Pabst ist 80.

Verwurzelt SEIT 1940

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Willkommen in unserer Welt des

Wachsens & Werdens Bei Pabst Holz gibt es etwas zu feiern. Wir sind heuer 80 Jahre alt geworden. Darum möchten wir den Bogen von der kleinen Säge zur international tätigen Holzindustrie spannen.

Die “Picea” oder Fichte ist der Brotbaum der heimischen Forstwirtschaft. Gefällt wird sie mit 80 Jahren – was für ein Zufall! Oder doch nicht?

In der rechten unteren Ecke des Magazins befindet sich ein Daumenkino – hier können Sie der Fichte beim Wachsen zusehen.

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Alles begann mit einer Schlüsselperson – dem Firmengründer Johann Pabst.

Manchmal lassen wir uns auf ein Gedankenspiel ein. Wir stellen uns vor, wie es wäre, wenn er sehen würde, was aus dem Betrieb geworden ist, den er 1940 gründete. Was würde er denken, wenn er vor den Gebäuden stehen könnte, die

sich aus seinen Ambitionen entwickelt haben?

Klein fing er damals an, als er Holz in der Rachau schlägerte.

Groß träumte er, als er nach Rosenheim zum Buchhalterkurs fuhr.

Wir fragen weiter, wie es für ihn wohl wäre, wenn er seinen Stammbaum weiterverfolgen könnte. Wenn er sehen könnte, welche Früchte sein Erbe heute trägt. Würde ihm gefallen, wie wir den Rohstoff Holz heute verarbeiten und interpretieren?

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Offene Fragen, deren Antwort wir nicht kennen. Wir können uns nur darauf besinnen, was war und was ist. So zählen wir im Rahmen dieser etwas anderen Firmenchronik unsere Jahresringe, blicken zurück auf unsere Entwicklung, zeigen aber auch, wie verzweigt und verbunden unser Familienbetrieb mit vielen Kunden und Lieferanten im In- und Ausland ist.

Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Schmökern und Lesen!

Doch eines noch vorweg: Wer unserer langsam gewachsenen Firma die Krone aufsetzt, das sind unsere Mitarbeiter, die über die Jahrzehnte zu uns gehalten haben, die mit Fleiß, Wissensdurst und Treue den Namen Pabst mitgetragen haben und auch heute noch mittragen.

Unser großer Dank gilt ihnen!

Johann, Reinhard und Florian Pabst.

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48 — 51

Willkommen in unserer Heimat

Franz Schlacher – Einmal zum Mitnehmen!

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Fakten rund ums Holz

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Wolfgang Pirker – Darauf stehen Pferde

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Was bisher geschah – Eine Reise durch 80 Jahre Pabst

58 — 59

Fakten zu AlpenSpan

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Johann Pabst – Lebenslauf des Firmengründers

60 — 63

Matthias Richter – Das Holz von Welt

16 — 19

64 — 67

Gertrude Leissenberger – Das Sägewerk: Vom Spielplatz zum Arbeitsplatz

Christian Rakos – Was lange währt, wird endlich gut 68 — 69

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Fakten zu Pabst Pellets

Siegfried Pabst – Holz für den Süden

70 — 73

Robert Scheiber – Sein Revier über Obdach

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Giovanni und Grazia Bottino – Tradition aus dem Piemont

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Claudio Vardanega – Das Glück zwischen Reben

30 — 33

Reinhard Pabst sen. – Der gute Geist der Säge

82 — 87

Die Familie Pabst heute – Eine runde Sache

34 — 37

Karl Grießmayer im Gespräch – Einfallsreichtum & Erfindergeist 38 — 43

Florian Pabst sen. – Abenteuer Holzeinkauf

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Florian und Reinhard Christoph Pabst – Die jungen Umtriebigen 94 — 95

Das Jahr 2020 von oben

44 — 47 47

Klemens Hatschek – Herrliches Holz 2

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Danksagung & Impressum 3

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U Wald

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Heimat

Waldreich ist es, das Murtal.

Und was es in Hülle und Fülle gibt, das macht sich der Mensch zunutze. Somit wird das Wissen um das Holz seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weitergereicht. Ganz behutsam, denn jeder weiß, wie kostbar es ist. Unsere Standorte Obdach und Zeltweg sind von Fichtenwäldern umgeben. Bekannt ist Pabst dafür, dass wir unser Rundholz zum größten Teil aus Höhenlagen über 700 Metern beziehen. Bei uns im Murtal, ja, in der Steiermark, ist die Natur gleich vor der Haustüre. Und wir bringen diese Natur zum Menschen.

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MURTAL

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Tradition

In Apfelberg erinnert die Straßenbezeichnung Floßländ noch heute an die Zeit der Murflößerei.

Fluss 6

Die Johann Pabst Holzindustrie ist im Murtal verwurzelt. Dieses ist in die Seetaler Alpen und die Niederen Tauern gebettet.

Wie eine Lebensader zieht sich die Mur durch die Landschaft. Es ist der Fluss, welcher dem ganzen Tal seinen Namen verleiht. Die Murflößerei spielte in der Geschichte eine bedeutende Rolle und wurde vorwiegend für den Holztransport eingesetzt. Auf Schiffen, Plätten und Flößen wurden Rohstoffe aus dem holzreichen Oberland in den Süden transportiert. Dafür brauchte man von Judenburg nach Graz zwei bis drei Tage. Als Bezahlung gab es im Übrigen oft Wein aus dem sonnengeküssten Süden.

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In Österreich arbeiten rund 300.000 Menschen in der Forst- und Holzwirtschaft..

Holzwirtschaft

Rund ein Viertel des gesamten Bauaufkommens bei Gebäuden wird bereits in Holz errichtet.

wird, bedeckt es als Wald rund die Hälfte von Österreich. So erfrischend ein Spaziergang zwischen den Bäumen ist, so wichtig ist die Verarbeitung dieser – für die Wirtschaft, fürs Klima und für unser Wohlbefinden.

Österreich

zählt zu den wald reichsten Ländern

Europas mit einem hohen, stetig wachsenden Holzvorrat.

… trägt ein Vielfaches seines Gewichtes.. BauGewichtes teile aus Holz sind leichter als Gleichwertige aus Beton, Stahl oder Ziegel.

…schafft eine angenehme Atmosphäre: Es kann Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben und sorgt damit für ein natürlich reguliertes Raumklima.

Jahren hat sich der Holzbauanteil beinahe verdoppelt.. verdoppelt

Bevor

Holz zu Holz

Dank intensiver Forschung und Entwicklung ist Holz zu einem hoch entwickelten und unentbehrlichen Baustoff geworden. Komplexe Konstruktionen aus Brettschichtholz tragen beeindruckende Dachkonstruktionen rund um den Globus.

Holz

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Tradition & Beständigkeit

nachhaltige

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FAK TEN RUND UMS HOLZ

Die

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20 In den letzten

Johann Pabst Holzindustrie beschäftigt rund 300 Mitarbeiter an den Standorten Zeltweg und Obdach und verarbeitet heimisches Rundholz zu Massivholzprodukten für den Holzbau.

Von den

30 Millionen m

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Holz, die jährlich in Österreich zuwachsen, Holz, werden nur 26 Millionen geerntet.

Das bedeutet, dass der Holzvorrat um 4 Millionen m3 pro Jahr wächst. Er vergrößert sich pro Jahr um das Holz für 100.000 Einfamilienhäuser.

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Unser Wald wächst pro Jahr um

4.700 Fußballfelder.

Was bisher Neubau der Sägehalle (1953)

Die Anfänge in der Pabst Säge

„Wir sind verwurzelt, sagen die alten Bäume. Sonst wären wir nicht.”

1980 wurden das Anschlussgleis an die Bundesbahn sowie eine Rindenverbrennungsanlage installiert.

Erhard Horst Bellermann (Dichter, Bauingenieur & Aphoristiker)

geschah 10

EINE REISE DURCH 80 JAHRE PABST

Wo beginnt man, wenn man 80 Jahre Firmengeschichte erzählen möchte? Am besten ganz am Anfang.

Wir treffen also Menschen, die das Unternehmen Pabst als kleines Sägewerk kennengelernt und dem Betrieb beim Wachsen geholfen haben.

Wir gehen mit ihnen auf eine Zeitreise und lernen den Gründer Johann Pabst in seiner Rolle als Unternehmer, als Vater

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und als Chef kennen. Wir sehen zu, wie sich die Zweige der Pabst Holzindustrie immer weiter ausdehnen. Wir erfahren, was es heißt, in den 1960er Jahren Geschäfte mit Italien zu machen, und wie aus einem kleinen Sägewerk eine international tätige Holzindustrie wird. Überall dahinter – die Gesichter, die den Namen Pabst durch die Jahrzehnte getragen haben.

Johann Johann mit seiner Schlägerungstruppe in Sonntagstracht (1932)

Johann Pabst wurde am 17. August 1909 in Kienberg auf dem Hof des vulgo Scheibermüller, als Sohn von Lorenz Pabst und Ludmilla Pabst geboren. Er besuchte die Volksschule in Obdach.

Wie man aus den durchaus positiven Noten seines Abschlusszeugnisses erkennen kann, konnte der junge Hans bereits damals gut rechnen.

Auch im Lesen war er gut.

Nur das Schreiben war offenbar nicht unbedingt sein Lieblingsfach.

Pabst 12

LEBENSLAUF DES FIRMENGRÜNDERS

Nach Beendigung der sechsjährigen Pflichtschule im Jahr 1923 war Johann nicht nur „Müllerlehrling“ in der elterlichen Mautmühle beim vulgo Scheibermüller, er fragte auch im Stift Admont an, ob er in Admontbichl das Rundholzschlägern und Holzmessen lernen dürfe. 1927 13

begann er als Forstlehrling bei der Forstverwaltung Admontbühel die Ausbildung zum Holzmeister.

Schon früh musste er auf dem väterlichen Hof mithelfen.

Die Eltern hatten die RablWiese gekauft und dafür Geld aufnehmen müssen. Also galt es, etwas dazu zu verdienen.

Johann und Bruder Ignaz taten das vor allem mit der Holzarbeit für das Stift Admont. „Des Zinsgeld is a bluatiges Geld“, pflegte Mutter Ludmilla Pabst immer zu sagen. Denn in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts steigen die Inflation und somit auch die Zinsen für aufgenommene Darlehen ins Unendliche.

Durch Fleiß und Sparsamkeit konnten die Eltern aber trotzdem nicht nur ihre Schulden zurückzahlen,

sondern auch 1929 den Hof des vulgo Moar im Graben erwerben. Der Waldbestand dort war gut und der Erlös aus dem Rundholzverkauf deckte einen Teil des Kaufbetrages ab.

Im Winter traf sich die bäuerliche Jugend nach dem Kirchgang in der Schule und lernte dort neben den regulären Schulfächern auch „verschiedene Dinge fürs Leben“. Man nannte das die „Winterschule“.

Da die Schulkinder früher über den Sommer auf dem elterlichen Hof mithelfen mussten, versäumten sie viele Unterrichtsstunden. Die Obdacher Lehrer bemühten sich im Rahmen dieser Winterschule, den verlorenen Lehrstoff nachzuholen.

Im Jahre 1931 erwarb Johann Pabst den Gewerbeschein für den Holzhandel.

1932 beschäftigte er als

Das „Hanuschhaus“ in den 30er Jahren.

Die Pabst Säge in den Nachkriegsjahren. Diese Zeit war von großer Not geprägt, erst dann ging es bergauf. (1944)

Ab den 50er Jahren wurde viel investiert, so sah das Sägewerk Ende der 70er Jahre schon ganz anders aus. (1979)

selbstständiger Holzmeister 14 Forstarbeiter. In dieser Zeit war er außerdem als Holzeinkäufer für die Firmen Zacher, Wehr und Bartlmeier tätig.

v.l.n.r.: Maria, Florian, Juliane, Reinhard, Johann, Siegfried, Gertrude (1959)

Am 5. Februar 1934 heiratete Johann Pabst die um drei Jahre jüngere Juliane und bekam mit ihr neun Kinder. Drei davon starben allerdings gleich nach der Geburt und der älteste Sohn Johann verunglückte im Alter von 21 Jahren bei einem Motorradunfall.

Nach ihrer Eheschließung lebten Juliane und Johann auf der Hube des „vulgo Moar im Graben" im Hölltal.

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LEBENSLAUF DES FIRMENGRÜNDERS

Die Dreißigerjahre waren die Zeit der weltweiten Wirtschaftskrise. Johann musste sich etwas nebenher verdienen und mästete Schweine, um über die Runden zu kommen. In diesen schwierigen Jahren wurden die Kinder Johann und Maria geboren. Im Jahre 1935 kaufte er die Bartlmeier-Säge in Obdach, musste diese jedoch nach kurzer Zeit wieder veräußern.

Von 1936 bis 1940 war Johann Pabst Pächter der WeiglSäge in Kathal. Infolge eines katastrophalen Hochwassers im Jahre 1938 entstanden für ihn bedeutende finanzielle Verluste. Am 15. Oktober 1940 legte Johann Pabst mit 15

dem Ankauf des schon seit zehn Jahren stillgelegten Sägewerkes Hanusch den Grundstein für die heutige Johann Pabst Holzindustrie.

Johann zog mit seiner Familie in das Hanuschhaus ein, das noch heute Teile der Familie bewohnen.

Die Vierzigerjahre brachten Kindersegen – im Dezember 1940 kam Siegfried Pabst zur Welt, im März 1943 Sohn Reinhard, im September 1945 Tochter Gertrude und im Januar 1947 Sohn Florian.

In den Nachkriegsjahren konnte man sich gerade

so über Wasser halten. Die Zeiten waren geprägt von Geldentwertung und großer Not. Erst ab Anfang der 50er Jahre ging es langsam bergauf und Johann konnte beginnen, in die Erneuerung der Säge zu investieren.

Johann Pabst war stolz auf sein Lebenswerk und übergab 1975 einen gesunden Betrieb an seine Söhne Siegfried, Reinhard und Florian.

Johann Pabst verstarb am 13. Februar 1979.

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Das Sägewerk: Vom Spielplatz zum Arbeitsplatz

U In Obdach lädt uns Gertrude zu Kaffee und Kuchen ein und plaudert über die Anfänge des Pabst-Unternehmens. „Im Herzen immer jung geblieben“, erinnert sie sich an die familiäre Atmosphäre im Betrieb.

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Gertrude Leissenberger kam 1945 als jüngste Tochter von Juliane und Johann Pabst zur Welt. Als Kind war das Sägewerk für sie und ihre Geschwister ein einziger Spielplatz. Später hatte sie gemeinsam mit Schwester Maria die Fäden im Büro in den Händen.

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„Wir waren ein Familienbetrieb und die Arbeiter wurden als Teil der Familie angesehen.

Man hat alles über deren Familien gewusst und war eng verbunden.”

Wie war das Leben als Kind im Sägewerk?

Ich wurde im September 1945 geboren. Das ist ein historisches Datum, denn seitdem ich auf der Welt bin, haben wir Frieden in Österreich.

Das Leben war sehr einfach und es gab keinen Luxus. Wir trugen das Wasser für den Hausbedarf noch vom Brunnen herein, elektrisches Licht hatten wir damals auch noch keines.

In einem Holzhütterl zwischen Fluder und Granitzenbach erzeugten meine Brüder zum ersten Mal ein bisschen Strom, den wir in die Küche leiteten.

Doch schon bald nach dem Krieg veränderten sich das Unternehmen und unsere Wohnverhältnisse rasant.

Ging es in diesen entbehrlichen Zeiten immer ernst zu?

Nein, auf keinen Fall! Als Kinder hatten wir viel Schabernack im Kopf: Da, wo die Bretterstapel waren, gab es Gleise für die kleinen Rollwägen. Ganz einfache mit vier Eisenrädern und einem kleinen Holzaufbau, auf denen die Bretter 18

aufgeladen und transportiert wurden. Am Sonntag sind wir mit den Nachbarskindern immer damit herumgefahren.

Erwischen durfte uns dabei niemand, das war schon ein bisschen gefährlich!

Haben Sie als Kind schon gewusst, dass Sie später im Betrieb arbeiten werden?

Das war ganz klar für uns.

Unser Vater war sehr stolz, dass er für alle seine Kinder Arbeit im Betrieb hatte. Ich habe die Handelsschule besucht und war dann in der Lohnverrechnung. Als ich in der Firma zu arbeiten begann, schrieben wir das Jahr 1961.

In den 60er Jahren benutzten wir zum Multiplizieren noch Kurbelmaschinen. Bald kümmerte ich mich alleine um die Lohnverrechnung der damals etwa 40 Mitarbeiter.

Daneben half ich unserer Mutter im Haushalt.

Wie hat damals ein „normaler” Arbeitstag im Büro begonnen?

Gestartet wurde um sieben Uhr. Das war kein Problem, als ich GERTRUDE LEISSENBERGER

noch in Kathal wohnte und die Kanzlei nur ein Stockwerk tiefer war. Später, als mein Mann Rudi und ich in Obdach wohnten, bin ich mit ihm mitgefahren.

Er war der LKW-Fahrer für den Detailverkauf unserer Holzprodukte. Wir waren einer der ersten Betriebe, die NutFeder-Bretter herstellten.

Dass ich mit meinem Mann mitfahren konnte, war deswegen etwas Besonderes, weil zu dieser Zeit noch niemand Autos oder Mopeds hatte. Damals sind die Mitarbeiter mit dem Fahrrad oder zu Fuß in die Arbeit gekommen.

Wie waren die Arbeitsbedingungen im Sägewerk in den 60er Jahren?

Es gab damals eine 45-Stunden-Woche, außerdem wurde auch samstags gearbeitet. Wir haben alle nur zwei oder drei Wochen Urlaub pro Jahr gehabt. Am Anfang verdienten die Arbeiter noch unter 1.000 Schilling im Monat.

Das lief so ab, dass sich am Monatsende alle in der Kanzlei angestellt haben, um ihren

Lohn abzuholen. So etwas wie ein Lohnkonto gab es damals noch nicht. Erst als ich schon ein paar Jahre im Büro gearbeitet hatte, bezahlten wir dem ersten Mitarbeiter über 1.000 Schilling aus.

Trotz der Einfachheit war Ihr Vater, Johann Pabst, immer schon ein Vordenker, richtig?

Ja, in vielen Bereichen! Früher gab es nirgendwo ein Telefon, außer bei uns in der Firma.

So sind viele Bauern aus der Umgebung ins Sägewerk gekommen, wenn jemand krank war oder die Rettung gerufen werden musste. Das Telefonieren war aber noch umständlich. Man musste zuerst die Post anrufen, die wiederum die Verbindung hergestellt hat. Erst dann hat man einen Rückruf bekommen mit der Nachricht, dass die Leitung nun bereit ist.

Auch für uns im Büro war das oft eine Herausforderung: Wenn mein Bruder Siegfried etwa auf dem Holzplatz messen war und jemand aus Italien angerufen hat, mussten wir über die Brücke laufen und ihn holen.

Bis er dann am Hörer war, war die Verbindung oft schon wieder weg. Die Italiener wollten nicht so lange warten.

Wie war Ihr Vater zu den Mitarbeitern – ein Vorgesetzter mit strengem Regiment oder hielt er es eher freundschaftlich?

Wir waren ein Familienbetrieb und die Arbeiter wurden als ein Teil der Familie angesehen.

Man hat alles über deren Familien gewusst und war eng verbunden. Wenn jemand einen Vorschuss brauchte, weil etwas angeschafft werden musste, war das überhaupt kein Problem. Da wurden kein Vertrag gemacht und keine Zinsen verlangt. Die Abmachung war, dass das Geld in kleinen, leistbaren Beträgen zurückgezahlt werden konnte.

Reinhard, Florian und Gertrude mit ihrem Vater Johann (1950)

Mein Vater und meine Mutter wurden sehr oft gefragt, ob sie Tauf- oder Firmpaten der Kinder der Mitarbeiter oder deren Beistand werden wollten. Das konnten sie nie ausschlagen.

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Wir treffen uns mit Siegfried im Pabst-Haus, genauer im Zirbenzimmer. Man merkt, dass er sich hier wohl fühlt, wo er Zeit seines Lebens gewohnt hat. Siegfried erzählt uns über seine besondere Beziehung zu Italien, denn mit den Kunden aus dem Süden ist die Firma Pabst in den letzten Jahrzehnten gewachsen.

Holz für den Süden

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Siegfried stieg schon mit 15 Jahren in den Familienbetrieb ein. Er hat neben der Firma auch die österreichische Holzbranche nachhaltig mitgestaltet. Doch vor allem die Zeit in Italien ist ihm in reger Erinnerung.

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Wie hat das denn mit den italienischen Kunden begonnen?

Am Wiener Markt herrschte nach dem Krieg eine unglaubliche Nachfrage. Doch durch die räumliche Nähe waren sowohl Betriebe aus der Steiermark als auch aus Kärnten nach Italien orientiert.

Für uns war es etwas ganz Besonderes, wenn italienische Holzhändler zu uns nach Kathal gekommen sind. Damals konnte noch niemand im Betrieb Italienisch.

auch einige Italienaufenthalte.

Man muss sich vorstellen, wie faszinierend diese neue Welt für einen 15-Jährigen zur damaligen Zeit war: Eine fremde Sprache, unglaublich gutes Essen und die neue Kultur waren sehr spannend für mich. Als Vorbereitung dafür habe ich noch mit einem Hofrat aus Wien, der zu der Zeit in Obdach wohnte, die Grundregeln der Sprache gelernt. Das war Herr Tschauder, der vormalige Leiter der österreichischen Staatsdruckerei.

wir eine große Kundschaft – die Firma Valfiemme. Von dort aus wurde das Holz weiterverkauft.

Damals war der Markt in Italien noch anders strukturiert. Es gab viele kleine Tischlereien.

Wie ist es dazu gekommen, dass Sie so jung nach Italien mussten, um die Sprache zu lernen?

Ursprünglich sollte ich eine weiterführende Ausbildung machen. Aber nachdem mein Bruder verunglückte, musste ich in den Betrieb und habe angefangen, die neue Sprache zu lernen. Das inkludierte

Italien fühlte sich damals sicher sehr weit weg an – wie hat das in der Praxis ausgesehen?

Pabst war eine der ersten Firmen, die selbst nach Italien lieferten. Der LKW war praktisch, da man ihn direkt beladen konnte und keine Zwischenschritte brauchte, wie bei der Bahn. In Padua hatten

Apropos Essen und Trinken: In Italien gab es sicher immer guten Kaffee? Über die Jahre besuchte ich viele Kunden in Italien. So lernte ich die südländische, familiäre Gastfreundschaft kennen. Man kann nicht einfach „nein" sagen, wenn einem etwas angeboten wird. Kaffee war da häufig das Verlegenheitsgetränk. Oft, wenn

Wie war zu dieser Zeit die Situation in der Heimat?

In der Nachkriegszeit war kaum Holz zu bekommen, da es wichtigere Dinge gab.

Essen war Mangelware, also kümmerte man sich mehr um die Bestellung der Felder und vor allem um das Milchvieh.

Der erste LKW mit Anhänger, der in den 50er Jahren nach Italien unterwegs war.

„Pabst war eine der ersten Firmen, die selbst nach Italien lieferten. Der LKW war praktisch, da man ihn direkt beladen konnte und keine Zwischenschritte brauchte, wie bei der Bahn.”

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SIEGFRIED PABST

Gertrude, Siegfried, Johann sen., Maria, Johann, Juliane, Reinhard und Florian eine Woche vor Johanns tödlichem Unfall. (1955)

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ich schon den vierten oder fünften getrunken hatte, fingen meine Finger an, zu zittern.

Aber das habe ich in Kauf genommen.

Sie sind ja richtig im Sägewerk aufgewachsen, was sind Ihre frühesten Erinnerungen an die Firma?

Ich bin im 40er Jahr auf die Welt gekommen. Da haben wir im obersten Stock unseres Hauses belgische Gefangene beherbergt, die bei Bauern, aber auch in der Säge geholfen haben. Oft sind sie in der Nacht ausgebüchst. Damals gab es viele Mädchen, die keinen Freund hatten, weil ja alle eingerückt waren. Wir, die kleinen Kinder, sind immer zu den Gefangenen hinein, weil sie die Süßigkeiten in ihren Rot-Kreuz-Packerln mit uns teilten. Das war für uns Kinder fantastisch.

Die Firma selbst war damals bescheiden. Jeder freie Fleck ist genutzt worden, um Erdäpfel oder Kraut anzubauen. Ein besonderes Bild aus meiner Kindheit war, dass an einem schönen Wintertag in aller Früh Rösser mit Schlitten angefahren kamen. Die Schlitten waren mit Fackeln beleuchtet und es waren an die sieben, acht Pferde, die das Holz gezogen haben. Noch in der Finsternis haben die Pabst Mitarbeiter beim Schein des Feuers die Stämme ausgeladen.

Das erinnert jetzt an diesen einen Spruch mit dem Hl. Klemens!

Oh ja – ein Spruch war: „Wenn zu Klementi ka Schlittweg geht, dann kann der Holzknecht keinen Wein trinken.“ Was soviel bedeutet, wie: Wenn im November kein Schlitten fahren kann, dann bleibt das Holz im Wald. Das war für den Knecht schlecht, denn er hatte keinen Verdienst.

forst- und holzverarbeitenden Betrieben gefeiert, um sich für das abgelaufene Jahr zu bedanken. Für die Firma Pabst und ihre Mitarbeiter ist sie zu einer liebgewonnenen Tradition geworden.

Sie waren ja der Initiator zum Bau der Firmenkapelle.

Warum wurde diese erbaut?

1997 brannten Teile unserer Firma nieder. Es war sehr knapp, dass nicht der ganze Betrieb abbrannte. Dieses einschneidende Ereignis nahm ich als Anlass, um die Firmenkapelle in Form der Jakobsmuschel bauen zu lassen. Der Baustoff war Holz, unsere Lebensgrundlage. Sie ist dem Heiligen Klemens sowie der Mutter Gottes geweiht.

Was bedeutet die Klementifeier für Sie? Die Klementifeier findet jedes Jahr im November zu Ehren des Heiligen Klemens statt.

Sie ist eine Besonderheit der Region und wird von

Sie sind für den großen Erfolg des Holzdaches in Italien mitverantwortlich, wie kam es dazu?

In den 80er Jahren war ich viel in Italien unterwegs.

Irgendwann fiel mir auf, dass beinahe alle Dachstühle so aussahen, als wären sie aus Holz. In Wahrheit waren sie aber betoniert. Die Italiener hatten zwar eine lange Tradition im Bau von Holzdächern, jedoch war das Betondach

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SIEGFRIED PABST

damals billiger.

Ich hatte die Idee, dass man versuchen könnte, das Holzdach in Italien wieder populär zu machen. Einige Holzbetriebe aus unserer Region unterstützten mich dabei. Gemeinsam mit proHolz Steiermark entwickelten wir die Plattform „promo legno", welche noch heute sehr erfolgreich agiert.

Wie lange dauerte es, bis sich ein Erfolg einstellte?

Es gelang uns sehr schnell, italienische Architekten, Baumeister und Zimmereibetriebe für unsere Idee zu begeistern. Binnen weniger Jahre feierte das Holzdach ein Revival. Mansardenwohnungen mit sichtbaren Dachstühlen wurden immer beliebter und dieser Trend ist bis heute ungebremst. Der Dachstuhl wird fast wie ein Möbelstück betrachtet. Unser fein gewachsenes Holz aus Gebirgslagen eignet sich ideal dafür.

Erdbebensicherheit ist in Italien ein großes Thema, richtig?

Holzdächer haben natürlich auch statisch einen Vorteil gegenüber Beton, da sie um

ein Vielfaches leichter sind.

In Italien ist das besonders wichtig, da es immer wieder zu katastrophalen Erdbeben kommt.

Für Ihre Verdienste in der Holzwirtschaft haben Sie einige Auszeichnungen erhalten. Welche waren das?

Ich war elf Jahre lang ObmannStellvertreter bei proHolz Steiermark. Zurückblickend war es schön, in der Holzbranche nachhaltig etwas bewirken zu können. Gedankt wurde mir hier mit der Verleihung der goldenen Fichte und der Ernennung zum Kommerzialrat.

Wie, denken Sie, wird die Zukunft von Pabst Holz aussehen?

Einer meiner liebsten Sätze war immer: „Ein Unternehmen muss langsam wie ein Baum wachsen - grobe Jahresringe sind nichts wert.” Bis jetzt hat unsere Firma diesen Spruch sehr konsequent gelebt. Wir sind gesund und nachhaltig gewachsen. Ich bin überzeugt davon, dass die jetzigen und alle folgenden Geschäftsführer mit dieser Strategie Erfolg haben können.

Die Pabst-Kapelle wurde 1999 gebaut. Für die Idee sowie die künstlerische Gestaltung zeichnet sich Rudolf Hirt verantwortlich.

„Ein Unternehmen muss langsam wie ein Baum wachsen - grobe Jahresringe sind nichts wert.”

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Tradition aus dem Piemont

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Nach Castellamonte nahe Turin wurden bereits viele, viele Kubikmeter Holz geliefert. Die Firma Bottino Legnami ist Spezialist, wenn es um Dachstühle in der Region Piemont geht. Das Holz dafür kommt aus dem Murtal von der Holzindustrie Pabst.

Eine Partnerschaft, die über Jahre gewachsen ist.

Und wie es sich für gute Partnerschaften gehört, ist es ein Geben und Nehmen, so hat Reinhard Christoph Pabst 2013 dort ein Praktikum absolviert.

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„Vor dreißig Jahren wurden 90 Prozent der Dachstühle aus Beton gefertigt, heute sind 90 Prozent aus Holz!”

Grazia und Giovanni – bitte beschreiben Sie doch Ihr Unternehmen „Bottino Legnami“!

Giovanni: Wir sind ein kleines Unternehmen mit zehn Mitarbeitern und vier Familienmitgliedern, die auch noch in das „daily business“ mit eingebunden sind.

Hauptsächlich sind wir mit der Restauration von bestehenden Dachstühlen beschäftigt. Das klingt zwar einfach, ist es aber nicht. Denn bei uns im Piemont sind die Häuser nicht so gerade wie hier in Österreich, da ist oft einmal etwas schief. Somit müssen wir umso genauer arbeiten. Unsere Planer und Ingenieure zeichnen aber auch Pläne für neue Häuser.

Was sind das denn für Häuser?

Grazia: Hauptsächlich sind das Privathäuser, aber es mischen sich auch Büros darunter. Was für Österreicher vielleicht auch noch eine interessante Information ist: Wenn wir 28

das Holz verwenden, dann wird es meist noch mit einer entsprechenden Imprägnierung gestrichen. Wir waren auch eines der ersten Unternehmen im Piemont, welches die Holzteile schon komplett baustellenfertig als Bausatz geliefert haben.

Was hat sich generell verändert, wenn man an den Holzbau denkt?

Giovanni: Vor allem in den letzten Jahren ist die Entwicklung rasant vorangegangen. Früher wurden Leimbinder sehr einfach, quasi manuell, erzeugt. Das kann man sich heute, wo alles vollautomatisch abläuft, gar nicht mehr vorstellen.

Mitterweile wird es dem Endkunden so einfach wie möglich gemacht – es fühlt sich fast nach Lego-Spielen an.

Wie hat Ihre Zusammenarbeit mit Pabst Holz begonnen?

Grazia: Ach – das ist schon viele Jahre her! Wir haben den GIOVANNI & GRA ZIA BOT TINO

Auftritt auf der Baumesse in Bologna gesehen, der uns gut gefiel. Die Produkte waren wie auf Bottino Legnami zugeschnitten – so haben wir Kontakt geknüpft und als dann die ersten Lieferungen hereinkamen, wussten wir, dass auch Qualität und Service top waren.

Wo findet das Holz, das Sie kaufen, seinen Einsatz?

Giovanni: Unsere Kunden sind im Piemont, in Ligurien, der Lombardei, aber auch auf Korsika.

Wie hat sich die Einstellung in Italien in Bezug auf Holzhäuser bzw. das Bauen mit Holz geändert?

Giovanni: Sehr positiv!

Anfänglich gab es noch Zweifel, aber mittlerweile hat Holz einen unglaublich hohen Stellenwert in der italienischen Bevölkerung.

Der Holzbauanteil steigt ständig und unsere Kunden wollen schönes, hochwertiges Holz, um sich diese unverwechselbar

wohnliche Atmosphäre zu schaffen.

Vor dreißig Jahren wurden 90 Prozent der Dachstühle aus Beton gefertigt, heute sind 90 Prozent aus Holz!

Unser Sohn ist auch voll auf den Trend aufgesprungen und hat sich mit „Natural House“ selbstständig gemacht, da es eine extrem hohe Nachfrage nach Holzhäusern gab.

Was zeichnet Holz aus dem Murtal aus?

Giovanni: Das Holz aus den steirischen Höhenlagen hat eine bessere Qualität, da es so langsam wächst, das spürt auch der Endkonsument.

Unser Credo ist, dass wir perfekte Holzbauten erzeugen wollen. Somit brauchen wir auch einen Partner, der hochwertige Produkte anbietet – mit Pabst Holz haben wir den perfekten gefunden.

Familie Bottino zu Besuch im Werk Zeltweg im Gespräch mit Antonino Platania, der den Vertrieb in Italien leitet.

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Der gute Geist der Säge

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Zwischen Siegfried und Florian war Reinhard sen. der „Mittlere Bruder" der Gesellschafter. Er war für die Säge und den technischen Bereich zuständig – und das ganz ohne entsprechende Ausbildung. Mit den Ideen im Kopf und dem Reißbrett im Büro kümmerte er sich drei Jahrzehnte lang um die Modernisierung des Unternehmens.

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Gerhard Götschl, Manfred Koini und Peter Leitner bringen es gemeinsam auf sage und schreibe 120 Arbeitsjahre im Sägewerk.

Dementsprechend viele Geschichten können sie von den früheren Zeiten und von Reinhard Pabst sen. erzählen.

Wo hat er einen Ausgleich zum Beruf gefunden?

Götschl: Auf Urlaub ist er nicht gerne gefahren. Das war für ihn zu langweilig. Und wenn er dann einmal ein paar Tage fortgefahren ist, hat er jeden Tag mehrmals angerufen und gefragt, ob alles passt.

Leitner: Er war engagierter Chorsänger und Jäger.

Peter Leitner

Reinhard Pabst sen. war für alles Technische in der Firma zuständig. Wie können wir uns das vorstellen – so ganz ohne langjährige Ausbildung?

Leitner: Er war im Prinzip für alles zuständig: für die Werkstatt, für die Säge, für den Rundholzplatz. Er vereinte einfach so viele Berufe: Schlosser, Elektriker, etc.! Für jedes Problem hatte er sofort eine Lösung im Kopf.

Götschl: Auf dem Reißbrett hat er seine Pläne gezeichnet. Wir haben die Teile zugeschnitten und zusammengeschweißt.

Da war wirklich so gut wie alles möglich. Das hat eine Förderanlage sein können oder etwas ganz Anderes. Es hat am Ende aber immer funktioniert.

Man muss schon sagen, wir waren ein gutes Team.

Gerhard Götschl

Wie war Reinhard Pabst sen. als Chef?

Leitner: Für uns in der Säge war er der zugänglichste der drei Brüder. Er war für die Leute im Betrieb verantwortlich.

Bei uns im Sägewerk lief es so ab: Zeitig in der Früh ist er mit einem Schmierzettel auf uns zugekommen. Auf diesem hatte er alle Tätigkeiten niedergeschrieben, die wir im Laufe des Tages erledigen sollten. Während wir das abgearbeitet haben, ist er immer wieder vorbeigekommen.

Ihm war wichtig zu wissen, dass alles rund läuft.

Koini: Er ist auch oft mit einem Vorschlag gekommen, wie man etwas besser machen könnte.

Es war ihm immer wichtig, das Optimum aus den Anlagen zu holen.

Götschl: Er war sich auch für keine Arbeit zu schade und hat oft mitangepackt.

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ÜBER REINHARD PABST SENIOR

Manchmal ist er direkt vom "Jagern" in der Früh ins Sägewerk gekommen, um zu überprüfen, ob alles läuft.

Koini: Seine elektrische Eisenbahn war ihm auch sehr wichtig. Seine Anlage war wirklich groß, er hat alles alleine gebaut und die Weichen elektrisch gesteuert.

Reinhard sen. hat hier in Kathal viele Spuren hinterlassen, wie es scheint!

Leitner: Ja, nicht nur beruflich.

Er hat auch menschlich seine Spuren hinterlassen.

Koini: Mit dem Reinhard sen. war es eine Gaudi. Damals, als es noch das Gasthaus Kummer gab, sind wir nach der Schicht manchmal hin.

Leitner: Wenn ihm bekannte Autos vorm Gasthaus auffielen, ist er reingekommen...

Koini: ...und hat eine Runde gezahlt. Wir haben uns nie gedacht: ‚Auweh, der Chef kommt!’. Im Gegenteil: Es war a Gaudi und a G‘lachter.

Manfred Koini

Klingt, als ob Reinhard sen. sehr eng mit Ihnen zusammenarbeitete?

Koini: Ja, er ist sogar sonntags reingekommen und hat das Gatter geschmiert. Direkt von der Kirche im Steireranzug – für so eine Tätigkeit hat er sich gar nicht erst umgezogen.

Götschl: Samstags und sonntags war er immer da, um nachzusehen, ob die Heizung läuft.

Koini: Als ich einmal in der Nacht in die Firma musste, um mich um die Steuerung der Heizung zu kümmern, hatte ich das Gefühl, ein Geist sei in der Säge – und plötzlich stand Reinhard sen. neben mir! Er wusste immer als Erster, wenn etwas nicht passte. Dann reparierten wir den Schaden gemeinsam.

Er musste also alles im Blick haben?

Götschl: Ja, auf jeden Fall.

Wenn es eine Baustelle mit einem Bagger gab, ist er daneben gestanden und hat geholfen, wo er konnte. In der Besäumanlage war sein erster Weg immer in den Keller und zum Hacker. Dort fallen die Randstücke in die Anlage hinein. Wenn ihm auffiel, dass aus dem Stück noch mehr rausgegangen wäre, hat er es aus dem Hacker geholt.

Koini: Mit dem Schwartling in der Hand sagte er: ‚Schaut‘s her, das ist unser Geld!’

Leitner: Reinhard sen. war es immer wichtig, das Letzte in der Säge herauszuholen. Das war speziell in schlechten Zeiten überlebensnotwendig. Er hat die Produktion beinahe rund um die Uhr überwacht.

Reinhard sen. war sehr gesellig – hier sieht man ihn beim Firmenpreisschnapsen im Gasthaus Fiedlwirt.

„Es war ihm immer wichtig, das Optimum aus den Anlagen zu holen.”

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Einfallsreichtum & Erfindergeist

Karl Grießmayer kam mit 18 Jahren ins Sägewerk Pabst. Nach seiner Lehrzeit wechselte der Schmiedegeselle in das Sägewerk – und blieb. In 42 Jahren erlebte er drei Generationen der Geschäftsführung mit und durfte den Betrieb mit technischem Wissen und Geschick wesentlich mitgestalten.

In der gemütlichen Stube der Kathalschmiede erzählt Karl von seinen Anfängen im Unternehmen Pabst, von Erfindergeist und Einfallsreichtum und vom Zusammenhalt in guten wie in schlechten Zeiten!

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In 42 Jahren sieht man allerhand Dinge, wie waren Ihre Anfänge im Betrieb?

Ich wurde 1967 als Betriebsschlosser eingestellt, musste anfangs aber überall mitarbeiten, wo Not am Mann war. Egal, ob Bretter schlichten, Riemen an der Turbine nähen, Schrauben wechseln, Gatter reparieren – ich half überall aus. Ich konnte mit der Technik umgehen und infolgedessen war ich ein guter Allrounder.

Schnell habe ich auch gelernt: Der Mensch kann recht viel, wenn er es nur probiert.

Zu Beginn hatte ich nur einen kleinen Werkzeugschrank im Bürohaus. Wir haben alles sehr provisorisch gemacht. So haben wir Öl im Winter im Freien gewechselt. Das wäre heute undenkbar.

Damals wurde das Sägewerk mit einer Turbine angetrieben, wie hat das funktioniert?

Die Turbine wurde noch vom Senior-Chef Johann Pabst persönlich aufgebaut. Es war eine Francisturbine, die am Granitzenbach installiert wurde. Über lange Riemen wurde die Kraft weitergeleitet und trieb so das Gatter oder die Bandsäge an. Für den Betrieb war die Stromleistung der Turbine extrem wichtig und so hat der Seniorchef jede Möglichkeit genutzt, um sie zu optimieren.

Später haben Sie eng mit Reinhard Pabst sen. zusammengearbeitet. War er seinem Vater ähnlich?

Ja, Reinhard sen. war auch ein echter Tüftler. Gemeinsam haben wir überlegt, wie wir Dinge verbessern könnten.

Das klingt nach einer sehr familiären Stimmung in der Firma!

Ja, total. Ich fühlte mich wie ein Familienmitglied. Die Familie Pabst hat meinen Einsatz sehr geschätzt. Dieser war für mich selbstverständlich, da gab es keine Diskussionen. Wenn ich zurückdenke, waren schon einige wilde Geschichten dabei.

Das klingt abenteuerlich, was waren das für wilde Geschichten?

Einmal ist uns bei der Blochaufnahme die Kette gerissen: Damals gab es noch kein Telefon, also haben meine Kollegen mitten in der Nacht Steine an mein Schlafzimmerfenster geworfen und ich musste bei Eiseskälte runter in die Firma. Wir hatten damals minus 15 Grad und um

Die erste Kapperei am Rundholzplatz wurde von der Firma Springer gebaut und gemeinsam montiert.

Die Überdachung wurde in Eigenregie von Karl Grießmayer errichtet. (1970)

„Die Turbine wurde noch vom Senior-Chef Johann Pabst persönlich aufgebaut. Es war eine Francisturbine, die am Granitzenbach installiert wurde.”

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K ARL GRIESSMAYER

Klementifeier (1975)

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eine neue Kette einfädeln zu können, mussten wir zuerst einmal etliche Stunden Schnee schaufeln.

Ein anderes Mal zu Weihnachten kam Reinhard sen. am Stefanitag zu mir und sagte: „Hüf ma, hüf ma, wir stengan mitn Heizwerk”. Und wenn das Heizwerk steht, friert alles ab. Ich bin mit ihm ins Sägewerk und wir brachten mit einem improvisierten Aggregat das Heizwerk wieder zum Laufen. Zu der Zeit musste man oft erfinderisch sein, weil die Lieferung von Ersatzteilen zwei, drei oder sogar vier Wochen dauerte.

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I Abenteuer Holzeinkauf

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Seine Leidenschaft ist die Welt der „Viecher und Vögel”.

In seiner aktiven Zeit bei Pabst Holz lag Florians Begabung im Verhandeln. Schon als 15-Jähriger ist er mit Messblock und -zange ausgestattet durch die Gräben des Murtals gefahren, dabei war er stets auf der Suche nach frisch geschlägertem Holz.

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Beim Mittagessen im Gasthaus Grillitsch erfahren wir vom jüngsten der drei Brüder, wie er das Holzmessen gelernt hat und dass sich Großzügigkeit im Leben immer bezahlt macht!

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„Damals gab es noch keine Motorsägen, wie wir sie heute kennen. Es gab auch keinen Harvester. Alles wurde händisch gemacht. Das heißt, wir haben zum Teil noch mit der Zugsäge geschnitten und mit der Hacke entastet.”

Sie sind ja schon in ganz jungen Jahren im Betrieb eingestiegen, was war Ihre Aufgabe?

Unser Vater war ein großzügig denkender Mensch, er übertrug uns schon früh sehr viel Verantwortung. Wir bekamen kein Taschengeld, aber jede Leistung wurde entlohnt. Als Bub mit zwölf Jahren war ich bereits beim Holzmessen fürs Blochstempeln zuständig. Da musste man einen Stempelhammer mit den Initialen JP (Johann Pabst) in eine Dose, in der sich ein mit grüner Farbe getränkter Schwamm befand, eintauchen und jeden Bloch stempeln. Das war eine genaue Arbeit, da ja das Holz mit der Signierung in unseren Besitz überging.

geschnitten und mit der Hacke entastet. Mit einem Schepser wurde die Rinde entfernt und wenn der Schlag fertig war, wurden wir eingeladen, das Holz zu messen.

Wie darf man sich die Arbeit beim Holzmessen vorstellen?

Damals gab es noch keine Motorsägen, wie wir sie heute kennen. Es gab auch keinen Harvester. Alles wurde händisch gemacht. Das heißt, wir haben zum Teil noch mit der Zugsäge

Wie viel war damals der Preis für einen Festmeter Blochholz?

Der Preis für einen Festmeter Blochholz lag zwischen 500 und 600 Schilling.

Die Meisterstunde eines Baumeisters hat im Vergleich zwölf Schilling gekostet, das heißt, man konnte 40 Meisterstunden mit einem Festmeter Bloch bezahlen.

Lärchen- und Fichtenrundholz wurden fast wie Gold gehandelt.

Zum Vergleich: Heute bekommt man 1,5 Meisterstunden für einen Festmeter. Die Waldflächen waren Anfang des 20. Jahrhunderts bei den bäuerlichen Betrieben nicht so ausgedehnt wie heute, da man für die Fleischproduktion Grasböden und Wiesen brauchte. Auf diesen Weidegebieten ließ man

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FLORIAN PABST SENIOR

Lärchen stehen, da unter ihnen Gras wuchs und man die Wiese so für die Holz- und Fleischproduktion nutzen konnte. Die Fichten wurden auf diesen Flächen schon im Frühstadium weggehackt und entfernt. So waren reine Fichtenbestände selten. Früher schlägerten die Bauern nur, wenn es unbedingt notwendig war.

Mit 15 wusste ich schon, wie kostbar der Rohstoff war und wie man mit den Bauern reden musste, sonst hätte mich mein Vater nicht alleine mit der Messzange in der Hand zum Holzmessen geschickt.

Und wohin wurden Sie zum Holzmessen geschickt?

Am Anfang meist zu gut bekannten Bauern, die mein Vater nach der Sonntagsmesse am Kirchplatz traf. Preis und Abwicklung hatte mein Vater schon ausgemacht, bevor er mich losschickte. Ich war mit dem „Junior Leichtfahrrad“ unterwegs, das ich von meinem

Bruder Siegfried hatte. Er hatte zu diesem Zeitpunkt schon den Führerschein und teilte sich mit Reinhard sen. unseren ersten VW. Am Anfang war die Konkurrenz groß. Wir hatten alleine beim Holzmessen im Obdacher Gebiet zehn Sägewerke, bis Wolfsberg waren es rund 45.

Damit man unter den Ersten war, musste man wissen, wo gerade geschlägert wird. Ich fuhr durch die Gräben, auf der Sonnenseite rein und auf der Schattenseite raus. Dazwischen hab ich bei jedem Hof Halt gemacht, angeläutet und gefragt, ob sie Holz verkaufen würden. Einer meiner stärksten Konkurrenten war die Firma „De Colle" in Kärnten. Bei schönen Holzpartien war Herr De Colle mein „Angstgegner“. Er hatte ein sehr gutes Auge für Qualität und war ein sehr korrekter Mensch. Ich war den Bauern aber Gott sei Dank sympathisch, wodurch ich immer öfter zum Zug gekommen bin.

Florian Pabst (1981)

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„Bei einem Geschäft ist die größte Kunst, beide Seiten zufrieden zu stellen.

Leben und leben lassen.”

Rundholzplatz (1954)

Schnittholzlagerplatz (1956)

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FLORIAN PABST SENIOR

Die Großzügigkeit haben Sie von Ihrem Vater gelernt, richtig?

Einmal sind wir beim Gasthaus Wieser eingekehrt, wo eine Runde von St.-Anna-Bauern versammelt war, die alle die Konkurrenz belieferten. Ein benachbarter Sägewerksbesitzer kam dazu, bestellte einen Kaffee und nachdem er den getrunken hatte, hat er bezahlt und ist kommentarlos gegangen. Ich trug der Kellnerin auf, den Bauern eine Runde Getränke zu servieren. Es hat keine fünf Tage gedauert bis mich einige von ihnen anriefen, weil sie mir Holz verkaufen wollten.

So hat man damals noch Geschäfte gemacht!

Ja, vor 50 Jahren war die Welt noch ganz anders. Vor 50 Jahren sind uns Tugenden wie Fleiß und Bescheidenheit gelehrt worden. Außerdem war es wichtig, zu wissen, wie man mit Menschen umgeht. Ein Handschlag war für meinen Vater etwas Verbindliches: mit einem Handschlag hast du deine eigene Ehre übergeben.

Von ihm haben wir auch oft gehört: „Bei einem Geschäft ist die größte Kunst, beide Seiten zufrieden zu stellen. Leben und leben lassen.”

Woher hat Ihr Vater dieses Durchhaltevermögen genommen?

Ich glaube, das ist das Unternehmerische – das 43

man entweder hat oder nicht hat. Das kann man nicht lernen. Mein Vater hat auch unsere Talente früh erkannt.

Wir sind immer in Bereichen eingesetzt worden, die uns am meisten lagen: Ich war als Rundholzeinkäufer viel im Außendienst unterwegs und habe so die Firma nach außen repräsentiert. Reinhard sen., der Mittlere von uns Brüdern, war technisch versiert.

Siegfried hatte als späterer Firmenchef schon früh den Gesamtüberblick.

Der Zusammenhalt hilft dann auch durch schwierige Zeiten, in denen es nicht so gut läuft?

Wir sind in eine Zeit hineingeboren, in der es stets aufwärts gegangen ist. Wir

hatten viele Erfolgserlebnisse.

Aber es gab auch schwierige Jahre. Glücklicherweise sind wir als Familienbetrieb immer gut durch die Krisenjahre gekommen. Eine Garantie gab es ja nie: Es war nicht sicher, ob man das Holz, das man draußen im Wald gemessen hatte, auch wirklich schadfrei in den Betrieb bringen würde.

Ab dem Zeitpunkt des Holzmessens ist das Bloch ja bereits in unserem Besitz gewesen und wir waren für den Transport verantwortlich.

Damals gab es noch kein so stabiles Wegenetz, es ist viel zu Bruch gegangen oder es gab andere Schwierigkeiten.

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Herrliches Holz

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Es war einmal ein Wald in Glein bei Knittelfeld. In diesem Wald wuchsen die Bäume einfach perfekt, feiner Jahresring an feinem Jahresring und am Ende zählte die Nachhaltigkeit. Denn ohne die geht im Forstbetrieb gar nichts. Man vertraut auf die Arbeit der Generationen vor einem und gibt sein Bestes, um auch das Holz der Zukunft zu sichern.

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Leise rieselt der Schnee vor der Försterkanzlei in Glein bei Knittelfeld im steirischen Murtal. Vor den dunkeltürkis gestrichenen Fensterrahmen Vorhänge, die mehr an eine afrikanische Safari erinnern als an den österreichischen Forst: Giraffen, Zebras und Elefanten auf Leinen bringen exotisches Flair. Und überall massives Holz. Mit dem Produkt des Forstbetriebes wird gelebt.

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Auf 2.300 Hektar verteilt sich der Privatbesitz, der seit den 30er Jahren der Familie Hatschek gehört. Heute ist Klemens am Ruder: „Ich bin traurigerweise weniger im Wald, kümmere mich mehr ums klassische Management, wenn man so will. Aber das passt schon so. Wir vertrauen unseren Mitarbeitern. Sie sind wirklich gut und hinterlassen eine wunderbare Handschrift im Wald.“ In guten wie in schlechten Zeiten Im Forstbetrieb ist das ganze Jahr über viel zu tun.

Geschlägert wird hauptsächlich im Herbst und Winter, Mai und Herbst sind die Zeiten zur Aufforstung und den Rest des Jahres ist viel in puncto

Waldhygiene zu tun. Im idyllischen Glein, über dem der 2.000 Meter hohe Speikkogel thront, wachsen hauptsächlich Fichten. Dazu gesellen sich Lärchen, aber auch Tannen, denn diese werden als Tiefwurzler gebraucht, um den Boden stabil zu halten und vor allem bei Katastrophen zu bewirken, dass der Wald stehenbleibt. „Ein Baum braucht 120 Jahre zum Wachsen.

Das ist ein Kreislauf, der für Außenstehende vielleicht merkwürdig ist, allerdings ist Nachhaltigkeit nicht nur ein dahingesagtes Wort in der Forstwirschaft, sondern wird seit Generationen gelebt“, sagt Klemens Hatschek. Auch die Beziehung mit Pabst Holz ist über die Jahre gewachsen – das ist wie bei einer Ehe. Man

hält zusammen, in guten wie in schlechten Zeiten. So wurde Hatschek zum Stammlieferant.

Besonderes Holz aus dem Murtal Das Wuchsgebiet gibt genauso den Ausschlag wie die Nähe zum Sägewerk und die geringen Transportkosten. „Das Holz hier ist feinwüchsig und hat gesunde Äste. Das spielt eine wichtige Rolle in der Weiterverarbeitung. Je feiner das Holz, desto besser die Qualität." Von Hatschek kommen 5.000 Festmeter pro Jahr ins steirische Sägewerk.

Tausche Stadt gegen Land Die Familie kommt ursprünglich aus Niederösterreich, Klemens Hatschek wuchs in Wien auf, doch als die Stelle in der

Steiermark frei wurde, wurde die Steuerberaterkanzlei in der großen Stadt verlassen und gegen das hölzerne Forsthaus inklusive Landidylle getauscht. „Meine Frau hat sich sehr gefreut, raus zu kommen.

Sie stammt ursprünglich aus Graz,“ erzählt Hatschek, der vier Kinder hat. „Sie gehen in Seckau in die Schule.“ Auf die Frage hin, ob die Kinder es ‚cool‘ finden, dass sie einen Forstbetrieb zuhause haben, antwortet er nur lachend: „Sie finden es ‚ganz nett‘, allerdings kommen sie nie zu mir und bitten mich, endlich mit ihnen in den Wald zu fahren und ihnen unsere schönsten Tannen zu zeigen.“

„Wir vertrauen unseren Mitarbeitern.

Sie sind wirklich gut und hinterlassen eine wunderbare Handschrift im Wald.”

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KLEMENS HATSCHEK

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R Der Herr hinterm Holzhandwerkerparadies heißt Franz Schlacher und ist Schnittstelle für die Kunden, die vor Ort in Kathal Hobelwaren, Carports, Gartenhäuser und andere Vollholzprodukte kaufen möchten. Der Pabst Holzmarkt liegt praktischerweise gleich gegenüber dem Stammwerk von Pabst Holz.

Einmal zum Mitnehmen!

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„Holz als nachwachsender, ökologischer Rohstoff wird immer gefragter.”

Der Detailverkauf im Holzmarkt bietet eine Fülle an heimischen Qualitätsprodukten.

Wie lautet Ihre persönliche Geschichte und wie ist diese mit dem Holzmarkt verbunden?

Ich bin jetzt seit 30 Jahren beim Holzmarkt beschäftigt und habe 1998 die Marktleitung übernommen. Bevor ich zu Pabst Holz gekommen bin, war ich als Tischler tätig. Für mich war es immer undenkbar, mit einem anderen Material als Holz zu arbeiten.

Hat sich der Holzmarkt sehr verändert, seit Sie hier arbeiten?

Der Betrieb hat sich vom reinen Bretter-Abholmarkt weiterentwickelt. Mittlerweile setzen wir beinahe jeden Kundenwunsch individuell um.

Vom modernen MehrfachCarport bis hin zum fix-fertig verlegten Parkettboden.

In der Hochsaison haben wir bis zu zehn Mitarbeiter in der Werkstatt, die sich um 50

FRANZ SCHLACHER

die Herstellung der Produkte kümmern. Unser großer Bonus ist, dass wir auch alles zustellen und auf Wunsch montieren können.

Der Kontakt zu den Kunden hat sich im Laufe der Zeit den technischen Entwicklungen angepasst. E-Mail und der Kontakt zum Kunden via Social Media gehören zum Alltag.

Beschreiben Sie den Stammkunden des Holzmarktes.

Unser Einzugsgebiet als größter Holzmarkt der Region reicht weit. Murtal, Murau, Mürztal, St. Veit, Klagenfurt, Wolfsberg, Lavamünd und das Grazer Becken. Vereinzelt verkaufen wir aber auch österreichweit.

Speziell unsere Zirbenholzprodukte sind sehr beliebt, da man bei uns vom Pfosten bis zum Profilbrett alles in Zirbenholz bekommt. Der Großteil unserer Kunden sind echte Heimwerker, die selbst 51

etwas schaffen wollen. Noch sind das überwiegend Männer, aber der Frauenanteil unter den Handwerkern steigt stetig.

Der Holzmarkt ist ein bisschen wie ein Greißler für Holz. Was sind die aktuell beliebtesten Produkte?

Die Leimbinder sind nach wie vor unser meistverkauftes Produkt. Die Kunden kommen vor allem zu uns, weil sie wissen, dass sie hier regionale Produkte bekommen. Generell lernen die Kunden die Qualität an unseren heimischen Produkten wieder mehr zu schätzen.

Wie haben Sie das Jahr 2020 erlebt?

Natürlich war das Jahr durch das Coronavirus geprägt. Die Entwicklung hin zur komplett kontaktlosen Beratung hat uns anfangs vor Herausforderungen gestellt. Wir haben die Chancen

aber bald erkannt und sind mit dem Zustell-LKW quasi im Dauereinsatz gewesen. Der Trend hin zum Verschönern des Eigenheims war in den letzten Jahren schon zu merken.

Durch den Lockdown gab es heuer aber eine zusätzliche Flut an Anfragen. Die Menschen kümmern sich um Haus und Garten.

Wie sehen Sie die Chancen für einen regionalen Holzmarkt in Zukunft?

Holz als nachwachsender, ökologischer Rohstoff wird immer gefragter. Wir müssen nur schauen, was der Markt will und die entsprechenden Produkte und Serviceleistungen anbieten. Wir sind wirklich zuversichtlich, neben den großen Baumärkten bestehen zu können, da wir mit heimischer Qualität, Fachwissen und Service punkten können.

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Wer AlpenSpan sagt, der denkt gleichzeitig auch an Wolfgang Pirker, der von Anfang an fßr diese besondere Marke Pferdeeinstreu gearbeitet hat. Was vor 30 Jahren begonnen hat, ist mittlerweile eine Erfolgsgeschichte, die er gerne erzählt.

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Darauf stehen Pferde

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„Ich hab‘ mir gedacht, dass es einen Versuch wert wäre und ein halbes Jahr später war schon die Produktionsanlage installiert und wir konnten mit der Vermarktung beginnen.”

Wie hat es AlpenSpan eigentlich in das Portfolio von Pabst Holz geschafft?

Vor 30 Jahren war ich mit Siegfried Pabst in Verona auf der Fieracavalli, einer der größten Pferdemessen der Welt. Der eigentliche Plan war, einen Kunden zu treffen, der Pferdeboxen baut. Auf einmal fällt uns ein neuartiges Produkt auf: entstaubte Hobelspäne.

Dann fragt mich Siegfried, ob ich sowas auch verkaufen könnte, wenn wir anfangen würden, das zu produzieren.

Ich hab mir gedacht, dass es einen Versuch wert wäre und ein halbes Jahr später war schon die Produktionsanlage installiert und wir konnten mit der Vermarktung beginnen.

AlpenSpan hat viele prominente Kunden im Pferdesport. Warum kommt das Produkt so gut bei den Konsumenten an? Worin liegt der Unterschied zum Mitbewerb?

Das stimmt – Hugo Simon, die spanische Hofreitschule, Piber, die Veterinärmedizin in Wien oder große Stallungen wie Magna Racino sind treue AlpenSpan-Kunden. Außerdem geht das Produkt neben Österreich auch in den eigentlichen Hauptmarkt Italien und nach Slowenien, Ungarn, in die Slowakei und nach Tschechien. AlpenSpan ist wahrscheinlich deshalb so beliebt, weil wir die Qualität auf konstant hohem Niveau halten.

Die Anlagen sind so optimiert,

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WOLFGANG PIRKER

dass wir den voluminösesten Span haben. Er wirkt in der Box saugstark wie kein Zweiter und ist dabei fast staubfrei.

Da ist aber auch viel persönliches Engagement wichtig, oder?

Ich habe das große Glück, dass meine Frau und meine Tochter reiten. Dadurch bin ich sicher an 20 Wochenenden im Jahr gemeinsam mit ihnen unterwegs. Die ganze Familie im LKW. So habe ich herausgefunden, wie die Pferdewelt tickt. Rund um den AlpenSpan-LKW findet man sich bei Turnieren oft zusammen und trinkt Kaffee.

Man plaudert und tauscht Erfahrungen aus.

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„Wir wollten mit unserer jungen Marke Aufmerksamkeit erregen, darum haben wir unsere Reiter in kräftiges Grün gekleidet.”

Der Zufall spielte eine große Rolle dabei, dass sich AlpenSpan im Reitzirkus etablierte. Wie würden Sie diesen beschreiben?

Der Siegeszug am Markt kam freilich über Umwege. Zuerst wurden Hühnerbauern auf den staubfreien Span aufmerksam und zogen damit ihre Küken groß. Wie das Leben so spielt, habe ich dann drei Herren getroffen, die annähernd alles über Reitsport wussten: Thomas Frühmann, Peter Nidetzky und Rupert Ziller.

Sie waren Veranstalter beim Fest der Pferde in Wien, schon damals eine der größten Veranstaltungen in Europa.

Für eine Gratislieferung zum Testen des Produkts bot man mir die Möglichkeit, AlpenSpan an einem eigenen Messestand zu präsentieren. Das kleine Problem dabei war, dass ich nicht wusste, dass ich meinen Stand selbst mitbringen musste.

So improvisierte ich mit ein 56

WOLFGANG PIRKER

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paar Versatzstücken und baute zusätzlich etliche Ballen kunstvoll auf. Beeindruckend war, dass 70.000 dieser Ballen im Laufe der Veranstaltung am Stand bestellt wurden.

Später wurde aus dem Produkt mit dem sperrigen Namen „Entstaubte Hobelspäne der Firma Pabst“ die Marke AlpenSpan.

Wie war das eigentlich mit der Équipe AlpenSpan? Wer hatte da die Idee? Und wie geht die Geschichte hinter den ominösen grünen Sakkos?

Es war mein Entschluss, ein eigenes Team aufzubauen. Es war zwar kein großes Budget vorhanden, aber die Sportler wurden mit Naturalien bedacht und mit Ausstattung aller Art. Schritt für Schritt konnten wir Anton Martin Bauer, Gerfried Puck, Dieter Köfler, Peter Gmoser, Thomas Frühmann und einige der besten Reiter des Landes für uns gewinnen.

Die Sakkos bei den Turnieren waren damals in elegantem Rot oder allenfalls in noblem Schwarz gehalten. Wir wollten mit unserer jungen Marke Aufmerksamkeit erregen, darum haben wir unsere Reiter in kräftiges Grün gekleidet.

Das erste große Turnier, bei dem Thomas Frühmann so angezogen war, fand in Leipzig statt. Der Sprecher damals war fassungslos. Er hat mich gefragt, ob das mein Ernst ist und mir gesagt, dass die Leute schon lachen. Ich habe nicht mal im Traum daran gedacht, das wieder zu ändern. Vielen in der Szene hat genau dieser Mut gefallen und als Frühmann dann im deutschen Fernsehsender ARD als „österreichischer Frosch“ bezeichnet wurde, wusste ich, dass ich hier das Richtige getan habe.

Jeder Sack AlpenSpan ist mit reiner Natur gefüllt.

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Das Musthave in jedem Stall sind eigentlich getrocknete und entstaubte Fichtenspäne.

Reiterinnen und Reiter zählen zur Équipe AlpenSpan, darunter Thomas Frühmann, Anton Martin Bauer oder Alessia Rossi.

Zufriedene Kunden sind zum Beispiel das CHIO in Aachen oder die Wiener Hofreitschule.

Heuer feiert AlpenSpan

30 Jahre internationale Marke mit Kunden in Tschechien, Italien, Österreich, Deutschland und der Schweiz

Produkte: Klassisch, Exquisit und Eco

drei Es gibt

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FAK TEN ZU ALPENSPAN

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Damit sich die elegantesten Tiere der Welt wohlfühlen, gibt es nun schon seit Jahrzehnten AlpenSpan. Kein Wunder, dass sich darum schon eine richtige Welt mit grünen Sakkos, Kaffeetratsch am Turnier und der international erfolgreichen Équipe gebildet hat.

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600.000 1.000 Ballen werden pro Jahr produziert.

Das sind in etwa

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LKW Züge.

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Das Holz von Welt

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Matthias Richter gehĂśrt zum Urgestein unter den Pabst-Mitarbeitern. Seit dem Jahr 1988 ist er im Betrieb und hat dabei stets zwei wachsame Augen auf die Entwicklungen der Firma im internationalen und nationalen Vergleich geworfen.

Ruhig und bedacht erzählt er uns von seinen Erfahrungen.

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Sie gehören zum langjährigen Stammpersonal. Was hat sich seit Ihrem Einstieg im Jahr 1988 verändert?

Ich habe mit 18 Jahren angefangen, bei Pabst zu arbeiten. Das war vor über 30 Jahren. Zum Zeitpunkt meines Einstiegs war Pabst noch ein kleiner Betrieb und alle Mitarbeiter haben sich untereinander sehr gut gekannt. Die meisten wohnten im Umkreis von ein paar Kilometern. Mit vielen war ich schon vorher befreundet oder verwandt. Obwohl wir natürlich auch damals viel und hart gearbeitet haben, war es aber doch anders als heute.

Vor allem hatte Zeit eine ganz andere Bedeutung. Es war alles viel langsamer, ja, gemütlicher.

Man hat etwas ausgeredet und

dann hat man es gemacht.

Die Kunden haben angerufen, ein Fax oder gar einen Brief geschickt und die Auslieferung dauerte ein paar Wochen – und alle waren zufrieden.

Heute ruft der Kunde an und will das Produkt am liebsten schon gestern geliefert haben.

Oder der Auftrag wird bereits geändert, bevor man damit begonnen hat.

Haben Sie das Gefühl, dass es bei Pabst noch immer familiär abläuft?

Ja, definitiv! Aber nicht nur intern, sondern auch mit Kunden, die teilweise schon seit Jahrzehnten mit uns zusammenarbeiten. Über die Jahre hat sich da viel Vertrauen aufgebaut und man weiß, dass man sich aufeinander

verlassen kann. Da gilt noch Handschlagqualität! Wir bemühen uns sehr, um unsere Kunden und versuchen ständig, unseren Service zu verbessern.

Und wie sieht das mit Ihren Lieferanten aus?

Selbstverständlich gilt unser partnerschaftliches Prinzip auch für die Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten.

Eine besondere Stellung hat in jedem Sägewerk der Rundholzeinkauf. Auch wenn sich die Arbeitsweise stark verändert hat und die Forstwirtschaft inklusive der Lieferlogistik heute hochmodern ist, genießt gerade dort der Mensch noch immer einen besonderen Stellenwert.

Die enge Beziehung mit der Natur, dem Wald und den

Bäumen prägt die Menschen.

Man spürt, dass nachhaltiges Denken und ein sorgfältiger Umgang mit unserer Umwelt immer wichtiger und von der breiten Masse gefordert werden. Aufgrund der hohen Qualitätsanforderungen versuchen wir möglichst viel Holz aus unserer näheren Umgebung zu bekommen. Das heißt, viele unserer Mitbewerber sind auch unsere Lieferanten. In solchen Geschäftsbeziehungen ist ein fairer und professioneller Umgang besonders wichtig.

Gibt es da auch noch andere Kooperationen?

Mit der Globalisierung und der damit verbundenen Arbeitsteilung ist nicht nur die Welt zusammengewachsen.

Auch auf nationaler Ebene, bis

hin zum eigenen Nachbarn, gibt es heute viele Anknüpfungspunkte. So beziehen wir nicht nur Schnittholz und Massivholzprodukte von anderen Holzindustrien - wir beliefern auch deren Weiterverarbeitungen mit Produkten aus unseren Werken.

Wir kaufen auch Säge- und Hobelspäne in unserer Umgebung. Es kommt immer wieder vor, dass wir für andere Betriebe Lohnhobelungen machen. Sehr oft beliefern wir gemeinsam Baustellen oder binden für andere Firmen Leimbinder ab. Es gibt also verschiedenste Kooperationen auf unzähligen Ebenen. Das Wichtigste ist am Ende ja, dass die Kunden genau das bekommen, was sie brauchen.

„Mit der Globalisierung und der damit verbundenen Arbeitsteilung ist nicht nur die Welt zusammengewachsen.”

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MAT THIAS RICHTER

Was waren die größten Veränderungen, die Sie im Laufe Ihrer Zeit bei Pabst durchmachen mussten?

Am meisten beeindruckt mich die Entwicklung in der Sägetechnik. Mit dem Einzug der Zerspaneranlagen ist in der Sägeindustrie kein Stein auf dem anderen geblieben.

Die Betriebsgrößen sind in die Höhe geschnellt und ein Sägewerk mit einer Million Festmeter Einschnitt ist heute Standard. Das hat zu einer starken Konzentration am Markt geführt. Die Werke sind gewachsen und gleichzeitig wurde in große Weiterverarbeitungen investiert.

Heute ist die Holzindustrie weltweit von Großkonzernen geprägt. Da ist es schon interessant, wie Pabst als

Der Betrieb in den 90er Jahren.

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kleiner, flinker Fisch im Teich der Großen mitmischen kann.

Haben Sie eine Prognose für die Zukunft des Holzes?

Holz als nachwachsender Werkstoff hat auf jeden Fall Zukunft. Eigentlich fangen wir gerade erst an, das Potential von Holz zu erkennen. Durch die technischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte konnte Holz als Baustoff in ganz neue Bereiche vordringen. So war es vor dreißig Jahren noch eine kühne Vision, mit Holz im urbanen Bereich Großprojekte und sogar Hochhäuser umzusetzen. Die Entwicklung des Werkstoffes Holz wird auf alle Fälle auch für die nachfolgende Generation eine interessante Herausforderung werden.

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Was länge währt, wird endlich gut

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Als „proPellets" Geschäftsführer und frisch gebackener Präsident des Weltbioenergieverbandes sieht Christian Rakos die Bekanntmachung der erneuerbaren Energie als sein Lebenswerk. Beim Interview zeigt sich der ehemalige Umweltaktivist hoffnungsvoll, was das Thema Klimaschutz anbelangt.

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„Ich glaube, die Sägeindustrie wird in Zukunft eine noch wichtigere Rolle als Lieferant von hochwertiger erneuerbarer Energie spielen.”

Christian Rakos, wie kam es dazu, dass der Verband „proPellets“ gegründet wurde?

In den Jahren 2000 bis 2005 errichteten immer mehr Sägewerke Pelletieranlagen.

Damit kam es zu einem Überangebot am Markt und es war dringend erforderlich, Pellets bekannter zu machen und den Absatz anzukurbeln.

Um dies zu bewerkstelligen, wurde der Verein „proPellets Austria" gegründet. Reinhard Pabst war einer der treibenden Kräfte. Interessant war, dass die Initiative gemeinsam von den Pelletsproduzenten und den Herstellern von Pelletsheizungen getragen wurde. Später kamen auch noch der Pelletshandel, Maschinenhersteller und Forschungseinrichtungen dazu.

Und wie kamen Sie dazu?

Ich lebte 2005 mit meiner Familie in Irland, als mich der Anruf erreichte, man würde mich gerne mit der Aufgabe betrauen, den neu gegründeten Verein zu leiten. Zur Welser Energiesparmesse reiste ich nach Österreich, um mich den versammelten Unternehmern vorzustellen. Das war eine 66

spannende Situation. Nun bin ich schon 15 Jahre lang Geschäftsführer des Vereins.

Ich muss sagen, dass ich diese Entscheidung nie bereut habe.

Können Sie uns in kurzen Sätzen die Aufgaben des Verbandes erklären?

Die Aufgaben sind sehr vielfältig. proPellets ist das Sprachrohr der Pelletswirtschaft. Wir machen Werbung für Pellets und Pelletsheizungen, wir bemühen uns um Förderungen und sind die politische Interessensvertretung des Sektors. Dazu kommt, dass wir mit der Einführung des „ENplus Qualitätssiegels“ einen wichtigen Beitrag für die internationale Marktentwicklung geleistet haben. Gemeinsam werden die unterschiedlichsten Probleme gelöst. Wir sind auch in engem Kontakt mit den Pelletsverbänden, die es inzwischen in den meisten anderen europäischen Ländern gibt.

Wie schätzen Sie die Chancen für Pelletsheizungen in Zukunft ein?

Wir sehen schon heute einen stark steigenden Absatz von CHRISTIAN RAKOS

Pelletsheizungen. Der Ausstieg aus der Ölheizung, der in Kürze auch gesetzlich geregelt werden soll, wird uns sehr viele neue Kunden bescheren. Ich glaube, dass sich der Pelletsbedarf in Österreich in den nächsten zehn Jahren verdoppeln wird.

Sie wurden heuer zum Präsidenten des Weltbioenergieverbands gewählt – wie kam es dazu und was wollen Sie in dieser Funktion bewirken? Österreich hat im Bereich der Nutzung der Bioenergie eine internationale Spitzenstellung.

Das betrifft sowohl das Ausmaß der Nutzung von Bioenergie, als auch die Technologie, die bei uns entwickelt wurde. So bin ich nach Heinrich Kopetz schon der zweite Österreicher, der diese Rolle bekleidet.

Mein Anliegen ist es, die internationale Zusammenarbeit im Bereich Bioenergie zu fördern und so zu einem möglichst raschen Übergang von der Nutzung fossiler Energieträger auf erneuerbare Energien beizutragen. Pellets werden dabei weltweit eine wichtige Rolle spielen.

Die Reduktion der Treibhausgase, Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind Begriffe, welche unser Leben in Zukunft grundlegend bestimmen werden. Glauben Sie, dass der Mensch die Wende hin zu einer „grünen Erde“ schaffen wird?

Ich hoffe es. Was man derzeit beobachten kann, ist, dass das Thema Klimaschutz ins Zentrum der politischen Agenda gerückt ist. Das ist sehr positiv und gibt Hoffnung, dass wir die Wende schaffen werden.

Aber die Herausforderungen sind enorm. Ich glaube, die Sägeindustrie wird in Zukunft eine noch wichtigere Rolle als Lieferant von hochwertiger erneuerbarer Energie spielen.

Dafür wird es teilweise auch eine Neuausrichtung der Prioritäten brauchen.

Innovationen braucht es vor allem bei der Holztrocknung, damit mit dem vorhandenen Angebot an Wärme immer größere Mengen an Rohstoff getrocknet und zu Pellets verarbeitet werden können.

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Null Bäume

werden pro Tag mit Holzpellets von Pabst beliefert.

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LKWs sind für private Kunden unterwegs.

Holz ist pure, gespeicherte Sonnenenergie.

DER BESTE ENERGIESPEICHER.

Holz ist genial, es dient uns als Baumaterial, als Möbel, als GRUNDLAGE für Papier, als Brennstoff und es wächst nach.

60.000 TONNEN PELLETS werden pro Jahr produziert.

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Kleiner

Rund 30 Kunden

werden pro Jahr für Pellets gefällt. Denn sie werden aus den Holznebenprodukten Sägeund Hobelspänen erzeugt.

In Österreich wächst mehr Holz nach, als gefällt wird.

aus heimisher Fichte

in

Ein Haus braucht im Jahr 4 bis 7 Tonnen Pellets.

Beim Verheizen werden nur so viele Treibgase frei, wie der Baum während seiner Lebensdauer aufnimmt.

% 100

Pe l l e t s s

FAK TEN ZU PABST PELLETS

Mit unseren sechs LKWs beliefern wir Kunden in der Steiermark und in Kärnten.

Wärme- und Sympathieträger 69

Sein Revier über Obdach

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Der Firmengründer Johann Pabst hat beim Stift Admont seine Ausbildung zum Holzmeister gemacht. Heute ist das Stift Admont ein wichtiger Rundholzlieferant. Wir haben Robert Scheiber getroffen.

Er ist der Herr über den Wald und achtet als solcher darauf, dass es Fichten, Lärchen und Zirben rundum gut geht. Ein Arbeitsplatz fern des Computers, an dem man aber allzu oft in die Überstunden geht und der vor allem im Winter bezaubert.

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In der Nacht hat es geschneit, ganz Obdach schlummert unter einer weißen Decke. Zum Glück ist das Auto von Oberförster Robert Scheiber erprobt. Der Förster selbst kennt die Straßen und Wege in seinem Revier wie seine Westentasche. Egal, ob sie gerade unter Schnee liegen, ihren matschigen Frühling erleben oder staubtrocken durch den Bergsommer am Zirbitzkogel führen. 12.000 Festmeter Holz pro Jahr wird auf ihnen ins Tal zur weiteren Verarbeitung gebracht, nachdem es von diversen Maschinen und vielen fleißigen Händen geerntet und aus dem Wald gebracht wurde. „Wir haben hier 10 Prozent Zirbenwald, 20 Prozent Lärche und der Rest, der hier wächst, ist die Fichte“, erklärt er den Bestand.

Die Fichte ist sowohl für den Forst, als auch für Sägewerke der sogenannte „Brotbaum“.

Über 1.500 Metern Noch ist alles neblig und die Sicht nicht besonders gut, doch kontinuierlich lichtet sich der Nebel und schon durchbrechen die ersten Sonnenstrahlen die Wolkendecke. Hier befinden wir uns auf über 1.500 Metern – einer Seehöhe, die besonders gut für qualitativ hochwertiges Holz ist, denn die einzelnen Bäume wachsen langsamer. „Alles hier ist Kulturlandschaft, selbst in den Nationalparks würde erst in ein paar hundert Jahren wieder ein richtiger Naturwald entstehen. Aber warum sollte man den Wald nicht naturnah bewirtschaften und somit nachhaltig nutzen?“, erklärt der Förster.

Selbstverständlich wird hier aufgeforstet und so der Wald für die nächsten Generationen erhalten. Das verlangt auch unser strenges Forstgesetz.

„Hier befinden wir uns auf über 1.500 Metern - einer Seehöhe, die besonders gut für qualitativ hochwertiges Holz ist, denn die einzelnen Bäume wachsen langsamer.”

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ROBERT SCHEIBER

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Apropos Generationen, auch Scheibers Vater war schon im Wald tätig, dieser Job wurde ihm also in die Wiege gelegt.

Förster als Berufung Auch heute ist es für ihn mehr Berufung als Beruf. „Man kann das nicht mit einem normalen Job vergleichen, bei dem man nach acht Stunden heimgeht.

Im Sommer bin ich oft bis zu 14 Stunden im Revier unterwegs.

Und es gibt das ganze Jahr über abwechslungsreiche Tätigkeiten.

Im Winter ist übrigens die beste Zeit, um zu schlägern, denn dann sind die Bäume nicht im Saft. Da sind auch 20 bis 30 Zentimeter Schnee kein Thema.

Im Wald gibt es genug Wild: Rot-, Reh-, Gams-, sowie Birkund Auerwild, alle finden sie ihren Lebensraum hier."

Gleich vier eigene Jagdreviere liegen in diesem Bereich über

Obdach, der zwar noch in der Steiermark liegt, von dem aus man allerdings gute Aussichten nach Kärnten hat.

Und wie kommt man zu so einem Traumjob? „Es fehlt auch in der heutigen Jugend nicht an Interesse. Eine vielseitige Ausbildung bekommt man an der Forstschule Bruck an der Mur. Allerdings gibt es immer weniger Stellen als Revierleiter.“ Stift Admont Holzindustrie Die von Robert Scheiber betreuten Forstreviere Obdach und Lavanttal gehören zur Forstverwaltung Trieben. Diese ist eine der beiden Forstverwaltungen des Benediktinerstiftes Admont, der eigentlich im Ennstal liegt. Über Jahrhunderte gewachsenes Wissen und nachhaltiges Denken sind bis heute die Grundsteine des steirischen Unternehmens.

C L U Das Glück zwischen Reben

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Ein Zykadenkonzert bildet das Grundrauschen.

Der Wind, der vom Meer kommt, klopft an die Fenster des Hauses und Claudio Vardanega hat im Schatten des markanten Magnolienbaums Platz genommen. Er genießt die atemberaubende Aussicht auf die schier endlose Ebene, die sich in Richtung Venedig ausdehnt. Das satte Grün wird immer blauer, bis es sich im Meer und Himmel verliert. Wir sitzen im Weingut Coloreti Suffumbergi. Es markiert den südlichsten Außenposten von Pabst Holz, wird es doch von Geschäftsführer Johann Pabst gemeinsam mit seinen Freunden Siegfried Staller und Claudio Vardanega betrieben.

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„So wurde im Jahr 2000 die Idee vom eigenen Weingarten im Friaul geboren.”

Claudio Vardanega betreibt das Weingut „Coloreti Suffumbergi” gemeinsam mit Siegfried Staller und Johann Pabst.

Claudio – wie haben Siegfried Staller, Johann Pabst und Sie zusammengefunden?

Die Geschichte hat eigentlich schon vor über 40 Jahren begonnen. Siegfried Staller kam als 18-Jähriger nach Bassano del Grappa, um Italienisch zu lernen. Damals war der Österreicher mit Lockenpracht eine kleine Sensation in unserem Städtchen. Wir zwei verstanden uns vom ersten Moment an. Es entwickelte sich eine jahrzehntelange Freundschaft und Siegfried war sogar mein Trauzeuge. Ich war oft in Obdach und durfte dort viele nette Menschen kennenlernen, fast fühle ich mich ein bisschen wie ein Österreicher.

Wie ist es dazu gekommen, dass dieses Weingut hier im Friaul in der Nähe von Udine zu Pabst Holz gehört?

Da es in Obdach meist sehr kalt ist, hatte Siegfried schon immer von einem warmen Plätzchen in Italien geträumt.

Mit Johann fand er den passenden Weggefährten für 76

CLAUDIO VARDANEGA

sein Vorhaben. So wurde im Jahr 2000 die Idee vom eigenen Weingarten im Friaul geboren.

Für Siegfried war klar, dass ich die Suche übernehmen sollte.

Im Endeffekt hat es sieben Jahre gedauert bis wir ein unscheinbares Inserat gefunden haben, das die Geschichte von „Coloreti Suffumbergi“ ins Rollen brachte.

Warum verkauft irgendjemand so ein himmlisches Fleckchen Weingut?

Der Vorbesitzer war ein Künstler und hatte nur für sich und seine Freunde Wein produziert. Es war alles sehr heruntergekommen und vom „himmlischen Fleckchen“ war nicht viel übrig. Für uns gab es sehr viel zu tun. Vor allem haben wir sehr schnell gemerkt, dass wir uns den Weinbau viel einfacher vorgestellt hatten. Mit unserer Ausstattung war es unmöglich, guten Wein zu produzieren. Er musste besser werden. Und so wurde jedes Jahr irgendwas restauriert und gebaut.

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„Eigentlich komme ich aus einer Unternehmerfamilie. Doch der Weinbau liegt bei uns im Blut – mein Großvater mütterlicherseits hat schon immer Wein gemacht.”

Sara ist Absolventin der Weinbauschule in Cividale und kümmert sich um den Weingarten.

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CLAUDIO VARDANEGA

In was haben Sie da zum Beispiel investiert?

Als Erstes wurde der Weingarten auf Vordermann gebracht und ein ordentlicher Weinkeller musste her. Schnell wurden die Erträge größer und so fingen wir an, den Wein zu verkaufen. Dazu mussten wir aber auch „echte Weinbauern“ werden und gründeten unsere Firma, die „Suffumbergi sas“.

Und was wäre ein Weinbauer ohne Traktor?

Haben Sie Erfahrung mit dem Weinbau?

Eigentlich komme ich aus einer Unternehmerfamilie. Doch der Weinbau liegt bei uns im Blut – mein Großvater mütterlicherseits hat schon immer Wein gemacht. Ich habe viel von meinem Opa gelernt, obwohl heute natürlich einiges ganz anders läuft. Im modernen Weinbau wird so gut wie alles kontrolliert und gemessen – es ist faszinierend, aber leider auch viel komplizierter als 79

gedacht. Zum Glück gibt es viele Kurse, in denen man sich dem professionellen Weinbau nähern kann und ich war auf jedem einzelnen davon. Dazu kommt noch Sauberkeit und Hygiene. Wir sind mittlerweile zu einem sehr professionellen Team gewachsen. Für den Weinkeller ist Egon, ein junger, dynamischer Önologe, verantwortlich. Seine Frau Sara, Absolventin der Weinbauschule in Cividale, kümmert sich um den Weingarten.

Sieht sich Coloreti Suffumbergi als Einzelkämpfer oder arbeiten Sie mit anderen zusammen?

Wir sind seit ein paar Jahren Mitglied beim Konsortium Colli Orientali del Friuli.

Ursprünglich haben wir uns gesträubt, da man bei den vielen Organisationen leicht den Überblick verliert. Allerdings hat sich herausgestellt, dass bei Colli Orientali höchstprofessionell gearbeitet wird.

So wird zum Beispiel das Wetter sehr aufwändig an mehreren Standorten in unserem Gebiet aufgezeichnet. Außerdem wird die Entwicklung der Schädlinge dokumentiert. Zusätzlich kommt jede Woche jemand vorbei, um den Zustand der Weinpflanzen zu kontrollieren. Das ermöglicht uns, auf Chemie verzichten zu können. Dazu kommt noch, dass wir Teil des Programmes „Natura Vitis“ sind. Von den 100 Firmen des Verbandes haben sich zwölf dafür entschieden, einen noch strengeren Weg in Bezug auf naturnahe Bewirtschaftung einzuschlagen.

Besonders stolz sind wir, dass in unserem Weingarten seit mindestens 40 Jahren keine Chemie verwendet wurde. Das ist schon etwas Besonderes im heutigen Weinbau. Wir haben den Wein zwar noch nicht offiziell mit „Bio“ zertifizieren lassen, aber davon trennen uns nur ein paar Formulare, denn wir sind durch und durch Bio. Was bedeutet „durch und durch Bio“ für Sie? Keine Chemie natürlich, aber auch, dass die Umgebung passt. Zum Glück setzt auch unser Nachbar auf biologische

Landwirtschaft. Außerdem gibt es weder eine stark befahrene Straße noch ein Industriegebiet in der Nähe. Bewuchs und Unkraut zwischen den Reben werden ausschließlich mit der Motorsense getrimmt. „Durch und durch Bio“ heißt für uns aber auch, dass der Geschmack unserer Weine oberste Prämisse hat. Und ich traue mich zu behaupten dass unsere Weine inzwischen ein Topniveau erreicht haben.

Ein besonderes Kompliment, dass wir in letzter Zeit immer öfter hören, ist, dass man am nächsten Tag trotz ausgiebigen Konsums kein Kopfweh hat.

Herrlich!

Was ist das Besondere an den Weinen vom Coloreti Suffumbergi?

Unser größtes Kapital ist die Lage. Auf 300 Meter Seehöhe thront unser Weingarten über der feuchten Luft der Ebene. Durch die nach Süden ausgerichteten Hänge und die stetige Brise vom Meer werden die Reben sanft getrocknet.

Auch die 2018 in Friaul erstmals aufgetretenen Spätfröste im Frühling konnten unserem Weingarten aufgrund der

außergewöhnlichen Lage nichts anhaben. Das besondere Mikroklima ermöglicht es uns, nur Methoden einzusetzen, die auch im biologischen Weinbau erlaubt sind.

Doch Coloreti Suffumbergi ist mehr als Wein – Sie haben doch auch Olivenöl im Angebot?

Ja genau. Von 2012 und 2016 haben wir auf den Hängen zwischen den Terrassen 500 Olivenbäume gepflanzt. Die brauchen zwar Jahrzehnte, um richtig groß und stark zu werden, doch wir haben bereits jetzt einen kleinen, aber überaus feinen Ertrag. In dieser Gegend gab es früher sehr viele Olivenbäume; allerdings war der Winter 1956 so extrem kalt, dass in Norditalien fast alle Olivenbäume abgestorben sind.

Jetzt haben wir auf typische, im Friaul heimische Sorten gesetzt. Wie beim Wein gilt auch bei den Oliven, dass autochthone Sorten die halbe Miete für naturnahe Bewirtschaftung sind.

Wo kann man Ihre Weine kaufen?

Natürlich im Weingarten! Aber seit heuer gibt es uns auch im Web-Shop von Pabst Holz.

Darauf bin ich besonders stolz.

Für mich persönlich ist das fast wie ein Ritterschlag. Denn, wenn es um Qualität geht, gibt es bei Johann keine Kompromisse. „Der Wein muss mindestens so gut sein wie die Leimbinder von Pabst!“, das hat er mir unzählige Male gesagt.

Und bei jedem Besuch hat er geschwärmt, wie innovativ die österreichischen Weinbauern sind. Und ganz besonders natürlich die steirischen Winzer.

Das war nicht immer einfach!

Aber heute bin ich sehr stolz, dass wir als kleiner Weinbaubetrieb im Friaul in vielen Bereichen zu den Vorreitern gehören und das Beste aus beiden Ländern kombinieren können. Ein „steirischer Wein aus Friaul“ – wenn man das überhaupt so sagen darf – ist schon etwas Besonderes!

Was ist Ihr Lieblingswein?

Ganz klar der Vino Spumante Rosé! Der passt perfekt zum Sommer und ist auch im Winter meine erste Wahl, um auf das neue Jahr anzustoßen!

„Durch die nach Süden ausgerichtete Hanglage und die stetige Brise vom Meer werden die Reben sanft getrocknet.”

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CLAUDIO VARDANEGA

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Eine runde Sache

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A Willkommen im Holzinnovationszentrum – dem heutigen Hauptsitz von Pabst Holz. In ihrem Büro sprechen wir mit den beiden Geschäftsführern Johann und Reinhard Pabst. 2020 – das Jahr des Jubiläums ist voller Wogen, die von den beiden gut umschifft werden. Wir erfragen Rück-, Ein- und Ausblicke.

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„Wenn man auf acht Jahrzehnte Firmengeschichte zurückblickt, kann man fast nicht glauben, was sich in dieser Zeit alles geändert hat.”

2020 ist die Firma 80 Jahre alt geworden – was bedeutet das für Sie persönlich?

Johann: Es bedeutet, dass die „Familie Pabst“ es 80 Jahre lang geschafft hat, miteinander zu arbeiten. So lange gemeinsam durch dick und dünn zu gehen und trotz aller Prüfungen, die das Leben so mit sich bringt, über Generationen zusammenzuhalten, ist schon etwas Besonderes. Und es ist wohl auch die Grundlage unseres Erfolges.

Reinhard: Dem kann ich mich nur anschließen. Ich kenne viele Beispiele von erfolgreichen Firmen mit innovativen Produkten und Ideen, die es nur deshalb nicht mehr gibt, weil die Eigentümer wegen Kleinigkeiten zu streiten begonnen haben.

Wir sind jetzt in der dritten Generation und ich werde immer wieder gefragt, wie es Cousins schaffen, so gut zusammenzuarbeiten – es gibt da wohl kein Erfolgsrezept.

Dass es so gut funktioniert, hat sicherlich viel mit Charakter, Respekt und Fingerspitzengefühl zu tun.

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Johann: Sich einem gemeinsamen Ziel unterzuordnen, ist eine große Herausforderung.

Setzt es doch voraus, dass man sich zuerst auf ein Ziel einigen kann. Aber wir sind in dieses Umfeld hineingewachsen. Wir sind beide nach der HTL in den Betrieb eingestiegen und haben einfach angefangen zu arbeiten.

Reinhard: Unsere Väter waren damals noch jung und die Aufgaben klar verteilt. Wir haben daher in der Produktion angefangen; sind Stapler gefahren. So hatten wir die Möglichkeit, den Betrieb kennenzulernen und zu verstehen, wie die Dinge im „echten Leben“ funktionieren.

Wir hatten dadurch aber auch die Chance, unsere eigenen Stärken zu entdecken. Was einem wirklich liegt, lernt man am besten, indem man es ausprobiert.

Johann: So habe ich meine Leidenschaft für die EDV entdeckt. Dafür gab es bei uns noch keine Abteilung. Die Datenverarbeitung steckte Ende der 80er Jahre noch in den Kinderschuhen und man hatte gerade erst den DIE FAMILIE PABST HEUTE

PC erfunden. Eine Olivetti Buchhaltungsmaschine hatte schon fast etwas Furchteinflößendes. Reinhard hingegen hat bereits nach kurzer Zeit sein kaufmännisches Talent entdeckt. Trotz seiner technischen Ausbildung war er schon sehr bald im Holzmarkt im Verkauf tätig. Einschlägige Erfahrungen hatte er als Kind gesammelt, betrieb er doch schon mit zwölf regen Handel mit eigenen Schafen und Hühnereiern.

Das heißt, Sie sind nicht direkt in die Fußstapfen Ihrer Väter getreten?

Reinhard: Nein, eigentlich nicht! Aber die Rollenverteilung unserer Väter hat sich auch aufgrund ihrer Stärken und Interessen ergeben. Natürlich muss es eine klare interne Organisation geben, aber die Rahmenbedingungen ändern sich immer schneller und damit verschieben sich auch die Anforderungen. Wenn man auf acht Jahrzehnte Firmengeschichte zurückblickt, kann man fast nicht glauben, was sich in dieser Zeit alles geändert hat.

Johann: Da bleibt kaum Zeit, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen. Viel wichtiger ist es, die Strukturen früh genug an die neuen Gegebenheiten anzupassen und Strategien zu entwickeln. Ich selbst bin in den letzten Jahren wieder stärker zu meinen Anfängen in der Betriebsorganisation und Prozessoptimierung zurückgekehrt. Aufgrund der rasanten technischen Entwicklung gibt es unglaubliche Möglichkeiten in der Automatisierung von Prozessen. Das dürfen wir nicht verschlafen.

Industrie 4.0 ist nicht nur eine Chance, sondern auch eine Herausforderung. Großkonzerne arbeiten permanent daran und haben ganze Abteilungen dafür im Einsatz.

Reinhard: Es ist immer wieder faszinierend, wie ähnlich wir ticken. Obwohl wir doch sehr unterschiedliche Typen sind, bin ich mir meist vorher schon ziemlich sicher, was Johann zu einem Thema sagen wird. Das heißt jetzt nicht, dass wir immer einer Meinung sind. Aber die Ideen und Zweifel des anderen werden ernst genommen und so können wir sehr schnell an

Reinhard Christoph Pabst und sein Vater Reinhard haben viele Gemeinsamkeiten abseits der Firma. Unter anderem zählen die Jagd und der Fußball zu ihren Hobbies. Wie man auch daran sehen kann, dass Reinhard Pabst langjähriger Obmann des FC Obdach ist.

die eigentliche Lösung des Problems herangehen. Dabei ergibt sich die Aufgabenverteilung fast immer wie von selbst. So mussten wir nicht lange überlegen, dass ich die Leitung des Rundholzeinkaufs übernehmen würde, nachdem mein Onkel Florian in Pension ging. In den letzten Jahren habe ich immer stärker die technische Leitung der Johann Pabst Holzindustrie übernommen.

Gibt es so etwas wie ein Erfolgsgeheimnis?

Johann: Bei uns gibt es keine Geheimnisse. Es gibt aber Prinzipien und Tugenden, die sich in den letzten 80 Jahren sehr gut bewährt haben. Dazu zählt respektvoller Umgang miteinander. Wir versuchen mit unseren Mitarbeitern und Geschäftspartnern fair umzugehen. Wir halten nichts davon, Probleme zu verschleiern. Wenn es zum Beispiel einmal Lieferschwierigkeiten gibt, dann heißt es, Farbe zu bekennen. Es bringt nichts, den Kunden immer weiter zu vertrösten, obwohl man eigentlich schon weiß, dass es größere Verzögerungen 85

gibt. Je früher und ehrlicher kommuniziert wird, desto schneller ist das Problem wieder aus der Welt – auch wenn es schon einmal gröberes Kopfzerbrechen bereiten kann.

Reinhard: Da sind wir bereits bei einem sehr wichtigen Punkt.

Schon als wir klein waren, hörten wir wieder und wieder Aussagen wie: „Ehrlich währt am längsten!“ oder „Leben und leben lassen!“. Das waren die wichtigsten Grundsätze unserer Großeltern. Wir wuchsen in einer Zeit auf, in der es in den Haushalten noch viele Kinder gab. Da wurde gerauft, gespuckt und gebissen! Aber Oma blieb immer ruhig und ich weiß nicht, wie oft sie gesagt hat: „Kinder liebet einander!“.

Immer war sie um Harmonie und Ausgleich bemüht. Wir haben das so oft gehört, dass wir das wohl verinnerlicht haben.

Johann: Vor allem die Handschlagqualität ist für uns Grundbedingung für langfristige Geschäftsbeziehungen. Wie wichtig diese nachhaltigen Beziehungen sind, zeigt sich in Krisenzeiten. In schlechten

Bei Johann und Lukas Pabst gibt es bereits konkrete Pläne.

So möchte Lukas an der TU Graz Holzbau studieren, um sich das nötige Rüstzeug für die Zukunft anzueignen.

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DIE FAMILIE PABST HEUTE

Zeiten will niemand unnötige Risiken eingehen. Obwohl gerade dann die wildesten Preise kursieren, sind wir immer wieder überrascht, wie treu unsere Lieferanten und Kunden sind.

Apropos - ist die Coronakrise die schlimmste Krise in der Firmengeschichte?

Johann: Das ist eine schwierige Frage. Wir sind für die Entwicklung der letzten 25 Jahre verantwortlich. Da gab es keine vergleichbare Situation.

Aber wir blicken auf 80 Jahre Firmengeschichte zurück und da hat es schon Momente gegeben, in denen die Zukunft an einem seidenen Faden hing.

Immerhin wurde die Firma in den Anfangsjahren des zweiten Weltkrieges gegründet.

Schwierig ist die Frage auch deshalb, weil wir nicht wissen, an welchem Punkt der Krise wir uns befinden. Sind wir fast durch oder beginnt sie gerade erst so richtig? Welche Entscheidungen soll man treffen? Ein Schiff zu steuern, wenn man das Ziel nicht kennt, ist eine große Herausforderung.

Reinhard: Und noch dazu im dichten Nebel! Für unser Jubiläumsjahr hatten wir andere Pläne. So wollten wir zum Beispiel ein schönes Fest für unsere Mitarbeiter mit ihren Familien machen. Wir wollten die gute Entwicklung der letzten Jahre gemeinsam feiern. Es sollte ein persönliches Dankeschön an unsere Mitarbeiter werden. Auch wenn es in der Hitze des täglichen Arbeitsstresses vielleicht ein bisschen untergeht, aber unsere Mitarbeiter sind uns sehr ans Herz gewachsen. Sie sind das Fundament unseres gemeinsamen Erfolges und auf unser Team sind wir sehr stolz.

Viele Holzbetriebe entwickeln sich zu weltweiten Konzernen.

Wie stehen Sie dazu?

Reinhard: Dieser Konzentrationsprozess macht auch vor der Holzindustrie nicht Halt. Da wir keine großen Wachstumspläne haben, hoffen wir natürlich, dass wir mit unserer Betriebsgröße auch künftig konkurrenzfähig bleiben.

Wir beschäftigen fast 300 Mitarbeiter und machen einen Umsatz von rund 100 Millionen

Euro. Damit haben wir auf unseren Märkten schon eine nennenswerte Bedeutung und es ermöglicht uns, moderne Produktionsanlagen zu nutzen.

Johann: Wir bieten unseren Kunden einen sehr umfassenden Service. Damit sind wir und unsere Mitarbeiter voll gefordert. Ich kann mir nicht vorstellen, wie wir dieses hohe Niveau halten könnten, wenn wir zehn Mal so groß wären. Dass wir keine expliziten Wachstumspläne haben, heißt aber nicht, dass wir nicht ständig bemüht sind, unser Angebot zu erweitern.

Wir versuchen unsere Kunden bestmöglich zu bedienen. Wir leisten uns zum Beispiel ein enormes Schnittholzlager, um immer alle Sortimente kurzfristig liefern zu können.

Das kann man nicht so einfach verzehnfachen. Wir bleiben da bei der Devise: Klein, aber fein!

Worin sehen Sie die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Johann: Es wird immer schwieriger, Mitarbeiter mit den nötigen Qualifikationen

zu finden. Und das geht nicht nur uns so. Egal mit wem man spricht, überall haben sie das gleiche Problem. Besonders im Handwerk ist die Lage dramatisch. Aber auch in der Industrie wird es immer schwieriger. Wer wird unsere Anlagen in Zukunft bedienen?

Wer wird die komplexen Maschinen warten? Und wer wird die Häuser aufstellen, für die wir das Holz liefern?

Reinhard: Da steht unser Bildungssystem vor einer enormen Herausforderung.

Das Image des Handwerkers oder Facharbeiters ist total unterbewertet. Es wird mit aller Kraft versucht, die jungen Menschen möglichst lang im Schulsystem zu halten. Dabei wäre es heute wichtiger, dass sie die praktische Seite des Lebens kennenlernen. Früher haben die Kinder spielerisch so viel gelernt. Der Spielplatz war oft ein Bauernhof, eine kleine Firma oder die Baustelle zu Hause. Ich kann mich noch gut erinnern, was wir alles gebaut haben. Alle meine Freunde konnten schon als Kind mit Hammer und Säge umgehen.

„Vor allem die Handschlagqualität ist für uns Grundbedingung für langfristige Geschäftsbeziehungen.”

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Die jungen Umtriebigen

S Achtzig Jahre sind in der Tat eine lange Zeit. Eine Zeit, in der jede Generation einmal an die Reihe kommt. Um zu hören, was die Jugend so zu sagen hat, haben wir uns mit Florian Pabst und Reinhard Christoph Pabst an den langen Tisch des Holzinnovationszentrum gesetzt und über Marketing geredet bzw. darüber, wie es ist, wenn man in ein gewachsenes Familienunternehmen einsteigt.

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„Ich sehe mich eher als Koordinator, der versucht, die internen Bedürfnisse und Wünsche zu verstehen, eine entsprechende Grundlage vorzubereiten und auf Papier zu bringen.”

Florian Pabst – Sie sind bei Pabst im „kreativen“ Bereich, dem Marketing, tätig. Was kann man sich darunter konkret vorstellen?

Die Anforderungen für unsere Projekte sind immer komplett unterschiedlich. Mein Zuständigkeitsbereich geht von neuen Preislisten, die wir im Haus abwickeln bis zu großen Geschichten wie ganz aktuell das 80-Jahr-Jubiläum von Pabst Holz. Hier waren ursprünglich ein großes Fest mit den Mitarbeitern und diese Chronik geplant. Für Projekte dieser Skalierung kooperieren wir mit kreativen Köpfen und greifen gerne auf langfristige Partner zurück. Aber es wäre nicht die Werbebranche, wenn es hier nicht immer wieder zu neuen Kooperationen kommen würde.

Was gefällt Ihnen am besten an Ihrer Arbeit?

Eindeutig die Abwechslung.

Es gibt so viel Unterschiedliches zu tun und zu bedenken.

Die Fragen nach der Zielgruppe, dem Medium, neuem Foto- oder Videomaterial stellen sich natürlich, aber auch, ob man traditionell arbeitet oder sich etwas Verrückteres traut.

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FLORIAN PABST

Können Sie sich da mit Ihren Ideen immer durchsetzen beziehungsweise sich selbst verwirklichen?

Es geht bei uns gar nicht so sehr um das Durchsetzen. Ich sehe mich eher als Koordinator, der versucht, die internen Bedürfnisse und Wünsche zu verstehen, eine entsprechende Grundlage vorzubereiten und auf Papier zu bringen. Das mit dem Verwirklichen stimmt aber voll und ganz – die Fotografie

und die neuen technischen Möglichkeiten faszinieren mich.

So bin ich viel mit meiner Drohne unterwegs – die richtige Perspektive kann ein Foto zu einem Kunstwerk machen.

An welchen Projekten arbeiten Sie gerade? Oder ist das zu geheim?

Ein sehr spannendes Projekt mit nachhaltigen Folgen ist definitiv die Überarbeitung unseres Corporate Designs, also dem einheitlichen Erscheinungsbild von Pabst Holz. Dabei wollen wir das Design moderner machen und trotzdem Kontinuität beweisen.

Hier geht es ganz stark um den Wiedererkennungswert.

Bei Pabst hat sich vor einigen Jahren auch am Baustil Einiges verändert. Die Pabst Betriebsgebäude haben eine klarere, reduziertere Linie.

Ob Jonas, wenn er groß ist, einmal in die Firma einsteigen wird, kann man natürlich noch nicht sagen. Die Begeisterung zum Fischen hat er allerdings jetzt schon von Papa Florian geerbt.

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Reinhard Christoph Pabst mit Karl Perner, dem Werksleiter in Zeltweg.

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REINHARD CHRISTOPH PABST

Reinhard Christoph Pabst – wie hat es sich angefühlt als Sie in der Firma angefangen haben? War der Status des Junior-Chefs ein schwieriger?

Das war sehr unkompliziert.

Ich habe gleich nach der Handelsakademie in der Produktion angefangen.

Ich wurde sehr kollegial aufgenommen und auf die einzelnen Arbeitsplätze eingeschult. Die enge Zusammenarbeit mit den Arbeitskollegen hat sehr viel Vertrauen geschaffen.

Schon bald wurde ich die unbürokratische Anlaufstelle, wenn Mitarbeiter Ideen und Verbesserungsvorschläge hatten. So konnte ich die Produktionsabläufe sehr gut kennenlernen. Mein Ziel ist es, jede Maschine oder Anlage bedienen zu können und die Zusammenhänge zu verstehen.

übernommen habe. Auch im Sägewerk habe ich viel Zeit verbracht und kann jederzeit den Produktionsleiter vertreten.

Ich springe gerne mal für einen Tag auf einem Arbeitsplatz ein, wenn kurzfristig jemand ausfällt. Für mich ist es wichtig, den engen Kontakt zur Produktion nicht zu verlieren.

Aktuell versuche ich, mir in den Brettschichtholzwerken Zeltweg einen Überblick zu verschaffen.

Gleichzeitig bin ich aber täglich auch in Obdach. Ich werde immer stärker zum Bindeglied zwischen den Standorten. Auch wenn sie nur einige Kilometer entfernt sind, gibt es manchmal Missverständnisse. Da geht es oft nur um Kleinigkeiten, die für einen reibungslosen Ablauf aber sehr wichtig sind.

So arbeiten wir ständig daran, die interne Kommunikation und Zusammenarbeit zu verbessern.

Das heißt, Sie kennen inzwischen die ganze Firma?

Ich bin auf einem guten Weg. Ich habe in der Rundholzübernahme gestartet, wo ich inzwischen die Leitung

Es scheint, als ob Ihnen die Produktion schon sehr ans Herz gewachsen ist?

Da habe ich wahrscheinlich einiges von meinem Großvater geerbt. Auch für ihn war es im-

mer das Wichtigste, dass er die Säge gehört hat, wie sie läuft und produziert. Ich interessiere mich aber auch für den Verkauf.

Das schönste Werk hilft wenig, wenn es nicht auf die Kunden abgestimmt ist. So ein Betrieb muss eine große Einheit sein, wo sich alle Rädchen miteinander drehen. Jeder muss wissen, was der andere braucht – extern und intern.

Wie ist das Verhältnis zur älteren Generation? Gibt es Widerstände, wenn ein „Junger“ mit neuen Ideen kommt?

Ganz im Gegenteil! Mit den meisten Anregungen renne ich offene Türen ein. Viele werden – nach kurzer Prüfung – sogar noch am selben Tag umgesetzt. Wir haben eine schlanke Organisation mit kurzen Entscheidungswegen.

Und ich profitiere auch von der Erfahrung der Älteren. Viele Ideen hatte auch schon früher jemand, aber es gab Gründe, warum sie nicht verwirklicht worden sind. In solchen Gesprächen kommt es dann

immer wieder zu interessanten Lösungsansätzen.

Sie vertreten die 4. Generation. Wie sieht es bei Ihnen mit der Unternehmensnachfolge aus?

Es gibt da schon Pläne. So möchte Lukas (der Sohn von Johann) Holzbauingenieur werden. Sehr viele unserer Kunden sind Zimmereibetriebe.

Unsere Projekte werden immer größer und komplexer, da müssen wir Schritt halten. Wir haben uns in den letzten Jahren immer mehr zur Servicestelle für den Holzbau entwickelt.

Die Zukunft wird sehr interessant. Da würden wir uns freuen, wenn auch Jonas (der Sohn von Florian) eines Tages unser Team verstärken könnte. Der geht zwar erst in den Kindergarten, aber bis zur 100-Jahr-Feier sollte sich das schon ausgehen.

Aufgabenbereiche und Ideen haben wir genug.

„Aktuell versuche ich, mir in den Brettschichtholzwerken Zeltweg einen Überblick zu verschaffen. Gleichzeitig bin ich aber täglich auch in Obdach. Ich werde immer stärker zum Bindeglied zwischen den Standorten.”

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Das Jahr 2020 von oben 94

Gewachsen ist die Pabst Holzindustrie auf jeden Fall. Das sieht man nicht zuletzt auf den Luftaufannahmen der Firmengelände in Zeltweg und Obdach.

Firmensitz im Holzinnovationszentrum in Zeltweg – hier befinden sich die Firmenzentrale, die Brettschichtholzwerke und die Produktionen von Pellets und AlpenSpan.

Das Stammwerk in Kathal bei Obdach. Hier stehen das Sägewerk sowie die beiden Hobelwerke.

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Gemeinsam wachsen wir.

Stehen Seite an Seite. Halten zusammen.

Teilen Wurzeln, Stämme, Äste.

Sind ein Team.

v.l.n.r.: Florian Pabst mit Sohn Jonas, Johann Pabst mit Sohn Lukas, Reinhard Pabst mit Sohn Reinhard Christoph

Wir bedanken uns bei allen Mitarbeitern und all jenen, die an unserer 80-jährigen Erfolgsgeschichte mitgewirkt haben.

Medieninhaber & Herausgeber: Johann Pabst Holzindustrie GmbH, Holzinnovationszentrum 1, A-8740 Zeltweg, www.pabst-holz.com / Umsetzung & Konzept: Florian Pabst, Katharina Maria Zimmermann, Jelena Donko / Redaktion: Katharina Maria Zimmermann, www.katharinamariazimmermann.com, Maria-Christina Schinko, www.schinko.xyz / Gestaltung: Jelena Donko, www.ofatomsandlines.com, Lektorat: Tini Schwarz / Fotos: Katharina Maria Zimmermann, Archiv Johann Pabst Holzindustrie GmbH, Florian Pabst, Stefan Leitner, Sammlung Erich Schreilechner (Seite 7), proPellets Austria (Seite 64) / Druck: Samson Druck GmbH, www.samsondruck.at / Gedruckt und gebunden in Österreich.

Alle Rechte am Werk liegen beim Herausgeber. / Alle Angaben sind nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Änderungen, Satz- und Druckfehler vorbehalten.

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IMPRESSUM

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Am Anfang wurzelt die Ambition.

Johann Pabsts Mut trieb ihn voran.

Ihm zur Seite stand ein treuer Mitarbeiterstamm.

Der Betrieb w채chst und verzweigt seit 1940. Wer die Jahre seit der Gr체ndung z채hlt, kommt auf 80. Zeit, zur체ckzublicken. Stolz zu sein. Danke zu sagen.

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