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16 polnische Lehrlinge zu Gast bei der Cut+Care family in Potsdam

Die Dauerwelle ist europäisch

Polnische Friseur-Azubis erfuhren, wie hierzulande gelehrt wird Überall wird die europäische Idee mit Leben erfüllt – auch im Friseurhandwerk. Erst kürzlich besuchten 16 polnische Lehrlinge einen Potsdamer Ausbildungssalon, um zu ergründen wie deutsche Berufsanfänger lernen. Neugierig bis in die Haarspitzen waren die polnischen Gäste als sie ihren deutschen Kollegen im Ausbildungssalon der Cut+Care family über die Schultern schauen durften. Die 16 Azubis von der Friseurfachschule Poznan bewunderten den Umgang mit den Kunden, die genauen Regeln sowie die Aufteilung und Größe des Salons. Während die 17-Jährigen vom stellvertretenden Salonleiter Manuel Schäfer herum geführt wurden, registrierten sie, dass Kundengespräche auf Augenhöhe stattfinden. Die Friseurin setzte sich direkt neben ihre Kundin, um über Wünsche und Haarlängen zu sprechen. Dass der Kollegin hierzulande eine separate Mixecke für die Farben zur Verfügung steht, fanden die Polen sehr praktisch. „Dort ist die Chemie oft mitten im Salon“, erfährt man von der Dolmetscherin über die Arbeit im Nachbarland. Auch ein Büro gäbe es dort aus Platzmangel meist nicht. Überhaupt scheint bei den Kollegen in Deutschland vieles besser, auf gesetzlichen Grundlagen, geregelt zu sein. So gibt der Ausbildungsrahmenplan November 2012 www.stadtmagazin-events.de

ihren Puppen die Haare frisiert und liebt das kunstvolle Friseur-Handwerk. Sie war trotz deutscher Ordnung davon überrascht, dass so viele Leute hier quer über die Straße laufen. Im Arbeitsleben gäbe es viele Unterschiede, vor allem werde nicht nur gearbeitet, sondern alles auch hinterfragt. In der Haarwerkstatt des Zentrums für Gewerbeförderung in Götz absolvierten Alicija, Tomas und die _____ anderen Lehrlinge ein zweiwöchiges Unter„Hier ist alles geregelt. richtsprogramm, übten Jede Sache hat ihren Strähnchentechniken Platz und der Kommuni- und Hochsteckfrisuren. Außerhalb der Kurse kationsstil ist anders.“ im Bildungszentrum Sagt der 17-jährige Tomazs über das der Handwerkskammer wohnten sie in der Arbeitsleben in Deutschland Potsdamer Innenstadt und machten Sightseeing. Organisiert wurde ihr Besuch von der Als die Potsdamer Azubis Petula-Jean Handwerkskammer Poznan, mit der die Lindner und Sandra Witkowski ihren Handwerkskammer Potsdam seit vielen Besuch bitten auf den Frisierstühlen Platz Jahren Kontakte pflegt. Gefördert wird zu nehmen, würden am liebsten alle sofort der Austausch über das EU-Programm mitmachen. Schnell erklären sich auch zwei Leonardo Da Vinci. der Besucher bereit, über ihre Motivation Ingo Thalmann, Chef der Cut+Care family, und die Eindrücke ihrer ersten Reise nach sagt: „Das Engagement in diesem Bereich Deutschland zu plaudern. Tomasz will ist wichtig. Wir haben einen großzügigen Friseur werden, weil er als Schüler eine Frisurenschau sah und beeindruckt war von Ausbildungssalon und ermöglichen somit hohe Qualität beim Erlernen des Berufes. den Techniken und Effekten, die er heute Das möchten wir anderen zeigen.“ A. Lahn selbst lernt. Über den deutschen Arbeitsstil sagt er: „Hier ist alles geregelt. Jede Sache O Friseursalon Labelle, Hans-Marchwitza-Ring 7, hat ihren Platz und der Kommunikationsstil Tel. (0331) 71 13 45, www.cut-care-family.de, ist anders.“ Alicija hat schon als Kind Mo-Fr. 7-20 Uhr, Sa. 8-12 Uhr zum Beispiel die handwerklichen Inhalte der Ausbildungszeit vor. Im Pausenraum angekommen, erfahren die polnischen Azubis zudem, dass jeder Mitarbeiter seinen eigenen Spind hat. Haarklein studieren die Gäste sogar einen Zettel mit allgemeinen Vorschriften wie dem Handyverbot und der Verschwiegenheitspflicht.


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