nur die Strassen zu erobern, sondern auch die Herzen der Reisenden zu gewinnen. Von exklusiven Test­ fahrten bis hin zu VIP-Lounges bei renommierten Events verkörpert Genesis den Geist von Luxus und Stil. Die Marke lädt nicht nur dazu ein, die unvergleichliche Leistung und das innovative Design der Fahrzeuge zu erleben, sondern auch in eine Atmosphäre einzutauchen, in der jeder Gast wie ein Ehrengast behandelt wird. 99


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«Son-nim» ist mehr als nur ein Wort – es ist ein Ausdruck von Respekt und Wertschätzung gegenüber anderen. Das koreanische Sprichwort betont die Bedeutung von Höflichkeit, Fürsorglichkeit und einer harmonischen Lebensweise. In der Welt von «Son-nim» werden Gäste als Ehrengäste betrachtet, und die Interaktionen sind von einer herzlichen Atmosphäre geprägt. Die Luxusmarke Genesis hat das «Son-nim»-Prinzip in den Mittelpunkt ihrer Philosophie gestellt. Von der Gestaltung der Fahrzeuge bis hin zur Kundenbetreuung spiegelt Genesis das Erbe koreanischer Eleganz wider. In diesem Sinne wird Genesis nicht nur als Automobilhersteller, sondern auch als Schöpfer von Erlebnissen wahrgenommen. Die Verschmelzung von modernen Technologien, raffinierter Hand­ werkskunst und einer einzigartigen Fahrzeugphilosophie schafft nicht nur Luxusautos, sondern auch eine Kultur der Gastfreundschaft, die über die Strassen hinausgeht. So finde ich mich eines Tages am Ufer des Quinta-Do-Lago-­ Sees wider – die perfekte Kulisse für ein reiches und erfülltes Leben. Quinta Do Lago, das Juwel an der sonnenverwöhnten Algarve-­Küste Portugals, ist ein Synonym für exklusiven Luxus und natürliche Schönheit. Diese exklusive Resortgemeinde erstreckt sich über 2000 Hektar unberührter Landschaft, umgeben von Pinienwäldern, Seen und goldenen Sandstränden. Das Herzstück von Quinta Do Lago ist der berühmte Quinta-Do-Lago-Golfplatz, der Golfliebhaber aus aller Welt anzieht. Inmitten der Resortlandschaft steht die Villa «Moonsplash». Diese bietet nicht nur einen beeindruckenden Blick auf den See, sondern auch eine Fülle von Annehmlichkeiten wie einen hochmodern ausgestatteten Kinoraum, ein entspannendes

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Autorin_Swenja Willms Bilder_Genesis Motor Switzerland AG

Spa und ein Spielzimmer mit Billardtisch. In diese aussergewöhnliche Unterkunft bin ich der Einladung Genesis’ gefolgt – mein Quartier für die kommenden zwei Nächte. Entlang der prachtvoll bepflanzten Auffahrt der Villa offenbart sich das neueste Modell von Genesis, der G90, der Grund meiner Reise nach Portugal. LUXURIÖSE ENTDECKUNGSREISE ENTLANG DER ALGARVE Es sind graue Tage rund um die Region in Faro. Doch just, als ich die schmale Küstenstrasse hinab zum Strand fahre, bricht die Sonne durch die Wolkendecke hervor und taucht die grossen, mächtigen Klippen in ein malerisches Gold. Es ist ein Anblick, der einem die Sprache verschlägt. So gerne ich auch hier am Strand verweilen würde, der G90 wartet auf seine ausführliche Testfahrt entlang der Algarve. Vier Stunden bin ich unterwegs, durchfahre leergefegte Dörfer, Lagunenlandschaften, Olivenplantagen. Viel zu sehen gibt es hier. Und die neue Luxuslimousine aus dem Hause Genesis macht die Fahrt zu einem wahrlich komfortablen Erlebnis. Sowohl im Standardmodell als auch in der «Long Wheelbase»-Variante bietet der G90 grosszügigen Platz, insbesondere durch zusätzliche 190 Millimeter Beinfreiheit in Letzterer. Die individuell verstellbaren «Ergo Motion»-Rücksitze ermöglichen den Insassen eine unvergleichliche Vielfalt an Komfortmöglichkeiten. Hierzu zählen Heiz-, Kühl- und Massagefunktionen, eine verbesserte Beinauflage und eine vierfach verstellbare Fussstütze für optimale Bequemlichkeit. Für das ultimative Ambiente sorgt der exklusiv für den G90 konzipierte «Mood Curator». Mit diesem System können die Passagiere den Innenraum durch Musik, Beleuchtung, Aroma, Massagefunktion und elektrische Sonnenblenden individuell anpassen. Vier Modi stehen zur Verfügung: Vitality, Delight, Care und Comfort – jede davon konzipiert, um negative Gefühle zu mildern und die emotionale Gesundheit zu fördern. Für das ultimative Premium-Luxuserlebnis setzt das Geräuschunterdrückungssystem ANC-R (Active Noise Control-­ Road) Massstäbe. Es erkennt und unterdrückt Fahrgeräusche, um eine geräuscharme Umgebung für alle Insassen zu schaffen.


© Richard Walsh

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Die Struktur des G90 wurde gezielt verstärkt, und schallabsorbierende Materialien garantieren ein ruhiges Fahrerlebnis und tragen zum Premiumcharakter des Fahrzeugs bei. Der 3.5-Liter-­V6Benzinmotor in Verbindung mit einem innovativen elektrischen Turbolader bietet verbesserte Leistung und Reaktionsfähigkeit. Das Achtgang-Automatikgetriebe und der Allradantrieb gewährleisten aussergewöhnlichen Grip und Sicherheit unter allen Wetterbedingungen – ob auf den unebenen Strassen Portugals oder im Schnee und auf Eis in St. Moritz, wo ich einige Monate später erneut die Gastfreundschaft von Genesis zu schätzen weiss.

OBEN Genesis präsentierte beim White Turf 2024 in St. Moritz das exklusive Modell «GV70 Snow», das speziell für Abenteurer und in Zusammenarbeit mit delta4x4, einem Experten für OffroadZubehör, entwickelt wurde.

PFERDESTÄRKEN IN ST. MORITZ Genesis unterstützte bereits im dritten Jahr in Folge das renommierte Pferderennsport-Event White Turf St. Moritz als Haupt­ sponsor. Der White Turf, ein weltweit angesehenes Pferderennen auf dem zugefrorenen St. Moritzersee vor der Kulisse der Schweizer Alpen, steht für Eleganz und viele Pferdestärken. Die Besucher des Events hatten in diesem Jahr die exklusive Gelegenheit, die Gastfreundschaft von Genesis zu erleben. Mit einer exklusiven VIP-Lounge und Testfahrten der aktuellen Modelle, darunter der Electrified G80, Electrified GV70, GV60 und das neue Topmodell G90, bot Genesis eine einzigartige Erfahrung für Autoliebhaber. Als besonderes Highlight stiftete Genesis im Jahr 2024 einen Luxus­preis für die Verlosung des Prix D’Honneur. Der glückliche Gewinner erlebte ein luxuriöses Wochenende mit einem Genesis-­Modell seiner Wahl inklusive Übernachtung in einem exklusiven Partnerhotel. Ein weiterer Beweis für die aussergewöhnliche Gastfreundschaft von Genesis und ein Erlebnis, das in Erinnerung bleibt.

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ABENTEUER Autorin_Swenja Willms Bilder_Harley-Davidson

Die neue «Street Glide» und die neue «Road Glide» zeichnen sich durch herausragende Leistung, beeindruckende Innovationen und ein erfrischend neues Design aus. Pünktlich zum 25-jährigen Jubiläum der Custom Vehicle Operations präsentiert HarleyDavidson die neue CVO «Road Glide ST» mit heisser BaggerPerformance und die neue CVO «Pan America» – ready for adventure.

Für das Jahr 2024 stellt die Motor Company vier neue Modelle vor, die eine neue Ära in Sachen Touring-Performance, Technologie und Design einläuten. Die neuen Modelle «Street Glide» und «Road Glide» mit dem optimierten Milwaukee-Eight 117 sind leistungsstärker, komfortabler und leichter als ihre Vorgänger. Sie verfügen über fortschrittlichste Technik, darunter ein neues Infotainmentsystem, sowie über ein imposantes neues Design. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Custom Vehicle Operations hebt die neue CVO «Road Glide ST» die HotRod-­Bagger-Performance auf ein neues Level. Sie ist mit einem vom Rennsport inspirierten High-Performance-Fahrwerk sowie einem dazu passenden Bremssystem ausgestattet und wird vom kraftvollen neuen Milwaukee-Eight 121 High Output befeuert. Über eine kurze Sekundärübersetzung treibt dieser das Hinterrad an und sorgt für eine beeindruckende Beschleunigung sowie energischen Druck im mittleren Drehzahlbereich, die ambitionierten Fahrern ein Grinsen ins Gesicht zaubern.

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Last, but not least debütiert die neue CVO «Pan America». Als erste CVO im Adventure-Touring-Segment kommt sie in exklusiver Sonderlackierung und mit einer umfangreichen Ausstattung auf den Markt, die keinerlei Wünsche offenlässt. «Diese beeindruckenden Modelle repräsentieren eine neue Ära für Harley-Davidson. Ihre Leistung und Technologie, ihr Komfort und Stil sind in jeder Hinsicht auf einem neuen Niveau», erläutert Jochen Zeitz, Chairman, President und CEO von Harley-Davidson. «Zweifelsohne handelt es sich um die verlockendsten Maschinen, die Harley-­ Davidson je angeboten hat.»

IM SATTEL

DIE NEUEN MODELLE «STREET GLIDE» UND «ROAD GLIDE» Die «Street Glide» und die «Road Glide» des Modelljahrs 2024 sind stärker, leichter und dynamischer als ihre Vorgänger. Sie zeichnen sich vom Frontfender bis zu den Koffern durch einen neuen Look mit einer besonders energiegeladenen Linienführung aus. Beide haben komplett neu gestaltete Verkleidungen, die einerseits erfrischend modern wirken und andererseits der vertrauten Design-DNA von Harley-Davidson entsprechen. Die beiden Modelle präsentieren sich mit beeindruckenden Verbesserungen, die das Fahrerlebnis auf ein neues Niveau heben. Herzstück dabei ist der optimierte Milwaukee-Eight 117 V-Twin, der nicht nur mit einem innovativen Kühlsystem für gesteigerten thermischen Komfort sorgt, sondern auch durch verbesserte Strömungsverhältnisse im Ansaug- und Auslassbereich die Performance auf ein Höchstmass bringt. Die elektronisch steuerbaren Fahrmodi – Road, Sport, Rain und Custom – verleihen der

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«Street Glide» und der «Road Glide» eine flexible Anpassung an verschiedenste Fahrsituationen. Sie beeinflussen nicht nur die Leistungscharakteristik des Motors, sondern regeln auch die Intensität der Assistenzsysteme. Ein weiteres Highlight ist das Skyline-OS-­Infotainmentsystem, das mit einem beeindruckenden 12.3-Zoll-TFT-Farb­touch­screen alle analogen Instrumente und die meisten Schalter ersetzt. Zudem wird die Fahrt von einem leistungsstarken 200-Watt-­Audioverstärker begleitet, der die beiden in der Verkleidung montierten Lautsprechersysteme antreibt. DIE NEUE CVO «ROAD GLIDE ST» BILDET DIE SPEERSPITZE DER 2024ER-CVO-MODELLE Die CVO «Road Glide ST» ist der dynamischste und ausgefeilteste Performance-Bagger, den Harley-Davidson je gefertigt hat. Sie besitzt zahlreiche Eigenschaften, die bei leistungsorientierten Fahrern Begeisterung wecken. Der tiefe Solositz und der sechs Zoll hohe Riser in Verbindung mit dem Moto-Lenker sorgen für eine engagierte Sitzposition im West Coast Custom Style. Die neue CVO steht mit zwei Premium-Lackierungen zur Auswahl: dem strahlenden Golden White Pearl und dem edlen Raven Metallic. Inspiriert von den SE Harley-Davidson Factory Race Bikes der MotoAmerica-Rennserie, präsentieren sich die Screamin’ Eagle Graphics auf Verkleidungsflanken und Kraftstofftank. Zusätzlich feiert die CVO-Serie ihr 25-jähriges Jubiläum mit exklusiven 25th Anniversary Graphics. Unter der Haube beeindruckt der exklusiv für die CVO Road Glide ST entwickelte Milwaukee-Eight 121 High Output V-Twin mit einer Spitzenleistung von 128 PS und einem Drehmoment von 193 Newtonmetern – ein Rekord für werkseitig angebotene Motoren in strassenzugelassenen Harley-­ Davidsons. Die kurze Sekundärübersetzung sorgt für eine beeindruckende Beschleunigung in jedem Gang. Elektronische Raffinesse kommt durch die wählbaren Fahrmodi – Road, Sport, Rain, Track sowie Track Plus und individuelle Custom Modes – ins Spiel. Das Skyline-OS-Infotainmentsystem mit Farbtouchscreen ersetzt analoge Instrumente und Schalter. Das Premium-Audiosystem mit einem 500-Watt-Verstärker versorgt zwei 6.5-Zoll-Lautsprechersysteme H-D Audio powered by Rockford Fosgate Stage II in der Verkleidung. Die CVO Road Glide ST vereint somit Performance, Leichtbau und modernste Technologie zu einem faszinierenden Gesamtpaket.

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Die CVO «Pan America» ist ein neues Bike für anspruchsvolle Motorradreisende und das erste Adventure-Touring-Modell im CVO-Portfolio. Sie besitzt alle Eigenschaften, die die Pan America 1250 Special bei anspruchsvollen Adventure-Touring-Fahrern zur ersten Wahl gemacht haben – darunter der leistungsstarke Revolution Max 1250 V-Twin, das elektronisch einstellbare semiaktive Fahrwerk, das grosse Touchscreen-Display, die wählbaren Fahrmodi und das adaptive Kurvenlicht des Daymaker-LED-Scheinwerfers. Doch die CVO Pan America hat noch weitaus mehr zu bieten: edles und robustes Zubehör, das speziell fürs Reisen ausgewählt wurde. Dazu gehören die automatische Fahrwerksabsenkung Adaptive Ride Height, ein Gepäckset bestehend aus Koffern und Topcase aus Aluminium, ein Screamin’ Eagle Quickshifter, Kreuzspeichenräder mit schlauchlosen Reifen, LED-Zusatzscheinwerfer, ein Leichtmetall-Unterfahrschutz und viele weitere Features. Das perfekte Equipment für tatendurstige Abenteurer, die alles und noch mehr wollen.


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DREI FRAGEN AN IWAN STEINER

HARLEY-DAVIDSON COUNTRY MANAGER SCHWEIZ UND SEIT JANUAR 2024 AUCH SALES & AFTERSALES MANAGER FÜR DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND DIE SCHWEIZ (DACH) PRESTIGE: Herr Steiner, herzliche Gratulation zur neuen (zusätzlichen) Position als Leiter der Vertriebs- und AftersalesAbteilungen bei Harley-Davidson in der gesamten DACHRegion. Wie kam es dazu? IWAN STEINER: Die strategische Entscheidung, den Vertrieb unter einer einheitlichen Leitung zusammenzufassen, ist ein Schritt, um Synergien in der Region zu nutzen, die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Ländern zu stärken und die Marktposition weiter auszubauen. Ziel der Neustrukturierung ist es, die Effizienz zu optimieren, die Servicequalität weiter zu verbessern und die Kundenzufriedenheit kontinuierlich zu steigern. Was bedeutet Ihre berufliche Veränderung für den Schweizer Handel? Ich setze mich weiterhin dafür ein, eine Kultur der Exzellenz und Kundenorientierung in unseren Sales- und Aftersales-­ Teams zu fördern – seit Januar eben einfach nicht mehr nur in der Schweiz, sondern im gesamten DACH-Raum. Damit wollen wir die Position von Harley-Davidson als führende Motorradmarke in der Region festigen und sicherstellen, dass wir die Erwartungen unserer anspruchsvollen Kunden weiterhin erfüllen und übertreffen. Zum Schluss noch ein Blick in die Glaskugel: Was werden wir im Jahr 2024 von Harley-Davidson lesen? Sind weitere Modelle für dieses Jahr in der Pipeline? Worauf setzt die Marke in Zukunft? Für uns ist der Weg das Ziel – sowohl auf als auch abseits der Strasse. Unsere Motorräder sind Sinnbild für Abenteuer, Freiheit und Lebensfreude. Und in einer Welt, die zunehmend von globalen Spannungen geprägt ist, gewinnen diese Werte noch mehr an Bedeutung. Weiterhin setzen wir auch alles daran, unser Händlernetz noch stärker zu machen und damit noch mehr Kunden­ erlebnisse der Extraklasse zu bieten.

«FÜR UNS IST DER WEG DAS ZIEL – SOWOHL AUF ALS AUCH ABSEITS DER STRASSE.» Iwan Steiner

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©Guo Pei

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MAGISCHE

©Guo Pei

©Etro

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Autorin_Swenja Willms

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MODEWELTEN FASHION

Die Realität erscheint oft düster und unbarmherzig, ist von Regeln und Konventionen geprägt. Doch es gibt sie, die Zufluchtsorte, in denen wahre Wunder noch existieren, solange wir bereit sind, daran zu glauben. Und solange talentierte Modedesigner von heute ihre Kleidung dazu nutzen, ihrer Kreativität Ausdruck zu verleihen, können auch weiterhin die Grenzen des Möglichen überschritten werden – mithilfe von Design und Stil und durch die Macht der Fantasie und Magie.

Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, in die Rolle eines heldenhaften Prinzen, einer sanftmütigen Fee oder einer stolzen Königin zu schlüpfen. Was vielleicht einmal im Jahr an Karneval möglich wird, transferieren mutige Modeschöpfer auf den Laufsteg – sozusagen von den Märchenwelten in die Realität. Mode als Kunstform, die durch die Verbindung von Design, Handwerkskunst und Fantasie eine ganz neue Dimension erschafft. Inspiriert von Mythen, Legenden, Märchen und dem Übernatürlichen, eröffnet diese Mode eine Tür zu einer Welt voller Magie – von elaborierten Roben mit schwebenden Schleiern bis hin zu Kleidern, die mit leuchtenden Kristallen und magischen Symbolen verziert sind – der Schlüssel liegt in der Kreativität der Designer, die ihre Visionen und Träume in atemberaubende Stücke verwandeln. Jede Kreation erzählt eine Geschichte und lässt den Betrachter in eine andere Realität eintauchen. Unter der Verwendung von häufig unkonventionellen Materialien und Techniken, darunter aufwendige Stickereien und Schneiderei, Glitzer und Steine, werden so wahre Kunstwerke geschaffen. Nicht nur für den Runway konzipiert, findet diese Mode auch ihren Platz in der Welt der Kostüme, Cosplays und sogar auf Hochzeiten. Darüber hinaus hat sie eine wachsende Fangemeinde in der Unterhaltungsindustrie gefunden. Von Film- und Fernsehproduktionen bis hin zu Bühnenshows und Fotoshootings eröffnet die Kleidung neue Möglichkeiten für Kostümdesigner und Stylisten, um Welten zu erschaffen, in die die Zuschauer nur zu gerne entfliehen möchten.

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©Fiona Körner

©Marina Hoermanseder / Ben Moenks

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und spielen mit der Schönheit des Unkonventionellen. Präzise sitzende Lederkorsetts und aufwendige Verschlüsse werden mit zart fliessenden Stoffen kombiniert und offenbaren die individuelle Handschrift der Designerin. Mit schlanken Silhouetten und dezenten Details wie Lederriemen, glänzenden Schnallen, Raffungen und Nieten schafft Marina Hoermanseder ein Wechselspiel zwischen Avantgarde und Ready-to-Wear mit ihrer ganz eigenen extravaganten Ästhetik. Nach einer vierjährigen Pause markierte ihre neue Herbst-Winter-Kollektion nun ihr spektakuläres Comeback und reflektierte gleichzeitig Jahre voller Herausforderungen und gesellschaftlicher Veränderungen, die beinahe in einem monochromatischen Abgrund endeten. Ihre Idee, dass die Wiederentdeckung unserer kindlichen Wurzeln zu echten Emotionen und Freude führen könnte, gipfelte während der Präsentation der Kollektion auf der Berlin Fashion Week in einem emotionalen Zirkus, der das Publikum von Euphorie bis Melancholie mitriss. Mit übergossenen Herzen, aufgeblasenen Kleidern und surrealen Elementen verschwammen hier die Grenzen zwischen Realität und Fantasie.

EINE SCHATZTRUHE VOLLER KURIOSITÄTEN Wo könnte man besser in einzigartige Atmosphären eintauchen als während der Fashion Week. Jeder Laufsteg ist eine Bühne für die Visionen und Geschichten der Designer, die durch Kleidung zum Leben erweckt werden. Es entsteht eine Plattform für künstlerische Ausdrucksformen, soziale Statements und kulturellen Austausch. Vom 5. bis 8. Februar versammelte sich die Mode­ industrie zur Berlin Fashion Week, um die Kollektionen, ihre Designer und den einzigartigen Stil der Stadt zu feiern. Kreative Konzepte, beeindruckende Shows und vielfältige Modelbesetzungen sorgten in der gesamten Stadt für Wow-Momente. So lud die Herbst-Winter-Kollektion 2024 der Berliner Designerin Marina Hoermanseder dazu ein, ein virtuoses Zirkusflair zu erleben. Seit der Gründung ihres Womenswear-Labels 2013 hat sich die französisch-österreichische Designerin international einen Namen gemacht, indem sie das traditionelle Leder-Nasspressen wiederbelebt und in die High Fashion gebracht hat. Marina Hoermanseders Stücke vereinen progressive Schnitte mit Fetischelementen, experimentieren mit scharfen Kontrasten

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©Guo Pei

©Guo Pei

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EIN SPIRITUELLES PARADIES Guo Pei ist eine weitere Geschichtenerzählerin, die mit ihren Kleidern epische Sagen, Märchen und Legenden zum Leben erweckt. Die chinesische Modedesignerin hat sich einen Ruf für ihre Kreationen erworben, die eine einzigartige Mischung aus Tradition und Innovation verkörpern. So wurde im Winter 2018 das «Le Cirque d’Hiver Bouglione» in Paris zur Kulisse für Guo Peis fünfte Laufstegshow, die Sommerkollektion, die die Zuschauer in ein romantisches und farbenfrohes Elysium versetzte, eine Insel der Freude und Lebenswunder. Das spirituelle Paradies aus Guo Peis Träumen sollte die Seele befreien, um so den wahren Sinn des Lebens zu erkennen. Die kreative Bühnengestaltung fügte dem Thema einen mythischen Touch hinzu, wobei ein fast acht Meter breiter Baum über dem Zentrum schwebte. Die Wurzeln dieses Baumes

wurden vom berühmten französischen Papierkünstler Charles Macaire handgefertigt und symbolisierten den Ursprung des Lebens. Blumen waren das zentrale Designelement dieser Kollektion, in allen Formen und Farben. Die Stoffe dieser Saison waren aus Materialien aus der natürlich Umgebung gefertigt, kombiniert mit prächtigen Stickereien, verziert mit exquisiten Edelsteinen und Kristallen. Wohin führt uns das Leben und was ist unsere Bestimmung? Fragen, mit denen sich Guo Pei auseinandersetzt. So wurden Leben und Tod zum Motto ihrer Couture-­Kollektion Herbst / Winter 2019 / 20. Die Kollektion, vorgestellt im «Beaux-Arts de Paris» unter dem Namen «Alternative Universe», wurde inspiriert von den Fabeln von Aesop oder biblischen Motiven. Guo Pei erschuf so eine Synthese aus antiken griechischen Göttinnen und Elementen des europäischen Königshofs. Die Kollektion erkundete die Kreativität durch verschiedene Nähtechniken mittels Ananas-Hanffaser, eines Materials von den Philippinen, das durch sieben manuelle Prozesse hergestellt wird und eine aussergewöhnliche Leichtigkeit und Widerstandsfähigkeit aufweist. Ein Fest für die Sinne und ein Kunstwerk in sich.

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Silvia Badalotti fungiert dabei als Dirigentin, die die KI durch unendlich viele Szenarien und Umgebungen führt. Die Szenarien, die in dieser Kampagne geschaffen wurden, sind ebenso faszinierend wie futuristisch. Von galaktischen Landschaften bis hin zu architektonischen Meisterwerken, die noch nie zuvor gesehen wurden, werden die Betrachter in eine Welt entführt, die jenseits von Biologie und Logik liegt. Doch trotz ihrer künstlichen Herkunft ist die Energie, die diese Bilder durchdringt, zutiefst menschlich. Die Kampagne erzählt kurze und aussergewöhnliche Geschichten von unendlichen genetischen Verbindungen und lädt die Betrachter ein, sich auf eine Reise durch die unerforschten Weiten der Vorstellungskraft zu begeben. Die Gemälde, die in dieser Kampagne entstanden sind, scheinen nicht nur an einem Nicht-Ort, sondern auch in einer Nicht-Zeit generiert zu werden. Sie sind das Dokument einer mysteriösen Zivilisation, die vielleicht schon bald wieder auftauchen könnte – oder vielleicht auch nie existiert hat.

©Etro

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©Etro

EINE REISE INS UNBEKANNTE Grenzüberschreitungen und Experimente gehören zur Mode wie Pinselstriche zur Malerei, sie verleihen ihr Farbe und Leben. Etro wagte mit seiner jüngsten Kampagne ein ganz neues Experiment und verwischt damit die Grewnzen zwischen Realität und Vorstellungskraft. Unter der Leitung von Kreativdirektor Marco De Vincenzo wurde die Vorstellung von Nirgendwo aufgegriffen – einem Ort, der nur in unserer Fantasie existiert. Durch die Zusammenarbeit mit der digitalen Künstlerin Silvia Badalotti wurde dieses Konzept auf eine völlig neue Ebene gehoben. Die Kollaboration zwischen De Vincenzo und Badalotti führte zu einer faszinierenden Serie von Szenen und Darstellungen, die mithilfe künstlicher Intelligenz entstanden sind. Hier treffen menschliche Kreativität und maschinelle Präzision aufeinander, um eine Welt zu erschaffen, die sowohl surreal als auch faszinierend ist – synthetische Bilder, die aus der Interaktion zwischen Mensch und Maschine entstehen.

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MUST HAVES PACO RABANNE

Futuristisch: Dieser Minirock verkörpert das ikonische Erbe von Maison Rabanne. Die Anordnung von gold- und silberfarbenen Pailletten in Rauteform verleihen dem Kleidungsstück einen eleganten und gleichzeitig provokanten Charakter, der die Blicke auf sich zieht.

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Mit ihrem glatten Leder und den funkelnden Chromsteinen verleiht «Stone Cloud» jedem Outfit eine extravagante Note, als würde man durch die unendlichen Weiten des Weltraums schreiten.

JENNY PACKHAM

Kleider, die jede Frau in eine Muse verwandeln. Jenny Packhams Designs sind ein Tribut an die zeitlose Schönheit vergangener Epochen. Dieses Modell aus Tüll ist in schimmernde Pailletten sowie in Kristalle gehüllt.

LOEWE

BALLY

Ein Besuch bei Pacman & Co.: Mit seiner Strickumrandung im Pixeleffekt ist dieser Pullover ein Tribut an die Acht-BitÄra der Videospiele, in der simple Blöcke und Pixel die Fantasie von Millionen von Spielern auf der ganzen Welt entfachten.

Für den Märchenball benötigt die Prinzessin das richtige Schuhwerk. Die «Byntia», eines der Modelle der neuen «Ballyrina»Kollektion, verführt in poolblauem Pastell und zeitlosem Glitzer.

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POLO-CHIC

Autorin_Swenja Willms

©Gucci

Symbol zeitloser Eleganz und sportlicher Raffinesse: das Polohemd. Mit dem charakteristischen Kragen und den kurzen Ärmeln verkörpert es Stil und Bequemlichkeit gleichermassen. Der Ursprung mag auf dem Polo-Feld liegen, doch seine Vielseitigkeit hat längst die Grenzen dieses Spiels überschritten. Nun setzt es für die aktuelle Saison neue Trends.

Tie Dye verleiht diesem Polo von Porenza Shouler eine moderne Note.

Rot ist die Farbe der Saison: Poloshirt aus Baumwollpiqué im klassischen Stil, verziert mit einem MonclerLogo-Patch auf der Brust.

Unerwartete Kontraste und das unverkennbare «GG»-Motiv verleihen diesem Poloshirt von Gucci eine gelungene Prise Hollywood-Glamour.

Langarm-Polohemd im Rugby-Stil mit Intarsien aus Leder von Louis Vuitton

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Für entspannte Tage: das gemütliche LangarmPolo von Jacquemus im flauschigen Strickstoff.

©Dior

Das Poloshirt als StatementPiece: Balmain fusioniert Textur mit verspielten Details.

Ein Gefühl von frischer, verspielter Modernität, Praktikabilität und Leichtigkeit: Dior flirtet mit Pop-Exzess und verpasst Polos einen farbenfrohen Anstrich.

Das Polo aus der «Double B»-Kollektion von BOSS überzeugt durch einen besonderen, klassischen Look.

Miu Miu kombiniert ein lebhaftes Streifenmuster mit einem Federbesatz am Saum.

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©Missoni

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Acne Studios setzt auf Frühlingsfarben und Streifenmuster.

Trendiger DenimChic von Loewe: Poloshirt, gefertigt aus Samt-Denim im verwaschenen Look

Missoni belebt das Polo mit lockeren Silhouetten und wilden Zickzackmustern.

Plissiertes Retro-TennisPoloshirt im Strickstil, inspiriert von der charakteristischen modernen AthleisureÄsthetik des Hauses Casablanca

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Kontrastierende Streifenkragen und gerippte Ärmel sorgen bei Paul Smith für den besonderen Twist.

©Prada

Porenza Shouler schneidert eine Hommage an den Reitsport im Oversized-Look.

Warmes und kuscheliges KaschmirPoloshirt mit einem rautenförmigen Intarsienmotiv von Prada

Halbärmeliges Poloshirt aus Woll-Mouliné-Strick mit raffiniertem Lederbesatz von Tod’s – modern und gleichzeitig feminin

Lässigkeit und Eleganz kombiniert Burberry mithilfe eines Polokleids aus Baumwolle und Seide mit Jacquard-Mustern.

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TSATSAS

WOMEN

©Isidore Montag / Gorunway.com

Ein handgeschliffenes marmoriertes Nubukleder bildet die Basis von «MARMORATO», dem neuen Projekt des Taschen- und Accessoirelabels TSATSAS. Dabei reichen die Taschenmodelle von kleinen Abendtaschen über grossformatige tägliche Begleiter bis hin zu ikonischen, abstrakteren Modellen.

AQUAZURRA

Perfekt für Arbeit und Freizeit strahlen diese Mokassins eine mühelose Eleganz aus. Kunstvoll aus poliertem schwarzem und weissem Leder in Italien gefertigt, zeichnen sie sich durch eine schlanke Mandelform, leichte Absätze und goldene Hardware aus, die der schlichten Silhouette sofort Raffinesse verleihen.

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VICTORIA BECKHAM

Victoria Beckham präsentiert eine persönliche Frühjahrskollektion, inspiriert von ihrer Beziehung zum Tanz und der britischen Landschaft. Die Designs integrieren Elemente wie Ballettkleider und gestrickte Leotards, luftige Outdoor-Jacken sowie transparente Tüllkleider für eine Illusion von Bewegung.

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THE ATTICO

Exzentrische Stücke und auffällige Silhouetten prägen die Kollektionen von The Attico. Der übergrosse Blazer «Glen», gefertigt in Italien aus luxuriöser beiger Gabardine, ist ein Muss für Modebegeisterte, die sowohl nach Komfort als auch nach hochwertiger Handwerkskunst suchen.

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STILISTISCHE FUSION

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Autorin_Swenja Willms Bilder_zVg

Im Jahr 2024 erleben zwei Ikonen, The Dolder Grand und die Luxus­ modemarke windsor., eine kreative Fusion. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist eine exklusive Capsule Collection, die das Beste aus beiden Welten in einem harmonischen Zusammenspiel von Stil und Komfort vereint.

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In einer Ära der Innovationen und des Aufbruchs entstanden im späten 19. Jahrhundert zwei aussergewöhnliche Unternehmungen: 1889 die Gründung von windsor., einer Modemarke, die bis heute für selbstbewussten Luxus steht, und 1899 der Bau des Dolder Grand, eines Wahrzeichens von Zürich, das Luxus und Moderne verkörpert. Beide Marken teilen nicht nur ihre Geschichte, sondern auch ein gemeinsames Mindset: den Mut zum Unterschied und einen kompromisslosen Anspruch an Qualität. So verbindet sich die neue windsor.-­ Kollektion, die für entspannten Luxus und einen «sophisticated style» steht, nahtlos mit dem einzigartigen Erlebnis des Dolder Grand.

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Gäste, die im Dolder Grand einchecken, betreten eine Welt der höchsten Gastfreundschaft auf einem neuen und unkonventionellen Niveau. Die Capsule Collection spiegelt diese Vereinigung von Tradition und Moderne wider, indem sie zeitloses Design, perfekte Passform und hochwertige Materialien miteinander verschmelzen lässt. Die Kollektion unter dem Motto «Relaxed Tailored Luxury» umfasst eine Bomberjacke, einen Pyjama und Sweater, ein Shirt und eine Basecap als zeitlose Fashion-Icons. Die Inszenierung der Kampagne für die Capsule Collection erfolgte in Zusammenarbeit mit dem renommierten Starfotografen Hugo Comte. Die Bilder, stilisiert und überzogen, reflektieren mutig den Zeitgeist und setzen ein eigenes Statement für die einzigartige Zusammenarbeit. Die exklusiven Stücke mit Sammlercharakter sind ab dem 22. Februar 2024 sowohl im Hotelshop des Dolder Grand als auch in ausgewählten Department Stores und im windsor.-Onlineshop erhältlich.


PRESTIGE

&

STILL

stilvoll

In Falconeris neuer Kollektion verschmilzt die Fusion von Funktionalität und Stil zu einem harmonischen Ganzen. Spezialisiert auf hochwertige Kaschmirstrickware, stellt sich die Marke den Bedürfnissen nach einem gesunden Lebensstil und einem harmonischen Miteinander mit der Natur. Das Herzstück der Kollektion bleibt

das charakteristische Kaschmir, bezogen aus der Mongolei, für unvergleichliche Weichheit und strapazierfähige Kleidungsstücke, gehalten in einer sanften Farbpalette von hellen und neutralen Tönen, von Weiss über Vanilla Light bis hin zu Rum, begleitet von zeitlosem Schwarz und erfrischendem Ozeanblau.

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TRENDS ZEGNA

Diese Sonnenbrille aus Havana-Acetat ist mit ihrem markanten Gestell ein echtes Statement-Accessoire. Die leicht eckigen, schlichten Gläser werden durch einen klassischen Keyhole-Steg ergänzt, der für einen eleganten Look sorgt. Das Zegna 232 Road Brand Mark auf der Innenseite der Bügel vervollständigt das Design gekonnt.

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MEN

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FASHION

DRIES VAN NOTEN

Die Frühjahrskollektion von Dries Van Noten zeigt eine eindrucksvolle Kollektion, die Eleganz und Männlichkeit auf moderne Weise interpretiert. Mit einer Mischung aus Streetwear und raffinierten Stücken präsentiert die Kollektion Jacken, Hosen und Röcke, die durch eine einzigartige Patina und eine gekonnte Farbpalette von Bronze und Gold bis Aubergine und Senf gekennzeichnet sind. Die sorgfältig ausgewählten Materialien wie Herringbone-Wolle und Slubby-Shantung-Seide verleihen den Kleidungsstücken sowohl visuelle als auch taktile Texturen.

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GIVENCHY

Jeder Schritt ein bisschen nachhaltiger: Die «G4» Sneaker aus geschmeidigem Kalbsleder mit perforierten Details verwenden eine injizierte Sohle, die ohne Klebstoff auskommt, und eine Färbetechnik, die den Wasserverbrauch und den Einsatz von Chemikalien reduziert. Das markante «4G»-Emblem an der Seite wird durch feine Nähte hervorgehoben und setzt subtile Akzente.

G

GIORGIO ARMANI

Ausgefallene Shopper-Tasche aus zweifarbiger Trikot-Strickware und Leder, mit doppeltem Griff und abnehmbarem Schulterriemen. Dieser Stil, auch perfekt für den Transport des Laptops geeignet, ist in einer praktischen Grösse erhältlich und verfügt über eine abnehmbare Reissverschlusstasche, perfekt für das sichere Auf bewahren eines Mobiltelefons, der Brieftasche oder des Schlüssels.

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BE AUTY & WELL BEING PRESTIGE

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BEAUTY &WELLBEING

LUXUS,

Autor_Urs Huebscher Bilder_Villa Eden

Gesundheit Genuss

&

Hand in Hand

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VILLA EDEN «Sich um sich selbst zu kümmern, ist der beste Weg, sich um andere kümmern zu können.» Dem Leitfaden des Autors Brian McGill folgt die Villa Eden. Ausgezeichnet für das beste Spa-Konzept und als das «Best Destination Spa» in Europa, zählt das aussergewöhnliche Refugium, das sich mit nur 25 exquisiten Suiten herrlich in einen privaten Park bettet, zu den führenden Retreat-Hotels weltweit.

Meran in Südtirol bietet eine selten hohe Lebensqualität: mediterranes Klima inmitten imposanter Berggipfel, die wohl schönsten Wanderwege zwischen Wein- und Obstgärten, gesäumt von Burgen und Schlössern. Ein Paradies für jegliche Art von Outdooraktivitäten zu allen Jahreszeiten. Auch kulturell ist die Stadt an der Passer eine Entdeckung – mit erstklassigen Veranstaltungen rund ums Jahr. Persönlich als «Leading Hotel of the World» geführt, ist die Villa Eden ein ganz besonderer Ort für anspruchsvolle Gäste, die Entspannung suchen und auf keinen Luxus verzichten wollen. Dabei haben sie die freie Wahl, ob sie sich in der wunderbaren Oase eines Luxushotels nach allen Regeln der Hospitality-Kunst verwöhnen lassen oder sich mit dem erstklassigen und mehrfach prämierten Eden’s-Health-Longevity-Konzept transformieren und neu ausrichten wollen. «Wir stellen fest, dass ein hoher Prozentsatz unserer Gäste uns für einen entspannten Genussaufenthalt bucht. Sind sie dann bei uns, werden sie neugierig und testen unsere Health-Treatments – und kommen dann genau deswegen wieder», freut sich Angelika Schmid, Eigentümerin und Gastgeberin der Villa Eden.

Sterneküche, alles ganz persönlich-familiär, garantieren sofortiges Wohlfühlen und Loslassen. Immer steht der Mensch im Mittelpunkt – und damit seine individuellen Wünsche und Bedürfnisse für Lebensfreude und Wohlgefühl. Bestenfalls für einen nachhaltig positiven Lebensstil, der ein gesünderes und längeres Leben verspricht. Daher ist das Treatment-Angebot der Villa Eden vielfältig und wird individuell angepasst. Berücksichtigt sind alle Bereiche – von medizinisch-interdisziplinär über die Ernährung und Ästhetik bis zur körperlichen Aktivität.

GESUNDHEIT UND GENUSS GEHEN HAND IN HAND – LEBENSFREUDE STEHT IM MITTELPUNKT Die Vision von Angelika Schmid ist einfach und herausfordernd zugleich: Balance aus Luxus, Genuss und Gesundheit zur perfekten Regeneration und Erholung. Sie spricht vom intelligenten Lebensstil des «Better Aging» und macht weltweit auf sich aufmerksam. Elegante Suiten, Adults only, exzellenter Service und

LONGEVITY – GESUNDHEITSWELLNESS DER ZUKUNFT Länger besser leben – das ist das vorrangige Ziel des Eden’s-Health-­ Konzepts. Über vier Jahrzehnte hinweg entwickelt und in der Villa Eden in der täglichen Praxis gereift, basiert dieser Ansatz auf den wertvollen Erkenntnissen der Präventivmedizin, Energiemedizin, Psychoneuroimmunologie, Chronomedizin und der modernen Langlebigkeitsmedizin.

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BEAUTY &WELLBEING

Den Körper zu entschlacken und zu regenerieren, ist die Basis, um seine Selbstheilungskräfte neu zu organisieren. Der Mensch wird in seiner Ganzheit gesehen und individuell behandelt, um seine Gesundheit und Lebensqualität zu fördern. PIONIER BEI HEALTHY GOURMET CUISINE – «NACHHALTIGER GENUSS MUSS KEIN LASTER SEIN» Gesunder Genuss ohne Verzicht – auch bei der Kulinarik ist die Villa Eden Vorreiter und beweist, dass Genuss und Gesundheit miteinander harmonieren können. Sternekoch Marcello Corrado zeichnet verantwortlich für die drei Restaurant-Konzepte: Im Eden’s Park Pleasure verbindet er alpin-regionale Kochtradition mit mediterraner Frische, saisonal-leicht und bekömmlich mit herrlichen Aromen und modernen Interpretationen. Im Eden’s Park Detox bietet er hingegen dem Gast kreative Diätmenüs an, die dank geschmackvoller Zutaten und Kochkunst eine neue Dimension der gesunden Küche erleben lassen. Die Quintessenz überall: Gesunde Ernährung ist aus unserem Lebensstil nicht mehr wegzudenken. Absolutes Highlight eines jeden Villa-Eden-Aufenthalts ist ein Abend im Tasting Room: In privater Atmosphäre, entweder bei Kaminfeuer im «Salon Le Cheminée» oder auf der eleganten Parkterrasse, verblüfft Marcello Corrado mit seinen Kreationen und erzählt von seiner beruflichen Reise, die ihn in die Villa Eden geführt hat, um Genuss und Leichtigkeit harmonisch verschmelzen zu lassen. EDEN’S HEALTH – LONGEVITY MED CENTER: GRUNDSTEIN FÜR MEHR LEBENSQUALITÄT In wenigen Tagen zu einem neuen, verbesserten Lebensstil: Der persönliche Health & Spa Consultant stellt ein individuell abgestimmtes Angebot aus modernster Longevity-Medizin, Naturkosmetik, Yoga und Personal Training zusammen. Absolute Highlights: die DRIPBaR mit Vitamin-Infusionen und der überaus effektiven Ozon-Sauerstoff-Therapie, der Epigenetik-Test und die hochwertige Villa-Eden-Kosmetiklinie aus rein natürlichen Inhaltsstoffen. Damit nicht genug: Das Ärzteteam der Villa Eden besteht aus italienischen und deutschen Spezialisten, die täglich und ausschliesslich den Gästen der Villa Eden zur Verfügung stehen.

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DIE BASIS – MEDIZINISCHER CHECK-UP AUCH MIT EPIGENETISCHEM TEST Ratgeber für alle individuellen Programme ist der umfassende Health-Check zu Beginn. Mit dem epigenetischen Test werden über die Haarwurzel über 800 verschiedene Bio-Marker berücksichtigt, die Risikofaktoren erkennen lassen – Beispiele sind der Mangel an Vitaminen und Spurenelementen, die Knochendichte, der Hormonstoffwechsel oder die so wichtige Darmflora. FÜR NATÜRLICHE UND AUTHENTISCHE SCHÖNHEIT: KOSMETIK Á LA VILLA EDEN Seit Jahren wird die eigene Produktlinie «Cosmetics by Villa Eden» von einem internationalen Expertenteam entwickelt, um der Haut durch die Energie der Natur eine schöne und junge Ausstrahlung zu verleihen. Jedes Kosmetikum ist reich an seltenen und wertvollen Wirkstoffen, Extrakte aus frischen Pflanzenzellen werden hochkonzentriert verwendet, um die angeborene Strahlkraft und Elastizität der Haut sowie den Teint zu erhalten und den Prozess der Hautalterung schonend zu verlangsamen. Bei der Gewinnung der pflanzlichen Inhaltsstoffe wird besonderer Wert auf den Schutz der Biodiversität und auf den schonenden Umgang mit den Ressourcen gelegt. GESCHÄTZT IN BERÜHMTEN KREISEN Die Villa Eden gehört zu den Leading Hotels of the World und ist mehrfach prämiert. Erst 2023 wurde sie mit dem European Health & Spa Award als Best European Wellness Clinic und mit dem Condé Nast Spa Award als Best Destination Spa ausgezeichnet. Eine Reihe international bekannter Persönlichkeiten aus allen Bereichen schätzt seit Langem die ganzheitliche Philosophie der Villa Eden und kommt immer wieder, darunter Barbra Streisand und James Brolin, Eros Ramazzotti und Ornella Muti. Zudem ist Meran gut erreichbar, ob mit dem Auto oder per Zug von / über München und Zürich. Die Villa Eden bietet natürlich ihren Gästen natürlich auch einen kostenlosen Transfer mit dem eigenen Limousinenservice zum Flughafen Bozen (30 Minuten Fahrtzeit) an. WWW.VILLA-EDEN.COM

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TRENDS

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BEAUTY &WELLBEING

ORIBE

©Chanel

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Das neue und verbesserte «Bright Blonde Radiance & Repair Treatment» für natürliches oder blond koloriertes Haar. Die neue, verbesserte Formulierung hilft dabei, blondes Haar opulent mit Feuchtigkeit zu versorgen und zu reparieren. Mit 13-mal mehr reinen ViolettPigmenten, um die Haarfarbe sofort zum Strahlen zu bringen, den Ton auszugleichen und Gelbstich zu beseitigen.

CAUDALIE

Die Zukunft des Kollagens: vegan und nachhaltig. Die hautverdichtende KaschmirCreme «Resveratrol–Lift» bietet eine innovative Lösung zur Korrektur von Falten und Straffung der Haut. Das pflanzliche Kollagen, ergänzt durch eine exklusive AntiAging-Formel, sorgt für eine aufgepolsterte und sichtbar jünger aussehende Haut.

CHANEL

BEAUTY

Chanel hat die glamourösen und ausgelassenen Nächte von Mademoiselle in einer exklusiven Lidschattenpalette eingefangen: «Les 4 Ombres Éclat De Nuit». Diese Zusammenstellung feiert die hohe Kunst der Smoky Eyes. Vier raffinierte Farbtöne, die spielend leicht zu verwenden sind, verleihen der Nacht eine unvergleichliche Eleganz.

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RIVOLI

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In der Nacht erreichen die Zellerneuerung sowie alle damit zusammenhängenden Stoffwechselprozesse ihren Höhepunkt. Die Haut hat ihr Schutzschild herabgesetzt und ist empfänglicher für die externe Wirkstoffzufuhr. Während der Nachtruhe unterstützt «L’Eau de Nuit N°02» die Haut auf mehreren Ebenen: Die Pflege bekämpft freie Radikale, stimuliert die Zellvitalität und repariert das Hautgewebe, um die Haut bestmöglich auf den nächsten Tag vorzubereiten.

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DUFT DER Christian Diors erstes Parfüm, «Miss Dior», wurde nicht nur als Duft, sondern auch als Symbol für die Jugendlichkeit und den Optimismus seiner Ära geschaffen. Die Neuauflage setzt sein Bestreben nach Beständigkeit unermüdlich fort.

Autorin_Swenja Willms Bilder_Christian Dior Parfums

JUGEND

Christian Dior, der legendäre Modedesigner, träumte nicht nur von Kleidung, sondern auch von einem Duft, der seine Visionen und den Geist der Zeit einfangen würde. «Castor», der hellste Stern im Sternbild Zwillinge, war der Codename, den man dem Duft gab, bevor der Name «Miss Dior» gefunden wurde. War dies eine geheimnisvolle Anspielung auf den Stern, der zufällig entdeckt wurde und das Schicksal von Christian Dior beeinflussen sollte? Oder dachte er eher an die himmlischen Lichter, die er so sehr liebte, während er sie tief in den sommerlichen Nächten der Provence bewunderte, die nach Jasmin dufteten? Als der Modedesigner seine erste Parfümkreation schuf, wollte er mehr als nur einen Duft – er wollte ein Erlebnis erschaffen, das die Jugendlichkeit und den Optimismus seiner Ära verkörperte. Denn der Duft erschien 1967 gleichzeitig mit der allerersten Ready-­ to-Wear-Kollektion des Hauses, die sich an die jungen Menschen richtete, die mutig genug waren, die knalligen Farben der Revolutionszeit der 60er-Jahre zu tragen, die damals in vollem Gange war. So wurde «Miss Dior» zu einem Symbol für eine neue Generation, die das Leben in vollen Zügen geniesst und bereit ist, die Welt zu erobern. Seit diesem beeindruckenden Debüt hat sich Christian Diors «einzige Tochter», wie er sie gerne nannte, durch die Zeit bewegt und sich ständig weiterentwickelt, ohne auch nur einen Zentimeter ihrer Jugendlichkeit und ihrer bemerkenswerten Strahlkraft aufzugeben. Geliebt und gefeiert, blieb «Miss Dior» das ewig junge Parfüm des Hauses Dior.

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BEAUTY &WELLBEING

DIE VIELFALT DES JASMINS Der Jasmin, eine Blume von aussergewöhnlicher Schönheit und besonderem Duft, hat eine lange Geschichte in der Parfümerie. Seit Jasmin erstmals im 16. Jahrhundert in Grasse für Parfüms verwendet wurde, hat sich die Verarbeitung dieser Blume durch verschiedene Verfahren entwickelt. Enfleurage, im 18. Jahrhundert entwickelt, lieferte eine ölige Pomade, in der die kräftigsten und intensivsten Noten von Jasmin gesammelt und isoliert werden konnten. Später zielte die Entwicklung von Extraktionsverfahren mit flüchtigen Lösungsmitteln und CO2 darauf ab, die frisch gepflückte Blume wiederzugeben. Parfümeur Francis Kurkdjian weiss, dass Jasmin mit einer Vielzahl harmonischer Noten begabt ist: Er kann morgens grün sein, wenn er gepflückt wird, und leicht orange und fruchtig bei Einbruch der Nacht. Für «Miss Dior» wollte er zu ihren strahlenden und umhüllenden, fruchtigen, gourmandigen Facetten zurückkehren. Dieser spezielle Jasmin dient als Herznote der neuen «Miss Dior»-­Parfümkomposition und verleiht ihr eine unvergleichliche Sinnlichkeit und Raffinesse. Die köstlichen Aromen von wilden Erdbeeren sorgen für einen fruchtigen Twist. Diese lebhaften Duftnoten werden von einer warmen, sinnlichen Basis aus Holz und Amber getragen. Ein grosszügiger Hauch von sauberem Patchouli verleiht dem Duft Tiefe, während eine dichte und fesselnde Note von Alaskazedern eine dunkle Nuance hinzufügt. Ein erdiges Moosbett umhüllt sanft die kühnen Fruchtaromen und die blumige Schönheit des Dufts.

Der Flakon von Miss Dior ist ebenso ikonisch wie der Duft selbst. Mit seiner eleganten Silhouette verkörpert er die Couture-Identität von Dior und strahlt zeitlose Eleganz aus.

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PFLANZENKRAFT PRESTIGE

Indem wir uns der Kraft der Natur zuwenden, können wir eine Hautpflege-Routine schaffen, die nicht nur unserer Haut, sondern auch unserer Umwelt zugutekommt. Von beruhigenden Aloe-vera-Extrakten bis hin zu nährenden Ölen wie Jojoba und Kokosnuss – pflanzliche Inhaltsstoffe haben einen festen Platz in der täglichen Schönheitsroutine verdient.

EFILOW

Die Artischocke ist reich an verschiedenen Vitaminen und Cinnarin, die hautberuhigend wirken, das Öl-FeuchtigkeitsGleichgewicht ausgleichen und die durch Umwelteinf lüsse gereizte Haut schützen. So werden die Hautbarriere und die Selbsterneuerungskraft der Haut gestärkt. Deswegen enthält das gelartige Serum von Efilow 75 Prozent Artischocke. Dadurch

THE BAUMERY

wird empfindliche Haut schnell beruhigt und gerötete Stellen können abklingen.

The baumery ist eine einzigartige Fusion tradierter Rezepturen der Heilkunde mit pharmazeutischer Dermatologie und puren, natürlichen Inhaltsstoffen. Die drei Pflegeprodukte aus dem Hause – Lippenbalsam, Peeling und Maske – schöpfen ihre Kraft aus Sheabutter, Senfsprossen oder Aloe vera und sorgen für spürbar weiche und reparierte Lippen.

IRÄYE

Mit «The Shaping Body Cream» bereichert das Schweizer Beautylabel IRÄYE sein Sortiment um ein weiteres hocheffizientes Produkt, das sich auf das Lymphsystem

MILA D’OPIZ

konzentriert und dessen Aufgabe als eingebautes Reinigungssystem des Körpers

72K

Die reichhaltige und beruhigende «The

unterstreicht. Der eigens entwickelte

Multi-Talent Cream Mask» ist ein effektiver

Zusätzlich zu den bekannten Pf legelinien

«Lymphactive™ Complex» ist verantwort-

Wirkstoff-Booster für Hydratation und

hat Mila d’Opiz die neue «Classic»-Linie

lich für die Aktivierung des Lymphsystems

Strahlkraft, der die Zeichen der Hautalte­

ins Leben gerufen – eine Linie mit Pf lege-

und besteht aus fünf pf lanzlichen Lymph-

rung bekämpft. Angereichert mit dem

systemen für jeden Hauttyp und jeden

aktivatoren. Schwellungen werden gemildert,

Artemisia C-08UC Complex®, der vor allem

Hautzustand. Die Allround-Creme mit

Elastizität wird gefördert und Hautreizungen

aus hautrelevanten Inhaltsstoffen besteht,

Macadamia, Sheabutter, Wiesenschaum-

werden minimiert.

die aus der Pf lanze Artemisia Annua ext-

kraut und Ringelblume gleicht Haut­

rahiert werden, ist er eine natürliche

unebenheiten aus, wirkt regenerierend

Kraftquelle für die Haut und ein Schutz-

und feuchtigkeitsspendend.

schild gegen die Hautalterung.

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Spürbar mehr Spannkraft und Festigkeit. Hochwirksame Rezepturen für reife Haut: Regeneration Intensiv pflegt mit nährenden, zart schmelzenden Texturen. Vitaminreiche Öle und vitalisierende Heilpflanzenauszüge unterstützen die Hautelastizität. Deine Haut ist den ganzen Tag versorgt, fühlt sich glatt und geschmeidig an. 100 % zertifizierte, wirksame Naturkosmetik. Anders seit 1967. www.drhauschka.ch


PRESTIGE

VERFÜHRERISCHE ESSENZEN

Von sinnlichen Blütenbouquets bis hin zu erfrischenden Zitrusnoten – diese Parfüms nehmen uns im Frühjahr mit auf eine olfaktorische Reise voller Entdeckungen.

BIRKHOLZ

«Flora Femina» ist eine liebliche Hommage an die moderne selbstbewusste Frau, die in ihren Facetten so vielfältig ist wie ein Blütenensemble. Blumig-pudrig mit weissen Lilien, Rose sowie fruchtigen Nuancen aus schwarzer Johannisbeere und Aprikose verkörpern den facettenreichen Duft.

ACQUA DI PARMA

Seit 1916 gilt Acqua di Parma «Colonia» als zeitloses Meisterwerk. Der Duft, geschaffen vom visionären Baron Carlo Magnani, verkörpert einen dynamischen, modernen Lifestyle. Die Mischung aus Zitrone, kalabrischer Bergamotte und Orange verleiht dem Duft einen strahlenden Charakter. Lavendel, Rose und Rosmarin dominieren die Herznote, während warmes Vetiver, Sandelholz und Patschuli die Basisnote bilden.

TOM FORD

Weit entfernt von unschuldig: «Vanilla Sex» ist der Inbegriff sinnlicher Freude. Eine einzigartige Mischung, geschaffen durch tiefe Vanillearoma-Akkorde und subtile florale Nuancen wie Jasmin. Das Ergebnis ist ein unerwarteter und verführerischer Duft, der durch holzige und würzige Noten ergänzt wird und eine unvergleichliche Eleganz ausstrahlt.

JUSBOX

Parfümeur Julien Rasquinet hat für «Suit of Lights» die einzigartige Schönheit eines Diamanten in einem olfaktorischen Meisterwerk eingefangen. Ein lebendiger und betörender Auftakt aus spritziger gelber Mandarine, elegantem Veilchen und frischen Noten von Birne und Geissblatt eröffnet das olfaktorische Ballett. Jasmin-­ Sambac und Orangenblüten stehlen mit ihrer strahlenden Präsenz die Bühne, begleitet von zarten Blütennoten von Freesien und Geranien. Eine intensive Basis von Zedern- und Sandelholz sowie sinnlicher, samtiger Moschus umhüllen die Komposition.

ROJA

«Elysium», ein erfrischendes Parfüm, empfängt uns mit einer Fülle von Geschenken aus der Natur. Diese ätherische Mischung aus köstlichen Früchten und zarten Blüten schwebt in einer sanften Moschuswolke und lässt uns in eine Welt der Sinnlichkeit eintauchen. Abgerundet mit einem Hauch von Rosa Pfeffer, der dem Elysium-Erlebnis einen zusätzlichen Hauch von Magie verleiht.

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HÖHLEN LEBEN

Autorin_Swenja Willms Bilder_Anna Dave

Geprägt von der Sehnsucht nach Räumen, die nicht nur funktional, sondern auch geerdet sind: Das «Casa Orgánica» ist mehr als ein Bauprojekt; es ist ein kühner Ausdruck zeitgenössischer Lebensart, der die Symbiose zwischen modernem Design und der organischen Pracht unserer Umwelt perfekt einfängt.

Das «Casa Orgánica», geboren aus der Vision des mexikanischen Architekten Javier Senosiain, einen Raum zu schaffen, der den ökologischen, physischen und psychologischen Bedürfnissen des Menschen gerecht wird, ist eine faszinierende Fusion aus modernem Design und natürlicher Harmonie. Das Haus sollte die Geborgenheit mütterlichen Klöster, von Tierunterkünften und natürlicher Höhlen widerspiegeln. Die Grundlage für dieses Konzept liegt in der Einfachheit und Funktionalität von Räumen, die die natürlichen Bewegungen des Menschen unterstützen. Inspiriert von der Idee, dass der Raum den Menschen formt und umgekehrt, wird eine harmonische Verbindung zwischen dem Ursprung in der Natur und der historischen Entwicklung geschaffen. Der Bauprozess des organischen Hauses erforderte ein formbares Material, das sich dem einzigartigen Design anpassen konnte. Die Wahl fiel auf Ferrozement, einen Stahlbeton, der eine monolithische, formbare und hochelastische Skulptur versprach. Ursprünglich als Ein-Schlafzimmer-­ Haus konzipiert, musste das organische Haus mit dem Wachstum der Familie Senosiain erweitert werden. Der Eingang zum Inneren des organischen Hauses erfolgt durch eine spiral­ förmige Treppe, die in den Tunnel führt. Dies erzeugt die faszinierende Illusion, in die Erde einzutreten, bevor man den Wohn-, Ess- und

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Kochbereich oder den entlegensten Bereich, den Schlafbereich, erreicht. Der sandfarbene Teppich auf dem Boden, an den Wänden und der Decke schafft eine chromatische Kontinuität, die das Haus mit der Erde verbindet. Das Wohnzimmer verfügt über ein gebogenes Fenster, das die visuelle Perspektive erweitert und gleichzeitig Schutz vor Sonne, Staub, Wind und Regen bietet. Die strategische Ausrichtung der Fenster nach Süden sorgt dafür, dass im Winter kein Sonnenlicht fehlt. Mit seinen organischen Formen und der halbversenkten Struktur bietet das Haus nicht nur Widerstand gegen den Wind, sondern agiert auch als antiseismischer Schutz. Im Inneren des Hauses herrscht eine konstante Temperatur zwischen 18 und 22 Grad Celsius, begleitet von einer Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent. Diese natürliche Regulation ermöglicht eine angenehme Wärme im Winter und Kühlung im Sommer. Die Erde und die Sonne arbeiten harmonisch zusammen, um eine stabile Temperatur im Inneren des Hauses zu gewährleisten, was nicht nur den Wohnkomfort steigert, sondern auch zur Vorbeugung von Atemwegsproblemen beiträgt.

Das Betreten des Gartens ist wie ein Spaziergang auf dem Dach des Hauses, ohne es zu realisieren. Von aussen betrachtet, verschwindet das organische Haus fast vollständig unter einer grünen Decke aus Gras, Sträuchern, Bäumen und Blumen. Dieser grüne Teppich produziert nicht nur Sauerstoff, sondern filtert auch effektiv Schadstoffe aus der Luft und schafft so ein gesundes Mikroklima. ARCHITEKT DER SYMBIOSE ZWISCHEN MENSCH UND NATUR Javier Senosiain Aguilar ist mehr als nur ein Architekt; er ist ein Schöpfer von Lebensräumen, die den Menschen wieder mit der Natur verbinden. Sein Studium an der National Autonomous University of Mexico schloss er 1972 ab, und seitdem teilt er sein Wissen als Dozent im Design-Workshop und der Architekturtheorie. Eine Zeit lang lenkte er sogar die Geschicke als akademischer Sekretär dieser renommierten Fakultät. Senosiains professionelle Tätigkeiten erstrecken sich über eine breite Palette, von Bürogebäuden über Wohnhäuser bis hin zu Industrieanlagen und Gebäuden für touristische Aktivitäten. Dabei hat er nicht nur sein architektonisches Talent eingesetzt, sondern auch einen bedeutenden Teil seines Berufslebens der Erforschung des menschlichen Lebensraums in Verbindung mit der Natur gewidmet.

Die in New York ansässige Fotografin Anna Dave erschafft durch ihre Linse eine faszinierende Verbindung von Architektur und Lifestyle. Obwohl sie eine formelle Ausbildung und Schulung als Architektin genossen hat, war das Festhalten, Inszenieren und Archivieren ihrer Lebensumgebung schon immer ein integraler Bestandteil ihres Lebens. Ihre Fotos, die sie auf der ganzen Welt aufnimmt, haben das Ziel, geografische Grenzen und kulturelle Unterschiede zu verwischen. Durch ihre Arbeit entsteht eine visuelle Welt, die nicht nur die Schönheit verschiedener Orte einfängt, sondern auch eine einzigartige Verbindung zwischen Menschen, Architektur und dem alltäglichen Leben herstellt – so wie das «Casa Orgánica».

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RAUM

Autorin_Swenja Willms Bilder_talsee AG

LIVING

FÜR

RITUALE Was haben die Luzerner Seelandschaft und ein Badezimmer gemeinsam? Es sind Ruhepole und Refugien, die die Sinne verwöhnen. Inspiriert von der Natur und Schönheit des Seetals, werden in Hochdorf bei Luzern einzigartige Lebensräume und Badlandschaften geschaffen. Bruno Scherer, Geschäftsführer der talsee AG, gibt einen Einblick in die Erfolgsgeschichte eines Unternehmens, das das Bad in einen Ort der Erholung zu verwandeln weiss.

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«DAS BAD WURDE ZUM PRÄGENDEN RAUM FÜR TÄGLICHE RITUALE UND ZUM ERLEBNISORT FÜR PERSÖNLICHE UND WOHLTUENDE MOMENTE.» Bruno Scherer, Geschäftsführer der talsee AG

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LIVING

BRUNO SCHERER

GESCHÄFTSFÜHRER DER TALSEE AG

PRESTIGE: talsee ist eine junge Marke, blickt aber auf 125 Jahre Erfahrung zurück. Wie macht sich diese Erfahrung bemerkbar? BRUNO SCHERER: Seit 1896 sind wir bestrebt, kundenorientiert, innovativ und serviceorientiert zu sein, und werden dies in Zukunft noch weiter forcieren. Parallel zu unserer langjährigen Erfahrung haben wir uns in den vergangenen Jahrzehnten wertvolle Kompetenzen angeeignet, unter anderem in der Verarbeitung des Mineralwerkstoffs Corian®. Die Kernkompetenz von talsee liegt in massgefertigten Bad-Einrichtungen mit hohem Design- und Qualitätsanspruch. Dank der eigenen Produktion können wir jeglichen Kundenwunsch in Bezug auf Dimensionen und Materialisierung erfüllen. Made in Hochdorf, im luzernischen Seetal: Welche Bedeutung hat das für talsee? Das Luzerner Seetal ist seit der Gründung unser Hauptsitz. talsee bleibt seiner Heimat inmitten der Seen, Täler, Wälder und Berge der Schweiz treu. Hier liegt sowohl unsere Inspiration als auch unser Kapital in Form kompetenter und engagierter Mitarbeiter. Hier entwickeln und produzieren wir unsere Bad-­ Einrichtungen und leiten den Vertrieb – unterstützt durch inspirierende Ausstellungen in Basel, Bern, St. Gallen und Zürich – bis über die Landesgrenze hinaus. Dies ermöglicht es uns, unsere Produkte und Werte sowohl national als auch international nach aussen zu tragen. Weshalb nimmt die Bedeutung des Bads im Wohnraum stetig zu? Das Wohnen hat sich in den letzten Jahrzehnten ebenso verändert wie die Welt um uns herum. Das Bad wurde dabei zum prägenden Raum für tägliche Rituale und zum Erlebnisort für persönliche und wohltuende Momente. Wir gestalten solche Kraftorte in ihrer schönsten Form. Aus dieser Überzeugung heraus entwickeln, produzieren und vertreiben wir Dienstleistungen und Produkte für das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Menschen.

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Wie geht talsee mit dem Thema Nachhaltigkeit um? Wir verfügen über einen modernen, computergestützten Maschinenpark mit hoher Datendurchgängigkeit. Keine Bearbeitung wird dem Zufall überlassen, sondern es wird exakt das gefräst, gebohrt oder geleimt, was benötigt wird. Zeitlos elegantes Design und eine hohe Qualität sorgen dafür, dass die Menschen lange Freude an ihrem Bad haben. Im Fokus unserer Produktion stehen robuste und strapazierfähige Materialien und Produkte, die äusserst langlebig sind – die höchste Form von Nachhaltigkeit. Design und Funktion stehen oft im Widerspruch. Wie positio­ niert sich talsee in diesem Spannungsfeld? Gutes Design ist die Kombination von Funktion und Gestaltung, von Innovation und Ästhetik. talsee steht für hochwertige Badmöbel, die sich durch clevere Details und eine ausgeklügelte Funktionalität auszeichnen. Unsere Arbeit ist ebenso inspirierend wie innovativ und funktional. Unser Stil rundet unser Leitbild ab und verbindet Selbstbewusstsein mit Sinnlichkeit. Wir leben ihn sowohl in unseren Produkten als auch in unserem Auftritt – vom Erlebnis in unseren Ausstellungen bis hin zu unseren Mitarbeitenden. talsee verkauft einerseits direkt an den Endverbraucher, arbeitet andererseits aber auch eng mit Architekten für den Objektbereich zusammen. Was steckt hinter dieser Strategie? Unsere Kompetenzen im Bereich massvariabler Einrichtungen sind sowohl im Privaten als auch für Grossprojekte interessant. Grundrisse können millimetergenau ausgenutzt und vorproduzierte Elemente flexibel an abweichende Gegebenheiten angepasst werden. Beispielsweise bei Sanierungen von Wohnsiedlungen ist der Auftrag oft, einen Raumgewinn zu erzielen. Hier können wir überzeugende Lösungen bieten, die wir zudem vor Ort zeitsparend an die konkreten Raumverhältnisse anpassen. Was im Kleinen die grösstmögliche Individualität bedeutet, ermöglicht im Grossen die maximale Effizienz.


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Autorin_Maura Wasescha

DIE ALPINE

Der malerische Ort St. Moritz im Herzen der Schweizer Alpen ist ein Symbol für Eleganz und Exklusivität und zieht die Aufmerksamkeit anspruchsvoller Käufer auf dem Markt für Luxusimmobilien auf sich. Die Schweiz, die für ihre unberührten Landschaften und ihren tadellosen Lebensstandard bekannt ist, hat sich zu einem Magneten für diejenigen entwickelt, die nicht nur ein Zuhause, sondern auch einen Lebensstil suchen, der von Raffinesse, Ruhe und Sicherheit geprägt ist. St. Moritz mit seinen Weltklasse-Skigebieten und luxuriösen Annehmlichkeiten ist seit Langem ein Synonym für elitäre Freizeitgestaltung. Der Markt für Luxusimmobilien in diesem alpinen Wunderland ist ein kompliziertes Geflecht aus atemberaubenden Aussichten, architektonischen Meisterwerken und einem Lebensstil, der Eleganz und Abenteuer nahtlos miteinander verbindet. An der Spitze dieses Marktes stehen die Chalets am Suvretta, die den Berghang säumen und einen unvergleichlichen Blick auf schneebedeckte Gipfel und unberührte Seen bieten. Diese architektonischen Schmuckstücke, die oft mit traditioneller Schweizer Handwerkskunst und modernen Designprinzipien gebaut werden, definieren das Konzept des alpinen Lebens neu. Vom Boden bis zur Decke reichende Fenster rahmen den Panoramablick ein, während die Innenräume die besten Materialien und die beste Handwerkskunst präsentieren. In St. Moritz ist eine Immobilie nicht einfach nur ein Wohnsitz, sondern ein Zeugnis eines gut gelebten Lebens. Einer der Faktoren, die zur Anziehungskraft der St. Moritzer Luxusimmobilien beitragen, ist das Engagement des Ortes, seine Exklusivität zu wahren. Strenge Bauvorschriften und eine Obergrenze für die Bebauung von Grundstücken sorgen dafür, dass der Charme des Ortes intakt und die unberührte Landschaft erhalten bleibt und ein Gefühl der Privatsphäre garantiert wird, das vermögende Privatpersonen anspricht, die eine Pause von der hektischen Welt suchen. Die Exklusivität von St. Moritz beschränkt sich jedoch nicht nur auf seine Immobilien. Der Status des Ortes als Winterspielplatz wird durch seine renommierten Veranstaltungen, darunter die prestigeträchtigen White-Turf-­

ELEGANZ 150

Die Faszination von St. Moritz und des Schweizer Luxusimmobilienmarkts

Pferderennen, der SnowPolo World Cup und das St. Moritz Gourmet Festival, noch verstärkt. Für diejenigen, die in Luxus­immobilien investieren, geht es nicht nur darum, ein Haus zu erwerben, sondern auch darum, Teil einer Gemeinschaft zu werden, die die feinen Dinge des Lebens zu schätzen weiss. Neben St. Moritz übt die Schweiz eine weitere Anziehungskraft auf den Luxusimmobilienmarkt aus. Ihre stabile Wirtschaft, ihr hoher Lebensstandard und ihr Engagement für die Privatsphäre machen sie zu einem Zufluchtsort für Investoren, die einen langfristigen Wert suchen. Die Vorliebe der Schweizer für Präzision erstreckt sich auch auf den Immobilienmarkt. Die Transaktionen zeichnen sich durch Transparenz und Effizienz aus und gewährleisten einen reibungslosen Ablauf sowohl für Käufer als auch für Verkäufer. Die Neutralität und politische Stabilität des Landes tragen ebenfalls zu seiner Attraktivität bei und geben denjenigen, die in Schweizer Immobilien investieren, ein Gefühl der Sicherheit. Die Stärke des Schweizer Frankens und der gut etablierte Finanzsektor des Landes tragen zu seinem Status als sicherer Hafen für globale Investoren bei. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Luxusimmobilienmarkt in St. Moritz und der Schweiz eine harmonische Mischung aus natürlicher Schönheit, architektonischer Exzellenz und einem Lebens­stil darstellt, der über das Gewöhnliche hinausgeht. St. Moritz ist mit seinem exklusiven Charme ein Zeugnis alpiner Eleganz, während die Schweiz mit ihrer allgemeinen Attraktivität als sicheres und stabiles Investitionsziel eine Hochburg in der globalen Luxusimmobilienarena darstellt. Für diejenigen, die nicht nur eine Immobilie, sondern einen Lebensstil der Raffinesse suchen, locken die Schweizer Alpen mit Versprechen von unvergleichlichem Luxus und dauerhafter Raffinesse.


TRENDS

F

LIVING

FUORIPISTA

Die Marke Fuoripista unter der Kunstleitung von Adriano Design bietet eine innovative Perspektive im Bereich Sportgeräte für Indoor-Training und betont die Verbindung von Wohlbefinden und Bewegung mit elegantem Design. Neben seiner herausragenden Leistung für Indoor-Work-outs setzt das stationäre Fahrrad auf exklusive Materialien, um jedem Innenraum Eleganz zu verleihen.

M MOLTENI

Der «Petalo»-Armlehnsessel von Vincent Van Duysen aus der Outdoor «Timeout» Collection ist ein Meisterwerk sanfter Kurven, das mit seiner umschliessenden Rückenlehne eine gemütliche Oase schafft. Die Aluminiumstruktur in einem markanten Merlotrot, gewählt aufgrund ihrer recycelbaren Eigenschaften und Leichtigkeit, steht im Einklang mit der nachhaltigen Philosophie der Molteni Group.

MARGAUX KELLER

Inspiriert von der Sonne, einem Symbol für strahlende Macht und lebensspendende Wärme, präsentiert die «Sole Mio»Kollektion der französischen Designerin Margaux Keller handgefertigte Möbelstücke, die die perfekte Symbiose von Funktionalität und ästhetischer Raffinesse verkörpern. Die Designs, beeinflusst von der mediterranen Lebensweise, laden dazu ein, den Alltag mit sonnigem Charme und zeitloser Schönheit zu bereichern.

S

M STEINWAY & SONS

Steinway & Sons präsentiert die «Noé Limited Edition», eine moderne Interpretation des klassischen Flügels in Zusammenarbeit mit dem französischen Designer Noé Duchaufour-Lawrance. Handgefertigt in der Steinway-Manufaktur in Hamburg beeindruckt dieses elegante Meisterwerk mit einem fliessend geschwungenen Gehäuse, eine Hommage an Licht und Klang. Drei einzigartige Farbkonzepte, kombiniert mit passenden Furnieren, verleihen jedem Flügel eine individuelle Note.

LIVING 151


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Der Dekorationsstoff «CLYDE» aus der EcoProtect-Serie passt in jedes Ambiente. Sein leichter Glanz und der Multicolor-Effekt verleihen ihm eine lässige Optik.

HARMONIE IN DER 152


LIVING

MODERNE Autorin_Swenja Willms Bilder_JAB JOSEF ANSTOETZ KG

Zeitgenössisches Wohnen ist eine ständige Suche nach dem perfekten Gleichgewicht zwischen Ästhetik und Funktionalität. Moderne Wohnräume sollen nicht nur schön aussehen, sondern auch den Bedürfnissen und dem Lebensstil ihrer Bewohner gerecht werden. In dieser Hinsicht haben sich subtile grafische Dessins und Ton-in-Ton-Kombinationen als beliebte Wahl erwiesen, um Räume zu gestalten, die gleichzeitig ansprechend und beruhigend sind.

Die Verwendung von subtilen grafischen Dessins ermöglicht es, einem Raum eine gewisse Dynamik zu verleihen, ohne dabei überwältigend zu wirken. Statt auffälliger Muster, die die Sinne überfluten können, setzen moderne Designer auf dezente Linien, sanfte Kurven und geometrische Formen, die subtil in den Hintergrund treten und den Raum gleichzeitig interessant und ausgewogen wirken lassen. Thomas Fenn ist einer dieser Designer, die das Konzept des zeitgenössischen Wohnens nicht nur verstanden haben, sondern auch mit Leib und Seele leben. Getreu dem Motto «Carpe Diem» lebt der Designer von JAB ANSTOETZ Fabrics im Hier und Jetzt und versucht stets, aus allem etwas Sinnvolles und Gutes zu machen – und Wohnräume voller harmonischer Atmosphären zu schaffen. Derzeit widmet er sich in der neuen Kollektion «Cosmopolitan Living» grafischen Dessins auf Tapeten, Textilien, Teppichen oder Möbeln. «Mit der Kollektion Cosmopolitan Living haben wir das Thema Grafik zeitgemäss interpretiert. Die Dessins erhalten durch ihre raffinierte Webkonstruktion eine spannende, architektonisch anmutende Optik», erzählt Fenn. Herzstück der neuen Kollektion sind fünf strapazierfähige Möbelstoffe aus weicher Chenille und voluminösen Effektgarnen. Die Dessins der Oeko-­Tex-zertifizierten Mischgewebe zeigen attraktive Matt-Glanz-­ Kontraste, und dunkle Konturen verstärken die dreidimensionale Wirkung. Daneben arbeitet der Designer in der Frühjahrskollektion mit Ton-in-Ton-Kombinationen, um ein modernes Wohnambiente zu schaffen. Denn anstatt sich auf kontrastreiche Farbpaletten zu verlassen, die manchmal zu unruhig wirken können, setzen Designer auf Nuancen desselben Farbtons, um eine subtile und dennoch ansprechende visuelle Wirkung zu erzielen. Diese monochromen Farbschemata schaffen eine ruhige und ausgeglichene Atmosphäre im Raum und ermöglichen es den Bewohnern, sich zu entspannen und vom hektischen Alltag abzuschalten.

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Thomas Michael Fenn, Design & Development bei JAB ANSTOETZ Fabrics / Möbelstoffe

Die zehn Farbfamilien von «Cosmopolitan Living» bewegen sich im Spektrum von Bordeaux, Rostrot, Jade, Mint, Lindgrün, Royal­ blau, Silber, Sand, Greige und Mocca. Ein weiterer Vorteil von subtilen grafischen Dessins und Ton-in-Ton-Kombinationen ist ihre Vielseitigkeit. Sie passen sich nahtlos verschiedenen Einrichtungsstilen an, von minimalistisch bis hin zu gemütlich und von modern bis hin zu klassisch. Durch geschickte Kombination von Texturen, Materialien und Licht können Designer einzigartige und ansprechende Wohnräume schaffen, die die Persönlichkeit und den Geschmack ihrer Bewohner widerspiegeln. Um das Beste aus dieser Designästhetik herauszuholen, ist es wichtig, auf Details zu achten. Beleuchtung spielt eine entscheidende Rolle, um die subtilen Muster und Farbnuancen im Raum hervorzuheben und eine warme und einladende Atmosphäre zu schaffen. Klare Linien und eine aufgeräumte Ästhetik tragen ebenfalls dazu bei, die ruhige und harmonische Wirkung zu verstärken. INNOVATIVES DESIGN SEIT MEHR ALS 75 JAHREN Thomas Fenn ist nur einer von 25 Designer*innen, die für die Marken der JAB ANSTOETZ Group kreativ werden. Das Unternehmen versteht sich als Plattform für ganzheitliches Interior-­ Design, ein Ort der Kreativität, der Begegnung und des Austauschs. Von Wohn- und Objektstoffen über Tapeten, Teppiche und Bodenbeläge bis hin zu innenliegendem Sicht- und Sonnenschutz bietet die JAB ANSTOETZ Group eine Vielzahl von Produkten und Lösungen für jeden Wohnraum. Internationale Marken wie JAB ANSTOETZ Fabrics, CHIVASSO, CARLUCCI, Gardisette und viele andere agieren unter dem Dach der Gruppe und stehen für höchste Qualität und einzigartiges Design. Der neue Claim «THE DESIGN COMPANY» rückt die Menschen hinter den Produkten in den Mittelpunkt und macht ihre Designleistung und Inspiration erlebbar. Sowohl interne als auch externe Designer*innen erhalten eine Plattform, um ihre Projekte vorzustellen und ihre einzigartige Handschrift zu präsentieren.

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LIVING

Die klein- gemusterten Artikel der «OCEAN DRIVE»-Kollektion bestechen durch ihren jugendlichen und frischen Look. Durch die Kombination mit bis zu drei Schmuckfarben erhalten die Dessins eine ungewöhnliche Tiefe und Lebendigkeit.

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TR AV EL 156


TRAVEL

strassen

PRACHT

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Autor und Bilder_Konstantin Arnold

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Wenn man nach Prachtstrassen im Internet sucht, kommt: breite, oft geradlinig verlaufende Strasse, die von Bäumen und imposanten Gebäuden gesäumt ist. Wie emotionslos, gäbe es nicht so viel Literatur und Film, durch die manche von ihnen zu Legenden geworden sind.

ROM – VIA VENETO Man kann Rom eigentlich nicht denken, ohne es gesehen zu haben. Antikes Herz einer Weltmacht, religiöses Zentrum und dann auch noch Hauptstadt Italiens. Worthülsen, Geschichtsunterricht, bis man eines Tages selbst im Taxi sitzt und sagt: «Via Veneto, bitte!» «Bello», sagt der Fahrer. Ob ich Fellinis «Roma» gesehen habe? «Nein.» Und «La Dolce Vita?» «Ja.» «Bello!» Der Fahrer sagt, die Szene, in der Marcello Mastroianni mit Anouk Aimée an der Bar lehnt, habe sich gleich hier abgespielt. Fellini, Visconti, Bellucci, er spricht von so vielen Filmen, Autos, Kleidern, Frauen und Männern, jede Aufnahme ein Schwarzweissbild, das man sich hinhängen kann. Diese Strasse sei das Zentrum des gesellschaftlichen Lebens der 1950er- und 1960er-Jahre gewesen, eine Meile aus Fleisch und Blut, aus neuen Alfas wie dem von Pier Paolo Pasolini. Er zählt Namen auf: Umberto Eco, Jean-Paul Belmondo, Ursula Andress, Cary Grant, Monica Vitti, Ava Gardner, Kirk Douglas, Liz Taylor. Und Frank Sinatra, der auf den Spuren ihrer im Nachtleben verloren gegangenen Diamanten nach Ava Gardner sucht. Aber der Grösste von allen sei Mastroianni gewesen, er habe Sophia Loren unzählige Male auf der Leinwand geheiratet. Und er habe immer hier gesessen – der Fahrer zeigt auf eine zusammengekettete Bestuhlung: «Gran Caffè Roma». Und hier im Res­ taurant «Doney» sei der beleibte ägyptische König Faruk 1965 nach einem Abendessen zusammengebrochen. Heute stehen an dieser Strasse auch so langweilige Dinge wie Botschaften und Ministerien. Es ist eine leere kosmische Kurve geworden, kein Boulevard mehr, mit dem «Hotel Excelsior» zur Rechten und «Harry’s Bar» zur Linken, wenn man in Richtung «Villa Borghese» fährt, so wie wir. Früher sei hier der Teufel los gewesen auf der Via Veneto, sehen und gesehen werden. Internationaler Jetset. Wir fahren eine ganze Weile, ich frage beim Monument für Vittorio Emanuele, dem Nationaldenkmal, ob das noch die Via Veneto sei. «Nein», sagt der Fahrer, «wir machen einen Schlenker.» Wir seien schon auf dem richtigen Weg, und der richtige italienische Weg ist eben manchmal ein Umweg, was habe man denn davon, immer gleich anzukommen.

MADRID – GRAN VIA Diese schöne schwere Strasse mit den mächtigen Fassaden ihrer Geschichte. Die Gestalt dieses Landes ist hier wie nirgendwo eine Erinnerung. Die Häuser sehen aus wie Stockwerkpaläste und die Stockwerkpaläste wie Burgen. Monumental, verziert. Das «Edificio Telefónica» ist grauenhaft, tagsüber sind die Fensterläden vom Sommer erschöpft und nachts leuchten einige von ihnen in Rot und Geheimarchivgelb. Die Gran Via ist eine Schlucht, die das Leben verschlingt und den Abend rumbringt. Hier treibt man sich herum, wenn einen die Eitelkeit aus dem Schwitzschlaf rüttelt und zum Tanzen treibt. Man wacht spät auf und geht noch später zu Bett, obwohl in Spanien rein gar nichts zu spät ist. Die Gran Via hat einen Bypass, den aber kaum jemand entlanggeht. Hier fliesst das Treiben der Menschen aus Angelegenheiten, Besorgungen, Tätigkeiten und Themen, bis sich alles erschöpft und verstopft. Und dann wieder von vorne.

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TRAVEL

Die Gran Via ist eine Schlucht, die das Leben verschlingt und den Abend rumbringt. 159


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PARIS – BOULEVARD DU MONTPARNASSE Paris steht am Anfang von allem. Mit Paris ging alles los. Diese Stadt änderte mein Leben. Sie machte mich reich, denn sie brachte mich zur Kunst. Die Stadt gab mir Augen – oder sie lehrte mich, alles wie Paris zu sehen. Seit Paris will ich werden, was ich bin: ein Mensch, der sich in Lissabon von seinen Leidenschaften ernährt und deshalb ab und an auf der Baustelle schaffen muss. Das hat Paris schon mit vielen gemacht. Das Besondere in meinem Fall: Ich war vorher nie da, bin nur mal durchgefahren, stand im Stau, habe von der Champs-Élysées den Eiffelturm gesehen und mir an einer Raststätte die Wertsachen klauen lassen. Aber ich hatte alles über Paris gelesen, alles, was man lesen konnte über den Umbruch in die Moderne, diese letzte grosse Jahrhundertwende, die Belle Époque und den Krieg, der alles zerstörte und zu den Goldenen Zwanzigern werden liess. Ich weiss, in welcher Etage Vincent van Gogh wohnte, wo sich Monet und Renoir kennenlernten, in welchen Schenken sich Maurice Utrillo besoff –und an welchen Strassenecken Paul Verlaine nach wie vielen Absinth kotzte, weiss ich auch. Ich weiss, in welche Cafés Henry Miller sich setzte, wenn er sich Café au Lait leisten konnte. Ich las Francis Carco, Arthur Rimbaud, Joseph Roth, Murger, Breton, Hemingway. Sie alle hingen hier ab, «Café de la Rotonde» oder «Dôme», Hauptsache Boulevard du Montparnasse. Die Bürgersteige unter den Markisen waren Bühnen ihrer Zeit – auch heute noch schön, selbst wenn ein Citroën «Picasso» vorbeifährt.

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WIEN – RINGSTRASSE Ein brütend heisser Sommertag. Die Stadt leer wie nie und flach wie immer. Gerade mit dem Nachtzug angekommen. Das Café «Leopold» nicht weit, die Oper über die Strasse, das Kunsthaus «Secession» eine Zigarettenlänge entfernt. Nur ins Burgtheater sei es noch ein Stückchen, sagt der Portier vorm Hotel «Bristol», aber das führe an der Nationalbibliothek vorbei. Denkmal der Gedanken und der Freiheit der Gedanken in der Welt. Ein besonderes Gebäude. Aber alle Gebäude in Wien sind etwas Besonderes, und die, die nichts Besonderes sind, sind hoch und schön und stolz, Patina schwitzend. Die Fassade des «Bristol» ist vielleicht stumm und grau, aber drinnen ist es golden und schön und blau und so, wie es sein sollte. Die Fenster sind wie Bilder von der Oper. Da kann das «Grand Hotel» die Ringstrasse runter noch so weiss gemalert sein. Hier kam also die Welt vorbei. Vom Café «Prückel» bis zum Café «Bendl», auch wenn das nicht mehr auf der Ringstrasse ist. Man geht sie aber immer bis zum Rathauspark und dann nach links. Dazwischen die denkmalgeschützten Reste einer grossen Jahrhundertwende, in der alles aufeinander krachte. Antagonisten, Protagonisten, Aktion, Reaktion, Monarchie und Moderne, Ost, West, Armut und die versammelte Dekadenz des Fin de Siècle mit einem Höhepunkt geistiger Schaffenskraft. Europa wurde hier geboren. Die Kellner sagen «Hallo, der Herr». Die Menschen nehmen ihre Handlung ernst, vor allem die der Oper, und wenn die so ist wie das Leben, legen sie Einspruch ein und schreien nach

Tragik oder Happy End, bis der Regisseur kommt und bittet, sich doch zu gedulden, der Held erhänge sich ja im nächsten Akt. Ein Wiener verschwendet seine höchste Emotion an persönliche Vorgänge. Eine Unterhaltung mit ihm wird zum Schauspiel, zur Kunstform. Er verbringt den Grossteil seines Lebens im Kaffeehaus und im Konjunktiv. Sein Umgang mit dem Tod ist beneidenswert, weswegen Wien eine gute Stadt zum Leben, aber auch zum Sterben ist. Leonie Rysanek sang und starb hier und wurde zur Legende. Ihre Stimme kam direkt von Gott, sie klang nicht nach Arbeit, Mühe, Ehrgeiz. Das mögen sie hier nicht. NEAPEL – VIA TOLEDO Eine klassische Einkaufsstrasse. Immer voll, es sei denn, man geht sie am kühlen Morgen eines heissen Tages 1.2 Kilometer von der Piazza Dante auf die Fontana del Carciofo zu, um im «Gran Caffè Gambrinus» zu frühstücken. Man kommt fast an der Piazza Bellini vorbei, an der Galeria und der Oper, wenn man kurz vor der Fontana del Carciofo durch die Galeria gegangen ist. Am Ende steht das «Gambrinus». Dort haben sie den schönsten Fensterplatz der Welt. Salon, zweiter Tisch links. Man sitzt vor den Augen gemalter Frauen an offenen Fenstern, blättert in der Zeitung, hat den Tag vor sich und schaut auf den frühen Platz, der sich in der Sonne wärmt, wie schon viele 100 Jahre zuvor. Freundet man sich beim Pizzaessen oder dem Versuch, die schönsten Monumente zu finden, mit echten Neapolitanerinnen und Neapolitanern an, lernt man diesen oder jenen kennen, muss hier essen und dort

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Die einzige Dorfstrasse überhaupt, in der man neben Kaviar, Uhren, Pelzen und Gemälden Engadiner Nusskuchen und seltene Tees kaufen kann, ohne dafür eine Ampel zu überqueren.

unbedingt noch das probieren. Man landet in dunklen Hinterräumen, fährt helmlos auf fremden Motorrädern, betritt nationale Monumente, die mit einem Zwinkern bezahlt werden, gratuliert auf Hochzeitsfeiern, soll irgendeine Cousine heiraten, trauert auf Beerdigungen mit, besucht private Theaterproben. Man kann nicht entkommen, wird hineingezogen ins Leben der Via Toledo, in die nun Hafenviertelmassen aus dem Spanischen Viertel fliessen. Man wird Teil davon, verschwimmt, ist ein Tropfen im Meer. Reisst sich los und verläuft sich durch Gassen mit vielen Buchläden, die nach Mitternacht auch noch Bars sind. Man sollte doch auf der Via Toledo bleiben, nicht runter bis zur Bar «La Nova Central», trinkt halt noch einen mit, auf einem Platz, der sich vor einer dunklen Kirche breitgemacht hat. Auf den Tischen Kerzen, gegen die Durchsichtigkeit der Nacht.

das Pflaster und man schlendert eingehakt, den Kopf im Kragen, an den Schaufenstern vorbei, wirft, von seinem Glück aus, einen Blick hinein in die Welt der toten Dinge. Es ist schön, jung und verliebt in dieser Stadt zu sein, ohne sich etwas kaufen zu müssen. Es war mein erstes richtiges Mal hier, denn beim ersten Mal wusste ich noch nicht, wer Puccini ist, Verdi und Antonio Mancini, der das Aristokratenpack wenigstens in Tränen malte. Ich erinnere mich nur an den Regen, eine semitransparente Gardine, den Nebel und den Park, den ich von meinem Fenster im Nebel sehen konnte. Heute strahlt der Park im letzten Licht und heisst Giardini Indro Montanelli. Von hier aus weiter bis zum Dom, vor dem in meiner Erinnerung immer jemand «Nothing Else Matters» von Metallica spielt. Schlendernd durch die Galeria und Caffè bei Camparino im Stehen. Tragische, schöne Schwere.

ST. MORITZ – VIA SERLAS Eine andere Strasse liegt in einem Dorf, 1800 Meter über dem Meer. Sie führt an Hotelschlössern vorbei und präsentiert die Welt der toten Dinge rechts und links in ihren Auslagen. Bottega Veneta, Louis Vuitton, Chanel, Gucci, Jimmy Cho, Winston, Roberto Cavalli, Cartier: die weltberühmtesten Designer in einzigartiger Dichte auf der wohl kürzesten Luxusmeile der Welt. Die einzige Dorfstrasse überhaupt, in der man neben Kaviar, Uhren, Pelzen und Gemälden Engadiner Nusskuchen und seltene Tees kaufen kann, ohne dafür eine Ampel zu überqueren. Man muss also gar nicht nach New York fliegen und kann sich danach im Badrutt’s an der Bar einen auf den Schreck hinter die Binde kippen (sind eh bessere Drinks) – wenn man dann noch Geld über hat, oder eben nicht und dann eben erst recht. Die Definition von oben träfe vielleicht nicht ganz zu, aber viele von denen, die auf all diesen berühmten Strassen unterwegs sind, laufen früher oder später auch hier vorbei.

LISSABON – DER CHIADO Lissabon ist Portugals Kapitale und der Chiado das Zentrum der Stadt. 40 Jahre lang fand das literarische Leben Portugals hier statt. Manchmal sonderbar provinziell, ausserdem eine Meile, auf der man seine Sonntagsgarderobe bergauf tragen musste. Wer etwas auf sich hielt und hält, geht ihn hoch und runter, schaut oder lässt sich anschauen. Umarmungen, internationaler Lärm, Leuchtreklame, aber ohne Rauch in den Cafés, denn das war alles in einer Zeit, in der Männer noch Hüte trugen. Es gibt noch einen Hauch davon. Nachmittags, wenn alle gefaltet von der Arbeit kommen. Wenn der Morgen seine Versprechungen nicht über den Tag halten konnte. Ansonsten hat der Tourismus den Chiado zurückerobert. Man presst sich in der Mittagshitze durch ihn hindurch, und Ricardo vom «Café Nicola» bindet ihm den Latz um. Sie essen zu Unzeiten, weil sie sich den Tag nicht einteilen und im August kommen und sich ihren Hunger mit Sandwiches zerstören. Sie tun es nicht in einer Tasca, wo das Essen gut und der Wein billig ist. Die Rua Garrett ist wieder die gleiche geile Meile, Welt der Andeutungen und Anträge, ein soziologisches Schlachtfeld, Manövergelände für die Empfindungen und Gefühle Tausender, Schauplatz konventionellen Flirts, der in Portugal immer noch fast verboten ist. Ausser in einem Café, ab Mitternacht.

MAILAND – VIA ALESSANDRO MANZONI Es wird dunkel, lange bevor die Tage auf der Via Alessandro Manzoni zu Ende sind, sobald die letzten Modesüchtigen geschafft aus Geschäften kommen und ihre Einkäufe nach Hause schleppen oder schleppen lassen. Das stille Licht der Auslagen fällt leise auf

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HISTORISCHER DESIGNFANS UND CHARME FÜR KUNSTLIEBHABER

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TRAVEL Autor_Urs Huebscher Bilder_It Mallorca

Ihre Vision, Mallorcas unvergleichliche Schönheit für Touristen und Einheimische zu bewahren und die Insel weiter als Destination für entspannten Luxusurlaub zu etablieren, ist seit jeher der Antrieb des Unternehmers Miguel Conde und seiner Frau, der renommierten Architektin Cristina Marti.

Ikonischer Innenhof des Can Cera

Ihre Entscheidung, altehrwürdige Gebäude in zentraler Lage liebevoll zu renovieren und so historischen Palästen und aristokratischen Herrenhäusern neues Leben einzuhauchen, wurzelt in einer tiefen Passion und Verbundenheit zur mallorquinischen Kultur. Mit ihrem besonderen Gespür für alte Gemäuer und mit viel Liebe zum Detail gelang es Conde und Marti, die Seele der ursprünglichen Gebäude wie einen Schatz zu hüten und dabei die Häuser mit einem einzigartigen Designkonzept zu luxuriösen Juwelen der Boutique-Hotellerie zu machen. Jedes einzelne Hotel ist ein Herzensprojekt, welches im Jahr 2011 mit dem ersten Hotel Can Cera begann. Mit ihrer unerschöpflichen Kreativität und einem unvergleichlichen Gespür für die Besonderheiten von antiken Gebäuden gelingt es den beiden, elegante Oasen der Ruhe und Entspannung in den besten Lagen zu schaffen. Längst vergessene Gebäude von historischer Bedeutung, die oft lange leer standen, erstrahlen in neuem Glanz und wurden wieder mit Leben gefüllt. Bei der Gestaltung legen die beiden grossen Wert darauf, den einstigen Charme der Vergangenheit zu erhalten, und inszenieren originale architektonische Raffinessen als echte Designobjekte. Alte Steinbögen, pittoreske Gemäuer und Gewölbe sowie Kassettendecken werden sorgfältig restauriert und zu wunderschönen historischen Details, die jedem der mittlerweile auf fünf angewachsenen Boutique-­ Hotels ein einzigartiges Flair verleihen. So beeindruckt in der Eingangshalle des luxuriösen Can Cera eine liebevoll renovierte Marmortreppe mit palastartiger Anmut und im mediterranen Calatrava ein perfekt erhaltenes Stiegenhaus mit herrschaftlicher Pracht. Die individuelle Note zeigt sich auch bei den Zimmern und Aufenthaltsbereichen. Diese sind sehr geräumig und offenbaren jedes für sich einen eigenen Charakter, da die Grundrisse der ehemaligen Paläste und Herrenhäuser grösstenteils beibehalten wurden. «Alle Gebäude, in denen unsere Hotels untergebracht sind, haben eine Vergangenheit und erzählen Tausende von Geschichten. Die Idee, auf Mallorca neue Hotels zu errichten, erscheint mir daher völlig absurd. Ganz besonders auf einer Insel, auf der es so viele wunderschöne, in die Jahre gekommene Gebäude gibt, die nur darauf warten, wieder in ihrem alten Glanz erstrahlen zu dürfen», so Miguel Conde.

It Mallorca Unique Spaces 165


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Ein besonderes Highlight für jeden Kunstliebhaber sind die in Zusammenarbeit mit lokalen Künstlern entstandenen Kunstwerke, die die öffentlichen Räume und Zimmer in den Hotels zieren und nicht nur Kenner in ihren Bann ziehen. Die stilvolle Komposition aus Kunst, kuratierten Designklassikern, antiken Schätzen, edlen Stoffen und modernen Designelementen gibt jedem Boutique-Hotel seinen eigenen, ganz besonderen Charme. Unter den Künstlern finden sich aufstrebende und bereits sehr renommierte Namen wie Jordi Alcaraz, Jaume Roig, Roland Fischer oder Robert Ferrer i Martorell. So beeindruckt beispielsweise im Foyer des Can Aulí eine riesige Wandskulptur der spanischen Künstler Alcaraz und Roig, die extra für diesen lichtdurchfluteten Raum geschaffen wurde. Den grünen Patio im Can Cera ziert eine imposante Keramikinstallation von Roig und in der Lobby von Sant Jaume zieht eine spektakuläre Zwölf-Meter-Installation von Robert Ferrer i Martorell alle Blicke auf sich. Das dreidimensionale Meisterwerk ist im Zusammenspiel mit den goldenen Lichtstrahlen, die über das Atrium hereinbrechen, ein absoluter Blickfang. Eine stilvolle Komposition aus Kunst, kuratierten Designklassikern, antiken Schätzen, edlen Stoffen und modernen Designelementen gibt jedem Boutique-Hotel seinen eigenen, ganz besonderen Charme. Leuchten von Matteo Ugolini, Davide Groppi oder Jean Prouvé rücken jeden Winkel ins rechte Licht. Zeitlose Design­ elemente wie Stühle, Sessel oder Beistelltische sind von Marcel Breuer, Carl Hansen & Søn, Philipp Mainzer oder Tribù. Zusammen mit einem individuellen und bis ins Detail geplanten Interior-­ Konzept gibt jedes Boutique-Hotel den Gästen das einzigartige Gefühl, in einer modernen Kunstgalerie, einer privaten Residenz oder einem exklusiven Mitgliederclub zu wohnen. Dabei vereint alle Häuser ein unvergleichliches «Home away from Home»-Gefühl, sodass sich jeder Gast nicht nur willkommen, sondern auch zu Hause fühlt. Der wahre Luxus offenbart sich in einer spürbaren und gelebten Herzlichkeit, kleinen Aufmerksamkeiten, zuvorkommenden Gesten, persönlichen Empfehlungen und einzigartigen Erlebnissen, die jeden Aufenthalt zu einer unvergesslichen Erinnerung machen. MODERNE RESTAURANTKONZEPTE Ein angesagtes Gourmetrestaurant wie das De Tokio a Lima mit Fusionsküche verwöhnt anspruchsvolle Gaumen und lässt auch kulinarisch keine Wünsche offen. Der Respekt für die vielseitige Mittelmeerinsel mit ihren atemberaubenden Landschaften spiegelt sich auch in den starken Umweltwerten der Hotelgruppe wider. Alle Hotels zelebrieren regionale Zutaten und ökologische Produkte höchster Qualität und legen grossen Wert auf die Verwendung von natürlichen sowie nachhaltigen Materialien. «Ich wollte Orte schaffen, an denen meine Freunde, meine Familie und ich gerne bleiben würden. Orte, an denen die Zeit langsamer zu vergehen scheint, sobald man sie betritt. Orte, an denen man sich rundum wohlfühlt und Mallorca, seine entspannte Atmosphäre und seinen sonnigen Lebensstil wirklich erleben kann. Von der Rezeptionistin, die einem Gast verrät, wo es die besten Chiringuitos gibt, bis hin zum Kellner, der einen Gast dafür begeistert, einen unvergesslichen Sprung ins kühle Nass von der Klippe der Cala Varques zu wagen – ein Aufenthalt in einem unserer Hotels bietet aussergewöhnliche Einblicke in das mallorquinische Leben. Von dem besonderen Gourmetkonzept des De Tokio a Lima können sich die Gäste auch in unserem neuen Haus in Valldemossa überzeugen lassen», so der Eigentümer Miguel Conde.

OBEN Poolbereich im Can Aulí UNTEN Salón Suite im Valldemossa

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TRAVEL

Gruppe, das herrschaftliche Valldemossa, seit Ende Februar seine Gäste willkommen. Einst Teil des Königspalastes von La Cartuja, ist das Valldemossa ein herrschaftliches Refugium mit einem 360-Grad-Blick auf die Insel Mallorca. Das Hotel verfügt über zwölf edle Zimmer, imposante Säle und offene Räume, die die französische Ästhetik der 1950er-Jahre wiederaufleben lässt. Berühmter Gast war einst bereits Frédéric Chopin, der Valldemossa als «den schönsten Ort der Welt» bezeichnete. Die weitläufige Sierra de Tramuntana ist dank ihrer natürlichen Schönheit und des kulturellen Reichtums ein ideales Reiseziel für aktive Naturliebhaber wie auch Erholungssuchende. Das malerische Städtchen Pollença liegt nur eine Stunde mit dem Auto von Palma entfernt. Hier befindet sich das Boutique-­ Hotel Can Aulí. Das in einem Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert untergebrachte Hotel hat wenig Ähnlichkeit mit einem traditionellen Luxushotel. Es ist ein Ort, an dem Tradition und Moderne verschmelzen – eine Hommage an die unvergleichliche Schönheit und grenzenlose Kreativität der Insel. Natürliche Materialien, edle Designs, moderne Kunst und eine offene Architektur lassen die Gäste die Zeit vergessen und bestechen durch Wärme und Gemütlichkeit. Ob beim Sonnenbaden, Lesen, Wandern, Biken oder Die-Seele-baumeln-Lassen – im Can Aulí können die Gäste dem hektischen Alltag entfliehen und ihren ganz persönlichen Weg zur Tiefenentspannung finden. Can Aulí liegt am Fusse des UNESCO-geschützten Tramuntana-Gebirges und bietet, wie auch Valldemossa, zahlreiche Freizeitaktivitäten. Wandern und biken inmitten unberührter Natur, baden an den idyllischsten Stränden der Insel, Golf spielen auf den schönsten Plätzen oder einfach nur die Ruhe geniessen – hier findet jeder sein persönliches Entschleunigungsprogramm.

OASEN DER RUHE Auf den Dächern der Boutique-Hotels finden die Hotelgäste echte Oasen der Entspannung. Private Terrassen mit gemütlichen Sonnenliegen und Sitzecken sowie kleinen Pools sind der perfekte Ort, um dem Trubel der quirligen Hauptstadt zu entkommen. Bei einem Glas Cava oder einem typischen Café Cortado kann der Gast den Blick über die terracottafarbenen Dächer der Altstadt und die Sehenswürdigkeiten Palmas schweifen lassen, lesen oder einfach nur in das satte Saphirblau des Himmels eintauchen. Die kleinen und feinen Spas mit Sauna, Dampfbad, Jacuzzi und Entspannungsliegen können von Hotelgästen exklusiv reserviert werden und garantieren absolute Privatsphäre. Professionelle Massage- und Wellnessbehandlungen mit veganen Produkten der spanischen Marke Seaskin runden das luxuriöse Angebot ab. Vier der fünf Hotels von It Mallorca befinden sich im Zentrum von Palma und sind der ideale Ausgangspunkt, um die Stadt und das Umland zu erkunden. Ruhesuchende und Outdoorfans fahren aufs Land ins romantische Valldemossa oder das idyllische Pollença. Nur 17 Kilometer von Palma de Mallorca entfernt präsentiert sich das kleine Städtchen Valldemossa inmitten des UNESCO-Weltkultur­ erbes Sierra de Tramuntana mit engen, vom Zahn der Zeit unberührten Kopfsteinpflasterstrassen, die von Cafés, Geschäften und Kunstgalerien gesäumt sind. Dort heisst das neueste Hotel der

WWW.ITMALLORCAUNIQUESPACES.COM WWW.VALLDEMOSSAHOTEL.COM

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© Sepp Mallaun – © Lech Zürs Tourismus

Autor_Urs Huebscher Bilder_ Thurnher’s Alpenhof

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EIN WINTER

MÄRCHEN «Raus aus dem Hotel und rein ins Ski-Vergnügen» lautet das Motto. Keine langen Wege und kein beschwerlicher Transport der Skiausrüstung, im Thurnher’s Alpenhof Hotel in Zürs am Arlberg fällt die Wahl auf ein Hotel direkt an der Skipiste. Mit nur wenigen Schritten ist man mitten in einem der grössten Skigebiete Europas: Rund 300 Pistenkilometer und mehr als 88 Bergbahnen warten auf den Skifan. So geniesst man Skiurlaub in vollen Zügen und kann diesen wunderschönen Winter­ traum ohne Umwege für sich entdecken.

Zürs am Arlberg in Vorarlberg ist einer der exklusivsten Wintersportorte der Alpen. Auf knapp 1720 Metern Höhe gelegen, bietet der traditionsreiche Ort eine grandiose Bergkulisse und beste Wintersport-Bedingungen für den Skiurlaub in Österreich. In Zürs hat das alpine Skilaufen seinen Ursprung. Wintersport und Zürs, diese Erfolgsgeschichte nahm zu Beginn des letzten Jahrhunderts ihren Anfang. Die Menschen in Zürs entdeckten früh die Möglichkeiten des Winters für sich – allen voran Viktor Sohm, der 1906 den ersten Skikurs für Einheimische hielt, sowie Sepp Bildstein und die Erbauer des ersten Schlepplifts in Österreich im Jahre 1937.

DER WEISSE RING

Erfährt man mehr über die Geschichte des Skifahrens in Zürs, geht dies nicht, ohne etwas über Sepp Bildstein zu hören. Zwischen scharfkantigen Felsen, durch meterhohen Tiefschnee, über Hüttendächer und die steilsten Hänge hinab – dass Bildstein seiner Zeit voraus war, durfte seinen Zeitgenossen damals schon bewusst gewesen sein. Er kam schon früh mit dem Skisport und

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einem gewissen Innovationsgeist in Berührung und hatte die Vision, Skilifte zu bauen. 1937 plante und errichtete er gemeinsam mit Emil Doppelmayr den ersten Schlepplift Österreichs in Zürs. Mit dem ersten Skilift 1940 am Weis­ sen Ring, dem Zürsersee-Schlepp­lift, wurde schliesslich jener Meilenstein gesetzt, der die Geburt des Weissen Rings zur Folge hatte. Die Liftanlage erlangte schnell grosse Bekanntheit und die Skifahrer*innen aus Nah und Fern strömten nach Zürs, um sich den mühsamen Anstieg durch eine schnelle Aufwärtsfahrt ersparen zu können. Im Anschluss folgte der Einsessellift vom Zürsersee auf das Madloch und in der Saison 1956 / 57 ging als drittes Glied der Schlepplift vom «Milchloch» auf die Trittalpe in Betrieb. Mit der vierten Seilförderanlage, der Pendelbahn auf den Rüfikopf, wurde der

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Weisse Ring 1957 geschlossen. Ein verlängertes Ski­erlebnis mit kürzeren Aufstiegszeiten war fortan möglich. Der Slogan «Mehr Raum, mehr Zeit!» wurde Zürs bereits damals in die Wiege gelegt. Da der Arlberg eine lange Tradition in der Austragung von Skirennen hat, mag es auch nicht verwundern, dass man beim Weissen Ring auf vielen historischen Rennstrecken unterwegs ist. Zürs war viele Jahre Schauplatz des bekannten «Zürsersee-Riesentorlaufs», das berühmt-berüchtigte «Madloch-Rennen» gilt als Klassiker der Renngeschichte, am Kriegerhorn stürzten sich im Rahmen des «Westen-Pokals» wagemutige Rennläufer*innen direkt über den Südhang nach Lech hinunter und in den 1990er-­ Jahren eroberte der «Alpine Ski Weltcup» das Kriegerhorn und den Schlegelkopf. Heute hat das Rennen «Der Weisse Ring» internationalen Kultstatus. 1000 ambitionierte Wintersportler*innen nehmen jährlich am Rennen teil und liefern sich einen spannenden Wettkampf, der voller Spannung von den Zuschauer*innen entlang der Strecke und im Ziel mitverfolgt wird. Das Vermächtnis, das Sepp Bildstein dem Arlberg hinterlassen hat, ist immens: Dass aus dem beschaulichen Bergdorf ein international prämierter


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Skiort geworden ist, dass am Arlberg ein Skigebiet entstanden ist, das heute zu den grössten weltweit gehört, oder dass der Weisse Ring als Skirunde und als Rennen internationalen Kultstatus erlangt hat, ist ihm zu verdanken. Mittlerweile hat sich die gesamte Region in der weltweiten Elite der Wintersportgegenden etabliert – 200 Kilometer hochalpine Tiefschneeabfahrten oder bestens präparierte 305 Skiabfahrtskilometer sprechen für sich. Sämtliche Skipisten führen mitten in die kleine Ortschaft Zürs. Mit den letzten Schwüngen beginnt die Zeit des Genusses, ob in einem ausgezeichneten Gourmetrestaurant, einer zünftigen Stube mit regionaler Kost, einem erlesenen Weinkeller oder in einer hippen Cocktailbar. Was Zürs ausmacht? Der Mix aus grandioser Natur, perfektem Service, komfortablen Hotels und feinsten Lokalen. Direkt an der Skipiste befindet sich auch das Fünf-Sterne-­ Skihotel Thurnher’s Alpenhof. Es liegt nur wenige Schritte vom Hexenboden-Lift sowie Zürsersee-­ ­Lift entfernt. Das luxuriöse Fünf-Sterne-Superiorhotel liegt inmitten der wunderschönen Berglandschaft und verbindet erfolgreich modernen Komfort mit alpinem Charme in einer eleganten und dennoch gemütlichen Atmosphäre, ländlichem Luxus und internationalem Flair. Das berühmte Gourmetrestaurant verwendet feinste und frischeste Produkte und verwöhnt mit leichten, internationalen und regionalen

Spezialitäten. Im Fokus des allabendlichen fünf- bis achtgängigen Menüs steht das perfekte Zusammenspiel aus verschiedenen Texturen, Temperaturen und Konsistenzen. Erlesene Wein­raritäten runden das kulinarische Erlebnis ab. Dass sich Gäste aus aller Welt in Thurnher’s Alpenhof, dem einzigen Mitglied von «The Leading Hotels of the World» am Arlberg, wie zu Besuch bei Freunden fühlen, verdanken sie der charmanten Eigentümerin Dr. Beatrice Zarges, welche grossen Wert auf ein stilvolles Ambiente und einen sehr persönlichen Service legt. Sie setzt auf Kontinuität, wenn es um die «Rundum-sorglos-Betreuung» ihrer Gäste geht – und jene persönliche, familiäre Atmosphäre, die einen Aufenthalt in dem nur 38 Zimmer grossen Haus unvergesslich macht. Zu den Inklusivleistungen gehören unter anderem ein umfangreiches Frühstücksbuffet, Gourmet-­Dinner, Concierge-Service, Shuttle-­ Service, Ski-Service sowie tägliche Fitness-­ Programme, Skikurse oder -touren mit dem hauseigenen kostenlosen Skilehrer. Als einziges Hotel am Arlberg bietet Thurnher’s Alpenhof seinen Gästen den Service eines hauseigenen Skilehrers. Während der gesamten Saison steht Roman Dornauer den Hausgästen kostenlos zur Seite. Seit 20 Jahren gehört der staatlich geprüfte Ski- und Snowboardlehrer zum Thurnher’s-Team. Roman kennt die schönsten Skihütten und die reiz­ vollsten Tiefschneehänge. Auf Wunsch organisiert er Schlittenfahrten und Schneeschuh- oder Fackelwanderungen. Auch die Beschaffung von Ski-Equipment und Skipässen gehört zum umfassenden Service-Angebot des Boutiquehotels, dessen Lage perfekte Ski-in- und Ski-out-­ Bedingungen bietet. WWW.THURNHERS.COM WWW.LECHZUERS.COM

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TRENDS

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ROSEKIN

Keine Sonne ohne Sonnenschutz! Die ultraleichte «Long Lasting Liquid Foundation LSF 50+» mit mittlerer Deckkraft passt sich dem natürlichen Teint der Haut an. Sie haftet leicht auf der Haut, deckt seidig und langanhaltend und absorbiert sogar den Talg. Eine Mischung aus physikalischen und chemischen Sonnenfiltern sorgt für optimalen Schutz und ein leichtes, nicht fettiges Gefühl.

M MIU MIU

Die Sofortbildkamera «Polaroid x Miu Miu Now Generation 2 i-Type» ist ein exklusives Vintage-Accessoire im zeitgemässen Stil. Das Accessoire wird mit einem praktischen Schulterriemen aus Stoff geliefert, der mit dem Miu-Miu-Logo bestickt ist und dem Design einen ikonischen Touch verleiht.

GIRLSMUSTHAVE

F G

Die neue Bademodemarke GirlsMustHave präsentiert eine glamouröse Kollektion mit dem Ziel, Mode, Empathie und Leidenschaft zu vereinen. Die Marke betont die Schönheit und Individualität jeder Frau, ermutigt zur Selbstakzeptanz und inneren Stärke. Besonders hervorzuheben sind die einzigartigen Oberteile mit diskreten Brusttaschen für Prothesen, die Frauen ein selbstbewusstes Modestatement ermöglichen – unabhängig davon, ob sie ein perfektes Dekolleté haben oder eine Brustoperation durchlebt haben.

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FLOYD

Die Freude am Reisen teilen viele, doch nur wenige so ausgelassen wie die Künstlerin Miranda Makaroff und Floyd. Unverkennbar sind die lebendigen Farben und Designs, inspiriert von ihren Wurzeln, der Skateboardkultur des Venice Beach der 1970er- und dem sonnigen Barcelona der 1980er-Jahre. Die neue «Floyd x Miranda»-Edition zeigt, was beide ausmacht: einen einzigartiger Style und den kompromisslosen Drang nach Freiheit. Das findet man so nicht oft – genau genommen nur in einer Auflage von 299 Stück.

TRA VEL


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GLACIER PULLMAN EXPRESS Reisen Sie in den luxuriösen AlpineClassic-Pullmanwagen, gezogen von der historischen Krokodillok, auf den welt­ berühmten Schienen von St. Moritz nach Zermatt oder umgekehrt und werden Sie Teil einer einzigartigen Geschichte. Autorin_ Mena Dressler Bilder_ Rhätische Bahn AG

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Eisenbahn die unangefochtene Königin des Fernreiseverkehrs und die Pullmanwagen begeisterten die Reisegäste schon damals mit ihrer Pracht. Der Glacier Pullman Express der Rhätischen Bahn ist der einzige Original-Luxuszug aus den 1930er-Jahren in Europa, und er lässt das goldene Zeitalter der Bahnreisen wieder aufleben. Noch heute verzaubert er mit seiner zeitlosen Eleganz und seinem geschichtsträchtigen Charme, weshalb er auch gerne als «Orient­ express der Alpen» bezeichnet wird.

wagen, die nicht nur durch ihr kulinarisches Angebot begeistern, sondern dank ihrer überdurchschnittlich grossen Fensterfront einen fast grenzenlosen Ausblick auf die Alpenlandschaft bieten. Alle Wagen sind liebevoll restauriert und werden von der nostalgischen Krokodillok gezogen.

REISEN IM ART-DÉCO-STIL Der Glacier Pullman Express besteht aus zwei original Pullmanwagen, eingerichtet von berühmten Künstlern der Art-déco-­Epoche. Bequeme Fauteuils, zierliche Fenstertische und kunstvolle Intarsien aus poliertem Teakholz lassen Sie in die Vergangenheit eintauchen, während draussen vor den grossen Erkerfenstern einzigartige Landschaften vorbeiziehen. Vervollständigt wird die Jugendstil-Zugkomposition mit weiteren historischen Trouvaillen aus dem frühen 20. Jahrhundert: dem Pianobarwagen mit seinen authentischen Details sowie den zwei eleganten Gourmino-Speise-

VOM UNESCO-WELTERBE ZUM EWIGEN EIS Wer seine Reise in St. Moritz startet, auf den wartet gleich zu Beginn die weltberühmte Landschaft des UNESCO-Welterbes RhB. Durch 42 Tunnel und über 144 Brücken und Viadukte schlängelt sich der Glacier Pullman Express vom Engadin hinunter bis Thusis. Besichtigen Sie auf einem Ausflug die Kirche St. Martin in Zillis mit ihrer weltweit einzigartigen Holzdecke. Nehmen Sie während der anschliessenden Fahrt durch die spektakuläre Rheinschlucht im historischen Gourmino-­ Speisewagen Platz und geniessen Sie ein feines Mittagessen aus der Bordküche. Bestaunen

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LUXUS-

Sie während eines Halts die Naturwunder des «Swiss Grand Canyon» aus nächster Nähe und lassen Sie sich von einem Pater in die Geschichte des Klosters Disentis einführen. Über den Oberalppass geht es schliesslich weiter bis nach Andermatt, wo Sie die Nacht je nach gebuchter Kategorie in einem gemütlichen Berggasthof oder einem glanzvollen Luxushotel wie dem «The Chedi Hotel» verbringen. Der Vormittag des zweiten Reisetags bietet Dampfbahnromantik pur: Erklimmen Sie mit der über 100-jährigen Dampflok die Furka-Bergstrecke – historisches Reisegefühl und ordentlich Dampf inklusive. Die letzte Tageshälfte der nostalgischen Erlebnisfahrt verspricht einzigartige Ausblicke auf den Aletschgletscher und ein Mittagessen auf der Fiescheralp. Zurück im Pullmanwagen erreichen Sie am Abend den letzten Höhepunkt Ihrer Luxus-­Schienenkreuzfahrt: das majestätische Matterhorn in Zermatt.

ZEITREISE IM ORIENTEXPRESS DER ALPEN

WWW.RHB.CH/GLACIERPULLMAN

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BEYOND THE BEACH

EIN PARADIES IM WANDEL In den vergangenen Jahren durchlief die Dominikanische Republik eine eindrucksvolle Tourismusrevolution. Die verlockende Kombination aus Sonne, Sand und Meer übt eine magische Anziehungskraft auf Besucher aus der ganzen Welt aus. Doch jenseits des tropischen Badeparadieses offenbart die karibische Insel eine Vielzahl weiterer faszinierender Attraktionen. Sie ist eine Oase für Natur- und Tauchliebhaber, ein Paradies für Golfenthusiasten, ein Eldorado für Abenteurer und ein kulinarischer Genuss für Feinschmecker. Der dominikanische Botschafter Pablo Valentín Rosario entführt uns auf eine aufregende Reise von weltbekannten Golfplätzen zu abgelegenen Buchten und historischen Städten. Dabei gewährt er uns einen inspirierenden Einblick in das stetig wachsende Reiseziel, das die Herzen von Reisenden auf der Suche nach Vielfalt und Authentizität höherschlagen lässt.

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PRESTIGE Autor_Boris Jaeggi Bilder_Dominican Republic Ministry of Tourism

PRESTIGE: Herr Rosario, im Jahr 2023 hat der dominikanische Tourismus bedeutende Ereignisse und Momente erlebt, die man als historisch bezeichnen könnte. Können Sie uns einen Einblick gewähren? PABLO VALENTÍN ROSARIO: In der Tat war das Jahr 2023 für den dominikanischen Tourismus aussergewöhnlich und markierte in den zwölf Monaten historische Meilensteine. Mit jedem Monat erreichte und übertraf die Dominikanische Republik das ehrgeizige Jahresziel bei Weitem, indem sie insgesamt 10’306’517 Besucher auf dem Luft- und Seeweg empfing und damit das gesetzte Ziel um mehr als 300’000 übertraf. Der Tourismussektor verzeichnete ein bemerkenswertes Wachstum – mit einem Anstieg von mehr als 36 Prozent im Vergleich zu 2019. Die wichtigsten Reiseziele waren Punta Cana mit 42 Prozent der Besuche, gefolgt von Santo Domingo mit 18 Prozent, Puerto Plata mit zwölf Prozent und La Romana mit elf Prozent. Was die Herkunft der Touristen anbelangt, so waren die Vereinigten Staaten mit 43 Prozent das Hauptherkunftsland, gefolgt von Kanada mit 16 Prozent, Kolumbien mit sieben, Spanien mit fünf und Puerto Rico mit vier Prozent. Mit diesen Ergebnissen festigt die Dominikanische Republik ihre Position als zweitwichtigstes Land Lateinamerikas, das die meisten Touristen empfängt, und belegt den vierten Platz auf dem amerikanischen Kontinent. Was passiert, nachdem die Zehn-Millionen-Besucher-Marke geknackt wurde? Die Dominikanische Republik befindet sich in einer Schlüsselposition, um ihren touristischen Erfolg durch das Überschreiten der Zehn-Millionen-Besucher-Marke zu konsolidieren. Die künftige Strategie sollte sich auf die Stärkung und Diversifizierung des Angebots, die Anpassung an neue Trends auf den Auslandsmärkten und die sich ändernden Präferenzen der Generationen konzentrieren. Die Erkundung von Nischen wie Immobilientourismus, Medizintourismus, Ökotourismus, Sport- und Rentnertourismus bietet die Möglichkeit, weiterhin verschiedene Touristengruppen anzuziehen.

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Die Dominikanische Republik gilt als wahres Golfparadies. Wie hat sich dieser Sektor über die Jahre entwickelt? Die Dominikanische Republik hat eine herausragende Entwicklung ihres Golftourismusangebots erlebt und sich als Referenz in der Karibik und Lateinamerika konsolidiert. Im Jahr 2023 wurde das Land bei den internationalen World Golf Awards in der Kategorie «Bestes Golfreiseziel in der Karibik» nominiert und gewann. Diese Anerkennung unterstreicht die Exzellenz und Attraktivität der dominikanischen Golfplätze. Der Ruf der Dominikanischen Republik als führendes Golfreiseziel in den Tropen wird durch mindestens sieben Golfplätze untermauert, die wiederholt in den Top 50 des Magazins Golf Week sowohl in der Karibik als auch in Mexiko aufgeführt wurden. Von La Romana bis Punta Cana, Juan Dolio und Puerto Plata bieten diese Plätze mit 86 Löchern mit Blick auf das Meer und 39 Löchern an der Küste ein einzigartiges Erlebnis. Golfer haben die Möglichkeit, eine Abschlagzeit am Meer oder auf üppigen Plätzen im Landesinneren zu geniessen, die von renommierten

Golfplatzarchitekten, darunter Pete Dye, Jack Nicklaus, Robert Trent Jones Sr., Gary Player, Tom Fazio, Nick Price und Greg Norman, entworfen wurden. Diese Vielfalt und die architektonische Qualität tragen dazu bei, dass die Dominikanische Republik das bevorzugte Ziel für Golfliebhaber in der Region ist.

«DER CORALES GOLF COURSE IST NICHT NUR EIN GOLFPLATZ, SONDERN DAS EPIZENTRUM DES WELTKLASSE-­GOLFS.» 177


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Können Sie einen herausragenden Golfplatz in der Dominikanischen Republik empfehlen? Natürlich gibt es mehrere bemerkenswerte Golfplätze in der Dominikanischen Republik, aber hier ist eine der aussergewöhnlichen Optionen: Der Corales Golf Course ist eine echte Ikone in der Karibik, ausgezeichnet von dem renommierten Architekten und Designer Tom Fazio, der zahlreiche Titel auf der Liste der 100 Golfplätze Amerikas von Golf Digest und der Best-of-the-Best-Sammlung von Golfweek erhalten hat. Der 2010 eröffnete Platz liegt strategisch günstig zwischen Korallenriffen und dem kristallklaren Wasser des Karibischen Meeres. Das einzigartige 18-Loch-Design von Tom Fazio bietet den Spielern eine spannende Herausforderung, die im sogenannten «Devil’s Elbow» gipfelt, der als einer der aussergewöhnlichsten und schwierigsten Schlussabschnitte in der Welt des Golfsports gilt. Corales ist mehr als nur ein Golfplatz – er ist die Heimat des prestigeträchtigen PGA-­TOUR-Turniers in der Dominikanischen Republik, der Corales Puntacana Champion­ ship, die seit 2018 ausgetragen wird. Dieses Turnier zieht jedes Jahr durchschnittlich 130 Profispieler aus 164 Ländern und fünf Kontinenten an und hat sich als eine der wichtigsten Veranstaltungen in der weltweiten Golfszene etabliert. Mit 18 Löchern, einem Par von 72, einer Distanz von 7650 Yards, einem Slope von 140 und einem Rating von 76.9 zeichnet sich der Corales Golf Course nicht nur durch seine natürliche Schönheit und sein anspruchsvolles Design aus, sondern festigt sich auch als Epizentrum des Weltklasse-­ Golfs in der Dominikanischen Republik. Die Dominikanische Republik präsentiert neben dem Golfangebot noch eine breite Palette an weiteren Attraktionen – getreu dem Slogan «Die Dominikanische Republik hat alles». Die Wahl des Slogans «Die Dominikanische Republik hat alles» im Jahr 2011 spiegelt den Reichtum und die Vielfalt des Landes als Reiseziel wider. Die Dominikanische Republik ist bekannt für ihre traumhaften Strände und übt eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf Liebhaber von Wassersportarten wie Surfen, Kitesurfen und Windsurfen aus. Cabarete im Norden des Landes bietet ideale Bedingungen für das Kitesurfen. Auch Las Terrenas am schönen Strand Punta Popy auf der Halbinsel Samaná ist ein wahres Paradies für Kitesurfing-Fans. Und in der gleichen Region von Samaná finden Surffreunde ihren Zufluchtsort in der idyllischen Playa Bonita. Mit dem Mountainbike kann man in Cabarete und El Choco aufregende Erfahrungen machen. Anspruchsvolle Strecken wie der intensive 50-Kilometer-Ausdauertest wechseln sich mit spektakulären Landschaften ab. Insbesondere der Nationalpark Cotubanamá in Bayahibe, der sich in unmittelbarer Nähe der weissen Sandstrände befindet, bietet Pfade, die zu quellgespeisten Höhlen führen und das Erlebnis in etwas Mystisches verwandeln. Ein weiteres Beispiel für das breite Angebot des Landes ist das Reiten, das tief in der dominikanischen Kultur verwurzelt ist. Das üppige Terrain unserer Insel führt den Reisenden durch Flüsse, Rinderfarmen und weite, authentische karibische Landschaften. Casa de Campo in La Romana beherbergt eines der besten Reitzentren in der Karibik, das Ausritte auf Rinderpfaden sowie fachkundigen Reit- und Springunterricht sowohl im englischen als auch im westlichen Stil anbietet.

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«PEDERNALES IST ZWEIFELSOHNE DIE GROSSE UNBEKANNTE DES LANDES UND EINE REGION MIT EINEM BEEINDRUCKENDEN POTENZIAL.» Neben Sportenthusiasten kommen sicherlich auch Naturliebhaber auf ihre Kosten … Die reiche topografische und klimatische Vielfalt der Dominikanischen Republik schafft eine aussergewöhnliche Umgebung, die mehr als 6000 Arten von Flora und Fauna beherbergt, von denen viele endemisch sind. Der Jaragua-Nationalpark, der grösste unserer Nationalparks und Teil des UNESCO-Biosphärenreservats, bietet eine beeindruckende Vielfalt an Landschaften wie Strände, Lagunen, Trockenwälder und Buchten. Nur wenige Kilometer entfernt können Reisende in die majestätische Sierra de Bahoruco eintauchen, die als einziger Nebelwald in der Karibik gilt. Zu den bedeutendsten und meistbesuchten Parks des Landes gehört der beeindruckende Nationalpark Los Haitises in Samaná. Dieser Naturschatz wird hauptsächlich mit dem Boot erkundet, wobei die Besucher die majestätisch aus dem Wasser aufragenden Felsenberge bewundern können. Existieren auf der Insel noch weniger bekannte Orte oder Ecken mit Entwicklungspotenzial? Pedernales ist zweifelsohne die grosse Unbekannte des Landes und eine Region mit einem beeindruckenden Potenzial. In diesem Jahr wurde mit der Ankunft des ersten Kreuzfahrtschiffes in Cabo Rojo ein Meilenstein gesetzt, der die Entwicklung des Tourismus in Pedernales vorantreibt. Man rechnet damit, dass die Region bis 2025 500’000 Kreuzfahrtpassagiere und ab 2026 eine Million pro Jahr aufnehmen wird. Die meisten Besucher kommen nach Pedernales im Südwesten der Dominikanischen Republik, um einen Tag an der Bahia de Las Aguilas zu verbringen – dem Juwel unter den dominikanischen Stränden, das sich unterhalb von Karstfelsen erstreckt, die seit der präkolumbianischen Zeit unberührt geblieben sind. Wer sich jedoch entscheidet, hier zu übernachten, wird eine Provinz mit einzigartigen geografischen Merkmalen und geschützten Naturgebieten von grosser Bedeutung entdecken.

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Was macht diese Region so einzigartig? Pedernales beherbergt Parks, Lagunen und Seen, die wilde Flora und Fauna beherbergen, darunter endemische Vögel und vom Aussterben bedrohte Reptilien. In den alten Taino-Höhlen, die von den ersten Siedlern der Insel bewohnt wurden, gibt es Süsswasserquellen und seltene Felszeichnungen zu sehen. Besucher können die Strände und Wälder erkunden, in natürlichen, von Flüssen gespeisten Pools oder inmitten von Höhle schwimmen und in die kühlen Berge auf 1300 Metern Höhe fahren. Von dort aus können seltene karibische Phänomene beobachtet werden, zum Beispiel die geologische Senke von Hoyo de Pelempito, ein sehr empfehlenswertes Erlebnis. Diese einzigartige Landschaft in der Karibik wird überraschen, da sie sich von Wüstenvegetation in Nebelwald verwandelt. Die Temperaturen reichen von 25 Grad Celsius am Mittag bis zu null Grad Celsius in den frühen Morgenstunden. Neben seinen Naturparks ist Pedernales auch eines der besten Tauchziele der Dominikanischen Republik. Von flachen Gewässern bis zu einer Tiefe von 30 Metern können Besucher eine Unterwasserwelt voller Kugelfische, Rochen, Seejungfrauen, Oktopusse, Schildkröten, Barrakudas und Seepferdchen erkunden. Erfahrene Taucher können sich weiter in das kristallklare Wasser mit starker Strömung um die Inseln Beata und Alto Velo wagen, wo sie Haien und gefleckten Adlerrochen begegnen werden. Pedernales ist die Hauptquelle für Langusten im Land. Bekannte Restaurants wie King Crab, Jalicar und Perla Negra bieten diese Delikatesse gegrillt oder nach einem Rezept der Wahl an. Da es in Bahia de las Aguilas keine Restaurants gibt, kehren viele Touristen nach Cabo Rojo zurück, um im Restaurant La Cueva de las Aguilas, das direkt am Strand liegt, zu Mittag zu essen.

Pablo Rosario Valentín, dominikanischer Boschafter der Schweiz, von Liechtenstein und Bosnien-Herzegowina

Welche unvergesslichen Erlebnisse und Orte, die man gesehen haben muss, sollten auf der Liste eines Reisenden, der die Dominikanische Republik erkundet, nicht fehlen? Jedes Jahr strömen Tausende von Besuchern nach Samana, angezogen von dem grössten saisonalen Wunder: der beeindruckenden Ansammlung von Buckelwalen, die zurückkehren, um in den atlantischen Gewässern vor der Bucht von Samana zu balzen, sich zu paaren und zu gebären – ein Gebiet, das 1986 zum Schutzgebiet für Meeressäuger erklärt wurde. Die Whale-Watching-Saison läuft vom 15. Januar bis zum 30. März und bietet spannende Bootsausflüge von der Samana-Bucht aus. Wer in der Hochsaison nicht an einer Exkursion oder einem Besuch teilnehmen kann, findet im Walmuseum in der Stadt Santa Barbara de Samana faszinierende Informationen über diese Meeresriesen und darüber, warum sie sich die nordöstlichen Küsten der Dominikanischen Republik ausgesucht haben.

Welche Rolle spielt Puerto Plata bei der Wiederbelebung des Tourismus in der Dominikanischen Republik? Puerto Plata, das als Wiege des Tourismus in der Dominikanischen Republik gilt, hinterlässt weiterhin einen bleibenden Eindruck. Am Dienstag, den 9. Januar, gingen mehr als 25’000 Kreuzfahrtpassagiere von fünf Kreuzfahrtschiffen gleichzeitig an den beiden Terminals der «Braut des Atlantiks» an Land, eines führenden Touristenziels an der Nordküste. Die Kreuzfahrtschiffe mit rund 25’882 Personen an Bord legten in den Häfen Amber Cove im Bezirk Maimon und Taino Bay in Puerto Plata an. Für den Monat Januar 2024 wurden insgesamt 66 Kreuzfahrtschiffe in den verschiedenen Häfen dieser Provinz erwartet. Dieser beeindruckende Besucherstrom stärkt die Position von Puerto Plata als eines der herausragendsten Reiseziele in der Karibik. Seine spektakuläre und abwechslungsreiche Landschaft verbindet Meer, Berge, üppige Täler, Flüsse und eine Vielzahl von Stränden. Mit seinem fruchtbaren Boden, auf dem Kakao- und Kaffeebäume gedeihen, und dem wertvollen Bernstein, der darunter liegt, präsentiert sich Puerto Plata als einzigartiges Juwel. Die ständige Ankunft einer grossen Zahl von Kreuzfahrtschiffen unterstreicht die anhaltende Attraktivität der Provinz Puerto Plata für die grossen Kreuzfahrtgesellschaften und beweist das anhaltende Vertrauen der Branche in dieses Reiseziel.

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BEAUTY &WELLBEING

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Die Ikos Resorts sind eine Kollektion von derzeit sieben preisgekrönten, luxuriösen All-inclusive-Resorts in attraktiven Strandlagen in Griechenland und Spanien. Jedes einzelne davon verbindet echten Luxus mit einem einzigartigen All-inclusive-Angebot. Dank eindrucksvoller Renovierungen und Erweiterungen von Resorts sowie Investitionen in Neu­ eröffnungen festigt Ikos seine Vorreiterrolle in der High-End-Ferienhotellerie

Autorin_Nicole Maier Bilder_Ikos Resorts

UNCONDITIONAL LUXURY IN GRIECHENLAND UND SPANIEN 182


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Das «Unconditional Luxury»-Prinzip der Ikos Resorts verspricht Entspannung auf höchstem Niveau in allen Facetten des Urlaubs: von den von Michelinsterneköchen konzipierten Menüs in den vielfältigen À-la-carte-Restaurants über hochwertige Wellness-­ Erlebnisse im Ikos Spa von Anne Semonin Paris bis hin zum 24-Stunden-Roomservice. Mit dem «Local Discovery Service» bringt Ikos den Gästen zudem die Kultur, Gastronomie und Geschichte des Urlaubsortes näher. Sie erkunden die Umgebung auf nachhaltige Weise, in ihrer ganz eigenen Geschwindigkeit, beim «Local Drive Adventure» mit einem Tesla, der für einen Tag kostenfrei zur Verfügung steht. Im Sommer 2023 wuchs das Portfolio um zwei neue Resorts. In der Nähe des Naturparks Mondrago und des charmanten Fischerdorfs Portopetro gelegen, erstreckt sich das Ikos Porto Petro entlang der unberührten Südostküste Mallorcas. Mit dem Ikos Odisia eröffnete die Marke das zweite Domizil auf der griechischen Insel Korfu. Das Resort liegt geschützt in einer reizvollen Bucht, direkt gegenüber dem international vielfach ausgezeichneten Schwesterhotel Ikos Dassia. Das Ikos Andalusia bei Marbella bot seinen Gästen bereits im vergangenen Jahr verschiedene Neuerungen, darunter ein neuer

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Deluxe-Pool mit Bar, zwei zusätzliche Restaurants und ein neu gestalteter Kids Club. In dieser Saison stehen den Gästen zusätzliche Luxusvillen und Deluxe-Suiten in Strandnähe zur Verfügung. Die Deluxe-Suiten sind mit zwei beziehungsweise drei Schlafzimmern und die Villen mit vier Schlafzimmern ausgestattet. Diese stellen somit die grosszügigsten Unterkünfte im gesamten Portfolio der Ikos Resorts dar und bieten für grössere Familien und Gruppen unvergleichlichen Komfort. Das auf der Chalkidiki gelegene Ikos Olivia wird die Gäste in einem zweistufigen Renovierungsprozess zunächst mit einem stilvollen Re-Design des Empfangsbereichs, fünf neu gestalteten Restaurants sowie einem spektakulären Sunset Deck empfangen. Im darauffolgenden Winter 2024 / 25 werden die Zimmer umfassend renoviert. WWW.IKOSRESORTS.COM


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Das

GEHEIME

Paradies Griechenlands Eine idyllische Oase inmitten traumhafter Sandstrände, duftender Pinienwälder und Sumpflandschaften, die zu Entdeckungstouren einladen: Das Sani Resort auf der Chalkidiki ist eine bezaubernde Destination mit unvergleichlichem Charme.

Die individuell gestalteten Luxushotels Sani Asterias, Porto Sani, Sani Dunes, Sani Club und Sani Beach erfüllen vielfältigste Urlaubswünsche. Sie verwöhnen mit reizvollen Poollandschaften, exklusiven Spas und einem nahezu grenzenlosen Angebot an Freizeitaktivitäten. Perfektionieren Sie Ihre Rückhand im Rafa Nadal Tennis Centre oder trainieren Sie wie die Profis in der Chelsea Football Academy. Eine Vielzahl von Restaurants und Bars überrascht Sie mit immer neuen Geschmackserlebnissen. Die kulinarische Auswahl reicht von frischer lokaler Küche bis hin zum Fine Dining, mit Menüs der Zwei-­SterneKöchin Stéphanie Le Quellec. Eine Attraktion ist die Sani Marina mit ihrer lebhaften Piazza und exquisiten Designer-Boutiquen. Zudem locken mit dem Sani Gourmet und dem Sani Festival jeden Sommer zwei hochkarätig besetzte Events international bekannte Künstler der Koch- und Musikszene an – und sorgen für unvergessliche Momente. Eine neue Ära der Eleganz erwartet Sie 2024 mit dem neuen Residence-Konzept im Sani Asterias, dem privatesten und exklusivsten Hotel innerhalb des Resorts. Es entstehen luxuriöse Rückzugsorte, die zwischen 85 und 185 Quadratmeter Raum für Privatsphäre und ein bis drei Schlafzimmer bieten. Die weitläufigen Innen- und Aussenbereiche scheinen nahtlos ineinander überzugehen, Naturstein und edle Beleuchtungselemente schaffen ein stilvolles Ambiente. Zu den Annehmlichkeiten gehören erstklassig sortierte Maxi-Bars und Weinkühlschränke, moderne Sound- und Home-Cinema-Systeme sowie Spa-Behandlungen auf dem Zimmer. Einige Residenzen bieten private Infinitypools, Gärten und einen direkten Zugang zum Strand. Übrigens: Das Sani Resort ist das erste zertifizierte CO2-neutrale Resort Griechenlands – ein Grund mehr, hier entspannt und mit gutem Gewissen zu geniessen. Autorin_Nicole Maier Bilder_Sani Resort

WWW.SANIRESORT.COM

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INTERVIEW

MIT NICOLE UND REMO BLATTNER VON MY WORLD LUXURY TRAVEL SERVICES, DEM EXPERTEN FÜR LUXUSREISEN

PRESTIGE: Herr und Frau Blattner, warum haben Sie Ihr Unternehmen im Luxussegment gegründet? NICOLE UND REMO BLATTNER: Im Luxussegment konnten wir endlich der Kreativität und Vorstellungskraft freien Lauf lassen. Es gab keine Grenzen mehr und gemeinsam mit unseren Kunden konnten wir bis ins kleinste Detail die schönsten Traumreisen massschneidern. Das Ausleben dieser unbegrenzten Kreativität fasziniert uns bis heute und wir sind immer wieder tief beeindruckt, was alles aus einer Idee entstehen kann. Worauf legt Ihre Kundschaft besonderen Wert? Der Trend geht immer mehr in Richtung Erschaffung von besonderen Erlebnissen und unvergesslichen Momenten – Türen öffnen, die sonst verschlossen blieben. Heute kann jeder selbst seine Reise übers Internet buchen. Es reicht nicht mehr, ein luxuriöses Hotel mit goldenen Wasserhähnen anzubieten. Die Kundschaft möchte einzigartige, individuelle Erlebnisse und sich lang gehegte Träume erfüllen, am liebsten abseits des Massentourismus und mit einer Prise «Überrasche mich». Dabei definiert jeder Kunde selbst, was für ihn Luxus heisst. Für den einen ist es eine einfache Zeltübernachtung mitten in der Natur und für den anderen eine Weltreise im Privatjet. Welche Vorteile geniesst man, wenn man sich als Kunde seine Reise über My World planen lässt? Bei Neukunden fängt es immer mit einem ausführlichen persönlichen Gespräch und vielen Fragen unsererseits an. Erst wenn wir uns ein Gesamtbild des Kunden und von seinen Reisebedürfnissen und Wünschen machen können, fangen wir mit viel Feingefühl und Herzblut mit der Planung und Beratung an. Die Reise wird dann ganz auf die persönlichen Wünsche massgeschneidert. Hier können wir auf alles, was der Luxusreisemarkt hergibt, zurückgreifen und perfekte Erlebnisse kreieren. Dieser Kunst wurde sogar einen Namen gegeben: Haute Villégiature. Zudem sind wir komplett unabhängig. Auf diese Weise können unsere Kunden sicher sein, dass wirklich nur ihre eigenen Bedürfnisse im Vordergrund stehen. Des Weiteren profitieren unsere Kunden von meiner 27-jährigen Expertise und meinem einzigartigen Netzwerk in der Luxusreisebranche. Wir wurden sogar dreimal in Folge zu den besten Reisedesignern weltweit gekürt. Und dann gibt es natürlich noch weitere Goodies wie eine persönliche Reise-App, Upgrades, den persönlichen Kontakt bei Notfällen und viele weitere exklusive Privilegien.

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schaft auch perfekt bezüglich der Zimmerkategorien und Vorzüge der einzelnen Resorts beraten – Geheimtipps, um den Aufenthalt perfekt zu gestalten, inklusive! Das Konzept der Ikos Resorts ist doch überall das Gleiche. Wird dies nicht mal langweilig? Ganz im Gegenteil! Achtung, Ikos macht süchtig! Jedes Ikos Resort hat seinen ganz eigenen Reiz und so entdeckt man jedes Ikos mit seinen ganz eigenen Vorzügen neu, ohne dabei auf die Grundwerte zu verzichten, die das Konzept so einzigartig erfolgreich machen. Besonders das Essen fasziniert uns jedes Mal aufs Neue, denn die Menüs werden von Spitzenköchen kreiert und sind ein Gedicht für Augen und Gaumen. Ein unglaublich gelungenes All-inclusive-Konzept, das uns begeistert.

Sie wählen öfters Ikos für Ihren persönlichen Urlaub. Was macht das Konzept für Sie so besonders? NICOLE BLATTNER: Als Geschäftsfrau und Mutter mit vollgepacktem Terminkalender sehnte ich mich in meinem Urlaub nach einer Auszeit, in der ich komplett abschalten kann. Gleichzeitig haben wir sehr hohe Ansprüche an das Essen, den Service, die Umgebung und die Ästhetik. Zudem muss der Urlaub Kriterien erfüllen, nach denen sich auch unsere Tochter komplett wohlfühlt und für sie genügend Aktivitäten und Unterhaltung geboten werden. Mein Mann hingegen hat den Entdeckergeist in sich und möchte gerne auch mal die Umgebung auf eigene Faust erkunden. Schnell wurde uns klar, dass es für uns nichts Vergleichbares gibt und die Ikos Resorts genau diese Bedürfnisse perfekt auf einem sehr hohen Niveau abdecken. Welche Hotels der Sani /Ikos Group haben Sie denn bereits besucht? Einfacher ist es wohl aufzuzählen, wo wir noch nicht waren. Das Ikos Odisia auf Korfu fehlt uns noch, alle anderen Ikos- und Sani-Resorts kennen wir persönlich. So können wir unsere Kund-

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Was gefällt Ihnen besonders am Sani Resort und gibt es einen spannenden Geheimtipp? Das Sani hat bei uns einen ganz besonderen Platz im Herzen, wir waren hier bereits gemeinsam mit drei Generationen, daher perfekt geeignet für Multi-Generationen-Reisen. Die Lage ist ein magischer Kraftort mit dem puderweissen Sandstrand und dem wunderschönen azurblauen Meer. Man hat hier fast schon eine kleine Stadt mit eigenem Yachthafen und Promenade zu Füssen, die riesige Auswahl an Restaurants und all die Aktivitäten, Unterhaltungsmöglichkeiten und Erlebnisse schafft man nicht in einer Woche. Für besondere Lacher sorgen unsere Erinnerungen an das Survival Camp von Bear Grylls! Zwei besondere Geheimtipps verrate ich noch: unbedingt eine Yacht aus dem hoteleigenen Yachthafen mieten und die Insel entdecken. Das sensationelle Catering wird gleich zur Verfügung gestellt und man entdeckt einsame Schnorchelplätze zu griechischen Klängen, unbezahlbar! Sie haben etwas Besonderes zu feiern? Dann ist das Barbecue Beachdinner bei Sonnenuntergang in atemberaubender Kulisse und mit leuchtenden Fackeln nur für Sie und Ihre Liebsten unvergesslich! WWW.MYWORLD-LUXURYTRAVELSERVICES.CH


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DAS MITTELMEER

NEU ENTDECKEN

Mit Oceania Cruises reisen die Gäste zu markanten Städten und unentdeckten Juwelen 188

Autor_Urs Huebscher Bilder_Oceania Cruises


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Oceania Cruises bietet 2024/25 eine besonders grosse Auswahl an Erlebnissen im Mittelmeer. Auf über 100 verschiedenen Routen treffen Reisende auf reiche Geschichte und alte Kulturen. Hunderte speziell kuratierte Landausflüge in kleinen Gruppen geben den Gästen die Möglichkeit, das mediterrane Lebensgefühl zu geniessen – sei es bei der Trüffelsuche auf dem Land in der Nähe von Rom, bei der Erkundung der weniger bekannten aktiven Vulkane von Santorin oder beim Flamenco in Sevilla. Das Angebot an Kreuzfahrten reicht von sieben Tagen bis zu einer 59-tägigen Grand Voyage von Miami nach Rom. Während der Reise genies­ sen die maximal 1250 Passagiere an Bord der Boutique-Schiffe die feinste Küche auf See, exzellenten Service und abwechslungsreiche Aktivitäten. BESONDERE HÄFEN IM MITTELMEER Für diejenigen, die ihr historisches Wissen erweitern möchten, ist Ephesus in der Türkei genau das Richtige. Im Ephesus-Museum erfahren sie, dass diese antike Hafenstadt einst der wichtigste Handelsposten im Mittelmeerraum war. Handwerklich begabte Besucher nehmen an einer Teppichwebvorführung teil und erlernen in einem Kunsthandwerkszentrum die traditionellen Methoden. Oder sie mischen sich in einem kleinen Dorf ausserhalb von Ephesus unter die Einheimischen und nehmen mit ihnen ein herzhaftes Frühstück ein, nachdem sie bei der Ernte geholfen haben. Passende Kreuzfahrt: «Adriatic & Aegean Medley» mit der Vista von Triest nach Athen ab dem 1. Juni 2024. Die Provence bietet einige der malerischsten Ausblicke und verlockendsten Aromen des Mittelmeers. In Saint-Rémy-de-­ Provence schlendern die Besucher mit einem Lavendeleis durch die Gassen, wo Van Gogh im 18. Jahrhundert lebte. Oder sie verwöhnen ihren Gaumen bei einer Käse- und Weinverkostung in Avignon und erkunden die mittelalterlichen Dörfer und das Lavendelmuseum im Luberon. Feinschmecker machen sich in der provenzalischen Landschaft auf die Suche nach schwarzen Trüffeln, die bei einer anschliessenden Verkostung mit lokalen Weinen kombiniert werden. Passende Kreuzfahrt: «Picturesque Rivieras» mit der Riviera von Monte Carlo nach Barcelona ab dem 4. September 2024.

Ein Aufenthalt in Montenegro verspricht grosse Vielfalt. Bei einem Rundgang in Kotor geniessen die Teilnehmer einen überwältigenden Ausblick auf die Berge und die Boka-Bucht, bevor sie das neoklassische Museum von König Nikola besuchen. Alternativ fahren sie mit einem kleinen Boot zur pittoresken Insel Gospa, die der Legende nach dadurch entstanden ist, dass nach jeder erfolgreichen Fahrt ein Stein in die Bucht geworfen wurde. Passende Kreuzfahrt: «Baroque to Byzantine Gems» mit der Nautica von Rom nach Athen ab dem 22. August 2025. Syrakus liegt auf der Insel Sizilien, die für ihre Kathedralen, Weinberge und Inselstrände berühmt ist. Die 2700 Jahre alte Stadt besitzt ausserdem eine reiche griechische und römische Geschichte. Die Gäste können die antiken Ruinen von Syrakus erkunden, den Ätna bestaunen oder eine Kreuzfahrt um die Insel Ortigia machen. Passende Kreuzfahrt: «Mediter­ ranean Melody» mit der Marina von Barcelona nach Athen ab dem 15. September 2025.

TIPP Als internationale Reederei bietet Oceania Cruises auch eine Reihe deutsch- und französischsprachig begleiteter Reisen an, bei denen Anliegen und Fragen an Bord in der Muttersprache geklärt werden können. Auf der Reise «Classical Greece & Italy» entführt die Vista ihre Passagiere mit deutsch-französischer Gästebetreuung ab dem 20. Oktober 2024 von Athen nach Rom zu unbekannten Häfen und kulturellen Highlights im Mittelmeer, darunter Gythion und Argostoli in Griechenland, Kotor in Montenegro sowie Messina und Salerno in Italien.

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CULINARIUM

AUF GOURMET-GIPFELN

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DERN 191


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Die Schönheit von Luzern wird massgeblich durch die Nähe der Alpen geprägt, die der Stadt eine unvergleichliche Kulisse verleihen. Am heutigen Tag ragen die schneebedeckten Gipfel gerade aus dem Nebelmeer empor, die Strassen sind ruhig, nur wenige Menschen lockt das graue und kalte Wetter hinaus. Doch ich lasse mich davon nicht beeindrucken. Schliesslich bin ich auf dem Weg, um eine kulinarische Neueröffnung in der Stadt zu entdecken. Eine, die sich genau von dieser manchmal rauen, kühnen Alpinwelt hat inspirieren lassen. Das Restaurant «CAAA» unter der Leitung des visionären Chefkochs Pietro Catalano hat sich zum Ziel gesetzt, nicht nur Gaumenfreuden zu bereiten, sondern auch eine sinnliche Reise durch die transalpinen Gemeinschaften zu bieten. Autorin_Swenja Willms Bilder_CAAA

Schon beim Betreten des Lokals, das seit Oktober seine Gäste empfängt, wird die Ruhe und Erhabenheit der Alpen spürbar. Die Räumlichkeiten hüllen mich in einen sanften Kokon. Natürliche Materialien, Holztische und eine abstrakte Lichtinstallation schmücken die vier Wände. Die Decke des Speisesaals, ein Meisterwerk des Architekturbüros «External Reference», ist geformt als lebendige Gebirgskette mithilfe eines 3-D-Druckers und hergestellt aus wiederverwertbaren Materialien wie Zellulose, Glas, Holz und Kunststoff. Eine harmonische Vereinigung von Nachhaltigkeit und zeitgemässem Design. Das Ambiente spiegelt die Einfachheit der transalpinen Küche wider, die ursprünglich in den pastoralen Gemeinschaften der Hochtäler des Piemont, Liguriens und der Alpes-Maritimes in Frankreich, im Nordwesten Italiens sowie in den Schweizer Alpen entstand. Auch als «Cucina Bianca» oder «weisse Küche» bekannt, verdankt sie ihren Namen der farblosen Natur grundlegender Zutaten wie Mehl, Kartoffeln, Lauch, Rüben, Milchprodukten und Hülsenfrüchten. Die Küche des «CAAA» zeichnet sich folglich durch ihre Einfachheit und die Verwendung von frischen, lokal bezogenen Zutaten aus. Auch Pietros persönliche Erfahrungen als Koch wurden massgeblich von den Alpen beeinflusst, weshalb sein Kochstil auf eben dieser Küche basiert, jedoch mit dem Einsatz hochwertiger Schweizer Zutaten.

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CULINARIUM

EINE KREATIVE FUSION

Im «CAAA» ist Essen nicht nur eine Mahlzeit, sondern eine sinnliche Reise, beginnend an der Bar. Denn das Dineology-Konzept vereint Fine Dining mit der Möglichkeit des Cocktail-Pairings, wodurch Mixologie auf innovative Weise mit der Küche verschmilzt. Also nehme ich Platz im Hinterstübchen des «CAAA». Gleich einem Chemielabor stehen an der Mixology-Bar Zentrifugen, Reagenzgläser und allerlei Bartender-Schnickschnack. Denn die Getränke im «CAAA» spielen eine ebenso bedeutende Rolle wie die Speisen. Stefania Catalano, die Schwester des Chefkochs, kuratiert eine exquisite Auswahl an Weinen, während die experimentelle Bar innovative Cocktails und Mocktails präsentiert. Besonders ausgefallen dabei. Die acht alkoholischen Cocktails und sechs Mocktails sind von Geräuschen wie dem Karneval, einem knisternden Kamin oder fallendem Schnee inspiriert – «Flavours of Sounds», wie es Pietro Catalano nennt. Bei der Entwicklung des Konzepts wurden neueste Techniken wie Vakuumdestillation, Zentrifugen und Fermentation eingesetzt. Die daraus gewonnenen Essenzen stehen symmetrisch aufgestellt im Regal neben der Bar. Bar-Manager Rafael Alario öffnet auch gerne mal ein Fläschchen für neugierige Nasen: Zimt, Basilikum oder Mandel – der Kreativität scheint keine Grenzen gesetzt zu sein. Zum Mocktail wird ein erster Vorgeschmack auf

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das Menü gereicht: «Ricordi» sind drei verschiedene Snacks aus den Kindheitserinnerungen des Chefkochs – ein kunstvoll hergerichtetes Tartlette aus Buchweizen, Topinamburcreme und fermentiertem Kürbismousse, eine schwarze Pate à Choux mit weisser Trüffel­creme und Catalanos Interpretation einer Älplermagrone mit frischen Äpfeln, Zwiebelsable und Frischkäse. Ein spannender Auftakt.

JEDE MAHLZEIT EIN KUNSTWERK

Wir wechseln in den Speisesaal mit Blick auf die offene Küche. Gewollt kryptisch drückt sich Pietro Catalano in seiner Speisekarte aus. Schliesslich soll das Menü eine Reise voller Überraschungen sein. Kulinarische Kreativität wird hier nicht nur aufgetischt, sondern auch gelebt. So ist es stets möglich, dass die Speisekarte je nach Stimmung des Kochs und der saisonalen Zutaten geändert werden kann. Dies gewährleistet ein sich ständig weiterentwickelndes kulinarisches Erlebnis, das überrascht und erfreut. Jedes Gericht wird von den Köchen persönlich an die Tische gebracht, begleitet von Erklärungen zu den Zutaten oder persönlichen Anekdoten. Nachdem mir das zweifelsohne schönste Brot der Welt serviert wurde – gebacken mit erstklassigem Bio-Mehl, Sauerrahmbutter und Alpenoliven –, tauche ich genussvoll ein in die vielfältigen Aromen des Menüs. Von mariniertem Grünkohl mit Trüffel und Fischsauce über Agnolotti-Ravioli, die in einer wohltuenden Waldbrühe mit Fichtenöl schwimmen, bis hin zu verlockenden Süssspeisen aus Sanddorn, fermentiertem Honig und schwarzem Tee – jede Kostprobe ist eine kulinarische Entdeckung. «Mit jedem Gericht, das ich zubereitet habe, zielte ich darauf ab, das Gewöhnliche zu überschreiten und das Aussergewöhnliche zu umarmen. Ich wollte ein Esserlebnis schaffen, das über die blosse Nahrungsaufnahme hinausgeht, eines, das die transalpine Essenz der Küche feiert und Kulturen sowie Aromen verbindet», erzählt Pietro Catalano. Nach meiner kulinarischen Odyssee fühle ich eine noch intensivere Verbundenheit mit meiner Heimatstadt Luzern. Es erfreut mich, dass das bürgerliche Städtchen nun eine neue Anlaufstelle für gastronomische Entdeckungen bietet. Und wenn das nächste Mal die Sehnsucht nach Bergen und Abenteuern ruft, werde ich vielleicht nicht in einer Gondel, sondern im Restaurant «CAAA» Platz nehmen.

«MIT JEDEM GERICHT, DAS ICH ZUBEREITET HABE, ZIELTE ICH DARAUF AB, DAS GEWÖHNLICHE ZU ÜBERSCHREITEN ...» 194


Präzision aus der Uhrenstadt Biel Die sknife Messer und Bestecke sind heute in den weltbesten Restaurants & Hotels mit über 200 Michelin Sternen eingedeckt und wurden mit 4 internationalen Designpreisen ausgezeichnet. Die Fertigung erfolgt in der Uhrenstadt Biel mit namhaften Uhrenherstellern. sknife hat somit Zugang zu neusten Stahllegierungen. Dies in Kombination mit stabilisiertem Schweizer Holz macht die sknife Messer auch einsetzbar in Restaurants am Meer und auf Yachten. Das Taschenmesser Volldamast mit über 1‘600 Lagen ermöglicht ein federleichtes Öffnen dank einem HightechKeramik Gleitlager und ist neu auch in der Luxusvariante mit 51 Diamanten erhältlich.

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Die Hearts

COLLECTION

Als älteste ununterbrochen betriebene Rum-Destillerie in Jamaika ist Appleton Estate der Hüter einer der umfangreichsten und luxuriösesten Sammlungen alternder Rumfässer der Welt.Die Hearts Collection ist dabei einer der kostbarsten Schätze von Appleton Estate und Symbol für aussergewöhnliches Handwerk und Innovation. Sie präsentiert die einzigartige Tiefe und Harmonie der Aromen.

Die Rums für die limitierte «Hearts Collection» werden von Masterblenderin Joy Spence höchst­persönlich ausgelesen. In einer engen und einzigartigen Zusammenarbeit mit Rum-­ Connaisseur Luca Gargano repräsentiert die Hearts Collection die jahrhunderte­lange Erfahrung von Appleton Estate. Der Name kommt nicht von irgendwo her: Die Hearts Collection wird im Herzen Jamaikas hergestellt, wobei herzhafte Rohstoffe verwendet werden. Und schliesslich gilt das Herz als Symbol für die Leidenschaft für Rum, die Joy Spence und Luca Gargano teilen. Die Hearts Collection ist eine exklusive limitierte Ausgabe aus 100 Prozent Pot-StillSingle-Marque-Rums. Pot-Still-Rums haben eine reichhaltigere Qualität und eine ausgeprägtere Textur als Column-Still-Rums. Diese charakterbestimmenden Komponenten verleihen dem Rum ein einzigartiges dunkles und reiches Aroma, komplex und dennoch

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Autorin_Swenja Willms Bild_Campari Group


CULINARIUM

fruchtig und süss. Die Hearts Collection unterscheidet sich von anderen Single-Marque-­ Rums dadurch, dass sie in einer Forsyth Pot Still destilliert wurde und zwischen 18 und 37 Jahren gereift ist, im Gegensatz zu den traditionellen zehn bis zwölf Jahre alten Rumsorten. Die ersten Jahrgänge der Kollektion, die als Hommage an den Standort im Herzen Jamaikas benannt wurden, kamen 2020 auf den Markt und waren gleichzeitig die ersten Pot-Still-Rums aus einem einzigen Fass von Appleton Estate. Diese limitierten Jahrgänge und die nachfolgenden Abfüllungen waren auf der ganzen Welt innerhalb weniger Minuten ausverkauft. Bis heute gab es sieben Releases aus der Hearts Collection: 1994, 1995, 1999, 1984, 2003, 1993 und 2002. Dieses Jahr erscheint nun mit der Hearts Collection 1998 die achte

Abfüllung. Der neuste Jahrgang, rund 25 Jahre bei tropischen Bedingungen gereift, wird in nur 5000 Flaschen erhältlich sein. Die limitierte Auflage verspricht eine einzigartige Sensorikerfahrung und repräsentiert die Spitze der Handwerkskunst von Appleton Estate. Masterblenderin Joy Spence meint zu der neusten Kollektion: «Der 1998er ist etwas ganz Besonderes, nicht nur aufgrund seiner unglaublichen Tiefe und seines Alters, sondern auch, weil er eine Hommage an eine der am meisten geschätzten Veröffentlichungen meiner Karriere ist.» Die sorgfältig ausgewählten Rum­ sorten verkörpern alle die Exzellenz von Appleton Estate. Die Hearts Collection 1998 überzeugt mit eleganten Noten von warmer Vanille, neben Kräutern und Früchten mit zarter Melasse, Ingwer und geräuchertem Kaffee, Buttertoffee und subtiler Eiche. Der 1998er-­ Jahrgang stammt aus nur 19 Fässern, sodass er mit Sicherheit ein sehr begehrter Tropfen sein wird. APPLETON ESTATE – IM HERZEN JAMAIKAS Eingebettet im Herzen Jamaikas, im wunderschönen, üppigen Nassau Valley, liegt das Appleton Estate. Seit mehr als 270 Jahren wird hier authentischer Premium-Rum hergestellt, wobei altehrwürdige Traditionen im Zentrum stehen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Vom Zuckerrohr bis zum Cocktail entstehen die von der Kritik hochgelobten Rumsorten auf dem Gut unter Berücksichtigung der einzigartigen Umwelt, der Zutaten und Verfahren. Vom Terroir mit seinem idealen Klima, den fruchtbaren Böden und der Topografie über die natürliche Quelle, die das Wasser für die Gärung liefert, bis hin zur Destillation, Reifung und Mischung – all das trägt dazu bei, dass Appleton-Estate-Rums eine herausragende Qualität aufweisen, die nicht nur köstlich und lebendig ist, sondern auch eine beeindruckende Tiefe mit komplexen Geschmacksrichtungen und Aromen bietet.

EINE HOMMAGE AN APPLETON ESTATES JAHRHUNDERTELANGE ERFAHRUNG


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Nachhaltiger Lebensstil

&

Einmal im Jahr öffnet Schloss Schauenstein seine prächtigen Tore für ein einzigartiges Ereignis: das Uccelin Charity Dinner, initiiert von Spitzenkoch Andreas Caminada. Dieses exklusive Event versammelt die herausragendsten Köche der Branche, die ihre Talente und Leiden­ schaft für die Kulinarik vereinen, um gemeinsam Gutes zu tun.

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CULINARIUM

Autorin_Swenja Willms Bilder_Uccelin Foundation

KULINARISCHE EXZELLENZ Spitzenkoch Andreas Caminada ist nicht nur für seine kulinarischen Meisterwerke bekannt, sondern auch für sein Engagement für Umweltschutz und soziale Verantwortung. Aus dieser Vision heraus gründete Caminada die Uccelin Foundation, die eine Brücke schlägt zwischen exquisiter Kulinarik und nachhaltigen Praktiken. Der Name «Uccelin» leitet sich vom lateinischen Wort «uccellino» ab, was auf Deutsch «Vögelchen» bedeutet, und symbolisiert die Freiheit und Leichtigkeit, die die Stiftung in ihrer Mission verkörpert. Ein zentraler Bestandteil der Uccelin Foundation ist die Förderung nachhaltiger Praktiken in der Gastronomie. Andreas Caminada setzt sich dafür ein, dass die Lebensmittelproduktion und -verarbeitung im Einklang mit der Natur erfolgen. Dies schliesst die Unterstützung von Bio-Bauernhöfen, die Verwendung lokaler und saisonaler Zutaten sowie die Reduzierung von Lebensmittelabfällen ein. Aber auch soziale Projekte werden durch die Stiftung gefördert. Dazu gehört die Unterstützung von Bildungsinitiativen für benachteiligte Gemeinschaften, insbesondere im Bereich Ernährungsbildung. Die Stiftung glaubt daran, dass Bildung der Schlüssel zu einem nachhaltigen Lebensstil und zu positiven Veränderungen in der Gesellschaft ist. Um ihre Botschaft zu verbreiten und Mittel für ihre Projekte zu sammeln, organisiert die Uccelin Foundation regelmässig Veranstaltungen, von Wohltätigkeitsdinnern bis hin zu Kochkursen mit lokalen Gemeinschaften – die Stiftung bringt Menschen zusammen, um gemeinsam eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Ein Highlight im Jahreskalender der Uccelin Foundation ist zweifelsohne das Uccelin-Charity-Event, das einmal im Jahr auf Schloss Schauenstein stattfindet. Hier lädt Andreas Caminada Gäste ein, um gemeinsam mit den besten Köchen der Branche für den guten Zweck zu kochen. Am diesjährigen Event begleiteten zwei hochkarätige Gastköche den Abend: Joan Roca, ein Drei-Sterne-Koch und Mitinhaber des renommierten Restaurants «El Celler de Can Roca», sowie Jan Hartwig, ebenfalls ein Drei-Sterne-­­Koch, der im Oktober 2022 sein Restaurant JAN in München eröffnete. Zusammen kreierten sie ein unvergessliches Menü, um die Vision der Uccelin Foundation zu unterstützen. Die Veranstaltung unterstreicht das Engagement von Andreas Caminada und seinen Gastköchen für die Förderung junger Talente und die Schaffung eines nachhaltigen kulinarischen Erbes.

Andreas Caminadas Streben nach Perfektion und Kreativität spiegelt sich in jeder seiner kulinarischen Kreationen wider. Genau diese Werte teilt Hublot in der Welt der Uhrmacherkunst. Beide Marken setzen auf Präzision, Innovation und die Schaffung unvergesslicher Erlebnisse für ihre Kunden. Seit 2017 ist der Spitzenkoch Botschafter für Hublot – gemeinsam setzen sie sich für soziale Verantwortung ein und unterstützen die Uccelin Foundation. Die Partnerschaft zielt darauf ab, das Bewusstsein für Umweltschutz und die Bedeutung des Erhalts der Artenvielfalt zu stärken. Hublot und Andreas Caminada setzen sich gemeinsam dafür ein, Ressourcen zu schonen, nachhaltige Praktiken zu fördern und die Welt für kommende Generationen zu bewahren.

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SONOMA

Im Herzen der kalifornischen Weinkultur

Autor_Urs Huebscher Bilder_ Sonoma County Tourism

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CULINARIUM

Im fruchtbaren Norden der kalifornischen Bay Area, nur eine knappe Stunde von San Francisco entfernt, liegt das Sonoma County, eines der besten Weinbaugebiete der USA. Ein Besuch im kleinen Garten Eden.

Die Sensation gelang vor 42 Jahren: An einem schönen Abend im Mai kamen in Paris einige der grössten Weinexperten zusammen, um in einer Blindverkostung ausgewählte Rot- und Weissweine zu bewerten. Das Ergebnis sorgte für einen Eklat, denn entgegen aller Erwartungen gingen die Top-Plätze ausschliesslich an Weine aus der Neuen Welt. Frankreich, die grösste Wein- und Genussnation der Welt, musste das Haupt vor der als «körperlos» und «unedel» empfundenen Konkurrenz jenseits des Atlantiks beugen. Die neuen Sterne am Weinhimmel kamen aus einer Region, die bislang nur für mittelprächtige Verschnitte und Massenweine bekannt gewesen war – dem Napa Valley. Der Pariser Prämierung folgte ein kometenhafter kulinarischer Aufstieg einer ganzen Region. Die ausserordentliche landschaftliche Vielfalt, die vielfältigen Böden und das einzigartige Klima boten beste Voraussetzungen für eine Land- und Weinwirtschaft auf ausgesprochen hohem Niveau.

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Das Entstehen der New Economy und das boomende Silicon Valley mit seinen vielen solventen Kunden legten ab den 80er-Jahren das wirtschaftliche Fundament für die blühende kulinarische Kultur der nördlichen Countys Kaliforniens. Heute ist die Region einer der bekanntesten Gourmet-Magneten überhaupt. Weinkenner und Foodies aus der ganzen Welt kommen nach Kalifornien, um von den grossen Städten im Süden bis in die letzten kleinen Weinkeller des Nordens vorzustossen. Mehrere der weltbesten Restaurants der «The World’s 50 Best Restaurants List» haben sich in der Region zwischen San Francisco und der scheinbar endlosen Pazifikküste niedergelassen. Die Weinbaugebiete der USA besitzen – wie ihre europäischen Verwandten – eine Herkunftsbezeichnung, die sogenannten AVAs: American Viticultural Areas. Seit dem berühmten Urteil von Paris ist das Napa Valley längst zum Symbol und Aushängeschild für edle Tropfen aus der Neuen Welt geworden. Noch etwas weniger bekannt, aber keinen Deut weniger exzellent ist das Sonoma County – eine Gemeinde, die mittlerweile mehr als 200 hervorragende Weingüter vorweisen kann.

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CULINARIUM

DIE GEHEIMNISSE VON SONOMA – AUSSERGEWÖHNLICHE WEINEMPFEHLUNGEN Hinter dichten, alten Redwood-Wäldern und begünstigt von den kühlenden nächtlichen Brisen der langgezogenen Pazifikküste liegt das Sonoma County. Tagsüber sorgt die kalifornische Sonne für den nötigen Zucker in den Trauben, die Seeluft und die Nebel in den Hügeln des Russian River Valley bringen Kühle und Erhabenheit, die zusammen mit den vielfältigen Böden für die Tiefe und geschmackliche Ernsthaftigkeit dieser Weinbauregion sorgen. Vulkanische Erden, Lehmböden, Kalk und Schwemmböden sorgen für eine mineralische Vielfalt, die den Ausbau unterschiedlichster Rebsorten möglich macht. Mit mehr als 425 Weingütern in 18 Weinregionen gilt Sonoma County als das vielseitigste Premium-Weinanbaugebiet in den USA. Der Morgennebel des Pazifischen Ozeans und der Bucht von San Pablo bringt Edelreben wie Pinot Noir, Sauvignon Blanc und Chardonnay hervor, die bei kühlerer Witterung gedeihen. Landeinwärts wachsen dank der heissen Tage und kühlen Nächte der Sommeranbausaison robustere rote Rebsorten wie Cabernet Sauvignon, Zinfandel, Merlot und Syrah. Sonoma-­Weine sind echt und köstlich und bieten den wahren Geschmack dieses authentischen nordkalifornischen Weinlandes. Renommierte Weingüter sind Francis Ford Coppola, Kendall-Jackson, Korbel, Ledson, Rodney Strong oder Gloria Ferrer. Viele bieten Besichtigungen und Weinproben für Besucher an, die oftmals von den Winzern selbst durchgeführt werden. FÜHRUNGEN UND VERKOSTUNGEN In den 18 offiziellen American Viticultural Areas (AVAs) im Sonoma County werden insgesamt über 60 verschiedene Rebsorten angebaut. Viele davon öffnen ihre Türen gern für Besucher und bieten Führungen und Verkostungen, die ungeübten Einsteigern ebenso gerecht werden wie versierten Weinkennern. Überall in der Region gibt es malerische Weintäler mit exklusiven Chateaus und charmanten, familiengeführten Kellereien zu entdecken. Welcher Wein zu welchem Gericht passt, erfährt man beispielsweise auf ganz praxisnahe und schmackhafte Weise am Kendall-Jackson Wine Estate & Gardens oder bei den mehrgängigen Menüs der St. Francis Winery & Vineyards. Die herrschaftliche Francis Ford Coppola Winery trägt den Namen ihres langjährigen Besitzers und ist mit zahlreichen Gegenständen und Souvenirs aus den Filmen des berühmten Regisseurs bestückt. Und im Haus streift man durch Coppolas Karriere: Kostüme aus «Bram Stoker’s Dracula» sind

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dort ebenso ausgestellt wie der berühmte Schreibtisch, hinter dem Marlon Brando den heiser klingenden Paten gab. Dazu kommen unzählige weitere Film-Memorabilia und eine Vitrine mit Oscars, fünf hat Coppola bisher gewonnen. Die Buena Vista Winery gilt als älteste Premium-Kellerei des Bundesstaats. Vor Ort erfährt man mehr über die Geschichte des Weinanbaus in Kalifornien. Die Benziger Family Winery präsentiert den Gästen ihr biodynamisches Weingut bei einer Fahrt im Sightseeing-Bus. Und auf dem Gelände der Ledson Winery & Vineyards erwartet den Besucher ein modernes Schloss mit gotisch angehauchten Bogengängen und Türmchen.

WEIN,

DIE «FARM TO TABLE»-IDEE Die Qualität der Regionalküche im Sonoma County steht den erlesenen Tropfen in nichts nach. Gesundes, gutes Essen spielt hier eine wichtige Rolle. In den kleinen Städten von Sebastopol bis Geyserville sind die grossen Fast-Food-Ketten deutlich seltener vertreten als anderswo in den USA. Stattdessen stösst man überall auf individuelle Restaurants, von denen viele nach der «Farm to Table»-Idee kochen oder mit Michelin-Sternen ausgezeichnet sind. Mehr als 500 Restaurants servieren erntefrische, regional angebaute landwirtschaftliche Erzeugnisse. Für einen schnellen Happen zwischendurch und die notwendige Verpflegung für ein Picknick bieten sich Brauereilokale, Farmmärkte, Feinkostläden und kleinere Lebensmittelgeschäfte an. Handwerklich hergestellte Käsesorten, Fleisch aus nachhaltiger Zucht und frische Meeresfrüchte aus dem Pazifik sorgen zusätzlich dafür, dass selbst der anspruchsvollste Gaumen zufriedengestellt wird. KUNST UND NATUR Im Sonoma County gibt es übrigens über 60 Naturparks und ein kilometerlanges Netz an Wanderwegen mit unterschiedlichstem Schwierigkeitsgrad. Je nach Lust, Kondition und Ausdauer kann man am Bodega Head oder im Sonoma Coast State Park die friedvolle, majestätische Küste entlangschlendern oder im Shiloh Ranch Regional Park bei einer Wanderung bis auf maximal 352 Meter das Herz so richtig zum Pumpen bringen. (Die Anstrengung wird durch den sagenhaften Ausblick übrigens mehr als wettgemacht!) Reichlich Adrenalin wird auch auf dem Parcours von Sonoma Canopy Tours ausgeschüttet. Er umfasst sieben Ziplines, zwei Hängebrücken, eine Wendeltreppe und eine 24 Meter hohe Abseilaktion – all das vor den imposanten Wipfeln der riesigen Küstenmammutbäume. An Kunstgalerien, Museen und Outdoor-Skulpturen besteht im Sonoma County kein Mangel. Immer wieder trifft man auf öffentliche Kunst – von den verspielten Skulpturen aus Recycling-­ Objekten in der Florence Avenue von Sebastopol bis zu den über 30 Installationen am Sculpture Trail in Geyserville und Cloverdale. Im Museum of Sonoma County in Santa Rosa und dem angeschlossenen Skulpturengarten werden einheimische Künstler präsentiert. Für musikalische Abwechslung sorgen Livedarbietungen in kleinen Pubs, auf Bauernmärkten, bei Festivals beziehungsweise in einer der beiden erstklassigen Konzerthallen des Countys. Im Green Music Center auf dem Campus der Sonoma State University und im Luther Burbank Center for the Arts in Santa Rosa geben sich bekannte Künstler aus dem In- und Ausland die Ehre. Vom internationalen Flughafen San Francisco (SFO) sind es mit dem Mietwagen rund 90 Kilometer oder eine gute Stunde ins nördlich gelegene Sonoma County.

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ESSEN, KUNST & NATUR VEREINT


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TRENDS

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CASTELLO DI VICARELLO

Castello di Vicarello präsentiert stolz den Jahrgang 2018 seines einzigartigen Weins, der auf dem gleichnamigen nachhaltigen Weingut in Cinigiano entstanden ist. Die Bordeaux-Mischung aus Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Petit Verdot spiegelt das einzigartige Terroir der Weinberge wider, die hauptsächlich auf lehmreichen Böden liegen. Mit nur 3500 Flaschen bietet der lebendige Wein eine aromatische Gewürznase, seidige Tannine und Noten von Nelken, Sandelholz, Lakritze und Mineralien.

B

C

BRÄNDLI

Die renommierte Confiserie Brändli, ein traditionsreiches Familienunternehmen aus Aarau, hat eine Partnerschaft mit dem Tessiner Weingut Al Mulinetto geschlossen und präsentiert stolz eine Neuauflage ihrer beliebten GrappaWürfel, diesmal veredelt mit dem einzigartigen Grappa von Al Mulinetto. Die Komposition vereint eine zartschmelzende helle und dunkle Ganache mit dem fruchtigen Charakter des Tessiner Grappas zu einer harmonischen Symphonie.

CUL INA RI UM

FORNASETTI

Fornasetti vertraut der Bäckerei Davide Longoni bereits zum vierten Mal die Herstellung seines Panettone an. Sorgfältig ausgewählte Zutaten, von steingemahlenem Mehl bis Sauerteig, prägen das Produkt, das Kreativität, Forschung und Experimentierfreude vereint. Der Panettone basiert auf dem traditionellsten Rezept mit klassischen Elementen wie Sultaninen, kandierter Zitronat­zitrone und Orangenschale. Das besondere Aroma erhält er durch Safran, der dem Teig beigefügt wird. Verpackt in einer exklusiven zylindrischen Schachtel mit geprägtem Papier und bekannten Fornasetti-Motiven.

F NYETIMBER

Cherie Spriggs, die Winzerin von Nyetimber aus England, hat Geschichte geschrieben, indem sie als erste Person ausserhalb der Champagne den begehrten Titel «Sparkling Winemaker of the Year» gewann. In ihrem meisterhaften Werk, dem Brut Classic Cuvée, offenbaren sich in der Nase delikate Nuancen von Zitrusfrüchten, goldenen Äpfeln, gerösteter Brioche, Mandeln und Honig, die auf eine ausgedehnte Hefelagerung hinweisen. Am Gaumen verschmelzen Opulenz, Frische und Eleganz zu einem harmonischen Gesamtbild.

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DRINK RESPONSIBLY


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FIN AN CE 208


FINANCE

OBEN Mithilfe der Aura-Blockchain-Technologie und dem integrierten NFC-Tag können Authentizität und Rückverfolgbarkeit der «Di Bag» von Tod’s garantiert werden. UNTEN Ein QR-Code gewährt Zugang zum digitalen Zertifikat.

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IM DIENSTE DES

LUXUS

BLOCKCHAIN


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Mit dem Ziel, einen neuen Branchenstandard für die Luxusindustrie zu setzen, haben sich namhafte Marken zu einer Allianz verbandelt. Die Blockchain-agnostischen Lösungen des Aura Blockchain Consortium schaffen nicht nur eine intensive Kundenerfahrung, sondern sichern mithilfe der Blockchain-Technologie auch die Authentizität von Luxusgütern und schaffen so einen wahren Mehrwert für Marken und dessen Produkte. Im exklusiven Interview mit Romain Carrere, dem Visionär hinter dem Aura Blockchain Consortium, entdecken wir, wohin neueste Technologien die Luxus­ industrie führen können.

PRESTIGE: Herr Carrere, können Sie uns die Gründungsgeschichte des Aura Blockchain Consortium und die Motivation hinter der Schaffung dieser Organisation erzählen, insbesondere im Hinblick auf die Beteiligung namhafter Luxusmarken wie LVMH, Mercedes-Benz, OTB, Prada Group und Cartier? ROMAIN CARRERE: Stellen Sie sich eine Luxusmarke vor, die an einer neuen Technologie arbeitet. Wäre es nicht schön, wenn andere Marken helfen könnten, den Wettbewerb zu unterstützen, und sich für das grosse Ganze vereinen? Das ist es, worum es bei Aura geht. Ursprünglich wurde die Idee von LVMH initiiert. Schnell erkannte der Konzern aber, dass es notwendig ist, mit anderen Branchenakteuren zusammenzuarbeiten und das Gemeinwohl zu fördern. Die Gründungsmitglieder – LVMH, Mercedes-Benz, OTB, Prada Group und Cartier als Teil von Richemont – haben somit ihre Kräfte gebündelt, um einen neuen Branchenstandard und eine intensive Kundenerfahrung zu schaffen. Aura ist die erste und einzige Konstruktion, die vom Luxus für den Luxus geschaffen wurde. Heute sind wir Branchenführer in der Luxusgüter­ industrie –mit über 40 Marken, die unsere Lösungen nutzen, und mit über 25 Millionen Produkten, die auf der Blockchain verzeichnet sind. Daher betrachten wir Marken nicht als Instrumente, sondern als Mitglieder, und das macht einen grossen Unterschied.

Autorin_Swenja Willms Bilder_Aura Blockchain Consortium

Inwiefern haben sich die Blockchain-agnostischen Lösungen des Konsortiums als vorteilhaft für die Luxusbranche erwiesen? Marken, die dem Konsortium beitreten, erhalten Zugang zu den Technologien, die vom Luxus für den Luxus entwickelt wurden. Marken profitieren enorm von dieser Expertise. Wir können je nach Bedarf individuelle Anwendungsfälle entwickeln und den Marken entsprechende Lösungen anbieten. Zudem setzen wir die Implementierungen nach den neusten gesetzlichen Vorschriften um. All dies bringt nicht nur auf der technologischen Seite, sondern auch in Bezug auf das Gesamt-­Know-how in der Luxusindustrie den richtigen Mehrwert. Trägt Aura auch zur Sicherung und Verbesserung des Marken­ images und der Luxusindustrie bei? Die Luxusindustrie muss gegen Produktpiraterie kämpfen. Eine unserer Lösungen trägt dazu bei, mehr Vertrauen für den Endkunden zu schaffen, damit er sein Produkt authentifizieren kann. Sobald Sie das Eigentum zertifizieren können, ist es möglich, es auf sicherere Weise durch den Eigentumsübertrag zu verkaufen oder zu verschenken.

Das Aura Blockchain Consortium bietet Marni die Lösung zur Ausstellung von Echtheitszertifikaten, die echte Produkte und Handwerkskunst garantieren.

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FINANCE

«AURA IST DIE EINZIGE KONSTRUKTION, DIE VOM LUXUS FÜR DEN LUXUS GESCHAFFEN WURDE.» Romain Carrere, CEO des Aura Blockchain Consortium

Falle eines Verlusts des Schmuckstücks ist mit der Karte zu beweisen, dass man der Eigentümer des einzelnen Schmuckstücks ist. Und der dritte Vorteil des DPP ist, dass wir ein umfassendes Know-how bieten. Wir versorgen Marken mit den digitalen Lösungen für Web-3-Dienstleistungen, zum Beispiel mit Garantien, Treueprämien, Verlust- und Diebstahlschutz sowie dem Schenken von NFTs.

Welche verschiedenen Lösungen bieten Sie den Luxuskonzernen und den Kunden? Wir haben zwei Arten von Lösungen. Die erste ist der digitale Produkt-Pass, den wir DPP nennen. Es handelt sich um eine digitale Aufzeichnung von Informationen vom Ursprung bis zur Endnutzung. Die zweite Lösung sind digitale Sammlerstücke, zum Beispiel NFTs (Non-Fungible Tokens). Kern ihrer Lösungen ist der digitale Produkt-Pass. Weshalb ist so ein Produkt für den Konsumenten notwendig? Meine Vision des DPP kann in drei Teile segmentiert werden. Der erste Teil ist das Storytelling. Die Marke präsentiert und illustriert ihre Produkte auf eine einzigartige Weise. Dies schafft eine Verbindung zwischen dem Produkt und dem Kunden, noch bevor ein Kauf überhaupt entsteht. Wenn Sie sich zum Beispiel in einem Einzelhandelsgeschäft befinden, können Sie das Produkt scannen und alle Informationen dazu – von der Wertschöpfungskette über Materialien bis zur Produktion – digital erhalten. Der zweite Teil betrifft die Regulierung. Ein auf Blockchain basierter DPP bietet vertrauenswürdigere Informationen, da er unveränderlich ist und den zukünftigen EU-Vorschriften entsprechen wird, sobald diese erlassen werden. Die Kundin oder der Kunde kann eindeutig nachweisen, dass sie oder er die Eigentümerin oder der Eigentümer ist. Ausserdem kann der Besitz auf sichere Weise übertragen werden. Ein erfolgreiches Beispiel hierfür ist die Prada-­ «Eternal Gold»-Kollektion, bei der jedes Schmuckstück mit einer Karte verknüpft ist, die einen eingebetteten NFC-Chip hat. Im

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Wie konkret schafft das Aura Blockchain Consortium einen Mehrwert durch NFTs? NFTs haben einen regelrechten Hype ausgelöst, basierten aber hauptsächlich auf Spekulationen und boten keinen besonderen Nutzen. Aura schafft NFTs mit einem tatsächlichen Wert. Die Kunden können beispielsweise beim Kauf eines Produkts ein NFT als Geschenk erhalten. Dies wird als ein digitaler Zwilling bezeichnet, weil das NFT zwangsläufig mit dem Produkt verbunden ist. Ein weiteres Beispiel für ein NFT mit konkretem Nutzen ist eine Garantie. In diesem Fall wäre eine Versicherung in das NFT eingebettet, welches gleichzeitig auch mit Treueprämien verbunden sein könnte. Das NFT könnte auch Endfunktionen wie einen direkten Link zum Kunden haben, der die Kommunikation verbessert und ein Gemeinschaftsgefühl schafft. Der Zugang zu besonderen Veranstaltungen, speziellen Abendessen und Produkten schafft eine exklusive Gemeinschaft. Es ist wie ein exklusiver Club, bei dem die Mitgliedschaft nicht übertragbar ist und der nur dem Besitzer gehört. Menschen kaufen solche NFTs nicht aus spekulativen Gründen, sondern für den tatsächlichen Nutzen, den sie daraus ziehen können.

OBEN Die verifizierbare Produktionskette der Prada – «Eternal Gold»-Kollektion aus recycelten Materialien wurde auf der Plattform des Aura Blockchain Consortium protokolliert und kann von den Kund*innen eingesehen werden.


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Gibt es besondere Kundengruppen, die Sie mit ihren Lösungen ansprechen möchten? Gerade die jüngere Käuferschaft ist bezüglich solch neuer Technologien aufgeschlossen. Wie sieht es bei der älteren aus? Wir sprechen unterschiedliche Zielgruppen an, je nachdem, welche Strategie unsere Mitglieder verfolgen und ob es sich um einen finanziellen oder werblichen Ansatz handelt. Zum Beispiel haben wir einen Use Case mit Dior für den «B33» Sneaker. Der Kunde kauft den Schuh, scannt ihn und erhält alle Informationen sowie den digitalen Zwilling. Je nachdem, ob der Kunde ein Web3-Wallet verwendet oder nicht, gibt es unterschiedliche Formen von Kundenreisen und -erfahrungen. Einerseits erhält man den digitalen Ausdruck beispielsweise in der Apple Wallet. Darin sind Informationen enthalten, die auf der Blockchain registriert werden. Wenn der Kunde jedoch Web 3 bevorzugt, kann das NFT beispielsweise über MetaMask heruntergeladen werden. Sehen Sie dabei keine Barrieren für technisch nicht so versierte Kundengruppen? Unser Ziel ist es, Blockchain weniger sichtbar zu machen, aber dennoch ihre Wertigkeit für die Kunden zu bewahren. Wir implementieren Blockchain-Lösungen, machen sie aber für den Benutzer einfach und nahtlos. Der Benutzer muss nicht einmal wissen, dass es sich um Blockchain handelt, aber er kann den digitalen Ausdruck mit dem NFT sammeln, ohne die Schwierigkeiten und Barrieren zu sehen, die Blockchain mit sich bringen kann.

Mittels des digitalen Produktpasses erhalten Besitzer des tokengebundenen Dior «B33» Sneaker exklusive Updates zu bevorstehenden Lancierungen der Marke.

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CEO Romain Carrere, der Visionär hinter dem Aura Blockchain Consortium.

Wird auch bereits künstliche Intelligenz in Ihren Lösungen eingesetzt? Es gibt bereits Beispiele, die die Verbindung von Produkten durch NFC-Chips, QRCodes und KI-Technologie veranschaulichen. Die KI-Technologie ermöglicht es beispielsweise, Produkte anhand von hochauflösenden Bildern zu erkennen und spezifische Details zu identifizieren. So kann der Verkauf von gefälschten Artikeln verhindert werden. Welche zukünftigen Entwicklungen und Innovationen plant das Aura Blockchain Consortium? Ab 2026 treten die neuen EU-Regulierungen in Kraft. Unabhängig davon, ob eine Marke in der EU ansässig ist oder nicht, muss sie die neuen Vorschriften einhalten, wenn sie Produkte in der EU verkauft. Folglich werden wir unsere Plattform an die neusten Regulierungen anpassen. Unser Framework soll den Marken helfen, sich auf die Einhaltung dieser Vorschriften vorzubereiten, und das erklärt auch den grossen Zuspruch von Marken, die sich an uns wenden, um DPPs zu entwickeln. Zudem möchten wir unsere verschiedenen Web-3-Dienstleistungen ausbauen. Dies ist besonders relevant, da Blockchain immer noch eine relativ neue Technologie ist. Wir entwickeln für Aura stets neue, zusätzliche Funktionen für DPPs je nach Strategie der Marke. Die Flexibilität, verschiedene Ansätze für verschiedene Marken umzusetzen, ist sicherlich eine unserer grossen Stärken.


FINANCE

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SWISSDELUXEHOTELS.COM

Established in 1934, the Swiss Deluxe Hotels group combines 39 of Switzerland’s most iconic five-star hotels: ANDERMATT: The Chedi Andermatt Hotel Eden Roc

AROSA: Tschuggen Grand Hotel

BAD RAGAZ: Grand Hotel Quellenhof & Spa Suites

BERN: Bellevue Palace, Hotel Schweizerhof Bern & Spa LeCrans Hotel & Spa

BASEL: Grand Hotel Les Trois Rois

CRANS-MONTANA: Guarda Golf Hotel & Residences,

GENÈVE: Beau-Rivage, Four Seasons Hotel des Bergues, Mandarin Oriental Geneva

GSTAAD: Gstaad Palace, Le Grand Bellevue, Park Gstaad, The Alpina Gstaad Grand Hotel & Spa Resort & Spa

ASCONA: Castello del Sole,

LAUSANNE: Beau-Rivage Palace, Lausanne Palace

LUGANO: Hotel Splendide Royal

Fairmont Le Montreux Palace

INTERLAKEN: Victoria-Jungfrau LE MONT-PÈLERIN: Le Mirador

LUZERN: Mandarin Oriental Palace Luzern

NEUCHÂTEL: Beau-Rivage Hotel

MONTREUX:

PONTRESINA: Grand Hotel Kronenhof

ST. MORITZ: Badrutt’s Palace Hotel, Carlton Hotel St. Moritz, Kulm Hotel St. Moritz, Suvretta House Grand Hôtel du Lac

VITZNAU: Park Hotel Vitznau

Riffelalp Resort 2222 m

VEVEY:

ZERMATT: Grand Hotel Zermatterhof, Mont Cervin Palace,

ZÜRICH: Baur au Lac, La Réserve Eden au Lac, The Dolder Grand, Widder Hotel 213


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DIE KUNST DER Autor_Markus Kramer

VERKNAPPUNG

Knappheit war schon immer ein wichtiges Prinzip für Luxusmarken auf der ganzen Welt und kann durchaus auch auf viele Nichtluxusmarken angewendet werden. Beim Knappheitsprinzip geht es darum, dass Menschen dazu neigen, Dingen einen höheren Wert beizumessen, von denen sie annehmen, dass sie selten oder begrenzt sind – oder es tatsächlich auch sind. Während Luxusmarken das Knappheitsprinzip oft als eine der Schlüssel­ strategien nutzen, kann jedes Unternehmen, jede Marke oder jeder Experte dieses Prinzip effektiv auch für sich verwenden – zum Beispiel, um die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen zu steigern, höhere Margen zu erzielen oder die Kundenbindung zu verbessern.

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FINANCE

men als die von S.T. Dupont, da Dunhill nicht so viele Geschäfte auf der Welt hat. Pagani hat sein Modell Huayra auf insgesamt nur 100 Exemplare limitiert. Luxus-Whisky-­Marken wie Laphroaig und Bunnahabhain stellen exklusive Flaschen für den Reise-Einzelhandel her, die nur in wenigen Duty-Free-Shops an ausgewählten Flughäfen auf der ganzen Welt erhältlich sind. Und so weiter. Was glauben Sie, wie viele offizielle Ferrari-­Händler es in London gibt? Zwei in Fussdistanz – sie gehören demselben Besitzer. Aber bei Knappheit geht es nicht nur darum, weniger anzubieten. Im Gegenteil, es geht darum, mehr Wert, Faszination und Begehrlichkeit zu schaffen. Knappheit ist direkt oder indirekt mit Begriffen wie Verfügbarkeit, Zugänglichkeit, Exklusivität, Exotik, Einzigartigkeit, Wartelisten oder Individualisierung verbunden. Sie kann sich auf Raum (Vertrieb, Standorte), Zeit (begrenzt, Verfügbarkeit) oder Menge (seltene Materialien oder begrenzte Produktion) beziehen. Exklusiver und selektiver Vertrieb ermöglicht die Kontrolle der «Experience» eines Produkts oder einer Dienst­ leistung in ihrer kleinsten Granularität. Zeitliche Begrenzung,

Wie funktioniert Knappheit in einem Luxusgeschäftsmodell? Es gibt zwei Hauptarten von Knappheit: die echte Knappheit und die wahrgenommene Knappheit. Echte Knappheit entsteht durch reale, oft physische Limitierung, zum Beispiel den Einsatz von seltenen Materialien, begrenzte Ressourcen wie menschliches Können und Geschick oder die eigene Zeit und Energie. Und dann natürlich durch die Preisgestaltung, die oft so weit geht, dass sich Produkte umso besser verkaufen, je teurer sie sind. Ein scheinbarer Gegensatz, der gegen das Gesetz von Angebot und Nachfrage verstösst. In der Luxusbranche nennt man das den Veblen-Effekt. Zurück zu einem konkreten Beispiel: Die Schweizer Luxusuhrenmarke Richard Mille verwendet Materialien wie Graphen, Carbon TPT und andere fortschrittliche Verbundwerkstoffe, um extrem leichte und langlebige Uhren herzustellen. Diese Materialien sind naturgemäss schwer zu beschaffen. Die wahrgenommene Knappheit hängt mit bewussten, geschäftlichen Entscheidungen zur Einführung von Beschränkungen zusammen. Beispielsweise werden die Accessoires von Dunhill als knapper und exklusiver wahrgenom-

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Verfügbarkeit von Produkten und Dienstleistungen, exklusive Vorpremieren, Wartelisten oder Ähnliches sind alles Mechanismen, die das Feuer der Begehrlichkeit schüren.

KNAPPHEIT ALS PRAKTISCHES PRINZIP

Die Rolle der Knappheit ist für Luxusmarken von grösster Bedeutung. Das Angebot darf nie grösser sein als die Nachfrage – die Grundlage des Luxuskonzepts. Im Geschäftsmodell von Luxusmarken muss die Nachfrage, ob tatsächlich oder vermeintlich, immer in einem starken Missverhältnis zum Angebot stehen. Auf operativer Ebene beschränken beispielsweise einige Luxusmarken den Vertrieb ihrer Produkte, während andere den Luxuskunden warten lassen. Wer seine Rolex Daytona bestellt, muss sich etwa drei Jahre gedulden. Selbst wenn ein Geschäft eine oder mehrere vorrätig hätte, wäre es schwierig, sie in die Auslage zu bekommen. Die Seltenheit oder Unverfügbarkeit von Dingen steigert die Begehrlichkeit bis zu einem Punkt, an dem der Preis allein nicht mehr ausschlaggebend ist. Ein naheliegender Ausweg ist daher, die Produkte einfach zu limitieren und ihren Preis zu erhöhen. Natürlich geht das nicht so einfach. Man sagt, dass Fabergé, der berühmte Juwelier, in den ersten Jahrzehnten seines Schaffens jedes Stück als Unikat herstellte. Selbst von den billigsten Stücken gab es keine einzige Kopie. Er hob das Prinzip der Knappheit auf eine ganz neue Ebene, sodass sogar die königliche Gesellschaft zu seinen Kunden zählte. Das Konzept funktioniert im Luxusbereich hervorragend, ist aber nicht nur im Hochpreissegment zu finden, sondern weitaus verbreiteter, als man denkt. Heutzutage wird das Prinzip der Knappheit in verschiedenen Branchen angewandt – von Fast Fashion, Einzelhandel, Gaming, Automobilindustrie bis hin zu Technologie, B2B und Dienstleistungen. Das Spektrum ist sehr breit. So arbeitet beispielsweise die Fast-Fashion-Marke H&M häufig mit High-End-­ Designern zusammen, um Kollektionen in limitierter Auflage herauszubringen. Diese Kooperationen erzeugen ein Gefühl von Exklusivität und Knappheit, da die Sonderkollektionen nur für kurze Zeit erhältlich sind und einen Ansturm von Kunden am frühen Morgen vor Ladenöffnung auslösen. Nike limitiert die Produktion bestimmter ikonischer Turnschuhmodelle – oft in Zusammenarbeit mit einem Superstar – und hat seine Vintage-Designs so gut vermarktet, dass sie zu sammelwürdigen Luxusartikeln geworden sind. Beim Gaming erhalten die Spieler Anreize in Form von Punkten, Token oder fiktiven Währungen, die nur begrenzt verfügbar sind. Tesla ist vorbildlich darin, von Luxusmarken zu lernen. Beispielsweise nutzt das Unternehmen einen exklusiven Vertrieb, indem es sich auf möglichst wenige oder gar keine Zwischenhändler verlässt, um seine Autos zu verkaufen. Interessanterweise kopieren viele neue Automarken den Ansatz, extrem niedrige Anzahlungen zu verlangen und dann «ausverkauft» von den Dächern zu rufen. Nur wenige wissen, dass die «250-US-Dollar-­ Anzahlung voll rückzahlbar und komplett unverbindlich» ist und den Grund für den vermeintlichen «Kaufrausch» medial antreibt.

«KNAPPHEIT SCHAFFT WERT» Kevin Harrington

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FINANCE

Ein anderes gutes Beispiel ist Apple. Millionen von Menschen auf der ganzen Welt sehnen sich nach dem nächsten Apple-Produkt und warten ungeduldig darauf, dass es in die Läden kommt. Die Nachfrage lässt sich an den langen Schlangen vor den Apple-Läden ablesen. Die ersten iPhones sind immer knapp. Deshalb warten die Kundinnen und Kunden auf die Modelle der zweiten Runde. Auch der neue KI-Assistent namens Rabbit war innerhalb der ersten 24 Stunden ausverkauft. Möchten Sie ChatGPT Pro für 20 US-­Dollar pro Monat erhalten? Dann bitte gerne auf die Warteliste setzen lassen. Es geht nicht nur um physische Produkte oder Software. Auch qualifizierte Fachleute und Experten können rar sein. So gibt es nur sehr wenige Experten, die sich auf bestimmte Bereiche spezialisiert haben, zum Beispiel Coaches für Rohstoffhändler, Spezialisten für die Restaurierung von Oldtimern, Anwälte für den Kauf von Flugzeugen, Experten für SAP-Autogarantie-Module und so weiter. Diese Experten können den Preis für ihre Dienstleistungen bestimmen und entscheiden, mit wem sie zu welchen Bedingungen zusammenarbeiten und mit wem nicht, und nicht umgekehrt. Bei näherem Hinsehen gibt es viele Nichtluxusmarken und Dienstleistungsangebote in einer Vielzahl von Branchen, die das Prinzip der Knappheit effektiv nutzen. Damit generieren sie Aufmerksamkeit und Interesse, steigern die Nachfrage, erhöhen

den Umsatz, behalten die volle Marge bei oder steigern sie sogar und schaffen eine dauerhafte Kundenbindung. Das Äquivalent aus Sicht des Employer Branding oder EVP (Employer Value Proposition) ist die Einführung von Zusatzleistungen, mehrjährigen Aktienoptionsplänen et cetera. Das ist nicht für jede und jeden – und gerade deshalb attraktiv. Und es ist schwer, sich davon zu trennen, wenn man sich einmal daran gewöhnt hat. Der Schlüssel zum Funktionieren von Knappheit ist Kommunikation. Es gibt einen Grund, warum Luxusmarken ihre Produkte, Träume und Sehnsüchte von den Dächern zu den Massen predigen. Von live gestreamten High-End-Events (Streaming ist für jedermann, beim Event dabei zu sein nicht) bis hin zu Influencer-­ Marketing und hochkarätigen Ausgaben für digitale Medien, Product-Placements, Out-of-Home und Media. Je mehr Menschen die Botschaft hören und je weniger effektiven Zugang zur Marke haben, desto stärker wirkt der Knappheitseffekt.

Markus Kramer ist Managing Partner bei der Brand Affairs AG. Er verbindet jahrzehntelange Erfahrung in leitenden Positionen auf Kundenseite mit branchenübergreifender Beratungskompetenz. Sein Erfahrungsportfolioumfasst die kommunikative Begleitung von Marken wie Harley-­D avidson, Aston Martin, Swiss Prime Site, DHL sowie von diversen Schweizer KMU und Startups. Kramer ist Autor von The Guiding Purpose Strategy, A Navigational Code for Brand Growthsowie Gastprofessor für strategisches Brand Management an der BAYES Business School in London.

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TRENDS

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MARSOTTO EDIZIONI

Marsotto ist ein altehrwürdiger Steinmetzbetrieb in der Nähe von Verona, Italien. Seit zwei Jahrhunderten ist das Unternehmen ein Synonym für hervorragende Qualität und arbeitet mit bedeutenden Architekten und Designern aus der ganzen Welt zusammen. Die Kollektion von Objekten und Einrichtungsgegenständen unter dem Namen «Marsotto edizioni» wird ausschliesslich aus Marmor geschnitten und bearbeitet. Der drehbare Zeitschriftenhalter aus weissem Carrara-Marmor vereint alte handwerkliche Techniken mit modernem Flair.

HERMÈS

Die 1978 von Henri d’Origny entworfene «Arceau» vereint Schlichtheit und Kreativität. Das Gehäuse aus Edelstahl mit asymmetrischen Bandanstössen und einer Krone mit Edelstein­ besatz ist mit 70 Diamanten in versenkter Fassung versehen. Dieser so entstandene schillernde Reif umgibt ein vom Himmel inspiriertes Zifferblatt, das den Blick auf sich zieht und ihn in eine von Sternen übersäte Nacht eintauchen lässt. Über diesem himmlischen Universum ziehen feine Blattzeiger ihre Runden, angetrieben vom HermèsManufakturwerk H1837, das eine Angabe der Stunden, Minuten und Mondphasen bei 10:30 Uhr bietet.

MÉTIER

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Ein stilvoller Begleiter für tägliche Notizen: Mit Visitenkartenfächern und einer dezent unter dem Riemen platzierten schlanken Stiftschlaufe ist dieses mit Leder gefütterte Notizbuch darauf ausgelegt, Sie mühelos von Ihrem Schreibtisch zu Hause ins Büro zu begleiten.

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LOUIS VUITTON

Gaston-Louis Vuitton war ein Sammler, ein Dandy, ein Familienmensch — und ein Designer. Der DesignerAnhänger aus der Les-Gastons-Vuitton-Kollektion zu seinen Ehren und seinem Andenken präsentiert sich mit einem funktionalen, abnehmbaren Bleistift aus Gelbgold und einem innovativen neuen Signatur-Material: Titan mit einer blauen Les-Gastons-Vuitton-Beschichtung. Die von Denim inspirierte Farbe und fein eingravierte Monogramm-Motive machen daraus ein wahrhaft einzigartiges Schmuckstück, das den kreativen Gaston in jedem von uns aufleben lässt.

FIN ANCE


CULINARIUM

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prestigemagazinofficial 219


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EINE

Autorin_Bettina Schmid Bilder_HEV Schweiz

STARKE COMMUNITY

Eigenmietwert, steigende Immobilienpreise oder Angriffe der Mieterlobby: Die Themen im Immobilienbereich sind vielfältig. Ein Gespräch mit dem Direktor des Hauseigentümerverbands Schweiz, Markus Meier, über aktuelle Herausforderungen, weshalb Mitglieder für den Verband so wichtig sind und was die Zukunft bringen mag.

PRESTIGE: Markus Meier, Sie sind seit 2018 Direktor des Hauseigentümerverbands (HEV) Schweiz. Wenn Sie auf diese fünf Jahre zurückblicken: Was hat Ihre Arbeit am meisten geprägt? MARKUS MEIER: Das war zweifellos die Corona-Pandemie, welche bekanntlich die ganze Welt für rund zwei Jahre vor immense Herausforderungen gestellt hat. Auch am Wohn­ ­eigentum und an der Immobilienbranche ging diese Herausforderung nicht spurlos vorbei. Wenige Tage vor dem offiziellen Zügeltermin Ende März 2020 kam der Lockdown und es stellte sich die Frage, ob überhaupt umgezogen werden kann. Innert kürzester Zeit galt es zu analysieren, koordinieren und entscheiden, wie damit umgegangen werden kann, was sinnvoll respektive überhaupt machbar ist und wann und wo wir zugunsten der Eigentümer, unserer Mitglieder, Einfluss nehmen müssen. Was haben Sie konkret unternommen? Wir haben Argumente ausgearbeitet sowie Koordinations- und Überzeugungsarbeit bei politischen Exponenten, Behörden und Entscheidungsträgern geleistet. Es galt zu verhindern, dass es einen riesigen Rattenschwanz gibt, der am Ende zulasten von Eigentümern, Vermietern und Unternehmern gegangen wäre. Denn es blieb ja nicht allein bei der Frage, ob Mieterinnen und Mieter umziehen dürfen. Nach dem vom Bund angeordneten Lockdown wurde auch gefordert, dass Vermieter von zwangsgeschlossenen Geschäftsräumen auf ihre Mieteinnahmen verzichten sollten.

Die Geschäftsstelle des Hauseigentümerverbandes Schweiz an der Seefeldstrasse in Zürich.

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FINANCE

Gibt es weitere politische Themen, die den HEV Schweiz zurzeit beschäftigen? Natürlich gibt es die, sei es im Bereich Bauvorschriften, Raumplanung, Energie, Mietrecht und in vielem anderem mehr. Zurzeit stehen zum Beispiel zwei politische Vorstösse aus den Jahren 2015 und 2018 im Fokus – die Mühlen der Politik mahlen vielfach langsam. Der erste fordert die schriftliche Zustimmung des Vermieters für die Untervermietung und die Bekanntgabe der Konditionen. Vermieter haben vielfach keine Kenntnisse von Untervermietungen oder es werden vom Mieter Untermieten kassiert, die deutlich über dem eigenen Mietzins liegen. Der zweite betrifft die Geltendmachung des Eigenbedarfs beim Erwerb einer Liegenschaft. Hier sollen die gesetzlichen Bestimmungen so präzisiert werden, dass der Erwerber sein Logis oder seinen Gewerberaum fristgerecht auch nutzen kann. Entgegen den Behauptungen des Mieterverbandes werden die Schutzbestimmungen für bisherige Mieter nicht geschwächt. Zu beiden Vorlagen wurde das Referendum eingereicht. Es wird deshalb in absehbarer Zeit zu einer Volksabstimmung kommen, mit der uns auch ein entsprechender Abstimmungskampf erwartet.

Von den Betrieben in eigenen Liegenschaften wurde hingegen gar nicht erst gesprochen. Hier haben wir uns in einem hektischen und recht aufgeladenen politischen Ping-Pong-Spiel für die Liegenschaftseigentümer eingesetzt und auf der politischen Ebene entscheidend zur Durchsetzung deren Rechte beigetragen. Apropos Politik: Der Dauerbrenner, eine gefühlte «never-ending story», ist die Eigenmietwertbesteuerung respektive deren Abschaffung. Wagen Sie einen Blick in die Kristallkugel? Die politische Vorlage mit ihrem Titel «Systemänderung bei der Wohneigentumsbesteuerung», welche die Abschaffung der Eigenmietwertbesteuerung beinhaltet, befindet sich zurzeit im sogenannten Differenzbereinigungsverfahren im Stände- und Nationalrat. Zwischen den beiden Kammern gibt es zwei Hauptdifferenzen: Während der Ständerat die Eigenmietwertbesteuerung vorerst nur beim selbstgenutzten Wohneigentum am Hauptwohnsitz abschaffen möchte, will der Nationalrat eine Lösung, welche auch die Zweitwohnungen miteinschliesst. Zudem gibt es unterschiedliche Vorstellungen bei der Abzugsfähigkeit der Schuldzinsen vom steuerbaren Vermögensertrag: Der Ständerat will hier einen Maximalabzug von 70 Prozent, der Nationalrat lediglich von 40 Prozent. Der HEV unterstützt klar die Variante Ständerat, denn schliesslich müssen Vermieter von Wohnraum im Privateigentum weiterhin ihre Mieterträge versteuern. Diesen gegenüber müssen die sogenannten Gestehungskosten – wozu auch Schuldzinsen gehören – weiterhin in Abzug gebracht werden können. Die Limitierung auf 70 Prozent entspricht für uns einem fairen Kompromiss. Eine Prognose wage ich nach den nervenzehrenden Erfahrungen in den vergangenen Jahren fast nicht mehr, aber ich rechne damit, dass es nun in diesem Jahr zum politischen Entscheid unter der Bundeshauskuppel kommen wird.

Der HEV ist der einflussreichste Verband im Bereich Wohneigentum. Was macht ihn so stark? Und können Sie uns verraten, wie die politische Arbeit beim HEV Schweiz aussieht? Der HEV hat die ideale Aufbauorganisation, um auf allen drei Staatsebenen – Gemeinden, Kantonen und dem Bund – die Anliegen seiner Mitglieder wirkungsvoll einbringen und erfolgreich durchsetzen zu können. Die insgesamt 124 regionalen Sektionen und Kantonalverbände sind auf der kommunalen respektive kantonalen und der HEV Schweiz auf der eidgenössischen Ebene tätig. In den Vorständen der einzelnen Verbände wiederum engagieren sich politische Exponenten der entsprechenden Staatsebene. Das Geschäftsstellenteam des HEV Schweiz führt ein umfassendes Monitoring zu allen wohneigentumsrelevanten politischen Geschäften in Bundesbern. Alljährlich werden durchschnittlich rund 200 Sachgeschäfte vertieft geprüft und mit Analysen, Positions­ papieren und im direkten Diskurs mit politischen Exponenten begleitet. Das gleiche «Betriebsmodell» wird auf kantonaler und regionaler Ebene praktiziert. Um dies prägnant mit einem bekannten Werbespruch zu konstatieren: «Der HEV ist mittendrin statt nur dabei.» Dadurch erkennen wir nicht nur frühzeitig neue Entwicklungen und können darauf reagieren, sondern können Vorstösse aus den eigenen Reihen lancieren und Impulse setzen – dies immer mit dem Ziel, das zu fördern, was dem Wohneigentum hilft, und das abzuwenden, was ihm schadet.

Was ist am Eigenmietwert so störend? Die Eigenmietwertsteuer wurde 1934 per Notrecht als «eidgenössische Krisenabgabe» zur Gesundung des Bundeshaushalts eingeführt und dann – anstatt wieder aufgehoben – 1958 ins reguläre Recht übernommen. Mit der Tatsache, dass für käuflich erworbenes Eigentum dem Fiskus eine Nutzungsabgabe zu entrichten ist, stellt sie ein Unikum dar. Es ist notabene auch keine Steuer zu bezahlen, wenn man mit gekauften anstatt gemieteten Skiern die Piste runterfährt oder mit einem gekauften anstatt einem gemieteten Boot auf dem Wasser unterwegs ist. Hinzu kommt, dass sich wertvermehrende Investitionen am Wohneigentum sowie generell steigende Immobilienpreise periodisch in entsprechenden Anpassungen der Eigenmietwertsteuer niederschlagen.

FÜR WOHNEIGENTUM 221


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Der Hauseigentümerverband ist, nebst der politischen Interessenvertretung, für seine rund 340’000 Mitglieder auch ein Dienst­ leistungsunternehmen. Was dürfen die Mitglieder erwarten? Der jährliche Beitrag an den Verband wird von der jeweiligen Sektion festgelegt. Eine Mitgliedschaft für ein Einfamilienhaus kostet nicht mehr als einen Kaffee mit Gipfeli pro Monat, inklusive Abonnement unserer verbandseigenen Fachzeitung. Die über 550’000 Leser erhalten vierzehntägig Informationen zur aktuellen Wohneigentumspolitik und anderweitigen Themen wie Ratgeber zu Bau- und Rechtsfragen, Gebäudesanierungen oder dem Immobilienmarkt. Ebenfalls bieten wir unseren Mitgliedern ein umfassendes Sortiment von Fachbüchern sowie attraktive Dienstleistungen und Produkte in den Bereichen Versicherung, Finanzierung, Wohnen und Garten an. Ein Beispiel hierfür ist die kostenlose Rechtsauskunft bei mietrechtlichen Fragen.

Wohnblöcke in Köniz BE

Für viele ist der Erwerb von Wohneigentum ein Lebenstraum. Ist dieser für junge Familien mit den steigenden Preisen für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser sowie mit den aktuellen Hypothekarzinsen überhaupt noch realisierbar? Wohneigentum war im Moment des Erwerbs noch nie günstig, zeigte sich aber mittelfristig stets als lohnende Investition. Für die allermeisten Eigentümer ist er auch mit Verzicht verbunden. Es ist eine Investition fürs Leben, die sich lohnt, nicht nur materiell und nicht nur im Hinblick auf die Altersvorsorge. In den letzten zwei Jahrzehnten haben sich die Wohneigentumspreise rund verdoppelt. Wir setzen uns für günstige Rahmenbedingungen ein, denn schliesslich steht die Wohneigentumsförderung auch in der Bundesverfassung.

Weshalb sind die Mitglieder so wichtig für einen Verband wie den HEV? Kurz gesagt: Ohne Mitglieder kein Verband. Unsere rund 340’000 Mitglieder sind ein Ausdruck dafür, dass wir ein enormes gemeinsames Hauptinteresse haben, nämlich die Wahrung der Rechte der Wohneigentümer. Wir sind eine starke Community fürs Wohneigentum. Gemeinsam fördern wir, was hilft, und gemeinsam wehren wir ab, was schadet. Unsere breit abgestützte Mitgliederbasis verschafft bei Politik und Behörden die notwendige Achtsamkeit und Respekt. Mit unserer grossen Anzahl an Mitgliedern sind wir politisch schlagkräftig. Das äussert sich auch darin, dass wir allein aus den eigenen Reihen Volksinitiativen und Referenden lancieren können. Es macht uns aber auch für Kooperationen zugunsten unserer Mitglieder attraktiv, gerade auch im Bereich Hypotheken und Versicherungen.

Was hat Sie in den letzten fünf Jahren besonders gefreut, was besonders gefrustet? Es freut mich, dass der HEV laufend in namhafter Anzahl Neueintritte bei den Mitgliedschaften verzeichnen kann. Das ist für mich ein Beleg, dass der HEV mit seiner wohneigentumspolitischen Arbeit und den zahlreichen Dienstleistungen für die Mitglieder ein attraktiver Verband ist. Frustriert bin ich immer dann, wenn mir jemand zu verstehen geben will, dass Wohneigentümer mit ihrem Haus oder ihrem Stockwerkeigentum geboren worden sind wenn sie als «Reiche» und «Privilegierte» verpönt werden. Es wird zu wenig gesehen und anerkannt, welche Anstrengungen und welchen Verzicht es meistens braucht, um dieses Lebensziel zu erreichen.

Hypotheken sind ein gutes Stichwort: Der Hypothekarzins ist in den letzten Jahren auf über zwei Prozent für eine Festhypothek gestiegen. Wird sich dies fortsetzen? In einem Interview am Rand des Weltwirtschaftsforums in Davos hat Nationalbankchef Thomas Jordan gesagt, dass die Schweizerische Nationalbank zurzeit keine weiteren Erhöhungen im Visier hat. Eine solche Perspektive wirkt sich auf die Hypothekarzinsen stabilisierend aus und könnte auch Senkungen zur Folge haben.

WWW.HEV-SCHWEIZ.CH

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©Schlierner

FINANCE

ÜBER DEN HEV Der Hauseigentümerverband Schweiz (www.hev-schweiz.ch) ist die Dachorganisation der schweizerischen Wohneigentümer und Vermieter. Der Verband zählt rund 340’000 Mitglieder und setzt sich auf allen Ebenen konsequent für die Förderung und den Erhalt des Wohn- und Grundeigentums in der Schweiz ein. Mitglieder profitieren, nebst der Vertretung ihrer Interessen in der Politik, von einer breiten Angebotspalette. Dazu gehören verschiedene Dienstleistungen wie die kostenlose Rechtsauskunft bei mietrechtlichen Fragen, der Erhalt der zweiwöchentlich erscheinenden Fachzeitung «Der Schweizerische Hauseigentümer» und diverse Bücher, Ratgeber, Formulare und Hilfestellungen zu allen relevanten Themen im Bereich Wohneigentum. Sehr beliebt sind auch diverse Mitgliederangebote und Vergünstigungen bei Versicherungen, Freizeitangeboten und Produkten für Haus und Garten.

Einfamilienhaus in Bellinzona, TI

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VOR

DIE SEELE NORWEGENS EINE KÜNSTLERISCHE REISE

Norwegen, bekannt für seine majestätischen Fjorde, schroffen Küstenlinien und endlosen Weiten, hat Künstlerinnen und Künstler seit jeher inspiriert und beeinf lusst. Im Juni eröffnet in Oslo eine Ausstellung über die norwegische Künstlerin Anna-Eva Bergman. Ihr Werk ist geprägt von einer tiefen Suche nach Spiritualität und Sinn und von der atemberaubenden Landschaft Norwegens. Wir reisen in das skandinavische Land und entdecken dessen vielseitiges Kunst- und Kulturleben.

SCHAU HYPER HYPER SENTIMENTALE KUNST

Zart, sinnlich und sehr intim: Der Kunsttrend der Stunde setzt auf die Wiederentdeckung der Sentimentalität. Beim Fachbegriff Hypersentimentalismus geht es um den Blick auf alltägliche Momente und Begegnungen, aber auch, und vielleicht noch viel mehr, um den Sinn des Lebens. Unzählige aktuelle und geplante Kunstausstellungen beleuchten diese Gesten voller Intimität und stellen Künstler ins Rampenlicht, die malen, was sie lieben: ihre Liebhaber, ihre Freunde und Familie, ihre Atelierräume, Haustiere und Häuser.

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EIN NEUES FAHRGEFÜHL DER NEUE LOTUS «EMEYA»

Emotion und Logik, Kraft und Präzision vereint. Es ist ein Elektroauto, das nicht nur aufregend zu fahren ist, sondern auch aussergewöhnlich gute Leistung bietet: der «Emeya», der erste viertürige Hyper-GT aus dem Hause Lotus. PRESTIGE wirft einen Blick auf das luxuriöse Elektrofahrzeug.


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*

HEV-Mitgliedschaft bis Ende 2024. Ab 2025 gilt der reguläre Jahresbeitrag der zuständigen Sektion. Die Aktion gilt nur für Neumitglieder und bis 31.12.2024. Hier anmelden: www.hev-schweiz.ch/prestige-magazin

Markus Meier Direktor HEV Schweiz

Hauseigentümerverband Schweiz Seefeldstrasse 60, Postfach, 8032 Zürich www.hev-schweiz.ch, info@hev-schweiz.ch

www.hev-schweiz.ch


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