2010.06

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short cuts

/// Kultur ///

13 musik | stadtgespräch

Unter dem Himmel ferner Länder

Sommerzeit ist Reisezeit. Oft werden dabei auch Länder auf der Südhalbkugel der Erde besucht. Dem aufmerksamen Naturbeobachter wird sofort klar, irgendwie sieht der Sternenhimmel hier ganz anders aus. Auch die scheinbare tägliche Bewegung der Gestirne erscheint anders als in heimischen Gefilden. Die Vorführung im Planetarium führt vom Sternenhimmel über Potsdam zum Äquator und weiter bis zum Kreuz des Südens und den Magellanschen Wolken. Das Planetarium zaubert einen südlichen Himmel, den wir in unseren Breiten nie zu sehen bekommen. Kerstin Jung Urania-Vortragsreihe „Himmel und Erde“, 02.06., 19 Uhr, Urania Planetarium; Eintritt: 4 (erm. 3) Euro

Das musikalische Märchen Peter und der Wolf, dessen Text der russische Komponist Prokofjew selbst verfasste, erzählt die Geschichte vom jungen Peter, dem es gelingt, gemeinsam mit dem Großvater und den Jägern einen Wolf, der es auf den Vogel, die Katze und die Ente abgesehen hat, in die Enge zu treiben. Schließlich kann der Wolf gefangen und im Triumphzug in den Zoo geführt werden. Die Idee des Werks besteht darin, Kinder auf unterhaltsame Weise und mit Hilfe von einprägsamen Leitthemen mit den Klängen der verschiedenen Orchesterinstrumente vertraut zu machen. Das Konzert in Potsdam findet im Rahmen des Böhmischen Weberfestes statt, welches den idyllischen Platz an der Friedrichskirche in einen historischen Marktplatz verwandelt. Neben den Künstlern aus zahlreichen Ländern, die ein faszinierendes Spektakel aus Tanz, Theater, Puppenspiel, Artistik, Clownerie und Jonglage bieten, lassen Handwerker traditionelle Gewerke wiedererstehen. Dabei wird ein buntes Programm für Kinder – vor allem zum Mitmachen – angeboten. Kerstin Jung Peter und der Wolf, 12.06., 15 Uhr, Friedrichskirche, Weberplatz, Potsdam-Babelsberg; Karten sind erhältlich in der Ticketeria, im PNN-Ticketshop und im Gemeindebüro (Schulstr. 8c)

Ein Psychopath, ein Tyrann und eine tote Braut

Dem tyrannischen Herrscher eines Landes fehlen Ideen, wie er sein Volk terrorisieren könnte. Der König des Nachbarlandes sucht nach einer jungen und schönen Braut und entscheidet sich, um die Hand der Tyrannentochter Alexandra anzuhalten. Dann kommt der Psychopath ins Spiel, der als Tausch gegen Alexandra dem Tyrannen beim Foltern helfen soll. Während der Hochzeitsvorbereitungen geht dann alles schief: Alexandra liebt den Falschen und bringt sich um, der Psychopath wird normal und der Tyrann muss seine tote Tochter verheiraten... Die Sodbrenner (Foto), Kabarett- und Comedygruppe, spielen Zwischen Folter und Liebe, ein von Maximilian Carus verfasstes Theaterstück. Christoph Henschel Zwischen Folter und Liebe 16.+23.06., 19 Uhr, Theaterschiff Potsdam; Eintritt 5 Euro Abendkasse

Eine Wirtschaftskomödie von Elfriede Jelinek

Das globale System der entfesselten Finanztransaktionen ist implodiert, und die österreichische Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek übersetzt diese Krise und ihre Skandale virtuos in einen suggestiven Sprachstrom voller Wirbel, Schleifen und wilder Katarakte. Die Absurditäten des zeitgenössischen Wirtschafts- und Finanzkomplexes werden in die Farce überführt, der verschleiernde Wirtschaftsjargon rücksichtslos entlarvt. Den Treibstoff für ihren rasanten Slalom liefern ihr die diversen österreichischen Wirtschaftsskandale der vergangenen Jahre. Auf dieser Grundlage führt sie die unheilige Spekulationswut der Banker und Manager gnadenlos vor. Es geht um arrogante Großaktionäre und geprellte Kleinanleger, um die Gier und den Wunsch, im Geschäft der ganz Großen mitzumischen und selber ganz groß zu werden. Ralf Schuster Die Kontrakte des Kaufmanns, 18.06. (Premiere), 19:30 Uhr, Reithalle; www.hansottotheater.de

Familienmusiktheater und eine laaange Nase

Das Buch von Carlo Collodi mit Pinocchio und seinen Abenteuern hat gut hundert Jahre überlebt. Nicht, weil der neugierige Lausbengel, der keine Lust auf Schule hat, aus Holz ist, sondern weil seine Seele und sein Hirn in diesem Holzkörper grundlegendes über Freuden, Nöte und die Abenteuerlust von Kindern erzählen. Das Theater Poetenpack belebt das sprechende Holzscheit, welches von seinem „Vater“ Gepetto zu einem Holzjungen geschnitzt wurde, im nächsten Sommer neu. Die Zuschauer werden in Pinocchios Welt entführt und erleben seine abenteuerliche und gefährliche Reise mit. Pinocchio wird in einen Esel verwandelt, verbrennt sich nicht nur seinen Mund, sondern auch seine Holzfüße, wird von einem Wal verschluckt und noch vieles mehr. Aber er hat Glück, denn es gibt die Fee mit dem blauen Haar, die Pinocchio und die Zuschauer verzaubern wird. Ehrlich! Wenn nicht, sollen unsere Nasen lang und länger werden... Gabi Weber Pinocchio – Familientheater mit Musik, 18.06. (Premiere), 15 Uhr, Theater Poetenpack, Q-Hof Potsdam am Park Sanssouci (Lennéstr. 37)

Fête de la Musique mit Volkskind, Café Ingwa & Zhetva

Nachdem die Musik auf über 20 Bühnen in der ganzen Stadt verklungen ist, geht es im Nachtboulevard erst los: Der Berliner Underground-Tipp Volkskind (Foto) startet durch mit einer zündenden Mischung aus deutschen Texten und extrem tanzbarem Sound. Ihre ideale Ergänzung finden sie in den „Wurzelrappern“ von Cafe Ingwa, die schon seit einiger Zeit die Hiphop-Szene der Hauptstadt aufmischen. Den krönenden Abschluss bildet ein Wiedersehen mit den schweißtreibenden Beats der russisch-bulgarischen Speedfolker Zhetva. Für alle, die anschließend noch auf den Beinen stehen können, folgt die rauschende Abschlussparty der Fête de la Musique Potsdam. Antonia Schneider nb live, 21.06., 20 Uhr, Hans Otto Theater (Reithalle) 06/2010 • stadtmagazin-events.de

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Kinderkonzert zum Weberfest


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