Jahrweiser 1950

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JAHRWEISER für die

Evangelischen Gemeinden in

Brasilien

1950 2 2. Jahrgang

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Herausgegebén im Auftrage der Riograndenser Synode ●●

Druck und Versand

R o t e r m u n ^ 5 Co. —

São Leopoldo

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Q Q Er tut grosse Dinge, die uicht zu erforschen sind, und Wunder, deren keine Zahl ist. Hiob. 9, 10.

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uns durchs neue Jahr! Q Dies vom geleite EsLosungswort gilt nicht nur in Jahresende hohen Zeiten, ob wir sie sehen oder nur Q traeumen. Hiob spricht und haelt es, der nichts mehr hat und Q sieht ais sein schwer geplagtes Leben. ”Verjagt wie vom Winde n ist meine Wuerde. Tage des Elends packen mich an. Wie Staub jí und Asche bin ich geworden. Ich lebte rubig, da zerbrach er ü mich.” Dennoch: Gott tut grosse Dinge und Wunder ohne Zahl! Q Freunde troesten im Leid: “Es musste so kommen.” Ais sei ein D « Gesetz Herr und Halt unseres Lebens! Hiob weist sie von sich und 0 verliert auch sie. “Es spotten mein meine Freunde. Zu Gott blickt ( traenend auf mein Auge, dass er Recht schaffe dem Manne geeen H

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Gott.“

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Das ist eine verwegene Rede, Gott anzurufen gegen Gott! Es ist, wie wenn einer blind geboren ist und ruft doch unaufhoerlich begehrend nach dem Licht und gibt nicht Ruhe. So verkuendigt Hiob, wo die ang^nscheinlich grossen Dinge in Staub und Asche liegen und er mit ihnen, den Herrn, der unerfoi’Schlich grosse Dinge tut, und sucht nur ihn und macht ihn allein verantwortlich für das Recht, wo nirgend Recht zu sehen ist und auch Gottes Recht verborgen bleibt. Da antwortet Gott. Da redet er und offenbart Gnade ais seine Gerechtigkeit und Barmherzigkeit ais seine Wundertat, dass Hiob, hoerend und sehend geworden, ihn preisen muss: “Vom Hoerensagen hatte ich von Dir gehoert; nun aber hat Dich mein Augé psehen.“ ”Ich aber weiss, dass mein Anwalt lebt, und ein VeV treter ersteht mir über dem Staube.“

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So halten wir das Wort fest nicht nur, wo wir etwas schauen dürfen, sondem im Widerstand gegen der Zeiten Not durch Glauben: ”Er tut grosse Dinge, die nicht zu erforschen sind, und Wunder, deren keine Zahl ist.“ Dabei lasst uns bleiben von Tag zu Ta~ geschieht, was zu allen Zeiten

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“Wo die Not am groessten war, War das Heil gewaltig: Wir erfuhrens Jahr um Jahr, hunderttausendfaltig. Jahr um Jahr und Frist um Frist werden stark die Schwaechsten. Wo die Nacht am tiefsten ist, ist der Tag am naechsten.

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JANUAR 1950 Im Namen Jesu Neujahr Alies, was ihr tul mit Worten oder mit Werken das lut alies in dem Namen Jesu. Kol. 3, 17. 1 2 3 4 5 6 7

So Mo Di Mi (g) Do Fr Sa

UIrich Zwinfíli * schweizer Rcformalor Wilhelm Lõhe f 1873, Gründer voii Neuendeltelsau Der Papst erklárt Lulher in den Bann, 1521 Zeníralausschuss für die Innere Mission gegründet, 1849 Wiclukinds Taufe 785 EPIPIiANIAS — Erscheinungsfest Reiiíiionsfreiheifc in Brasilien, 1890 Der Gottessohii 1. So. nach Epiphanias Wir sahen seine Herrlichkeif. eine Herrlichkeil ais des eingebornen So/mes vom Vater^ voUer Gnade und Walirbeit. Joh. 1. 14.

8 9 10 11 12 13 14

So Mo Di Mi ^ Do Fr Sa

Johann von Laski f 1560, Reformator Polens Wilhelm Busch f 1908, Maler und Dichter Ign. Dõllinger j 1890, kalli. Theol. gegen Unfehlbarkeitsdogma Meisler Eckehart j 1327, mystischer Philosoph Ersle evangelische Kirche in Rom, 1871 Phil. Jakob Spener * 1635, Begründer des Pietismus AlberL Schweitzer * 1875, Theologe und Arzt Der Freudenmeister 2. So. nach Epiphanias Das Gesetz ist durcii Mose qeqeben; die Gnade und Wahrheit isl durch Jesum Christ worden. Joh. 1, 11.

15 So 16 Mo 17 Di 18 Mi O 19 Do 20 .Fr 21 Sa

Naüian Sõderblom * 1866, Fôrderer der õkumenischeil Bewegung Gustav-Adolf-Werk in Rio Grande do Sul gegründet, 1910 Walther von der Vogelweide * 1170, Dichler Joliann Walther f 1570, musikal. Ralgcber Luthers Hans Sachs t 1576, Schuhmacher, Meislersinger und Dichter Luthers Kleiner ICalechismus, 1529 Mathias Claudius f 1815, Dichter wahrer Innigkeit Der Heiland des.Leibes 3. So. nach Epiphanias Die Tauben macht er hôrend und die Sprachlosen redeiid Mark. 7, 37.

22 23 24 25 26 27 28

So Mo Di Mi Do <5: Fr Sa

Rio de Janeiro gegriindet, 1557 (20. 1.) Bodelschwingh übernimmt die Anstalten «Bethel». 1872 K. V. línobelsdorff f 1904, Fôrderer der Blaii-Kreuz-Arbeit Heinrich Seuse -\ 1356, Wanderprediger und mystis.cher Dichter Stadt Sâo Paulo gegründet, 1554 Johann Gottlieb Ficiite t 1814, Philosoph Karl der Grosse t 814 á. So. nach Epiphanias

Der Herr der Voelkerweit

Es werden kommen von Morgen und von Abend, von Mitternachl und von Miítacf, die zu Tisch silzen werden im Reich Gotles. Liik. 29. 29 So 30 Mo 31 Di O OC3

Ernst Morilz | Arndt 1860, Politiker und Dicliler Charles Spurgeon + 1892, englischer Theologe und Philosooli Helene CliristaJler * 1872, Schnftslellerin -CíO


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FEBRUAR 1950 1 2 3 4

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Klaus Harms f 1855, volkslümjiclier Predi.acr Wiihelm Steinhausén * 18^, Maler Ansiar f S65, Apostei des Nordens Johann Tauler * 1300, Aíysliker und Prcdiger ■mLohn und Gnade

Septuagesimae

Wir liegen uov dir mif unserem Gebet^ niclit auf unsere GerechiigkeU, sondem auf deine grasse Bnrmherzigkeit Daniel 9, /S. 5 6 7 8 9 10 11

So Mo Di Mi Do Fr Sa

PJiilipp Jakob Spener f 1705, Begründer des Pietismus HeJiand, um 830, eine BibeiübertrafíuníJ ins Germanisclie Adolf Stôcker t 1909, Bejjründer der Berliner Stadtmission Moritz von Schwind f 1871, Maler F. M. Dostojewski t 1881. russischer Schriftsleller 1. Synodalversammlung iii São Leopoldo, 1868 Johannes Gutenberg j m68. Erfinder der Buchdruckerkiinst

Viererlei Ackerfeld

Sexagesimse Heute so ihr Herz nicht. 12 13 1^ 15 16 17 18

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verstocket euer Psalm 95, 7.

Imanuel Kaiit f 18041, Philosoph Richard Wagner f 1883, Komponist Luthers letzte Predigt, 15416 Michael Prãtorius * 1571, f 1621, Kirchenmusíker Phüipp Melanchthon * 14197, Mitarbeiler Luthers Gemeinde Porto Alegre gegrúndet, 1856 Martin Lulher f 15416 in Eisleben Estomihi

Bereitscliaft

Behet, wir gehen Iiinauf gen Jerusalem und es miiss alies vollendet iverden, was geschrieben isí von des Menschen Sohn. Luk. 78, 31 19 20 21 22 23 2^ 25

So Mo Di Mi Do Fr . Q Sa

Sven Hedin * 1865, Asienforscher Andreas Hofer t 1810, Führer des Tiroler Aufstandes Eleonore. Fürstin Reuss * 1835, Dichterin (20 2 ) George Washington * 1732, 1. Prãsident der ü. S. A. Georg Friedrich Hãndel * 1685, Komponist Ersle republikanische Verfassung Brasiliens, 1891 J. Chr. Blumhardt t 1880. Seelsorger in Mõttlingen und Bad Boll Invokavit

Versuchung

Euer Widersacher, der Teuiel gehet umher wie ein brüllender Lõwe und slichet, welchen er verschlinge. Dem 1. Pctr. 5 S—9. widersteheí, fest im Glauben. 26 So 27 Mo 28 Di

BUSS- UND BETTAG Ende des Farrappenkrieges. 1845 Tilmaii Rienienschneider t 1531, Bildhauer

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MARZ 1950 1 2 3 4

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Luther verlãssL die Wartburg, 1522 Friedrich Ahlfeld t 188^, bekannter Predizer Michelangelo * 1^75, Maler und Baumeister Carlos E. Pereira y 1902, Pastor imd Pãdagoge Reminiscere

Der Knecht Gottes

Der Herr Iiat mir das Ohv geõffnet, dass ich hõre ivie ein Jãnger; ich bin nichi ungehorsam und gehe nicht zurüclc. Jes. 50y 4—5 5 6 7 8 9 10 11

So Mo Di Mi Do Fr ^ Sa

J. Wesley f 1791, Begründer der Methodisten-Kirche Friedrich. von BodelschwiníJ * 1831, Leiter der Anstalt Bethel Britische und Auslândísche Bibelgesellschaft «efírüdet. 1804 Graf von Zeppelin t 1917 Ersle evangelische Gemeinde in Japan, 1872 Erste evangelische Predifít in Rio, 1557 Erste evangelische Kapelle im Innern Chinas, 1855 Okuli

Das Lamm Gottes

Des Menschen Sohn ist nicht gekommen, dass Er sicli dienen lasse^ sondem dass Er diene und gebe Sein Leben zu einer Erlõsung für viele. Maíth. 20, 28. 12 13 14 15 16 17 18

So Mo Di Mi Do Fr Sa

Paul Gerhardt * 1607, Kirchenliederdichter Karl Friedrich Schiiikel * 1781, Baumeister Karl Schurz f 1906, Führer der Amerika-peutschen Erõffnung des Evangelischen Gymnasiuras in S. Leopoldo, 1937 Georg Neuinark * 1621, Liederdichter Th. Chalraers * 1780, Begründer der schottischen Freikirche ' Ferd. Freiliggrath f 1876. Schriftsteller Laetare

Das Brot des Lebens

Es sei denn, dass das Weizenkorn in die Erde falle und ersterbe, so bleibts allein,- wo es aber ersíirbt, so bringt es viele Prãchte. Joh. 12, 24. 19 20 21 22 23 24 25

So Mo Di Mi Do Fr Sa

Max Reger * 1873 Komponist Dauernde Neutralitãt der Schweiz in Wien anerkannt, 1815 Johann Sebastian Bach * 1685, Komponist Johann Wolfgang von Goethe f 1832, grõsster deutscher Dichter Erõffnung der Theoiogischeii Schule dn São Leopoldo, 1946 Bertel Thorwaldsen f 1844, dãnischer Bildhauer Kaiserliche Verfassung Brasiliens, 1824 Judika

Der Hohepriester Ich heilige mich selbst fãr sie, auf dass auch sie geheiligt seien in der Wahrheií. Joh. 17, 19.

26 So g: 27 28 29 30 31 O'

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Ludwig van Beethoven \ 1827, Komponist Wilhelm C. Rõntgen * 1845, Enldecker der X-Strahlen Raffael * 1483, Maler Chr. H. Zeller * 1779, Erzieher und Dichter Joh. Ev. Gossner f 1858. Gründer d. Berliner Missionsgesellschaft Adam Riese f 1559, Verfasser d. ersteii deutschen Rechenbuches ■oo


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APRIL 1950 1 Sa

Amalie v. Sieveking -f 1859, Grd. Vereia f. Armen- u. Krankenpflege Der Schmerzensmann Palmsonntag Er soU die Starken zum Raube haben, dariim dass seim Seele gearbeitet hat und hat sein Lebeii in dcn Tod qe..geben. ■ Jes. 53. n—12.

2 3 4 5 6 7 8

So @ Mo Di Mi Do Fr Sa

Jun.G-Síillinff t 1817, Arzt und Schriftsteller Gerhard Tersteegen f 1769, Liederdichter Fnedrich A. Kruramacher t 18^5, Parabeldichter Dr. Wilhelm Rotermund t 1925 GRÜNDONNERSTAG KARFREITAG Protestanten in Oesterreich "leichbereclilist, 1861 Ostern

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Auferstehung Siehe, ich will eure Grõber aufiiin and ivill euch, mein VoUcy aus denselben herausholen. Hes. 37^ 12.

9 10 11 12 13 14 15

So Mo Di Mi Do Fr Sa

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OSTERSOFINTAG OSTERMONTAG Religionsfreiheit in Indien, 1850 Justin der Mãrtyrer t Rudolf Koch t 193^ (9. Meisler der kirchlichen Kunst Geor Fnedr. Handel f 1759, Komponist Simon Dach f 1659, Liederdichler Quasimodogeniti

Wiedergeburt Es sei denn. dass jemand üo/í neuem geboren iverde, sonsí kann er das Reich Gottes nicht sehen. Joh. 5, 3.

16 17 18 19 20 21 22

So Mo A Di Mi Do Fr Sa

Petrus Waldus f 1197, Gründer der Waldenser-Gemeinden Luther auf dem Reichstag zu Worms, 1521 Samuel Zeller t 1912, Evangelisator Philipp Melanchthon f 1560, Mitarbeiter Luthers ^hann Bugenhagcn t 1558, Beichtvater LuÜicrs Tiradenles hingerichtet, 1792 Enldeckung Brasiliens, 1500 Miserikordias Domini

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Der gute Hirte Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hõren meine Sfirn- . me, und ich kenne sie, und sie folgen níir, and ich j( ebe ihnen das ewige Leben. Joh. 10, 12. 27f. I

23 24 25 26 27 28 29

So Mo Di (5: Mi Do Fr Sa

William Shakespeare f 1616, englischer Dichter Pnilipp Friedr. Hiller f 1769, pietistischer Liederdichter Wutz Fhedner f 1901, Gründer evgl. Gemeindcn in Spanien LudNvig Dhland * 1787, Dichter Tertullian f 220, Kirchenvatèr Hemnch von Trcilschke t 1896, Geschichtsforscher Uir. Blumhardt * 1779, Grd. d. Baseler Missionsgesellschaft Jubilate

Dieneue Schoepfung Ist jemand in Chrisfo, so ist er eine neue Kreatur. 2. Kor. 5, 17.

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Guslav Frcytag t 1895, Schriftsteller

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18. 19 20 21. 22. 23. 24. 25.

25 27. 28. 29. 30. O OÍ3


MAI 1950 1 2 3 ^ 5 6

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?pnn^ Lmngstone t.l873, Missionar und Afrikaforscher Leonardo da Vincí f 1519. Maler (Abendmahl) Mnní? Brüderfíemeinde, 1728 KirchenvaLers Aufíusüu Soren Kierkegard * 1813, dânischer reliíí. Dciiker Alexander Humboldt f 1859, Naiurforscher Kantate

Das neue Lied Singet dem ííerrn ei ein neues Lied, deiui Er lat Wunder,. Psalin 98^ I.

7 8 9 10 11 12 13

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Herrenhnf;,.’ R ^-^í’ Erbauungsschriftsleller Brudergeineinde sesründet 1797 Aufhebuns der Sklaverei in B^smen! IsS Rogate

Gebet V/enn ich erhõhet luerde i^on der Erde, wiU ich sie alie zu mir ziehen. ^oh. 12, 32.

1^ 15 16 17 18 19 20

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MUTTERTAG iMtlyref’von LyÒn f'

Staatsmann (13. 5.) erõffnet, 1939 fT

1525

Exaudi Die wartende Gemeinde

dann^Z? 2í 22 23 24 25 26 27

So Mo Di Mi (5: Do Fr Sa

A Spiegel iiieinemdunlcelnWort: on Angesichi zu. AngesichL. 1. Kor. 13, 12.

Die ^etzícíf*SãrtyrIr^’iTf^R^^^^ Gefanííçneii LudwíG Doll + íSf ? erschossen, 1919 Nikolaus Kopernikus Neukirchener Mission Claus Harms^ f 177« 'v^ Astronom Reichsacht übér LutlJr"^'’^?^’ Rationalisnius Johannes Calvin t ISôí RSÍrxnator Pfingsten Die Kirche des Geistes Es soll nichf durcli lleer meineii Geist 0e.oUeKen.

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Sacli. 4^ 6.

PFINGSTSONNTAG PFINGSTMONTAG Karl von Koseritz t 1890 Journalist Joseph Haydn f 1809. KomponTs? (3


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JUNI 1950 1 Do 2 Fr 3 Sa

J. F. Oberlin i 1826. Pfr. und Gründer der Kleinkinderschulea Waisenhaus in Halle ge/íründet, 169^ Evangelisches Stift in Hamburgo Velho gegründet, 1896 Fest der Dreifaltigkeit

Der dreieinige Gott

Iwilig^ heilig ist der Herr Zebaoth; alie Lande sind Seiner Ehre uoll. jes. 6. 3. ^ 5 6 7 8 9 10

So Mo Di Mi ^ Do Fr Sa

Eduard Mõricke f 1875, Dichter Bonifaüus f 755, Aposlel der Deulschen Lhnstlicher Verem junger Mânaer gegründet, 1899 Paul Gerhardt f 1676, Liederdicliter August Hermann Fr^cke f 1727, Pfarrer und Erzieher Frííir? der Erweckungsbewegung Fnedndi Barbarossa t 1190, deulscher Kaiser 1. So. nach Trinitatis

Der Leib Christi Jhr seicl der Leib Chrisã und Glieder unfereinander. 1. Kor. 12. 27.

11 12 13 19 15 16 17

So Mo Di Mi Do @ Fr Sa

Raub der Jakobi-Iürche in Riga, 1923 Johanna Spyri * 1829, Jugendschriflstellerin Luthers Hoclizeü, 1525 K. Ziegenbalg * 1685, Missionar Indiens Erste Pommerntaufe, 1125 Johami Tauler f 1561, Mysliker Beginn der franzõsischeii’ Revolution, 1789 2. So. nach Trinitatis ^rífnh^l^-

Taufgedaechtnis Gilôsl; Ich liabe

aicti bei deinem Namen gerufen; da bisl Mein. Jes. 43. /. 18 19 20 21 22 23 29

So Mo Di Mi Do Fr Q. Sa

Liederdichter I^chter T 1889, Maler Zeppelms erste Fahrt, 1908 E™ vnnVh‘2^®«,t 1852, Erzieher Walter vnn Fõrderin der Inneren Mission JohannerSer ^ 1280, Minaesãnger

3. So. nach Trinitatis

Nachfolge Wer seine liand an den Pflag legt und siehet zurück, der ist mcht geschickt zum Reich Goties. Lukas 9. 62.

25 So 26 Mo 27 Di 28 Mi 29 Do ® 30 Fr

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ERNTEnANKFEST Julian Apóstata t 363, Chríslenverfolger Leipziger Disputalion zwischen Luther und Eck 1519 Diktat von Versailles, I919 ’ Freiherr von Stein f 1831, Staalsmann Joliann Reuchlm t 1522, Sprachforscher

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JULI 1950 1 Sa

Voes und Esch verbramil 1523, die ersten cvangel. Mãrtyrer 4. So. nach Trinitatis

Heiligimg des Leibes Begebet eure Glieder zum Dienst der GerechfiqkeiU dass sie heihf/ werden. Rõmer 6, 19.

2 3 ^ 5 6 7 8

So Mo Di Mi Do 2) Fr Sa

Proseminar iii São Leopoldo «egrandet, 1921 Lemeinde Cachoeira í?e<Trandêt,‘1893 Unabhãnfíifíkeit der U. S. A. 1776 Mme. Curie f 193^, Entdeckerin des Radiums (4. 7.) Jonanii Huss verbrannt R115, Vorlãufer der Relormalioii Geors Neuraark f 1681, Liederdichter Waller Flex * 1887, Dichter (6. 7.) 5. So. nach Trinitatis

9 10 11 12

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13 Do 14 Fr 15 Sa

Fruechte des Geistes Wandelí wie die Kinder des Lichts. Die Frucht des Geistes ist allcrlei Gãtigkeit und Gerechtigkeit und Wahrheil. Epli. 5, 9. Angelus Silesius t 1677, raysüscher Dichter feíi; * 1509, Reformator ÍS Freiheitskâmpfer Eí-2bischof, Ford. d. ükuin. Friíz Reuler'! 1874, Dichter August Neander f 1850, Theologe der Erweckungsbeweaima ●GoUfried Keller t 1890 (16. 7.). Schriftsteller

6. So. nach Trinitatis

Irdische Guetev

Alie Kreatur Golfes ist gul und nicbts ist uerwerflich, das mit Danksagung empfangen wird; denn cs wird aeheiliat durch das Wort Goiies und Gebet. 1 Tim 4 4—5 16 17 18 19 20 21 22

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Wilhelm Zõllner f 1937, Geiieralsuperinlendcnt Luther wird Monch, 1595 Das Vatikanuin erkiárt die Unfehlbarkeil des P apstes, 1870 Konigin Luise j 1610 Theodor Storm f 1888, Dichter Hennann Kaulbach * 1874, Maler Detlev von Liliencron t 1909, Dichter 7. So. nach Trinitatis

Pharisaer und Zoellner

Gotl widevsteliet den Hofíàvtiqen^ aber den Demuliqen qibt hr Gnade. ' /. Peir. 5. 5. 23 24 25 26 27 28 29

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Nuinberger Religionsfriede. 1532 Sieveking * 1794, Armen- und Krankeiipflege deulschen Einwanderung in R, Gr. d. S , 1824 t 1856, Komponist (29, 7.) ' 7 1878 , Liederdichter í^ ach t 1750, Komponist Simon Dach * 1605, Liedei-dichter 8. So. nach Trinitatis

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Leute Vevderben.

Gott und Volk d er spr. 14, 34.

Otto von Bismarck f 1898, Slaatsmann Ignatms von Loyola f 1556, Gründer des Jesuitenordens


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AUGUST 1950 1 Di 2 Mi 3 Do

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Beginn des Wellkrieges 191^ Die Mucker besie^t, 187^ Josef Ste^mann f 1632, Theologe imd Licderdiclitcr Johannes Gutenberíí * 1397, Erfinder der Buchdruckerkunst Auszug der Salzburger, 1731

9. So. nach Trinitatis

Die grosse Krankenheilung Das zerstossene Rohr wird Er nicht zerbrechen und dcn glimmenden Docht wird Er nicht anslõschen. Mafüi. 12, 20.

6 7 8 9 10 11 12

So Mo Di Mi Do Fr Sa

Friedrich List * 1789, Nalionalõkonom Ersler Zeppclinwellfíu'», 1929 Jakob Buríihardt t 1897, Kunslhistorikcr Ernst Haeckcl j 1919, Philosoph und Gotlesleugner Zerstõrunf» Jerusalems. 70 Christenlum in Japan zugclassen, 1884 Paul Speratus t 1551, Theologe und Liedcrdichler 10. So. nach Trinitatis

Der barmherzige Samariter

Was ihr getan habl einem uníer Meinen geringsten Bra dem, das habt ihr Mir getan. Maíth. 25, 40. 13 14 15 16 17 18 19

So @ Mo Di Mi Do Fr Sa

Nikolaus Lenau * 1802, Dichter Friedr. v. Bodeischwingh * 1877, Leiter der Belheler Anstaltcn Malhias Claudius * 174Ò, Dichter Johann der Bestândige t 1532 Friedrich der Grosse f 1786 Honoré de Balzac f 1S50, franzõsicher ScliriCtsleller Weltkirchenkonferenz in Stockholm, 1925

11. So. nach Trinitatis

Der dankbare Samariter

Lobe den Herrn, meine Seele, und uergiss nicht, was Er dir Gutes getan hat. Psalm 103. 2. 20 21 22 23 24 25 26

So a Mo Di Mi Do Fr Sa

Gustav Schüler t 1938, Dichter Mission der Brüdergemeinde begonnen, 1732 Grundunjí des Roten Kreuzes, 1864 mstitulio 1535, reformierte Bekennlnisschnfl Pariser Bluthochzeit, 1572 l-riedrich Nietzsche t 1900, Dichter und Philosoph Ulfilas t 383. Bibelübersetzer

12. So. nach Trinitatis

Gott und Mammon

'Wer im Geringsten freu isf, der ist auch im Grossen Ireu; und wer im Geringsten unrecht ist, der ist auch im Grossen unrechí. ' Lukas 16, 10.. 27 28 29 30 31

So @ Mo Di Mi Do

Augustinus t 430, Kirchenvater Johann W. y. Goethe * 1749. grõsster deutscher Dichter Hermann Lons * 1866, Dichter 1^23, Dichter und Humanist Wilhelm Wundt t 1920, Philosoph und Psychologe

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N O tize n 1 2 3. 4. 5 6, 7 8 9 10 11. 12. 13 14... 15. 16. 17 18 19 20 21 22. 23, 24. 25 26, 27 28 29, 30. 31. O OO

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SEPTEMBER 1950 1 Fr 2 Sa

Ludwig Hõlty f 1776, Dicliler Gründung der Kolonie BJumenau, 1850 13. So. nach Trinitatis

Leid und Trost

Selif/ sind, die da Leid Iraqen; denn sie soUen qelrôstet werden. Mattli. 5, 4, 5 ^ 5 6 7 8 9

So Mo Di Mi Do Fr Sa

Ohver Cromwell f 1658, enslischer Poliliker Anton Bruckiier * 1829, Koraponist Chr. M. Wieland * 1733, Dicliter M. Mendelssohn * 1729, Philosoph Unabhãngifikeit Brasüiens, 1822 Wilhelm Raabe * 1851, Dichíer Leo Tolstoi * 1828, russischer Dichler 14. So. nach Trinitatis

Das vornehmste Gebot Bies Gebot haben wir von Ihm, dass^ wer Gott UebeL dass der auch seinen Bvuder Hebe. 1. Joh. 4. 21.

10 11 12 13 19 15 16

So Mo Di ® Mi Do Fr Sa

Evangelische Gemeinde Buenos Aires cegründet. 1893 ^‘^íoi'Diator Schwabens nauhes Haus in ílamburg aecründel- IR^'^ Wilhelm Farei t 1565. RelórmaC (Schweiz) Dante ~ 1321, üalienischer Dichter ^ ' Ina Seidel * 1885, Schriftslellerin Gustav Adolf-Vereiu fíegründet, 1832 15.So. nach Trinitatis

Engel

Goítes Engel sind allziimal diensíbare Geistei\ ausqesandt 2um Dienst um derer willen, die ererben soUen die Seliallebr. /, 14. 17 18 19 20 21 22

So Mo g; Di Mi Do Fr

23 Sa

Heinrich Bullinger t 1575, Nachfolger Zwinslis b eonore Furstin von Reuss f 1903, Liederdichteriii blias Schrenk * 1831, Missionar und Evanoelist Lulhers Tochter Magdalene t 1592 Evangelisclie Seemannsmission gegründet, 1923 Johann Peter Hebbel f 1826. Dichter (Schalzkãstlein d. rheiii. Hausfreund Karl Spitzweg f 1885. Maler 16. So. nach Trinitatis

Kampf mit Daemonen haben nicht mil Pleisch und Blul zu kãmpfen^ sondeni mit den bõsen Geistern unLer dem Himmel. Bph. 6, 12'.

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29 25 26 27 28 29 30

So Mo Di @ Mi Do Fr Sa

Paracelsus f 1591, Arzt und Phiiosoph Augsburger Relioionsfriede 1555 * 11S2, Mõncii und Dichter í Afrikaforscher Clarenbach f 1529, evanfielischer Mârtvrer Konig Gustav Wasat 1560, íührle die Reformalion in S.chweden ein Hieionymus f 920, Bibelübersetzer


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O t i zi e n 1 2 3, 4. 5 6 7 8. .9 10 11 12, 13, 14. 15 16, 17 18. 19 20, 21 22 23, 24. 25 26 27 28 29 30 C3 C3C3


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OKTOBER 1950 17. So. nach Trinitatis

Geístliche Waffenruestungf

Em ieglichei\ der da kãmpfet, enlhüU sich alies Dinqesiene, dass sie eme uergãnqliche Kroiie empfannen^ wir aber eme unuerç/ãngliche 1. Kor. 9, 25. 1 2 3 4 5 6 7

So Mo Di Mi 2) Do Fr Sa

La Plata-Synode íjeflründet 1899

PauT RSaS‘*tl669 18. So. nach Trinitatis

Pruefung der Geister

jeglichen Geisl, sondem die Geister, ob sie voii Golt sind. I. jèh. 4, 1. 8 9 10 11 12 13 M

So Mo Di Mi O Do Fr Sa

Heinrich Schütz * 1585, Komponist íf F^-eund Luthcrs Columbus entdeckt Amerika, 1^92 Kaiserswerlh cegründet 18.^6 Wüham Penn * 16M, Grflnder clc? &.ãkerstaÍte® ia U. S. A.

19. So. nach Trinitatis

Abendmahl

Lebens. Wer von diesem Brote essen. wird, der wird lebeii m Ewigkeit. Joh. <5, 48. 51. 15 16 17 18 19 20 21

So Mo Di Mi Q, Do Fr Sa

r lednch Ludwií Jahn f 1852, Turnvater Walter Flex f 1917, Dichter Emanuel Geibel * 1815, Dichter Syrischen Waiseal.ause. SÜiter des Nobel7Preises

20. So. nach Trinitatis

Die Eine Christliche Kirche

Emer ist euer Meisíer, Christus: ihr aber seid alie Bràder Matth. 23, 8. 22 23 2^ 25 26 27 28

So Mo Di Mi ® Do Fr Sa

AdalWf Wrifftr u

t Pfarrer und Schriflsteller ^S05. Schriflsleller Fnede 16^8, Ende des 30-jãlirigen Kricfres Philbfn .^^^ssion gefíründet. 1849 Liederdichter Lvangehsche Frauenhiife ^ _ íurs Ausland aegründet, 1 Q08 Erasmus von Rotterdam * 1467, Hiimanist

21. So nach Trinitatis

Der Sieg der Kirche

U nser Glaube ist der Sieg, der die Well überwunden hat. 1. Joh. 5, 4. 29 So 30 Mo 31 Di

Tizian * 1477, Maler euzes

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N O t iz e n 1 2 3, 4.

6. 7 8 9 10 11 12 13. 14, 15 16, 17 18 19 20 21 22 23 24, 25. 26 27 28 29 30, 31

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NOVEMBER 1950 1 2 3 4

Mi Do ^ Fr Sa

Erdbeben in Lissabon 1755 NATIONALER TOTENGEDENKTAG Evan^elische Gemeinde in Campo Bom gegründet, 1829 G. W. Leibnitz \ 1716, Philosoph und Forscher 32. Sq. nach Trinitatis. Kluge und toerichte Jungfrauen Lasset eure Letiden umgürtet sein und eure Lichter brennen. Lukas 12, 35.

5 6 7 8 9 10 11

So Mo Di Mi Do O Fr Sa

GrQndun" der Stadl Porto Alegre, 1742 Gustav Adolf 7 1632 in der Schlacht bei Lützen Fntz Reuler * 1810, Dichter Hemrich Schülz t 1672, Koraponist Jobann V. Staupitz f 1524, Luthers Beíchtvater Martin Luther * 1483 in Eisleben Martin Bucer * 1491. Mitarbeiler Luthers 23. So. nach Trinitatis

Weltgericht IF/r müssen alie offenbar werden vor dem Richísluhl Chrisíi. 1. Kor. 5, 10.

12 13 14 15 16 17 18

So Mo Di Mi Do Q, Fr Sa

Ludwig Hams f 1865, Gründer der Hermansburcer Mission Augustmus * 354, líirchenvater ^ Mission Jean Paul f 1825, Dichter Republik in Brasilien ausgerufen, 1889 Elisabeüi V. Thüringen f 1231, bekannte Wohltãterin Jakob Bohme f 1624, Mystiker . Hofacker f 1828, Theologe der Erweckungsbewegung 24. So. nach Trinitatis

stehen in 19 20 21 22 23 24 25

So Mo Di Mi Do Fr @ Sa

Die Kirche der VoUendeten auferstehen in Hevr^ m Schwachheit und wird aufer1. Kor. 75, 43.

f ^^28. Komponist FrLwif n ''^ssischer Schriftsteller mednch D. Schleiermacher * 1768, Theologe Tnhn^íc^n ^ schwedischer' Reformator r schottischer Reformator Dr w rT"" ^25. 11.). Liederdichter Dl. W. Rotermund * 1843, Synodalprãses 25. So. nach Trinitatis

Der Ueberwinder des Todes

uns tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht. Kol. 7, 72. 26 27 28 29 30

So Mo Di Mi Do

TOTENGEDENKTAG Hermann Oeser * 1849, Schriftsteller t 1898, schweiz. Dichter Theresia f 1780. õsterreichische Kaiserin Theodor Mommsen f 1903. Geschichtsforscher C3(3


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N 0 t i 'a e n 1 2 3. 4. 5 6 7 8, 9 10. 11 12, 13, 14. 15 16. 17 18. 19 20 21. 22. 23. 24. 25. 26 27. 28. 29 30


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DEZEMBER 1950 1 Fr 2 Sa :£)

Abraham a Santa Clara t 1709, Dichler Kaiser Doin Pedro II * 1825

1. Advent

Der kommende Herr

Siehe, deiii Kòni<i komml zu dir^ ein Gcrcchter und eia Ilelfer. Sach. Oy 9. 3 4 5 6 7 8

So Mo Di Mi Do Fr

9 Sa e

Nicolaus V. Amsdorf * 1483, Freimd Luthers Kaiserswerther Yerband 1916 WoIfgan<i Amadeus Mozart t 1791, Komponist Nikolaus Sclnecker * 1530, Liederdichler Thorner Bliil.Gedchl 1724 Martin Rinckaid f 1649, Liederdichler Gustav Adolf * 1594, Sch^Yedenkõni}^

2. Advent

Der kommende Erloeser

Seliet auf und erhebet eure Ilãuptery daruin dciss sich eiire Eriòsunfi nahet. Lukas 27, 28. 10 11 12 13 14 15

So Mo Di Mi Do Fr

16 Sa (J

Lulher verbrennl die Bannbulle 1520 ChrisUaii FürchleRolt Gellert j 1769, Liederdichler (12. 12.) Kaisenn Leopoldina t 1826 Paul Speralus * 1484, Liederdichler George Waslüníiton f 1799, 1. U. S. A.-Prãsident E. Rielschel f 1804, Bildliauer Ludwiír V. Beethoven * 1770, Komponist

3. Advent

Der Vorlaeufer des Herm

Bereilel dem Herm den V/eg^ deim sieliCy der Herr komint Jes. 40y 3. 10. gewaliig. 17 18 19 20 21 22 23

So Mo Di Mi Do Fr Sa

Carl Maria v. Weber * 1786, Komponist Luise Hensel f 1876, religiõse Dichterin. Christian Bliimhardl t 1838, Gründer d. Baseler Missionsge&ellscli. Kathe voa Bora, Lulhers Gemahlin f 1552 Benjamin Schmolck * 1627, Liederdichler Wiliibald Pirkheimer -f 1530, Humanist Brasilien wird Kõnigreich 1815

4. Advent

Die Mutter des Heilandes

Meiae Seele erhebet den Ilerrriy and mein Geisl frcuet sich GotieSy meines Heilandes. Lukas 1 46—47.

24 So ®

25 26 27 28 29 30

Mo Di Mi Do Fr Sa

Heilif/er Abend, Peler Cornelius 1824, Komponist. WEIHNACHTEN 2. Weihnachtslag^ Ernst Moritz Arndt 1769, Poüliker ii. Dichter Jühannes Kepler * 1571, Aslronom J. 1. Beck t 1878, Bussprediger V. E. Loscher * 1673, Lutherischer Theologe Mathilde Wrede 1929, Wohllãterin der Geíaiiirenen

Sonntag nach Weihnachten

Simeon

Herr, nun lâssest Du Deinen Dieiier in Fricden fahreru wie Du gesagt hast; denn meine Augen haben Deinen Heiland gesehen. Lukas 2. 29—30. O

51 So

John Wiciiff -f 1384, cnglischer Rcformalor

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N O tiz e n 1 2. 3. 4. 5 6. 7. 8. .9 10 11. 12. 13 14. 15,, 16 17, 18 19. 20. 21. 22 23. 24, 25 26. 27. 28 29. 30... 31..... 8 88


28

SonneH“Auf- und UrLterg*âng'e Pôr to Alegre (R. G, S.) Aufg.

Unterg.

1 5 10 15 20 25

Aufg.

5,27 5,30 5,34 5,38 5,43 5,47

Unterg.

19,30 19,31 19,31 19,30 19,30 19,27

Juli

1 5 10 15 20 25

7,22 7,23 7,21 7,19 7,18 7,16

17,36 17,37 17,39 17,42 17,45 17,48

Februar

1 5 10 15 20 25

5,51 5,57 6,01 6,05 6,09 6,13

19,25 19,20 19,13 19,14 19,08 19,04

August

1 5 10 15 20 25

7,11 7,08 7,04 6,59 6,54 6,49

17,52 17,54 17,57 18,00 18,03 18,05

Maerz

1 5 10 15 20 25

6,15 6,19 6,21 6,27 6,28 6,30

18,59 18,55 18,49 18,46 18,33 18,31

September

1 5 10 15 20 25

6,41 6,37 6,30 6,25 6,18 6,11

18,09 18,12 18,14 18,17 18,20 18,23

April

1 5 10 15 20 25

6,35 6,38 6,40 6,43 6,47 6,49

18,22 18,17 18,12 18,07 18,02 17,56

Oktober

1 5 10 15 20 25

6,05 6,00 5,54 5,48 5,42 5,38

18,26 18,28 18,31 18,35 18,38 18,42

Mai

1 5 10 15 20

6,54 6,56 6,59 7,02 7,06

17,51 17,47 17,43 17,39 17,38

November

25

7,09

17,36

1 5 10 15 20 25

5,31 5,28 5,25 .5,21 5,19 5,17

18,46 18,50 18,54 18,57 19,02 19,06

1 5 10 15 20 25

7,12 7,14 7,16 7,19 7,20 7,20

17,33 17,32 17,32 17,32 17,32 17,33

Dezember

1 5 10 15 20 25 31

5,17 5,17 5,17 5,18 5,20 5,23 5,26

19,12 19,15 19,19 19,22 19,24 19,28 19,29

Januar

Juni


29

Sonnen-Auf- und üntergânge FlorianopoIis und Itajaí (Santa Catarina) Aufg.

Unterg.

Aufg.

Unterg;

Janiiar

1 5 10 15 20 25

5,22 5,25 5,29 5,33 5,38 5,41

19,13 19,14 19,14 19,13 19,12 19,11

Juli

1 5 10 15 20 25

7,05 7,04 7,04 7,02 7,01 6,59

17,31 17,32 17,34 17,37 17,40 17,43

Februar

1 5 10 15 20 25

5,45 5,51 5,55 5,58 6,01 6,05

19,09 19,05 19,02 18,59 18,54 18,50

August

1 5 10 15 20 25

6,55 6,52 6,49 6,44 6,40 6,35

17,46 17,49 17,50 17,53 17,55 17,57

Maerz

1 5 10 15 20 25

6,06 6,10 6,11 6,17 6,17 6,19

18,46 18,42 18,37 18,34 18,27 18,20

September

1 5 10 15 20 25

6,28 6,24 6,18 6,13 6^07 6,00

18,00 18,03 18,04 18,07 18,09 18,12

April

1 5 10 15 20 25

6,23 6,26 6,27 6,30 6,33 6,35

18,12 18,07 18,03 17,58 17,54 17,48

Oktober,

1 5 10 15 20 25

5,55 5,50 5,45 5,39 5,34 5,30

18,14 18,16 18,18 18,22 18,24 18,2b

Mai

1 5 10 15 20 25

6,39 6,41 6,43 6,46 6,50 6,52

17,44 17,40 17,37 17,33 17,32 17,31

November

1 5 10 ■ 15 20 25

5,24 5,21 5,19 5,15 5,14 5,12

18,31 18,35 18,38 18,41 18,45 18,49

1 5 10 15 20 25

6,55 6,57 6,59 7,02 7,03 7,03

17,28 17,27 17,27 17,27 17,27 17,28

Dezember

1 5 10 15 20 25 31

5,12 5,12 5,12 5,13 5,15 5,18 5,21

18,55 18,53 19,02 19,05 18,07 19,11 19,12.

Juni


30 Unterschiede der Sonnenzeiten verschiedener anderer Stãdte. (Im Verbültais zu Florlanopolia)

Itajaí Joinvile Blumenau

0 Minuten plus 2 Minuten plus 2 Minuten Lajes plus 6 Minuten Joaçaba (Cruzeiro) plus 11 Minuten

União da Vitória Campos Novos Caçador Concórdia Xapecó

plus 10 IMinuten plus 10 Minuten plus 10 Minuten plus 13 Minuten plus 16 Minuten

Eintritt der Soniie in die Zeichen des Tierkreises (Anlang der Jahreszeiten auf der südllchen Halbkugel)

20. Januar 19. Februar 21. Maerz

12 Uhr 13 Minuten 2 Uhr 18 Minuten 1 Uhr 36 Minuten 12 Uhr 59 Minuten 20. April 21. Mai 12 Uhr 28 Minuten 21. Juni 20 Uhr 37 Minuten 7 Uhr 30 Minuten 23. Juli 14 Uhr 24 Minuten . 23. August & 23. September ll Uhr 44 Minuten 23. Oktober 20 Uhr 46 Minuten 22.‘November 18 Ulir 03 Minuten 22. Dezember 7 Uhr 24 Minuten

Wassermann Fische Widder, Herbstanfang Stier Zwülinge Krebs, Wintersanfang Loewe Jungfrau Wage, Frühlingsanfang Skorpion Schütze Steinbock, Somraersanfang

FINSTERNISSE wird es im Jahre 1950 vier geben, von denen zwei ● in Brasilien zu sehen sind: Totale Mondfinsternis am 2. April: Beginn der Finsternis Beginn der Totalitaet Ende der Totalitaet Ende der Finsternis

um um um um

16 17 17 19

Uhr Uhr Uhr Uhr

03 27 42 20

Totale Mondfinsternis am 25./26. September: Beginn der Finsternis am 25. um 23 Uhr Beginn der Totalitaet am 26. um 0 Uhr Ende der Totalitaet am 26. um 1 Uhr Ende der Finsternis am 26. um 3 Uhr Bewegliche Feste 1950 Palmsonntag

2. April

Karfreitag Ostern

7. April

Himmelfahrt

9. April 18. Mai

Pfingsten

28. Mal

Min. Min. Min. Min. 30 49 45 04

Min. Min. Min. Min.

Staatsfeiertage: Neujahr 1. Januar Tag der Arbeit 1. Mai Unabhaengigkeit 7. September Allerseelen 2. November Proklamation der Republik 15. November Weihnachten 25. Dezember


31

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Du bist unserer Wege Ziel! Wessen Weg in Dir nicht endet, Wessen Pfad von Dir sich wendet Der treibt ein verlornes Spiel. Alies Wandern auf der Erde Muss ein Weg zum Vater sein. Wege, die nicht bei Ihm enden, Enden in der ewgen Pein. Musst du auçh durch viel Gedraenge Und war mancher Schritt verkehrt: ' ^enn du heimkommst, war dein Wandern Eennoch aller Mühe wert. K. H. Oberacker, liiH


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Werk unserer Vaeter zu würdigen. Wenn wir in Gedanken zu den Anfaengen der deutschen Einwandèrimg in unserem Staat zurückkehren, so erinnem wir uns vor aliem der Schwierigkeiten, der Opfer und der Leiden, welche diese Pioniere der Kolonisation auf sich nehmen mussten. Aus einer Umwelt ●von jahrhundertealter Kultur kommend, wurden sie nach langer und beschwerlicher Reise in den Urwald verpflanzt und mussten sich dem neuen Klima, der neuen Ernaehrung, den neuen Arbeitsmethoden anpassen; indem sie teils den Beruf wechselten, mussten sie den Kampf um die SchoUe beginnen bedroht von Krankheiten, von den ”bugres“, von allerlei Schaedlingen und von Missernten. Wir erinnern uns besonders derer, die ihr Leben lassen mussten im Kampf um die Scholle, die uns heute emaehrt. Wir wissen von Familien, die fast vollstaendig zugrunde gingen. Ohne Kirchen, ohne Schulen, ohne aerztiiche Hilfe haben sie den unablaessigen Kampf um ein Stück Erde nicht aufgegeben. Nicht ais Abenteurer, die Geld, Silber oder Edelsteine suchen, zogen sie durch dieses Land. Nicht weU sie Reichtümer suchten, die einem in den Schoss fallen, sondem weü sie Reichtümer schufen, ^e ais Frucht des Schweisses und der Arbeit aus dem Boden wachsen, schlugen sie hier Wurzeln und verwuchsen mit der SchoUe bo haben sie zum grossen Teil die Grundlage geschaffen. auf der durch die Arbeit der anderen Generataonen sich in schnellem, aber naturlichem Wachstum die Land wirtschaft, die Industrie und der Handel unseres Staates entwickeln konnten. Aber diese Pioniere der Kolonisation kaempften nicht nur um das band, sie kaempften auch um Gott. Ja, ich glaube sogar, dass sie zuwei-

len, wenn die Leiden unertraeglich erschienen, an Gott verzweifelten. Dennoch kamen sie immer wieder zum aUmaechtigen Vater im Himmel mit der Bitte um Trost und Staerkung, denn Gott war ja ihre einzige Hilfe, ihre einzige Hoffnung. Diese Haltung (die wir keineswegs auf aUe Einwanderer ausdehnen koennen oder wollen) wird durch Dokumente aus jener Zeit bestaetigt. Schon die ersten Einwanderer waren treu dem Wort: ”Der Herr, unser Gott, sei mit uns, wie Er gewesen ist mit unsern Vaetern. Er verlasse uns nicht und ziehe die Hand nicht ab von uns, zu neigen unser Herz zu Ihm, dass wir wandeln in aUen Seinen Wegen und halten Seine Gebote, Sitten und Rechte, die Er unseren Vaetern geboten hat. Diesem Worte getreu haben schon die ersten Einwanderer, be sonders an den Sonntagen ohne dass die Glocken sie gerufen haetten, sich in irgendeinem Hause oder im Freien versammelt, um zu beten und das Evangelium zu hoeren und die lieben alten Lieder ihrer Kirche gemeinsam zu singen. Diesem Wor te getreu achteten schon die ersten Einwanderer darauf, ihre Kinder in den Geboten, Sitten und Rechten zu unterweisen, die Gott den Vae tern geboten und die Martin Luther im Katechismus erklaert hat. So hat mit der Ankunft der ersten evangelischen Einwanderer die Evangelische Kirche in unserem Staate Fuss gefasst. Schon mit der zweiten Gmppe von Einwanderern, die im gleichen Jahre (1824), am 6 November, hier eintraf, war der erste evangelische Geistliche, Johann Ehlers, gekommen. Er wurde von der Regierung bezahlt, wohnte in der Reitoria Velha und hielt dort Gottesdienste in einem Lagerhaus, welches die Kolonisten selber notdürftig ais Kirche einrichteten. Es waren auch evangelische Geistliche


35 (wir denken dabei an: Ehlers, Vo ges, Klingelhoeffer, Sintz), welche die ersten Schulen unter den Einwanderern eroeffneten. Die kirchliche Arbeit hatte ebenfalls mit grossem Schwierigkeiten zu kaempfen. Erst sechs Jahrzehnte nach dem Beginn der Einwanderung war es moeglich, in der Evangelischen Kirche zu São Leopoldo, am 20. Mai 1886, unter Vorsitz von Dr. W. Rotermund, die Riograndenser Synode zu gründen. Die Bildung unserer Synode und ihre spaetere Entwicklung waeren ohne die Hilfe unserer evangelischen Brüder in der Mutterkirche nicht moeglich gewesen. Dankbar erkennen wir heute in dieser Hilfe seitens der Mutterkirche eine der Gaben, mit denen Gott unsere Vaeter und uns gesegnet hat. Ja, mit dem Bibelwort koennen wir sprechen: Der Herr, unser Gott, ist mit unsem Vaetern gewesen.” Er hat sichtbar das Werk unserer Vaeter gesegnet. Und wir? Was 'sollen wir angesichts dieser Vergangenheit tun? Wenn wir erkennen, dass jedes wahrhaft grosse und dauerhafte Werk sich auf die Gebote Gottes gründet, koennen wir unsere Vaeter nicht anders ehren, ais dass wir diesen Geboten gehorchen. Wir koen nen vielleicht noch nicht angeben, welcher Teil des Werkes unserer Vaeter und unserer eigenen Arbeit Bestand haben wird, aber eins wissen wir: was dem Willen Gottes entwird spricht, wird weiterbestehen weiterbestehen seibst gegen den Willen der Menscben. Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie schwer es zuweilen sein kann, den Willen Gottes zu .erkennen und zu tun Deshalb ist es noetig, dass der himmlische Vater durch Seinen Sohn Jesus Christus immer wieder “unser Herz zu Ihm neigt”, damit wir in Wahrheit beten koennen:

“Nicht unser, sondem Dein Wille geschehe”. Indem wir unsere Arbeit und unser Leben dem Willen Gottes unterstellen, ehren wir unsere Vae ter. Indem wir alie Güter, die der Schoepfer besonders uns anvertraut hat, Seinem Willen unterstellen, ehren wir unsere Vaeter. Indem wir immer wieder unsere eigene Verantwortung vor dem allmaechtigen' Herrn der Geschichte erken nen, ehren wir unsere Vaeter. Indem wir unsereh Brüdern in der Mutterkirche, die sich gegenwaertig in grosser Not befinden, helfen, ehren wir unsere Vaeter. Mit einem Wort: indem wir vor allen Dingen Gott gehorchen, ehren wir unsere Vaeter. Und wer “Gott über alie Dinge fürchten und lieben” will, der sucht nicht neue Mauern und Schranken zwischen den Menschen aufzurichten, sondem fühlt sich über alie von Menschen errichteten Schranken hinaus jenen verbunden, die eben falls vor allen Dingen Gott gehor chen wollen... Eine Evangelische Kirche will nicht Menschen beherrschen, sondem ihnen dienen. Sie will Sünder zur Busse rufen und aus ihnen rechte Bürger der Erde und des Himmels machen. Welche Gefahr oder welchen Nachteü bringeii einem Staat Menschen, die von der Vergebung Gottes leben und Seine Gebote halten wollen? Das Gebet unserer Vaeter sei also auch unser Gebet, welches uns mit allen verbindet, die Gott vor allen Dingen gehorchen wollen: Der Herr, xmser Gott, sei mit uns, wie Er gewesen ist mit unsern Vaetern. Er veriasse uns nicht und ziehe die Hand nicht ab von uns, zu neigen unser Herz zu Ihm, dass wir wandeln in aUen Seinen Wegen und halten Seine Ge bote, Sitten und Rechte, die er unseren Vaetern geboten hat”. Araeii.


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M u 11 e r Raasc h. K. H. Oberacker Die Anhoehe herauf, zum Pfarrhaus der evaneelischen Gemeinde am Priesterbach, schritt langsam und bei der Hitze nicht ohne Beschwer, ein altes Mütterlein. Es war die Frau des Gemeindeaeltesten Karl August Raasch, der seine 300 Morgen Land über dem Bach am Stadtweg begen hatte und grosses Ansehen genoss. Allein, die Seele seines Hauses war dieses hagere, gebückte, ergraute Weiblein, das aber trotz seiner 70 Jahre noch mit serordentlich klugen und lebhaften Augen in die Welt hinein sah. Heute hatte sie einen besonderen Gang zu tun. Vor einer Stunde, ais sie gerade vor ihrer Haustüre stand, war der Pastor auf ihren Hof gentten und hatte zu ihr gesagt. “Mutter Raasch, unser Elfriedcheu liegt im Sterben und meine Frau ist aUein zu Hause — Koennten Sie vieileicht ins Pfarrhaus hinaufgehen, um meiner Frau Beistand zu leisten? Ich muss nach Santa IzaDel zur Beerdigung eines Kindes und es wird schon Abend, ehe ich wieder heim komme. Es würde mich sehr beruhigen, wenn Sie meinen Wunsch erfüUen koennten.” Da hatte sich Mutter Raasch wie sie allgemein genannt wurde, nicht lange besonnen, sondern er“Herr Pastor, Sie koennen ruhig fortreiten, ich werde mich sowrt auf den Weg machen und Ihrer Frau beistehen, so gut ich’s ver^9-g . Sie hatte ja diesen Pastor besonders in ihr altes Herz geschlossen und tat ihm und seiner Frau zuliebe, was sie nur konnte Seit Jahren war in der Gemeinde keme rechte Ruhe mehr gewesen da^gen viel Zank und Streit. Die früheren Pfarrer konnten mit den eigensMigen Gemeindevaetern nicht fertig werden und packten

darum immer wieder bald üire Koffer. Unter den selbstgemachten Pastoren der früheren Jahrzehnte war die Gemeinde in ihrer Entwicklung nicht nur aufgehalten worden,son dem war in jeder Weise in Unordnung geraten. Seitdem aber vor einigen Jahren dieser neue Pfarrer gekommen war, blühte die Gemein de in jeder Hinsicht auf und gewann bald im ganzen Lande einen guten Ruf. Darüber war besonders Mutter Raasch von ganzem Herzen froh, denn ihr ging ihre Gemeinde über alies. Wie koennte ein Christenmensch auch ohne Gemeinde leben! Nun war sie auf dem Weg ins Pfarrhaus. An ihrem Arm hing ein Koerblein mit einigen Eiem und Fruchten, frühen Apfelsinen und spaeten Pfirsichen. Auf dem Heimwege woUte sie noch allerlei einkaufen im Geschaeftshause da oben. Unterwegs blieb sie manchmal stehen, um auszuschnaufen. Es war die heisseste Zeit des Jahres, der Monat Januar! Sie dachte darüber nach, wie lange und wie oft sie schon diesen Weg heraufgeschritten war: Zuerst ais junge Frau. Damals ais ringsumher noch der Urwald stand. Ais ihre Kinder noch klein waren. Ais noch keine Kirche und Schule auf der Hoehe erbaut war. Ais selbst das Geschaeftshaus noch eine aermliche Bude war und nur wenige Deutsche in der Gegend wohnten. Und spaeter: Ais die Ge meinde entstanden war, ais das Ge schaeftshaus in deutschen Haenden zu dem jetzigen Kaufhaus sich entwickelt hatte, ais die Kirche und Schule gebaut wurden. “Min leiwe Good”, sagte sie, “nu bin ick dusend Mal diesen Weg hinaufgegangen, oft leichten und oft schweren Herzens, aber immer hest Du mi treu-


37 lich utholpen. Nu schali ick hüt diese arme, junge Fru troesten und bin doch wirklich kein Pastor nich — giff mi dat in den Sinn,,wat ick ehr sagen soU.” Ais sie dann auf der Hoehe war, fiel ihr ein, was sie im Pfarrhaus erzaehlen koennte und beschloss, der Pfarrfrau die Geschichte ilires grossen Leides und ihres grossen Trostes zu erzaehlen.

Sie ging zu der hinteren Türe ins Haus. Vorn lag der Garten und hinten der Hof. Im Sand spielte der kleme Sohn des Pfarrers. Sein Spielzeug waren in dieser Stunde kleine Enten und Kücken, denen er BrotDroeckchen zuwarf. Er wusste noch hichts von der Not des Hauses. In er Küche hantierte das Hausmaedcnen still vor sich hin. Sie hatte veremte Augen. Leise trat Mutter «aaschen ein und nickte: “Gun Tag ook. Wie geiht dat nun? ^ Et geiht Die Fru Pastorn is boDie Alte ging durch das

Esszimmer neben der Küche über eine Stufe hinweg ins Schlafzimmer des Hauses. Links vom Bette des sterbenden Kindes sass die Pfarrfrau. Sie sali auf ilir Kind und schien schon viel geweint zu haben. Mutter Raasch schritt leise auf sie zu und begrüsste sie mehr mit den Augen ais mit Worten. Dabei drückte sie aber doch der jungen Frau wiederholt herzlich die Hand imd

sagte zuletzt: “Der Herr Pastor hat mir gebeten, Ihnen an diesem Nachmittag zu besuchen.” “Ich danke Ihnen sehr für Ihr Kommen, liebe Mutter Raasch. “So geht es uns Frauen mit um seren Kindern: Wenn sie kommen und wenn sie gehen, bereiten sie uns viele Schmerzen.” Endlich nahm sie einen Stuhl und setzte sich zur Rechten des Bettleins. Sie hatte schon gesehen wie es mit dem Kinde stand. Es ging langsam zu Ende. “Mein Mann hat


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38 nach Santa Izabel müssen. Den weiten Weg/ Dort ist ein dreijaehriges Maedchen gestorben und der Vater des Kíndes kam selbst lüerlier und flehte meinen Mann an, selbst kommen und sein Kind beerdigen 2u woUen. Ich sagte zu ilim: “Herr Strelow, Sie sehen doch, wie es bei uns steht, koennte denn nicht der Lehrer das Kind beerdigen? Aber der Mann raeinte, seine Frau sei ganz ausser sicb. vor Jammer und der Pastor solie doch selbst kom men. So ritt mein Mann eben hin, wiewohl ich ilm nicht fortiassen woUte Ach Gott, mein Kind, nun muss ich Dich in diesem fremden >> Lande iassen! Da sagte Mutter Raasch einen Vers, den sie einmal gelernt hatte: Gottes sind alie Menschen, Und Gottes ist jedes Land^ Die Seinen sind aller Enden In seiner allmaechtigen Hand. Darnach war es still im Zimmer, niemand sagte ein Wort. Auch die brummende Fiiege am Fenster hat te einen Ausweg ins Freie gefunden. Das Kind, das vorher noch recht unruhig gewesen war, wurde immer stiller und stiller. Ganz leise ging sein Atem. Nun blickte es noch ein mal um sich, hob die beiden Haendlein in die Hoehe, tat einen letzten Seufzer und entschlief. In diesem Augenblick hatte Mut ter Raasch feierlich zu beten begonnen: “Unser Vater in dem Himmel!” Nach diesem Gebet erhob sie sich von ihrem Stuhle und sprach, den Blick auf das tote Kind gerichtet: “Der Herr behüte Deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit!” Die junge Mutter beugte sich über das Bettlein und schluchzte laut. Aber es war ihr ein grosser Trost, dass eine so getreue Seele bei ihr stand, wie diese Mutter Raasch. Nach einer Welle kam das Maed¬

chen ins Schiafzimmer herauf und sagte: “Frau Pfarrer, es wird gut sein, wenn Sie herunterkommen ins Esszimmer und sich etwas staerken; denn Sie haben schon lange nichts mehr zu sich genommen.” Mutter Raasch fügte hinzu: “Ja, Emma, Du bist ein verstaendiges Maedchen und sorgst gut für Deine Frau! Kommen Sie, Frau Pastor, und tim Sie ihrem Maedchen den Gefallen. Die junge Frau weinte und sagte: Wir müssen doch bei dem Kinde bleiben! y> u Nein, es braucht uns nicht mehr, aber die Lebenden Nach dem brauchen uns noch! Kaffee sagte Mutter Raasch zu dem Maedchen: “Emma, Du reitest nun zu Meister Uecker und besteUst lur das tote Elfriedchen den soU aber weiss sein, nicht biau, hoerst Du, Emma?! Er soU weiss sein, meint die Frau Pastor. Una auf dem Heimweg reitest Du glei9^ zur Anna Lichtnow und bittest sie, das hierher zu kommen, um fdr Kind das Totenkleid zu naehen. Wir machen unterdessen das Kind pastor zurecht, wenn der Herr „ kommt, sbll es schoen schlaf® ● Inzwischen war auch der mit seinem Kaffee fertig und war ins Schiafzimmer ^ zu um nach seinem Schwestercn sehen. Man hatte ihn nicht beachtet. Nachher kam er zurück und rief: “Mutter, aus Schwesterchen sieht so biasJ^ iacnt.!” und ist ganz kalt, aber es puben Mutter Raasch fuhr dem - und über seinen blonden Schop^seggi^> sprach: “Da hest Du »» gaud ■ min Jung; et lacht! Kind Ais alies besorgt und do^^tter schoen gebettet da iag, sagte JRaasch: “Nun, Frau irieiich Ihnen die Geschichte yy

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nem grossen Leid und ^ g Gegrossen Trost erzaehlen. diese schichte passt gerade f^r Stunde:


39 “Im Jahre 1870 hatte mein Mann mit in den Krieg* gegen die Franzosen müssen und ais er 1871 wieder heimgelceJirt war, sagte er zu mir: Frau, ich hab’mich das überlegt mit unserer Zukunft und bin zu dem Scliluss gekommen, dass wir am besten nach Brasilien auswandern, wo schon viele Leute aus unserer Gegend sind. Ich war mit dem Plane meines Mannes einverstanden, denn ich sah ein, dass wir in Brasilien wahrscheinlich bessere Aussichten haetten, vorwaerts zu kommen, ais in Deutschland. Mein Mann beschloss aber, zunaechst allein in dieses Land zu reisen. Ich sollte nach etwa zwei Jahren, wenn er festen Fuss gefasst haette, nachkommen. Wir hatten damals zwei Kinder, zwei Knaben von zwei und vier Jahren. Und wir liebten unsere Jungens über alies. Mein Mann reiste dann auch ab, kam gut hier an, kaufte unser Land, baute ein Nothaus, legte seine Pflanzung an und schrieb mir schoene Briefe: Er koenne es kaum erwarten, bis ich mit den Knaben kaeme. Wir faenden hier alies, was wir brauchten, und koennten uns dann gewiss zu den glücklichsten Menschen zaehlen. Ich traf aUe noetigen Vorbereitungen und reiste bald darauf mit' anderen Leuten aus unserer pommerischen Heimat ab. Wir kamen in Hamburg auf ein gutes Schiff, aber es war vollgestopft mit Auswanderern. Doch liess sich die Reise zuerst ganz gut an. Das Wetter war schoen, und wir hatten unsere Freude auf dem grossen Segler. Allein die Reise dauerte im ganzen laenger ais zwei Monate, und ais wir in die heisse Gegend kamen, brach auf dem Schiff auf einmal eine boese Krankheit aus. Ein Arzt war nicht an Bord. Der Kapitaen hatte ein Doktorbuch und.gab den

Kranken etwas Medizin. Diese hat ten alie Durchfall imd starkes Erbrechen und verfielen bald in einen jaemmerlichen Zustand. Die melsten Leute erholten sich jedoch bald wieder, nur zwei aeltere Leute und ein Saeugiing starben. Ich selbst blieb auch gesund und hütete meine Buben wie meinen Augapfel. Da geschah das Schreckiiche: Meine beiden Soehne erki'ankten auf einen Tag. Es war furchtbar heiss in unserer Kammer. Der Ka pitaen tat, was er konnte. Ich betete und weinte viel. Es war mir gleich so angst und bange um die Kinder, und dunkle Ahnungen er.füllten mich. Nach drei Tagen starb mein Kleiner und nach zwei weiteren Tagen auch der Grosse. Was ich damals durchgemacht habe, kann ich gar nicht sagen. Zuerst

hoffte ich, dass doch der Grosse mir erhalten bliebe, aber dann war es auch mit dieser Hoffnung bald zu Ende. Ais ich sah, wie man meine Klinder, einen nach dem anderen, in Segeltuch naehte, die Leichen mit einem Stück Eisen beschwerte und sie dann ins Meer versenkte, bin ich vor Jammer und Elend fast vergangen. So gut die Leute auch aUe zu mir waren und so schoen der Ka pitaen aus einem Buche bei der Versenkung betete, es woUte mich nichts troesten und, Frau Pastor, wenn mein Mann nicht gewesen waere, waere ich damals bestimmt mit ins Wasser gegangen. Ich habe lange nicht mehr in das Meer schauen dürfen, weil es mich sonst mit Gewalt in den Abgrund gezogen haette. Eine Zeit lang konnte ich gar nichts mehr essen und fand auch in den langen Naechten nicht mehr den gewünschten Schlaf. Noch heute will mich manchmal der Jammer übermannen, wenn ich an jene bitteren Tage vor mehr ais vierzig Jahren denke.


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40 Da naluu die Pfarrfrau die Haende der alten Frau. Es war ihr auf einmal, ais müsse nicht sie, sondem Pvaascti getroestet warden. Ihr Leid erschien ihr jetzt nicht mehr so iintragbar wie vorher. “Das haben Sie ailes erduldet und ertragen? Und so ganz aUein? Wie schwer war das, Mutter Raasch!” Die alte Frau war ganz in Gedanken versunken und fuhr deshalb zunaechst, ohne dass sie es merkte, in Plattdeutsch fort: “Jau, mien leiwes Kind, leiwe Fru Pas tor, wie schwer was dat! Aber sehen Sie, diese furchtbaren Schlaege haben mich nicht zerschmettert, sondem gefestigt. Doch dauerte es lange, bis ich mein Gleichgewicht wieder fand. Eben jetzt noch war mir einen Augenblick zu Mute, ais müsste ich mein Unglück noch einmal durchleben. Aber Sie glauben gar nicht, welchen Halt ein Mensch findei, wenn er sich ganz fest an Gott anklammert. “Meine schwerste Stunde erlebte ich aber sozusagen erst dann, ais ich an Land ging und meinen Mann am Ufer stehen sah. Einige Leute vom Schiff kannten ihn und wichen ihm darum aus. Er sah auch nur auf mich und war schon ungeduldig, weil ich nicht die erste, son dem die letzte Person beim Aussteigen war. Ais ich mich dann mit etwas Gepaeck ihm naeherte und die Buben nicht bei mir waren, schrie er: 'Pru, wo hest Du denn us Jungs?!” ^ Dieser Schrei hat mich dann auch getroffen wie ein Peitschenhieb wie ein Beilschiag, wie ein Messerstich, aber die Antwort habe ich nicht mehr selbst zu geben brauchen. Noch auf dem Landungssteg brach ich ohnmaechtig zusammen und die anderen Leute haben ihm dann erzaehlt, was ich sonst haette erzaehlen müssen. Vier Wochen lang habe ich dann schwer krank

im Gasthaus der Hafenstadt gelegen und mein Mann war froh, dass er hernach wenigstens mich noch mit auf seine Kolonie hinauf nehmen konnte. Es hat nicht viel daran gefehlt, dass er ganz allein haette zurückkehren müssen. Wir haben spaeter noch unsere vier Toechter bekommen, die Sie ja kennen, aber keine Soehne mehr. Ich muss schon sagen, dass ich unseren Herrgott bis auf den heutigen Tag noch nicht ganz begriffen habe. Aber ich weiss, dass geschrieben steht: Meine Gedanken sind hoeher, denn eure Gedanken und meine Wege denn eure Wege; denn so yiel der Himmel hoeher ist, denn die Erde sind auch meine Wege hoeher deirti eure Wege imd meine Gedanken. denn eure Gedanken! Es ist also kein Wunder, wenn wir Gott oft nicht begreifen. Aber ich habe glauben imd schweigen gelernt, weil es auch heisst. Ich weiss wohl, was für GedatLk®^ ich über Euch habe. Gedanken des Friedens und nicht des Leides.

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Die Pfarrfrau hielt noch ^-°^er Mutter Raaschens Haencie lest. “Mutter Raasch!” “Jau, Kind, miene leiwe Fru damí müssen grosses Leid erlebe ’ wir auch den grossen ihn * erleben koennen. Ich «iq . ' der Tat erlebt. In den mehr ms Jahren hier am Priesterbac n wir deutsche Leute 9.^^ Schweres durchleben musse , ss ich wahrlich niemand selbst sten koennen, wenn ich t durch so tiefes Leid gegah| re. Ais lüer noch keln Pastw auch sonst kein Mensch^j^ t uns in den schwersten ^^^enleben.. seres einsamen Kolonisi^ müsste haette beistehen koennen, ich oft zu unseren Leut^^ hab^ mit ihnen reden. Mancm^ « ich so den Betrübten nnh

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41 genden ein Troester werden dürfen.”

Der Pastor vom Priesterbach war bei seinem Ritt und waeiu’end der Trauerfeier in Santa Izabel mit seinen Gedanken immer wieder daheim gewesen. Aber es beruhigte ihn, dass er Mutter Raasch bei sei ner Frau wusste. Wie schaetzte er diese alte Frau! Es gab noch manchen wackeren deutschen Menschen hier draussen. Allein diese Mutter Raasch war eine Einzige. Aeusserlich zwar ein gebücktes und verarbeitetes Weiblein, aber innerlich voller Kraft und voUer Halt. Sie hatte nicht nur etwas Abgeklaertes, sondem fast etwas Verklaertes an sich. Wenn sie ihr Gesicht zu einem aufhob und einen aus ihren hellen blauen Augen ansah, geriet man leicht in üiren Bann. Nach der Beerdigung machte der Pastor sich sclmell auf den Heimweg. Er ritt, was in der Hitze der Gaul hergeben konnte. Der Schaum flockte dem Tier deshalb aúch bald um die Ohren. Allein auf dem Heimweg wurde er noch von einem Kolonisten angehalten, der ihn instaendig bat, doch mit ihm kommen zu wollen, damit sein Kind nicht ungetauft sterben müsse. So hat das Fernsein des Pfarrers noch zwei Stunden laenger gedauert, ais man sonst annehmen musste. Aber endlich konnte er

doch, müde und bange, in seinen Hof einreiten. Mutter Raascb begegnete ihm gerade imter dem Tor. Er fragte: “Wie geht es denn der Kleinen?” Die alte Frau sali zu ihm auf und es lag ein eigenartiges Laecheln, man koennte auch sagen: ein eigenartiges Leuchten über ihrem Gesicht, ais sie erwiderte: ii Och, Herr Pastor, es geht ihm wohl gut; denn es lacht! Der Pfarrer spürte zwar die Zweideuy>

tigkeit dieses Wortes, allein er stieg doch wie ein Getroester von seinem Pferde und gab Mutter Raaschen dankbar die Hand, indem er zugleich den Hut vor ihr abzog. Dann ging er in das Haus und sah das Kind unter Blumen in sei nem Bettlein liegen. Es laechelte in der Tat. Erschüttert und überwaeltigt blieb er vor seinem toten Kinde stehen und betete. Darnach wandte er sich zu seiner Frau, die ganz gefasst zu sein schien “Gisela, unser Kind! Hast Du es ertragen koennen?J5 Ja, Hans Karl,” sagte sie. Es war und ist mir bitter schwer, aber Mutter Raasch hat mir die Geschichte Ihres Leides und ihres Trostes erzaehlt”. Er kannte diese Geschichte. Sein Kirchenaeltester Karl August Raasch hatte sie ihm schon einmal oder zweimal vorgetragen. Und nun wurde auch er getroestet, wie vorher schon Gisela, seine Frau.


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42 L<miiiiiiiiiiBriiiMiJtiiiiiii!iiiiiiiiniii!iiiiiiiiiiiiiimitiiiitiiiiiiiiiiiitiiiitimiiiiiiiiiiiiiiiiMiiiimiiimmmiimiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiii!iiriiiiiiiiiiiiiiimiiiitiiiii!=

l|í i>er «Síaiik? gí íjí mír f®on 5reí o6et íiermal &eaeeneí im ítim, i)af í$ gar feínen ^ui$tDeg tpu^íe au^ einer 2Iot. gí(t i>enn einfad^: (lini) gfauiben, Miní» i^ojfen. 3$ l^gi^e mir »or furjem eín paar :S^orte aufgefdDrfei^en, eígentlid^ (S^Iaui^en í|I:

$eínifcOrcn aui5 Der S^remDe m Díe êeímat 3n Der ílaíDt m Díe 6omie Denfen. 3m Dunflen 3immer tíeDen, jum ^enjíer fle» Den; 3um i^immel feDen! ^ínD iperDen; ^ínD feín, ^ínD DIeíDen. SínftDlu^ ani^ SrafííDerf. 35on Der 6i^ütíeníeííe auf Díe 6onneíifeiíe íoeiSíeín, ÍJersttaí, DennotD geipagí. S^rotllOíJ gelrotíet fefn. íJon (i^naDe leDen. ôlauDen ífí: ft^nell froDIíi^ feín^ «Jin ®oít ííí. Der mir Dílfí. (glauDen ift: ín ©unfeí, 6íDuID unD %ob erIDfi Don oller Jíoí. ôíauDen íjí: Deíen, maríen, loDen, frDDííilD íeín. fi. 3. SrieDriíft rimiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiimiimiiiiiiimiiiiiNiiiiiiitiimtiimiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiEtiiiiiiiiiiniiiimiiiiiiniiiiiiiiilittiiitiiiiatiiiiimiitiimtiiiiiiiuiiiiiuiiiitiiiimiiimiiiimiiiimMiir

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S>ai5 aíort ífl eín êammcr, l>er Selfen jerfímetterí, S)ai$ Bort ífl eín 6furm)t)inD, í>er ::(6á’li)er enfDíáítert, @íne ffamme, i>fe glüi^t uni) i^rennf, «ín Oofermeffer, í)a« fcOneitet uni) frcnnf ®eifl, 6eele uni) SleíftS, ou® JRorf uni) 3efu; garni®ti$ i)orf ®m oertorgen fein. iff eín pfeíl, uni) eí írífff íná $erj. ®ín 3alfom íff eiJ uni) líni)crt i)en 6®met5. <Sê ífi eín íí®t in i)em buntien Sol, (S0 ífí eín leu®íeni)er 6onnenfiraibl; 5)ob SJorf, eb ífl eíne grünenbe 3lu, ífi eín iTKonna, eín õímmelbtou. 51uf bürre ^^ersen eín frn®fbarer Jíegen, S)eb Síu^eb £eu®te onf oKen :SJegen; Sem êungernben ífl eb flõrfenbe 0f)eífe, Sem SJanberer eín 6(ob onf ber íebenbreífe, Sem Sfírflenben íff e0 belebenber Jronf, Sem Srifblí®en ííeb unb £obgefong, éín fforler írofí ber beftííbfen 6eele, Seb 3(rmen Seí®ínm, bo@ ní®fó í&m feble, anb wenn ber Seínb boller Jngrfmm brobf: Síne Selfenfefiung ín Slngfi unb 3lot. íJor bíefem ®orf mní bíe ôbde erbeben, 31lff eínem JSoríe: Sob 3Sorí íff íeben; ^nb £eben medí eb, nnb íeben mfrtf eb, íínb unerme@lf®e 6®á^e bírgf eb, ^nb tuenn efnfl !^ímmel nnb 0rbe bergeOn: Sob SJorf bob SJorf bleíbf emig beffebn! Zfíkk :iOinI(er.

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DOKTOR BLUMENAU Zur Hunderlslen Wiederkehr des Ga-ÜJtadttHngslages seiner Kolonie am 2. Seplenaber 1950 Kari Pouquet

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as ganze Brasilien ist ein überaus schoenes, reizendes, von dér Natur mit allen Schaetzen überem reichlich gesegnetes Land wahrer Diamant, dem nur ein tüchtiger Meister fehlt, ihn in das kostbarste Juwel der Welt umzuwandeln.” Mit diesem begeisterten und seherischen Wort beginnt der dreissigjaehrige Dr. Hermann Blume nau sein erstes Brasilienbuch, zu

dem er am 19. Maerz 1850, am Abend vor dem Antritt seinei’ zweiten Reise in das überseeische Kaiserreich, in Hamburg ein Vorwort schreibt. Mehr ais zwei Jahre lang hatte er schon die Südstaaten bereist, keine Mühen gescheut, geographische, klimatisciie und wirtschaftliche Verhaeltnisse und die aelteren deutschen Siedlungen mit nüchternem Blick geprüft, und nun zieM er vor ”dem Publikum” den Schluss und empfiehlt den deutschen Auswanderern die damaligen Provinzen Rio Grande do Sul, Santa Catarina und die Hochlaender nnd Gebirgsabhaenge von Paraná und São Paulo. Ihm war es jedoch nicht um einen theoretischen Hinweis auf das Land zu tun, mit dem spaeter sein Name unsloeslich verbunden werden sollte. Dem Wort folgte die Tat, und die Tat war vorbereitet. Am Mittellauf des Grossen Itajaí in Santa Catarina hatte er taereits Land erworben, dort wurde Urwald gerodet und wurden die Vorkehrungen zum Empfang der ersten 17 wanderer getroffen die am 2. September 1850 unter Führung seines Neffen und tüchtigen Mitarbeiters Reinhold Gaertner eintrafen.

Dr. Hermann Blumenau

So gründen sich Dr. Blumenaus Entschluss und sem Lebenswerk auf die Er-


45 kenntnis, dass Südbrasilien ein geeignetes Ziel für seine auswandernden Landsleute sei, dass sie hier den Boden finden würden, der ihnen im übervoelkerten Europa feblte, und dass dem Tüchtigen hier ein weites und ergiebiges Feid für seinen Pleiss offen liege. Der tatenfrohe Apotheker und Doktor der Phüosophie, der in Erfurt in der Familie des grossen Chemikers Johann Bartholomaeus Trommsdorff verkehrte und arbeitete und den Alexander von Humboldt seiner Aufmerksamkeit würdigte, ist nicht durch Zufall nach Brasilien gelangt. Wir wissen das unter anderem aus einer umfangrelchen Denkschrift, die der Goettinger Geograph Professor Johann Eduard Wappaeus 1846 in Leipzig veroeffentlichte, mit einem Vorwort und Anmerkungen versehen, aber ohne den noch namenlosen jungen Blumenau ais Verfasser zu erwaehnen. Die Abhandlung, “Deutsche Auswanderung und Kolonisation”, laesst einen tiefen Einblick in die

seinem Vaterland lasteten, so wollte er ihm doch wenigstens ein sirmvolles Ziel geben. Aus dem leidenschaftlichen Wülen erwuchs ihm das Vertrauen in sein Vorhaben und die Kraft dazu. Sorgfaeltig prüfend suchte er ein Land. Es sollte zunaechst sachlich die Moegiichkeit einer Kolonisation in groesstem Ausmas bieten, seinen ideellen Forderungen genügen, also die Freiheit kulturellen Lebens gewaehrleisten; es durfte ferner nicht europaeischer Kolonialbesitz sem und nicht einmal in Gefahr stehen, Eroberungsziel einer Kolonialmacht zu werden. Ais freie Bürger dieses Landes sollten die Auswanderef ihre bürgerlichen Pflichten erfüUen koennen, ohne ihre Heimat in politische Verwicklungen zu ziehen. Von der Regierung erwartete er, dass sie das Ansiedlungswerk Maennem anvertraute, die sich ihm “mit ganzer Liebe widmeten” und es nicht ais Mittel zu persoenlicher Bereicherung auf Kosten der AUgemeinheit ansahen.

Gedanken- und Gefühlswelt des spaeteren Kolonisators zu. Ihn bewegte die deutsche Not. Er grübelte über der politischen Zerrissenheit und Ohnmacht seines Vaterlandes, die den Erwerb eigener Kolonien verhindert hatte und auch in Zukunft unmoeglich erscheinen liess. Er beobachtete, wie sein gesundes und kraeftiges Volk im xinablaessigen und unaufhaltsamen Wanderstrom Millionen seiner Soehne und Toechter zwecklos, ziellos in alie Welt verstreute, ais Beute gewinnsüchtiger und gewissenloser Auswanderungsagenten und ais hilflose Versprengte, die über kurz oder lang ihrer heimatlichen Sprache und Sitte entfremden mussten. Konnte er schon dieses Abstroemen nicht verhindern, weil die tieferen Ursachen wie ein Verhaengnis auf

aIs das einzige grosse Land dieser Art, neben dem er nur Uruguay und einige Teile Chiles in Betracht zog, erschien ihm Brasilien. Die Erfahrungen der schon erwaehnten zweijaehrigen Forschungsreise 1846 bis 1848 bestaetigten sein Urteil und bekraeftigten ihn in dem Vorhaben, selbst die Hand ans Werk zu legen. Die theoretischen überlegungen hatte er, vermutlich, mit manchen seiner weiterblickenden Zeitgenossen gemein; die klare Schau der Wirklichkeit teilten mit ihm vielleicht Wappaeus und der brasilianische Generalkonsul für Preussen Johann Jakob Sturz, der ihn 1844 stark beeinflusste; das Verdienst, ein. so umfassendes Unternehmen gewagt und es soweit durchgeführt zu haben, ais die Kraefte eines Einzelnen das unter den gegebenen


46 Voraussetzungen überhaupt erlaubten, steht ihm zweifeUos allein zu. Wenn wir in seiner Denkschrift von 1846 und entsprechenden Aeusserungen aus spaeterer Zeit ein Bild seiner weltanschaulichen und politischen Grundeinstellung gewinnen, so erhellt sein Charakter aus der Art und Weise, wie er in einem Kampf von rund vier Jahrzehnten die immer neu sich auftürmenden Hindemisse beseitigte oder zu beseitigen versuchte. Auch an ihm und seinem Werk bewahrheitete ● sich das Wort des Dichters: ”Eng ist die Welt, imd das Gehirn ist weit; leicht beieinander wohnen die Gedanken, doch hart im Raume stossen sich die Sachen”. Zimaechst galt es, schon vor der ersten Ausreise, die Bedenken und den Widerstand seiner Eltern zu überwinden. Auf der zweiten Reise und waehrend der schweren Arbeit des ersten Jahres im Urwald ereilten ihn die Nachrichten vom Tode seines Vaters und seiner Mutter. In Rio erhielt er 1850 einen Brief, in dem seine Braut die Verlobung ioeste, weil sie vor dem Leben in der Wildnis zurückschreckte. Krankheiten behinderten ihn zeitweise an der Erfüllung seiner Pflichten, oft wur de seine Kurzsichtigkeit ihm iaestig, und dauernd litt er, schon seit dem dreizehnten Lebensjahre, an einer zunehmenden Schwerhoerigkeit. Der Ort für seine Kolonie an den Mündungen der Garcia imd der Ve lha in den Itajaí war gewissenhaft und gut gewaehlt, in einer verhaeltnismaessig weiten und sehr fruchtbaren Ebene, einige Kilometer unterhalb der Stelle, wo die Schiffbarkeit dieses groessten catarinenser Küstenflusses endete. Aber es fehlte vorerst an den erforderiichen Fahrzeugen. Kanoes und spaeterhin kleine Segler genügten den Bedürfnissen nicht. Eine Schiffahrtsgesell-

schaft zu gründen gelang erst nach Jahrze^ten, und erst seit 1878 befuhr ein kleiner Dampfer, bezeichnender Weise “Progresso” getauft, die Strecke zum naechsten Seehafen Itajaí. Zudem steUte sich ba-id nach der Gründung ein empfmdlicher Nachteil heraus. Das ausgedehnte obere Stromgebiet des Itajai sandte bei laengerem Regen grosse Wassermassen aus, die sich an der “Scharfen Ecke” gegenüber dem “Stadtplatz” stauten und überschwemmungen mit einem Stand bis zu 14 Metem und mehr über normal verursachten. Dr. Blumenaus eigenes Haus wurde durch das Wasser mehrmais hart mitgenommen, Haeuser und Schuppen wurden zerstoert, Menschen und Vieh ertranken, Pflanzungen und Weiden litten empfindlich. Im Jahre 1880 verzoegerte em Hochwasser mit seinen Folgen sogar die vorgesehene Einrichtung der Munizipalverwaltung. Seit 1852 wirkte sich die Peindschaft der Indianer aus, der Buger, wie sie im Volksmund íiiessen. Die überfaelle wiederholten sich fast alljaehrlich, viele Kolonisten liessen im Lauf der Zeit ihr Leben, verloren Frauen und Kinder oder mussten dulden, dass ihr Vieh getoetet und ihre Wohnungen ausgeraubt wur den. Eine wahrscheinlich unvollstaendige Liste verzeichnet von 1852 bis 1914, ais die Ansiedelung der Indianer gelang, 61 überfaelle, bei denen 41 Weisse getoetet und 22,zum Teil toetlich, verwundet wurden. Es bedurfte bei dem Ansiedler also schon eines gewissen Mutes, sich aufwaerts am “Grossen weiter Fluss” oder in den neu erschlossenen Seitentaelern niederzulassèn, und gerade von der Ausdehnung das Hinterland hing die Durchführung von Dr. Blumenaus Plaenei"^ ab. In wieweit sich die Berichte über die Ereignisse unter den Auswanderungswilligen in Deutschland


47 nachteilig für das Unternehmen auswirkten, laesst sich heute nur noch vermuten.

gestellt. Er setzte nun sein ganzes ererbtes Vermoegen ein. Dennoch waere die Gründung im Keime erstickt, wenn es ihm nicht gelungen waere, Dom Pedro II. für seine Gedanken zu erwaermen. Die kaiserliche Regierung half ihm und übernahm schliesslich 1860 die Kolonie, indem sie ihn zum Direktor einsetzte. Er diente ihr in diesem Amt mit hingebender Treue, bis 1883 die Munizipalverwaltung eingerichtet wurde und er bald darauf in seine braunschweigische Heimat zurückkehrte.

Auch unglückliche ZufaeUe behinderten das Gedeihen der jungen Ko lonie. So ging 1851 eine wertvolle Sendung von Waren verschiedenster Art, Geraeten für Zuckersiederei, Bienenstoecken, Pflanzen und Obstbaeumchen auf dem Seeweg von Rio de Janeiro nach Santa Catarina verloren. Piraten nahmen den Segler und fühi*ten ihn ais gute Beute nach Sankt Helena. Am schwersten jedoch trug Dr. Blumenau an den WiderwaertigkeiIn ununterbrochenem Kampf ten, die sich aus seiner Abhaengig- stand er seit dem ersten Eintreten keit von Mitarbeitern und aus der für Brasilien 1846 bis an sein LeRückwirkung politischer und mili- bensende gegen alie Agenten xmd taerischer Ereignisse ergaben. 1846 Foerderer deutscher Auswanderung war er im Auftrage und auf Kosten nach Nord- und Mittelamerika, Afrika und Australien, die seit den des Hamburger “Vereins zum Schutachtziger Jahren erworbenen Beze germanischer Auswanderer” nach sitzungen des Reiches selbstverBrasilien gefahren. Im Maerz 1843 hatte er in Desterro, dem heutigen staendlich ausgenommen. In diesen Florianópolis, ais Vertreter dieses Fehden erwies sich seine ganze LeiVereins der catarinenser Provinzial- denschaft und ein streitbarer Mut, versammlung einen Kolonisations- der vor keinem persoenlichpn Opfer plan vorgelegt. Da loeste der Verein zurückschreckte. Dabei war ihm alsich auf, er stand für sich allein lerdings das Glück nicht hold. Seine und wandte sich schon im Juli Gegner nutzten einige an sich bedauerliche Vorkommnisse in Mitteldesselben Jahres ais, Privatmann . _. die kaiserliche Regienmg m Rio an brasilien propagandistisch aus und mit einem Gesuch um Unterstüt- erlangten ein Verbot der preussiszung seines Projektes. Ungefaehr chen Auswandei*ung nach Brasilien um die gleiche Zeit gründete er mit im allgemeinen, durch das sogeFerdinand Hackradt die Firma Blu nannte von der Heydfsche Reskript, menau & Hackradt, um auf diese das 1859 in Kraft trat und in seiWeise die für den Anfang unerlaess- nen Augen das Wesentliche zum Misslingen seiner grossen Plaene lichen Gelder zu erlangen. Hack radt blieb in Brasilien und über- beigetragen hat. nahm die vorbereitenden Arbeiten Auch der Krieg gegen Paraguay, an der Velhamündung, waehrend 1864 bis 1870, laehmte die Auswaner selbst nach Deutschland eilte, derungslust, und endlich schuf der werbend und aufklaerend; zu seiner deutschfranzoesische Krieg 1870-71 schmerzlichen Enttaeuschung zog und die Errichtung des deutschen der Teilhaber sich jedoch im Okto- Reiches durch Bismarck gaenzlich ber 1850 aus der Firma zurück, neue Konstellationen im Spiel der sechs Wochen nach dem Eintreffen grossen Maechte, die naturgemaess der ersten Einwanderergruppe. Dr. auf Brasilien zurückwirkten. Die Blumenau war wieder auf sich allein Voraussetzungen, xmter denen Dr.


48 Blumenau sein Werk begonnen ren liessen. Das “Freie Deutsche in der Goethestadt hatte, und unter denen ein unei- Hochstift' niges imd politisch ohnmaechtiges Frankfurt am Main ernannte ihn Deutschland die wichtigste war, 1859 zum Ehrenmitglied und Meis schwanden nun dahin. In einer ter und trug seinen Namen, wie es seltsamen Verquickung für ihn er- in der Urkunde heisst, ein “in das wünschten imd imerwünschten Ge- Buch der Ehren unseres Volkes, schehens kündeten sich noch zu sei- dessen hoechster Stolz und Ruhm nen Lebzeiten Verwickiungen an^ besteht in Taten des Geistes, in der denen er bei dem Entwurf seinex* Veredelung der Menschheit durch Plaene glaubte mit unbedingter Ge- Wissenschaften, durch Künste und wissheit vorbeugen zu koennen. Der allgemeine Bildung.” Auf besondeMensch ist Meister seiner Tat, aber ren Wunsch des verehrungswürdinicht ihrer Folgen. gen Kaisers Dom Pedros II. erhielt Es ist verstaendlich, dass Noete die Kolonie 1860 den Namen ihres und Sorgen ihn bisweilen an den Gründers. Die Pariser WeltausstelRand der Verzweiflung brachten. In lung 1867 erkannte ihm für sein den ersten Zeiten am Itajaí hat ihn, Siedlungssystem einen der zehn wie er spaeter bekannte, einmal nur dort ausgegebenen grossen Preise das Anderíken an seine teure Mutter zu, verbunden mit einer Gabe in abgehalten, “unter diese Rechnung bar von 10.000 Franken. Im selben von Jammer und Elend den AbJahr ehrte Dom Pedro ihn durch schiuss mit einem Fingerdruck zu Verleihung des Rosenordens und setzen”. Oft prüfte er damals den 1875 durch den Christusorden. Gedanken, Brasilien zu verlassen Ihn haben die Auszeichnungen und sich in Afrika, in der portugieniemals überheblich gemacht, aber sischen Kolonie Angola niederzusie haben ihm Freude bereitet und lassen. Einer seiner Goenner, der Kraft yerliehen zu immer neuen Marquez 'de Abrantes, bestaerkte Anstrerigungen und, wenn es sein ihn im Ausharren. musste, wie Robert Avé-Lallemant Wie er aushielt, haben wir bereits einmal schrieb, zum Hunger für erfahren. Seine Erfolge waren, an seine Kolonisten. So ist er einer von seinen Entwürfen gemessen, nur bescheiden, im Vergleich zu den Er- den Meistern geworden, die mithalfolgen anderer aber gross, und ais fen, den “wahren Diamanten” Bra sittliche Tat vorbildlich. Diese silien zu einen kostbaren Juwel umAnerkenmmg kann ihm die Nach- zuwandeln. Für seine Angehoerigen, die viele welt nicht verweigern, und sie will Erinnerungen an ihn treu bewahres auch nicht, das sei zu ihrer eige■ ten, stand sem Dasein im Zeichen nen Ehre gesagt. des 90. Psalines, ^^rs iq; “xjnser LeDie Mitwelt freilich hoerte gar zu oft nur das Geschrei der Hasser, ben waehret siebzig Jahre, und Neider und Verleumder. Doch de- wenn’s hoch kommt, so sind’s achtren Stimmen seien für uns ver- zig Jahre, und wenn’s koestlich gS" klungen, zumal schon in jenen fer- wesen ist, so ist es Mühe und Arbeit nen Tagen auch andere sich hoe- gewesen.”

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●\T os tempos em que o Filho de . -N Deus revelou-se na carne,^ tornado homem , na costa da Galiléa vivia um homem.que era cégo de nascimento e que nunca vira a luz do sol. Deus lhe negara a luz exterior — em lugar dessa, porem, recebera uma luz interna, cujo brilho era mais lindo e puro que tôdas as coresj do arco-iris em conjunto. Estando êle ocupado com suas esteiras e cestas, pois com a fabxdcação destes objetos ganhava o pão diário, via-se-lhe esta luz irradiar de todos os gestos. Os seus luminosos raios resplandeciam-lhe da testa, das pálidas faces, e, até, das vistas tur vas. Calmo e modesto vivia em com panhia de sua velha mãezinha, na primitiva cabana, construída sobre as areias da praia. O pai, já há anos, sucumbira nas ondas do mar, numa noite tempestuosa. Alguns pescadores opinavam oue o céffo odiava os homens, pois não lhes falava em nada que os interessava. Mas nao era verdade. Êle nao os odiava, mas vivia em um mundo diferente daquêle de seus companheiros. Como pode haver compreensão entre um que é cégo e outro que não é cégo? Havia horas em que o cégo pen sava que 0 sentido da vista deveria ser um grande mal. A luz, da qual os vizinhos não deixavam de falar, parecia fascinar os homens. Todos êles eram de tal modo saturados pe la luz do sol, apezar de ser êste uma simples criatura, que se haviam tor nado insensíveis aos luminosos raios que partem do Criador. Assim res pondia apenas com um sorriso, ca da vez que os outros, compassivos, aludiam a sua cegueira. Adivinhava-o o que êle próprio era o viden te entre uma grande multidão de cégos . .. 4

P. L. Weingaertner. Sua velha mãezinha era uma das poucas que o compreendiam. Nas longas noites de inverno ela costu mava lei’-lhe os livi-os proféticos e históricos do povo de Israel. Nestas ocasiões o filho sentava, silencioso, ao lado da mãe, dirigindo ao longe as rígidas vistas. Reconhecia bem, o que era de maior importância nas Sagradas Escrituras de seu povo: O reconhecimento humilde de próprio pecado, e, depois, a esperança pelo Salvador, pelo Messias de Deus. E o cégo aguardava, confiante mente, a vinda de Christo. Não espe rava por alguém que viesse salvar 0 mundo de miséria e injustiça ter restre. Sabia que a tarefa do Chris to seria, fazer sentir a todos os ho mens a sua cegueira, trazendo-lhes a luz verdadeira. Êle traria a gran de transmutação dos valores, dando olhos aos filhos de Deus, que eram capazes de ver a luz do Criador, vistas que não seriam deslumbradas pelo brilho enganador das criaturas. Aconteceu, diversas vezes, que à sua aldeia vinham rumores de um certo homem que prègava nas praias do mar da Galiléa. O povo chama va-o de “Jesus de Nazaré” No iní cio corriam rumores que seria um potente emissário de Deus, um pro feta e taumaturgo. Tempos depois, porém, um rabi, chegado da gran de capital do sul, deu ao povo ex plicações mais exatas acerca do “carpinteiro de Nazaré”. Era um perigoso sedutor, que amotinava a terra tôda contra as autoridades, proclamando o Messias prometido. O que ousara lançar em rosto aòs teólogos de Jerusalém... “Sois cégos, condutores de cégos. Ambos ca ireis na cova, vós, e os, que por vós se deixam guiar.” De si mesmo pro clamava que era a luz do mundo...


1 50 o cégo, ouvindo isso, sabia-o com certeza que havia vindo o Messias, por quem a sua alma tantos anos esperava. Numa linda manhã de primavera, quando a velhinha da praia procu rou 0 seu filho, não o poude encon trar. Os vizinhos a informaram que êle, de madrugada, saíra da casa, caminhando para o oriente, rumo ao sol nascente. Respondendo às suas admiradas perguntas, apenas apontara ao sol, cujos raios lhe aqueciam o semblante, dizendo: — Devo caminhar para êle. Uma luz surgiu no oriente. Esta luz hei de buscá-la. A mãe abandonada não foi à pro cura do filho. Tornou-se, ainda, mais solitária e calma, tinha, porém,a fir me confiança que tornaria a ver o filho amado. Diariamente ao surgir o sol, orava pelo seu regresso. O cégo sempre continuára a sua jornada rumo ao oriente. Não falta vam mãos caridosas que se compraziam em dar. o pão de cada dia ao solitário peregrino. As noites passava-as protegido por alguma árvo re ou, abrigando-se numa cabana de pastores, já há muito abandona da. De madrugada, quando o doce chilrar dos passarinhos fazia-lhe fu gir o sono, agradecia a Deus por sua misericordiosa proteção, comia do pão que lhe haviam dado, e depois continuava a jornada, alegremente, sempre de encontro ao sol nascente. Eram relativamente pequenas as distâncias que conseguia percorrer diariamente, pois só lhe convinham as primeiras horas da madrugada. Depois, subindo o grande luminar mais para o meio dia, era difícil a orientação. Üma bela manhã encontrou-se com um peregrino que lhe dirigiu a pergunta: — Para onde vais, ir mão meu? Caminhas tão diretamen te de encontro ao sol como si fosses capaz de ver o seu brilho. E bem sei

que os luminares de tuas vistas se apagaram. — São escuros os meus olhos — respondeu o cégo sinto, porém, os raios do sol aquecerem-me as fa ces. Dirijo os meus passos para o la do do qual sinto partir o calor. Não poderei errar o rumo. — Quanta sabedoria houve nas pensava o perepalavras do cégo grino consigo mesmo, prosseguindo a jornada. Não acontece o mesmo com um homem que busca a Deus? Quando estiver rodeado de trevas, incapaz de enxergar o luminoso semblante do Criador, o que neces sita é verificar de que rumo partem os raios vivificadores do amor de Deus, que sente, apezar de não os ver. Fazendo isso, os seus passos não poderão errar. — Veio o dia em que o peregrino cé go sentiu, que chegára perto do mar da Galiléa, do lago de Genezaré. Pe la última vez procurou um abrigo para a noite, com o coração transbordante de alegria e gratidão. O romper do dia seguinte deveria tra zer-lhe a realização do grande mila gre de sua vida. Aconteceu que Jesus, antes de surgir o sol, atravessava o lago, acompanhado por seus discípulos. No momento em que chegaram à margem, emergia das águas o lumi noso astro, criado por Deus para governar o dia. Enquanto os discípulos tratavam de arrastar os barcos à praia arenosa, Jesus, acompanha do por João, já adiantou-se um pou co. Caminharam em direção ao oci dente. — Mestre, disse João, apontando às gigantescas sombras que os seus corpos formavam em sua frente, — vê, como as sombras e trevas fogem de nós! — Não há comunhão entre a luz e as trèvas. A mais negra escuridão não pode subsistir perante a luz. Quando nasce o sol, afugenta a noiê


51 te de todos os seus esconderijos. — Quando o Christo havia dito isso, repararam que de certa distância lhe vinha de enconti’0 um homem. Tinha o semblante iluminado pelo sol — com uma vara apalpava o ca minho em sua frente. — Vê lá, João, um cégo! ciisse Jesus. — A noite encontra-se com o dia fato estranho! Não disseste, Se nhor, que ao surgir o sol, as trevas devem desaparecer? Hás de abrir-lhe os olhos, meu mestre? Jesus encarou o seu discípulo, di zendo: — Êle tem os olhos abertos. João, porém, não compreendeu a Jesus. Quando o cégo se havia aproxi mado, aconteceu que a sombra de Jesus caiu sobre a sua face. Perden do, assim, a orientação, parou, sem saber para onde ir. E enquanto pa rava, indeciso e pensativo, os seus olhos foram abertos. B viu Jesus parado,em sua frente. B Jesus disse-lhe: Vai em paz. A tua fé te curou. E João admirava-se pela segunda vez, que- Êle dissera: a tua fé te curou. h- não ousava, porém, perguntar a Jesus. Aquele, a quem Jesus fizera o mi lagre, não era capaz de pronunciar

palavra alguma. Encarava, apenas, cheio de admiração, o semblante de Jesus. Era o primeiro homem que avistava. Estremecia perante a pu reza .e santidade daquele homem Via-o agora - era verdadeira a anDeus criou o hotiga palavra: mem a Sua imagem, a imagem de Deus o criou. Animando-se, por fim, disse a Jesus: — Conheço-te desde a minha in fância. És o Messias de Deus. Jesus respondeu: ^ Sou conhe cido por todos aqueles que me fo ram dados por meu Pai. Vai agora à tua terra e anuncia aos teus ir mãos que o reino de Deus é chegado. Respondeu o que fora cégo: — Farei o que disseste. Senhor. Tu serás comigo. Vim do ocidente e os meus olhos eram trevas. Regres sarei agora ao ocidente e os meus olhos serão luz. Glorifico-te, Senhor, pela luz que trazes à escuridão dos cégos. Depois, inclinando-se perante o Christo, voltou, sereno, pelo cami nho que viera. Jesus e o seu discípulo, porém, es peravam pelos companheiros que se haviam atrazado na praia do lago. E João guardava em seu coração 0 que nesta hora matutina havia visto e ouvido.

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dajorfdííagoTOíBmmtfiuhai: PSALM 34/J9


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jllh ert Schweitzer Zum 75. Gehurtstag’

Dr. E. FülUng.

Gewiss gehoert Albert Schweitzer, mit der ihm eigenen Zaehigkeit der am 14. Januar seinen 75. Ge- durch. Im Jahre 1913 erwarb er zu burtstag feiert, zu den wenigen den Doktorgraden in der Theologie Grossen unserer Tage, die keinen und Philosophie, die er schon beide Peind haben. Man hat ihn darum besass, noch den medizinischen Dokauch wohl den Heiligen unserer tortitel. Im gleichen Jahr reiste er Zeit genannt. Warum spricht jeder- mit seiner Prau nach Lambarene mann, der sich mit diesem ausser- an den Ogawa im franzoesischen gewoehnlichen Menschen beschaef- Kongógebiet, um dort ais Arzt auf tigt, nur mit Staunen und Ehr- einer Missionsstation den zweiten furcht von ihm? Teil seines Lebens im Dienste der Schon der aeussere Verlauf sei dort wolmenden Eingeborenen zu nes Lebens ist etwas Besonderes. verbringen. Hoeren wir ihn selbst zu uns reden: In frühester Jugend (( zeigte sich seine BegaDie Lehrtaetigkeit bung für das Orgelspiel, an der Universitaet in dem er es bis zur Strassburg, die OrgelMeisterschaft brachte. kunst und die SchriftAber nicht nur ais stellerei verlies ich, um Künstler des Orgeispiels ais Arzt nach Aequatowurde er bekannt, son rialafrika zu gehen. dem auch ais hervorWie kam ich dazu? ragender Kenner und Ich hatte von dem Techniker der Orgelkoerperlichen Elende baukunst. Nach der notder Eingeborenen des wendigen Vorbildung wandte er sich dem Stu|trrwalds gelesen und ^ durch Missionare dadium der Theologie zu. Schon bald vertauschte von gehoert. Je mehr ich darüber nachdachSchweitzer die Bank des Albert Schweitzer. zuhoerenden Studente, desto unbegreifliten mit dem Pult des vortragenden cher kam es mir vor, dass wir EuLehrers an der Universitaet. ropaeer uns um die grosse humanitaere Aufgabe, die sich uns in dieser Der Dozent der evangelischen The ologie in Strassburg, welcher durch Form stellt, so wenig bekümmern. sein Aufsehen erregendes Werk Das Gleichnis vom reichen Mann ii Geschichte der Leben Jesu-Por- und dem armen Lazarus schien mir schung” und sein grundlegendes auf uns geredet zu sein. Wir sind Buch über J. S. Bach die Aufmerk- der reiche Mann, weü wir durch die samkeit der gelehrten Welt auf sich Fortschritte der Medizin im Besitze gezogen hatte, überraschte seine vieler Kenntnisse und Mittel gegen Freunde imd Mitmenschen durch Krankheit und Schmerz sind. Die dieses den Entschluss, im Alter von 30 unermesslichen Vorteile Jahren noch Medizin zu studieren. Reichtums nehmen wir ais etwas Ohne sein Amt ais Prediger und Selbstverstaendliches hin. Draussen theologischer Lehrer in Strassburg in den Kolonien aber sitzt der arme aufzugeben,führte er diesen Vorsatz Lazarus, das Volk der Farbigen, das


53 der Krankheit und dem Schmerz, ebenso wie wir, Ja noch mehr ais wir unterworfen ist und keine Mittel besitzt, um ihnen zu begegnen. Wie der Reiche sich aus Gedankenlosigkeit gegen den Armen vor seiner Tür versündigte, weil er sich nicht in seine Lage versetzte und sein Herz nicht reden liess, also auch wir.” In seinem Buche “Zwischen Wasser und Urwald”, dem diese Saetze entnommen sind, schildert uns Albert Schweitzer selbst recht anschaulich, wie er seine Taetigkeit ais Arzt in Ermangelung eines anderen Raumes in einem früheren Hühnerstall begann. Bald kamen die Schwarzen von Nah und Fern, um sich von dem neuen weissen Urwalddoktor behandeln zu lassen. Er ist erstaut, wie verbreitet unter ihnen gerade die Krankheiten sind, die zum sicheren Tode führen, wenn nicht rechtzeitig aerztliche Hilfe einsetzt. Er ist auf Hunderte von Kilometern der einzige Mensch, der helfen kann. Einmal wurde ihm ein Mann gebracht, der an einem eingeIdemmten Bruch iitt. Nach der Operation beobachte der Doktor das Aufwachen des Patienten. Freudig stelite dieser fest, dass die Schmerzen, die ihn noch beim Einschlafen quaelten, vorüber sind. Aibert Schweitzer erzaehlt: “Seine Hand sucht die meine und will sie nicht mehr loslassen. Dann fange ich an, ihm und denen, die dabeisitzen, zu erzaehlen, dass es der Herr Jesus ist, der dem Doktor und seiner Frau geboten hat, hier an den Ogawa zu hommen, und dass weisse Menschen in Europa uns die Mittel geben, um hier für die Kranken zu leben. Nun muss ich auf die Fragen, wer jene Menschen sind, wo sie wohnen, woher sie wissen, dass die Eingeborenen so viel unter Krankheiten leiden, Antwort geben. Durch die Kaffeestraeucher hindurch scheint

die afrikanische Sonne in die dunkle Hütte. Wir aber, Schwarz und Weiss, sitzen untereinander und erleben es: liir seid alie Brüder.” Doch sehr bald musste Schweitzer gegen seinen Willen diese menschenfreundliche Taetigkeit unterbrechen. Da er ais Elsaesser die deutsche Staatsangehoerigkeit besass, wurde er im ersten Weltkrieg interniert imd schliesslich in seine Heimat zurückgesandt. Gerade die hemmungslose Unmenschlichkeit des Krieges gab ihm aber Gelegenheit, über den Sinn des menschlichen Lebens und der Kultur nachzudenken. Nach dem Kriege veroeffentlichte er ais Ergebnis dieser Betrachtungen ein philosophisches Werk, das bis heute noch starke Beachtung findet. Der erste Ba iid die ser Kulturphilosophie ist im vorigen Jahr ins Brasilianische übersetzt worden. Den Grund für den Niedergang unserer Kultur sieht Schweitzer darin, dass in der heutigen Menschheit zu viel Nützlichkeitsdenken und opportunistische Gesinnunglosigkeit und zu wenig herrmoralische Aufrichtigkeit schen. Aus den Ertraegen, die ihm seine Schriftstellerei sowie seine Orgelkonzerte einbrachten, und aus Gaben seiner Freunde wurde ihm eine zweite Reise nach Afrika im Jahre 1924 ermoegiicht. Er liess am Platze seiner früheren Taetigkeit ein Hos pital bauen, wobei er selbst mit Hand anlegte. “Morgens war ich Arzt, nachmittags Handwerker”, sagte er. Diesmal aber standen ihm aerztliche Helfer und Krankenschwestern zur Seite. Dieser Helferkreis sowie das Hospital sind seitdem staendig gewachsen. Schon im Jahre 1927 finden wir ihn wieder in Europa. Vortraege, Konzerte, Besuche füllten diesen Be-


54 such aus. In der Mussezeit schrieb er ein neues theologisches Werk, das bis heute noch die Fachgenossen stark beschaeftigt und auch von unseren Studenten studiert wird: Die Mystik des Aposteis Paulus. Noch einmal ging der Theologe, Philosoph, Orgelkünstler, Bachforscher und Urwaldarzt nach seiner alten Wirkungsstaette zurück. Wiederum wurde er von einem Weltkrieg überrascht. Jahrelang hoerten wir nichts von ihm. Erst vor wemgen Monaten erfuhren wir aus Zeitungen, dass er im tropischen Afrika den zweiten Weltkrieg überstanden hat und gerade nach Euro pa zmückgekehrt ist; seine Frau ist aus gesundheitlichen Gründen schon vorher gereist. Er berichtet, wie er nach seiner Tagesarbeit in seinem Studierzimmer am Rande des Urwaldes, der gleich hinter dem Hause beginnt, waehrend der Abend- und Nachtstunden den Fragen der menschlichen Kultur und Existenz nachgegrübelt habe Das Ergebnis wird uns bald im neuen philosophischen Werk vorliegen das der Greis der Welt schenkt. Einem Vertreter der Zeitschrift

“Christ und Welt” gegenüber aeusserte er die Anschauung, dass die graesslichen Erlebnisse der Menschheit in den hinter uns liegenden Jahrzehnten sowie die Plucht vor dem heute Moeglichen dahin.führen muesse, endlich die Notwendigkeit einer vertieften Lebensauffassung einzusehen. Weiteren Aeusserungen ist zu entnehmen, dass er noch ein mal nach Afrika zurückzukehren gedenkt; auf 45 Gebaeude mit 300400 Kranken sei das Spital inzwischen angewachsen, für das er jetzt die Mittel beschaffen muss. Augenblicklich arbeitet er in einem Schwarzwaldhaeuschen an dem Buch: Die Rückkehr zu den Evangelien.” Albert Schweitzer hat wirklich das gelebt, was er am Ende seiner “Selbstdarstellung” vor bereits 2Ò Jahren schrieb: Ais Wirkende und ais Leidende haben wir ja die Kraft von Menschen zu bewaehren, die ihrem Dasein einen Sinn gegeben haben, und danach zu streben, zum Frieden durchzudringen, der hoeher ist ais alie Vernunft.”

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er unbeholfene Professor Heinz Steguweit. Der Fabrikbesitzer Hammerstein ging durch seinen Garten und freute sich. Die Beete glommen, der Springbrunnen klimperte, und auf der Freitreppe des Landhauses spielten drei blühende Kinder mit dem Hund. “Dies alies habe ich mir ehrlich erworben und erarbeitet”, sagte der Fabrikbesitzer Hammerstein, “die Schornsteine rauchen, die Kin der sind gesund, meine Frau ist heiter, was will ich mehr? Ich darf mich freuen, weil ich fleissig war und strebsam —” Und er setzte sich auf eine weiss gestrichene Ruhebank, die genzeitung zu lesen, die alies senswerte aus der Stadt und den Maerkten offenbarte.

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gleich auf der zweiten Seite hielt er erstaunt inne und murmelte traurig vor den schwarzen Raendern einer Todesanzeige: “Schau, der gu te Professor Hummel ist gestorben. Fünfundachtzig Jahre ist er alt geworden...” Dann schloss der Fabrikbesitzer Hammerstein nachdenklich die Augen, alie Erinnerungen an den Verstorbenen noch einmal zu wecken. Bichtig, ja, da stand der Alte doch beim Abiturientenexamen vor den Tischen der Primaner und beaufsichtigte die Prüfungsarbeiten. Freilich, der gute Hummel sah schlecht. Eine Brille hatte er so dick wie Spiegeleier. Auch war er wenig ge witzt ais Lehrer. Denn er, der heutige Fabrikbesitzer Hammerstein,

hatte so oft, vor allen Dingen aber im Examen, mit Hilfe eines Mogelheftes sein Ziel erreicht. Wehe, wenn Hummel das gemerkt haette! Verweigerung des Examens, Kummer und Schrecken daheim, endlich gar eine vernichtete Zukunft waeren die Folgen gewesen ... Hammerstein schüttelte sich, ais er das alies in seiner Tragweite überdachte; Aber gottlob: Hummel hatte nie etwas gemerkt. Ja, der Alte war wenig gewitzt gewesen ais Lehrer und recht unbeholfen ais Menschenkenner. Und nun war er tot? Der Gute. Gott hab’ ihn selig und troeste ihn in der Ewigkeit. Der Fabrikbesitzer Hammerstein ging am Tage darauf im Gehrock zum Begraebnis. Vorher aber besuchte er die alte Witwe des Verstorbenen und sprach ihr etwas aus, was man allenthalben ein tief empfundenes Beileid zu nennen pflegt. — Die Witwe Hummel dankte gerührt und sagte: “Tja, nun ist er tot. Aber es tut mir wohl, dass Sie ais sein ehemaliger Schüler an ihn gedacht haben. Wissen Sie, er hat Sie immer ganz besonders lieb gehabt. Jawohl. Sie waren sozusagen sein Sorgenkind. Noch kurz vor seinem Tode hat er geseufzt: Der Hammerstein, der hat immer gemogeit. Im Examen noch. Ja, im Exa men noch. Und nun ist er wohlhabend und glücklich geworden, wir aber sind arm und kinderlos geblieben... }i

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^um 200. Tobestage Jobarin Sebastian 13ad)s am 28. JuU. H. G. Naumann. Wohl überall, wo in der Welt Jugendzeit nicht. In seinem zelinMusik gemacht wird, gedenkt man ten Lebensjahre starben ihm kurz hintereinander beide Eltern und er in diesem Jahre des 200. Todestages Johann Sebastian Bachs. Ais evan- kam in das Haus eines aelteren gehsche Christen woUen wir seiner Bruders, der Organist in Ohrdruf war. Der war einst der Schüler des in besonderer Weise gedenken; ist er doch diuxh seine Musik einer alten Johann Pachelbel gewesen der eindrucksvollsten Prediger des und unterrichtete nun den Bruder, der um diese Zeit seine ersten kleiEvangeliums geworden. Johann Sebastian Bach entnen Fugen zu schreiben begann, in stammte einer hochbegabten Musider Komposition. In Ohrdruf besuchte Sebastian ausserdem die dorkerfamilie. Weitverzweigt in den kleinen alten Staedten und Doerfen tige Lateinschule, die in ihrer stark Thüringens, also im Herzen theologischen und lutherischen Deutschlands, sassen im 17. und 18. Richtung sicher einen grossen EinJahrhimdert überall die “Bache” ais fluss auf ihn ausübte. Die dortigen Stadtmusiker, fürstliche Kapellmei- . Scliulregister bezeichnen ihn übrister, Kantoren und Organisten. gens ais einen begabten, frühreiMancher von ihnen hatte es zu ho- fen Schüler. hen Ehren gebracht und sein Name Es folgen einige Wanderjahre, wurde auch ausserhalb Thüringens die ihn in enge Berührung bringen mlt der kirchlichen und weltlichen mit grosser Achtung genannt. In dem kleinen Staedtchen Eisenach Musik seiner Zeit. Im Jahre 1703 am Fusse der Wartburg, in der einst erhielt er trotz seiner Jugend die Stelle eines Organisten in Arnstadt. Luther ais Junker Joerg Zuflucht Damit rückte er, mit 18 Jahren vor Kaiser und Papst gefunden hat schon anerkannt, in die überliefete, wurde am 21. Maerz 1685 Johann Sebastian Bach geboren, hier wuchs rung der Familie ein. Zwei Jahre er heran, hier hoerte er im Hause der Sammlung und des Weiterstuseines Vaters die erste Musik. Denn diums verbrachte er hier. Noch aber wie alie Bache, soweit man zurückhatte der junge Organist nicht denken konnte, war auch Ambrosius den groessten Meister seines In Bach ein Musikus. Bei ihm lernte struments kennen gelernt: Dietrich der kleine Sebastian das Geigen. Buxtehude. Ii^ Jahre 1705 wurde Aber Herr Ambrosius Bach war ihm ein vierzehntaegiger Urlaub auch ein strenger Mann, der seine bewilligt und Bach wanderte zu Soehne nicht einseitig erziehen Fuss nach Lübeck, um den grossen Meister selbst zu hoeren. In Lübeck woUte, obwohl ihr Weg durch die Familientradition schon vorgezeich- fanden zu dieser Zeit unter Buxtenet war. Doch den Unterricht in hudes Leitung die berühmten Aden Wissenschaften sollten auch bendmusiken statt, zu denen die sie nicht entbehren. So kam Seba Leute aus allen Teilen Deutschlands stian 1693 in die Schule und erhielt kamen. Wir wundern uns nicht, bald den ersten Unterricht im Ka- dass der junge Arnstaedter Organist techismus und im Lateinischen. über all dem Neuen, das er hier Lange waehrte diese sorgenfreie lernte, die Heimreise ganz vergass.


57 Beinahe waere er sogar für immer dageblieben; denn Buxtehude war schon alt und haette ihn gern ais seinen Nachfolger gesehen. Die glaenzende Stellung mit der grossen, herrlichen Orgel lockte sehr; doch zugleich soUte er des alten Meisters Tochter heiraten und davor schreckte er dann doch zurück; denn besagte Jungfrau war schon recht reifen Alters und soll zudem ein übler Hausdrache gewesen sein.

tig zur Kirchenmusik führte, von Anfang an klar vor ihm lag. Denn ais er die angesehene und gut besoldete Stellung am Koethener Hof mit dem zwar ebenfalls angesehenen, aber recht beschwerlichen Kantorat an der Leipziger Thomasschule vertauschte, muss, neben manchen aeusseren Gründen, auch ein innerer Zwang mitgewirkt haben. Schon einige Jahre vorher hatte er sich ohne einen ersichtlichen

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Einige Jahre danach finden wir ihn ais Organisten in Mühlhausen, dann in Weimar an einem der vielen damaligen deutschen Fürstenhoefe. 1714 erhaelt er die gut besoldete Stellung eines fürstlichen Hofkapellmeisters am Hofe des Fürsten Leopold von Anhalt-Koethen, was nach damaligen Begriffen die angésehenste Stellung für einen Musiker pedeutete. Mit dem Fürsten Leo pold, der selber ein tüchtiger MusiIcer war, verband Bach zudem eine wirklich herzliche Freundschaft, sodass diese Jahre zu den sorgenfreiesten und schoensten seines Lebens gehoerten. “Bei diesem Fürsten ich auch vermeinte, meine Lebenszeit zu beschliessen,” schreibt er spaeter. Es ist also keineswegs so, dass Bachs Lebensweg, der ihn so eindeu-

Grund um eine andere Organistenstelle beworben. Wir dürfen daraus schliessen, dass ein innerer Zwang ihn zur Kirchenmusik trieb. In Leipzig stand sein musikalisches Schaffen vorwiegend im Dienste der Kirchenmusik. Nicht ais ob wir einen grundsaetzlichen Unterschied sehen müssten zwischen Bachs “weltlicher” Musik, den Konzerten, Suiten, und seiner “gèistlichen”, für den Gottesdienst bestimmten Musik. Der Grundton ist hier wie dort der gleiche. Das zeigen schon die Anfangsbuchstaben,die er über jedes seiner Werke zu setzen pflegte: “S. D. G.”, “Soli Deo Gloria — Gott allein die Ehre” oder: “J. Jesu hüf!” Und Jesu juva noch klarer und unmissverstaendlicher hat Bach diese seine Auffas-


58 sung von der Musik in Worte gefasst: “ünd soll aller Musik Finis (Zweck) und Endursache anders niciit sein, denn nur zu Gottes Ehre und Recreation des Gemüts; wo dieses nicht in Acht genommen wird. da ist’s keine eigentliche Musik mehi’, sondem eitel teufliscli Geplaerr und Geleier”. “Gottes Ehre und Recreation des Gemüts” soll also der Zweck und das Ziel aller Kunst und Musik sein, der “geistlichen” wie zuletzt auch der “weltlichen”. Und dabei ist unter Recreation nicht das gemeint, was wir gemeinhin darunter verstehen, Erholung, Erfrischung, sondem wahre Re-Creation, Wiedergeburt, Neuschoepfung und das bedeutet für Bach, dass die Musik Gleichnis sein soll und Hinweis auf den, der allein die wahre Neuschoepfung des alten, sündigen Menschen wirken kann. Für den Gottesdienst hat Bach ais Thomaskantor den groessten Teil seiner Werke geschrieben. Erhalten sind heute etwa 150 grosse Kantaten. Jede dieser Kantaten hat das Evangelium oder die Epistel eines Sonntages zum Inhalt und es laesst sich oft bis in Einzelheiten hinein nachweisen, wie sehr hier die Musik im Dienste der Evangeliumsverkündigung steht. Die bekanntesten der Werke Bachs sind wohl die grossen Passionsmusiken, die das Leiden und Sterben Jesu Christi darstellen, vor aliem die Matthaeuspassion, nach dem Matthaeüsevangelium. Gewaltig ist die unmittelbar ergreifende Wirkung dieser Musik, die auch den musikalischen Laien erfassen muss. Vielleicht wird es nirgends so deutlich wie hier, dass das Wort der Schrift im Mittepunkt von Bachs Kirchenmusik steht. Andere Komponisten aus der Zeit Bachs haben Umdichtungen der Passionsgeschichte vertont. Bach dagegen stellt sich un¬

ter das Wort und legt es aus und greift dabei auch zum evangelischen Chorai. Es geht ihm nicht darum, was Menschen dichten und denken, sondem zunaechst einmal darum, dass Gott liier handelt und spricht. Darum traegt Bach in die Noten der Matthaeuspassion die Worte der Schrift vom Anfang bis zum Schluss mit roter Tinte ein. Wer die Seiten auch nur fiüchtig durchblaettert, der soll und muss immer wieder mit seinen Augen an diesem Text haften, Dieses Wort der Schrift soll in der Musik bezeugt und ausgelegt werden. Eine der erschütterndsten Stellen der ganzen Passion ist die Stelle, in der die Jünger auf Jesu Ankündigung hin, dass einer ihn verraten werde, erschreckt im Chor singen: “Herr, bin ichs?” worauf der zweite Chor ais Antwort der Ge ● meinde singt: “Ich bins, ich sollte büssen.” Hier wird in eindringiicher Weise deutlich, dass das Karfreitagsgeschehen keine alte Geschichte ist, die man beklagen kann, sondern dass da von unser aller Sünde und Schuld gehandelt wird. In seinen letzten Lebensjahren wird der alte Bach vom jungen Koenig Friedrich von Preussen, der spaeter der “Alte Fritz” wurde, nach Potsdam eingeladen. Der Koe nig ist hingerissen und begeistert und ruft immer wieder: “Es gibt nur einen Bach”. Nach seiner Rückkehr schreibt der alte Bach über ein ihm vom Koenig selber gestelltes Thema eine grosse Komposition, die er dem Koenig dann zuschickt. Diese Komposition, die er “Das Musikalische Opfer” nannte und die zuletzt wohl doch ein Opfer sein sollte, das er einer hoeheren Majestaet ais der des Koenigs von Preussen darbringen wollte, ist mit seinem letzten Werk, der “Kunst der Fuge” wohl das Groesste, was Bach geschrieben hat, ja, vielleicht sogar die groesste und erhabenste Musik,


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die je von Menschen ersonnen ist. Mit hoechster Kunst und geradezu wissenscliaftlicher Strenge führt der alte Meister hier seine Fugenthemen durch und nirgends so wie hier erkennen wir bei aller barockeh Bewegtheit in den einzelnen Stimmen den Grundton, der aus aller Musik Bachs immer wieder herausklingt: Die unerschütteiiiche Euhe und Getragenheit, das Gehaltensein, das von sich und über sich hinausweist auf den, der uns traegt und haelt. Sicher steht die Musik V7ie alie Kunst, wie alies menschliche Koennen und Wollen, das sich in daemonischer Weise immer wie der selbst vergoettern wili, unter dem Gericht Gottes; wo aber em Komponist in der Freiheit des Christenmenschen schafft, da kann er nicht anders, da gibt er mit seiner Kunst, mit seiner Musik ein Zeugnis davon, dass es in dieser Welt der daemonischen Selbstvergoetterung schon eine neue Welt gibt, eine neue Wirklichkeit, zu der Christus uns befreit. Wer Ohren iiat zu hoeren, der hoert aus Bachs Musik den Klang dieser neuen Welt Gottes heraus oder er steht ihr bei aliem Kunstverstaendnis zuletzt doch verstaendnislos gegenüber.

So steht Bach mit seiner Musik in der Freiheit, zu der Christus uns befreit hat, in der Freiheit eines Christenmenschen, von der Luther kündet. Nicht von ungefaehr enthielt Bachs Bibliothek zwei voUstaendige Ausgaben von Luthers Werken lateinisch und deutsch. Und so nennen wir ihn, gegenüber all dem schwaermerischen Gerede vom 5. Evangelisten, lieber in aller Schlichtheit und Nüchternheit einen rechten Prediger des Evangeliums. Und zum Schluss noch ein schoenes Zeugnis von der christlichen Demut des Menschen Bach: Ais er sein Ende herannahen fühlt, diktiert er seinem Schüler und Schwiegersohn Altnikol sein ietztes Lied, zu dem er selber den Text angibt: Vor deinen Thron tret ich hiermit, 0 Gott, und dich demütig bitt’: Wend’ dein gnaedig Angesicht von mir blutarmen Sünder nicht. Ein selig Ende mir bescher’, am jüngsten Tag erweck’ mich, Herr, dass ich dich schaue ewiglich. Amen, amen, erhoere mich!

(Dein Vater, sd)aut mir 3U. . . Dei aliem, was id) einne, Bei aliem, was lá) tu, Was immer id) beginne: ÕÕein Vater sd)aut mir 3U.

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O wunbersames Wissen, O friebevolle Ku\)': ín Cid}t unò finsternissen (Dein Vater sdpaut mir 3U.

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J^ie Glocken, diese riesigen BronzGbrocken, die auf dem ungehcuren eichenen Gestühl schweben und schwingen imd durcheinander beben und drõhnen und den Schall und den Schwall hinüberschicken über Berge und Tàler und Einõde und Wâlder. — So einen Riescngedanken kann ein heutiger Mensch nicht fassen, dazu gehõren andersgeartete Krâfte, ais sie in unseren hohen Schulen wachsen. Da gehõrt Weite und Tiefe und Breite dazu und Einfalt; und ein ganzer voller Mensch, und ein frommer Mensch gehõrt dazu,' und ein írommes Volk um ihn herum. Nur in der groBen alten Kirche hat so ctwas wachsen kônnen. Rudolf Koch.

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Mcisclici iwísctien deu Zeílen. P. H. Hõhü erieben heute in der ganzcn WirWelt eine Auflõsung der Werte wie kaum eine andcre Zeit Alies, auf das Menschcn der abendiãndischcn Kulturwelt noch ihr Vertraucn setztcn, vergeht oder zcrsetzt sich vor unseren Augen: Staatsformen — Obrigkeit — Geld — soziale Schichtimg — Macht — Tradition — Sitte — Sittlichkeit — Wissenschaft — Religion usw. Kein Wunder, wcnn heute Menschen aus ihrcr Bahn gcworfen werden imd dann Handlungen bcgehcn, die sic in riihigen Zcitcn nie begangen hãtten. Die Menschheit glcicht tatsâchlich, wie Prof. Hcim sagt, dem ,,Sturz der Verdammtcn", die in die Tiefe stürzcn, aber im Fallen sich noch einer an den andem krallen, um vcrgcblich — Halt aneinander zu finden. Alie mcnschlichen Síützen sind dem denkenden Menschen fragwürdig geworden. Also stehen wir vor dem Nichts? Wenn ich das im Folgenden etwas aus persõnlichen Erfáhrungen zu beIcuchten versuche, so kann jeder in seinem Leben Ahnliches feststellen, wenn er zurückschaut., BewuBt werden wir uns dieser Dinge allerdings oft erst spâter. Geboren ist meine Generation in einer Zeit, da die- Monarchie von Gotfes Gnaden in Deutschland zerbrach. Ais kleine Kinder schon erlebten wir den ersten Weltkrieg, der die Fragwürdigkeit alies mcnschlichen Besitzes, einschlicBlich des Lebcns, sehr handgreiflich vor Augen führte. Die Schule besuchtcn wir in den Jahrcn, da allc Obrigkeit schlechthin angczweifelt wurdc. In der ínflationszcit erkanntcn wir den Unwert des Gcides. An der Universitãt herrschte die Aufiõsung der universitas in Fachgebiete. Die studentischen Traditioncn trugcn wir mit zu Grabe. Dann erschicn eine Autoritãt, eine Macht, die mit Jahrtauscnden rechncn wollte schon nach wcnig mehr ais

10 Jahrcn war sic Ohnmacht, Aufiõsung der Sitte, der Moral, der Vcrantwortung, der Wissenschaft, die sich durch den Rclativismus sclbst aushõhitc. Kirchc und Schule blieben -nicht unberührt davon. Konzcntriert eriebten wir das alies noch cinmal im letztcn Wcltkrieg und in seincn Folgeerscheinungcn. Auch hicr in Brasilicn schcint das Endc eines Zcitabschnitts für uns gekommcn zu sein. Die Vcrgangcnhcit kchrt nicht wiedcr. Sind wir immcr nur zu Totengrâbcrn bcstimmt? Ist das die Aufgabe unserer Generation, nur. alies zu Grabe zu tragen? Sind wir die „Gcncration der Aufiõsung", Menschen zwischcn den Zcitcn? Was wird aus unserer abendiãndischcn Kultur, aus all dem, das uns das Leben lebenswert macht? Untergang des Abendlandes? Es ist crstaunlich und crschreckend, wicvicle Menschen ruhig so weitcrIcben, ais ob nichts gcschchen wãre. Es hat aber keincn Zweck, die Ungcsichcrtheit des Lcbens hintcr âuBcrcr Bctricbsamkcit zu vcrbergcn oder sich sonst wie darübcr hinwcgzutâuschcn. Ais dcnkcndc Menschen fragen wir:^ Was blcibt? Was kann uns durch dicscs Chãos híndurchführen? Ist unscre Zeit eine solche Wandlung der Gcschichte, dann wollcn wir sic mit aliem bcwuBtcn Ernst leben. GroBc Zeiten führen den Zuschauer zur Bewunderung, für den Beteiligten sind sic mcist sehr schmcrzhaft und unangcnchm. Ertrâglich werden alie Opfer durch das Zicl, den Sinn, der dahinter stcht; Ohnc Hoffnung ist Leben kaum mõglich. Negatives kann nie Lebensinhalt bilden. Vor aliem die jugend will positive Ziclc vor sich schen, will hinauf und nicht hinab. So steht auch hintcr aliem Durcheinander unserer Zeit die scljwerc Frage nach dem Sinn des Lcbens. Irgendwie muB jeder damit fertig werden. Auch das Auswcichen


62 ist einc Antwort! Es schadct darum wohl nichts, werni ich hier einige bekannte und doch immer wicder vergessene Tatsachcn wiederhole. Wir werden geborcn zu ciner bcstimmten Zcit, an dnem bestimmten Ort, in einc bestimmte Lage hincin, ohne daB uns jemand nach unscrm Wünschen odcr Wollen gcfragt hãtte. Wir werden cines Tagss — der eine früher, der andere spâter — sterben, aiso aus dieser Welt herausgcnommen werden, wiederum ohne daB uns je mand fragt. Diese beiden Tatsachen in unserm Leben stehen fest, auch wenn wir sonst über unserc Zukunft oder verschiedenen Schicksale nichts wissen. Darin gleichst du jedem Menschen, ob du hinter dem Pflug deine Acker bestellst, oder hinter dem Ladcntisch, Schreibtisch oder sonstwo tâtig bist. Dic Zeitspanne zwischen diesen beiden Punktcn nennen wir „L6ben“. Damil umschreiben wir die verschiedensten Schicksale, alie kleinen Dinge, die unser Herz hier in dieser Welt bewegen, alies Leid und Freud, aber auch das, was den Ausschlag gibt für unser cwiges Schicksal. Hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht: Wozu dieses Leben? Was ist es? Ist es Leid, wie die einen sagen? Ist es Freude, wie die andem sagen? Oder besteht es im GenuB? Wie sollen wir es gestaltcn? Ja, kõnnen wir es überhaupt gestalten? Oder ist alies vorbestimmt? FlieBt cs wie cin Strom unaufhaltsam dahin, gefühllos im AIl endend? Kõn nen wir unser Schicksal ctwa aus den Sternen Icsen? Welchem Ziel dient cs? (GenicBcn, Vcrgnugen, Geld, Arbcit etc.) Dient es überhaupt cinem Ziel? Oder ist es nur ein kurzes Aufflackem? cine Sternschnuppe? einc verlõschende Fakkel? Lãuft cs unbarmherzig nach uncrbittlichcn Gesetzen ab? Oder gibt cs einc Macht, dic licbevoll darüber steht? Warum ist es so und nicht anders? Warum bin ich gerade ich? Mit solchen doch für jeden wescntiichen Fragen kõnnte man noch lange fortfahren. Die Antwortcn?

Übcrall Dunkcl in unscrer sich doch so aufgeklârt dünkenden Zcit. Dic einen in ihrem geschichtsloscn Dasein fragen überhaupt nicht. Sie vegetieren, leben ihren Triebcn. Andere suchen dic Fragen ãngstlich von sich fern zu haltcn — ob durch Bctãubung mit irgendeinem Rauschmittel oder durch Bctricbsamkcit beides ist Selbstund Arbeit tâuschung. Andere resignicren: Wir kõnnen darauf nicht antwortcn, haltcn wir uns dcshalb an dic Wirklichkeitcn, die wir mit unsern 5 Sinnen wahrnchmcn kõn nen. Bas übrige interessiert uns nicht, ist bloBe Phantasic. Manche gestchen dabei noch groBmütlg zu, es müsse ja so ctwas geben wegen der Moral oder der Kinder; aber für sie ais aufgeklârte Menschen habc das kcinc Bedeutung, für sie gelten nur die „Rcalitãten“. Sie stehen auf dem Boden der Tatsachen. Doch damit kann sich ein denkender Mensch nicht zufricdengcben, da cr soviele Wirklichkeitcn wahmimmt, von denen ihm seinc fünf Sinne nichts sagen. Es gibt ebcn doch „viclc Dinge zwi schen Himmel und Erdc, von denen sich unser menschiicher Verstand nichts trãumen IãBt“. ,,Scht ihr den Mond dort stehen, cr ist nur halb zu schen, und ist doch rund und schõn . . “. Für diese Gebiete bicten sich dic verschicdcnstcn .Ersatzlchren und -heilmittel an. Daran haben wir kcinen Mangei. Sie rcichcn vom Spiritualismus bis zum Materialismus. Aber helfcn kõnnen sie nicht. Dcshalb haben wir ja heute diese Unsicherheit.. Das Ziel ist uns verlorcn geWir treiben vicie Künstc gangen. und kommcn wciter von dem Ziel.“ Wir begnügcn uns mit „Ersatz“- Durch dic Tagesfragen werden wir derartig in Spannung gehaltcn (dafür sorgen schon Sensationspresse, Film und Ra dio), daB wir gar nicht mchr zur Besinnung das Ziel kommcn. Das liegt ganz in der Absicht einiger gottloser Staatsregicrungen. Dic Gesinnungslosigkeit im politischen Dcnkcn ist weithin dic Folge davon. Mit Schlag-


63 worten füttert man die Menschen (im Engüscnen heiI5t Schlagwort catchword d. h. Fangwortl), Massc sollen sie sein, nicht Pcrsõnlichkeiten. Opportunitãt ist das groBe Schlagwort. Man fragt nicht mehr: ist es recht? sondem ist es opportun, d. h. für mich von Vortcil, diesc oder jcnc Haltung einzunchmen? Das erlebcn wir im EinzeI- wie im Vôíkcrleben. Heute so, morgen so, je nach Bedarf. Das sind die Menschen, die sich auf den Boden der Tatsachcn stcllen. Was dabei herauskommt, sehen wir ja heute zur Genüge: allseitiges ;VtiBtrauen, Unsichcrheit, rücksichtsloses Ausnutzen der Schwâche anderer, qegenscitigc Verleumdung etc. Wer qewinnt dabei? Die Hôlle, aber sicher kein Mensch. Der Orientierungspunkt, der- Halt ist den Menschen verlorcngegangen. Er ist nicht durch Haltung einzelncr zu ersetzen. Alie gegenwârtigen Lõsungsversuche kranken daran, daB sie nur im Dicsseits, in den Gegebenheiten, der „Realitât“, wie man so schon sagt, wurzeln. Aber was ist denn Realitât, wenn man dabei die Realitãt Gott vergiBt? Das menschliche Leben muB tiefer verankert werden ais in den Gegebenheiten dieser Welt. Sonst haben wir das Chãos, eben jencn Sturz der Verdammten in die Tiefe ohne Halt. Jede Gottesgabe, so wichtig und vvertvoll sie an sich sein mag, wird zur dãmonischen, ja teuflischcn Macht, sobald sie autonom wird, d. h. sich von ihrem Urgrund, ihrer Bindung an (3ott loslõst (Recht, Mensch, Rasse, Nation etc.). Sie kann dann nur rioch Vernichtung und Tod sãen. Leben gibt cs nur in Gott. Geibel sagt cinmal sehr richtig: Wo man Gott zur Tür hinauswcist, steigen die Geister zum Fenster hineinf Wo der Glaube zurückgeht, wãchst der Aberglaube, auch beim „aufgeklârten“ Menschen. Mit rein innerweltlichem Denken kommcn wir aus dem Wirrwarr nicht heraus. Dazu bedürfen wir der Welt des Glaubens. Auch da wollcn wir nüchtern

bleiben. Was man wünscht, das glaubt man gern. Was man in der Gegenwart nicht hat, projizicrt man einfach in die Zukunft (oder will es wcnigstcns im Filra miterleben). Mit einem sòlchen „GIauben“ hat das allerdings wenig zu tun, was wir meinen. Ohne ,Glauben‘ lebt kein Mensch. Das Wesentliche ist deshalb nicht, d a 13 er glaubt, sondem w a s er glaubt. Wir hõrcn oft Redensarten wic: ich glaube an Gott. Fragt sich nur, anwas füreinen! Einen selbst- . gemachten (ob der primitiv oder vergeistigt ist, ist gleich; er bleibt unverbindlich). Er ist inncrweltlich, und ais solcher zerbricht er mit dem Menschen bezw. den Dingen, die mit Gott gleichgcsetzt wurden. Oder an den, der von Anfang an übcr unserm l.eben steht und spricht: Ich bin der Herr, dein Gott! Und es ist ganz gleich, ob du mich anerkennen willst oder ich bin ob du vor mir fliehst da, auch für dich und habe, schon über dich meinc Hãnde gcbreitet. Es kommt aiso auf unseren Standort, auf den Ausgangsort unseres Denkens , an. Geht es von uns Menschen aus? Setzen wir uns selbst oder irgcndeinen Wert dieser Welt in den Mittelpunkt? Oder denken wir von einem anderen Zentrum aus, das auBer uns liegt, das uns unsern Standort anweist? Habe ich mir das Leben selbst gegcben, so kann ich damit tun, was ich will, kann es 2. B. vergeuden wie der verlorene Sohn; oder ist es mir geschenkt mit einem bestimmten Auftrag, nach dem ich mich zu richten habe, für das ich und kein andcrer verantwortiich bin? Wenn es so ist, ist cs nicht gleich, wie ich mein Leben führe, wie ich meinen Bcruf crfülle, wic ich meinen Pflichten nachgche, auch dann wenn mich niemand sieht, wie ich mich mei nen Mitmcnschen gegenüber verhaltc. Dann hat auch mein schwercs Schicksal seincn Sinn, wenn ich ihn auch im Augenblick nicht crkcnncn kann. ^ Menschliche Programme mõgen gut sein, mõgen manche Besscrungen für


64 gewisse Übelstânde schaffen, solange sie aber dem Übel nicht an die Wurzcl gehcn, werden sie auf die Daucr erfolglos sein. Was lascn wir noch vor wenigen Jahren von der hcrriichcn Zcit, die nach diescm Krieg kommen sollte! Friede, Sichcrheit, Freiheit, blühende Wirtschaft, soziale Fürsorge usw. kebrten stãndig ais Versprechen wieder. Jeder malte sein Zukunftsbild. Wo sind sie? Nüchterne Urteile sagten schon damals: Alies schõn und gut; das wünsche ich auch. Wenn nur die bõsen Menschcn nicht wâren! Wenn alie dasseibe wollten wie ich. Wenn man sie aber erst zu ihrem Glück zwingen muB, so ist das ein zweifelhaftes Glück. Sonderbar, daB deshalb erst Millionen von Menschcn ihr Lebcn lassen müsscn, und anderc Millionen die grausamsten kõrpcrüchen und seeMschen Qualen durchmachen müssen, daB danach wieder eine Weit entstcht, die nicht besser ist ais die vorherige. Man mag wohl hier und dort Macht- oder Bcsitzverhãltnisse ãndern — was hilfts? — die Menschcn sind dieselben gcbliebcn. Nicht politische Reformen hclfen unscrer Zeit auf; nicht Wandlung bestimmter Zustânde, sondem Wandlung des Menschen. DaB er „umkchrt von dem verkehrtcn Weg, daB er wie der scine rechte Stellung einnimmt, die ihm die Schõpfungsgeschichte oder der 8.Psalm anwcist: Krone der Schõpfung, mit dem Kulturauftrag, sich die Welt untertan zu machen in Verantwortung gcgcn Gott, Widerspieglung Gottes, Ernstnehmcn des andern ais Geschõpf Gottes. Das sind kcine alten Mârchcn, sondem Wahrhciten, ohne die das Leben sich sclbst zerstõrt. Wo man die Rangordnung umdrcht, endet der babglonische Turmbau in Verwirrung, im Chãos. Stcht aber Gott ais der Hcrr an der Spitze, dann bekommen die Lebenswcrtc von sclbst ihre Ordnung. Wie der Maanct die Stahispâne im magnctischcn Fcld in bcstimmter Richtung ausrichtet, so auch der Glaubc

die cinzclncn Lebensgebiete in ihrer Bezichung untcrcinander und in ihrer Gcsamtausrichtung. Der Mcnsch muB crneucrt werden, dann ândcrt sich das andere von sclbst. Die Bibcl nennt diese Umwandlung Wiedergeburt und bczcichnct sie ais ein Werk des Hciligen Geistes. Der Weg dahin ist die BuBe, d. h. die Umkehr des Menschcn zu Gott. Erst von hier aus wird dem Menschcn sein Platz, sein Verhaltcn zu den Werten und Dingcn angewicscn. Man nennt uns Christcn manchmal Icbensfrcmd. Aber sind nicht gerade die anderen Icbensfrcmd? In ihrer Sclbsttâuschung gehcn sie am wirklichcn Lebcn vorbei. Es geht wie in der Schulc: Wie lange daucrt es, bis mancher Schülcr einsicht, daB er die Aufgabcn nicht für den Lchrcr, sondem für scine eigene Bildung anfertigt. Wie freut cr sich, den Lchrcr hintergangen zu habcn und hat doch nur sich sclbst betropen um eines augenblicklichen Vorteils willen. Dasseibe wicderholt sich bei den Erwachsenen in anderer Bezichung. Spãt, oft zu spât kommen sie zur Erkenntnis, das Lcben ist nicht dazu da, daB man sich mõglichst Icicht und bequem hindurchwindct. Denn dann wird cs obcrflâchiich, ein Spielball der Wellcn wie ein Schiff ohne Ballast. Wo Richtung und der nõtigc Tiefgang da sind, da findet ein Lebcn auch in sturmischen Zeiten sein Zicl. Den ãngstiichcn Gcmütcrn sagt Luther in einem Bricfc von der Coburg an Mclanchthon und den Kanzier Brück auf dem Rcichstag in Augsburg 1530: „Ich habc nculich ein Wunder geschen. da ich zum Fenster hinaussa*h: die Sterne am Himmel und das ganze schõne Gewolb Gottes, und sah doch nirgends kcinen Pfcilcr, darauf der Meister solch Gev/õlb gesetzt hatte; noch ficl der Himmel nicht ein nnd stehet auch solch Gewõlb noch fest. Nun sind ctliche, die suchen solche pfeiler und wollten sie gern greifen und fühicn. Wcil sie denn das nicht vermõgen, zappein und zittern sie, ^Is


65 werde der Himmel gewiBlich einfallen, aus kciner anderen Ursache, denn daB sie die Pfciler nicht greifen noch sehen. Wenn sie dieselbcn greifen kõnnten, so stünde der Himmel feste. Gott hat unsere Sache auf eincn Grund gestcllt, der in deiner Redekunst und Wcisheit - ■ nicht vorkommt, der heiBt Glaube. gai Auch dem Glâubigcn werdcn in dieser Weit nicht alle Fragen gelõst — der Vollendas qeschieht erst in aber er weiB, daB alie Geschichtc eincm Zicl entgegengcht, daB alies, auch er selbst, mit seinem Schicksal und Tun diesem Ictzten Ziel dienen muB. Denn hõchste Zusammenfassung nnd' Antwort zugleich auf die Sinnfrage ist allein Christus der Gekreuzigte und Auferstandene. Im Glaubcn an ihn und in seiner Nachfolge wird

auch unser Leben sinncrfüllt. Daiiii wird die allgcmcine, unvcrbindlichc Frage; Was ist der Sinn des Lebens zur konkreten: was ist der Sinn meines Lebens im Plane Gottes? Glaube wird immer konkret im Handeln. fllso muft ich weiterfragen: Herr, was willst du, daB ich tue? Nidit ais formiose Masse, nicht ais autonomes Individuum stehen wir vor Gott, sondem ais freie Persõnlichkeiten sind wir ihm allein verantwortlich. Unser Gebet ist darum: Gib, daB ich tu mit FleiB, was mir zu tun gebühret, wozu mich dein Befehl in meinem Stande führet. Gib, daB ichs tue bald, zu der Zeit, da ich soll, und wenn ichs tu, so gib, daB es gcrate wohl.

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Heimgefunden.

Fritz Woike.

letzthin Sehnsucht Gott. Der Alle Sehnsucht des nach Menschen ist n/lensch kann vor Gott fliehen, Ihn sonar leugnen, aber cr kommt nicht yon Ihm los. Erst wenn das Auge Gottes strahlend über ihm leuchtct, findet der jVlensch zu sich selber, nur im Herzschlag der ewigcn Liebe wird das kleine JVlcnschenherz fricdcvoll. Denn allc Not und alies Übel in der Weit Mit dem konimt aus der Gottesfernc. klügclnden Verstand kann man das freilich nicht beweiscn, aber man kann 2S erleben und erfahren. Der von Gott ergriff^ne Mensch allein schaut wesentlích, und das alte Psaimwort: „Die Furcht des Hcrrn ist der Wcisheit Anfang“ ist zutiefst wahr. Wie oft hõrt man es doch sagen: „Es geschehcn heute keine Wunder mehr“. Dabei ist jeder Mensch, dem Jesus Christus begegnete, Zeuge cines unaussprechlichen Wunders. DaB auch 5

ich dieses Wunder schauen und erleben durfte und nun Zeuge dessen sein darf ist mehr, ais ich jemals geahnt und gewünscht habe. Und ich nchme eigentlich alies schon vorweg, wenn ich sagc: Jesus Christus hat mein Leben neu und unsagbar reich gemacht und auch die kühnste Sehnsucht mei nes Herzens weit übertroffen! Immer bin ich ein Mensch der Sehn sucht gewesen und bin es noch, und wie oft hat das Leben mir diese Schnsucht enttâuscht. Wie vieles ist mir versagt geblieben, wie oft muBte ich verzichten. Schon ais Kind fing es an . . . . Armut und Entbehrung waren meine Weggesellen von frühester Jugend her. Not und Sorgen hatten Heimatrecht im Vaterhaus in Breslau und gingen dort aus und ein. Wie eng war dieses Vaterhaus, es bestand aus einer cinzigen Stube mit einer fensterlosen

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66 Nischc in einem Armc-Leute-Haus. war. Immer grõBer wurden die Zweife], Neben den notdürftigsten Mõbcln stan- ich verglich das Leben der Christen den drei Betten darin für acht Men- mit dem Bekenntnis, das ich an jedem schcn. Wie hart war der Lebenskampf Sonntag hõrte, wo ich pflichtmâBig zur meincr Eltcrn. Wie sehr sich auch der Kirchc gehen muBte. Je alter ich Vater bei seiner schweren Arbeit ais wurde, je mehr ich sah und erlebte, Bau-Hilfsarbeiter mühte, der Arbeits- um so zweifelhafter und verschwomlohn reichte niemaJs zum Unterhalt der mencr wurde das überkommene GottesgroBen Familie aus. Denn der Winter bild und eincs Tages erwachte ich in zwang mit seiner Arbeitslosigkeit die einer Weit, aus der Gott verschwunfleiBigen Hânde des Vaters zu lãhmcn- den war. Ich war Atheist geworden. Jahrelang ging ich einsam und schnri.inL ^^ Bedingungen ver- süchtig durch diese WeIt, die ich mir - ■ seiber entgottet hatte. Glücklicher war òchwerer noch ais der Vater hatte ich dabei nicht geworden, vielleicht es unsere Mutter, die neben dem aber'hoffender und sehnsüchtiger. Im Haushalt noch zwei Aufwartestellen Gleichschritt mit der organisierten Arversorgte und abends noch bis in die beiterschaft marschierend, mit Nacht hinein das wieder notdürftig zu- ihrem Kampf und mit ihren Zielcn, saramenflickte, was wir Kinder tags- war ich über die Gottesfrage allüber zerrissen hatten. mâhlich ruhiger geworden, sie interMit neun Jahren zog ich meinc essierte mich nicht mehr. Kinderschuhe aus, der Lebenskampf beEs gab keinen Gott, oder wemi doch, gann. ^ Bis fast zur Schulentlassung dann nur ais Pfaffenmârchen und ais trúg ich ais Zeitungs- und Semmel- Mittel, das schaffende Volk dumm, deaustráger und ais Balijunge auf dem mütig und anspruchslos zu. erháltcn. Tennisplatz zum Unterhalt der Familie Religion ist Opium für das Volk. bei. Selten nur hatte ich Zeit zu frõhJahrelang ging ich in keine Kirche, belichem^Spiel, und der Reif der Armut suchte ich keine geistliche Versammfiel frühzeitig auf die bunten Blülen lung, hatte ich nur ein überlegenes der Schnsucht. Lãcheln gegenüber der Frage nach Gott. Wie hatte ich mich in der Schul- Gott war tot; aber das Volk war zeit auf die goldene Freiheit gefreut, lebendig und brauchte Freiheit, Freude aber ais ich in die Lehre kam, trat und Brot. jS unter die Traufe. Und dann kam das Wunder denFruh auf, spât nieder, viel Arbeit und noch zu mir, still, ungcahnt und üt>erwcnig zu essen, so ging es Tag um wâltigend wie alie Wunder nahen. Es Tag bis spat in dic Nacht hinein; wir hatte zunâchst ein sehr unscj^^jjjjjares waren ja nur Lehrlinge, die man aus- und hartes Gesicht. üottes Hand bebeuten konnte. Mehr und mehr gingen dient sich seltsamer Werkzeug^ mir ^e Augen darüber auf, wie unBei harter Arbeit mit Spitzhacke, gerecht Lust und Last des. Lebens ver- Spaten und Schiebkarre wurde ich teilt waren. Die Weit eines argiosen von Tag zu Tag elender, dig ^j.gtcn Kindes brach zusammen, und aus den Anzeichen einer schweren ErkrankungTrummern stieg eine andere Weit, ver- /\ber ich wollte durchhalten und nur zerrt zur Fratze der brutalen Selbst- eine Entzündung der rechten Hand sucht und Ungcrechtigkcit. zwang mich zur Arbeitsruhe. Das ErIn dieser Weit war auch kein Raum holungsheim der Essener Ortskrankenmehr für den Gott der Liebe und der kasse in Heidhausen bei Werden nahm Gerechtigkeit, wie er mir in der Schule mich für 4 Wochen auf. pie Tage im von frommcn Lehrem gezeigt worden Genesungsheim gingen gleichmâBig da-

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67 hin. Ein Kranker kam zu uns aus dem HuyssensstiEt in Essen ein stüler, junqei Mann. D^n unTwann plauderten \vir ziisammen und dann erzâhlte er inir oftmals, wie unter eincm inneren 2wang, von einer Schwestcr Bertha, dic cinen so tiefen Eindruck auf ihn qemacht hatte und unter deren EinfluB er 2um Glaubcn an Jesus Christus qckommen sei. Still lachclte ich in mich liincin. Wie konnte ein jungcr yVVann, ein Glied der Arbeiterklasse, solch cinen Unsinn glauben, und einmal sagtc ich zu ihm, ais er wicdcr Schwester Bertha und ihr Wcsen pries: ,Ich wolltc, ich würdc einmal mit ihr zusammcnkómmcn ich gabe ihr cinen anderen Bescbcid'" Einigc Wochen spâtcr war es so\veit, wir kamcn zusammen, abcr cs ging andcrs, ais ich geahnt hatte, ein Stãrkerer war auf dcn Plan getreten. Wicdcr war ich krank gcwordcn, diesmal schlimmer ais vorher und cines Tagcs hatte der Arzt gesagt: „Sofort ins Krankenhaus!"

und erklãrtc, dali ich Daraufhin gmg sic noch emmal Station. Ais sie zuruckkam. strahlte ihr Antlitz, ais hâtte ihr jcmand groBe Freude bereitet. ricf sic mir „Sie konnen bleibcn! entgcgen. Was fur em Mensch? dachte ich bei mir selbst, ^Is sic mich wie cin Muttcr behutsam die Tieppen hmaur führte, warum sorgt sie sich so liebcvoii um mich? Fast 36 Jahre sind scit jenei Stunde vcrgangen, abcr ich erlebc es jetzt gleichsam noch einmal, wie sie mit mir die Treppen langsam und vorsichtig hinauf stieg. Das also war die Schwestcr, von der Hcidhauscn erzãhlt hatte. Mit eincm Male .wurdc mir scinc Haltung vcrstândlicher und ich wuBte, daB cs hicr cinen schwcren Kampf gebcn würdc. Ich stand hier auf einem Kampfplatz, der mir gãnzlich neu war, cinc frcmde Macht hatte sich eingeschaltct. Hicr würdc nicht mit Wortcn und um Anschauungen gcstritten, hier würdc das Lebcn gcEine ewige Hand leitete mich, daB fordcrt. ich erst zur Mittagsstundc an der Der Kampf begann . .. Er hatte pforte des Huysscns-Stiftes um Auf- schon begonnen, ais ich dic Atmosphâre nahmc bat, und nicht schon vormittags, des Krankenhauses zum ersten Male wie es der Arzt bcstimmt hatte. Ich eingeatmet hatte. Aber diescr Kampf kann nur anbctcn, daB Gott mich so war so ganz andcrs, ais ich gedacht gcführt hatte. Wâre ich sofort zum hatte. man Krankenhaus gefahren, dann hatte Wo blieben die frommcn Reden, auf mich an der Pforte abgewicscn und ich dic ich gcwartct hatte? wãre vielleicht nicmals mit Schwester Woher kam diese friedvolle 'Stillc, Bertha Fuhrmann zusammengekommcn. diescs groBc, stillc Leuchten, das um Dcnn alie Plâtze waren besetzt, wie Schwester Bertha war? mir Schwester Bertha, dic ,,zufallig Warum fühltc ich mich in diescr zum Mittagessen von der Mânnerstation herabkam, sagtc. Sic rict mir, in das fremdcn Welt so wohl und geborgen? Stâdtischc Krankenhaus zu gehen. Das ●Würdc nicht das Zimmcr gleichsam abcr wolltc ich nicht und sagtc ihr, heller wcnn sie hcrcinkam?. daB ich dann in das katholische Waren ihre Hânde nicht wie die Elisabeth-Krankcnhaus gehen würdc. einer Muttcr, so sanft und gcbend und Welchcr Konfession ich sei, fragte sic wohltucnd? mich darauf. Obglcich ich offiziell noch Warum Icuchtetc ihr Antlitz so der Evangclischcn Landesldrche anwundersam? gchõrtc, wolltc ich sagen, daB ich Der erste Abcnd. im Krankenhaus Atheist sei. Aber ich wolltc auçh der freundiichcn Schwester nicht wehe tun kam . . .


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68 Schwester Bertha hielt irgendwo Abcndandacht. iln mein Ohr klang d€r Chorai: „Ringe recht, wcrm Gott€s Gnade“ ... In mciner Seele sang der Pilgerchor aus Tannhâuser und einc groBe Sehnsucht wurdo in mir wach. Ich fuhlte, wie cine fremde Hand in die Tiefcn meiner Seele griff. In dcr Nacht lag ich lange wach und grübelte in mich hinein. Etwas in mir schrie auf in Sehnsucht und Verlangen. Ais der Morgen kam, stand einc Frage in mir und mein Blick streifte scheu und sehnsüchíig die Stationsschwester, in deren Antlitz es wieder so wundersam leuchtete. Fast neidvoll sah ich sie an. Wie stark, licbevoll und geborgen war dieser Mensch und wie friedevoll. Wahrend die Tage gingen und sich zu Wochen rundeten, wurde der Kampf hcftiger und war darum so schwcr, weil cr wortlos geführt wurde. Wie gern hãtte ich geredet. Abcr Schwester Bertha schwieg und nur ihr Leben, ihr schiíchtcr und stilicr Dienst sprachen, freilich mit eincr Kraft, die lauter rcdctc ais jedes Wort. Hâtte ich nur reden kõnncn! Wie gern hâtte ich alies zerredet, was so überwãltigend auf mich zukam; Dcnn zwci Scclen rangen in meiner Brust. Da war cine Stimme, die klang sanft und mit bcgluckender Gewait und zcigte mir die Schõnheit und Kraft eines Lebens aus Gott. Abcr dann kam die andere

Stimme und schalt mich einen Feigling und Verrâter und Pfaffenknechi „Ich wili nicht“, schrie alies in mir, „das ist ja doch alies Lüge!“ Doch von Tag zu Tag verlor diese Stimme an Gewait und die andere bat und flehte. Imrrier mehr sah ich die GrõBe und Schõnheit eines Lebens, das aus ewigen Krâften gelebt wurde. Jesus Christus war zu mir getreten, im Leben mciner Pflegcrin sah ich Seinc FuBspuren. Langsam, ganz langsam gewann Er Bodcn in meiner Seele. Und dann kam einc Stundc, da ich wuBte, daB es nur cin Entwcder-Oder gibt. Licht von Obcn war durch díe Fenstcr mciner Seele gcfallcn. In diesem Licht sah ich mich selber und mir schaudcrte. Der Kampf war entschieden, meine Stellung unhaltbar geworden. Nun gab es nur noch eines: Flucht in die ewigen Arme. Es kam einc wundersame Nacht in der ich in die offcncn Arme des Heilandes der Welí floh. Und meine Seele war genesen. Darübcr zu reden ist nicht not. Jesus ist Sieger! Ich hattc hcimgcfundcn ins Vaterhaus. Lobe den Hcrrn, meine Seele! Ais ich cs am anderen Morgen Schwester Bertha erzâhlte, leuchtete ihr Antlitz . . .

Du hast mein Leben so reich Dem hciBcn Sehnen Erfüllung AIl meine Sünden dccktcst An deinem Herzen fand ich

gemacht, gemacht; du zu Ruh.

Du bist im Kampfe mir Burg und Hort Im wildcn Sturra der Ruhcort; Du bist mein Rettcr in jeder Not, Du bist mein Leben, kommt einst der Tod, Du bist mein Führer an deiner Hand Geh’ ich so sicher durchs Erdenland; Du bist mir Alies, bist Leben und Licht: Hcrr Jesus Christus, du lâBt mich nicht.


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jch bin beim Lgsgii vieler und manchcrlGi Bíicher in jungen Jahrcn mit der Zeit an Gin Buch gGkommGn, da hat das Lgsgh nicht rriGhr ausgcrGicht. Das war so mâchtig, da muBte ich tieícr Gindringen und lângGr VGrwGÜGn, ais gs beim Lgsgh môglich war, und ích begann, Gs abzuschrGibGH, gs war díG B i b g 1. Und doch schien das allGs noch nicht dauGrnd genug, díG WortG wolltGH noch mclir Gcwicht. Da begann ich, síg in MGtall zu mciBclnj in Holz zu schiiGídGn und in groBc WandtGppicliG zu stickGn und zu . wGbGn, síg wurdGH in FrGsko gemalt und in Bronze gGgossen, und GS ist immGr noch kGin Ende, denn díGSG Worte durchdringen den immer tíGÍGr, der Ginmal von ihnGii crfaBt ist, ja. Gr wird võllig verwandclt davon, das Lcbcn findet seinen Sinn, und der Tod verliGit SGinen SchrGckGn. Rudolf Koch.


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Ropf òes Jobannes aits &em RraKauer (Darienaltar, in 5ol3 gesdjnítten (1477—89) von Veit SÍ069


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Alie Christenheit riihime den Meister jAus demlLeben^des Meisters Veit Stoss Tn der freien Reichsstadt Nürnberg i steht Meister Veit in seiner Werkstatt und meiBeIt an einer kleinen Steinskulptur, die noch am Abend abqeliefert werden soll. — Ein kümmerliches Brot ist es, das sich Veit StoB verdienen muB. Oft muB er bis spât in die Nacht hinein arbeiten; denn seine Frau Barbara und das Sohnlein wollen ernahrt sein Ais der Meister an diesem Abend seine Arbeit vollendet hat, beauftragt er einen Boten, die Plastik dem Besteller zu überbringen. Dann geht Veit Sto6 langsam nach Hause. Ais er die Stube betritt, in der Frau Barbara mit dem Sohn Andreas sitzt, spürt er sogleich, daB sich irgend etwas Besonderes ereignet hat. „Nun, was gibt es denn, Bârbel?“ fragt der Meister. ^ ja — Veit, es ist ein Herr hier gewesen, der hat nach Euch gefragt, Cl● kommt von langer Reise aus Kra kau." Aus Krakau? Ei sich da, und was wòllte er von mir?" „Er hat eine wichtigc Sache mit Euch zu bereden; auf diesem Zettel hat er seine Wohnung aufgeschrieben." Da híilt es den Meister nicht langer. In seiner ungestümcn Art — ohne sich um Frau und Kind zu kümmcrn, stürzt Veit davon. Dann. steht cr vor dem Frcmden, Der ist aus Polen gekommen, um über die Frcie Reichsstadt weiter nach Italien zu wandern. Er sieht dem Meister ernst in die Augen, dann sagt er: ,,Es ist ein groBer Auftrag, der Euch gestclit wird, Meister. Die Deutsche Ge meinde in Krakau wünscht sich für ihre Kirche einen Marienaltar. Und dazu sollt Ihr heraufkommen nach dem Osten. Die Arbeit wird Jahrc dauern, aber Ihr werdet sie wohl schaffen."

,Ja,“ erwidert Veit StoB, und er ist ganz 'ergriffen von diesem Auftrag. „Ich werde nach Krakau kommen, wer aber wird mich unterstützen wãhrend der langcn Zeit? Ich habe Frau und Kind.“ „Ich weiB," antwortet der andere, „die Gemeinde der Deutschen. in Kra kau ist groB und stark genug, Euch zu unterhaltcn.“ Im Frühling des Jahres 1477 begibt sich Veit StoB mit den Scincn auf die langc Reise nach Krakau. Ende Mai des Jahres erreicht StoB die Stadt. Die Deutsche Gemeinde in Krakau hat alies für die flrbeit vorbereitet. Schon seit langeni haben die Gemeindeglieder für den Marienaltar Gold und Silbcr gesammelt, und für den einstweiligen Lebensuntcrhalt des Meisters gesorgt. flls Veit StoB in Krakau eintrifft, hat man die beachtliche Summe von 2808 Guldcn beisammen. An dieser Sammlung haben sich nur die Deut schen der Gemeinde beteiligt, und die alten Chronikeii und Urkunden weisen darauf hin, daB kein ZuschuB des Stadtsâckels und keine Münzc aus polnischer Hand dabei gewesen ist. Die Polen verlachen sogar das Untemehmen und verspotten das Vorhaben der Deutschen in Krakau. Veit StoB aber geht frohgemut ans Werk, das er nicht ohne Schwierigkeiten im Jahrc 1489 vollendet. Und welche Sendung deutschen Kõnnens ist im Osten durch die Hand des Nürnbcrgcr Meisters geschehen! — Der riesige AUarschrein-fügt sich in den aus dern 14. Jahrhundert stammenden Kirchenbau vollendet eii' Die Breite des zur Verherrlichung der Maria errichteten Altars betrâgt mehr ais fünf Meter, die Hõhe mehr ais sicben Meter. An festlichen Tagen õffnet der Altar seine Seitenflügel und ein wundervoller Goldschrein gibt seine


1 72 Geheimnisse, Schnitzwerkc von der bcgnadeten Hand des Meisters, dem Beschauer preis. Welche FüIIe von Gedanken, welche Glaubcnskraft, welches begnadete Kõnnen kommt in diesem Wundervverk deutscher Kunsí zum Ausdruck! Nach Vollendung des Auftrags kehrte Veit StoB 1496 rait den Seinen nach Nürnberg zurück. Doch Frau Barbara erkrankt schwer, und kaum ist der Sommer vorüber, da muB Veit seine liebc Bãrbel zu Grabe tragen lassen. Bereits zu Ende des kommenden Jahrcs verheiratet sich Veit wiederum, und zwar mit Christine Reinolt. Aus diescr Ehe entstammen fünf Kinder. Wie in Krakau, so versteht es Stolí auch in Nürnberg, sich an wichtigen Bauberatungen der Stadt zu beteiligcn. „Mit seincr Kunst, die ihm Gott verliehen“, arbeitet er an Brückenbauten mit. Dabei zâhlt der Meister zu den angcschensten Mânnern der Stadt. In der Scbaldskirche errichíet er em Steinrclief mit Szenen aus dem Leben Jesu. Auftrâge auch aus fernen Orten komraen. So schnitzt Veit StoB unter anderem einen Altar für die Marien. kirche in Schwarz in Tirol. Bald folgen aber tragische Jahre im Leben des Meisters. Veit StoB kommt mit einem Manne namens Baner in Verbindung, der ihm für geliehenes Geld einen Schuldschein ausstellt. Wcgen dieses Schuldscheines kommt es zum ProzeB. Da Baner, offenbar ein abgefeimter Betrüger, den Schuldschein heimlich wieder an sich zu bringen weiB, fâlscht Veit StoB den Schein auf Anraten eines Mõnches, fâlscht Unterschrift und Sicgel Baners. Auf Urkundenfâlschung steht Todesstrafe, das weiB auch Veit StoB. Darum flüchtet er ins Karmcliterkioster. Ais er nach einiger Zeit glaubt, seiner Sache sicher zu sein, wagt er sich wieder aus seinem Versteck. Er geht nach Nürnberg zurück, wo er gleich am ersten Tage auf offener StraBe verhaftet und ins Loch gesteckt wird. Am

4. Dezember 1503 ist õffentlicher Gerichtstag. Das Gericht beschlieBt, den Meister milde zu strafen. Vor aller Õffentlichkeit wird Veit StoB durch beidc Backen gebrannt Zugicich muB er einen Eid schwõren, Nürnberg nie wieder zu verlassen. Von da an ist Veit StoB in immer neue Prozessc verwickelt. SchlieBIich flieht er aus Nürnberg und geht nach Mãnnerstadt, wo er den Auftrag erhalt, einen Altar Tilman Riemenschneiders „zu malen, zu vergolden und auszubcreyten“. Bemerkenswcrt sind hier die Gemâlde auf den Flügelteilcn des Mânnerstâdter Altars von der Hand des Meisters StoB. 1504 bittet Veit StoB um freies Geleit nach Nürnberg in einem Schi'eiben an die Herren Rãte der freicn Reichsstadt. StoB erhalt keine Antwort. Jedoch lãBt ihn einige Monate spâter der Rat der Stadt zurückkehren. Ein klâgliches Leben beginnt nun für Veit. Von allen Seiten gemieden, versucht er in einer Verkaufsbude am Tor der Kirchc Unscrer licben Frauen Steinskulpturen und kleine Schnitzereien aus Holz zu verkaufen. Aber wer will von einem Mann, der gcbrandmarkt ist, etwas kaufen? — Spâter darf StoB — mit besonderer Genehmigung des Stadtrates — auf Messen ziehen nach Frank furt am Main, Nõrdlingen und nach anderen Orten. Noch einige Male muB Veit StoB wegcn vcrschiedener Rechtsstreitigkciten ins Gefân^is; endiich aber tritt Kaiser Maximilian für ihn ein. Dieser lâBt StoB sogar einmal nach Ulm kommen, und ais Maximilian Nürnberg im Jahre 1512 einen Besiich abstattet, ist der Meister eincr von denen, die mit dem Kaiser spr^hen dürfen. Maxi milian gíbt Veit ^oB den Auftrag, an dem Kaiserlich^ Grabmal in Innsbruck mitzuarbeiten, da er auch in der RotgieBkunst Meister ist. Von seiten des Rates der Stadt Nürnberg und der Zunftmcister stoBt Veit StoB aber bei der Ausführung semer Rot-


r 73 gieBcrei auf Widerstand. So kommt es nicht zur Ausführung des kaiserlichen Auftragcs. — Langsam kommt Meister StoB wieder zu Ansehen und Geltung in Nürnberg, und in der Lorenzkirche vollendct er sein bedcutendstes Werk: den englischen GruB. Wenige Jahre spâter — 1523 — liefert Veit StoB einen Altar für das Karmeliterkloster; um die Bezahiung dicscs Werkes cntstehen groBe Streitigkeiten, die sich über zehn Jahre hinzichcn. Immcr ist es das leidige Geld, das dem JVteister alie Lcbensfrcude nimmt. Noch achtzigjâhrig unternimrat Veit StoB eine “Reise ins Schlesische, um Geld cinzufordem. Auch diese Reise ist erfolglos, und ais er nach Nürn berg zurückkehrt, hat man eben Frau Christine, sein Weib, begraben. Erbstreitigkeiten mit seinen Kindem folgen und haben dem alten Meister

den Lebensabend vcrgãllt. — Bald kann seinc Hand das Schnitzmesser nicht mehr festhalten. Tag für Tag steht er an seinem Verkaufsstand, solange die iramer schwücher werdenden Augen dies zulassen. Im Sommer 1532 erblindet Veit StoB und ein Jahr spâter, am 13. Dezember 1533, wird er auf dem Johannisfricdhpf in Nürnberg be graben. StoB dieser Namc heiBt St rei t — hat von allen seinen Zeitgenossen wohl das streitbarste Leben geführt. Mag cr auch hier und da sein eigenes Unrecht erkannt haben, zuletzt ist cr wohl doch am Recht verzwcifelt. Veit StoB war ein dramátischer Künstler, der „seine Kunst, die ihm von Gott vcrliehen“, mit Lcidcnschaft und tiefem Glauben auszuführen wuBte. Horsternst Behrend.

iimiimiiiniimtimiiiiiiiiiimiiiiiimiimiiiiMiiimmiiiiMimiiiiiiiniiiiiiiitMiliiiiiimiimiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiMiiiiimiii.MiiiiiiiiiitiiuiiiimiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiMiiiiiimiimiii.

n u r ò u! Id7 stanò so oft, o lõerr, vor òeinen Toren (Dit aufgebobnen Rãnòen im Oebet; 3o vieles bolben Glans verloren Um was id) bid) in Sebnsud)t angeflebi CDid) bci^ Ceben wUb umbevgetrieben, Hun ist mein fõers von aU ben Wünscben leer; €ins aber blieb: bid) über alies lieben, Dies eine gib, nid)ts anbres will id) mebr. Dann \)at mein íõers sein letstes 3iel gefunben. In beinem Dienst bie letõte fessel brid)t; Des Cebens Cust unb Ceib sinb überwunben, Unb still unb frõblid) tu id) meine pflicbt. §ril3 Woihe

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IVie ich den lieben Qott J^ennen lernte. Heinz Steguweit. Ich erinnerc mich, daB meine verewigte Mutter sich zuweilen, wenn das Leben hart war, mit dem Spruch zu trõstén vermochte, der Mensch dürfe es nicht leicht haben wollen in einer Welt, mit der selbst der Herrgott schon so schwer zurechtkomme. Ich erinnere mich ferner, daB ich mit dieser Trõstung meiner Mutter sehr früh das Nachdenken verband, wie man sich Gestalt und Antlitz des Herrgotts ausmalen müsse; denn in Bilderbüchern und Kalendern gab es wohl Darstellungen von mancherlei Engeln und Heiligen, niemals aber vom allmãchtigen Schõpfer seiber. — Doch es geschah eines winterlichen Tages, ich war ein Kind von etwa sieben Jahren, daB mein GroBvater ins Haus trat, Schnee von den Stiefeln stampfend und in die kaiten Fãuste blasend. Der alte Mann trug eine Pelzmütze, sein weiBer Bart, ein Vollbart sogar, hatte Zapfen, ach, man muBte dem greisen und weisen Manne gut sein von Herzen. — Und GroB vater sprach zu mir: „Die Felder und Dãcher sind dick voll Schnee, die Teiche haben Eis, komm mit, daB ich dir alies zeigen kann!“ ,Ihr wiBt nicht, welch besonderer Zauber darin liegt, an der Hand des GroBvaters den Wundern des Winters vorgestellt zu werden; ich sagte schon, daB der Mann eine Pelzmütze trug, dick und hoch wie ein Bienenkorb, ich erzâhlte ferner vom weiBen Vollbart und den funkelnden Zapfen, mein Wort, GroBvater schien der Boreas seiber, doch sein Herz war gütiger, sein Antlitz keineswegs frostig, und die Stimme hatte den Klang eines Biedermannes. — Also begleitete ich den Alten in die knisternden Reviere des Winters. Mutter hatte mich in wollenes Zeug gehüllt, von den Ohrwârmern bis zu den Strümpfen, und wenn ich versichere, daB meine klcinen Hãnde sich warm fühlten wie am Kachelofen, dann lag das daran, daB die Fausthandschuhc

des GroBvaters, der mich führte, meine Pfõtchen so vollends umschlosscn. Allein so viel mollige und wolligc Geborgenheit wurde durch ein unglückliches Ereignis gestõrt. Eben hatte ich den Schnee auf Baiiernhâusern und Bâumen bewundert^ eben waren Krâhen plârrend aufAckern, in geflattert aus weiBen denen cinsame Pflüge staken, ais ein Hilferuf, ein schrecklicher, den Frost aller Einõdc noch frostiger machte: Zwischen Weiden und Koppein lag ein Teich, auf der Eisdecke lârmten zwei Knaben, frcilich war einer von ihnen durch die Kruste gebrochen, nun zappelte cr, dem Ertrínkcn nahe, im Wasserloch, das kalt und sumpfig war, eiíi Entsctzen für den kindlichen Lcib. — Mein GroBvater hõrte das Schreien, lief, so rasch die alten Beinc cs vermochten, hin zu dem Tümpel und hatte plõtzlich eine Donnerstimme, wie sie mir fremd, sogar mâchtiger klingcn muBte ais jemals vorhcr: „Kopf hoch, rege dich, bewege dich, nui Mut, ich werde dich rettenl” ríef er, dann befahl cr dem andern Knaben, sofort ins. Dorf zu laufcn und den Doktor zu holen. Er seiber aber, ich meine den GroBvater, Icgte sich aufs Eis, kroch flach wie ein Salamandcr übci* die Kruste, und kaum war ci am Wasserloch, da packte seine vorgestreckte Faust den Knaben am Schopf; hochste Not war cs, sonst waic dei Junge crtrunken, seine Haut wai schon blau, und die Augen quellen wie Pflaunien unter der Stirn ^ervoi _ Ich muBte Schnee schaufeln, damit GioBvater, der mit dem Knaben zurück aufs Ufer gekrochen war, den Geretteten cntkleiden und warm rciben konnte, ich muBte auch die Wolljackc hergeben, denn der Junge war jetzt nackicht und durfte nicht crfricrcn. Nach einer halben Stunde kam der Landarzt, wir hõrtcn das trabende Pferd, das, in ein Geschirr vollcr Glõck-

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75 chsn eingespannt, den hôlzemen Schlit" t€n zog. Der Doktor war ernst, jcder Atemzug dampfte, und auch das Pferd keuchte sich mit rauchenden Nüstern aus. Der Junge muB sofort ins Bett, rict der Arzt, — aiso luden wir den Knaben auf den Schlitten, der Raum hatte für uns alie. Im Dorf war víel Aufregung, eine tiefe Ohnmacht hatte den Gerctteten heimgesucht. Ja, der Junge, an dessen Bett wir standen, ficbcrte in wâlzendçr Verwirrung. Scine Mutter betcte unter Trânen, doch Icgte ihr mein GroB" vater die Hand auf den Scheitel: „Trõsten Sie sich, nur tapfer sein, morgen ist alies heil —!“ Wir gingen heim. Am Abend jedoch, spât war es schon, schlich ich aberrtials ins Nachbarhaus, den kranken Knaben zu besuchen; Da hatte er neuen

Glanz in den Augen, der groBc Schrekken war vorbei; ich aber fragte den Jungen, ob er auch wissc, wer ihn gerettet habc —? Und der Kranke, der immer noch etwas fieberte, wenn er auch sprechen konnte, umklammerte meine Hânde, recktc sich aus den Kissen, flüsterte mir, ein Geheimnfs enthüllend, ins heiBe Ohr:„Ich hab’s gcsehen, der Herrgott hat mich gerettet, der Hebe Gott ist’s selber gewesen.. Seitdem meinte ich zu wissen, wie man sich Gcstalt und Antiitz des Herrgotts ausmalen oder vorstcllcn müBte: Mit einer Pcizmütze hoch wie ein Bicncnkorb, mit dem wciBen Vollbart,'freilich auch mit einer mâchtigen, gutigen Donnerstimme, die dem Versinkendcn zuruft; „Kopf hoch, rege dich, bewegc dich, nur Mut, ich werdc dich retten —!“

Am Ahend auf der Dorfstrasse.


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P. Burghardt. enn wir uns einen Einblick in das russische Leben und seine Kirchlichkeit vcrschaffen wollen, dann müssen wir unseren westeuropâischen Standpunkt verlassen und uns auf den Beobachtungsstand begeben, wo wir das Leben des Volkes und seine Frõmmigkeit in seinem Ursprung und seiner Entwicklung sehen kõnnen. Ohne die Geschichte RuBlands zu kcnnen, wenn auch nur in groBen Grundzügen, ist es unmõglich, an sein Seelenleben heranzukommen. Auch die uns zugãngHche Literatur, die stückweise in der abendlãndischen Literatur Eingang und Verbreitung gefunden hat, gibt uns noch keine restlose Antwort, sie kann uns hõchstcns erkennen lassen, daB die russische Seele uns fremd ist, daB in ihr Krâftc schlummem und aufbrechen, die wie ein wilder Sírom dahinbrausen und alies mit sich fortreiBen oder die wieder ruhig und still wie gezâhmt dahinflieBen. Wir müssen beí aller Beurteilung eins sehen: das ist die russische Weite, die Unendlichkeit, die den russischen Menschen umgibt, in ihr Gesetz einfângt und ihn in seinem Sein, :seinem Wesen stark formt und prâgt. Da ist die weite Steppe mit ihren Buranen, den schneetreibenden Stürmen, die den ganzen Verkehr stilllegcn und den einsamen Wanderer oder Fahrer vom Wege abbringen und unter der Sclineemasse begraben, erbarmungslos. Dieseibe Steppe ist im Frühjah r von einer unübersehbaren Blumenfülle und Frühjahrspracht überdeckt. Die uncndlich groBen Wâlder sind dunkel und unheimlich, und doch haben sie den Verfolgten und Bedrângten oft Schutz geboten. Uncndlich sind die Strõme, die das asiatische und europâische RuBland durchflieBen. Irgendwo in der Weite münden sie in ein noch grôBei\cs_ Wasser ein. Allès ist weit, unendlich weit. Und in dieser Weite wird der russische Mensch geboren, in ihr wird

er groB, in ihr lebt ei*. GroB ist RuBland und weit ist der Zar“, mit dicseni Ausspruch, den der Russe oft gebrauchte, (sprichwõrtlich auch heute noch) gibt der Russe scine Enttauschung und seincm tiefen Schnen Ausdruck. Was soll er auch tun? Der Oberste Schirmherr, der Zar aller Rcchtglâubigen, wohnt weit, die Stimme der unter der Weite Icidenden Seele hõrt er doch nicht, so kann er nicht helfcn und das Leid auch nicht abwenden. Díg Seele durchwanderí die Weite und Unendlichkeit und hofft, an der Grenze der Unendlichkeit Gott zu begegnen, der einfach da ist. Dabei nimmt sie alies Leid geduldig hin, denn einmal hõrt die Unendlichkeit und das Leid auf. Das Ende ist Gott. Er ist das Wesentiiche, das Absolute. Um ihn zu erreichen, muB man schon das Leid auf sich nehmen kõnn e n. Das ist das Geheimnis seiner seelischen Kraft, vor dem wir immer wígder wie vor einem unlõsbaren Râísel stehen, wenn wir sehen, wie der Russe oft so widerspruchslos das Leid hinnimmt, wie er das fast maBlose Leid trâgt, geduldig, scheinbar ohne Anstrengung, sich vom Leid frei zu machen; er geht auch in den Tod mit einer Gelassenheit, ais bedeute ihm das Lebcn nichts. So sind seine Priester gestorben, so haben die Revolutionsjahre und Kriegsjahre den Russen, Mann und Frau, sterben gesehen. Aber auch das andere, das Wilde, das Ungebândigte, das Gruselige und Lauernde, das auch in der Weite des Lan des den Menschen bedroht, kann mit ciner ungcstümen Gewalt hervorbrechen, dann kann der Russe grausam, unberechcnbar sein. Seinem Wesen nach ist er tief religiõs und glâubig. Gott ist über alie Zweifel erhaben. Er ist der Absolute, der Gerechte, der Ewige. Von Gott her kommt nichts Bôses, auch das Leid

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77 nicht. Das Leid kommt von dem Bõsen, der Sünde, die auch absolut ist. Der Mensch leidet nicht, wcil Gott gegen ihn ist, wei! er zürnt, sondem cr Icidct, wcil die Sünde da ist. Gott ist der Vollkommcnc, die Licbc. Er ist der Blcibcnde, der Ewigc, die Sünde abcr ist das Vorübergchcnde, das Aufhõrendc, das Zcitlichc. Rm Endc der Tagc hõrt auch die Sünde auf, da zu scin, Gott abcr blcibt. Also kann das Leid gctragcn werden, cs umgibt imd bcdrangt dcn Mcnschcn bis yor Gott hin. So ruft cr auch das Erbarmcn Gottes an, um mit dem Erbarmcn Gottes bis ans Endc gchcn zu kõnncn. Man Kõnntc beinahc sagcn, daB das Rufcn: ,Hcrr, crbarme dich“ die Gebctsformcl állcr Russcn ist. In der Entsagung und Bercitschaft, zu Icidcn, nâhert er sich Gott. Und er kommt Gott nâhcr, jc mchr cr cntsagcn kann. Dicscr Gedankcngang führt auch zum Vcrstândnis, warum es in RuBland, in der russischen Kirche sovicle Hcilige und Einsiedler gab. Mcnschcn, die sich in dic Einsamkcit zurückgczogcn und der Wcit entsagt haben. Sic wohntcn in Schluchten und Hõhicn, sie Icbten ganz an Gott hingegeben. Das Volk verchrtc sie, suchtc sie auf in Krankheitsfâllcn und scelischcn Nôten. Ihr Lcbcn war umwoben von Hciligcnschcin und Wundcrwirkung. Die Frõmmigkcit war ohnc Vorurteilc, natürlich, ungczwungcn. Dic christlichcn Fcsttage wurden anders gefeiert. Wcihnachten kannte weder die mcnschlichcn Gabcn und Gcschenkc, noch dcn Wcihnachtsbaum, cs war ein Fest ohnc AuBcrIichkcitcn. Mit der Kirche gcdachte das Volk am Wcihnachtstagc Gottes, der sich crbarmt und seinen Sohn, Jesus Christusi in die Weite, dic Unendiichkeit gcgebcn hat, der sich der leidvollcn Mcnschcn mit gõttlichcm Erbarmcn zuncigtc. Dieser Gcdanke behcrrschtc dic russische Scelc schr stark. Sclbst Tolstoi, der Sucher und Kritikcr an der Kirche, beugt sich in Demut vor der Gcwalt gõttlichcn Erbarmens, wic cr cs besonders in

der Bcrgprcdigt Jesu vernimmt, wo es hciBt; Sclig sind, die da gcistlich arm sind, denn-das Himmelrcich ist ihr, und Sclig sind, dic da Leid tragen, denn sic sollen gctrõstct werden . . . . Das Leid und Christus, Christus und das Kreuz gchõrcn zusammcn. Und so hat auch das Kreuz cine groBc Bedeutung. Fast jeder Russe trug unter dem Hemd das klcinc Kreuz, das an cinçm über dcn Hals gestreiften Kcttchcn oder Bândchcn hing. In der Hand des Priesters hatte das Kreuz cine segnende Kraft. Erhob der Priester das Kreuz zum Zeichcn des Segnens, dann-beugten sich dic Hâuptcr, um darnach auf dcn Priester zuzugchcn, das Kreuz und die Hand des Priesters zu küsscn. Das Kreuz vcrklârte das Leid. Wer mit der Kritik der reinen Vernunit diesen Vorgang zcrglicdern will, dei’ gcht am Wesen der russischen Frõmmigkcit und seines Scclcnlcbcns vorbei. Der Kreuzes- oder auch Fastenzeit folgt das groBe Auferstchungsfest, Ostern. Langc vor Mittcrnacht ist die Kirche und der Platz vor der Kirche mit Mcnschcn übcrfüllt. Alies wartet auf Und -der dcn groBen Augcnblick. kommt, wenn der Priester vor dic Gcmeindc tritt und diese mit dem OstergruB grüBt: Christus ist auferstanden! Dic Gcmeindc antwortct: Er ist wahr-. haftig auferstanden! Dann rufcn sic cs sich gcgenseitig zu und geben sich dcn BrudcrkuB. Dicscr GruB und KuB wird noch tagclang nach Ostern weiter-' gegeben. Den Ostergottesdienst kann man zwar bcschreibcn, abcr besser crIcbt man ihn. Mit der Ostcrbotschaft hatte die Kirche wohl ihre grôBíc Macht über das russische Volk bckommcn. Die Kirche war nicht nur Pflegcrin der Frõmmigkcit und Hütcrin der Tradition, sie war auch Hütcrm. des Glaubens und vermittcltc dem Volk ' die groBe Kraft, um in allen Fü.hrungen und Lcidcnszciten zu bcstchcn. Bis zur Revolution 1917/18 war siè im Volk vcrwurzelt, sie hat-die Leidcn mitgctragcn sowohl wâhrcnd der Taiíarcnhcrrschaft wic auch in den Zeiten


78 der Leibeigenschaft bis hin zu den vaterlândischen Kriegen. Ende 1917 und 1918 brach die grausame Verfoigung über die Kirche herein. Es lâBt sich nicht mit wenigcn Worten sagen, wie cs zu dieser nie dagcwesenen Christen- und Kirchenverfolgung gGkommen ist in einem Lande, dessen Volk in einer tief religiõsen Glãubigkeit lebte. Man müBte weit in die russische Kirchengeschichte zurückgehen und die Bewegungen aufzeichnen, die innerhalb der Kirche enístanden waren, die aber die Kirche in ihrem Bestande nicht lebensgefãhrlich bedrohten. Auch die russische Kirche war eine Gemeinschaft von Menschcn, die irren. Ernstlich bedroht wurde sie von den nihilierenden Krâften, die eine totale Umgestaltung zum Ziele hatten. Das ist mit eine Erklãrung dafür, warum die russische Kirche bisher allen Feindseligkeiten und Gefahren trotzen konnte, jetzt aber die Herrschaft verlor. Die Revolution verkündete ein Reich des Friedens, der Gerechtigkeit und Freiheit. Darait kam sie der Sehnsucht des russischen Volkes nâher. Das Neue, das Ersehnte war im Kommen, das Alte muBte abgebrochen, zerstõrt werden. Ein ideales RuBland, ein RuBland ohne Entrechtung, ohne Ausbeutung, ohne Vergewaltigung, ein Paradies sollte geschaffen werden, wo sich Brüderlichkeit und Gerechtigkeit grüBen und küssen. Aus der Tiefe der russischen Seele wurden Krâfte hervorgerufen, die die Kirche nicht mehr ● bândigen konnte und die wie ein unaufhaltbares Gericht über die Kirche hereinbrachcn und sie erledigten. Die Priester wurden miBhandelt, nach Sibirien in Zwangs- und Arbeitslager verbannt, wo sie gequâlt wurden und auch umkamen. Viele sind auf den Dõrfern und in den Stâdten den Mãrtyrertod gestorben. Die Gemeinden waren verwaist, ohne Hirten. Die Kirchen wurden zerstõrt, die Glocken und Kreuze heruntergerissen, die Innenaus-^ stattung vernichtet. Die Kirche war entweiht, geschãndet; das Volk ver-

suchte hier und da aufzustehen und sich zu erheben, aber. es fchite ihm an Führern, und es ergab sich wieder in sein Leid, das noch in grõBerem MaBe über es kommen sollte. So fanden wir RuBland wieder, ais wir 1941 in RuBland einmarschierten. Das Volk verelendet, unfrei, geknechtet wie nie zuvor, ângstlich, lauernd, unterwürfig,’ wobei man nie recht wuBte, ist es ehrliche Ergebenheit und aufrichtige BegrüBung oder Berechnung. Die Kirchen faoten ein schauerliches Bild. Die erste Kirche, die wir zu sehen bekamen, war in ein Klubhaus verwandelt. Über dem einstmaligen Portaleingang prangte ein rotes Band mit weiBer Aufschrift: Es lebe die Freiheit, es lebe Stalin. Der Innenraum war mit bunten Bândern durchzogen, die Wânde mit Plakatschriften bemalt, das frühere Hciligtum zu einer Bühne ausgebaut mit einem Rednerpult, die Hinterwand in der GrõBe einer Fiímleinwand weiB bemalt für evtl. Kinovorführung. Der Innenraum wurde beherrscht von dem wohl in ganz RuB land gleichen Stalinbild in fast LebensgrõBe. Die zweite Kirche diente ais Getreidelager, in der dritten waren Hâute, alte Fâsser und getrocknete Fische gelagert. Die Kirchen von einst waren fast ausnahmslos'wirtschaftlichen oder kulturpolitischen Zwecken zugeführt worden. Sie machten einen traurigen und wehmütigen Eindruck. Die Scheiben fehlten durchweg, die Fenster waren mit Leisten oder rissigen Brettern zugeschlagen. War die Kirche wirkiich tot? Wir haben sie auch anders gesehen, lebend. Sie kam auf uns zu, ais wir eines Tages in einem groBen Garten Quartier bezogen hatten. Die Zivilbevõlkerung mit ihrem Priester und Kirchenchor kam, um uns ais Befreier zu begrüBen. Vor dem Stabsquartier sang der Kirchenchor, dann sprach der Pope: Wir haben gelitten und gewartet, wir haben gebetet und in der Verfolgungszeit 'nicht aufgehõrt zu glauben und zu hoffen, wir haben un-

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79 sere Kinder gelehrt, auch nach uns ...j zu beten, zu glauben und auf die Befreiung zu warten. Nun ist sie gekommen. Wir bcgrüBen Euch und ver¬ trauen, daB wir unter eurem Schutz unseres Glaubens leben dürfen. In dieentbieten wir nach altem sem Sinne -russischen Brauch mit diesem Brot und Salz den WillkommensgruB. Nach der Antwort des Befehlshabers, daB die Kirche ungestôrt ihre Gottesdienste halten kann, sang der Kirchenchor ein Kirchenlicd, wonach die Gemeindc mit dem Popen abzog. Ich holte ihn noch ein und licB mir erzãhlen, wie groB die über die Kirche hereingebrochenen Leiden waren, aber auch, daB die Kirche bei aller Verfolgung und Tõtung ihrer Priester nicht gestorben war. Die Gemeinde, die Kirche lebt. Aber wo ist sie noch zu sehen oder zu finden? Ich schaute nach ihr aus. Und ich fand sie. Ich fand sie bei den Kolchosarbeitern, beim Pferdeknecht, in den Hütten und auch in den Hâusern der oberen Volksschichten. Ich fand sie in den eingelaufenen Tagebüchern der gefangenen und gefallenen Rotarmisten und auch Kommissaren und in den Briefen, die an die Mutter, die Braut, die Frau geschrieben waren, aber nicht mehr abgcschickt werden konnten und beim Vormarseh in unsere Hãnde fielen. An einem Nachmittag kehrte ich in das mir zugcwiesene Çuartier zurück. Beim Eintritt sehe ich, wie eine alte Mutter, die Familie und Nachbarn um sich versammelte und ihnen aus der Offenbarung des Johannes vorlas. Nach einer Dorfversammlung, die wir immer wieder abhielten und dabei der Bevõlkerung sagten, daB sie unter dem Schutze der Wehrmacht steht, daB an die Zurückgabe des Besitztums an Land und Hâusern gedacht ist, die Bevõlke rung aber vorlãufig in alter Weise auf den Kolchosen arbeiten mõchte, um die Ernte und Fcldbestcllung zu sichern, daB sie auch wieder ihre Gotteshâuser aufbauen und ihre Gottesdienste sowie die Sonntage halten dürfen, kam ein

Mann, der seinem Aussehcn und dem von ihm ausgehenden Geruche nach ein Stallknccht sein muBte, auf mich zu und bat um Gehõr. Er drãngte von der -Versammlung weg, bis ich ihn in. einen Raum des Kolchosgebãudes nachkommen lieB. Hicr, ais wir allein \varen, gab er sich ais verbannter Pope zu erkcnnen. Die Eingewcihten wuBten um seinc Existenz. Oft wurde er bei Nacht auf geheimen Pfaden durch Bâchc in die Dõrfer geholt, wo im vcreinbartcn Hausc Mütter mit ihren Kindern vcrsammclt waren und für dicse die Taufe bcgehrten, oder wo Alte und Krankc auf den letzten Trost des Priestcrs warteten. In der Frühe war der Stallknecht, der in der Nacht das Sakrament und Trost spendetc, wieder auf seinem Posten bei seinen Pferden. Ein andermal brachte mich ein frommer Russc auf die Fâhrte eines anderen Priesters. In der Nacht fuhren wir in das bezcichnete Dorf. Eine Frau wies uns den Weg und beschrieb das Haus, Es dauerte lange, bis wir das Haus wo die Versammlung stattfinden solltc gefunden hatten, dcnn die Hãuser sind alie gleich, fast alies Lehmhütten. Das Haus war belegt, Militârfahrzeugc standen auf dem Hof. Wir traten nâher. Eine Frau, die scheinbar auf der Lauer lag, erspâhte uns und führte uns durch den Raum, der zur Kammer führte, wo der Pope sich aufhipit. Vorsichtig stiegen wir über die Leiber der schlafenden deutschen Soldaten, die in diesem Vorraum lagen, und klopften leise an die Kammertür. Eine Kerze erleuchtete den kleinen Raum. Ich begrüBtc den Popen. Er war auBer sich vor Freude. Wir unterhielten uns, bis die Kerze niedergebrannt war. Er erzâhltc, wie er in der Verbannung in Sibiricn einem Toten dessen Personalausweis abnahm und sich mit Hilfc dieses Ausweises über Tausendc von Kilometern bis in diese Gegend durchschlug und hier nun mit dem Evangelium den Menschen dient. Am nâchsten Tage war er verschwunden. Durch denselben Russen, der mich begleitetc.


80 bckam ich cinen Brtef von ihm, worin cr sich fúr die Untcrhaltung bcdanktc, dic ihm vicl Kraft gegcbsn hâtte. Er scgnctc mich, bcfahl mich dem Schutzc Gottes mit dem Gebet, daB ich gesund zu memcn Gemeinden heimkehren mõge. Er müsse weitcr wandcrn. Nach mehreren Tagcn holc ich den Brief noch einmal vor, da fãllt aus dem Umschlag ein klcincs vergoldctes Kreuz, das ich erst gar nicht gesehen hatte. Ich habe den Popcn nie wicder gesehen, auch nie etwas von ihm gehõrt, aber das Kreuz redet heute noch zu mir. EíncKirche dcsKreuzcs geht nicht unter. Dome und Kirchen zerbrechen, dic Gemcinde aber, die unter dem Kreuzc steht, kann nicht sterbcn. Das Kreuz ist das Zeichen des Sieges Jesu. Ich habe noch so manchen Popcn angetroffen, auch solche, dic nach schwercn Leidcnszeitcn auf ganz merkwürdige Weise in ihrc Gemeinden zurückgcführt wurdcn. Mit ihrcr Rückkehr Icbte auch der Glaube und das kirchlichc Lcbcn wicder auf. Vor Ostern im vorletztcn Kricgsjahr durfte ich in eincr Stadt, in der wir gerade lagen, den Ostergottesdienst durch Drahtfunk übcrtragen. In fast allcn Hãuscrn sind Radiorcproduktors angebracht, weil dic Hõrer nur an dic Drahtfunkstation angcschiossen warcn und nur hõren durftcn, was dic politischc Übcrwachung zuíicB. Die Funkund Fcrnsprechabtcilung stclltc die Vcrbindung hcr. Der Oberpricstcr (Supcrintcndcnt) hielt den Ostergottes dienst. Ais die Bewohner durch das Gerãusch wach wurdcn und in ihrem

Hausc dic Stimmc des Priesters und Christus ist auferden OstcrgruB standen hõrten, standen vicie wie vor einem Wunder. Infolgc unseres ciligen Vormarschcs wurde die Lcitung nicht abgcbaut, so wurdcn die Gottesdienste allsonntâglich weitcr übcrtragen, wie ich mich überzeugen konntc, ais ich nach mehreren Monaten wicder mal in diesc Stadt kam. Der Oberpope war glücklich, cr führtc mich in das Allcrheiligstc, wo man sonst keinen Zutritt hat und bcschcnkte mich nach altem Brauch der Kirche mit einem Weihebrot, das man nur ganz sciten und nur hohcm Bcsuch rcícht. Ich wuBte nicht, wie ich mich vcrhaltcn solltc, nahm cs aber an und liéB mich auch an anderer Stcllc mit vicl Osterciern beschcnken. Ais ich mich vcrabschicdcte, dem Priester und scincr Gcmcinde Gottes Segen wünschte und durch dic wicder schmuckvoll ausgcstaltctc Kirche schritt, hatte ich das Empfindcn, daB cinc Kirche dic ■ aus soviel Lcid glaubcnsstark hervorgegangen, nur im Ewigcn ihren Grund haben kann. AuBcrIich ist die russische Kirche arm, sie hat wcnig Mittcl, nur Gaben, wenig weltlichc Untcrstützung, vielIcicht wird sie nur zwangslaufig gg.. duldet, wer weiB cs. Eins aber ist sicher, dic orthodoxe Kirche hat in den verschicdencn Volksschichtcn des wciten Landes das Heimatrccht noch nicht verloren, durch den Dienst, den sie dem Volk leistet und nach dem Willen ihres Hcrrn, den sie bczeuqt ais ihren Erlõser.

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Heinz Schwitzke Ich hatte im Kricgc einen jungen Kompanicchcf, der ein feiner und bcsonderer Mcnsch war. An der Front tat cr zwar seinc Pflicht und bcwics cinige Malc sogar ungcwõhnlichcn Mut, obwohl ihn das soldatischc Wesen sichtlich Übcrwindung kostetc; und seinc Mânner bcwundcrtcn ihn doppclt, gerade wcil sie dic Sclbstübcrwindung spürten. Abcr jcdcsmal, wenn dic Truppc hcrausgczogen war, zcigtc sich deutlich scine Natur ais die eines wcichen Trâumers. Dcnnoch kann ich mich nicht crinnern, daB scine Untergebenen diesc sanftc Art ctwa miBbraucht hâtten. Die meisten hingen sehr an ihm. Leider aber konntc sclbst ich ais scin Kompanicfcldwcbe! ihm nicht nâhcr kommcn, obwohl er mir oft Bcwcisc seines Vertrauens gab. Er schloB sein Herz nicht auf. Einmal bekam er einc unangcnchmc Aufgabe, für dic cr noch dazu âuBcrst ungeeignet war. Er wurde auf dem Balkan Ortskommandant in cinem grôBcrcn Dorf, in dem dic Menschen aus jrgendeinem Grunde schr aufsâssig waren. Vcrmutlich hatte sein Vorgânger aus Ungcschicklichkcit dic Lagc noch versehlimmert. Jcdcnfalls gab cs hâufig Widcrsetzlichkeitcn, ja sogar SchicBereicn, die so geschickt angelcgt wa rcn, daB man der Sache nic auf den Grund kam. Man crwartctc von ihm hõhcrcn Orts, daB er mit Hartc durchgrcifcn würdc. Dazu war er jcdoch nicht der Mann. So spannten sich die Vcrhâltnisse mchr und mchr, und cr begann schon, mit seinen Vorgcsctzten ernsthaft Arger zu haben. Darüber kam das Osterfest heran. Dic orthodoxcn Gcmcindcn — um cine solchc handeltc es sich — pflcgcn den hõchsten. Gottesdienst des ganzen Jahres in der Ostcrnacht zu bcgchcn. Ihrcn Herzen bedcutet diescs Fest vicl-

leicht mehr noch, ais uns der Heilige Abcnd bedcutet. Stundenlang strõmt das fromme Psalmodieren durch dic lauc Dunkelhcit, bis das Osterlicht aufflammt, die imendlich vielcn Kerzen cntzündet werden und die Freudc übcr den Aufcrstandenen alie überwâltigt. Die Gegend lag an sich vom Wegc ab und war kaum fliegcrgcfãhrdct. Doch kam für das ganzc Land der einheitliche Bcfchl, die Feicrn wegen des Lichts auf den hellcn Morgen zu vcrschieben. Auch mein Hauptmann muBte das Nõtige veranlassen. Er lieB den Bürgcrmcister kommcn und sagte ihm, was zu sagen war. Dabei hatten wir alie aber das .Gefühl, daB diesc MaBnahme dic kochcndcn. Herzen zum Überlaufen bringcn müBtc. Allcrdings ahnien wir noch nicht, wic sich dic Empõrung âuBcrn wúrdc. An dic M.õglichkcit, daB dic Bcvõlkcrung einfach gcschiosscn zuwidcrhandcln kônntc, dachtc natürlich nicmand. Und doch gcschah cs so. Gegen clf Uhr cntdecktc ich, daB die Lente in klcincrcn und grõBcrcn Gruppen zur Kirche zogen. Ich ging sofort zu meinem Chef, ihm Mcldung zu crstatten. Abcr cs war ihm schon sclbst kundgcworden. Unruhig und ratlos ging cr in seinem Zimmcr auf und ab und bcfahl mir, mich mit zchn Mânnern bercit zu machen. Auch ich muB sagen, daB ich schr crschrockcn war. Natürlich warcn wir gczwungcn, uns durchzusctzcn. Abcr hicr konntc das Fürchtcrlichstc gcschchen. Griffcn wir in dic heilige Handlung cin, so würdc auch noch Rccht und Frõmmigkcit gcgen uns aufstehcn. Und unserc Gcwissen klagtcn uns in jedem Fallc an, Ais wir vor der Kirche cintrafen, war der Gottesdienst schon in vollcm Gange. Ein matter Schein schwamm auf den klcincn Fenstern, ein hcllcrcr strahltc aus der weit gcõffncten Tür,


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nehme an, daB sie zu denen gehorte, die unser Eintreten noch gar nicht bemerkt hátten, derm sie verriet Entsetzen. ais sie plõtzlich wohl dunkel spuren, daB wir nicht in der freundlichsten ilbsicht gekommen waren. /\bcr war es denn üLrhaupí denkbar, daB Ubelwollende unter dcn Gâsten eme s solchen Festcs standenP Kuf einmaih^HÜ^ emma! hatte dic qanze Gememde

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Mâdchen standcn sich gcgenüber, fast Gcgner, die jeden Augenblick aufcinandcr losstürzen würden. Da geschah ctwas ganz Unerwartetes. Das Mãdchcn nahm, indem eine Flamme von Rõte ihr aus dem Hals hinauf bis ins Gcsicht schiug, dcn Korb der Schulter, verncigtc sich tief und demütig vor uns und reichte uns ihrer Gabe: kleíne gewürfcitc Schnittcn Brotes, die sie in ihrem Korbe trug. Wir kannten dcrcn Bedcutung nicht. Der Leib des Herrn wie zum Hciligcn Mahie mochtc es nicht sein, gewíB aber eín Spmbol nebcvollcr Genieinschaft der Menschenbrüder des Gekreuzigten. sehe den Hauptmann noch heute vor mir, wie er den Blick niederschlug. SchweiBtropfen hingen auf seiner Stim Lippen bebten. Plõtzlich aber neigte er sich gleichfalls tief vor dem Mãdchcn, und indem er mit zitternder Hand aus dem Korbe nahm und das Brot in den Mund schob, sah ich, wie


83 ,, kauend, in seinen Mundwinkeln cr. ein Schluchzcn zurückhielt. Bald darauf ging ich nach drauBen. und schickte , ,die Mânner mit kurzcn. Wortcn und ohnc weitcrc Erklârung in ihrc Unterkünfte. Ich weiB nur noch zu sagen, daB mcin Chcf am nâchsten Tage zu seiner vorgesctztcn Dicnststellc fuhr, und daB er dort eine Bestrafung cntgegcnnahm. Ob sie hart war, und worin sic bestand, ist mir nicht bekannt gewor-

den, denn. er wurde Icidcr bald darauE zu €incr andercn Dicnststellc und dann auf sGínen cigencn Wunsch an die Front zurückvGrsetzt. Indessen weiB ich, daB sich iii den Tagen, an dcnen er sich noch bei uns befand, keineiiei Zwischenfall zwischen Truppe und BevÕlkerung mehr ereignete, und daB die Spannung mit einem Schlage wie weggeblasen war.

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Am Kreuz-es-Brunnquell Del■ Glaubensblick in Kirche, Schule und Haus auf den erhõhten Herrn. Zwõlf Fenster sehen aiis dem GeWenn Du nachstehende Gedanken bàude in die Wclt hinaus und lasscn lescn willst, nimm Dir eine halbe Stundc das Himmclslicht hincin. Der Mutter Zeit und Stille. Bete. Und betrachte guckt das groBe Eenster der Schule nach jedem Satz das Bild. Lafi die Ge- über die Schultcr. Die Augen des Vadanken des Bildes sprechen. Tnt m ters stchen vor dem einen der paardie Gruppe des Bildes mit hmein. Und weisc gcordnctcn Fenster des Hauses. warte. was der erhõhte. imsíchtbare. Hat denn die Kirche. kein Fenster? gegenwârtige Heiland jetzt zu Dir sa- Ja, ganz obcn! Nicht damit die Mcngen sondern npr Raum in dem die Mcnschen- . schcn hinaussehen kônnen, obcn, damit Gott hincinsehen gruppe des Bildes stcht, ist begrenzt ganz kann. Und der Turm hat ein Fenster im Vordergrunde von der Heilandsdes Lebens, im zum Rufen über Haus und Schule, über qestait ais Brunnen Stadt und Land, über 'VVasser, Erde Hintergrunde von drei Gebâuden, Kirund Himmcl und alies was darinnen che, Schule und'Haus. Icbt und webt. Das Haus, der Heimatort der FaDrei Mcnschen stchcn vor den milie, stcht in der Mittc, cs ist organisch qcwachsen ais Fachwcrkgcbâude, drci Hausern. Drei erwachsene menin immcr ncuen Stockwerkcn über- schcn und ein Kindcrpaar. Vor der setzend bis in die Giebclspitzen. Es Kirche stcht der Doktor Martin Luist mit der Kirche zu cincr Gruppe ther, das Wort Gottes in semer verwachsen. Der Turm steigt für Hand, wie ein Schwert des Geistes, beide auf und der Ruf der Glockc kraftvoll gcpackt. Zcntral vor sich hinschallt zucrst und am eindringlichstcn gchaltcn wie cinen Schild des Glauin das Haus hincin. Die Schule stcht bens, die feurigen Pfeile des Satans ais drittes Gcbãudc da, cs ist das auszulõschen. Die andere Hand auf der iündstc Glied, das neben der nach der Herzensseite ruht auf der Schultcr eines Schôpfungsordnung gcwachsencn Grup- Knabcn, Icicht aufgclcgt, leitend ohne pc etwas abscits hcranwáchst. Abcr Zwang. GroB und schwcr stcht cr da, es kann doch nicht auswcichcn. Es von Gott hingcstcllt, kraftvoll, in gcliegt unmittclbar zu den FüBcn des Ge- bauschtem Gewandc, aus derbem, deutkreuzigten. Ein Trcppengicbcl steigt in schem Eichcnholz gcschnitzt wie GcStufen auf von Klasse zu Klassc und birge. Von der Hciligcn Schrift steigt obcn tummcln sich frei die Vôgcl über wie Feuerflammen mit kühncm Schwundem Haus zwischcn Kirche und Schule. ge der gcõffnetc Kragcn zum Haupt Das Eltcrnhaus ist ein trautes, deut- empor. Encrgisch Kinn und Mund. sches, mit der Vergangenheit verbun- Fest der Glaubensblick auf den Gcdenes Fachwerkhaus. Die Schule ist kreuzigten. Sonnigcr Friede auf der dem gcgcnüber etwas kahl, verstandes- Stirn. Vor der Kirche, vor der namâBig sachlich. Die Kirche ist schõp- türlichcn Schõpfung, stcht cr, die Hand fungsmâBig mit der Natur verbunden, auf den Schülcr, den anderen Arm vor cin junger Baum ist hcrangcwachscn das cvangclischc Haus gcbcugt, den und vvill dlc Kirche fast vcrdcckcn; Vater bcrührend, die Familie neben sich abcr cs ist unmõglich, das hohc schüt- und alies mit festem Blick an den am zende Dach und den in den Himmcl Kreuze crhõhtcn Heiland bindend. Der "Vater, stcht in der Mittclragenden Turm der von Gott gestifteten Kirche durch bloBe Natur und achsc des Bildes, vor seinem Hausc, den Waldes-Dom zu überdeckci: dessen Priester er scin soll, Frau und


1 86 Kind

vor sich. Dcn Hut ehrfurchtsvoll jn der Hand, vor der Brust, den JJiaubensblick mit Vater Luther zum ^reuz erhoben. Ebenso die junqe ^utter, das Haupt durch ein Kopf^ch geschützt. Ein helles, reines i^ndergesicht, Eva-Maria, dem Kreuz am nachsten stehend. Die Falten ihres ücwandes gehcn über in das Kissen eines «5 V. o Kindchens, aus ihrem ^choBe herausgehoben. Sicher gebor9cn in Mutterhanden; das Haupt am tlerzen der Mutter, schiãft es trãum^end dem Lcben entgegen, die Hãndcnen noch geschlossen, aber zum Grciten erhoben. Der ãlteste Junge hat sich schon etwas von Vater und Mut ter entfernt, cr steht bei Vater Luther der ihn an der Schulter leitet. Der Arm umspannt einen Haufen Schul● bucher, sovicl er fassen kann. Er will tnnken von dcn Quellcn des Lebens. Dcn Vordergrund des Bildes füllt ganz ein Brunnen aus. Das Rund des Beckens hâlt den kõstlichen Schatz des lebendigen Wassers gesammeit, das aus drei Rõhren flicBt für Kirche, Schule ™ das Haus. Zwei münden unmittelbar vor Vater Luther, aber die Quelle lur das Haus mündet bei der Mutter und ihrem Sãugling. Sic kommcn alie drei aus einem Stamm. Da, wo sie aus dem steinernen Schaft herauskommen, ist das Wappen Luthers mit seinem Wahlspruch: Des Christcn Herz auf Rosen geht, wenn’s mitten unterm Kreuze steht Er war der Steinmetz, der diese Wasscrkunst baute, der das Wasser des Lebens in die drei Rohre von deutscher Bibel, Katechismus und Gesangbuch Icitct. Der Junge greift unter Luthers Leitung zum Katechismus-Rohr. Bei Luther flicBt das Rohr der Bibel. Bei der Mutter mit ihrem schiafenden Kinde flieBt das Gesangbuch. Du, meine Scele, singe! Auf dem Brunnenschaft steht das ●/ ^ angedeutet. Es ist der Welt verborgen. Aber, wer Augen hat zu sehen, der sieht es Es beherrscht auch unsichtbar — das

ganze Bild. Wir schcn nur eine mitleidsvolle, herzliche FuBstützc, eine Misericordie; einen groben, scharfen kantigen Nagel. Den Heiland in seinem Schmerzc sehen wir nur bis zu den gebeugícn Knien, auf denen der Gethsemanekampf ausgefochten wurde. Betende Knie sind das Letzte, was \vir nôch sehen. Ais schwarze’ groBe Schatten-Silhouette stcht das Kreuz vor dem hellen Morgenhimmel; ein Lendentuch wa.llt herab (fast wie eine Teufelskralle, die vergeblich nach dem festen Kreuzesstamm greift). Weiter sehen wir nichts mehr. Das Geheimnis des Kreuzes bleibt hoch erhoben über den Rahmen unseres Bildes. Der Todcskampf, der Sieg über den Bõsen, die Versõhnung für meinc Schuld, meine Gerechtigkeit vor Gott: es geht über unseren. Verstandcs-Rahmen. Aber alle d rei Menschen erheben den festen Glaubensblick empor. Diese unsichtfaaren Verbindungslinien des Giaub^s aus den drei Augenstern-Paaren zu dem ebcnfaJls unsichtbaren groBÕi schweren Kreuz, an dessen schwarzer Schattenseite — zu den Menschen und der Kirche hingewendet — das Sühnopfer von Golgatha ausgebreitet mit weit ausgereckten Armen hângt und dessen andere Seite hell und weiB leuchtet in den Strahlen der aufgehenden Oster-Morgensonne, diese Glaubensverbindung mit dem unsichtbaren erhõhten Herrn, ist das Behcrrschende im Bildc, ist das, was uns immer wieder anzieht und beschâftigt. Die Mutter blickt auf die mitleidsvolle FuBstütze, mit der man vielleicht dem lieben Heiland den Todeskampf wenigstens etwas noch erleichtern kann. Frauen unter dem Kreuz! Der Vater blickt auf den groben Nagel des unverstãndlichen Gerichtes Gottes und des Wahnsinns der Menschen, auf die Torheit des Kreuzes. Die Augen Luthers erheben sich aus kampfgefurchtem Gesicht zu den betenden Knien. O der imerkannten Macht von der HeilgenBcten! Betgemeinde, heilge dich!


87 So treten sie hier unter den ^hatten des Kreuzes und ergreifen mit dem Gottesgeschenk des Glaubens das verborqene Geheimnis der Gnade, die aus dem furchtbaren Gericht des heihgen Gottes über die Sünde neues Auferstehungs-Leben herausbluhen laBt. — Sieh’ da, zu den FüBen des Heilandes ein zartes Blümlein, vor der harten Schulmauer, der Mutter zugen^jnt Der Glaube sieht schon das neue Leben aus dem Tode. Ganz unten am Brunnensc*haft, kaum beachtet, unter dem Steinmetzzeichen Luthers,’ noch ein Steinmetzzeichen R. S. „Rudolf Schâfer“, der diese Gestalten in diesern Raum auf diese Weise aus seinem Gotterleben für uns zeichnete. In allen seinen Bildern ist Musik, weil seine Seele immer singt zum Lobe des Schõpfers und Erbarmers. Ist auch in diesern Bildc Musik? Wasserbrunnen murmeln aus der Quelle des Lebens, Vogelschrei in der Luft, Glockenton schwingt vom Turme zu den betenden Knien hinüber. Von der Betglocke gerufen, treten drei Menschen aus der Kirche, Schule und Haus mit brennendem Blick zur Morgenandacht unter das Geheimnis des Kreuzes, im hellen Morgenlicht unter dem offencn Himmel in die wârmcnden Strahlen der Sonne. Und das Wasser des Lebens quillt ununterbrochen und rauscht unter dem

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Kreuze. Una^wen da dürstet, der komm, und nchrae das Wasser des Lebens umsonst. Wer aber von dem Wasser trinken wird, das Ich ihm gebe, deu wird ewiglich nicht dürsten. Sondem das> Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm ein Brunnen des Wassers werden, das in das ewige Leben quillet! Das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, macht uns rcin von allcr Sünde! Meine Kindlein, solches schreibe ich euch, auf daB ihr nicht sündigt! Wenn aber jcmand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesum Christ, der gerecht ist. Und derselbige ist die Versõhnung für unsere Sünden; nicht allein aber für'die unsern, sondem auch für die der ganzen Welt! Nun, wenn’s denn so ist, daB du, lieber Heiland da droben am Kreuze, die Sünde der ganzen Welt trâgst, da wirst du auch meine Bergeslast von Sünden hinwegtragen, auch meine blutrote Sünde schneeweiB waschen. Gib mir das Wasser des Lebens! So wollen wir denn von hier aus, von unsercr Morgenwache am Kreuzes-Brunnquell, im Glauben gestârkt mit Frieden im Herzen ein jeder an unser Tagewerk gehen. Das walte Gott, Vater, Sohn und Heiliger GeistI Amen. Brückner, Neustrelitz.

Die jüngsten Pfarrer unserer Synode: die in den Tagen vom 21. — 23. Februar 1949 in São Leopoldo ihr Examen bestanden. Von links nach rechts: Gustav Schünemann Ruãolf Schneider Guido Tornquist.


88

Von d6r Schw6stGrna.rb6Ít in BrasilÍ6n P. Raspe Wenn auch die Zahl def ArbeitsfeJder, auf denen cvangclische Schwe" stern in Brasilien wirken, in den letztm zehn Jahren die glciche geblieben ist, so wurde doch auf diesen die Tãtigkeit der Schwcstern doppelt und dreifach gegen früher in Anspruch genommcn. Schwestcrn dienen in Rio de Janeiro, Nova Friburgo, Curitiba, Join ville, Blumenau, Timbó, Porto Alegre, São Leopoldo, Hamburgo Velho, Montenegro, Sinimbú und Agudo. ín die sen Dienst teilen sich die DiakonissenMutterhâuser Kaiscrswerth mit 50 Schwestem, Bremen mit 2, Wittenbcrg mit 9, São Leopoldo mit 28 und der Gemeinschaftsdiakonieverband Marburg mit 6 Schwestem. Die Mehrzahl der in Brasilien dienenden Schwestem ist zusammengefaBt in der brasilianischen Niederlassung „Ordem Caritativa Evan gélica do Brasil", mit dem Sitz in Porto Alegre, caixa postal 1078. Der Schwestemdíenst ist gewidmet Kranken, Alten, Müttern und Kindern, der weiblichcn Jugend und hilfsbedürfGemeindegliedern. Er bedeutet võilige Hingabe an die Beistand bittenden Menschen. Sie aber ist allcin der mõglich frommen Schwestcr, welche aus Dank und Liebe zu ihrem Heiland Jesus Christus selbsterfahrene Gnade und Barman herzigkeit elende Menschen wcitergifat. Drum ist aller Schwesterndienst schõn und Vorstand-Sitzung schwer zu glei-

chen Teilen. Wie der Mutterberuf ist er reich machend und befriedigcnd, beglückend und verantwortungsvoll Seit Bestehen des Muttcrhauses São Leopoldo gilt der Dienst der âlteren Diakonissen vornehmlich der Bildung der Jungschwestern. ín Zukunft wird der Schwestemdíenst in Brasilien viel mehr ais bisher durch liier im Lande gcworbene Krâfte geleistet werden müssen. Aus der hier werdenden evangclischen Kirche kõnnen reíchlich junge Mâdchen in den Diakonissenberuf eintreten. Seit zehn Jahren ist dafür im Mutterhaus São Leopoldo Gelegcnheit geboten. Innerlich angerührte und bewegte Gemeinden werden aus ihren eigenen Reihen Menschen gewinncn, die den Dienst für Christus an den Hilfsbedürftigen zu .ihrer Lebensaufgabe machen. Die kurze zehnjâhrige Geschichte des São Leopoldenser Mut tcrhauses legt von dieser Mõglichkeit beredtes Zeugnis ab. In letzter Zeit hâufen sich die Bitten um Gemcinde- und um Krankenhausschwestern, die das junge Mutter haus mit seinen wenigen und sehr jungen Schwcstern so nòch nicht erfüllen kann. Die von drüben neu gekommenen Dia konissen cs

am 19. 5. 1949.

sind seit Kriegsende acht — werden restlos zur Ablõsung von Urlaubern oder siecher Schwcstern eingcsctzt. Angesichts der herrdrüben Not schenden kõnnen ausgerechnct Schwe stcrn von dort

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Mutterhaus der Evangel. Schwesternschaft in São Leopoldo.

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am schwersten abgcgeben wcrden. Lande die Zahl der Ordensschwestern Seit vielen Jahren werden vornehmnicht ausreicht und schwerlich je auslich im Krankenhaus zu Porto Alegre, reichen wird. Der ZusammenschluB abcr auch in dcn anderen von Diako- dieser freien Krâfte in ciner fest genisscn geführten Hâusern, junge Mâd- fügten Organisation ist geplant und chen im Haushait und in der Kranken- wird ihren zwcckmâBigen Einsatz erpflcge ausgebildet. Bishcr haben sich leichtem. In jedem Fali, ob Haustochtcr, PHcdiese Pflegerinnen nach vollendeter gcrin oder Schwcstcr, ist cs Aufgabe Ausbildung (sie dauert drei bis vier Jahrc) meist in den GroBstâdten ais der Gemeindc und ihrer Frauenhilfe, Gehilfinnen in Familien oder Sprech- jeglichen bcruflichen Fraucndienst für stundenhelferinnen zerstreut. Künflig die Gemeindc zu unterstützen. und ihm müBten gcrade diese, betreut von den durch Verkündigung des lebenschafGemcinden, aus denen sie hervorge- fenden Gottcswortes aufzuhelfen. Wer gangen sind, den Dicnst übcrnehmen, sãt, wird crntcn. ,,Bittct dcn Herrn zu dem bci der rapid wachscndcn der Ernte, daB cr Arbeitcr in seine Anzahl von Krankcnhâusern auf dem Ernte sendc!“.

Evangel. Krankenhaus Moinhos de Vento in Porto Alegre.


Die Evangelische Frauenhilfe von Rio Grande do SuL Erika Strothmann Schwestcrnschaft hier in Rio Grande do Sul, wenn nicht die einzelnen Seit dem 6. Oktober 1930 besteht die Evangelische Frauenhilfe von Rio Grande do Sul. 13 Frauenhilfen waren es damals, die ihren Beitritt crklãrten, heute ist es eine breite Front Erst langsam ist den Frauenhilfen das Verstândnis für den ZusammenschluB zum Durchbruch gekommcn. Das liegt vielfach an der Lage und der besonderen Entwicklung der verschiedenen Frauenhilfen. Es ist sicher berechtigt, wenn jede Frauenhilfe durch ihrc bcsondere Aufgabe ihr eigenes Geprâge hat, aber das darf nie zur Vereinzelung íühren. GewiB, es kõnnen sich Frauen zu einera Verein zusammen" schlieBen, der sich das Ziel steckt, vorhandene Not zu lindem und Schulen und Anstalten zu unterstützen, aber solch ein Verein ist niemals eine Evangelische Frauenhilfe. Evangelische Frauenhilfe bedeutet nicht Wohltâtigkeit, sie bedeutet vielmehr, daB evangelische Frauen helfen und dienen wollen, weil sie von der Gotteshilfc wissen, die Gott uns m seinem Sohn hat angedeihen lassen. Damit ist Grenze und Ziel evangclischer Frauenhilfearbeit gegeben. Damit ist aber zugleich ausgesprochen, daB diese Arbeit nur in der Gliedschaft der Kirche getan werden darf. Unsere Zeit fordert von uns, daB wir aufhõren eigene Wege zu gehen, Wege, die uns aus der Gemeinschaft lõsen. Wenn evangelische Frauenhilfe den Zusam menschluB der Frauen innerhalb einer Gemeinde bedeutet, so ist die Evange lische Frauenhilfe von Rio Grande do Sul die breite Front der evangelischen Frauen innerhalb der Rio Grandenser Synode, die zum Dienst bereit sind Da handelt es sich nicht um einen ,, neuen Verein, nicht um einen Zweckverband, vielmehr handelt és sich da um das Wissen, daB die Frauen nicht weniger ais die Mânner Glieder der Gemeinde und der Kirche sind und ais

solche aufgerufen sind, den Dienst helfender Liebe zu tun. Wer das weiB, kann eigentlich nicht die Frage stellen: Was haben wir von der Evangelischcn Frauenhilfe von Rio Grande do Sul? Oft genug wird die Ansicht ■ auftauchen: Man merkt von der Evangelischen Frauenhilfe von Rio Grande do Sul nur dann etwas, wenn Fragebogen, Aufforderungen zur Zahlung von Beitrãgen und Einladungen zur Jahrestagung kommen. Es bedarf wohl keiner weiteren Erklârung, daB auch diese Dinge um der Sache willcn notwendig sind, daB aber der Schwerpunkt der Arbeit in anderen Dingen liegt. Neben den groBen Aufgaben, die von der eínzclnen Frauenhilfe nicht getan werden kõnnen, hat sie die wichtige Aufgabe, die Arbeit der einzelnen Frauenhilfe durch Anregungen zu fõrdern und durch gemeinsame klare Zielsetzung zu vereinheitlichen. Das soll geschehen — und ist ja schon zum Teil geschehen — durch Herausgabe der Mítíeilungcn für die evangelischen Frauenhilfen der Rio Grandcnser Sgnodc und Abhaltung von Freizeiten für Frauen und Mütter. Liegt der Wert des Zusammenschlusses aber nicht vor aliem in dem BewuBtsein, in einer Front zu stehen? Ist cs nicht eine Stârkung, wenn 'die Frauenhilfen sich durch Tagungen und gemeinsame Arbeit und Zielsetzung kennen lernen? Aus der Frage nach den Vorteilen, die der ZusammenschluB rait sich bringt, wird bei solcher Überlegung die Frage nach dem Dienst, den die cinzelne Frauenhilfe in der groBen Frauen hilfe von Rio Grande do Sul zu tun hat. Unsere Zeit lehrt uns, daB nur gesammclte Kraft etwas vermag, So will die Evangelische Frauenhilfe von Rio Grande do Sul die Sammlung der Krâfte sein. Dabei darf nicht vergessen werden, daB in den einzelnen Frauenhilfen und ihrer Arbeit die eigentliche Kraft liegen muB. Wir kom men niemals zu einer bodenstãndigen


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91 Frauenhilfen sich tatkrâftig dafür cinsetzen und durch ihre Arbcit die unerlâBlichen Voraussetzungen für dieses groBe Wcrk schaffen. Die i\rt, in der in unseren Frauenhilfen gearbeitet wird, müBte jungeh Mâdchen der Aufruf sein, sich ais Schwester der Evangelischen Frauenhilfen einzureihen in die Front derer, die sich aufgerufcn wissen zur Arbeit. Damit ist der einzelnen Frauenhilfe eine nicht geringe Aufgabe übertragen. So wichtig es ist, daB in unseren Frauenhilfen recht viel gearbeitet wird, so notwendig ist es, daB wir mehr denn jc darauf achten, wie das geschicht, was wir tun. Ob es nun die Besuche bei Kranken und Alten sind, ob es die Arbeitsstunden oder unsere Feste sind, es wird nur dadurch evangelische Frauenhilfearbeit, daB wir alies das in der rechten inneren Haltung tun. Da geht es nun nicht darum, welchen Inhait wir der Arbeit geben, sondem darum, daB wir sie .tun ais Dank für

die groBe Hilfc, die uns Gott in seinem Sohne hat werden lassen. Was der Offenbacher Meistcr Rudolf Koch einmal in seinem Büchlein: „Das Kirchengerãt im evangelischen Gottcsdienst“ gesagt hat, das gilt ja uneingeschrânlrt von cvangelischer Frauenhilfearbeit: ,,VieImehr sollen es Ehrfurcht und Dankbarkeit sein, die uns in unserer Arbeit die Hand führen und so werden wir jederzeit auf die schlichtesíe und einfâltigste Weise den rechten Weg fínden.“ In solcher Besinnung finden die ein zelnen Frauenhilfen das rechte Verhâltnis zur Gesamtfrauenhilfe. Dieses Verhâltnis ist kein anderes ais das der Gemeinschaft, ais das des Miteinander. Das Wesen der Arbcit der einzelnen und der Gesamt-Frauenhilfe liegt in dem Worte: Hilfe. Evangelische Frauenhilfe von Rio Grande do Sul heiBt nichts anderes ais das; wir evangelischen Frauen wollen einander helfen, daB wir anderen recht helfen kõnnen.

40 Jahre Gustav-Adolf-Werk in Rio Grande do Sul P. Vath. Schon 12 Jahre tobte der furchtbare die ev^gelische Kirche war gerettet. Krieg in Deutschland, der 30 Jahre Zur Erinnerung an den Todestag dauern und die noch so junge Gustav Adolfs vcrsammelten sich 200 g^^gelischc Kirche vernichten sollte. Jahre nach der Schlacht bei Lützen, am Oa erschien am 25. Juni 1630 der 16. November 1832, viele Tausende jViann, der dem Kriege die entschei- von Evangelischen auf dem damaligen dende Wendung gab: Kõnig Gustav Schlachtfeldc, um das Gedâchtnis des Adolf von Schwcden. In der groBen groBen Kônigs dankbar zu bcgehcn. Schlacht bei Brcitenfeld besicgte cr die Da erwachte unter ihnen der Gedankc, Heere des Kaisers. Der Protestantismus dem Kõnig ein Denkmal zu setzen, das war gerettet. „Gustav Adolf, Fürst und daucrnder warc ais Stein und Erz. Held, rettete bei Breitenfeld Glaubensfreihcit für die Wclt.“ Sicgreich durch- Man beschloB einen Verein zu grúnzog der Kõnig, in dessen Heer strenge den, zur Unterstützung derjenigen Evangelischen, die unter den Katholiken Manncszucht und aufrichtige evange zerstreut wohnen. So entstand der lische Prõmmigkcit herrschtcn, die Gustav-Adolf-Verein. Sein Wahlspruch Lande. Überall wurde er von der evan gelischen Bevõlkerung jubelnd und mit ist: ,,Lasset uns Gutes tun an jederDank gegen Gott empfangen. Am 16. mann, allermeist aber an des GlauNovember 1632 sicgte sein Heer noch bens Genossen." (Galatcr 6, 10). Durch cinmal entscheidend über die Feinde in ihn wurden schon zahllose Gemeindcn der Schlacht bei Lützen, aber der Kõnig in der ganzen Welt mit reichlichen . sclbst fiel. Gefallcn war der Held, aber Unterstützungen bcdacht.


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Gustav Aãolf vor ãer Schlacht hei Lützen. Auch innerhalb unserer Kirche arbeitct der Gustav-Adolf-Verein unter dem Namen Gustav-AdoIf-Wcrk“. Dícses Werk feiert in diesem Jahre sein vierzigjãhriges Bcstehen, dcnn es wurdc am 16. Januar 1910 im Vereinshause des Gesangvereins Frohsinn in Hamburgo Velho gegründet. Sein erster Vorstand sctzte sich zusammen aus den Herren: Pfarrcr Fr. Pechmann, Lehrer Samuel Dictschi, Pfarrer Dr. W. Rotcrmund, Pfarrcr- E. Hübbc und Druckc" rcibcsitzcr Sailc. Scit scinem Gründungstage sind Strõmc der Hilfc und damit des Segens vom Gustav-AdolfWerk hinausgegangen in unseren ganzen Staat Rio Grande do Sul. Zahlrciche Gcmeindcn, Pfarrer und Lehrer kõnncn davon crzâhlcn, wie ihncn das Gustav-Adolf-Werk in Zeiten der Not trcu zur Seite stand und nicht müde wurde, mit der Tat zu helfen. Was ist nun heute die Aufgabe dieses Werkes bei uns? Seine Aufgabe ist, dort zu helfen, wo kleine Gemeinden sich nicht selbst helfen kõnnen. Wie hilft das Gustav-Adolf-Werk? Durch zinslose Anleihen. beim Bau von Kirchen, Pfarrhâusern und Schulen oder dem Kauf von Glocken; durch Schcn-

kung von Altâren, Kanzcln, Taufsteinen, Altargerâten u. s. w. DaB dies bei uns in vielen Fâllen bittcr nõtig ist, braucht nicht gcsagt zu wcrden. Wohcr bekommt das Gustav-AdolfWerk seine Mitíel? Zum klcincren Teil aus Kirchenkollekten, zum grõBeren aus der „Gustav-Adolf-Kindcrgabc“. Diese Kindergabe ist seit Jahrcn die bekannteste Sammlung der Kiichc und dies wohl deswegen, weil es die einzigc ist, die sich an alie wendet, ohnc Untcrschicd von reich und arm. Dcnn eine kleine Gabe kann jcder geben und gibt sie gcrnc. AuBerdcm \vird das Kind schon frühzeitig angeregt, sich für seine Kirche einzusctzen. Durch vicie kleine Gabcn, die unsere Kinder alljâhrlich sammeln, wird es dem Gu stav-Adolf-Werk mõglich, sein groBes Werk zu treiben. Es gilt dabei der Grundsatz: Was aus den Gemcinden kommt, geht wieder in die Gemcinden hinein. 40 Jahre arbeitet nun schon das Gustav-Adolf-Werk. Mõge der Hcrrgott weiterhin sein Wirken bcgleitcn, daB es geschehe zum Segen unserer Gemcinden, unserer Kirche.


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^mer. der das Leben gewinnen vúollte. P. Schaefke. Wilhelm war schon der rechte. Jung, gcsund und lebenslustig. Seine blauen Auaen schauten mutig in die Welt. Die derben Fâuste. harte Arbeit gewohrit, wollten dem Leben schon die B-eude und das Glück abgewinnen. Dumm war er auch ganz und garnicht. Einem «íolchen Menschen steht doch ganz ge.víB die Welt offen. Nur Zupacken muB er man, raus aus- der Enge! So ging Welt. die weite, bunte in hinaus Schon war sie, wo und wie er sie auch traf. Und Glück hatte , er. Es heftete sich geradezu an seine Fersen, Die armselige Hütte der Eltern, in der . nur die Sorge tâglicher Gast war, verschwand in dem schillernden Leben. Wie ganz anders lebt es sich doch, wenn nicht tagaus tagein dieseibe wird. Sorgenmelodie gesungen Wilhelm hatte unbandiges Glück. Er stand dicht vor der groBen Freude, die das Herz erzittern lâBt. Zeitungen schrieben bereits seinen Namen. Er groBe Glück, das ich in der Welt suchen ging. Nur noch ein letztes Wagnis, noch einmal und unerbittlich in die, Râder des Schlcksals greifen, dann, Wilhelm, bist du ein groBer Mann, das ganze Leben mit seiner Freude ist dein! Es geht doch nichts über den Willen des Menschen Man braucht doch garmcht imfflcr wie ein Bettelnder vor dem Himmel zu stehen. Festen Schrittes über die Erde gehen. Kopf und Arme gebrauchen, dann beugeii wir jedes Geschick in unsern Dienst. Am Abend eilte er in den geselligen Kreis seiner Freunde. Das wird heute ein Abend werden! Die werden Augen machen, wenn ich ihnen diese Kunde hier schwarz auf weiB zeige. Mit leichten Schritten eilt er dahin. Er sieht nicht den tiefen Schlund, den StraBenarbeiter in den SchoB der Erde ge-

bohrt. Sein FuB stolpert, er stürzt, schwarz gleitct ç.s an den blauen Augcn cntlang. Ein dumpfer Aufschlag, die Sinne entschwinden, leisGS Stõhnen — Bleich liegt dringt aus der Tiefe. er in den weiBen Kissen der Krankenstube. Der Hrzt ist- sehr ernst, seine Züge verraten nichts Gutes. Das BewuBtsein des Kranken ist noch nach Stimden nicht wieder gekommen. Da sinkt eine alte müde Frau am Krankenbett auf die Knie. Sie streicheit mit zitternden Hânden die blassen Züge: Wilhelm, mein Junge, das Schicksal wolltest Du meistern, nun hat es Dich zertreten, zertreten in Deinen glücklichsten Stunden, dicht vor Deinen Zielen. Armer, armer Bub. Und nichts hast Du in den Hânden und der Seele ais dieses Zertretensein. Das muB schwer sein. Nichts, nichts haben, wenn die Râder des Lebens die beste Kraft zermalmen. Wilhelm, ich hoffe, glaube und bete für Dich.“ Der Kranke schlâgt müde die Augen auf: Mutter? Ja, bete und glaube für mich. Du weiBt, ich kann es nicht mehr. O, dieses Leben! Es schillert in allen Farben, und doch eine Seifenblasc, streckt man die Hãnde danach, zerplatzt alies in ein Nichts. Dieses. Laufen nur nach Gewinn und Erfolg hat mich bis in die Seele zertreten. Ich muB gehen. Mutter, muB ich ohne Hoffnung gehen, ohne Hoffnung, ganz arm und zerschlagen? — Nein, mein Junge, Gott ist grõBer ais Dein zertretenes Leben. Er will Dir Freude, Friede und Hoffnung schenken. Das groBte Glück, das Menschen überhaupt erjagen kõnnen. Die Glasscherben Deines Lebens kann er zu einem Ganzen wieder zurecht bringen. Schwere Tage gingen dahin. Das junge Leben hing nur noch lose am irdischen Sein; noch ein Fieberschauer, dann war alies aus. Und darum war


94 €S fast wic ein Wundcr, daB der Krankc nach banger Nacht die Augcn õffnete und ein frohes Lãchein über die Züge glitt. Er gesundet. Und ais er zura -ersten ■ Male mit dem StelzfuB seiner Mutter enígegenschreitet, da ruft cr voll dankbarcr Freude: Mutter, ich habe nun doch noch das Lcbcn gewonncn! Sieh, das Holzhcin und die Schmcrzcn in der Brust werden Bcgleiter meines Erdenlebcns sein, aber da drinncrL in der Brust hat das Lcben nun doch angcfangen. O ich Tor, der

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ich glaubtc, daB die bunte Seifcnblase Leben bedcutet. . Ich weiB nun, von innen muB man leben. Mutter, ich habe wieder glaubcn und beten gelemt. Nun bin ich froh und frei. Und Du warst es, Du mein gutes Müttcrlein, die mir den Blick über den Alltag hinaus wiedergab. Da falteten sich still die Hãndc und leisc und innig klang es durch den Raum: „Ewigkeit in die Zeit leuchte hell hincin, daB uns werde klein das Kleine und das GroBe groB crschcine, serge Ewigkeit."

Der (Denscl) Smpfangen unô genâl)ret vom Weibe wunòerbar Rõmmt er unb siet^t unò f^õret Unò nimmt òes Trugs nidjt wal)r; 6elüstet unb beget)ret, Unb bringt sein Trânlein bar; Veracbtet unb verebret, F5at Sreube unb Gefabr; Glaubt, sweifelt, wâl^nt unb lel^ret, Bült nicbts unb alies wabr; Êrbauet unb serstõret, Unb qualt sid} immerbar; Sd)laft, wad)et, wad)st unb sebret, Trâgt braun unb graues I5aar — Unb alies bieses wabret, Wenn’s b°d) Kommt ad)3ig Jabr. Dann legt er sid) 3U seinen Vâtern nieber, Unb er Kommt nimmer wieber. CT)attí)Ías Clauòius

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Evang. Kirche Leprosenheim Itapuã (B. G. Sul), eingeweiht am 19. Dezember 1948.

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àiêMâ Evang. Kirche in São José do Cai, Pfarrbezirk Nova Petrópolis, (R. G. Sul).

« Ev. Kirche in Turvo, Campo TJovo, Pfarrbezirk Três Passos, (R. G. Sul), eingeweiht im Januar 1947.


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Evang. Kirche in Bosque, Pfarrl>ezirk Cachoeira do Sul, eingeweiht am 23. Januar 1949. RECHTS: Evang. Kirche in Ponte do Rio Pardinho, Pfarrhezirh Rio Pardinho, eingeweiht am 1. Mai

1949.

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Evang. Kirche in Esperança, Pfarr bezirk Três Passos, eingeweiht iih April 1946, Turmweihe u. Glockenweihe im September 1947

Evang. Kirche in Moreira, Pfarrbezirk Sander, CR. G. Sul), eingeweiht o/m 23. Ja~ nuar 1949.


Evang. Kirche in Sto. Antônio, Pfarrbezirk Três Passos, (R. G. Sul), eingeweiht im Novemher 1948.

Inneres ãer 1949 erneuerten Kirche in Lajeado, (R- G. Sul). RECHTS: Inneres der evang. Kir che in Feijão Miúdo, Pfarrhezirk Três Passos (R. G. Sul),eingeweiht am 20. Fetruar 1949.

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Die « neue Kirche in ^^rasinho.

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Evang. Kirche in Essigpikaãe, Pfarrhezirk Marques de Souza, (R. G. Sul), eingeweiht am 29. Mai 2949.

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LINKS: Evang. Kirche in Roca Sales, Pfarrhezirk Corvo, einge weiht am 31. Oktober 1949.

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Turmund Glockenweihe in Iracema, Pfarrbezirk Porto Feliz (S. Catarina), am 6. Fehruar 1949.

Martin Luther-Kirche zu Erechim (R. G, Sul), eingeweiht am 24. April 1949.


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legmann Dr. Fausel.

Eín Dank- und Gedenkwort Wer im April oder Mai 1946 in die Tipografia Mercantil in Porto Ale gre kam, traf dort den Papa Siegmann an, genau so flink und klein,

schen Begeisterung in die Arbeit geworfen. DaB diesc Arbeit angepackt wurde, war notwendig, daI3 aber einer angcsichts der zahllosen politischen, T

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Willy Siegmann so unermüdlich und funkelnd wie sonst, aber zugleich erfüllt von einem wahrhaft heiligen Fanatismus, gegen den es keinen Widerstand gab: Das Hilfswerk für drüben war eben im Anlaufen, das Comitê de Socorro à Eu ropa Faminta, die SEF, war entstanden und Willy Siegmann hatte sich mit der ganzen Kraft seiner altruisti-

finanziellcn, wirtschaftlichen und psgchologischcn Schwierigkeiten sich einfach mit aller Macht ins Zeug legtc, das war keincswegs selbstverstandlich. Da war aber einer, der mit dem biblischen Gleichnis ernst machtc, der nicht Geschâft noch Familic, nicht Krankheit noch sonstige Note vorschütztc, son dem ohne viel Worte, ohne einen


TI 100 groBaufgeblasenen Apparat zur Tat silianerin und Vater von acht brasiliaschritt. Hier konnte man jenes prak- nischen Kindern, bei der Beschlagnahme tischc Christentum sehen, mit dem reichsdeutschen Besitzes in der Kriegszeit seine ,,Quote“ anzugeben und einandere ais billigcm Aushângeschild Pro paganda gemacht hattcn oder machten. ziehen zu lassen. Schmunzelnd konnte Fast ein halbcs Jahrhundert war es cr erzãhlen, wie man ihm auf der Bank her, daB Willg Siegmann in Bcgleitung bcdcutete, ais „Privatmann“ habe cr sciner verwitweten Mutter, einer Xante, hier kein Recht zu erschcinen, wie man scines Bruders Fritz und seiner drei ihn aber ais Geschãftsführer der SEF Schwestem die Vãterheimat verlassen dennoch jederzeit vorlieB. hatte. In cinem kleinen Restaurant eines Am 7. April 1946 hatten die beiden Onkels in Tristeza, nachher in der Jesuitenpater Pauquet und Rambo inKeBlcrschen Hutfabrik verdiente er scin folge einer aus Schweden ergangcnen erstes Geld und erst nach langen, har- Bitte den Gedanken zur Gründung der ten Arbeitsjahren konnte er mit sei- SEF gefaBt Wenige Tage spãter traf nem Bruder zusammen die Tipografia Pater Pauquet mit Willg Siegmann zu Mercantil begründen. Das kleine, bil- sammen und hat in ihm, nach seinen derbepflastcrte Geschãftszimmer neben eigenen, bei der Traucrfeier für Willg dem Laden sollte eínmal zu einer Art Siegmann geãuBérten Worten, den Hauptquarticr der SEF werden, wo Mann gefunden, ohne den die praksich neben der tãglich zustrômenden Arbeit der SEF gar nicht zu.Geschâftspost ganze Stapel von Bitt- tische standegekommen wãre. Wenn alie und Dankbriefen, von. Schiffs- und Hoffnungen fehlzuschlagen schienen, Ladepapieren, Frachtscheinen und Gesuchen hãuften. Die fúr andere be- wenn die Ausfuhrbcwilligung verweigert, das Navicert vorcnthalten und stimmte Arbeit, die Willg Siegmann Beschwcrden jeder Art (und wie vicl jahrelang im alten Porto Alegrenser Frçchhcit, Dummheít und HerzenstrâgTumerbund, der heutigen Sogipa, oder heit konnte sich zu nichts anderem ais ais AusschuBmitglied und Kassierer des zu solchcn Klagen aufraffen!) den leieinstigen Hilfsvereins, der jetzigen As sociação Beneficiente e Educadonal tenden Mânnern der SEF entgegengc1858, geleistet hatte, wurdc für ihn schleudert wurden, dann verbiB sich die Vorstufc zu seinem letzten groBen Siegmann noch mehr in diese ihm heiWerk. Uneigennützig hatte er schon lig gewordene Sache. Kindlich konnte immer vielcn Vereinen und Einzelnen er sich über die Dankbriefe freuen, aber wenn man ihm und seinen Mitgedient, er hatte am Zustandekommen arbeitern schmãhlich an die persõnder Liga Atlética Riograndense mitliche Ehrc gehen wollte, dann konnte gewirkt und er war einer der wesentcr auch reichen Kluqschnackern ihr lichen Mitbegründer des aus der HinGeld vor die FüBe pfeffern. Es dcnburqschule hervorgegangenen Gi násio Farroupilha gewescn. Vereins- wahrlich kein Vergnüqen, bei Wind mitglieder, Geschãftsleute, Mânner und und Wetter in ganz Südbrasilien herFraucn aller Schichten und Stãnde. umzureisen und Gaben zusammenzuDeutschstâmmige und Lusobrasilianer. fechten, wenn man dazu noch sehr Katholikcn und Evangclische kannten krank war und ciqentlich zuhause sein und schâtzten ihn, wenn es auch immer Geschãft leiten sollte. Die cchte Hilfswieder einige gab, dcnen er mit seiner bereitschaft der meisten, die um Soenangriffslustigen, direkten Art auf die den angegangen wurden, war für SieqNerven gehen mochte. Er scheute sich mann der schõnste Lohn und Dank. nicht, den deutschen Parteipolitikastern Das Werk der SEF mit seinen Grundihre Grenzen zu zeigen, er weigerte gedanken der Allgcmcinhilfe und Übersich aber auch ais Mann einer Bra- konfessionalitât wurde so zu der bis

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101 jctzt grõBten, gemeinsamen Leistung der Deutschstâmniigen Südbrasiliens. die In gedrângter übersicht seien Leistungen der SEF noch einmal zusammcngefaBt: Der Gesamtwert der verschickten sich auf etwa ^65.000 Waren belâuft _ Contos (Cr$ 65.000.000,00), die Frachtspcsen bis Goeteborg erreichtcn die Hõhe von Cr$ 6.086.249,00. Es sind, kleineren Zwiabgesehcn von einigen schensendungen insgesamt zehn Sendungen abgcgangcn, die sich alie zusammen auf 4.226,471 Tonnen belicfen Um ein etwaigcs Bild von der Mannigfaltigkeit der Sendungen zu geben bringen wir die genauen Zahlenanqaben der grõBten aller Sendungen, der siebenten, die der Dampfer Sao Francisco am 23. Oktober 1947 mit nach drüben nahm. Es waren 1.004,092 Tonnen, deren 14.724 Einheiten sich folgendermaBen zusammensetzten: 1.322 Kisten Liebesgabenpakete zu je 5 Kilo::: = 238.791 kg; 10 Kisten Legramm = 773 kg; 16 Ballen Leder = der íioõ kg; 75 Kisten KIeid®r = 9.079 irn- 5 Kisten Schuhe = 565 kg, 153 Bailen Decken = 15.898 kg; 1.421 Kisten Fleischkonserven — 41.993 kg, 66 Kisten Fis^h = 4.399 kg; 20 Kisten 1.077 kg; 470, Kisten Wc^í^^Sl.Slõ kg; 40 Kisten Honig 3 381 kg; 1.038 Kisten Schmalz == 67 032 kg; 156 Kisten Haferflocken = 4 782 kg; 701 Sack Stârkemehl = 42120 kg; 1.006 Sack Zucker = 60;421 kg; 250 Sack Linsen = 15.000 kq; 600 Sack Bohnen = ^91 6.384 Sack Reis = 383.040 kg; 1.000 Sack Kaffee = 60.000 kg. In der Zeit vom 6. Juni 1946, dem Abgang des ersten Transportes, bis zur letzten Sendung am 25. Juni 1949 wurden insgesamt vcrschifft: 9.687 Sack Bohnen, 2.383 Sack Linsen, 1.707 Sack Zucker, 2.529 Sack Kaffee, 14.242 Sack Reis, 1.545 Sack Stârkemehl, 2.679 Kisten Haferflocken, 1.691 Kisten Mai-

zena, ^88 Kistcn Honig, 620 Kisten Seifc, 114 Kisten Fisch, 187 Kisten Schokolade, 3.601 Kisten Schmalz, 12.348 Kisten Fleisch, 228 Kisten Klei" der, 122 Kisten Schuhe, 14 Kisten Mcdikamente, 8 Kisten Nâhgarn, 4 Kisten Nâhnadeln, 76 Ballen Stoffe, 159 Ballen Decken, 57 Ballen Tabak, 194 Ballen Leder, 37 Fali Speiseõl und 6.083 Kisten Liebcsgabenpakete. Mchr ais 100.000 Empfangsquittungen für Pakete, tausende von Dankesschreiben licgen heute im Archiv der SEF. Statistiker mõgen all diese Zahlen zu ihren Berechnungcn verwcnden. Wir wissen, daB mehr dahinter steckt ais Zahlen und statistische Exempel. Denn eincr hat diese unermüdlichc Arbeit, Aufregung und übermenschliche Anstrengung mit scinem Leben bezahlt. Ais die neunte Sendung fast zusammengestellt war, riB ein Schlaganfall .Willy Siegmann am 8. September 1948 aus dem Leben. Scine Beerdigung wurde zur grõBten, die Porto Alegre seit Menschengedenken geschen hat. Seine evangelischen òlaubensgcnossen und seine katholischen Mitarbeiter, Tausende, denen er durch die SEF einen Weg zum tàtigcn Hclfen gebahnt hatte, gabcn ihm das Gelcite. Noch wenige Tage vor seinem jãhen Tode standen wir mit ihm, Pater Pauquet und Pastor Evers zusammcn . in seinem kleinen Zimmer. Da straffte er sich plõtzlich hoch und sagte: „Auf den Siegmann kommt es nicht an; der kann jcdcrzeit sterben. Aber dann sollt Ihr trotzdem wcitcrmachen, denn solange es Not gibt, muB qeholfen werden!" In seinem Geist, im Geiste des wahren Helfens ist es darum gehandelt, wenn die heutige Leitung der SEF beschlossen hat, daB trotz vorlâufiger Sammel- und Sendepause, die SEF weiter bestehen bleibt und im Augenblick der Not sofort ihre âuBere Tâtigkeit neu aufnehmen wird.


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Der engel bes tõerrn gebt burcbs Canb. Was íiebt er ? '

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Brennenbe ôtabte, sevftõrte f^ircben, fliebenbe COenfcben,^ ,,Die fõerrlicbt^eit òer €rben mufe Kaucb unb Bfcbe werben“. Wilb flattert ber ODantel im beifeen Btem ber Cüfte, bie von ben S^euerbrdnben ber webeti.

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Die (õõlie ijt loe! Bber Gott ift 3ur Stelle. Wo er tjt, ba gibt es immer wieber einen Bnfang.

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))pflüget ein HcuesT - beifet es ba. Wenn es nur wirklicb ein Heues \\t Wenn nur nidit ber alte I^aber unb Heib, ber alte Rocbmut, bie Untreue unb Glaubensbürre mit binein gebaut werben in bas werbenbe tõaus.

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Bcb, bafe in iebem Heuanfang ber CDeníd)en immer ídjon ber 6amen- keimt 3U einem künf.íigen 6nbe mit

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Sd)red^en! Wo3u ber Scbrecken? Wo3U bas Cnbe? Über Baucb unb flammen leucbten bie Sterne! Da binauf langt kein CDenícbengriff, kein Dolcbítofe,

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kein 5(bufe. In Gottes íõdnbe líegen bie Sterne wie glifeernbe Steind)en in ODenícbenbanb. Gott waltet unb lenkt. Der tõrid)te CDeníd) meint bie Gügel 3U fübren, unb immer wieber geben bie Roííe bes Sd}id^sals ibm burd). In Wübrbeit aber laufen alie faben in bes Gwigen íõonben sujammen. er fübrt ber CDenícbbeit Ge^cbicke burd) I^atattropben, Stürse, Guíammenbrücbe binburd). Gott, bein Weg ijt beilig. Gr fübrt 3um 3iel.

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as sind dcinc Hande, tüchtíger Bauersmann! Deine starkcn, schwieligen Arbeitshândc. Von Jugend auf haben sie im Boden gewühlt, und sind dabei hart geworden imd rissig. Wieviel Früchte sind durch dcinc Finger geglitten! . Du durftest sie vom Stempel brechen, aus dem warmen, würzigen Erdreich hebcn. Deine Hande haben sie gewogen ais erste, die tausend und abertausend Frúchtc. Froh warst du ob ihrer Schwere, traurig, war die Ernte nur karg. Aber ob deine Mühe sich lohntc oder nicht —

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immer aufs Neue haben deine Hande den Pflug gcgriffen, haben die kostbare Saat dem Acker vertraut. Wann wâren sie müde gewesen und lâssig, deine Arbcitshânde, Bauersmann? Aber siehe, hier ruhen sie! Freilich nicht auf seidenem Kissen — auf dem Hackenstíel halten sie Ruh! Drunten im Dorf lãuten die Glocken den Abend cin. Da hãlt der Christenmensch inne in sciner Arbeit und schaut nach oben. ■

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Und wcnn der Mund auch keinc Worte findet, durch das Herz weht ein Klang: Der Herr, unser Gott, sei uns freundlich und fõrdere das Werk unscrer Hande bei uns; ja, das Werk unserer Hande wollc er fõrdern! Sind’s deine Hande, lieber Bauersmann?

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Wie zum Gcbet sind sie gefaltet um den Haekenstiel, die nimmermüden Hande.

P. Warnke.

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106 En Hãnnelche um de Glauwe. No e’me wohre Bericht von Â. C. H. „Dat woar jo dann oach gelung“, soaht de alt Jqschte-Vadder immer, wenn er en gude Witz orrer en schcen Stickelche oangefang hot ze verzehle. Deseiwich Vadder, wo mer das do verzehlt hot, de soaht: Das is dann mo ncwc langst gangl Bassiert is die wohr Gcschicht in der Perlhihnerpikad, wo in de ganz frichere Johre noch voich de Maragattereflezion, de Reinehr Joab sei Bodege hatt’. ^Iwiche Zeite honn in de Pikod ais noch vicl Deitschlànner gewohnt. Un wie die das so vun driewe gewehnt woare, honn se sich Sunndoags nomraidags im Joab sei „Gastwirtschaft“ zcsammegefunn, honn gemietlich diskereert, ais en Glãs’che Wein gctrunk un en billiche Schoofkopp gekloppt (nett so dick, weil de Streler Poder woar oarig schroh dcgechc, un de Konventer Parrer hots oach net gern gelitt!) Do kimmt jo oan so’me rehniche Sunndag en Kerl dat rin, mit en alte verflicktne Japune oan un en schabbiche Hut uffm Kopp, un bloBficBich. Wierer dorich die Deer rinkomm is, hot em oach schun eener zugeruf: „HoUa, de Herr Ministerprãsédcnt is ingetroff, jetze kann’s Palaverment ereffent werreí Wirt, gebt dem Dalkert Alfrcd mo’n GloaB Wein. Die nci Republik bezahlfs, weil er selwer jo doch kc blauer Wentin im Sâckel hot“. „Jo“, soaht de Dalkert, maulfertich wierer woar: „deer ,Verdrehter‘ vun de Nazion, die Sifzung is uff. Un zeallererscht schloahn ich vor, soll dem Mulejoab sei Fritz, weche Amtsbeleidichung, verurteilt werre, de Wein selbscht zu bezahle. Das Nist uffm Ratzeberg (Ferrabraz) is noch net so iang ausgereichert, fa daB die Muckerbiebche ’s Maul schun wirrer so groB uffreiBe tcrfe“. Die Antwort woar jo dann doch gelung, un mit ● Juwel un Lache honn all dem Dalkert Alfred Beifall zugetrunk, wie de sei GloaB

oangesctzt hot. Un de Wirt soaht iwwich'n: „Pusche, Alfred, du bischt doch werklich en Stoatskerl! BloB schoad, daB du net oach katholisch bischt wie ich; weil wenn du katho lisch wârscht, dâr’ich deer jo tirekt en haleb Kolnie Land schcnke. Awer, gelle, das dãt deer oach net so oarich diene, sonscht miBte am End noch schaffe lcrne?l“ „Oho“, soaht dodruff de Alfred; „ich honn doch noch en stark un gesund Fraa wo schaffe kann; un das lewriche, was net is, kann jo noch werre!" Hinner aus'm Eck hot do groad jemand en Flasch Wein bcstellt, un de Wirt is denoh gang. De Dalkert Alfrcd tiot sich weiter mit de annere unerhall, bis er schlieBlich mit dene hcmgang is. — Wie awer mei Alfred bei seiner Alt mit de Mattkui unnich’m Vordach geseB hot, soahrer uff emol: „Jetze kinnt mer leicht zu e’rae Stick Land komme, Wieso? wemmer katholisch wâr". wollt das Lisbet wisse. „Eí so", soaht de Alfred, ,,de Reinehr-Joab soaht, er dât mer'n haleb Kolnie gewwe, wenn ich katholisch wâr. Was meenschte, wolIemcr’s net schnell werre?" „Na‘‘, soaht ihns, „ich weeB net, eb dodraus en Sege fa uns komme dât; awer mach, wieschtu am beschte denkscht". Das woar noch lang net Doag, do woare die zwoi schun uffm Weg no Strehle niwwe, fa bei de Poder sich romdaufe se losse. Dém honn se awer net gesoaht, fa was se sich romdaufe losse wollde. Un dem woar.’s aach recht, weil er hot sich gefreit, daB die Leit ganz vun sclwert komm sin. Een Woch lang muschte se dat bleiwe un beim Poder in die Unnericht gehn; dann honn se’s sogoar schriftlich krieht, daB se jetze katholisch wãre. Uffm Hemweg sin se jo groad dem Konventer Parrer zwerich komm; un das Lisbet is aach schun nerwees gebb. Hall bloB dei Maul", konnt cm de


107 Alfred noch zubischpere, do woar de Parrcr schun ganz dicht un soahti Na Dalkert woart deer spazicrc gcmach ich hónn eich jo am Suiindag nct in de Kcrich gesiehn?“ En bis’che unsicher soaht dodruff de Alfred: „I—a. ã was mci Fraa is, die hot ais immer was ze plâschtere, un do ware meer mol an Strchle bei das schwarz Candocke gemach; das weeB alsmol Rot.“ De Parrer hot dodriwwe sei graue KoDP geschiddelt und debei was gebrebclt vun Zauwerei un so, un wann do mol bloB nix Schiimmeres draus werrc dât. Awer die zwoi sin doch noch gut langst komm. — Dem Dalkert Alfred woare jo sei Lebdoag schun immer die Werkeldoage vicl zu lang, un die Sunn- un Feicrdage zu korz; awer die do Woch is’m dann doch de lângscht vorkomm. Das wollt jo ewig nct Sunndag werrc; un dc Alfred hot in Ungeduld nore so nediewert fa beim Reinehr Joab ze gehn. Frieh middags, dc Nochbcr woar noch beim Sai-fittere, do is mci Al fred schun noh dc Wende gctrippelt, wo er de crschtc woar. So schwcr wicrer oach sei Ungeduld packc kunnt, horrer dann doch abgewoart, bis next die ganz Nochbcrschaft beinanner woar, weil er wqllt glcich die Zeicr debei honn. Dann, wicrer sei Paljczigar fertich gcwickclt hatt’, un wicrer dat Feicr droangebrach hatt', do is debei oach de SchuB losgang, wo schun lang uffn Zindspulctt gewoart hatt’. „Du, Joab“, so is dc Dalkert, mir nix dir nix, rauskomm; „dcnkschtc noch droan, wasté vor vcrzchn Doag gcsproch hoscht?“. „Jo, du infcllicher Tappes, wo wcrr’ ich das wisse; meer rcd’t viel, wcnn dc Doag lang is . „Ei ich wccB es noch, un die NochberschIcit dohic werrc’s ais oach noch wisse: du soahscht, wenn ich katholisch wâr, dãtschtc meer en halcb Kolnic Land schcnkc. Un jetzt sin ich katholisch; do honn ich én Schrciwens vum Poder, do stchfs drin . . “ Do woare strammc Katholike un gude Protestante in de Wende. Die

sin jo sunscht immer gut mitnanner romkomm; awer so eenmicdich woare se doch nie geweest ais wie jetz, wo se mitsammc, mit groBem Halloo, Un de Dalkert Alfred ausgelacht honn. de Wirt wollt next sei Tonbank mit de Fauscht inschloahn, awer vun lauter Lache is em de Leibrieme geplatzt, do muBtc sei Hosse feschthallc. Dann soaht de Joab — un dem Alfred sei dãppisch Gesicht is. immer lânger wohr —: „Do heert doch groad alies uff, Alfred! Ich soaht, wennschtu katholisch wârscht, awer nét wannschtes werrc dâtscht, hahahal" De Alfred is dodruff rot gcbb wie en Píru; er wollt noch was soahn, awer in dem Tumult is cr goarnet mchr zu Wort komm. Wie crnschfs ihm oach um de Harnicl, mch nadierlich um das Gcschenk ais wie um de Glauwc, zc duhn woar, rauschter doch insichn, daB die annere’n goarnet ernscht genomm hon. Ganz kleen un niddcrgcschlah horrer sich dann hchlich rausgeschlich un hot noch lang Zcit gcbraucht, bis er die Kmrasch gcfunn hot, mit dc Blamasch dem Lisbet unnich die Aue un Fcischt ze tretc. — Spãtcrnaus is dc Dalkert AJfred werklich en ganz strammcr un fanatischer Katholik gebb. Awer das Romdaufe hot cm doch ke Sege gebrung. Dc Poder hot cm ais Belohnung fa sei Bckehrung en Lchrerstcll gcbb, fa daB er sich nomol en Oansiehns verschaffe kennt. Wie awer sei Glauwensfanatismus mo so wcit ins wilde Kraut geschoB woar, daB cr sei Fraa fa’n Mutter Gottes oangezoh hot ún die Schulkinncr zwinge wollt se oanzebctc, do woar doch sei MoaB voll. Was die werklich gude un veminefdiche Katholike woare, honn’en mit dc Rcljc fatgejoaht. Dodenoh horrer sich in dc Gcjcnd niemch sichn gcIoB un werd ganz gcwiB crjcnswo jâmmcrlich sei Lewe hingebrung honn. So kann’á cm ais gehn, wammer um sei gude evangelische Glauwc schnccdçn Gcwinn’s wille" (wie de Parrer ais soaht) verhannele will.


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EIN SCHLINGEL? P. Schafke.

Fritz war €in Schlingel. Das war beí den Leuten dne ausgemachte Sache. Seíne struppigen Haare, die jedem Kamm oder Bürste boshaft widerstanden, seiric Blitzaugen, in denen es auch in ernsten Augenblicken immer funkelte, sodaB man nic wuBte, ob sie lachten oder traurig waren, galten ais besondcre Kennzeichen seiner Schlingelhaftigkeit. In der Schule hatte er nic einen ganzen Griffel oder Bleistift. Nur elende Stumpen. Und wcr wuBte, wo er die her hatte? Ordnung schien der Fritz überhaupt nicht zu kennen. Stets kam cr zu spãt. Immer hatte er etwas vergcsscn. Seine Schulaufgabcn waren flüchtig und dazu noch falsch gemacht. ím Schõnschreibhcft sah cs bõs aus. Fast auf jedcr Seite einen Klex, ais hãttc er mit dem TintenfaB den Teufel vcrjagcn wollen. Und die Rechnungen! Du liebe Zcit! Adam Riesc, der Rcchcnraeistcr, hat in scinem Grabe, wâhrcnd Fritz mit den Zahlen hanticrte, sicher keinc Ruhe gehabt. Abcr damit nicht genug. Man wuBte vicl Schlimmercs von ihm. Auf der StraBc ârgertc er jcdcn Menschcn. Die Kleincn schrien auf, wenn Fritz sichtbar wurdc. Entwcder wollte cr ihnen ein Spiclzeug zertreten oder wcgnehmen. Irgcndetwas tat er bcstimmt. Gesehen hatte es zwar bisher noch niemand. Aber einer, der so aussicht? Eines Tages . war nun wieder etwas AuBcrgewõhnlichcs gcschehen. Am Abcnd zuvor hingen . im Pfarrgartcn noch die prâchtigsten Apfcl, rotwangig und golden. Zum vollen Reifsein fchlte nur noch der letztc SonncnkuB. Und nun — an díesem Morgen waren sie fort. Auch nicht ein einziger hing mchr am Baum. Wcr hatte die Diebeshand ausgestreckt? So ein cnttâuschter Morgen! Selbst die Goldstrahicn des jungen, lachenden Tages 'konnten keine FÍeude mehr zaubem.

Wcr hatte die Tat getan? Alie im Stâdtchcn wuBten es. Nur der Pfarrer ahnte nichts. Abcr bald schiug das Wispern und Raunen auch an sein Ohr. „Fritz? ja wer ist denn diescr Fritz?“ Nun wurden alie seine Schandtaten gebührend erzâhlt. DaB man dabei faustdick log, bcschwertc hiemanden. Fritz ist ein ganz ausgemachter Schlingel, ein Taugenichts, ein — und damit basta, Der junge Pfarrer, noch nicht lange am Orte, suchte den Schlingel auf. „Warte Bürschchen, wenn die Leute r.echt haben!“ Abseits stand ein altes, windschicíes Haus. Die Haustür hing nur in eincr Angcl. Sie krcischtc beim õffncn ais ob sie bittcn wollte: Nicht so heftig, laB sein, laB sein, ich zerbrcche sonst ganz. Aus dem Dunkcl des Hausflurs tauchte Fritz auf. Ein bchender, blaBwangigcr 11-jãhriger Knirps. Um seine magcrcn Gliedcr schlottertcn Lumpen, die Hemd und Hose vorstellcn sollten. Wirklich der Anblíck eines Schlingcls. Der Pfarrer zog ihn hinaus ins Licht. Sah ihn scharf an und wollte schon anfangeri zu — aber da schautcn ihn aus dem bleichcn Gcsicht zwci Icuchtende Augeri an. Rein und hell wie ein paar Sternfast vor lein. Dcr Pfarrer erschrak ^ i diesen Augen. Dsr m karm doen gar kcin Schlingel sem. br starrt wie gebannt in diese Augen. Da ist es ihm, ais sâhe er em üesicht: Im Dunkeln des Hauses schwebt eme lichtc Gestalt. In Lumpen, verleumdet und bcschmutzt von Menschenzungen. Aber die Fetzen fallcn ab unn verwandcln sich in lauschende Seide, aus dem Schmutz gen duftblühende Rosen auf. Aufwarts Aufwarts zum steigt die unLicht. Wird umschlungen von cndlichem Glat^c ^d strahlt warrne, barmhcrzige Gute uber kleine, schw zende Alltagsmenschen Der muB mit der Hand uber die Augen


109 fahren um dieses Gaukcispiel auszuwischen. „Bist du der Friíz, dcn dic Leute den Schlingel nennen?" ,Ja, Herr, man nennt mich so; ich kann aber nichts dafür." ,,So—o! Na sag mal, Du hast mir doch diesG Nacht die Apfel gestohlen, nicht wahr?“ Der Junge sieht den Pfarrer mit seinen tiefen Kindesaugen voll an. Eine Trâne hângt an den Wimpern. Das Gesichtchen wird um einiges blasser und verhârmter. Die blutleeren Lippen Õffnen sich, und fest, wie ein Hamnier, der auf Stahl schlâgt, kommcn die Worte: „So etwas tuc ich nicht und wenn die Leute mich 10 Mal den Schlingel heiBcn." Wieder staunte der Pfarrer über . diese kleine Gestalt. Wie ein kleiner Kõnig stand dieser Junge da. Das zerrissene Hemd der Purpurmantel, die struppigen Haare die Krone, die Augen der Diamant. Herzlich lachen muBte der Pfarrer: „Junge, Du gefâllst mir. Ein Prachtbengcl, Dir glaub ich nun alies. Komm gib mir die Hand. laB uns in den Sonnenschein gehe? Warme Herbstluft trug ^ süBen , Obstduft durch die Welt. Die Beiden wanderten hinaus ins Freie. Der HerbstfTiorgen war von Klingen erfüllt. Hand ín Hand gingen die Zwei den leuchtenden Herbsttag entgegen. Verwundert schaut eine Kuh den seltsamen Wanderern nach. Sie streckt den Hals und brummt ein dumpfes: Muh ! Fritz lãchelt. So wohl war ihm noch nie. Aber, was mochte das nun wohl wieder zu bedeuten haben? Unter den alten Weiden machten sie halt. Der Pfarrer streicht über den Striippkopf: ,,So, Fritz, erzâhl mir ein biBchen von Deinem Leben. Dem Tungen wurde ganz warm ums Herz. Wer hatte denn bisher nach seinem Leben gefraot? Kannten ihn nicht alie? Ihn den Schlingel? Wozu denn crzâhlen, was eiqentlich jeder wissen müBte. Fritz schwieg und staunte verwundert über diese nârrischen Menschen. ,,Na,

mein Junge, sag mal, wie bist Du cigentiich zum Schlingel geworden?“, Ich bin keiner, werde auch keiner Ich werdcn. Nun crst recht nicht.' ' " sieh mal die glaub «s Dir, aber .Sagst Lcute — — Iügen!‘ Wenn Du dcnn írnmer die Wahrhcit? ich was weiB und gefragt werde, lüge ich nie, auch wenn ich für die Wahrheit Prügel kriegc. Mein Mütterlein sagt immer, die Wahrheit hat die lângsten Beine. Und ich will sie auch haben, damit ich in der Welt schnell gchen kann. Fast ein wenig trotzig stand er da. Der Pfarrer schloB ihn in seine Arme: „Armes Kerlchen, ich glaube die Welt wird Dich zertreten.“ „Weil ich arm bin und keinen Vater mehr habe, weil sie mich einen Schlin gel nennen? Dann — — Nun muBte er doch bitterlich wGinen. „Hõr zu, Fritz, ^ wenn Du wirklich kein Schlingel bist, dann wilI ich von nun an Dein Vater sein.“ Einige Stunden spâter standen die Beiden auf der Schwellc des Pfarrhauses. Vier kleine neugierige Augcn schauten sich den seltsamen Gast von allen Seiten an. „Vati, wer ist denn das? „Das ist Euer neues. Brüderlein.' „Un—un—ser? , , . , Ehe Fritz sich recht besinnen konnte, hatten ihn vier warme Armchen umschlungen und preBten ihn „ , an sich. Klein Lischen trollte in die Kúche: „Mu—ti, Mu— mu ti, komm doch bloB mal, guck doch, das neue Brüderlein ist schon da! Sie zog die Mutter an der Schürze ins Wohnzimmer. „Guck mal, Mutti, ein Loch hat cr auch schon in der Hose. Der Pfarrer erklãrte leise den Tatbestand. Ja, wir wollen ihn behalten. Franz heulte los wie ein Indianer, blies eine Fanfai^e auf der Trompete und Hektor, der Haushimd, jauhlte in schrccklichen Tõnen dazu. Lischen baute ihre ganzen Spielsachen vor Fritz auf. Drückte ihr Lieblingspüppchcn an seine Brust und sagte: ,,Das ist alies Deins.“ Unbemerld hatten sich die Eltern entfernt. Fritz klopfte das Herz zum zerspringen, wie


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111 €ine Bildsâule stand cr da, die Augcn Schlafen wollte nicht mehr helfen. Er wurden fast tcllcrgroB. Ein Traum? kroch in des geizigen Nachbars. GarUnd Morgcn bist du wicdcr der Schlin- tcn, holtc sich cinc Kohlrübe und vergcl. Da kreischen dic Kleinen, und zchrtc sic. Bcim Ictztcn Happen erdie GroBcn schimpfen über den Tauge- wischte ihn dicser, vcrprügcite ihn und nichts. nanntc ihn eincn frcchcn Schlingel. Die Pfarrfrau crlõst ihn aus sciner Am Abcnd wollte der Mann von der Starre, drückt ihm eincn herzlichcn Muttcr 50 Pfennige ais Schadcncrsatz KuB auf dic Stirn und führt ihn sanft habcn, da sie nicht bezahicn konnte, hinaus. In der Badewannc schrcit cr waren Muttcr und Kind mit cincm zunachst laut auf. DaB es so etwas Schlagc Dicbcsgcsindcl gcwordcn. Scit dabei wohl crtrinken der Zcit war Fritz der ausgcmachtc gibt! Ob man Dann wârc cs mit dem schncP Schlingel, zu allcr Schandtat fâhig. kann? len Gehcn durch dic Wclt ja vorbei. Doch nic hat cr mehr eine grobe UnAber -bald hatte cr auch das unge- tat gctan, er vergaB nie, daB scinc wohntc Bad überstanden. Blitzblank, Muttcr in dcrselbcn Nacht für ihn gein ncuen Kleidern kam er zum Vor- bctet und um ihn gewcint hatt« Fritz wurde cin Stolz des Pfarrschein. Der neuc Bruder blicb im hauscs. In der Schulc war cr schr pfarrhaus. Scinc Muttcr, die müde, abgcarbci- flciBig. Er Icrnte alies. Scibst dic tetc Frau Schrcbel, war oft Ehrengast widcrspcnstigcn Haare Icrntcn sich füim Hausc. Sic war eine Heldin in gen. Jahre vergingen. Genau am nimmer ermüdcnder Arbcit. Fritzchcns selbcn Tag, da cr der Apfclstchlerei Vater starb, ais der Erstgcborcnc 3 bczichtigt wurde, stieg cin junger Hcrr Stunden alt war. Mit der Stunde be- . im Stâdtchcn aus dem Zuge. Èine altc gann ein trübscligcs Lcbcn. Das biB- Frau, der Pfarrer, Franz und Lischcn chen Erbc holtcn dic Glâubigcr schon standen mit BlumcnstrâuBen bcwaffnct fort ais man den Vater auf den Fricd- am Bahnhof. Lischcn sprang ihm in hof trug. Dic Muttcr muBtc nun das hellcr Freude entgegcn: „Mcine herzBrot in harter Tagesfron crarbeiten. Hche Gratulation, Hcrr Doktor", und Die Sorge hatte sich dauernd cinge- schcimisch fügtc sic hinzu: „Heutc nistet. Fritz wuchs unter altcn, grãm- gehcn wir aber bestimmt Apfcl schnaulíchcn Fraucn auf. Milch hat cr wenig sen. „Na mein Junge," sagtc der kennen gclemt, den Hunger um so Pfarrer, ,,Du hast Wort gehalten, mit mehr. Ais er in dic Schulc muBtc, groBcn Schritten gchst Du durch dic kümmcrtc sich niemand mehr um ihn. Wcit, Du bist uns allcn zur Freude Dic Muttcr war den ganzen Tag auBer gcwordcn. Aber vergiB das Beste Hausc. jeder Tag, an dem sie nicht nicht.'* arbeiten konnte, brachte ein Stück Fritz ist heute ein tüchtigcr, bcliebncues Lcid in dic dürftige Wohnung. ter Arzt. Èr vcrstcht nicht nur die Den ganzen Tag über war Fritz scin Kunst, den kranken Leib zu heilen, cigner Hcrr. Hatte er Hunger und sondem auch den bitter Enttâuschten das Brot rcichtc nicht mehr, dann des Lebens ein herzhaftes, sonniges wcinte cr sich satt oder Icgtc sich in Wort in dic Sede zu Icgcn. Ais er die Sonnc und vcrschiicf alies. Da aber das Lischen zur Frau nahm, da cines Tages brannte der kleinc Magen sagte scibst der Pfarrer noch cinmal: doch gar zu sehr. Das Wcinen und ,,So ein Schlingel."


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Weltmiidscliau. Tst nun die Welt friedlicher gewori den, seitdem die Weltrundschau im vorigen Jahrgange dieses Kalenders geschrieben wurde? An Hoiinungen und Bemühungen hat es wahrlich nicht gefehlt, h^en sie aber auch das erwünschte Ergebms gehabt? Werfen wir darum wieder einen Blick in die gegenwaertige Welt, um auf diese Frage eme Antwort zu erhalten. .. . . 1 Beeinnen wir mit Asien, dem sroessterT der Erdteüe, dessen vieilestStiffe Voelkerwelt .eme immer lewSere Bolle im Leben unserer Zeit spielt. im groessten_ Lande Asiens nun, in China, smd die Waffen immer noch nicht zur Ruhe eekommen. Im Gegenteü, der Bürlerkrieg geht immer noch weiter. Iwar haben die Kommunisten grosse Erfolge errungen, die^ Mandschurei und einen grossen Teü des noerdlichen China mit der alten Hauptiadt Peking und der wichtigen Hafenstadt Shangai erobert, aber das wS ist noch nicht entschieden. Di^^Nationalisten, heisst es, verfu?en ntcn über etwa 1,2 Mülionen loldaten, z. T. gut ausgerustet, und Seben das Spiel noch nicht verloren. ° Ihr Oberhaupt, Tschiangkaischek, trat zwar zeitweise zurück, in der Hoffnung, dass sein Ausschei^den Priedensverhandlungen erleichtern würde, aber die Kommunisten verlangten die Auslieferung der “Kriegsverbrecher”, um sie nach Nürnberger Muster zu bestrafen, und so zerschlugen sich die Verhandlungen und der Krieg, der seit Beginn der Feindseligkeiten durch die Japaner 1931 eigentlich nie aufgehoert hat, geht weiter. Zwar ha ben auswaertige Maechte, vor aliem die Vereinigten Staaten, die Natio nalisten mit Geld und Waffen reichiich unterstützt, aber man macht 8

den Nationalisten den Vorwurf, dass eine greuliche Korruption bei ihnen herrsche sodass das gelieferte Kriegsmaterial an die Kommunisten weiterveitouft wurde, anstatt im Kampf gegen sie gebraucht zu werden. Die Bestechlichkeit und Gewinnsucht waren in China allerdings immer recht gross, iind ob sie bei den Kommunisten geringer sind, mag dahingestellt bleiben. Jedenfalls ist der Kampf noch nicht zu Ende, und niemand weiss, ob es den Nationalisten nicht doch noch gelingt, den Vormarsch der Kommu nisten aufzuhalten. Wenn diese aber den Endsieg behalten soUten, dann beginnt der schwierigere Teü der Aufgabe, naemlich die Wiederaufbauarbeit in dem vielfach verwüsteten und in seiner Wirtschaft erschütterten Riesenlande, dessen Bevoelkerung durch ungeheures Elend hindurchgegangen ist und noch geht. Zwar haben die Kommunisten den Bauern Land versprochen, das sie aus der Aufteilung des Grossgrundbesitzes gewinnen wollen, aber ob sie dabei bleiben, ist nicht gesagt. Denn auch die Bolschewisten in Russland versprachen den Bauern Land aus dem Grossgrundbesitz und führten nachher die Kolchosen ein. Und wenn die chinesischen Kommunisten wirkliche Kommunisten sind, werden sie die Landverteüung irgendwie wieder rückgaengig machen, sodass die Bauern das zugeteilte Land wieder herausgeben müssen und Landarbeiter in den Kolchosen werden. Jedenfalls stehen die Kommunisten vor einer ungeheuren Aufgabe, und wenn sié da versagen, wird ihnen der militaerische Sieg über die Na tionalisten nichts nützen. Es waere freilich dem vielgeprüften Lande zu wünschen, dass es endlich zu ruhi-


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115 ger Aufbauarbeit kaeme, um die mit Misstrauen gegenüber und bevielen Kriegsschaeden wieder zu- be- waffnen sich, um die “Freiheit” aufseitigen und seine materielle Lage recht zu erhalten. In Niederlaenzu verbessern. — Es sei noch be- disch-Indien oder Indonesien, wie merkt, dass die wechselnden Kriegs- man heute meistens sagt, lebten die ereignisse auch die Arbeit der Kaempfe zwischen Eingeborenen christlichen Mission berührt haben. . und Hollaendern wieder auf, da dieZahlreiche Kirchen, Schulen und se eine “Polizeiaktion” unternahMissionshaeuser wurden zerstoert, men, weil angebliche Abmachungen die Missionare konnten vielfach nicht eingehalten worden waren. nicht bleiben, auch kam es vor, dass Die oeffentliche Meinung war gechinesische Christen verfolgt und gen die Hollaender, die schliesslich getoetet wurden. Sollte der Kom- dem Verlangen der Vereinigten Namunismus in China siegen, so ist tionen (ONU) nachgeben und die noch nicht abzusehen, ob und wie Feindseligkeiten einstellen mussten. die Mission ihre Arbeit fortsetzen Die Hollaender wollen ihre Herrkann, man glaubt aber in Missions- schaft in jenen Gebieten nicht ganz kreisen, dass es doch Moeglichkei- aufgeben, waehrend die Eingebore ten geben wird, wenn es vielleicht nen hoUaendische Herrschaft in auch viel schwieriger sein wird, or- keiner Form mehr wünschen. Es ganisierte Gemeinden zu errichten wird auch dem kleinen Volke der und zu halten. Einstweilen ist fest- Hollaender nicht moeglich sein, gezustellen, dass der Zusammenbruch gen den allgemeinen Volkswillen der alten chinesischen Kultur und sich mit Gewalt durchzusetzen und die Leiden der Kriegsjahre viele auf- sie taeten klüger daran, auf friedgeschlossener gemacht haben für lichem Wege aufzugeben, was sie das Evangelium, besonders Studen- doch nicht halten koennen. ten Beamte, Offiziere und Arbeiter Auch in Vorderindien, dem ehesind empfaenglich geworden für mals englischen Gebiete, gabs die Botschaft der Kirche. Moechte schwere Kaempfe. Der bekannte es Q-elingen, die heilsamen Kraefte Führer der Hindus, Mahatma Gandes^ Gotteswortes im Leben des dhi, der sich immer für eine friedkünftigen China in weitem Umfan- liche Politik eingesetzt hatte, wurge zur Geltung zu taringen! de Januar 1948 ermordet, die Englaender zogen sich offiziell aus In2. Aber auch in anderen Laen dern des fernen Ostens sieht es dien zurück, sodass Hindus und Monicht ganz friedlich aus, und wenn hammedaner unter sich blieben. auch nicht überall nüt Waffen ge- Aber in “Indien' dem Staate der kaempft wird, so fehlt es nicht an Hindus, gab es Millionen von MoSpannungen und Gegensaetzen, hammedanern, und in Pakistan, sodass diese ganze Voelkerwelt noch dem Staate der Mohammedaner, weit entfernt ist von wahrhaft gab es Millionen von Hindus, und friedlichen Zeiten. nun begann ein grosses Morden in Korea, das zweitausend Jahre em beiden Laendern, Unzaehlige kaReich bildete, ist durch überein- men um, ermordet oder gingen auf kommen der Vereinigten Staaten den Landstrassen zugrunde. Vier und Russlands in eine südliche und Millionen Hindus wanderten aus Pa noerdliche Haelfte geteilt worden, kistan aus, sechs Millionen Moham von denen die eine unter dem Ein- medaner aus Indien. So hat sich fluss von USA steht, die andere nach dem stürmischen Jahre 1947, russlandhoerig ist. Beide stehen sich in dem die “Freiheit” Indiens er-


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r 117 klaertwurde,dieLage anscheinend beruhiat wenigstens die gegenseitia-en Veríólgungen haben im grossen fmd eanzen aufgehoert. Aber durch qtarken Bevoelkerungsaustansch sind sowobl Paklstan ais nn^b ^Indien stark in Mitleidenth^t pí^zoaen worden, weU sle Miííinner fllissiger und tüchtiger Millionen & hahpn die nicht Menschen ^ ersetzt werso leicht und sc^eU^setzt den koennen. G Laendern von Amerika her waren ^ lindem, die aergste welNiclit minder w ^ . ’ wn“t d», ,Miss&e Bolschewismus dort Wie auch in China und Indonesien arossrAnstrengungen macht, um Rpvoelkerune für sich zu gedie Bevo g t ir» <?PiTiPTn wxnnen und das Land ^ ■ Sinne zu organisieren. Der " tische Kongress, der m tagte, auf der HoUaender in p>pwpí<; verurteilt wurde, karm dafür der asiatischen Voelk ^ ^ ternationato Pohtik s^eiker to vortreten woUen. Man hat auch in Missionskreisen ^^êriffen ass es fur die Zukunft «/prHpn scheidender kann, ob der christliche Glaube sic^ weiter entfalten kann oder zuruckgedraengt wird. Bisher hat es woni gewisse Schwierigkeiten gegeoen, aber die Arbeit konnte weitergehen, und man hofft, dass auch m Zukunft der Predigt des Evangeliums keine Hindernisse in den Weg gelegt werden. Unter den rund 425 Millionen Bewohnern Indiens gibt es knapp 10 Millionen Christen, davon die Haelfte evangelischen Bekenntnisses. Die Zahl der Christen ist also in Indien bedeutend hoeher als etwa in China, wo es unter 456

"3“"“ lion Christen giDt. 3. Im Westen Asiens gelang es dem neu gebUdeten Staate Israel, nach erfolgreichen Kaempíen mit den Arabern zu Verhandlimgen zu kommen, sodass die Femdseligkeiten aufhoerten und die Aufbauarbeit beginnen konnte. FreUich war auch hier ein Opfer gefallen: der schwedische Graf Bernadotte, der Vermittlung der feindlichen Parteien bemüht hatte, wurde von einem fanatischen Juden ermordet, aber sein Nachfolger im Vermittlungsamt, Dr. Ralph Bunche, konnte das angefangene Werk erfo^reich weite|ühren, wenn auch muhsame Verhandlungen erforderhch waren. Aber auch im Falle Israel kann man sagen, dass die Schwierigkeiten erst begmnen, denn Palaestina ist viel zu klein, um die Juden aus der ganzen Welt oder auch nur einen groesseren Teil von ihnen aufzunehmen. Dazu ist das Land arm an Bodenschaetzen, Boden ist steinig und trocken, sodass es viel Mühe und Arbeit beleistungsfaehige Landwirtschaft aufzubauen. AuseinwandernJuden keine Landwirte sonstaedter, die sich erst anLandLandarbeit gewoehnen und dafür geschult werden müssen. j^^g Tatkraft angefangen, aber es bleibt die Schwierigkeit, dass nur ein kleiner TeU Judenschaft im Lande untergebracht werden kann, zumal ja auch noch Araber dort wohnen. Auch für die Juden, die nicht -nach Palaestina zurückkehren wollen, gibt es neue Schwierigkeiten. Denn sie haben begriffen, dass sie doch keine guten Amerikaner, Englaender, Franzosen usw. werden koennen, sondem immer Juden bleiben. Wenn sie aber ihr Judentum betonen, wird man sie ais voel-


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r 119 kische Minderheit ansehen und behandeln, waehrend sie amerikanische, enghsche odei nanzóesische Staatsbürger galten. Sie werden sich also entscheiden mussen ob sie Israel oder ihre Rjsidenzlaender ais Heimat betrac^en wollen. Sind sie eifnge Juden, weiden sie nach Kraeften fui den neuen Staat arbeiten, setzen sich aber dann der Gefahr aus, in ihren Wohnlaendern ais Auslaencter anD-esehen zu werden wie etwa «le ita S die in Laendern ausserhalb Itauens wohnen, oder die Auslanddeutschen, die Auslandpolen usw. Nun, das ist Sache dei Juden moe gen sie sehen, wie sie sich da veiiialten. Grosse Teile Asiens haben also schwere Erschütterungen im verund gangenen Jahre durchgemacht, _ %iel Elend gesehen, und immer noch ist kein unbedingt sicherer Friede in ihnen eingekehrt. 4 Afrika ist heute nicht rnehr der “dunkle Erdteü” der es fruher war Der erste und noch mehr der zweite Weltkrieg haben tiefgreifenVeraenderungen im Leben der AfrXfaner und in der aeusseren Ge^Stung Afrikas hervorgerufen. Viele Afrikaner waren ais Soldaten in europaeischen Laendern und konnten weisse Menschen bewachen oder gar misshandeln. Das hat ihre síellung zu ^en weissen Joeto otarir beeinflusst und nach inrer Bückkehr in die afrikanische Heimat waren sie von neuen Wünschen erfüllt, die sie ^ch in der Heimat zur Geltung zu bringen suchten. So sind grosse Teile der afrikanischen Bevoelkerung der Technik und dem Wirtschaftsleben der Weissen vertraut geworden, viele haben eine spezielle Ausbüdung oder gar wissenschaftliche Bildung erhalten, die Industrialisierung Afrikas hat umwaeizend auf das taegliche Leben von Hunderttausenden

gewirkt, der modernisierte und motorisierte Verkehr auf den Laridstrassen, Eisenbahnen und Luftlinien hat Menschen und Laender, die früher durch die grossen Entfernungen scharf getrennt waren, einander naeher gebracht. In zwei Tagen kann man jetzt von Südafrika nach London fliegen, und von Westafrika aus sogar in einigen Stunden. Im Kongostaat ist ■ ein grosses Industriegebiet entstanden, und in den engiischen Kolonien wird auf aUe Art und Weise gearbeitet, um den Verlust Indiens auszugleichen und eine starke Verteidigungsstellung Englands zu schaffen. In den franzoesischen Kolonien ■wird planmaessig die Anschauung verbreitet, dass die Eingeborenen farbige Franzosen sind, gleichberechtigt mit den weissen, und Vertreter der Eingeborenen sitzen im Pariser Parlament. Die Bewohner der früheren italienischen Kolonien woUen unabhaengig werden und widersetzen sich einer etwaigen Rückgabe an Italien. Die Entscheidung über diese Kolonien ist noch nicht gefallen, aber die ONU hat den Vorschlag gebilligt, Lybien und SomaliLand an Italien zurückzugeben, waehrend die Cyrenaika unabhaen gig werden soll, und England hat schon beschlossen, diese Unabhaenanzuerkennen. Grosse gigkeit Schwierigkeiten sind in Südafrika aufgetaucht, wo es zu Kaempfen zwischen Negern und Indern kam. Die Lage dort ist überhaupt gespannt, denn die Regierung des Premierministers Malan verfolgt das Ziel, die Vorherrschaft der Weissen aufrecht zu erhalten und dies durch eine gesetzlich festgelegte Benachteiligung der Neger und Inder zu erreichen. Denn die Weissen bilden eine Minderheit, die bei gleichen Rechten von der farbigen Bevoelkerung, die viel zahlreicher ist und sich stark vermehrt,


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r 121 bald an die Wand gedrückt werden würde. Diese Auseinandersetzuiig geht schon viele Jahre, denn die Negerbevoelkerung ist eingeengt auf viel zu kleine Gebiete und strengen Bestimmungen unterworfen, und alie Versuche, hier durchgreifenden Wandel zu schaffen und der farbigen Bevoelkerung mehr Lebensraum zu gewinnen, sind bisher gescheitert. Die Kirchen freilich haben sich gegen die Rassenpolitik der Regierung gewandt und treten für Gleichberechtigung der Rassen ein, da die Unterdrückung oder Bedrückung einer Rasse durch eine andere nicht mit den Grundsaetzen des christlichen Glaubens vereinbar ● sei. So stehen die evangelischen Kirchen in ● Südafrika vor der schwierigen Aufgabe, die Gegen-saetze zwischen den Rassen zu mildern und ein friedliches ZusammenAuch arbeiten zu ermoeglichen. sonst haben die christlichen Kir chen keinen leichten Stand im heutigen Afrika. Grosse Teile dieses Erdteils sind vom Islam erobert wor^en, und diese Religion dringt im^ernoch weiter vor. Mohammedaner aber sind erfahrungsgemaess der christlichen Botschaft wenig oder gar nicht zugaenglich. Bisher Konnte die Mission auch in den islamisierten Gebieten noch arbeiten, in wie weit das auch spaeter der Fali sein wird, laesst sich wohl kaum sagen. Aber noch ein Feind steht der Wirksamkeit des Wortes Gottes entgegen, das ist der moderne, weltliche Geist, der nur Arbeit und Verdienen, Wissen und Vergnügen kennt, aber der von Gott und Ewigkeit nichts wissen will, weil das überwundene Standpunkte sind. Auch der afrikanischen Bevoelkerung kann man nur wünschen, dass Evangelium immer mehr eine Heinastaette dort finde, damit es hicht so gehe, dass die Afrikaner zwar alie Errungenschaften der

heutigen Zivilisation erhalten, aber Schaden nehmen an ihrer Seele. An Noeten und Aufgaben aller Art fehlt es nicht in Afrika, aber da dieser Erdteil groesstenteüs noch Kolonialgebiet europaeischer Maechte ist, hat er kein eigenes politisches Leben wie etwa Asien, wo viele Voelker nach Unabhaengigkeit streben oder sie schon erreicht haben, und bildet deshalb keinen so grossen Gefahrenherd für das friediiche Zusammenleben der Voelker wie Asien oder Europa. 5. Dass Europa immer ^noch nicht einen wirklichen Friedenszustand erlangt hat, lehrt ein Blick in die Tageszeitungen. Zwar dürfte eine unmittelbare Kriegsgefahr nicht bestehen, schon weil die russische Industrie noch weit davon entfernt ist, so leistungsfaehig zu sein, um einen modernen Krieg ge gen so grosse Industriemaechte wie die Vereinigten Staaten und England es sind, durchhalten zu koennen; auch fehlen wohl die Oelquellen und Oelreserven in dem für ei nen motorisierten Massenkrieg erforderlichen Umfange. Dass z. B. die deutsche Industrie waehrend des zweiten Weltkrieges nicht in der Lage war, soviel an Kriegsmaterial urid Treibstoff zu erzeugen, um mit der Massenproduktion der Alliierten einigermassen Schritt halten zu koennen, war wohl ein entscheidender Umstand dafür, dass Deutschland den Krieg verloren hat. per heutige durch und durch technisierte Krieg verlangt einen riesigen Industrieapparat und geschultes Personal, dazu gesicherte Rohstoffquellen, und man kann sagen, dass die Russen trotz aller Anstrengungen, die sie nach Kriegsende gemacht haben, noch weit hinter der Leistungsfaehigkeit der Amerikaner zurückbleiben, und sie so bald auch nicht einholen wer den. Daraus kann man wohl den


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123 Schluss ziehen, dass die Russen Sich so leicht nicht zu einem Waffengange mit den Vereinigten Staaten und ihren Trabanten entschliessen, sondem versuchen werden, ihre Ziele auf weniger gefahrbringende Weise zu erreichen. Ob sie dabei auf die kommunistischen Parteien und Anhaenger in aller Welt zaehlen koennen, die etwa die Kriegsproduktion der Alliierten durch Sabotage schaethgen und durch geheimen Widerstand die Kriegführung laehmen würden, müsste sich noch erweiseri. Zwar haben kommunistische Fuhi’er wie Thorez in Frankreich, Togliatti m Italien und Prestes in Brasüien erklaert, dass sie sich einem Kriege ihrer Laender gegen Russland widersetzen und etwa einrückende russische Truppen nicht ais Feinde, sondem ais Freunde empfangen würden, aber damit ist noch nicht gesagt, dass es den betreffenden Regierungen nicht gelingen koenn te, die kommunistische Gegenakunwirksam zu machen. Man darf auch nicht übersehen, dass trotz aller russischen Propaganda und trotz ailer widrigen Verhaelt nisse, diè an sich Wasser auf die ]VIühle der Kommunisten sind, der Widerstand gegen den Kommunismus in vielen Laendern und Bevoelkerungskreisen immer staerker geworden ist, selbst in Italien und in Frankreich, also in den Laen dern, in denen es starke kommu nistische Parteien gibt, deren geschickte Agitation durch die dort herrschende Teuerung unterstützt wird. Es gab zahlreiche Streiks in beiden Laendern, durch die Millionen von Arbeitern mit ihren Familien zeitweise der Arbeit fernblieben und Millionenwerte verloren gingen, aber wenigstens bei den verschiedenen Wahlen ist es den Kom munisten nicht gelungen, die Mehrheit zu erlangen oder Fortschritte

zu machen, sodass eine kommunistische Herrschaft wohl nur mit Gewalt errichtet und gehalten werden koennte. Dass die Verhaeltnisse in Italien alies andere ais rosig sind, beweist der Urnstand, dass man mit einer Auswanderung von 400 000 Italienern nach Amerika rechnet, da für sie in der Heimat kein Brot mehr zu finden ist. Das zeigt zugleich, dass weder der erste noch der zweite Weltkrieg eine Loesung der Schwierigkeiten gebracht haben, die Italien (und auch Deutschland) dadurch hat, dass es für seine wachsende Bevoelkerung keine Existenzmoeglichkeit in den Grenzen des Heimatlandes hat. Da es Italien an Bodenschaetzen, vor aliem an Kohlen felilt, kann Indu strie nur in begrenzten Masse aufgebaut werden, um die überschüssigen Arbeitskraefte zu beschaeftigen.‘Da auch der Boden trotz der' Weizenschlacht Mussolinis nicht genug hervorbringt, um alie ausreichend zu ernaehren, und die Kolonien,' die den Bevoelkerungsüberschuss aufnehmen koennten, verloren gegangen sind, bleibt nichts anderes übrig ais auszuwandern. Freilich gehen damit dem Heimatlande viele wertvolle Kraefte verloren, die von anderen Laendern und Nationen aufgesogen werden, aber eine andere Wahl gibt es eben nicht. Man muss Waren exportieren oder Menschen, vor dieser Wahl stand Italien schon im vorigen Jahrhundert und hat heute nach zwei Weltkriegen wieder keine andere Wahl. 6. Für Deutschlahd gilt dasselbe. Zwar konnte Deutschland seine Industrie in hohem Masse ausbauen, aber selbst dadurch war es nicht imstande, seine Bevoelkerung gegen jede Gefahr zu sichern. Denn es fehlten viele notwendigen Rohstoffe, die aus übersee kommen mussten, und damit war man abhaengig von dem ungehinderten


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125 Funktionieren des Welthandels. Sobald dieser bedroht war, war auch die deutsche Industrie in Gefahr und mit ihr das deutsche Volk. Es fehlten auch die OelqueUen, die alie in fremder Hand waren; die OelqueUen auf deutschem Gebiete waren nicht ergiebig genug. WoUte also Deutschland nicht Menschen exportieren, die dann früher oder spaeter in fremdem Volkstume aufpdngen und dem deutschen Volke verloren gingen, dann musste es Waren ausführen. Nun ist die In dustrie nach dem Kriege wieder mehr in Gang gekommen, besonders nachdefn in den Westzonen die Deutsche Mark (D-Mark) emgeführt worden war, die zwar viele Haerten mit sich brachte, aber, nach den voriiegenden Berichten 2u urteilen, im grossen und p-anzen segensreich gewirkt hat, da die Leute wieder ans Arbeiten und Sparen kamen. Die Produktion hat sich bedeutend erhoeht, aber damit fangen auch die Schwierigkeiten , _ auf? neue an. Denn schon werden be«ír.ro-te Stimmen aus England und Franfreich laut, die von einer neiipn deutschen Gefahr reden. So erklaerte ein Beamter der englischeu Militaerregierung in Deutschlarid einer amerikanischen Journalistin: Exportieren oder sterben, das ffUt für England wie für Deutsch land. Wenn nun schon einer sterben muss, dann wird es das deutsche Volk sein, denn England hat im vergangenen Krieg, den die Deutschen angefangen haben, seine ganzen Reserven verbraucht, daher hat es die Praeferenz auf dem Weltmarkt. Also erst will England durch seine Industrieausfuhr wie der zu Kraeften kommen, das deut sche Volk mag derweU zugrunde gehen. Auch der englische Aussenminister Bevin hat erklaert, dass man Deutschland gegenüber keine weichen Gefühle zeigen und verhin-

dern werde, dass die deutsche In dustrie wiederum eine gefaehrliche Konkurrenz für England werde. Also die Welt ist zu klein für zwei Laender wie England und Deutschland, einer muss weichen, und das kann natürlich nur Deutschland sein, woraus man wiederum sieht, dass Kriege nicht die Lebensfragen der Voelker regeln koennen rmd dass auch der zweite Weltkrieg ein Krieg nicht gegen ein bestinuntes in Deutschland eingeführtes Regi me war, sondem ein Krieg gegen das deutsche Volk ais solches. Es ist eben ein rmbequemer Konkurrent für die anderen, den man auf irgend eine Art los werden moechte. Auch andere Massnahmen der AUiierten zeigen uns, dass man das deutsche Volk demütigen und in seinem Wiedererstarken hindern will. So vor aliem die Demontagen von zahlreichen Fabriken, die durchaus nicht etwa der Kriegsindustrie dienen, sondem für die Industrie im allgemeinen wichtig sind. So z. B. die grossen Industrieanlagen der Thyssen-Werke in Duisburg oder andere Anlagen in Flensburg. Wenn dann etwa deutsche Arbeiter sich der sinnlosen Zerstoerung wertvoller Industriehallen, Emrichtungen und Maschinen widersetzen, um nicht auch noch das karge ihnen zugemessene Stück Brot zu verlieren, dann schreien die AUiierten über das Wiedererwachen des deutschen Nationalismus. Oder wenn die Deutschen gegen. die “Grenzberichtigungen” scharfen Einspruch erheben, die kürzlich zugunsten Hollands, Belgiens und Luxemburgs durchgeführt wurden, dann fühlen sich die AUiierten gekraenkt, denn nach ihrer Meinung sollen die Deutschen derartiges demütig hinnehmen und froh sein, wenn ihnen nicht noch haertere Strafèn auferlegt werden. Auch dass die Deutschen das sogenannte Ruhr-


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staendiger werdende Abspeiri^g der Reichshauptstadt von der ubrigen Welt, Die Alliierten haben mlt bemerkenswerter Energie die Ver-

Mdaeiungen zur neuen deutschen Eiklaeiungen zui lic

sorgung der Berliner Bevoelkerung Luftwege vorgenoinmen

7un„en“%onn angenoiJnen wur- und erreicht, dass die Russen das errtp ^lassen von Freiheit und Selb- Vergebliche ihres Begmnens stáendlgkeit recht wenig übrig. Und kannten die Alliierten aus Berlin staeuu ^ wenn die herauszudraengen und so diese dann - -u an nnp-elehrie- in der Stadt ganz unter russische Herrpeutschen sichso ung^^^^^^ schaft zu bringen. Nicbt nur die demokra is n alies “Luftbrücke”, sondem auch die Geund ^ allüerte Weisheit ih- genblockade der AUiierten, die jede begrüssen, was nen vorsetzt. Es ist zwar vieles Zufuhr von Robmaterial und Induin den Westzonen strieerZeugnissen in die russische Zobesser geworden auch ne sperrten, hat die Russen veran— nicht in der Ostzone! an- lasst, einzulenken um am 12. Mai was die Lebensmittelversorgmg 1949 die Blockade Berlins aufzuhebelanet aber das besagt nicht, dass man Si Deutschland über den Berg ben. AUerdings ist die Sache noch aekommen waere und wir z. B. kei- nicht ganz geklaert, denn es beste^ ne Hilfe mehr zu gewaehren brauch- hen immer noch allerlei KontroUen ten. Es gibt noch Elend genug, es der Russen, die immer neue Schwiemag sich vielleicht nicht immer rigkeiten machten. Ausserdem traaleich an die Oeffentlichkeit wagen, ten die deutschen Eisenbahner in sodass der auslaendische Besucher streik, weil sie Bezahlung in Westnirht viel davon gewahr wird, aber mark verlangten, die gegenüber der es ist da, besonders in den Kreisen Ostmark vierfachen Wert besitzt. der Flüchtlinge und Vertriebenen, Da die Russen sich weigerten, diedie vielfa-c^ unwillkommene Be- ses Zugestaendnis zu machen, kam lastunff angesehen und dementspre- es zum Streik, sodass die Luftchend ^ t)ehandelt werden. Darum brücke weiter bestehen musste. Bewollen wir nicht müde werden, zu merkenswert an aliem aber ist, dass laelfen wo wir koennen. Vergessen die Bevoelkerung aus ihrer Ableh■^ir doch nicht, dass der deutsche nung des Bolschewismus keinen Boden, nach dem Verlust der gros- Hehl macht, wie sich bei den Wahsen Ackerbaugebiete im Osten, die len in der Ostzone und anderen Geauf engem Raum zusammenge- legenheiten deutlich .gezeigt hat. draengte Bevoelkerung von 45 MilWeder die unablaessige Propaganlionen nur für sechs Monate erder Russen und der ihnen hoerinaehren kann, dass es heute noch gen deutschen Kommunisten, noch nicht moeglich ist, das Fehlende Drohungen oder Gewalttaten haaus übersee gegen deutsche Indus- t)en die Deutschen bewogen, ihre trieerzeugnisse herbeizuschaffen, stimmen der SED zu geben, der sodass immer ein Defizit in der Er- sozialistischen, von den Russen naehrung bleibt. Darum ist weitere kontroUierten Einheitspartei, son dem sich der Wahl zu enthalten oHilfe wohl angebracht. Das schwierigste Problem in der dagegen zu stimmen. Die WahlDeutschland war im vergangenen niederlage der Kommunisten war Jahre unzweifelhaft der Fali Berlin, so gross, dass man das Wahlergebhervorgerufen durch die immer vollnis erst nach langem Zoegern zu


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129 veroeffentlichen wagte und dann nur stark gefaelscht. Nach dem offiziellen Ergebnis haben nur 60% der W^aehler für die Kommunisten gestimmt, in Wirklichkeit waren es noch viel weniger. So haben weder Russen noch Allüerte es verstanden, die Sympathien der Deutschen zu gewinnen, obwohl dies nicht schwer gewesen waere, besonders gleich nach dem Zusammenbruch, wo man die Alliierten mit grossen Hoffmmgen begrüsste. Es raecht sich heute bitter dass die AUnerten hoffnungsios hiri- und herschwankten zwischen Rachepolitik und Demütigung der Deutschen einerseits und der Erkenntnis andrerseits, dass es ohne die Deutschen in keiner Weise geht, wenn man Europa wieder aufbauen Einerseits Marshall-Plan, andrerseits Demontagen, einerseits Hilfsaktionen, andrerseits Diffamierung durch “Kriegsverbrecherprozesse und Entnazifizierung” — man kann nicht mit der einen Hand und mit der andern wieder neVimen. Man darf wohl sagen, dass di6 Allierten viel weiter gewaeren mit dem deutschen Volke wenn sie entschlossen aller Hass-'und Rachepolitik den Abschied gegeben haetten und so eme aufrichtige und umfassende Mitarbeit der Deutschen ermoeglicht haetten. ^ .. Auch die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg hat gezeigt, dass es viel schwerer ist, den Frieden zu gewmnen ais den Krieg. , , Ein Friedensvertrag mit Deutschland ist immer noch nicht zustande gekommen, trotz aller Konferenzen, die man deswegen gehabt hat, weil Russland nicht nachgibt, sondem hartnaeckig auf seinen Forderungen beharrt. So ist auch die fünfte Konferenz der Aussenminister, die im Mai in Paris begann, zu keinem Ergebnis gelangt, die Gegensaetze 9

waren unüberbrückbar. Ebenso kommt der Zusammenschluss Europas nicht vom Fleck, weü England nicht recht mitmacht und man auch das Spanien des Generais Franco mit scheelen Augen ansieht. Wohl ist der Atlantikpakt von zwoelf Laendern unterzeichnet (am 4. Aprü 1949 in Washington), gegen den übrigens Russland heftig protestiert hatte, auch trat die Vollversammlung. der Vereinigten Nationen in Lake Success zu ihrer dritten Tagung zusammen, aber man hat nicht den Eindruck, dass nun eine wahrhafte Zusammenarbeit der Nationen stattfindet; überall Spannungen und Zerwürfnisse, die müh- . sam überdeckt werden, aber doch eines Tages gefaehrlich werden koennen. Es sind auch an entscheidenden Stellen neue Maenner eingesetzt worden, so wurde der nordamerikanische Staatssekretaer für auswaertige Angelegenheiten, Marshall, durch Dean Acheson ersetzt, und in Russland trat Wishinski an Molotows Stelle ais Aussenminister. Noch andere Maenner kamen in leitende Regierungsstellen, aber ' am Lauf der Dinge hat sich nichts geaendert. In England kann es auch grosse Umaenderungen geben, denn die Arbeiterpartei hat bei verschiedenen . Wahlen Verluste an Stimmen gehabt und Sitze an die Konservativen verloren, sodass man nicht weiss, ob sie sich bei neuen allgemeinen Parlamentswahlen an der Macht behaupten kann. Einstweilen wird weiter verstaatlicht, so wurde von Beginn des Jahres 1949 an ein weiterer Industriezweig in staatliche Verwaltung genommen. ob auf diese Weise grundlegende Probleme des Wirtschaftlebens und des sozialen Wohlergehens geloest werden, steht dahin. Was da in Eng land geschieht, ist ein Experiment, von dem man noch nicht weiss, wie es auslaufen wird. Jedenfalls hat


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131 ^ 1 ^ nm «jPiTi Dasein zu und machen der griechischen ReEngland . -pnP-land reicht gierung viel zu schaffen. Ihr Generingen, denn auc q„s (üe ral Markos freilich wurde abgesetzt, der Boden bei nicht aus, ge . sympathisierte, und toltrie mu"sf das Fehlende herbeischaffen, da die früheren Guthaben aus dem umfangreichen mternationalen Handel Englands durch den Krieg aufgezehrt worden smd. 7 In Osteuropa sucht Russland seine Stellung immer mehr zu festigen und die ihm angeschlossenen Staaten Jí^^^y^t^üoUtische fesseln, nicht Macht. sondem Freilich hat eine grosse Entoeuschun^ ^ene^or, msofem ais ^ herrscher ° ^ eigene Politik

soll Moskau Gefaengnis sitzen. in Aber es istimeben ein anderer Chef da, der Moskau gefügiger ist und dessen Befehle ausführt. Lassen wir. nun das alte Europa, in dem es viel Unerfreuliches gibt und dessen Zukunft recht dunkel und ungewiss ist. Aber eins soll doch noch zum Schluss gesagt werden: Europa ist heute immer noch der reich fliessende QueU geistigen Lebens, aus dem die Menschheit in den übrigen Erdteüen immer noch den Anschein, dass dies anders würde, trotzdem besonders Nordameri-

5‘eiftis.ps.s| Ser^y^z^vSsch^nLf"e? Wde 8 Auch auf wtschaftlichem r Yon grossen militaerischen Gebiet herrscht m Nordamerika eiV %preitungen der Russen gegen ne lebhafte Taetigkeit, aber es erberichtet. Auch hiess es, dass heben sich auch Befürchtungen, ob P einen Aufstand der Maze- das so anhaelt und nicht eines Ta?rÍÍ?ier unterstützen werde, die ei- ges eine schwere Krise einsetzt, en eigenen Staat bilden soUten. wenn die europaeischen tmd sonstiAuf diese Weise würde aus Jugosla- gen Laender sich wieder erholt havien ein Stück herausgerissen imd ben und nun ihrerseits mit ih'Tito würde in allerlei Schwierigkei- ren Industrieerzeugnissen auf den ten verwickelt, die seinen Sturz her- Markt kommen. beiführen koennten. Was an diesen Damit kommen wir auf den Meldungen ist, laesst sich smwer Punkt, der den Amerikanern in den sagen, Tatsache ist aber, dass Russ- letzten Jahrzehnten immer grosse land alie Hebel in Bewegung setzt, Sorge bereitet hat. Die Produktionsúm Tito zu beseitigen. Vielleicht faehigkeit der amerikanischen Inwürde es ihm bei der Gelegenheit dustrie ist waehrend des zweiten auch gelingen, bis zum Mitteimeer Weltkrieges noch bedeutend gesteivorzustossen und auch Griechen- gert worden, wer soll aber alie dieland in seine Einflusssphaere einzu- se Erzeugnisse kaufen? Vorlaeufig beziehen. Dort geht der Bürgerkrieg besteht noch grosser Mangei an Waimmer noch weiter, die Rebellen . ren aller Art, da solche waehrend wurden wer weiss wie oft von den des Krieges nicht produziert und Regierungstruppen besiegt, schei- die Industrie anderer Laender durch nen aber ein zaehes Leben zu ha- Zerstoerungen aller Art sehr in Mitben, denn sie kaempfen immer noch leidenschaft gezogen wurde. Wenn


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aber diese Kriegsschaeden behoben sind, der erste Warenhunger gestillt ist, wer soll dann den überschuss der amerikanischen Produktion kaufen? Zumal da andere Laender, die bisher wesentlich Kaeufer waren, wie Brasilien oder staerker eme Argentinien, immer so eigene Industrie aufbauen, um vom Ausland unabhaengig zu werden. Gewiss, durch den Krieg ist Deutschland ais Konkurrent emstweüen ausgeschaltet worden, und ^ wurde zurückgedraengt; England wenn diese beiden aber wiederkommen dann stehen die Amerikaner vor derselben Schwierigkeit wie vor dem zweiten Weltkriege. Man kann aber doch nicht immer neue Kriege hervorrufen, nur um die Konkurrenz auszuschalten und der eigenen Industrie auf Jahre hinaus sichere Absatzgebiete zu geben. Schon jetzt hat der amerikanische Handel mit gewissen Schwierigkeiten zu kaempfen, da man immer Bezahlimg in DoÚars verlangt, diese aber knapp sind Diese Betrachtungen zeigen wipderum, dass keiner der beiden Wpltkriege die wirklichen Lebensfraffen der Nationen geregelt hat, sondern dass die gleichen Schwie rigkeiten weiterbestehen wir vorher und man früher oder spaeter wie-der vor der Aufgabe steht, der heimischen Industrie genügenden Absatz zu sichern. Die moderne Technik ermoeglicht eben eíne derartige riesige Produktion, dass man nachher nicht weiss, wohin mit all den Erzeugnissen, zumal der Lebensstandard der breiten Volksmassen in Europa wie auch in Lateinamerika oder Ostasien eher niedriger geworden ist ais hoeher, sodass man sich einschraenkt, wo es nur eben geht, da die Kosten für die eigentliche Lebenshaltung stark gestiegen sind und die Konsumenten zwingen, nur das Notwendigste sich anzuschaffen.

So sind die leitenden Maenner der Vereinigten Staaten vor schwere Aufgaben gestellt, da sie die Zukunft des eigenen Landes sichern müssen und zugleich mit der Sorge für die nichtbolschewistische Welt belastet sind. Sie sind aber bereit, zu tun, was in ihren Kraeften steht, da zurzeit nur die Vereinigten Staatèn über die wirtschaftliche und politische Macht verfügen, um die ● Welt vor dem Bolschewismus zu retten. Praesident Truman, der zur allgemeinen überraschung und mit grosser Mehrheit wiedergewaehlt wurde, hat keinen Zweifel daran gelassen, dass er sein Amt in diesem Sinne zu führen gedenkt. Übrigens sei an dieser Stelle auch erwaehnt, dass nicht nur die offi zielle Politik der Vereinigten Staa ten der durch den Bolschewismus gefaehrdeten Welt zu hilfe kommen will, sondem dass auch die private Liebestaetigkeit einen grossen Umfang angenommen hat und durch zahllose Sendungen von Geld, Lebensmitteln, Kleidern, Medikamenten usw. in alie moeglichen Laender Europas und Asiens erheblich dazu beigetragen hat, die herrschende Not wenigstens in etwa zu lindem. 9. Zwischen Nordamerika und Brasilien besteht enge Freundschaft und Zusammenarbeit, wie durch den Besuch des Praesidenten Du tra im Mai 1949 in den Vereinig ten Staaten aufs neue bekraeftigt wurde. Man verspricht sich von die ser Zusammenarbeit grosse materielle Vorteile für Brasüien, besonders hinsichtlich seiner Erschliessung und Industrialisierung, welch letztere durch die beiden Weitkriege erheblich gefoerdert worden ist. Studenten, Techniker, Geschaeftsleute, Minister und andere Leute fuhren in grosser Zahl nach den USA, um das Land und seine Einrichtungen kennen zu lernen oder


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135 Kursej durchzumachen und spaeter das Gehoerte und Gelernte für Brasilien nutzbringend zu verwenden. Solche Erweiterung des Hori zontes kann nur begrüsst ^^rden da man sonst zu leicht der Gefahr erliegt, im eigenen Lande alies rosenrot zu sehen und andere Laender iierabzusetzen. Auch von der Einwanderung verspricht man sich allerlei für das Land. Man rechnet dabei besonders auf die Einwandenmg von spezialisierten Kraeften fm Handwerk, Technik und Landwirtfchaft, da auf diesen Gebieten FachSSefte fehlen. Die grosse Konferenz für Einwanderung und Kolonisation, die in Goiania stattfand, liat sich eingehend mit den einschlaegigen Fragen befasst und Richtlinien ausgearbeitet. Allerdings hat man bis jetzt keine guten Erfahrungen mit den nach dem zweiten Weltkriege eingewa^derten Elementen gemacht, die oft nicht das waren, ais das sie sich ausgaitn Auch diè Eingewanderten waron * oft nicht zufrieden, konnten nicht recht einleben und woUten wieder zurück oder anderswonin. Anscheinend würde in Argentinien die Einwanderung besser organisiert, sodass dort schon mehr Einwanderer aus Europa hingekommen sind ais nach Brasilien. Es ist an sich richtig, dass Brasilien noch viele Leute gebrauchen kann, aber ebenso ist. richtig, dass bis jetzt für die Einwanderung in grossem Masstabe noch nicht vorgesorgt ist, dass die Anfangsschwierigkeiten für die Eingewanderten sehr gross sind: Teuerung, Wohnungsnot, Mangei an Kenntnis der Landessprache; es fehlen Schulen für die Kinder der nationalistische Eingewanderten, Vorurteile und anderes mehr,sodass man jemandem kaum raten kann, seine Heimat aufzugeben und zu

versuchen, sich liier eine neue Heimat zu scliaffen. Zur Kennzeichnung der augenblicklichen Lage in Brasiiien sej , noch folgendes gesagt: die Kriminalitaet im Lande steigt, besonders in den grossen Staedten und es steigt auch die Kriminalitaet der Jugendlichen. So haben sich die Prozesse gegen Jugendliche in Rio gegen 1946 verdreifacht. Es wird an vielen Orten in übereinstimmung mit den Absichten der Regierung gegen die Verwahrlosung der Ju gendlichen gearbeitet, besonders durch Errichtung von Jugendheimen, wo die Jugendlichen unterrichtet und zur Arbeit angehalten werden, aber es scheint noch nicht genug darin getan zu werden. Auch die Zahl der Ehescheidungen waechst andauernd, und, weil es infolge des Widerstandes der katholischen Kirche hier im Lande keine Ehescheidung mit der Moeglichkeit der legalen Wiederverheiratung gibt, kann man sich. denken, dass die Zahl der wilden Ehen ebenfalls stark zunimmt, da die geschiedenen Ehepartner dòch nicht ais Einsiedler weiterleben, sondem sich wiederum nach einem passenden Partner umsehen, auch ohne gesetzliche Gültigkeit. Hierin würde zweifeilos manches besser werden, wenn den Geschiedenen die Moeglichkeit gegeben würde, sich wieder gesetzmaessig zu verheiraten. Aber alie diesbezüglichen Versuche sind bisher an dem Widerstande der katholischen Kirche gescheitert. Um noch bei den unerfreulichen Dingen zu bleiben, ist zu sagen, dass grosse überschwemmungen im Amazonasgebiet, in Alagoas und in Minas Ge rais ungeheuren Schaden angerichtet haben, dass die Teuerung anhaelt, ja noch steigt, dass die Wohnungsnot in Stadt und Land noch keineswegs behoben ist, dass die Bevoelkerung des Nordostens in


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grossem Umfange die von Dürreperioden heimgesuchte Heimat verlaesst, um in den Grossstaedten dem Proletariat zu verfallen, dass die Kindersterblichkeit immer noch hohe Opfer fordert und der Gesundheitszustand weiter Volkskreise senr zu wünsclien übrig laesst. Man arbeitet freilich im ganzen Lande daran, durch Hygieneposten diesen übeln entgegenzuwken, durch Abendkurse die Zahl der An~ alphabeten zu verringern und von den Buchhaendlern konnte festgestellt werden, dass die Nachfrage nach dem guten Buch sehr gross ist. Mit einer neuen Sorge sehen sich die brasilianischen Kakaoproduzenten belastet: dass naemlich England den Anbau von Kakao in seinen afrikanischen Kolonien derartig steigert, dass der Absatz des brasüianischen Kakaos geschaedigt wird, und es dem Kakao geht wie dem Kaffee dem Gummi,dem Mate Brasüiens,’ die alie durch die Gumminflanzungen in Indonesien, durch § Mate Argentiniens und Parasuflvs nnd den Kaffee der mittelampvikanischen Laender schwer beeintraechtigt wurden, sodass Brasilien erhebliche Einnahmen verloren gingen. Ob freilich die Politiker grosses Tnteresse für soiche Fragen haben, steht dahin; augenblicklich richtet sich ihr ganzes Interesse auf die Wahl des Bundespraesidenten, die für 1950 faellig ist. Zahlreiche Besprechungen der Parteiführer und Politiker finden statt, um die Kandidatenfrage zu klaeren. Hoffen wir, dass der neue Praesident seiner Aufgabe gewachsen und seine Taetigkeit dem Lande nützlich ist. Hoffen wir auch, dass Brasilien vor politischen Unruhen, wie sie in anderen südamerikanischen Laendern fünf Milistattgefunden haben taerputsche hat man 1948 in Lateinamerika’ gezaehlt! — verschont

bleibe und sich dem Ausbau in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicbt ungestoert widmen kann. 10. Diese Weltrundschau soU aber nicht abgeschlossen werden. ohne dass von den Faktoren geredet worden waere, die das geistige und sittliche Leben der Voelker beeinflussen. Nachdem die Staatsmaenner nicht imstande waren, ihren Voeikern einen wahrhaften und dauernden Frieden zu geben oder die draengenden Probleme zu loesen, erhoffen viele von den Kirchen, dass sie der gequaelten Menschheit neue Wege weisen, die zu besseren Zustaenden führen. Die katholische Kirche arbeitet ja auch bewusst darauf hin, ais die Führerin der Menschheit angesehen zu werden und in allen Dingen des taeglichen Lebens mitzusprechen, damit das goettliche Gebot beachtet werde und die geistlichen Kraefte des christlichen Glaubens ihre Wirksamkeit im Leben des Einzelnen wie der Voelker entfaiten koennen. Der Papst ais Schiedsrichtèr der Welt, das ist ihr Ideai, dem sie nachstrebt, wie es im Mittelalter zeitweise verwirklicht war. So laesst sich der Papst in allen moeglichen Fragen vernehmen, er spricht über das Flüchtlingsproblem, die sozialen Noete, die kommunistische Gefahr, und die katholische Propaganda sorgt dafür, dass man in aller Welt das Wort des Papstes und der Kirche hoert. Durch. grosse eucharistische Kongresse, durch Heiligsprechungen, die Verkündung des Heiligen Jahres 1950, durch Wunderberichte aller Art aus allen rnoeglichen Laendern, durch literarische soziale, wissenschaftliche und kulturelle Arbeit, durch Schulen aller Art sucht man die Gebildeten und die Massen, die Staatsmaenner und Wirtschaftsführer, die Kapitalisten wie die Arbeiter zu gewinnen und willig zu machen, das Wort der


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I3â Kirche ais massgebend anzusehen und es zu befolgen. Dass sie darin grosse Fortschritte gemacht hat, ist unleugbar, und besonders in Brasüien hat sie ihre schon starke Stellung durch rührige Taetigkeit weiter verstaerkt. Auch die Verfolgungen, denen sie und ihre Würdentraeger ausgesetzt waren und sind, wurden benutzt, um die Glaubenskraft der katholischen Kirche und ihre Unerschütterlichkeit dem roten Ansturm gegenüber in helles Licht zu setzen und so den Eindruck zu erwecken, dass nru die katholische Kirche imstande ist, einen wirksamen und erfolgreichen Widerstand gegen den Kommunismus zu leisten, Gestützt auf ihre in jahrhundertelanger Arbeit aufgebauten Glaubens- und Sittenlehre, ihre scholastische Philosophie und ihre Internationale Organisation, vermag diese Kirche zu den Fragen des Taees ein gewichtiges Wort zu sao-en und die oeffentliche Meinung in viel®^ Laendern weithin zu beeinflussen. Dass sie dabei mit anderen jç;irchen nicht zusammenarbeiten ■will, obwohl viele Katholiken dies für ihre Person moechten, hat die ablehnende Haltung der Kirche der oekumenischen Bewegung in der übrigen Christenheit gezelgt, und dies wurde von Erzbischof Scherer in einer Ansprache, die er kurz nach seiner Rückkehr aus Rom hielt, bestaetigt, denn er sagte, dass es eine Herde unter einem Hirten nur geben koenne, wenn die Nichtkatholiken zur heiligen Mutter Kir che zurückkehren. Da wir Evange lischen diese Absicht nicht haben, wird es wohl bei der Trennung und dem Gegensatz bleiben. Jedenfalls lassen wir uns nicht daran hindern, auch unsererseits ein Wort zur Lage zu sprechen. Dies ist in wirksamer Weise auf der grossen Kirchenkonferenz in Amster-

dam geschehen, auf der etwa 150 Kirchen aus aller Welt vertreten waren, imter ihnen auch griechischorthodoxe Kirchen. Rom und Moskau fehlten, Rom aus dogmatischen Gründen, die russische Kirche aus politischen,.weil sie nicht die Freiheit hat, ihr Handeln nach kirchlichen Gesichtspunkten zu gestalten, sondem auf die Befehle der Regierung hoeren muss. Die Amsterdamer Konferenz hat sich in gründlicher Weise mit der gegenwaertigen Unordnung in der Welt befasst und Stellung dazu genommen. Der oekumenische Kirchenrat, der in Amsterdam geschaffen wurde, wird dafür sorgen, dass die Kirchen auch in Zukunft ihr Wort in die Wagschale legen koennen. Inwieweit diesè Bemühungen von Erfolg gekroent sein werden, muss die Zu kunft lehren, jedenfalls haben die Kirchen begriffen, dass sie sich nicht auf die rein religioese Verkündigung in den Gottesdiensten und Kirchen beschraenken koennen, dass es ihre Pflicht ist, sich auch um die aeusseren Lebensbedingungen der Einzelnen ulid der Voelker zu bekümmern, damit die Grundsaetze des, Evangeliums auch im taeglichen Leben zur Geltung kommen. Diesem Ziele wollen wir auch in unserem Lande nachstreben und deshaib alies tun, damit unser Kirchenwesen immer mehr ausgebaut und dadurch faehig werde, dem Wort unserer Kirche im Leben der Bevoelkerung dieses Landes immer mehr Gehoer zu verschaffen. Des haib begrüssen wir auch den Zusammenschluss der vier Synoden, deren Kirchenglieder Nachkommen der evangelischen Einwanderer deutscher Herkunft sind; wir versprechen uns von solchem Zusammenschluss auch Staerkung der religioesen Wirksamkeit unserer Kir chen. Denn wir sind davon durcl;-


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141 drungen, dass Gleichgültigkeit in religioesen Dingen und Materialismus in der Lebensauffassung nichtallein die Totengraeber der Kirche sind, sondem auch der Voelker, und dass wahrhaftes Gedeihen nur da stattfinden kann, wo das Wort unseres Gottes eine feste Heimstaette

liat. Sei es darum unser heiliges Anliegen, dem Worte Gottes den Platz in unserem Leben einzuraeumen, der ihm gebühi;t, damit die Segens; kraefte der “Prohen Botschaft” uns tüchtig machen zu jedem guten Werk! B.

Ein Erlebnis, das für mich von Bedeutung war. Ein Schüleraufsatz von E. Seidler. Es lebte in unserer Kolonie ein sehr armer Bauer. Alie verachteten ihn. Wenn er wirklich einmal auf Festlichkeiten ging, wurde er verspottet und ausgelacht. Denn alie sagten, so einen dummen Menschen haetten sie noch nie gesehen, und es waere besser, wenn er zu Hause bliebe. Ich hatte ihn schon oefters gesehen, aber noch nicht mit ihm gesprochen. Dennoch sah ich in ihm einen ordentlichen und anstaendigen Menschen. So beschloss ich eines Morgens, es war sonntag, ihn einmal zu besuchen, ob er denn wirklich so sei, wie erzaehlt Wurde. sattelte mein Pferd, und in einigen Stunden war ich auf seinem jjof. Es sah dort wahrhaftig sehr arm aus, aber doch war alies in Ordnung. Er hiess mich willkommen und geleitete mich in sein Haus. Dort tranken wir (( einen Chimarrão”. Ich wurde im Gespraech mit ihm gewahr, dass er ein sehr ehrlicher Mann sein musste. Schliesslich lud er mich noch ein, seine “Plantage” zu beschauen. Er sagte, es saehe alies sehr arm aus, aber den noch wolle er es mir zeigen. Ich wusste nicht, ob es so kommen sollte, aber wir waren gerade in einem “Melonenfeld” angelangt, ais wir vor Entsetzen stehen blieben. Denn welch ein Anblick war es! Es lagen naemlich alie Melonen zerhackt auf dem Boden. Der arme Bauer, der anfangs starr zuschaute, fasste sich endlich und sprach: 'Dies hier war

wieder einmal mein Nachbar Wilhelm. Niemals kann er mir etwas goennen, immer wenn ich etwas habe, das mir Preude macht, zerstoert er es!” Er wur de durch ein lautes Gelaechter, das aus einem nahen Busch kam unterbrochen. Dann gingen wir etwas weiter. Aber was sahen wir! Eine Geldtasche lag auf dem Boden. Ich hob sie sofort auf und schaute nach ihrem Inhalt. Ich stellte fest, dass eine grosse Menge Geldes in ihr enthalten war. Ich sprach sofort frohlockend zu ihm; “Bauer dein Schaden ist bezahlt.” Er aber antwortete mich unterbrechend: “Nein, so was kann niemals ein gerechter und' ehrlicher Mensch tun. Ich bin ein Christ und habe eine Verantwortung vor Gott. Jetzt gehen wir sofort zum Wilhelm imd geben ihm das verlorene Geld!” Ich konnte zuerst vor Bewunderung nichts sprechen, schliesslich erholte ich mich und begleitete ihn zum Bauern. Dort angelangt, , sagte er: “Wilhelm, hier hast Du dein Geld, das du im “Melonenfeld” verloren hast! So sprach er und sonst nichts. Wilhelm nahm des Geld ohne zu danken. Aber ploetzlich, wurde er blass imd verschwand im Haus. Von diesem Tage an wurde ich Freund des Bauern und verdanke ihm viel. Obwohl das Erlebnis schon einige Jahre zurückliegt, taucht es immer wieder ais Porderung in mir auf: auch du musst in deinem Leben so handeln wie jener arme Bauer.


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?aranà ■cr»,^ -R r;#>wehr sandte folgenden Berlcht für das Sonntagsblatt, für ^ umfanereicíi war Wlr drucken dlese Zuschrlft hier ais elne RcIsebesS^reibung íb, müssen aber die Verantwortung í^r den Inbalt dem Veríasser ●überlassen.

Bei meiner Wegwanderung von Can delária in Rio Grande do Sul nach Paraná drückte mir manch guter Freund die Hand und bat mich, doch bald mal über mcine Reise und uber Sol de Maio zu schrcibcn. Meine Nebcnberufe ais Musikcr und Chordirigent brachten cs mit sich, daB ich sehr viele Freunde'hatte, und es war mir nicht Abschied raõglich, von jedem Einzclnen ■ heute an diezu nchmen . Darum sei p,.„nnH ser Stelle jedem, der mir 9“^ war ein herzlichcs „Lebcwohl und naMit Gott“ zugerufen. Ich kann türlich nicht an jeden, der es gerne hatte, einen Brief schrcibcn, denn sonst kõnnte ich ja wciter nichts tun ais Briefe schrcibcn. Darum fiel mir ein, daB ich im Rioqrandenscr Sonntagsblatt einc Gelegcnheit fânde, um mit einem Federzug . an alie CTuten Freunde über mcine Kcise ^ ^nd mcine neue Heimat zu bcrichten. . .. 4. Da Has Sonntagsblatt viel verbreitet ist „nd cigentlich ja in jeder evangelischcn Familie gelesen werden solltc, so wird mcine Idee nicht fchlschlagcn, auf diese Art mit allen licbcn Freunden in Rio Grande do Sul in Verbindung zu treten. Mit der Familie und der dazugewir hõrigcn Wandcrschaft machten uns ãm 4. August 1948 mit einem Caminhão auf den Weg. Die Familie saB in dem Spazicrwagcn mit Tolda, Dic der im Caminhão aufgcstcllt war. wunderbar und wird mir Reise war und meiner Familie fürs ganze Lebcn ^ in Erinnerung blciben. Von Candelária gings über Santa Cruz do Sul, Venâncio Aires, Taquari, Montenegro, São Leopoldo. Hier vcrfehlte der Fahrer die BundesstraBe und fuhr einen kolossalcn Umwcg, wodurch wir erst abends spât in Caxias do Sul ankamen. Von da gings am 5. August über Va-

caria nach Lages, und unser Ziel dieses Tages war Curitibanos, was wir auch erreicht hâtten. Da aber die Strccke bis Palmas im Neubau begriffen war, und das StraBenbau-Bataillon niemandcn durchlieB, muBten wir nach Lages zurückkchren und dort übernachten. Von hier gings dann am 6. August über Rio do Sul, Indaial nach Blumenau; von dort am folgenden Tag über Joinville, Campo Alegre bis Curitiba. Wâhrend dieser zwei Tage fuhren wir unter schwerstem Regen, aber auf der BundesstraBe. stôrt kein Regen, es ist durchweg feste StraBe. Hier wird vom Bund Gewaltiges geleistet, nach zwei Jahren ungcfâhr wird cinc Reise von Rio Grande do Sul bis hierher in hõchstens fünf Tagen am gemacht werden kõnnen. Ais wir folgenden Morgen von Curitiba abfuhren, war helles und klares Wetter, aber alies war wciB gcfroren; an den Felsen hingen Eiszapfen, dick wic ein Daumen und zwei Palmen lang. Über Campo Largo, Ponta Grossa, Imbituva und Prudentópolis kamen wir bis Re lógio wo wir wegen der allzu glatten StraBe unsere Reise nicht fortsetzen konnten, denn es hatte hier 15 Tage lang geregnet. Wir fanden frcundliche Aufnahmc in dem Hausc eines Portugiesen mit Namen Natal. Er erzâhite uns seine Erlebnisse aus dem Weltkrieg 1914—18. Seine Auszcichnung, die er von dem deutschen Kaiser bekommen hatte, trug er an der Uhrkette. Beide, Mann und Frau, sprachen neben der Landessprache auch gut deiitsch. Ais Natal dann merkte, daB ich musikalisch sei, bat er mich, doch etwas zum Besten zu geben. Mcine Musikinstrumente hatte ich aber in ciner Kiste verpackt, die nicht frcizumachcn war. Zum Glück hatte ich aber cine Rumba (Weihnachts-


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flõte) bei mir, auf der ich unterwegs beinahe zum Künstler geworden war, cja meine Hânde schon kcinehartc Hrbeit mehr tun brauchten. Ich spielte heitere vcrschicdenc iWârsche und Tanzstücke, wobei wir alie im Krcisc saBen, in desscn Mitte cin groBes Feuer brannte. Es hcrrschte nãmlich eine riesige Kãlte, wie ich sic erst einmal — ^ Juli 1918 — in | Candelaria erlebt hatte. ^ Auf Wunsch von Frau Natal muBte -ich noch verschiedene alteTânzc spielen: Komm Karolinchen; Ach du lieber Âugustin; Die Holzauktion und andere mehr. Ich fühite mich Jglücklich, daB ich all ^ dicse Tãnze noch von \ 'f Eltern her ^einen Zum SchluB, i^annte yryg vor dem Schlafengehcn, ich noch den spielte Boi Barroso . ” Am nâchsten Morgen wollte man mich nicht wGiterzieh^n lassen und im-v:< fragte mich, warum ich CORONEL VICENTE denn eigentlich so weit CRMINHO NOVO in den Urwald wolle. Es sei hier in der NâhG Am 9. August, ais wir uns von der doch auch gutes Land und gabe manche Familic Natal verabschiedeten, war al Existenzmõglichkeit. — So âhnlich war cs mir schon in Blumenau ergangen, ies weiB gereift, und es ging weiter über Guarapuava bis Canta Galo. Am und spâter, in Cascavel, wurde mir nochmal ein âhnliches Angebot gemacht. folgenden Tag erhielten wir nach kurzer Fahrt schon wieder Regen. Da Mit hõchster Anstrengung versuchte man mich dort zu halten und mich half kein Steuern, der Caminhão legte m Toledo anzusiedeln, wo ich auf ein sich gegcn die Bõschung, und wir Jahr freie Wohnung bekommen sollte. lagcn dort vier Stunden fest. In nâchIch hatte aber schon 1947 Sol de Maio ster Nâhc fanden wir einen Icerstehenbcsucht, und es sollte auch mein Ziel den Rancho und kochten uns dort am blciben! spaten Mittag unser Essen. Loben rauB 10

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147 ich an dieser Stclle die mitfahrenden . Hcrrén Ensslin und Marx, die immci die Ruhc behielten und nicht wankelmütig wurden. Als wir unseren Reis mit Wurst verzehrt und auch den Lmmarrão gctrunkcn hatten, konnten wir, da inzwischen die Sonne zum Vorschem gekommen war, noch ein Stückchen wciterfahren bis Pouso Alegre. Von dort ging es am folgenden Tage über Formiga, Catanduvas, Salto, So ledade bis Cascavel. Von hier erreichten wir am 12. August gegen Mi tag die Stadt Foz do Iguassu. Hier blieben wir zwei Tage dann am 14. August auf der WasseistraBe den Paranástrom noch 75 km aufwãrts. Um drei Uhr nachmittags oelangten wir an unser Ziel, Sol de Maio, und wurden von Herm Leopold Friedí-ich, einem Blumenauer, freundlichst aufgenommen. Für vier Tage blieben wir bei Herm Friedrich, und am 18. August wanderten wir in ein Haus, das leer stand und billig zu erwerbcn war. £)ie zwei Tage in Foz do Iguassú hatte ich gleich benutzt, um verschieGcschãfte abzumachcn. Leider k^nte ich in kirchlicher Hinsicht nichts erreichcn. Da ich Mitglied der Riorandenser Synode bin und den groBcn Wcrt der synodalen Gemeindearbeit kenne, wollte ich mich gleich bei der Evangclischcn Synode von Santa Ca tarina und Paraná anschlicBcn, fand aber keine Gemeinde. Trotzdem stand es für mich fest, daB ich einer Sekte niemals beitreten würde. Nun habe ich durch Vermittlung von unserem Pfr. Sille wenigstens die Adresse von Herrn Prãses Soboll crhalten, und wie ich im Sonntagsblatt Ias, soll es bald zu einer engen Zusammenarbeit aller evangelischen Synoden in Brasilien kommen. Überhaupt, das Sonntagsblatt! Ais die' erste Nummer hier bei uns ankam, sagte ich zu meiner Familic: Scht, wie herrlich Gott doch alies leitet. Dabci fiel mir das Lied von Eichendorff ein: Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den

schickt er in die weite Welt. So war ich aucli im Vcrtraucn auf Gott in die Welt gezogen. Ohne seincn Willen geschieht nichts in dieser Welt, und so war es sicher auch Gottes Wille, dafi unser liebes Sonntagsblatt uns hier im Urwald erreichíe. Dadurch sind wir schon aus der ersten. kirchlichen Not heraus. Wcnn ich auch AnschluB an die hiesige Synodc finden werde, was ja wohl geschehen wird, so werde ich doch mein heiBgcliebtes Riograndcnser Sonntagsblatt weiterbeziehen. Die Versandspesen will ich gern tragei; Und nun etwas von Sol de Maio. Sehr viel kann ich noch nicht von hier berichten, sind wir doch heute erst 76 Tage hier. Was wir schon gepflanzt haben, steht wunderschôn. Meine Frühbohnen, vor gut einem Monat gepflanzt, fârben schon die Schoten. Das erste Jahr geht alies langsam; es ist hier kein Vieh vorhandcn, das richtig eingcarbeitet ist. Ein Paar Ochscn, eine gute Milchkuh und drei Pferdc habe ich auch schon gekauft. Da diese Gegend im vergangenen Jahre von einer vcrheerenden Trockenheit hcimgcsucht wurde, gerieten nur Bohnen und Frühmais (Frühmilho). Darum sind alie Lcbcnsmittel sehr tcuer und oft nicht einmal für Geld zu haben. Einigc Bcispiele: Schmalz kostet Cr$ 18,00 das Kilo; geschâltcr Reis kostet CrS 6,00, obschon Hunderíe von Qua dras mit garantierter Bcwâsserung hâtten Icicht bepflanzt werden kõnnen, aber hier ist nicmand, der das versteht. Milhomehl, hier Fubá genannt, kostet CrS3,00, Zucker CrS 5,00, Weizenmehl Cr8 5,00, Bohncn CrS 2,00, Kartoffeln CrS 5,00, Eier CrS 4,80, ein Huhn CrS 15,00 und Fleisch CrS 8,00. Flcisch braucht man allerdings nicht kaufen, es sei denn, daB man Wild absolut nicht essen will. Rehe, Wildschweine, Cadct, Paca kommen dicht bis ans Haus; manchmal fchlt nur noch, daB sie sich allcin abhãuten und in den Topf spríngen. Wildhühner gibt es von allen Arten; manchmal kõnnte man


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Í49 nieinen, es sei hier ein einziger Hühner- baumcn zugepflanzt, daB man nun tauhof. Und Fische! Wollte man hier nach sendG von Baurnchcn ausmachcn und der Gewohnheit wie am Rio Pardo Gine nGUG Pfl^zung aniGgGn kann. Díg LagG und BodGngGstaltung: das oder Jacuí, Lagoa Moderna stundenlang fischen, so würde man am Pa- Land ist võlüg stcinfrGí, nur in und ranáufer einen Bcrg von Fischen neben an dGn FlüssGn gibt gs StGinG. AIlc sich aufhâufen. Jctzt, von Oktober bis 8—10 km ■ mündGt Gin FluB ín dcn Februar ist die Zeit, um groBe Fische Rio Paraná, dahGr der GinhGitlich starkG zu fangen. In Foz do Iguassú wurde am Boden. Bis 58 km nach dem luncrn 10. Oktober ein Mancuruçu gefangen, hin ist das Land zu bcidGn Sciten des der 125 kg wog! Er wurde an die FIussgs vollkomraen flach, trotzdem aber überschwGmmt gs nie, weil der Kaserne verkauít. Der Zugfisch (Dou Rio Paraná bei seinem niedersten Stand rado) zieht jetzt in Schwãrmen in die Flüsse die in den Parana munden. Ich 80 Meter tief in seinem Bett liegt. Die wünschte nur, die Fischer von Cande- Schwankung zwischen tiefstem und laria und Umgebung waren ma eine hõchstem Stand des Rio Paraná behalbe Stunde am Sao Vicente-Fall, dei trâgt 60 Meter, es bleiben also immer ■ 18 Meter senkrecht herunterfallt und noch 20 Meter Uíerhõhe. ín den letztausende von Dourados duiTh- ten vier Tagen ist der FluB um 10 emandergewirbelt. Bei hellem Sonnen- Meter gestiegen. Das Land kann alies maschinell und schein denkt man, es sei Gold und Silber. mit Diskus (Scheibenpflug) bearbeitet Die Hausfrau hat es hier leicht, we- werden. Es ist so stark, wie ich in nigstens in Bezug auf Obst und Ge- den drei Staaten, die ich nun kenne, müse. Wo man Samen hinsât, wàchst kein besseres gesehen habe. Und dann er auch, denn düngen braucht man die geschlossenen Wâlder, mit ihren nicht, da es mageren Boden nicht gibt. vielen Zedern, Capriuva, Angico, Ca nela, Ipê, Grapia, Guajuvira (SchwarzWir * verbrauchen heute, nach 11 Wochcn, schon vom eigenen Gemüse. herz),- Timbaúva und anderen Sorten o hicpperameisen gibt es hier noch mehr. Ein weiterer, breiter Streifen, der ■r\it lu altem, aufgehauenem Land in einer Entfernimg zwischen 38 und 120 km den Strom begleitet, ist schon habe ich allerdings die Saúva gefunden, und zwar alte Nester mit groBem mehr wellenfõrmig und hügelig, hat aber Erdkuswurf. — Orangen, Limas, Ber- gleich guten Boden und gleich schweqamotten, Pfirsiche, Ameixas, Trauben ren Wald. Erst hinter diesem Streifen und anderes Obst wâchst hier in beginnt der Pinienwald, ein riesiges qroBen Mengen. Wenn es ein zweites Waldgebiet mit Bâumen von 1—2 m Eden gibt, muB es wohl hier in Sol Durchmesser. Aber auch diese unbede Maio sein. Wenn es im Innern von rührte Waldeinsamkeit wird eines TaParaná auch Eiszapfen gab, und wir ges unter dem Pfiff der crsten Schneidmühlen erzittern. hier Ende August nochmals Frost hatblieben doch alie Obstbâume Der Gesundheitszustand ist hier ein ten, so unbeschâdigt, mit Ausnahme der Piir- guter. Leute, die 1921 hier eingewansiche. Der Pfirsich-Baum erreicht hier dert sind (wie Engel, Fuchs, Gelen, in vier Jahren eine Hõhe von fünf Zenz, Mentz, Kraft, Friedrich und anMetern und einen kolossalen Umfang. dere) sind heute im Alter zwischen Die beiden Lotes, die ich für meine 60 und 80 Jahren, und sie sind nie Kinder kaufte, zâhlten in ihrer An- ernstlich krank gewesen. Von unserer pflanzung ungefahr ^00 Báume, haben Familie 'war bis heute nur Hildegard sich aber in den fünf Jahren, ais sie einmal einen Tag krank, da sie an nicht bewohnt waren, derart mit Jung- einem heiBen Tage sehr kaltes Was-


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151 ser getrunken. hattc. Wahrend ich diese ZeÜen schreibe, sitze ich allerdings auch auf dem Bett und habe einen kranken FuB. Es muB wohl eine Spinne gcwescn sein, die mich beim Milhopflanzen gestochen hat, jedenfalls habe ich es danach behandelt und — Gott sei Dank! — hat es sich schnell gebessert, sodaB ich morgen wohl wieder aufstehcn kann. Sonst fühlen wir uns alie sehr wohl, und essen kann man hier doppeit so viel wie früher. Ob das daher kommt, daB man jeden Tag so viel Früchte vor sich sieht oder ob das an der schõnen reinen Urwaldluft liegt, das weiB ich nicht. Und nun noch etwas von den lãstigen Stechfliegen. Es gibt zwei Sorten: die Barigui und die Polverina. Erstere orscheint ais Regenzeichen, meistens eine Stunde vor Dunkelwerden, aber diese Sorte ist so aufdringlich, daB Mensch und Tier darunter leiden. Die Polverina meidet Sonne und Wind, aber an trübcn Tagen kommt sie zum Vorschein, und niemand freut sich dar-' über. Ich bin aber doch der festen Ansicht, daB diese Plagegeister verschwiiiden werden, wenn erst mal die Walder mchr gelichtet sind. meine lieben Leser und Freunde in der alten Heimat, so ist es mir bisher ergangen. Vielleicht interessiert cs noch manchen, daB ich für meine ganze Wanderung, bis hierher an Ort und

Stelle Cr§ 17.000,00 ausgegeben habe. Dicser .Preis wird aber im gleichen MaBc fallen, wie der Zustand der StraBen sich bessern wird. Diese verhãltnismâBig hohen Umzugskosten werden dadurch wieder ausgeglichen, daB man das Land hier sehr billig kauft, hinzurechnen müBte man noch die Ersparnis an Kraft, denn mit einem Zehntcl der Kraft, die man im Bergland verwenden muB, hat man hier das gleiche Resultat. SchlicBlich setze ich auch die Reise noch mit in Rechnung, denn sie war für üns alie wie ein herrlicher Naturfilm, der allerdings vorn lieben Gott selber gedreht war und nicht in Hollgwood. Von solchen Kriminalfilmen und anderen, in denen den Lcuten die unglaublichsten Dinge vorgesetzt werden, habe ich noch nie etwas gehalten, sonst hãtte ich ja auch die 17 Contos nicht gehabt, um nach Sol de Maio zu wandern! Das wàre ungefâhr das, was ich bis heute, am 3. November, von hier berichten kann. Ein anderes Mal menr. Hoffentlich wird Gott uns allen einen gesegneten Jahreswcchsel geben, worum wir Ihn demütig bitten wollen. Denn an Gottes Segen ist ja alies gelegen. Aus der Feme seid alie hcrzlich gegrüBtl Mit Gottl Berthold Gewehr.

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Scheins zuwcnden, also den Sterncn, so wie sie uns crscbeinen. Wir werden nachher sehcn, wie grundverschieden dicse Welt des Scheines von der tatsâchiichen Bcschaffenheit des Stemenhimmels ist. Die Bibel gebraucht das Wort vom „Firmament“ und dicses ist sehr gccignet, uns in die Welt des Scheines hineinzuführen. Firmament ist das lateinische Wort für das, was wir in unserer Sprache „die Feste des Hiramcls“ ncnnen. Der Himmel erscheint also ais eine feste Hohlkugel, an deren Innenflâche die Steme befestigt sind und in deren iVlittelpunkt sich die Erde befindet. Unser Standpunkt auf der südlichen Halbkugel der Erde bringt es mit sich, daB wir nur den südlichen Teil der Hohlkugel sehen, also den südlichen Sternenhimmcl. Tatsãchlich, wcnn wir nachts auf eincm weiten Felde oder einem Berge stehen, wo nichts unseren Blick stõrt, dann erschcint uns der Sternenhimnicl wie eine ungehcure Halbkugel oder Kâscglocke, die über die Erde gestcllt ist und an der die Steme wie leuchtende Pünktchen befestigt sind. Beobachtcn wir nun einige Zeit die Steme, so kõnncn wir schon bald feststellen, daB sie nicht stillstehen, sondem alie in Bewegung sind. Nun aber nicht so, ais ob jeder Stcrn eine andere Bcwegung mache wie scin Nachbar, son dem so, ais ob dicse Halbkugel oder Kâscglocke sich im Ganzen um eine scnkrechte Achsc drehe. Dabei muB ss aber cincn ruhcnden Punkt gcben (den Knopf der Kâseglocke). So dreht sich die ganze Himmclskugel, wie es schcint, um eine gcdachte Achsc, an derem oberen Ende der Polarstern steht, ais der einzige unbewegliche Stcrn, wahrend das südliche Ende dieser Achsc nicht durch cinen Stern bcsonders gckennzeichnet ist. Wãhreiid wir Stunden gebrauchen, ura diese Bewegung der Steme zu


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156 . ter ●dem Horizont zu verschwinden. Wenn wir so die Dinge beobach ten, scheinen uns zwei Tatsachcn festzustehen: 1. daB die Erdc sich im Mittelpunkt der gewaltigen Hohlkugel des Himmelsfirmaments bcfindet und

beobachten, habcn wir noch zwci anderc Himmelskõrpcr, deren Bewegung wir in viel kürzercr Zeit fcststellen kõnnen. Das sind Sonne utid Mond. Beide sind Sterne wic die anderen auch, nur daB sie uns grôBer, heller und in ihrer r.

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r Bcwegung schneller crscheinen. Das kommt daher, weil Sonne und Mond unscrcr Erde viel nâhcr sind ais alie übrigen Sterne. Da ist es vor aliem die Bewegung der Sonne, die wir tãglich feststellen kõnnen, wenn sie im Osten aufsteigend sich an dcn Himmel emporschwingt, um dann im Westen wieder abzusteigen und schlieBlich un-

2. die Tatsachc, daB dicses ganze Firmament mit scinen abertausendcn von Sternen sich um eine (gedachíe) Hchse dreht, wâhrend uns anderseits nichts unais so fa ewegungslos crscheint ais sere Erde. Das war die Ansicht der Mcnschen durch Jahrhunderte oder Jahrtausendc hindurch. Wohl warcn Gelehrtc auf-


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qetrcten, dic die Vorstellung von nem Firmament aufgaben, weil sie erkannt hatten, daB dic Sternc nicht alie gleichweit von uns entfcrnt seicn. Diese Gclchrtcn hatten ferncr erkannt, daB da einige Sterne seien die die einheitliche Bewegimg des groBcn Sternenhceres nicht mitmachtcn, sondem eigene Bahnen gingcn. So Luitcrschiedcn sie also das Hecr der Fix-stcrnc íd h der fcsten, am Firmament bekstiatcn Sternc) von einigen anderen, die der Erdc nãher sind und von dcnm jeder seine eigene Bahn i-im die Erde 7ieht Von dicscn Sterncn zahlte man sicbcn; sie bekamen den Namen Pianeten Der Planct. der der Erde am nâchsteii stcht, ist der Mond, cincn noch arõBcrcn Bogcn um die Erde beschrcibt ● Merkur, cincn noch grôBercn die der Venus. dann kommt dic Sonne und in noch wciterer Entfcrnung von der Erde bcwcgcn sich JVlars, Júpiter und Satura. Nun hatte man nicht mchr cin Firma ment, sondern dercn acht; da aber die anderen Sternc hindurchleuchtctcn, so stcllte man sich diese Firmamente aus durchsichtigcm Mctall vor. ● aber stand noch die Erde im AniHGlDunkt der ganzen Welt, in maiGstâtischer Ruhe. Über 1500 Jahrc hat sich diese Auffassung gchalten, weil sie ais dic von der Kirche autorisierte galt und nicmand ungestraft die Lehren der Kirche angriff. Es war der groBe Gclehrte Kopernikus (M73—1543), der dicsem Weltsgstem- den TodesstoB versctzte. Einige Worte über das Lcbcn des Kopernikus. Ais Sohn eines rcichcn GroBkaufmanns in Thorn an der Wcich* scl geborcn. hat er — im Untcrschicd âuBcrc Sorzu anderen Astronomen gen und Note nic kennen gelernt. Er studierlc zunâchst Astronomie und Mathcmatik, aber sein Gcist war zu groB, um sich damit zu bcgnügen, er studierte auBcrdcm noch Theologic, Jura und Medizin. Mit 24 Jahrcn wurde cr Domherr des Bistums Ermcland, ais solcher konntc er sich ungcstõrt sei-

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159 nen Studien der Himmclskõrper wid- als Kreise an, weil der Kreis ais die men. Rui seinem Denkmal in Thorn vollkommcnste aller Linien galt. Vor steht: allcm aber fchltc ihm der ordncnde Gcist, d. h. das Gesetz des ursâchNikolaus Kopernikus, der Bewegcr der Erde, der Befestiger der Sonnc líchen Zusammenhangs der Erscheiund des Himmels. nungen. In dicscn Wortcn ist das Ergebnis Da war cs nun Joh. Kepler seiner Forschung, seine ncue Erkennt- (1571—1630), der hundeii; Jahre spãter nis zusammengcfaBt: die Bewegung der die Entdeckung des Kopernikus krõncn Sonne und der Fixsterne, wie wir sie sollte. Wir wollcn auch das Leben wahrnchmen, ist nur eine scheinbarc, dieses Mannes etwas nãher betrachten. sie stehen in Wirklichkeit still, genau Kepler wurde in Weil in Württcmberg so wie auch die Ruhc unscrcr Erde ais Erstling einer unglücklichen Ehe genur eine scheinbare ist, denn in Wirk- boren, und die Sorge, die schon an lichkcit bewcgt sie sich. Wir dürfen seiner Wiege stand, wich wãhrend seiaber nicht annehmcn, daI5 seine Auf- nes ganzcn Lebens nicht raehr von scifassung von der Bewegung der Erde ner Seite. Er studierte zunâchst evanwillige Aufnahme bei seinen Zeitgenos- gclische Theologie; sein mathematisches sen fand. Im Gcgenteil, zu seinen Gcg- Genie fand sich aber in der Theologie nern gehõrtc auch Martin Luther, der nicht zurecht, so wurde er mit 22 Jahin einem Tischgesprâch von ihm sagt, ren ais Lehrer für Mathematik nach daB da ein neuer Astronom sei, der Graz berufen. Neben seinem Amt ais beweisen wolle, daB die Erde bewegt Lehrer gab cr alljâhrlich einen Kalcnwürde und nicht der Himmel oder das der heraus, der dem Zuge der damaFirmament mitsamt der Sonne. „Dcr ligcn Zcit folgend astrologische WeisNarr“, sagt Luther, „will die ganzc sagungen enthielt. Aber die Zcit Kunst der Astronomic verkehren . . . scines Bleibcns in Graz war nicht Aber wie die Heiligc Schrift anzeigt, so^lang. Wcgen seincs evangelischcn hiçR Josua die Sonne stillstehen und Glaubens muBtc cr untcr dem Hernicht das Erdreich“ (Jos. 10, 12f). Auch zog von Stciermark, der „licber Melanchthon bezcichnctc das Werk des über eine Wüstc ais übcr ein Land Kopernikus ais schãdliches Gedanken- vollcr Ketzcr herrschcn wolltc“, die spiel und den Vcrfasser ais eitlen Stadt verlasscn. Darauf folgten eiM^schen. nigc Jahre wisscnschaftlicher Arbeit üic Hauptgcdanken seiner Lchrc in Prag, bis der Kaiser Rudolf II sein Gchalt ais Hofastronom nicht mehr aus1. die Erde ist nicht der Mittclpunkt zahlcn konntc. Von der Sorge um das der Wcit, sondem die Sonne. tãglichc Brot von Ort zu Ort gehetzt, 2. die Erde ist nicht in Ruhe, son- traf ihn die Nachricht, daB seine Mutdern drcht sich um eine scnkrechtc ter in der schwâbischen Heimat _als Auf Achsc und zwar in 2A1 Stunden einmal Hcxe angckiagt und verhaftet sei. -. — picse Drehung ist die Ursachc der Flügeln der Sorge eilte er dorthin, wo schcinbarcn Bewegung des Sternen- es ihm — nach einem Jahrí — gclang, himmels und erklârt die Auf- und die Mutter vor Folter und ScheiterUntergânge der Sonne, der Planeten haufen zu retten. Er kehrte nach Linz nnd des Mondes. zurück, muBte aber wieder wcgen sei3. die Erde bewcgt sich auBerdem nes Glaubens fliehen, zunâchst nach noch um die Sonne und zwar ein- Prag. Er Icbte in ârmlichen Verhâltim Jahr. nissen. Um die Rückstãndc scines Gepem kopcrnikanischen Weltsgstem haltcs einzuziehcn, begab er sich wie_f,“^tcn noch manche Fehler an, z. B. derum auf die Rcise, und bei dieser sah cr die Bahncn der Planeten noch Gclegenheit holte cr sich die todbrin-

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161 Zicl, in qende Krankheit. An seinem Reqensburg, angckommcn, starb cr dort nach kurzer Zeit. Ais Evangelischer hatte er kcin Rccht auf gewcihtc Erdc den Torcn inncrhalb der Stadt; vor der Stadt wurde cr begraben unter dem Segensspruch: „Sclig sind, die Gottes Wort hõren und bewahren. Kepler stellte drei Gesetze auf die für die Astronomic von grôBtcm Wert waren. Für unserc Betrachtung genüqt aber die Erwâhnung des crsten GesetzGs, das besagt, daB die Planeten einschlieBlich unserer Erde, sich nicht in der Form cines Krcises urn die Sonne bewegen, sondem in der Form emer Ellipsl in deren einem Brennpunkt die Sonne steht. hatte die festen KristàliKopernikus tm ^ himmel zerschlagen und den Planeten eígenc Wege gcwiesen, Kepler hatte ihncn Gesetze gegeben, aber die Kraft, die die Himmelskõrper freischwebend im Weltenraum hãlt und sie unlõslich an ihren Zentralkôrper fesselt, die war noch nicht bekannt. Nichtwahr, wenn ein M<2nsch erst einmal begriffen hat, unserc Erde ais ein gewaltigcr im Weltenraum frei schwebí, Kôrpci; dann jautet die erste Fragc, die er ofpiif wie kommt es, daB die Erde nicht welche Krâfte tragen denn dieses ungehcure Gcwicht unserer Erde? Der diese Frage ais erster beantwortete, war Isaac Newton (1643— 1727) ein Englânder. Das Gesetz, das Newton aufstellte, kõnnen wir allgemeinvcrstândlich so ausdruckcn, daB oin groBcr Kõrper einen kleincrcn anzicht. Diese Anziehungskraft ist abhângig von der GrõBc und der Entfernung 'der Kõrper. Dafür ein Bciauf spicl aus dem tãglichcn Leben: der Fleischbrühe in eincr Tasse ist ein Fettauge. Wo die Entfcrnung zwischen Tassenrand und Fettauge am kürzestcn ist, zieht der schwcre Tassen rand das leichtere Fettauge an. Befindet sich das Fettauge aber genau in der Mitte auf der Fleischbrühe, so ist die Anziehungskraft von allen Sei11

tcn gleich stark, und das Fcttaugc bleibt in der Mitte. Diese Anziehungskraft ist es in der Hauptsache, die die Himmciskôrper freischwebcnd im Wdtraum erhãlt Nun müssen wir aber auch noch einen anderen Mann nennen, der zur Erforschimg des Himmeisraumes GroBes gcleistet hat. Das ist G a 1 i I e i (1564 1642). Er war der erste Mensch, der von ihm sclbst konstruiertes — em Fernrohr gegen den Himmel richtete. Eine Fülle neuer Erkenntnissc und Beobachtungen erschIoB sich seinem Auge, troíz der schwachcn, neunmaligen VergrõBerung scines Glases. Ais erster erkannte Galilei die Gebirge auf dem Mond, die Flecken auf der Sonne und die MilchstraBc ais eine Anhãufung von unzãhligen kleinen Sternen. Durch die hâufigen Beobachtungen der Sonne büBte er sein Augenlicht ein. Wegen seincr wissenschaftlichcn Erkenntnissc wurde dem 70-jâhrigen Greis noch der ProzcB gcmacht. Galilei beugte sich der Gewalt. õffentlich und feierlich muBte er der kopcrnikanischen Lchre abschwõren, muBte drei Jahrc lang wôchentiich die sieben BuBpsalmen hersagen und fúr den Rest seines Lebens eine Wohnung bei Florenz beziehen, wo er daucrnd unter Aufsicht stand. Võllig blind und taub starb cr acht Jahre spãter. (N. B. Die Schriften von Kopernikus, Kepler und Galilei wurden erst im Jahrc 1822 vom pâpstlichen Index gcstrichcn.) Um nun die folgendc Beschrcibung unserer Sterríenwelt richtig vcrstchen zu kõnnen, müssen noch zwei Erscheinungen erklãrt werden. Denken wir uns mehrcre gleich groBe Kugeln. Jede besteht aus cinem anderen Stoff, sagen wir Blei, Holz und Schncc. Obwohl die Kugeln gleich groB sind, sind sie doch verschicdcn schwcr. Ge- , nau so verhãlt es sich bei den Wcltkõrpern, auch sie sind — ganz unabhângig von ihrer GrõBe — vcrschicden schwcr, cntsprechcnd dem Stoír, aus dem sie zusammcngcsctzt sind. Wenn wir nun die Schwerc, oder wic


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wir hicr sagen, die Dichte des Wassers gleich setzcn, so ist z. B. die Masse unserer Erde 5 mal so schwer wie die gleiche Masse Wasser, wogegen die Dichte der Sonne geringer ist ais die des Wassers. Damit hângt noch eine andere Erscheinung zusammcn. Wir haben ebcn qesagt, daB cin schwerer Kõrper einen leichteren anzicht, und zwar Sitz dicser Anzichungskraft im Mittelpunkt des Kõrpers. Je mehr ich den leichten Kõrper von dem Mittelpunkt des schwcreren entferne, umso weniqcr wird er angezogen. Das hat auf unserer Erde ganz pralrtischc, Folgcn. 1 kg ist gleich cinem kg am Mcer, im ticfen Bergwerk wird es schwerer, wogcgcn es auf einem hohen Berge Icichter wird. Wcnn man erst die ganzc Masse, aiso die Erde mit eincr grõBeren. oder kleincrcn vcrtauscht, so ândert sich auch die Anzichungskraft. Daher kommt es, daB 1 kg auf dem klcinercn Mond nur 1/6 kg wiegt, wogegen auf der viel grõBercn Sonne 1 kg gleich 27,5 wiegen würde. \Vas nun noch zu sagen ist, soll am ggjspiel des Gewittcrs dcutiich gcmacht ^gi-d^Horizont steht eine Gcwittcrwolke, aus der wir cinen Blitz auf die Erde zuckcn sehen, Es vcrgchen Sckundcn, bis wir das dumpfe Rollen des Donners hõrcn. Nehmen wir an, dieser Blitz hâtte in ein Haus eingeschlagen, das genau 3,3 km von uns entfernt steht, so würde cs genau 10 Sekundcn daucrn, bis wir den Donner hõrcn. Das heiBt aIso, daB die Schallwcllen, die den Schall forttragen, in der Sckundc 333 Meter durchlaufen. Genau so ist es mit dem Licht. Auch der Lichtstrahl braucht eine gewissc Zcit, um scincn Weg zu machen. Wcnn auch die Lichtwellen viel schncller sind ais die Schallwcllen. so lâBt sich ihre Geschwindigkeit doch mcssscn. Das Licht legt in der Sc kundc 300 000 km zurück, d. h. cin Lichtstrahl würde in eincr Sekundc die Entfcmung von der Erde zum Mond

durchlaufen oder 7 mal um die Erd€ jagen. Weiin wir nun wieder hinaustreten in eine sternenklare Nacht, so wissen wir, daB der Himmel nicht ein festes Gewõlbe ist, wir wissen auch, daB unserc Erde nicht im Mittelpunkt des Weltalls steht, sondem zu einem WeltSystem gchõrt, in deren cinem Brennpunkt die Sonne steht, um die die Planetcn ihre elliptischen Bahnen ziehen. Nun ist cs für uns Menschen aber schr schwer, uns auch nur eine ungefâhrc Vorstellung von den AusmaBen und Entfernungen diescs Weltalls zu machcn. Wir sprcchcn von Millionen und Billionen, und dabci gchen schon dicse Zahien über unser Vorstellungs* vermõgcn liinaus, denn wolltc ein Mensch zàhlcn, bis er an eine BilUon kommt, so brauchtc cr dazu 20 000 Jahre! Wir werden aber schen, daB wir in der Stcrncnwclt mit noch weit grõBercn Zahien zu rechnen haben. Beginnen wir mit der Sonne. Sic ist an Masse 700-mal so groB wic alie Planctcn zusammen. Wolltc man das ínnerc der Sonncnkugel mit Erdkugein anfüllen, so brauchte man dazu nicht wenigcr ais 1300000. Die Sonne befindct sich in WciBglut und auf ihrcr AuBcnscite hcrrscht eine Hitze von 6 000 Grad. Welchc ricsigen Wârmemengcn die Sonne ausstrahlt, ist dar' aus zu erkennen, daB unserc Erde nur den 2200 millionsten Tcil der Sonnenwârme cmpfângt. Dic unvorstellbarc Hitze, die im Inncrn der Sonne hcrrscht, auf vcrursacht ungeheurc Explosionen ●. der Obcrflâche der Sonne. Da wei-dcn plôtzlich aus dem Sonncmnncrcn Ricsenmcngen von Metalldâmpfcn empoigeschleudert, durchbrcchen dic Sonncnoberflãchc und steigcn m ^ nuten bis zu eincr Hõhe ™n 800 000 km hinauf, das ist das Doppelte dei Entfernung von der Erde cbcnso kurzer Zeit brcchen dicse Massen wieder in sich zusammen. Dicse Erschcinungen, dic man Protubeianzcn nennt, hângen eng zusammen mit anderen, dic wir schon crwâhnten, nâm-


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165 lich mit den Sonnenfleckcn. Diese Sonncnflecken, die man durch eine geschwârztc Scheibe zu erkennen vermag, hielt man früher für Schlackenbildungen, heute weiB man aber, daB diese Flecke die Sitze magnetischer Kraftfelder sind, die wahrscheinlich durch die Wirbelbewegung von Gasen crzcugt werden. Auch die wildeste Phantasie Icann sich keine Vorstellung von der Furchtbarkcit dieser Wirbel machen, in wenigen Sekunden würden sie einen Kõrper wie unsere Erde verschlingen. Diese Sonnenflecke haben eine Lebensdauer von einigen Monaten und ihre magnetischen Krâfte wirken bis auf unsere Erde. Wie kommt es nun, daB uns die Sonne, trotz diesen ungcheuren Katastrophen ais die fricdlich lachende Sonne erscheint? Der Grund dafür liegt allcin in der wciten Entfcrnung der Sonne von der Erde. Diese betrâgt ca. 150 Millionen km. Hier aber versagt schon wieder unsere Vorstellung. gin Schnellzug, der 100 km in der Stunde zurücklegt, müBte 170 Jahre ^niitcrbrochen fahren, um die Entr niing bis zur Sonne zurückzulcgen. «íplbst das Sonnenlicht bei seiner phan. iischen Geschwindigkeit braucht acht ^yiinutcn, bis es unsere Erde erreicht. In diesem Raum zwischen Sonne und Erde bewegen sich zwei Sterne, die wie die Erde, sich um die Sonne drehen, also zu den Planeten gehõren. Der erste trâgt den Namen Merkur, er ist der kleinste von allen Planeten und befindet sich so nahe der Sonne, daB er nur ganz selten sichtbar ist. Der anderc Planet ist die Venus , der schônste und strahlendste aller Sterne. Uns ist dieser Stern bekannter unter dem Namen Morgen- und Abendstern, Diese Bezeichnung rührt daher, daB dieser Stern wegen seiner groBen Sonnennâhe immer nur einige Zeit nach Sonnenuntergang oder einige Zeit vor Sonnenaufgang zu sehen ist, aber niemals um Mitternacht. Die Venus nimmt unter allen Sternen eine Sonderstellung ein, wcil sie alie acht Jahre auch am

Tage zu sèhcn ist. Das ist diô Zeit, : - dieser Stern am wtítcstcn von wenn der Sonne entfernt ist imd die Erde der Sonne am nâchstcn steht, so daB Erde und Venus sich am nãchsten kommcn. Die Venus ist untcr allen Planeten auch derjcnige, der der Erde am ãhnlichstcn ist. Sie besitzt eme Atmosphâre, d. h. eine Lufthúlle, ihr Durchmesser ist 12400 km, und die mittlere Tcmperatur auf diesem Stem betrãgt 50 Grad. . Das Venus-Jahr betrâgt 225 Tage, das hciBt in dieser Zeit dreht sie sich einmal um die Sonne. Der Ma rs ist der erste Planet, der weiter von der Sonne entfernt ist ais die Erde. Er ist ungefâhr halb so groB wie die Erde. Obwohl der Mars auch im gúnstigstcn Falle immer noch 150 mal so weit entfernt bleibt der Vollmond, so ist uns seine Obcrflachc doch am besten zugãnglich. Da seme Atmosphâre nur wenig Dunst und Wolken enthàlt, vermõgcn wir auf s^er Oberflãche auffallcnd gradlinige Striche, zu erkennen, die sogenannten Kanàlc, die sich oft in wenigen Tagen, ja Stunden verdoppeln. Nach einiger Zeit verschwinden sie ganz, und es bilden sich neue. Eine Erklârung für diese Kanale gibt es nicht. Die Phantasie mancher Forscher schloB aus diesen Kanàlen auf Bewohner, die diese Kanale gegraben hâtten, um auf diese Weise den wasserarmen Mars zu bewâssern. Doch dagegcn spricht die GrõBe dieser Kanale, die 20 bis 200 km breit sind und tausende km lang. Trotzdem haben 1924, bei der groBen Marsannãhcrung, amerikanische Ingenieure versucht, mit den Marsbewohnern in telegraphische Verbindung zu treten, allerdings ohnc eine Antwort von dort zu bekommen Wie unsere Erde einen Mond hat, der sich ura die Erde dreht, so besitzt der Mars deren zwei. Wãhrend die Entfernungen der PIS” neten von der Sonne eine gcvinsse Harmonie aufweiscn, befindet sich zwnschen dem Mars und dem nãchsten Planeten eine groBe Lücke. Seit ca. 100 Jahren ist diese Lücke durch die


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167 Auffindung der Planetoiden ausgefüllt. Das sind ca. 1100 kleinc Sternchen, deren Gesamtmasse nur den vierten Teil der Erdmasse ausmachen. rur diese Planetoiden gibt cs einc doppeltc Erklârung. Entweder handeit cs sicn um Bruchstücke cines frühercn Plancten; der durch cínc Katastrophc zersprungen ist, oder cs sind Bausteine zu einem zukünftigcn Planctcn. Der grôBte Planct ist der J u p i t c r, der 1300 mal so groB ist wie die Erde, daqegcn macht seinc Masse nur den 320stcn Teil der Erde aus. Mit dieser Zusammensctzung aus leichten Stoffen muB auch die hohe Temperatur zusammcnhângcn, die auf scincr Oberflâchc herrscht (110 Grad!), die wegen der wciten Entfernung, nicht von der Sonnc hcrrühren kann. Der Júpiter besitzt neun Monde und bcnõtigt zwõlf jahrc, um einmal die Sonne zu umKreisen. Der nãchstc Planet, der Saturn, praucht sogar 29 Jahre, um sich einmal um die Sonne zu drehen. Er ist zchnmal so ^eit von der Sonne entfernt wie die Erde. Bcfânde sich ein Mensch auf dem Saturh so würde er Merkur, Venus, Erdo únd Mars nicht schen kõnnen, da si« wegen ihrer Sonnennâhc vom Licht der Sonne überstrahlt würdcn. allcn Plancten bcsitzt der Saturn die geringste Dichte, namlich 0,65, d. h. der Stoff des Saturn wiegt nur ungefâhr die Hâlftc wie das glciche Volumen Wasser. Er besitzt 10_ Monde; aber dic auffallendste Erschcinung an ihm ist der Saturnring, «p- leuchtcndes Band, das sich um diesen Stern zicht. Diescí" Ring bcstcht aus ciner ungemein groBcn Zahl kleincr fester Kõrper, dic sich nach dem Gesetz vom Schwcrgcwicht um den Saturn bcwegen. Wâhrcnd der Saturndurchmesser 121000 km betragt, miBt der âuBere Ringdurchmesscr 277 000 km. StoBcn wir vom Saturn aus nochmals viele Millionen km in den Wcltenraum vor, so finden wir einen weiteren Pla ncten, den Uranus, der so weit von der ^nne entfernt ist, daB cr 84 Jahrc

braucht, um einmal die Sonne zu umkrcisen. Kõnnten wir einmal auf dem Uranus stehen, so würdcn wir die Sonne in dcrselbcn GrõBc sehen, wie wir jetzt die Venus schen. Um. den Uranus ais Mittelpunkt drehen sich 4 Monde. Die Bahnen dieser Plancten wurden von den Forschcrn so genau bercchnet und beobachtet, daB die geringste Abweichung nicht unbcmerkt blicb. Natürlich stellte man sich die Frage: wclchcs ist die Ursache dafür, daB dieser Planet an bcstimmten Stellen von scincr Bahn abwcicht? Aus der RcgclrnâBigkeit und GrõBc solchcr Abweichungcn schloB man auf einen in der .Nâhc“ befindlichen Kõrper, der durch seine Anziehungskraft solche Abwcichungcn hervorrufe. Ja, man bcrcchnetc sogar die GrôBe und die Ent fernung dieses unbckannten Sternes, und es geschah das Wunderbarc, daB der achte Planct auf dem Papicr „cntdeckt" wurde. Ais glcichzeitig ein anderer Forschcr scin Fernrohr auf cben diese Stellc des Himmels ríchtete, fand er einen kleincn, bisher noch nicht beobachteten Stern. So wurde dieser Planct fast glcichzeitig, aber vôllig unabhângig voncinander, mit dem Blcistift und mit dem Fernrohr entdeckt. Der Neptun, so wurde cr benannt, braucht 164 Jahrc, um einmal den Weg um die Sonne zu machen; an Masse ist er 17 mal grõBcr ais die Erde, an Sonnenlicht bekommt er aber nur den 900sten Teil von dem, was wir bckommcn. Aber auch die Bahn dieses Plancten zeigtc wieder UnregclmâBigkcitcn, woraus man auf das Vorhandenscin eines. weiteren Stõrcnfriedcs schlicBcn muBte., Vor ctlichcn Jahrcn ist nun auch die ser gefunden worden, cs ist der 9. Planet, der den Namcn Pluto bekommen hat. Alie Plancten bcwcgen sich in ciner Ebcne, dic dic Gcstalt ciner flachcn Scheibe hat und deren Durchmesser 9000 'Millionen krii bctrãgt, bei ciner Dickc von 200 Millionen km.

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169 Bci dem bisher Gesagten mag unser Verstand noch ausrdchcn, um uns wenigstens einigcrmaBcn eine Vorstellung von der GrõBc und den Entfemungen von Sonnc und Planeten zu machen. Aber damit haben wir ja nur ein Sgstem, eben unser Sonnensgstcm betrachtet, und deren gibt es nun tausende und abertausende. Stellen wir uns noch einmaJ, in Gedanken, unter den nâchtlichen Stemenhimmel. Wir erinnem uns des Kindcrliedes: WeiBt du, wieviel Stemiein stehen? — Ja, wieviel sind cs denn? Der Oricntalc sagt: wie Sand am Meer! Das stimmt aber nicht, denn die Sterne, die wir mit dem bloBen Auge sehen kõnnen, sind wohl zu zâhlcn, denn am nõrdlichen Stemenhimmel stehen ungefâhr 2900, wãhrcnd der.südlichc rund 100 Sterne weniger hat, die genaue Gesamtzahl betrâgt 5766. Diese Sterne nennen wir Fixsterne, das heiBt feste Sterne, weil sic schcinbar für alie Ewigkeit diesclbe Stellung untcrcinander behalten. Um Ordnung in diese Menge von Sternen 2U bringen, hat man sic in Stembilder gingcteilt. Solche Stembilder sind uns ajlcn bekannt, z. B. der groBc Bar, Herkules, grofier Hund, Kreuz des SüIn der Tat hat etwa Moscs den groBcn Bâren genau so gesehcn wie er sich auch heute noch zeigt. Aber was sind schon 3000 Jahre für die Stemenwelt? So hat man den Polarstern (am nõrdlichcn Stemenhimmel) den goldencn Himmelsnagel genannt, weil er jahraus und jahrein am gleichen Platz stcht, am „Nordpor des Himmels. Aber gerade er zeigt uns, daB auch die Fixstemc sich bewegen. Ais man nâmlich vor mehrercn tausend Jahren die âggptischen Kõnigsgrâber, die Pgramiden gcbaut hat, führte man durch die dicke Pgraraidenwand einen feinen Lichtschacht, der von der AuBenseite bis in die Grabkammer führte. Man hat lange seinc Bedeutung nicht gckannt, dann aber herausgefunden, daB durch diesen Schacht der Polarstem von seinem unbeweglichen, maje-

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171 stâtischen Standpunkt aus sein ruhiges Licht in die kõniglichc Grabkammcr senden solltc. Nun aber, nach mehreren tausend Jahren, fâllt das Licht des Polarsteras nicht mchr durch diesen Lichtschacht hindurch, weil er seinen Standoii, wcnn auch nur wenig, vcrândert hat. Wenig“, das bedeutet vielleicht, daI3 er in ciner Sekunde sich 30 km fortbewegt, jawohl, „nur“ 30 km in der Sekunde, dcnn es gibt Fixsterne, die in einer einzigen Sekunde 320 km zurücklcgcn. Und diese Sterne nennen wir Fixsterne, d. h. fcste Sterne? Sind das die Sterne, die in majestâtischer Ruhc am Nachthimmel glânzcn? Warum sehen wir denn nichts von ihrer rasenden Geschwindigkeit? Wer schon mal ein Nachtflugzeug beobachtet hat, weiB, daB das Licht diescs Flugzeugcs ganz langsam am Horizont dahinglcitet, obwohl das Flugzeug mit ciner Geschwindigkeit von 300—400 km pro Stunde durch die Luft jagt. Diese Tâuschung hângt mit der Entfcrnung zusammen, je wciter ein Kõrper von uns entfcrnt ist, umso weniger kõnnen wir scine Bewegung beobachten. Es ■ sind die Sterne so weit von uns cntfernt, ‘daB wir ihrc Bewegung überhaupt nicht mchr beobachten. Für diese Entfcrnungen reichen unsere gebrâuchlichen MaBc bei weitem nicht aus. Erinnern wir uns noch einmal an die Entfcrnung der Sonne von uns, namlich 150 Millioncn km oder 170 Schnellzugsjahre oder 8 Lichtminutcn. So hat man nun mit Hilfe des Lichtes ein neues EntfernungsmaB festgesetzt, nâmlich das Lichtjahr. Das ist die Strccke, die das Licht in einem Jahr durchlâuft und die 9,4 Billionen km entspricht. Wenn wir nun hõren, daB der Fixstern, der uns am nâchsten steht (Alpha im Centaur), immerhin 4,3 Lichtjahre von uns entfernt ist (das sind 41 Billionen km), dann bleibt bei den meisten von uns der Verstand schon stehen, d. h. solche Zahlen und Entfernungen kõnnen wir uns einfach nicht mchr vorstellen. Abcr es kommt noch schlimmer, denn der Polarstern ist z. B. 40 Lichtjahre

von uns entfcrnt. Das bedeutet: wcnn durch einc gewaltige Katastrophe der Polarstern sich heute in Nichts auflõsen würde, dann kônnten wir ihn noch 40 Jahrc lang an dersclbcn Stelle ani Himmel sehen. Nun abcr gibt es Sterne, die hunderte, ja tausende von Lichtjahren von uns entfcrnt sind. Den entferntesten Sternhaufen, den man mit dem Fcmrohr noch sehen kann, bcrechnct man auf einc Entfcrnung von 220 000 Lichtjahrcn! Wic kommt es abcr, daB wir diese Sterne trotz ihrer ungehcuren Entíernung noch sehen kõnnen? Ganz einfach, nâmlich wegen ihrer — ebenso ungehcuren — GrõBc! Nur ein Bcispiel: die Beteigeuze im Sternbild des Orion hat einen Durchmesser von 350 Millioncn km, das ist mehr ais der Durchmesser der Erdbahn um die Sonne! Wâre also diescr Stern einc Hohlkugcl und würde man in seinen Mittelpunkt die Sonne setzen, dann wâre in dieser riesigen Hohlkugcl genügcnd Platz, daB sich in ihr die Erde in ihrem normalcn Abstand um die Sonne bcwcgcn kõnnte. Natürlich senden alie Fixsterne cigenes Licht aus und glcichen darin unserer Sonne. Untersucht man nun dic-^ scs Licht, so kann man daraus auf den Stoff bezw. die Stoffc schlicBen, aus denen diese Sterne zusammengcsctzt sind. Unter diesen Stoffcn hat man bisher noch kcinen cntdcckt, den cs auf unscrer Erde nicht auch gabe. Wohl hat man die Fcstigkcit gcwisscr Stoffe bcrcchnct, die uns võllig fremd sind. So besteht z. B. der Stern Sirius. aus ciner Masse, die so dicht ist, daB €in cinziger Kubikzcntimctcr gleich 53 kg wicgt. Ein Stück diescr Matcrie, etwa von der GrõBc cines Stückchen Scife, vermõchte kein Mensch auíziiheben. Ein ganz besonders interessantes Kapitei in der Stcrnenkunde bilden die Novac. Das sind Sterne, die plôízlich. neu aus dem Dimkcl hervortreten oder bckannte Sterne, die piõtzlich an Helligkcit zunchmen. Ais Beispiel soll die

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brechen auch ganz auseinander. Um ein abgeschiossenes Bild zu geben, müBte noch über manches gesprochen werden, so ist über die MilchstraBe noch garnichts gesagt worden. Aber diese Schilderung soll genügen, um mit der Frage zu schlieBen: sollte diese unendliche und unbegreifliche Schõpfung nicht einen RückschIuB auf den Schõpfer zulassen? — Aber wir wollen diese Betrachtung nicht mit einer Frage schlieBen, sondem mit einem Zcugnis. Der Fürst Otto von Bismarck hat gesagt: „Wenn man diese Tausende von Welten sieht, dann scheint es einem wohl ganz unmõglich, daB der ewige Gott sich um das Leben jcdes einzclncn kleinen Mcnschen bekümmcrn kônne; und doch, ich habc es erfahren! U

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ação dos graus de ensino nos seus principais ramos.

Crescendo continiiamente, em nos sas comunidades, o Interesse desper tado pela causa da instrução, e man tendo as nossas instituições sinodais uma rêde de estabelecimentos evangé licos em que se ministram vários graus e ramos de ensino, não são poucas as perguntas que surgem re clamando eschmecinientos sobre as diversas faces desta niàtéria. Ora é a estruturação do ensino em geral o objeto da consulta, ora a articulação dos diversos graus e ramos. Ora, a finalidade dêsle ou daquele curso; as condições de ingresso nos vários esta belecimentos; as possibilidades ofere cidas pelos estabelecimentos evangé licos, etc. Tentemos esboçar, em resumo, o que nos parece de importância, neste sentido. Cumpre, de início, adiantaique, em face da introdução demasia(lameiite recente dos respectivos ór gãos administrativos especializados (o liínistérLo de Educação e Saúde foi criado há menos de 20, a Secretaria de Educação e Cultura há menos de 15 anos), a nossa oa-ganização de ensino ainda se acha numa fase ni tidamente experimental. Não é, pois, de esti’anhar a pouca durabilidade de formas estabelecidas. As reformas ainda continuara frequentes, embora se observem indícios de lenta e progressiva estabilização. Compreende 3 graus distintos a nossa estruturação de ensino: o ensino primário, o secundário e o su perior. O ensino primário é ministrado nas escolas públicas (grupos escolares e outrás) e particulares', durante o pe ríodo de 5 anos. 0 ensino secundário (de 7 anos de duração) é ministrado em escolas mantidas pelos' poderes públicos ou por entidades particulares; divide-se

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em diversos ramos: o secundário propriamente dito, ministrado era gi násios e colégios; o secundário espe cializado: o comercial básico e téc nico, nas escolas técnicas de comér cio; o profissional (industrial, agrí cola etc.), em escolas técnicas; o nor mal, era escolas normais (ou de for mação de professores ou ainda iiistítutos de educação); etc. Uma característica do curso secun dário, em todos os seus ramos, é a sua divisão em 2 cicloSj com de nominações em geral distintas, com preendendo o l.° ciclo o espa^ de e o 2.0 cicio o de 3 anos (séries). Assim o curso «ginasial» (de 4 anos) representa o 1.®, e o curso «colegial» (de 3 anos), o 2.° oiclo do ensino se cundário propriamente dito; e o «comercial básico» e «comercial téc nico» o 1.0, respectivamente o 2° oiclo do ensino comercial; o «de mes»tria» e «técnico» o l.®, respectivamente o 2.® ciclo do ensino indus*trial e agrícola; etc. O ensino secundário de humani dade (pré-Leológico) é ministrado em seminários, insUtulos de eusiuo préteológico mantidos exclusivamente por entidades religiosas (Colocando-se em terreno neutro em relação à matéria de religião não intervém o Estado na formação dos sacerdotes). O ensino 'Siiperior (de 3 a 6 anos de dimação) é ministrado em escolas ppeiiores- ou faculdades, isoladas ou integrando universidades, mantidas tanto pelo Estado como por par ticulares, e abrange vários ramos de especialização: em medicina, direito, filiosofia, engenharia, ciências econô micas, etc., lôdas desdobradas em vá rios cursos. Nas faculdades^ ou escolas de teo logia, mantidas por instituições regiosas, fazem seus estudos de grau

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177 superior os sacerdotes das várias igrejas. O ensino secundário tem por base, cm todos os seus ramos, o perfeito conhecimento da matéria pro^amada para o curso primário, exigindo, por sua vez, o curso superior, nos seus diferentes ramos, como condição essencial o pleno conhecimento da matéria programada paia o cuiso secundário. É por isso que cada can didato ao ingresso cm estabelecimento de ensino de 2.° ou 5.° grau deve sub meter-se a um exame pai*a provaique domina a matéria sôhre a qual se baseia o curso que pretende seguir. Assim deve o aluno que quiser ma tricular-se em uma escola de ensino secundário (ginásio, etc.), provar em exame de admissão os seus conhecimentos de nível primário, quer os tenha adquirido em escola pú blica, quer em escola particular; co mo deve provar em exame vestibular os seus conhecimentos de nível se cundário o candidato ao ingresso em qualquer curso superior (faculdade etc.), quer lenha èle concluído os seus estudos de 2.® grau em escola m aiitida pelo Estado, quer em escola _^iilida por particulares. 0 certi in ficado ou diploma de conclusão de curso secundário oficial ou reconhecido não dispensa, em caso algum, 0 exame vestibular. A articulação progressiva dos prin cipais ramos de ensino, em seus vá rios graus, pode ser demonstrada pelo esquema apresentado na pág. 179, ao qual cumpre acrescentar ainda os se guintes eselarecimentos sôbre a Arti culação não indicada, sujeita as res trições: — A conclusão do 1.® ciclo «nor mal» habilita,^ mediante prova de adaptação, ao ingresso no 2.® ciclo do curso comercial («comercialtécnico»). — A conclusão do l.o ciclo de qual quer ramo de ensino secundário dá direito ao ingresso nos cursos «técnicos» e «agrotécnico». 12

— A' conclusão do 2.° ciclo do en sino comercial (comercial técnico) dá acesso à faculdade de filosofia. — A conclusão de alguns dos cur sos em que se desdobram os ramos . «agrotécnico» e os 2 «técnicos», habilita para o ingresso nos respectivos CUI*S09 superiores, em que se desdo bram a Escola de Engenharia e a Escola de Belas Artes. — A faculdade de filosofia admite era vários dos seus cursos o ingresso de alunos que tenham concluído o curso secundário de humanidades (pré-Leológico). — A conclusão de um curso minis trado por faculdade ou escola supe- . rior dá acesso a qualquer outro curso do mesmo grau, excetuando-se os da Escola de Cadetes do Rio de Janeiro. — Em cursos de prepai’ação de ● oficiais da reserva (CPOR), os esludautes dos cursos superiores (e os com a 2.Í' série de 2.® ciclo concluída) têm possibilidade de adquirir o grau de oficial da reserva. — Sem que tenha frequentado um ginásio ou outro estabelecimento reco nhecido/ pode obter o certificado de licença ginasial (conclusão do cur so «ginasial») quem, lendo então 16 anos e 3 meses completosi ein outu bro, se submeter aos exames de «licen ça ginasial», realizados em alguns giná sios do Estado, em conformidade com o artigo 91 da Lei Orgânica do En sino Secundário. Está dispensado da apresentação da prova de idade quem apresentai’ prova de conclusão de cur so «comercial básico».

A extensão da articulação entre os vários graus e ramos de ensino obedece a regras estabelecidas em lei. Demonstrados mediante exame de admissão, os conhecimentos adquiri dos em curso primário completo pro porcionam acesso a qualquer ramo de ensino secundário no seu 1.® ciclo.


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do ensino secundário já especializado («normal», «básico», «de meslria», etc.) conduz, salvo algumas exceções, apenas aos respectivos cursos «técnicos» (o l.° ciclo «normal» ao 2.° ciclo «normal»; o «comercial básiCO» ao « comercial técnico»; etc.) A conclusão do 2° ciclo dos ramos do ensino secundário ]á especializado («preparatório» de cadetes, «normal», «comercial técnico», «agrotccnico», etc.) laculta igualmeiite, salvo várias exceções, apenas o ingresso em esta belecimentos que mantém os respec tivos cursos superiores especializados («preparatório» de cadetes à Escola

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181 de Cadetes do Rio de Janeiro; o «normércio; nos seus vários cursos em. que mal» lendo os candidatos 5 anos de se desdobra); de «técnico mecânico», exercício, a faculdades de filosofia; de «elélrolécnico», de «técnico em edios «comerciais técnicos», a faculdades ficaçoes», de «desenhista técnico» de ciências econômicas; etc.,). (conferidos pela Escola Técnica PaA conclusão do 1.® ciclo de ensino robé de Pôrto Alegre); de «técnico em secundário já especializado não dá agricultura», de lécnico em liorticuldireilo a ingresso no 2.® ciclo de curtura», de «lécnico em zootécnia», de so secundário pròpriamente dito («j2o«técnico de laticínios» (conferidos pelegial»); como não habilita à inscrição la Escola Técnica de Agricultura, de nos cursos superiores das faculdades Viamão): etc. de direito, medicina e várias outras, As faculdades ou escolas superiores fornecem diplomas que habilitam os a conclusão do 2.® ciclo de qualquer curso técnico. seus portadores para o exercício ,de atividades, vedadas aos diplomados Por que atribui a legislação na por estabelecimento de ensino secun cional sôbre o ensino de 2.® grau tão dário especializado. Tais atividades acentuada vantagem aos ciclos «gisão abran^das, entre outras, pelas nasial» e «colegial», quanto à ar profissões do médico, do dentista, do ticulação com os demais ramos e farmacêutico, etc. que se formam nos graus de ensino? É porque o ensino secundário prò respectivos cursos era qúe se des dobra a faculdade de medicina; ou priamente dito (ciclos «ginasial» e do engenheiro civil, do químico in «colegial») se limita apenas a propor dustrial, etc. que se formam nos res cionar aos alunos uma ampla pre pectivos cursos em que se desdobra, paração científico-cultural de cará a escola de engenharia; etc. ter geral. Ele não visa a especializa O ingresso em qualquer curso se ção como os demais ramos de en sino secundário, razão pela qual os cundário ou superior obedece a nor mas estabelecidas em lei. Entre as certificados de «licença» (ginasial e colegial) ainda não habilitam os várias condições destacam-se os- já seus portadores para praticar qual mencionados exames- de admissão e quer profissão cujo exercício exija vestibular, realizados nos próprios es diploma. Abrem — isto sim — todas tabelecimentos que os- candidatos de as possibilidades de especialização sejam frequentai'. Deve-se requerer ministrada em 2.® ciclo (técnico) ou antecipadamente a inscrição nos ditos em cursos supenores. exames, para os- quais cada estabe Os outros ramos de ensino secun lecimento fornece os necessários es dário que já iniciam cedo (no 1.® clarecimentos aos que os solicitarem. Realizam-se em dezemibro e feve ciclo) a especialização, conferem, no reiro os exames de admissão (aos fim do 2.® ciclo, diplomas ‘ que ha bilitam os seus portadores ao exercursos secundários), e em janeiro, cicio autorizado das atividades em os exames vestibulares (aos cursos que se especializaram. Trata-se de superiores) para o ano escolar que atividades que dispensam uma for principiar em março. mação em curso de nível superior. E as possibilidades que, em face Tais são os diplomas de «professor do exposto, podem oferecer os nossos estabelecimentos evangélicos? primário» (conferido por escola nor mal), de «técnico em contabilidade», bojamos o setor do ensino primá de «lécnico em comércio e propagan rio: Não distinguindo nenhum esta belecimento de ensino secundário, da», de «assistente de administração», de «eslatístico auxiliar e secretário» no exame de admissão, entre candi (conferidos por escola técnica de codatos procedentes de escolas públi-


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r 183 cas e oS' que vêm de escolas parti tar a todos os cursos de especializa ção, sejam êles de 2° ou de 3° grau. culares, encontram-se por conseguin Fora do Estado do Rio Grande do te, as escolas primárias mantidas no seio das nossas comunidades (apro Sul, conta a população evangélica ximadamente 230 com 13.000 alu da nossa Igreja com mais dois esta belecimentos de ensino secundário re nos) em situação bastante categori conhecido: em Brusque, Santa Ca zada para poder rainistimr o ensino tarina: Ginásio Evangélico «Cônsul de l.° grau, sob todos os aspectos. Carlos Renauxs; é em Rio Claro, No setor do ensino secundário: Em São Paulo: Instituto «Koelle» esvirtude de se acharem devidamente tabelecimentos que ambos mantém o reconhecidos e fiscalizados pelo Mi curso ginasiaL nistério de Educação e Saúde, go zam de plena validade, sob todos os Assume importância particular,, tanto para a população evangébca aspectos, os certificados ou diplomas dos cursos secundários de l.° e 2.<> do Rio Grande do Sul, como para a de outros estados, o Instituto Préciclo fornecidos pelos seguintes esta Tcológico (Proseminário) da cidade belecimentos: Colégio Sinodal (cursos de São Leopoldo, o estabelecimento «ginasial» c «colegial») e Escola Téc nica de Comércio «São Leopoldo» que, em virtude de sua importância vital para as comunidades evangé (cursos «comercial básico» e «comer licas do Rio Grande do Sul e de cial técnico»), na cidade de São Leo outros estados, merece destaque es poldo; Fundação Evangélica (curso «ginasial» e de economia doméstica, pecial: através de seu curso secun dário de humanidades prepara os êste último não oficializado) de que nele concluem o referido curso Hamburgo Velho; Escola Técnica de para o estudo especializado da teolo Comércio «Alberto Torres» (cursos «comercial básico» e «comercial téc gia e para o desempenho de outras nico», funções vinculadas ao sacerdócio. a partir de 1950 também O único curso de grau superior curso «ginasial») de Lajeado; Giná mantido pelo Sínodo Riograndense é sio Evangélico «Panambi» (curso «gi nasial») de Panambi; Ginásio Evan a Escola de Teologia, situada também na cidade de São Leopoldo. É o esta gélico «Augusto Pestana» (curso «gi“ belecimento que recebe os semina nasial») de Ijuí; Colégio «Mauá» (cur sos «ciomercial básico» e «comercial ristas com curso secundário (de hu manidades) que pretendem adquirir técnico», «ginasial» e «colegial») de Santa Cruz do Sul. a necessária formação para o au Como se vê, além de vários cursos torizado desempenho do sacerdóciO’ de especialização do ramo comercial, dentro da nossa Igreja. Eis a, natureza da instrução miDtsdispõe a população evangélica das nossas comunidades, em 6 pontos do trada nos diferentes tipos de escolas Estado, de cursos de ensino secun orientadas pela Igreja Evangélica no dário propriamente dito bastante cre Rio Grande do Sul e a sua plena validade legal dentro da organiza denciados para possibilitar aos fi lhos estudantes o acesso regulamenção do ensino eni nossa Pátria.

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Klciiier iiiediziil§€li€r Hiígelier. Dr. N. S. Suckau. Vorliegender Artikei soll keine ausführliche medizinische Abhandlung sein, sondem lediglich ein nützlicher Ratgeber bei Faellen, in welchen der Arzt nicht sofort zur Stelle sein kann. über erste Hüfe bei Unglücksfaellen wird hier diesmal nicht gesprochen. — Fangen wir bei Kindern an, deren Sterblichkeit leider noch immer sehr hoch ist. Wir woUen nur die haeufigsten Erkrankungen aufführen. DARMKRANKHEITEN: Durchfall (Diarrhéa) mit oder ohne Erbrechen. Bei Kindern unter 1 Jahr muss jegliche Nahrung (auch Brustmüch) eingestellt werden. Dágegen viel Flüssigkeit, wie abgekochtes Wasser, schwacher Tee (da índia, Marcela, Maçanilha, usw.) ohne Zucker gegeben werden, da das Kind viel Flüssigkeit durch Durch fall und Erbrechen verliert. Im Sommer das Kind nicht noch mit übermaessiger Bekleidung quaelen. Das kranke Kind muss,im Sommer das kühlste Zimmer des Hauses bekommen. Die Hautreizung um den After vermeidet man durch Anwendung einer Mischung von Zinksalbe und Vaselin zu gleichen Teüen. Abführung darf nicht gegeben werden, es sei denn auf aerztliche Anordnung hin. Durchfall bei Kindern ist immer ernst zu nehmen, und man zoegere deshalb nicht, den Arzt zuzuziehen. ^ Auch bei erkrankten Kindern über 1 Jahr ist Enthaltung; ieslicher Nahrung unter Zuführung von abgekochtem Wasser oder Tee bis zur Ankunft des Arztes. das geeebenste. Warme Umschlaege auf den Unterleib (Gummibeutef; wirken meist wohltuend.

ERKAELTUNGEN — GRIPPE: Sind haeufing mit Entzündungen der Nase, des Halses und der Ohren begleitet. Man vergesse nicht, dass das Kleinkind auch Ohrenschmerzen haben kann. Angewaermtes Oel (Salatoel) ins Ohr getraeufelt bringt oft Erleichtenmg. Wenn.das Kind Fieber hat, Imstet und ausserdem aechzt und stoehnt, muss mau die Moegiichkeit einer Lungenentzündung in Betracht ziehen. Zu beaclaten ist ebenfalls, dass Halsbraeune (Difterie-Krupp) fast immer wie eine gewoeimliche Erkaeltung anfaengt. — Bei Kindem amter 6 Monaten kommt Halsbraeune selten vor. Auf keinen FaU veriasse man sich auf “Xaropes”, da kleine Kinder noch nicht auswerfen koennen und ausserdem diese dem empfindlichem Magen des Kindes schaden. FIEBER Wenn nicht übermaessig hoch (bis ca. 39° C), muss es nicht immer Anlass zu Befürchtungen geben, da es meist ein Krankheitszeichen ist und keine Krankheit an sich. Sollte das Kind oder ein Erwachsener hoeheres Fieber haben, dann empfiehlt es sich bis zur An kunft des Arztes lauwarme Wickel zu machen. Ein sauberes Tuch wird in lauwarmes Wasser getaucht, ausgewrungen, dann ausgebreitet um den Koerper des Kranken von Achselhoehle bis zum Nabel geschlungen. Darum wickelt man ein breites WoU- oder FlaneUtuch. Man deckt den Kranken gut zu und wechselt den Wickel in einer halben Stunde, falis der dazugezogene Arzt nicht andere. Anordnung trifft. Diese Wickel empfehlen sich besonderes, weil Kinder im allgemei-


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187 . nen bei hoelierem Fieber leicht zu Kraempfen neigen. 'IMPFEN: Auch ein Wort über das Impfen. Jedes Kind soUte zur rechten Zeit und fachgemaess gegen Halsbraeune (Difterie), Keuchhusten (Coque luche), Pocken (Varíola), Typhus (Tifo) usw. geimpf werden, umsomehr, wenn solche Krankheitsfaelle in der Umgegend zu verzeichnen sind. Die Erfahrung hat bewiesen, dass unzaehlige Erkrankungen abgeschwaecht oder ganz vermieden werden konnten eben durch richtiges Impfen. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten. ZAEHNE: Es sei darauf hingewiesen, dass auch die Milchzaehne des Kindes behandelt werden müssen, denn schlechte Milchzaehne begünstigen die Erkrankungen der spaeteren definitiven Zaehne. Das Zahnen (Dentição) ist ein natürlicher Vorgang. Wohl kommt es oefters vor, dass zu dieser Zeit die Kinder unruhig sind und für Krankheiten anfaelliger. Man führe dieses aber nicht auf das Zahnen zurück, sondem rufe den Arzt um die Ursache der eventueUen Stoerungen wie Durchfall, Erkaeltung, Lungenentzündung usw. festzustellen. ERWACHSENE Die einseitige imd meist stark schmalzhaltige Kost in der Kolonie führt oft zu Erkrankungen der Verdauungsorgane (Magen, Darm, Leber). Man meide vor aliem das Schmalz und nehme dafür Butter oder Oel. Auch mehr Gemüsse ist sehr zu empfehlen. Selbstverstaendlich koennen solche Erkrankungen auf gàenzlich andere Ursachen zurückzuführen sein. So z. B. auf schlechte Zaehne, und es wird dringend dazu geraten, Zaehne sachgemaess in Ordnung bringen zu

lassen. Die verbreitete Ansicht, dass waehrend der Schwangerschaft keine Zahnbehandlung vorgenommen oder Zaehne nicht gezogen wer den koennen, ist unrichtig. Ganz im Gegenteil, gerade waehrend der Schwangerschaft bedeuten kranke Zaehne eine Gefahr für Mutter und Kind. KREUZSCHMERZEN: Diese koennen mancherlei Ursache haben, u. a. bei Frauen Er krankungen der inneren Organe. Auch Schwaeche, Reumatismus, . Nierenstoerungen, usw. sind haeufig die Ursache dieser Plage. Es ist die Sache des Arztes, die Diagnose zu stellen. In der Regei geben warme Aufschlaege guten Erfoig. BLINDDARM: Die Anzeichen einer akuten Blinddarmentzündung sind ja heutzutage genügend bekannt. Bekannt ist auch, dass kalte Aufschlaege Erleichterung geben. Natürlich muss man, hat man den Verdacht einer akuten Blinddarmentzündung, sofort den Arzt aufsuchen. Wir fügen hier noch die Warnung bei, niemals ein Abführungsmittel einzunehmen, wenn die Moeglichkeit einer Blinddarmtzündung besteht. Man denke auch daran, dass akute Blinddarmentzündung oftmals mit Magenschmerzen anfaengt und sich erst spaeter die Schmerzempfinlichkeit auf die rechte Unterieibsseite hinzieht. Bis zur Ankunft des Arztes wolle man sich jeder Nahrungszuführung enthalten und Bettruhe wahren. BLUTUNGEN: Blutungen waehrend der Schwan gerschaft, mit oder ohne Schmerzen im Unterleib und Kreuz, sind immer ernst zu nehmen. Die Frau muss im Bett ganz ruhig liegen bis zur An kunft des Arztes. In den ersten Monaten der Schwangerschaft kann


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189 es sich um einen Abort handeln, in den letzten um eine Frühgeburt mit gefaehrlichen Komplikationen, die unbedingt sofortige aerztliche Fürsorge verlangen. WURMKRANKHEITEN: Wümer und andere Darmparasiten sind viel verbreitet und geben allerlei Krankheitssymptome. Müdigkeit, Kopfweh, Darmstoerungen,

Schmerzen im Unterleib, Appetitlosigkeit, Bleichsucht, Abmagerung sind wohl die wichtigsten. Heutzutage kann man in jeder Apotheke gute Wurmmittel erhalten. Ein gutes Wurmmittel wirkt zu jeder 2eit, und es empfiehlt sich, falis die Moeglichkeit dazu vorhanden ist, die Behandlung durch Kotuntersuchungen zu überwachen.

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Praeses D. Hermann Dohms, c. p. 14, São Leopoldo. P. Karl Gottschald jr., caixa postal 14, São Leopoldo. P. Rudolf Becker, caixa postal 14, São Leopoldo. P. Heinrich Hoehn, caixa postal 14, São Leopoldo. P. Johannes Raspe, caixa postal 1078, Pôrto Alegre. P. Rudolfo Saenger, caixa postal 14, São Leopoldo. P. Berthold Weber, caixa postal 14, São Leopoldo. P. Wilhelm Noellenburg, caixa postal 14, São Leopoldo. 2. KREIS: TAQUARA Kreisvorsteher: P. Herbert Wolff 1. Canela: P. Herbert Wolff, Canela, via Taquara. 2. Entrepelado: P. Erdmann Goetz, Entrepelado, via Taquara. 3. Gramado: P. Richard Heinrich, Gra mado, via Taquara. 4. Hartzpikade: P. Richard Schwabe, Picada Hartz, Estação Campo Vi cente. 5. Igrejinha: P. Walter Costa, Igrejlnha, Mun. Taquara. 6. Padilha: P. Caspar Frit2, Padilha, via Taquara. 7. Rolante: P. Walter Weber Rolante, via Taquara. 8. Sander: P. Werner Steinmetzler, Es tação Sander. 9. Taquara: P. Hermann Schaefke, Ta quara. 10. Três Forquilhas: P. Col. August Kunert, Itati (ex-Três Forquilhas) via Osório-Tramandaí. 3. KREIS: CAI Kreisvorsteher: P. Werner Kube 1. Caí: P. Leopold Strothmann, Cai. 2. Feliz-Caí: P. Georg Lecke, Feliz-Caí. 3. Foromeco: P. Josef Kolb, São Vendelino, Mun. Montenegro. 4. Linha Brochier: P. Werner Kube, Estação Maratâ, Mun. Montenegro. 5. Linha Nova: P. Daniel Kolfhaus, Linha Nova — Cai. 6. Maratâ: P. Ernst Graustein, Estação Maratá, Mun. Montenegro. 7. Montenegro: P. Arthur Becker, caixa postal 35, Montenegro. 8. Neu-Petropolis: P. Gustav Braun, Nova Petrópolis — Caí.


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7. Santa Maria: P. Edwin Wilm, rua Barão do Triunfo 1080, Santa Maria. 8. São Miguel: P. Horst Bergmann, São Miguel, via Restinga Sêca. 9. São Pedro; Diácono Alfred Grassatis, São Pedro do Sul; 10. CêiTO Branco: Diácono Gerhard Weissenstein, Cêrro Claro, via São Pedro do Sul. 7. KREIS: IJUÍ Kreisvorsteher: P. Ernst Jost. 1. Buricá: P. Gustav Hüdepohl, Três de Maio, Mun. Santa Rosa. 2. Cêrro Largo: Ernst Pischer, Cêrro Largo — Linha 4, via São Luiz Gon zaga. 3. Crissiumal: P. Hans Wendt, Crissiumal, Mun. Três Passos, via Ijuí. 4. Guarani: P. Edmund Burghardt, Ubirêtema, via Santa Rosa. 5. Ijui: P. Ernst Jost, caixa postal 12, Ijuí. P. Rudolf Schneider, caixa postal 12, Ijui. 6. Ijuí-Nord: Diácono Heinrich Bockius, Ajuricaba, via Ijuí. 7. Ijuí-West: P. Willi Müller, Povoação Cor. Barros, via Ijui . 8. Panambí: P. Alfred Simon, Panambí, Estação Belizário. 9. Palmitos: P. Richard Lübke, Pal mitos, via Irai. 10. Pôrto Feliz: P. Albin Kempf, Mondai, via Frederico Westphalen, Estação Santa Bárbara. 11. Santo Ângelo: P. Egon M. Koch, caixa postal 14, Santo Ângelo d. M. . 12. Santa Rosa: P. col. Gustav Schünemann, caixa postal 85, Santa Rosa. 13. Serra Cadeado: P. Konrad Radke, Vila Dr. Pestana, via Ijuí. 14. Três Passos: P. Friedrich Zander, Três Passos, via Ijuí. 15. Tuparendi: P. Otfried Scheele, Tuparendi, Mun. Santa Rosa. 16. Vila Horizonte: P. Heinz Mielke, Horizontina, Mun. Santa Rosa. 8. KREIS: ALTO JACUÍ Ki-eisvorsteher: P. Karl Seibel. 1. Carasinho: P. Oswald Atkinson, cai xa postal 19, Carasinho. 2. Ibirubá: P. Karl Seibel, Ibirubá, via Cruz Alta. 3. Lagôa dos três Cantos: P. Bernhardt Theunert, Lagôa dos três Cantos, via Carasinho. 4. Não-me-toque: P. Konrad Heumann, Não-me-toque, via Carasinho. 5. Sarandí: P. Erich Probst, Sarandí I Séde, via Carasinho.


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197 6. Vila Ernestina: P. Willi Volkmann, Vila Ernestina, via Passo Fundo. 7. 15 de Novembro: P. Ernst Seiter, 15 de Novembro, via Cruz Alta. 9. KREIS: ERECHIM Kreisvorsteher: P. Richard Hannemann. 1. Barra do Sarandí: P. Hans-Dietrich Krause, Aratiba-Sarandi, Mun. Erechim. Estação Erechim. 2. Bela Vista: P. Adolf G. Bachimont, caixa postal 20, Marcelino Ramos. 3. Bom Retiro: Diácono Alfredo Hoffmann, Luzerna de Joaçaba, Estação Bom Retiro, Estado Sta. Catarina. 4. Erechim: P. Wilhelm Schiemann, caixa postal 188, Erechim. 5. Getúlio Vargas: Arthur Gaelzer, Getúlio Vargas. 6. Linha Frederico: wird von Getúlio Vargas aus bedient. 7. Marcelino Ramos: P. Richard Han nemann, Marcelino Ramos. 8. Nova Estréia: P. Arthur Hahn, a/c. Erwino G. Striebel, Nova Estréia, Mun. Concórdia, via Marcelino Ra mos. . 9. Rio do Peixe: P. Herbert Maskus, -Piratuba, Estado Sta. Catarina. 10. Rio das Antas: P. Georg Ballbach, Rio das Antas, Estado Sta. Catarina. 10. KREIS: SÜDKREIS Kreisvorsteher: P- Johanes Kern 1. Aliança: wird von Arroio do Padre aus bedient. 2. Arroio do Padre II: P. E. Auringer, Arroio do Padre II, a/c. Estação Rodoviária, Pelotas. 3. Mühlenstrasse: P. Philipp Loersch, São João da Reserva, Mun. São Lourenço do Sul. 4. Pelotas: P. Wilhelm Schmidt, rua Dr, Amarante 124, Pelotas. 5. Ponte de Pelotas: P. col. Albin Trein, a/c. Pedro Ness, rua Manduca Ro drigues, Pelotas. 6. São Domingos: p. Johannes Kern, São Domingos, a/c. Treptow & Cia, Avenida General Daltro Pilho 392, Pelotas. 7. São Lourenço: P. Wilhelm Küster, São Lourenço do Sul. 8. Santa Augusta: P. August Wisznat, Santa Augusta, Correio: São João da Reserva, Mun. São Lourenço do Sul. PFARRER IM RXJHESTAND 1. P. Gustav Ahrens, caixa postal, 21, Cachoeira do Sul. 2. P. Stremme,'Gramado. 3. Pres. Theophil Dietschi, Avenida Germânia 621, Canôas.

4. P. Eduard Fillmann, caixa postal 49, Blumenau, Estado de Sta. Catarina. 5. Dr. Gustav. Hahn, caixa postal 1078, Pôrto Alegre. 6. P. K. A. Hamann, Paraiso. 7. P. Erich Knaepper, caixa postal 70, São Leopoldo. 8. P. Egon Koch, rua Carlos von Koseritz, 593, Pôrto Alegre. 9. P. Heinrich Lampmann, rua do Co mércio 657, Ijuí. 10. P. Eduard Lewerenz, Linha Andrade Neves, via Santa Cruz do Sul. 11. P. Georg Schmeling, rua Tiradentes 258, Pôrto Alegre. 12. P. Julius Sporket, Novo Hamburgo 13. P. Jonathan Striebel, a/c. Erwino G. Striebel, Nova Estréia, Mun. Concór dia, via Marcelino Ramos. 14. P. Emil Westphal, Marquez de Souza, via Lajeado. 15. P Julius Witzel, Gramado, via Ta quara. 16. P. Julius Ziegler, Gramado, via Ta quara. PPARRWITWEN 1. Vva. P. Buchli, a/c. Carlos Schoellkopf. Linha Glória, via Carasinho. 2. Vva. P. Ehemann, a/c. P. E. Dietschi, c. p. 66, Estréia. 3. Vva. P. Flogaus, Travessa Augusta 35, Santa Maria. 4. Vva. P. Koppelmann, Avenida Gene ral Daltro Filho 1001, Pelotas. 5. Vva. P. Kreutzer, a/c. Ç. W. Hexsel, Passo Fundo. 6. Vva. P. Kimert, Montenegro 7. Vva. P. Ploeger, caixa postal 14, São Leopoldo. 8., Vva. P. Schreiner, Hamburgo Velho 9. Vva. P. Scholz, Hamburgo Velho ’ 10. Vva. P. Schasse, Feliz-Caí. 11. Vva. P. Sellins, Ijuí. 12. Vva. P. Sudhaus, caixa postal 14, São Leopoldo. 13. Vva. P. Wartenberg, Novo Hamburgo. SONSTIGE ANSCHRIFTEN Telefonisch sind die synodalen Stellen in Sao Leopodo zu erreichen unter N.o 131. Synodalvorstanã: Praeses D KprmnTib Dohms caixa postal 14, São Leo?olS? Synodfkasse: Caixa do Sínodo, caixa postal 14, Sao Leopoldo. Schriftenzentrale: Centro de Imnressos, caixa postal 14, São Leopoldo Departamento de Ensino: Prof’ Willv Fuchs, caixa postal 14, São Leopoldo Hilfskasse. P. jacob Sauer, Lomba Grande, via Sao Leopoldo.


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199 Folha Dominical-Reãaçâo: Praeses D. Hermann Dohms, caixa postal 14, São Leopoldo. Fôlha Dominical-Assinaturas: Centro 'de Impressos, caixa postal 14, São Leo poldo. Amigo ãas Crianças — Redação: Pas tor W. Noellenburg, caixa postal 14, São Leopoldo. Obra Gustavo Adolfo: P. Fritz Vath, rua Dom Pedro U, 676, Pôrto Alegre. Evangelische Frauenhilfe von Rio Grande do Sul: Vorsitzende: Erika , Strothmann, Caí. Evangelische Schwesternschaft: Ma triz da Irmandade, caixa postal 14, São Leopoldo. Volksmission: P. Wilhelm Noellenburg, caixa postal 14, São Leopoldo. Proseminar: Praeses D. Hermann Dohms, caixa postal 14, São Leopoldo. Colégio Sinodal: Diretor P. Rudolfo Saenger, caixa postal 14, São Leopoldo. Fundação Evangélica: Diretor Giiilherme P. Rotermund, Hamburgo Velho. Ginásio Panambi: Diretoria, Panambí, via Estação Belizário. Ginásio Augusto Pestana: Diretor Arno Sommer, Ijuí. Pró-Deslocados de guerra: Pastor Guido A. Tornquist, Secretário Execu tivo da Comissão Central da Confede ração Evangélica do Brasil, caixa postal 260, Rio de Janeiro. Lutherische Kirche in Brasilien DER SYNODALVORSTAND P. Ferdinand Schlünzen, Praeses, São Bento do Sul (ex-Serra Alta). Caixa postal 59, S. Catarina. P. Albert Schneider, Jaraguá do Sul — Rio Cêrro, S. Catarina. P. Heinrich Bühler, Indaial, via Blume nau, S. Catarina. Herr Julio Manteufel, Joinville, Caixa postal 179, S. Catarina. Herr Otto Stange, Indaial, via Blume nau, Sta. Catarina. I. SÜDKREIS. Kreisvorsteher: P. G. Dauner. Joinville: 16170 Seelen. P. Gerhard Dau ner, Joinville, Caixa postal 142, S. Catarina. P. Fritz Wüstner, Joinville, Rua Jaguaruna 99, S. Catarina. Estrada de Ilha: 600 Seelen. Wird z. Zt. von P. Dommel betreut. Estrada de S. Catarina e São Francisco: 520 Seelen, wird z. Zt. von Joinville aus betreut.

Dona Francisca: 4000 Seelen. P. Wil helm Dommel, Pirabeiraba bei Join ville, S. Catarina. Brüderthal: 2400 Seelen. P. Lorenz Hahn, Brüderthal, Post Guará-Mirim, S. Ca tarina. Jaraguá I: 4350 Seelen. P. Hermann Waidner, Jaraguá do Sul, S. Catarina. Jaraguá II: 3600 Seelen. P. Albert Rio Schneider, Jaraguá do Sul Cêrro, S. Catarina. Massaranduba: 2800 Seelen. P. Otto Kuhr, Massaranduba Central, via Blumenau, S. Catarina. Indaial: 6711 Seelen. P. Heinrich Bühler, Indaial, via Blumenau, S. Catarina. II. IGUASSÜKREIS. Kreisvorsteher: P. H. Weiss. Pôrto União: 1452 Seelen. P. Heinrich Weiss, Pôrto União, S. Catarina. Canoinhas: 1270 Seelen. P. Georg Weger, Canoinhas, Caixa postal 21, S. Catarina. Caúna: 728 Seelen. Diakon Heinrich Degenhardt, Caúna, via Pôrto União, S. Catarina. Iir. PARANÁKREIS. Kreisvorsteher: P. H. Weiss. Ponta Grossa: 1600 Seelen. P. Wilhelm Fugmann, Ponta Grossa, Av. F. Burzio 660, Paraná.’ Castro: 560 Seelen. P. Leonhard Striffler, Castro, Caixa postal 68, Paraná. Rolândia: 1700 Seelen. P. Hans Zischler, Rolândia, Caixa postal 40, Norte do Paraná. Col. Riograndense: 840 Seelen. P. KarI Mehler, Assis, Caixa postal 24, E. F. Sorocabana. S. Paulo. Pres. Wenceslau: 468 Seelen. P. Blarl Mehler. rV NORDKREIS Kreisvorsteher: P. H. Roelke Santa Maria: 3000 Seelen. P. Hermann Roelke, Santa Maria de Jetibá, Esp. Santo. Palmeira: 2340 Seelen. P. Siegmund Wanke, Itaimbé, Palmeira, Esp. Santo.. Pontal: 860 Seelen. P. Siegmund Wanke^ Santo Antônio: 960 Seelen. P. Georg: Burger, Baixo Guandú, Santo Antônio,. Esp. Santo. Lagôa: 2100 Seelen. P. Ernst Ballbach^ Lagôa — Serra Pelada, Esp. Santo.. São Bento: 3780 Seelen. P. Georg Bertlein, Colatina, Caixa postal 24, Esp. Santo. Mutum: 600 Seelen. Wird von P. Burger betreut.


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Sínodo Evangélico de Santa Catarina e Paraná ANSCHRIFTEN DER PFARRER SYNODE:

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1. Werner Andresen, Badenfurt, Cor reio: Salto Weissbach, via Blumenau, S. Catarina. 2. Johannes Blümel, Timbó, S. Cata rina. '3. Vikar M. J. Blümel, Curitiba-Paraná, Pres. C. Cavalcanti 999. 4. Walter Blass, Barracão, via Floria nópolis, S. Catarina. 5.'Rolf Dübbers, Ibirama, S. Catarina. 6. Karl Frank, Curitiba-Paraná, rua Inácio Lustoza 309. 7. Fritz Goehring, Santa Isabel, Correio: Rancho Queimado, via Florianópolis, Santa Catarina. '8. Richard Laun, Trombudo Central, via Rio do Sul, S. Catarina. 9. Edgar Liesenberg, Corupá, Mun. de Jaraguá do Sul, S. Catarina. 10. Arthur Melzer, Rio Negro, Paraná c. p. 63. 11. Hans Methner, Blumenau, S. Cata rina, c. p. 99. 12.A. Michalowski, Taió, via Rio do Sul, S. Catarina. 13.Heinz Müller, Presidente GetúUo, via Ibirama, S. Catarina. 14. Adolf Prinz, São Bento do Sul, S. Catarina.

15. Wilhelm Scheerer, Blumenau, S. Ca tarina, c. p. 75. 16. ülrich Schliemann, Florianópolis, c. p. 4, S. Catarina. 17. Gustav Schuttkus, Rio do Testo, Mun. de Blumenau, S. Catarina. 18. Werner Spellenberg, c. p. 99, Blume nau, S. Catarina. (Gem.: Itoupava). 19. Heinz Soboll, Curitiba-Paraná, rua Pres. C. Cavalcanti 999. 20. Hermann Stoer, Rio do Sul, S. Cata rina. 21. Lindolf Weingaertner, Ituporanga, via Rio do Sul, S. Catarina. 22. Robert Westendorf, Brusque, Santa Catarina.

Mittelbrasilianische Synode DER SYNODALVORSTAND P. Karl Graeter, Praeses, Rio de Janei ro, rua Carlos Sampaio 46-A. Herr Benno Kersten, stellvertr. Praeses, Rio de Janeiro, c. p. 4142. P. Joh. E. Schlupp, 1 Schriftführer, No va Friburgo, Avenida Ruy Barbosa 79, Estado do Rio. Herr Wilhelm Althausen, 2. Schriftfüh rer, caixa postal 750, São Paulo. Herr Wenzel, Synodalschatzmeister, Rio de Janeiro, rua Frei Caneca 155. Herr Dr. Paul Koelle, stellvertr. Schatzmeister, Rio Claro, Est. São Paulo., caixa postal 65. P. Martin Begrich, São Paulo, rua Vise. do Rio Branco 34. GEMEINDEN UND PFARRER: Bunãesdistrikt:- P. Karl Graeter, rua Carlos Sampaio 46-A., Rio — P. Max Heinrich Flos,rua Carlos Sampaio 46-A., Rio — P. Hanns Zwilling, rua Carlos Sampaio 46-A., Rio. Staat São Paulo: P. Freyer, rua Vise. do Rio Branco 34, São Paulo — P. Martin Begrich, rua Vise. do Rio Branco' 34, São Paulo — P. Apolinarls. Filarski, rua Vise. do Rio Branco 34, São Paulo. Santos: P. Reichafdt, seit 1942 in Rio Claro, c. p. 65. Campinas: P. Hans Müller, rua Al vares Machado 492. Rio Claro: P. Gerhardt Graetz, c. p. 65. Staat Rio de Janeiro: Petrópolis: P. Hans Wiemer, Av. Ipiranga 244. Nova Friburgo: P. Johannes E. Schlupp. Avenida Ruy Barbosa 79. Staat Minas Gerais: Belo Horizonte: P. Viktor Schwaner, rua Amapá 57. Juiz de Fóra: P. Alfred Busch, rua D. Pedro H N.o 62. Teófilo Otoni: P. Walter J. Schlupp, rua 7 de Setembro 100.


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Lucas Gonzales (E. R.): P. Hch. Lebherz (*). San Antonio (E. R.): c. Sta. Fe 280 Gualeguaychú E. R. P. Riffel. Leandro N. Alem (Misiones): P. Fch. Mornau (*). Monte Cario (Misiones): P. E. Heuser. Col. Eldorado (Misiones): P. E. Heuser, a/c. Cooperativa Casilla 130. Montevideo, J. M. Blanes 1066: P. Kummer. Asuncion (Paraguay): P. K. Richert, Asuncion, General Diaz 164. Reisepredigtgeliiet-Nord: imbesetzt. Reisepredigtgebiet-West: unbesetzt. Reisepredigtgébiet-Süd: P. W. Mirus, Bahia Blanca (FCS): Zelarrayan 254 a/c. Kaless. (●) P. Lebherz und P. Momau sind bisher noch nicht in Argentinien eingetroffen, sie werden aber im Laufe des Jahres 1949 erwartet. Deutsche Evangelische Kirche in Chile Pastor Friedrich Karle, Casilla 2000, Santiago. Pastor Martin Kannegiesser, Casilla 41, Valparaiso. Pastor Otto Brien, Casilla 480j Concepcion. Pastor Theo Veil, Casilla 337, Temuco. Pastor Fr. Zietzschmann, Casilla 598, Valdivia. Pastor Karl Steybe, Casilla 130 Osomo. Pastor Dr. He. Schünema^, Casilla 55, Frutillar. Pastor Victor Otto, Casilla 364, Puerto Montt.

DES

DANKES.

Das Bild auf der Umschlagseite verdanken wir Hcrm Prof. Maschler, São Leopoldo, der uns freundlicherweisc das Foto dazu zur Verfügung stellte, sowie auch die Fotos für die Bildcr S. 31 und vom Toca-Wasserfall. Die Schriftlcitung des Buchkaicnders dankt Herrn Prof. Maschler recht sehr und hofft, daB sie auch spâter auf gecignete Bilder aus dem Leserkreisc rechnen kann, deren Wiedergabe eine Bereich^rung des Bildschmuckes unseres Kalenders bedeutet. Unser Dank gilt in gleicher Weise aUen Mitarbeitern am KaJender, die durch ihre Beitrãge, durch /Uizeigen oder sonstwie zum Zustandekommen unseres Jahrweisers geholfen haben. Die Schriftleitung.


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205 INHALTS-VERZEICHNIS Geleitwort Jahreswende — Gedicht Kalendarium Du bist unserer Wege Ziel! — Ge dicht Indem wir Gott gehorchen, ehren wir unsere Vaeter Mutter Raasch Was ist der Glaube? Was ist das Wort? Doktor Blumenau, zur hundertsten Wiederkehr der Gründung seiner Kolonie Jesus e o cégo Albert Schweitzer. Zum 75. Geburtstag Der unbeholfene Professor Der Thomas-Kantor, zum 200. Todestage J. S. Bachs Mein Vater schaut mir zu... Ge dicht Die Glocken -. Menschen zwischen den Zeíten.. Heimgefunden ■ Die Bibel Alie Christenheit ruehme den Meister — Aus dem Leben des Meisters Veit Stoss Nur du! — Gedicht Wie ich den lieben Gott kennen lernte Russland und seine orthodoxe Kirche einst und jetzt Das Liebesmahl Bild: Wasserfall an der Toca .. Bild: Am Kreuzes-Brunnquell .. Am Kreuzes-Brunnquell Die jüngsten Pfarrer

2 3 4-30

Von der Schwesternarbeit in Bra88 silien Die Evangelische Frauenhilfe von R. Gr. do Sul 90. 31 40 Jahre Gustav-Adolf-Werk in 91 R. Gr. do Sul 33 Einer, der das Leben gewinnen 36 wollte 93 42 Der Mensch 94 43 Bilder: Neue Kirclien in unserer 95-98 Synode 99 SEF und Siegmann 44 Der Engel des Herrn geht durchs 49 Land — Gedicht 103 Das sind deine Haende — Gedicht 105 En Haennelche um de Glauwe .. 106 52 55 108 Ein Schlingel Weltrundschau 113 56 Ein Erlebnis, das für mich von 141 Bedeutung war 59 Sol de Maio, Mun. Foz do Iguassú, 60 Est. Paraná 143 61 Unsere Sternenwelt 153 65 A articulação dos graus de ensino 69 175 ' nos seus principais ramos 185 Medizinischer Ratgeber Posttarif 189 Anschriffen der Pfarrer unserer 71 73 193 Synoden Anschriften der Pfarrer der Deut74 schen Evangelischen La Plata 203 Synode 76 Anschriften der Pfarrer der Deut81 schen Evangelischen Kirche in 83 Chile 203 84 Ein Wort des Dankes 203 Inhaltsverzeichnis 85 87 Anzeigen-Verzeichnis ANZEIGEN-VERZEICHNIS 192 Adams S. A., Novo Hamburgo .. Brenner, Klaser & Cia. Ltda., 134 178 Aeckerle, H., Pôrto Alegre Novo Hamburgo Brenner & Cia. Ltda., Hambur Balança Santo Antonio Ltda., Pôrto Alegre 144 176 go Velho Banco Industrial e Comercial do Bohn, J. Edmundo, Hamburgo Velho 152 186 Sul S. A., Pôrto Alegre 206 158 Baum & Cia., Novo Hamburgo .. Boehme, Martin, Pôrto Alegre .. 166 156 Bazar Central, Novo Hamburgo Brunner & Jost Ltda., Ijuí 156 Bento & Cia., F., Pôrto Alegre .. 202 Brusius, Rudi, Sapiranga 180 Becker & Cia, J. c., São Leopoldo BÍrutschke, Fuhrmeister S. A., Becker, Mylius & Cia., Novo Ham 128 Pôrto Alegre burgo 202 Novo Buerckle, C. Germano, Bergel & Baumhardt/sãnta Cruz 186 Hamburgo 124 do Sul Bromberg Soc. Anônima, Pôrto 130 116 und 122 Alegre Berner, Carlos, Hambrgo Veílío 178 Bergmann & Cia. Ltda., Pôrto Casa Aloys Ltda., Pôrto Alegre.. Alegre 198 196 Casa Floriano, Novo Hamburgo.. Biblioteca do instituto Hans StaCaspary & Cia. Ltda., Santa Cruz 168 do Sul aen, São Paulo 194 Biehl & Cia., Ernesto W., SapiCamisarias Paramont, Pôrto Ale ranga 190 gre 190 130 Bier, Ullmann S. A., Pôrto'Âiègrê Cassei & Cia, Max, Hamburgo Hmaos BIOS, Campo Bom 194 Velho 162 160 BIOS, Pleck & Cia, Campo Bom .. Cassei & Cia, Hamburgo Velho 184 162 Calçados Istra, Hamburgo Velho BIOS Krummenauer, Campo Bom 200.


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NOVO HAMBURGO RUA VICENTE DA FONTOURA N." 188 CAIXA POSTAL, 146 RIO GRANDE DO SUL

Colégio Mauá, Santa Cruz do Sul Cortume Central, Hamburgo Velho Cortume Novo Hamburgo, Novo Hamburgo Companhia Importadora Sul Riograndense, Pôrto Alegre Companhia de Anilinas, Pôrto Alegre Cramer, Oscar, Novo Hamburgo Copé & Irmãos Ltda., Novo Ham burgo Daudt & Mentz, Hamburgo Velho Oswaldo Deppermann, Pôrto Alegre Doerner, Ewaldo, Novo Hamburgo Doerr, Luiz B., Novo Hamburgo Dohms, Broda & Cia., Pôrto Alegre Ellwanger, Drogaria, Pôrto Alegi*e 128, 152, 184, Engel & Cia., Hamburgo Velho Cia. Esmaltados Riograndense S. A., Hamburgo Velho Expresso Rio Grande-São Paulo, Novo Hamburgo Farmácia Sanitas, Pôrto Alegre Feldmann & Cia., João, São Leo poldo Feldmann, Joalheria, Santo Ân gelo Foernges Irmãos, Pôrto Alegre Fotogravura Baerwinkel, Pôrto Alegre Fritsch & Cia. Ltda., João, Campo Bom Gerdau S. A., Walter, Pôrto Alegre Gerhardt & Cia. Ltda., Walter, Pôrto Alegre Goldbeck & Boettcher, Santa Cruz do Sul Goldbeck Irmãos, Santa Cruz do Sul Gressler & Filhos, Bernardo, Ijuí Gritsch, Johann, Ijuí Gruendling & Irmãos Ltda., San ta Cruz do Sul Hack, Müller & Cia., Hamburgo Velho

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|NOVO HAMBURGO = Praça 20 de Setembro Nos. 3/7

182 148 134 184 114 196 148 134 148 144 174 174 174 136 126 170 172 172 204 173 166 198 120 130 126 202 154 134 154 130

Hallam, Vier & Cia. Ltda., Cam po Bom Hammer Irmãos, Novo HamHamburgo Emprêsa Hass, Ijuí Hauschild & Cia., São Leopoldo Hauser & Ellwanger, Sapiranga Hercules S. A., Pôrto Alegre Hoefel, Sander S. A., São Leo poldo Hoffmann & Spode, Santa Cruz do Sul Hotel Bragança, São Leopoldo .. Hotel São Luiz, Pôrto Alegre .. Hecktheuer, Pôrto Alegre Casas Imperatriz, São Leopoldo Imperma Ltda., Pôrto Alegre .. Jaeger, Schuck & Cia. Ltda., Campo Bom Kaucher, P. G. F., Novo Ham burgo Eliefer & Cia., Hamburgo Velho.. Kircher, Hillmann Ltda., Pôrto Alegre E. Kirst & Cia., Ijuí Kirsch & Cia., Novo Hamburgo.. Keller & Niedersberg, Santa Cruz do Sul '. Irmãos Klaser & Cia., Novo Ham burgo Farmácia Klein, Pôrto Alegre .. Casa Kluwe, Pôrto Alegre Knack, Lauer Ltda., Sapiranga.. Konrath, Klippel & Cia. Ltda., Sapiranga Konrath, Willi O., Sapiranga .. Koch & Cia., A. Otto, Pôrto Alegre Korndoerfer & Cia., Novo Ham burgo Korndoerfer, E. G., Novo Ham burgo Laboratório Kraemer, Pôrto Alegre Casa Sylvio Kraemer, São LeoDoldo Kruse & Cia. Ltda., Novo Ham burgo Kunz, Oskar, Hamburgo Velho.. Kusminsky, Arno W., Caí

160 178 150 184 164 138 190 186 196 124 170 200 176 158 200 130 166 176 196 200 204 170 145 202 204 160 160 206 178 132 190 198 136 194

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207 Kuwer, Müller 8z Cia. Ltda., Sapiranga Leuckert, Carlos C., Novo Ham burgo Lipp, A. Roberto, Novo Hamburgo Lipp, Emilio H., Novo Hamburgo Litografia Serrana, Ijuí Livraria Continente, Pôrto Alegre Livraria Pluma, Pôrto Alegre .. Livraria Rosário, Pôrto Alegre .. Lockmann & Schmidt, Hamburgo Velho Lowatzki & Cia. Ltda., Pôrto Alegre Lubbenow, Müller & Cia. Ltda., Hamburgo Velho Ludwig, Guilherme, Hamburgo Velho Lütke, Carlos, São Leopoldo Edifício Maerkli, Santo Ângelo .. Casa Mailaender, Santa Cruz do Sul Casa Masson, Pôrto Alegre Meier, Carlos Augusto, São Leo poldo Mentz, A. Erich, Caí Metalúrgica Berta, Pôrto Alegre Metalúrgica Brasil, Pôrto Alegre Metalúrgica H. Müller, Pôrto Alegre Metalúrgica Wallig, Pôrto Alegre Michaelsen & Cia. Ltda., Ijuí Michel, Norberto, Hamburgo VeIho Mohr, Casa E. F., São Leopoldo Müller, Oscar, Caí Müller, Oswin, Caí Müller, Edgar I., Hamb. Velho Müller, & Cia., J. Guilherme, Hamburgo Velho Müller, Emilio M., São Leopoldo Müller, Streb & Cia., P. Alegre Oderich & Cia. Ltda., Caí Petzold, Broecker ás Cia, Pôrto Alegre Peuker, Eduardo; Pôrto Alegre, 2. Umschlagseite Regina-Farben, Pôrto Alegre ... Reichert, Schmitt ás Cia. Ltda., Sapiranga Reuwsaat, Claas, ijuí Rotermund ás Co., são Leopoldo Sauter, Oscar, Novo Hamburgo Saile, Tipografia R., Hambur go Velho Schapke, Livraria, Pôrto Alegre Scharten ás Cia., Campo Bom .. Scheffel ás Cia., Hamburgo Velho Schier, Kuwer ás Cia. Ltda., Sa piranga Schilling ás Lampert, Novo Ham burgo

202 140 166 178 128 200 156 186 144 140 140 124 144 192 118 110 146 118 164 194 116 108 172 150 188 118 194 136 136 188 158 126 192 128 162 198 188 168 190 158 166 172 162 140

Schmidt & Cia., F. G., São Leo poldo Schmidt, Presser & Cia., São Leo poldo Schmidt Irmãos, Campo Bom .. Schmidt, Aloysio, Novo Ham burgo Schmidt Otto E., Hamburgo Ve-

140 192 194 140

162 Iho 186 Aveia Smith, Pôrto Alegre Schmitt & Cia. Ltda., Gastão I., 156 Novo Hamburgo 164 Schneider, Fernando, Sapiranga 158 Schoenwald, Paul, Pôrto Alegre . Schreiner Sz Cia., Santa Cruz do 144 Sul Schubert, Gerhard, Hamburgo 130 Velho 164 Schuck & Cia., Sapiranga 180 Seewald & Cia., São Leopoldo .. Calçados Sensitiva Ltda., Novo 180 Hamburgo Serviços Eletro — Industriais 136 Ltda., Pôrto Alegre Schroer & Cia. Ltda., Novo Ham 198 burgo Siegel & Olschowski, Hambur 120 go Velho 144 Siegel & Cia., Hamburgo Velho 136 Irmãos Snizek, Pôrto Alegre O. Sperb & Cia. Ltda., Novo Ham 120 burgo 142 S. K. F., Pôrto Alegre 160 Steigleder S. A., Pôrto Alegre .. 190 Indústrias Sperb, Sapiranga 196 Tapeçaria Sohni, Pôrto Alegre . Tannhauser, Camisarias, Pôrto 118 Alegre 204 Tintas Totó, Santo Ângelo d. M. Tipografia Mercantil, Pôrto Ale gre 3. Umschagseite Triebsees & Lampp, Hamburgo 162 Velho 173 Produtos Tonding, Pôrto Alegre 180 Uhr S. A., Pôrto Alegre União de Perros S. A., Pôrto Ale150 gre 192 Velten, Guilherme, Caí 172 Vetter ás Cia., Campo Bom — 152 Antonio Voog, Pôrto Alegre Casa Germano Wahrlích, Pôrto 184 Alegre Adolfo Weber ás Cia., Novo Ham 168 burgo 204 A. N. Reinaldo Weber, Sapiranga 198 A. Djalmo Weber, Caí 188 Weinmann ás Cia., São Leopoldo 172 P. Weissheimer, Novo Hamburgo João Wesp, pôrto Alegre 157, 182, 169 196 Walter Wolf, Caí Theobaldo Weissheimer, Novo 172 Hamburgo 168 Irmãos Zwetsch, Pôrto Alegre .. ^152 Zwetsch ás Cia., Novo Hamburgo 138 Zivi S. A., Pôrto Alegre


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PREISAUSSCHREIBEN

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Die Schriftleitung des Buchkalenders ist bemüht, den verschiedensten Kalender-Lesem einen maiuiigfaltigen Lesestoff ■ zu bieten. Der Kolonist will etwas aus dem Landleben lesen, der Arbeiter interessiert sich mehr für technische Dinge, der Geschâftsmann hãlt geme einen Ausblick in die Weit. Die Frau. wird gem etwas lesen, was das Gemüt anspricht, wogegen die Jugend, und nicht nur sie, eine besondere Voiiiebe für Bilder hat. Abcr geradc diese Vielseitigkeit ist das Schõne am Buchkalender, und in ihr liegt das Gemeinsame, was uns alie verbindet. Um auch in den nâchsten Jahren gerade das zu bringen, was unsere Lescr interessiert, fordern wir sie auf, sich an unserem Preisausschreiben zu beteiligen. Wir bitten um Einsendung von Geschichíen, Eriebnissen, Reisebeschreibungen usw. und sctzen für die besten Beitrâgc drei Preise im Gesamtbetrag von

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lsÜCÜ,CC aus. Bedingungen: 1. Es soll sich um bisher unverõffentlichte Schilderungen aus der brasilianischen Heimat handein. 2. Der Umfang der Einsendungen soll zwischen 5—10 Schreibmaschinenseiten liegen. 3. Die Beitrâgc müssen bis zum 30. April 1950 eingcsandt wcrden an Centro dc Impressos,- Caixa Postal 14, São Leopoldo, Rio Grande do Sul. Prcisrichter sind: D. Dohms, Dr. Fausel, Pastor Sânger, Frau E. Strothmann. Wir bchalten uns vor, auch nicht prãmiicrte Einsen dungen zu vcrõffentlichen. Die Schriffleifung des Buclikalenders Nõllenburg, P.


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