PROMIS & NEWS
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Die höchste Party der Stadt Anfang September wurde im Hotel Mercure gefeiert und in der 17. Etage für einen Tag und eine Nacht eine Bar eingerichtet – Blick über Potsdam inklusive. Die Idee für das (vorerst) einmalige Event kam von den Potsdamern Ronny Rammelt, Claudia Thom-Neumann und Ingo Opitz, unterstützt wurden sie von Hoteldirektor Marco Wesolowski. Die Debatte über einen möglichen Abriss des Hotels wurde inzwischen durch die Stadtverordneten ad acta gelegt.
Die Gerüchteküche brodelt: Man munkelt, dass Musiker Herbert Grönemeyer nach Potsdam zieht. Grönemeyer ist kein Unbekannter in der Landeshauptstadt – als Schauspieler stand er in Babelsberg vor der Kamera, während er in BerlinZehlendorf lebte, war er oft in Potsdam zu Gast. 2008 feierte er seinen Geburtstag hier. Auch ExEiskunstlaufstar Katarina Witt soll dem Charme Potsdams erliegen und sich in die Riege der prominenten Bewohner einreihen wollen.
NarkoseIntoleranz
Foto © Kathleen Friedrich
Prominente Potsdamer?
Die Organisatoren Ronny Rammelt, Claudia Thom-Neumann (v.l.) und Ingo Opitz (r.) mit Mercure-Hoteldirektor Marco Wesolowski (Mitte)
KOLUMNE
Immer dann, wenn ich mir eine Schreibvon Tatjana tischpause gönne, die ich – sobald die Meissner Sonne durch die Wolken blinzelt – auch im Herbst auf meinen liebevoll bepflanzten Balkon verbringe, haben viele kleine, extrem laut kreischende Kinder aus der Nachbarschaft auch die Idee, auf den im Innenhof angelegten Spielplatz auszuschwärmen. Das nervt. Wir haben früher nie so laut geschrien, nur wenn unsere Eltern mit einer Schelle drohten. Aber früher gab es auch noch kein ADHS. Wir hatten ja nüscht, dachte ich bisher und hatte Mitleid mit den armen Kleinen von heute. Als ich aber in der Zeitung lesen musste, dass der ADHS-Erfinder Leon Eisenberg auf dem Sterbebett zugab, dass ADHS ein Paradebeispiel für eine ausgedachte Erkrankung sei, dachte ich um: Vielleicht schreien meine Hofkinder doch nur wegen der vielen Intoleranzen unter denen sie heutzutage leiden müssen. Sicher bin ich nicht. Ich weiß nur, dass der Supermarkt um die Ecke genauso genervt sein muss, wie ich. Als ich dort kürzlich einkaufte, beobachtete ich einen kleinen Jungen, der plötzlich mit ernster Miene seine Hände in die Hüften stemmte und seiner Mutter zubrüllte: „Stell dir vor, Mama, die haben hier heute gar keine narkosefreie Milch!“
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