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GENERATOR
PHOTINUS BRILLIANCE IN SOLAR LIGHTING DIE KOJE DESIGN STATT ABFALL

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Die Koje will DAS nachhaltige Unternehmen Europas werden. „use what you have“ , also möglichst wenige Ressourcen zu verschwenden und Bestehendes zu nutzen, begann bei der Koje schon mit der der alten Fabrik Klarenbrunn als Unternehmensstandort.
Und es mündete in die Gründung des erfolgreichen Festivals „use what you have“. (Ein Tipp: 1.8.: KØJE Markt in der Feldkircher Neustadt). Was es bedeutet, möglichst nichts zu Müll zu erklären, sieht man auch beim Poolbar Festival: Zirbenholz-Baumkanten bilden schmucke Bereiche im Park, und Möbel sind mit alten Feuerwehrschläuchen, gefüllt mit Zirbenholzspänen, bestückt. Aus „Abfall“ wird schönes Design.
Seit bald 30 Jahren öffnet das Poolbar Festival seine Pforten und schmeißt sich dennoch jedes Jahr pünktlich und aufs Neue kreativ und unkonventionell in Schale:
Der Vorarlberger Festivalsommer kann kommen! Und während man noch über vergangene Aufmachungen des Festivals debattiert, freut man sich schon auf sein neues Gewand. Damit das Festivaldesign aber so schillernd aufblühen kann, muss die Saat schon Anfang des Jahres ausgebracht werden. Dies geschieht traditionell im Rahmen des zehntägigen Poolbar Generators in Bregenz, der mit über 120 Bewerbungen in diesem Jahr einen internationalen Ansturm ungeahnten Ausmaßes erlebte. In den Laboren Architektur, Produktdesign, Grafik, Public Art und – ganz neu – Re:Post arbeiten junge, kreative Menschen zusammen und konzipieren eine frische Festivalsprache. Unmittelbar vor Festivalbeginn kommt noch die spontane Street Art ins Spiel. Da in diesen speziellen Zeiten kaum etwas so funktioniert wie gewohnt, wurde der Poolbar Generator 2021 ein Stück weit neu gedacht: Heuer traf man sich nicht wie üblich im Magazin 4, sondern in der geschichtsträchtigen Villa Schwerzenbach. Die Architektur-Exkursion unter der Leitung von Clemens Quirin (VAI) fand in der näheren Umgebung und mit dem Fahrrad statt, Vorträge und Präsentationen konnten – selbst von den in der Villa anwesenden – ausschließlich im Livestream mitverfolgt werden. Vielleicht machten gerade diese geänderten Rahmenbedingungen den Poolbar Generator in diesem Jahr so einzigartig, ja, beinahe magisch! Welch wunderbarer künstlerischer Output in dieser kurzen Zeit entstanden ist, und was für ein schönes Gesamtkonzept für das Poolbar Festival entworfen wurde! Und vor allen Dingen sorgten die TeilnehmerInnen, LaborleiterInnen, Vortragenden und GastkritikerInnen für tolle Stimmung und ein gutes Miteinander! Die Generator-Tage in der Villa Schwerzenbach waren mit so viel Leben und kreativer Energie gefüllt, dass man voller Zuversicht auf den daraus erwachsenden Festivalsommer blicken kann! (Valerie Rainer und Franziska Möhrle)
DESIGN & POPKULTUR JUNGES DESIGN TRIFFT AUF EIN FESTIVAL, DAS SICH JÄHRLICH GESTALTERISCH NEU DEFINIERT
Seit 28 Jahren öffnet das Poolbar Festival seine Pforten und schmeißt sich dennoch jedes Jahr pünktlich und aufs Neue kreativ in Schale: Der Festivalsommer kann kommen! Und während man noch über vergangene Aufmachungen des Festivals debattiert, freut man sich auf sein neues Gewand.
GENERATOR II RELOADED IN WIEN
Die im Poolbar Generator Bregenz neu entwickelten Festivalkonzepte werden traditionell im Wiener Museumsquartier verfeinert.
Wie der in der Landeshauptstadt zuvor musste heuer auch der Wiener Generator Pandemie-bedingt einige Wochen später über die Bühne gehen: erst Ende April. März/April Bregenz, Villa Schwerzenbach April Wien, Museumsquartier + West68
Architektur, Grafik, Produktdesign, Public Art, Street Art, RePost, Kommunikation
Kostenlos: Teilnahme, Unterkunft, Verpflegung
GENERATOR HARD FACTS
• TeilnehmerInnen: • Architektur: Amina Ghisu Kim Gubbini Hannah-Fiona Steinborn Noemi Elise Grodtke Laurenz Steixner Markus Rupprecht Ronja Kessler Julien Reinhart Lena Tholen
• Grafik: Stella Kucher Isabella Schweizer Konstantin Wagner Jamila Li Althaler
• Produktdesign Halwax Lisa-Marie Sofia Prinz Katharina Meixner Sarah Troi Benjamin Kraner • Public Art Elisabeth Petutschnig Johanna Teufel Julia Carp
• Re Post Leonie Georgopoulos Aimee Beatrice Timircan Lilian Marie Furrer Elisabeth Pfeifauf Andrea Ricklin Katharina Gnigler Carla Lorenz Vanessa Pichorner Du Zhang Anja Kraus Daniel Schiechl Michaela Kessler
• Street Art Lionel Umbricht Sebastian Dorner Alicia Huppenkothen • Institute CampusVäre Fachhochschule Vorarlberg Freie Universität Bozen Hochschule Trier Kunstuniversität Linz NDU St. Pölten TU Wien Vai – Vorarlberger Arch. Institut WDA Innsbruck
• Infrastrukturpartner Gasthaus Lamm, Bregenz Autohaus Malin / Renault MQW volMobil Trivium Immobilien
• Produktion 1zu1 prototypen ALPLA Berchtold Holzbau Fahrwerk Die Koje Bertsch Hilti&Jehle Integra Landwirtschaftskammer Vorarlberg merz kley Partner Österreichische Post AG Photinus Wirtschaftskammer Vorarlberg Zumtobel
• Gastropartner Alma Käse Amann Kaffee Fohrenburger Bier Rauch Red Bull Kelly´s
• Förderung Land Vorarlberg Landeshauptstadt Bregenz Stadt Feldkirch BMKOES • Organisation Atelier Aufstrich Valerie Rainer Franziska Möhrle Herwig Bauer Robert Zanona
• Vortragsreihe I: Architektur, Grafik und Design Villa Schwerzenbach
David Einwaller Robert Thum Fidel Peugeot
• Vortragsreihe lI: Kunst und Philosophie Villa Schwerzenbach
Nadine Hirschauer Matthias Szalay Ebe Jürgen Weishäupl






Das Bauunternehmen ist ein „Dinosaurier“ unter den poolbar-Partnern und hat bereits 1994 dazu beigetragen, dass die damalige künstlerische Workshopreihe ins Leben gerufen werden konnte. Und in einer guten Partnerschaft gibt jeder, was er am besten kann. 2018 sah das so aus: Im poolbar-Generator Labor Produktdesign wurde die Idee entwickelt, Betonfliesen in Tropfenform für die Barfronten zu entwickeln. Bei 1zu1 Prototypen wurden die Gussformen hergestellt, und ein engagiertes, junges Team bei Hili & Jehle klemmte sich dahinter, ließ nicht locker, bis fast 1.000 Fliesen für das Poolbar Festival fertig gestellt waren. Und weil sie so zeitlos schön geworden sind, kamen sie – in anderer Form – auch beim Poolbar Festival 2019 zum Einsatz. Ebenso wie die maßgeschneiderten Betonfundamente für unsere Photinus-Diagonal-Paletten-WegBeleuchtung. → hilti-jehle.at Berchtold Holzbau (Wolfurt) begleitet das Poolbar Festival seit 2015. Immer, wenn wir im Holzbau für die Umsetzung der poolbar-Generator-Ideen Hilfe brauchen, kommen Thomas Berchtold und sein Team, schauen sich die Idee an, analysieren die Situation, stellen sich den Herausforderungen und helfen uns, Lösungen genau nach unseren Vorstellungen hinzuzaubern.
→ berchtoldholzbau.com
LWK VLBG „HOLZ VON HIER“ ZUMTOBEL LICHTLÖSUNGEN IN VOLLENDETER PERFEKTION UND QUALITÄT

Genial und Gesund Einfach genial! Klimawirksames CO2 wird in unserer „Fabrik Wald“ gebunden und lebenswichtiger Sauerstoff wird produziert. Mit der CO2 Speicherung im Holz und der Substitution anderer Baustoffe wird der Klimaschutzeffekt zusätzlich um ein Vielfaches gesteigert! Und das Schöne daran, unsere regionale Ressource Holz wächst laufend mehr als genug nachhaltig nach: In Vorarlberg pro Minute ein Kubikmeter, in 2 Stunden ein ganzes Einfamilienhaus, in 2 Tagen über 30 Einfamilienhäuser.
Bau und leb gesund! Einfach genial ist auch, dass Holzumgebungen entstressend und gesund auf „Köper und Seele“ wirken. Ein faktisch nicht schlagbarer Vorteil für Sie beim Wohnen und Arbeiten! Dazu gibt es bei uns eine hohe Qualität in der Holzbauarchitektur. Gerne unterstützen wir das Poolbar Festival mit Holz aus unseren Wäldern. Diese zu kreieren, ist unsere Leidenschaft. Uns leitet das Bewusstsein, dass das richtige Licht in der Architektur zu jeder Tages- und Nachtzeit die richtige Atmosphäre schaffen kann. Maßgeschneidert auf die individuellen Bedürfnisse des Menschen, wird Licht zum Erlebnis.

Für unnachahmliches, zeitloses Design gehen wir stets neue Wege und werden dabei von einem einzigartigen Gestaltungsanspruch geleitet. Während wir an der Beleuchtung von morgen arbeiten, treibt uns unsere innovative Unternehmensphilosophie an, die Ästhetik des Lichts kontinuierlich zu verbessern. Mit Leidenschaft, Anmut und dem Avantgarde-Gedanken verfolgen wir stets das Ziel, die Lebensqualität des Menschen durch Licht zu verbessern. Zumtobel ist eine Marke der Zumtobel Group AG mit Konzernsitz in Dornbirn, Vorarlberg (Österreich).
Die Architektur des Poolbar Festivals 2021 widmet sich ganz der Herausforderung, ein gemeinsames Festivalerlebnis trotz nach wie vor präsenter Pandemie Abstandsregeln zu ermöglichen. Neun Studierende von verschiedenen Partneruniversitäten in Mitteleuropa widmeten sich dieser Aufgabenstellung entsprechend dem Motto des Poolbar Generators: „TeilSein“.
Wie eine plötzlich auftauchende Wohlfühl-Oase liegt das Gebiet, nur durch die Ill getrennt, wenige Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt.
Architektur-Labor: Victor Dölle
Dabei kristallisierte sich die für das Festival zwar unübliche, aber aufgrund der Zugangsregulierung notwendige Absperrung des Geländes als beherrschendes Thema heraus. Diese physische Barriere wird aber unter Berücksichtigung der funktionalen Anforderungen bildlich und emotional aufgelöst bzw. mittels Interventionen durchbrochen, um trotzdem einen möglichst niederschwelligen, einladenden Zugang zum Festival herzustellen. Dafür bietet sich das Reichenfeld besonders an, eine dem Alten Hallenbad vorgelagerte, nur wenige Gehminuten vom Zentrum der Stadt Feldkirch entfernte Wiese: Deren Charakter als Naherholungsgebiet bleibt während der Festivalzeit weitestgehend erhalten. So wird das Gelände an veranstaltungsfreien Tagen geöffnet, und die mit zahlreichen Sitz- und Aufenthaltsbereichen versehene Wiese der Öffentlichkeit wieder frei zugänglich gemacht. zur Verfügung gestellt. Bei Veranstaltungen wiederum wird der Besucherstrom von dem vom Festival nicht genutzten Bereich abgegrenzt: Ein langer Palettensteg durch die Wiese dient als räumlich strukturelle Abgrenzung von den öffentlichen Fußwegen, die am Eingangsbereich vorbeilaufen. In das Festivalgelände gelangen die Gäste über ein aufgeständertes, begehbares Eingangsportal mit integrierter Sitztribüne. Nach außen hin wirkt der Baukörper des Portals mit seinen großen Leinenvorhängen wie ein geschlossener Rahmen. Nach innen präsentiert es sich als ein bespielbares Regal mit diversen begehbaren Zwischenebenen, das seine Funktion erst durch die BesucherInnen erhält. Gegenüber der Sitztribüne befindet sich die Open Air-Bühne, die als autarke Struktur mit einem großzügig auskragenden Dach ebenfalls aus dem Rahmen hervorsticht. Die Bühne wird von zwei Bars sowie anderen gastronomischen Einrichtungen flankiert, die ebenfalls in eine mit Überdachungen ausgefüllte Rahmenstruktur integriert sind. Dazwischen öffnet sich auf der Terrasse der Hauptzuschauerbereich, Sitzgruppen definieren hier die den Gäste zugewiesenen Bereiche. Die Rahmenstruktur lockert sich in der angrenzenden Wiese etwas auf: Freistehende Plattformen dienen nun als Sitzgruppen. In Richtung Absperrung verdichtet sich die Struktur wieder: Sie fungiert einerseits als terrassierte Sitzlandschaft, andererseits als bauliche Abgrenzung nach außen. Auflockerung erfährt die Abgrenzung durch diverse und interaktive Interventionen, die von beiden Seiten, innen und außen, bedienbar sind: Trotz der physischen Barriere wird so Gemeinsamkeit hergestellt und befördert.
MODELL


ARCHITEKTUR 2021 Q&A HELMUT FLACH VICTOR DOELLE

Experten-Q&A mit GF Helmut Flach (BauWelt Pümpel) und Victor Dölle (Architektur, Poolbar Festival)
Helmut Flach: Ich verfolge das Wirken des Poolbar Festivals privat und beruflich. Was bewirkt denn gute Gestaltung und Planung im Rahmen eines Festivals?
Victor Dölle: Abgesehen von allgemeinen Kriterien wie Ästhetik, Funktionalität und Sicherheit soll ein baulicher Rahmen für die schönen Dinge im Leben geschaffen werden: Durch das Hervorrufen von Gefühlen, das Erschaffen von Erinnerungen und gemeinsamen Erlebnissen kann eine lang anhaltende Identifikation mit dem Ort entstehen.
Jedes Objekt trägt Verantwortung – im Zentrum steht immer der Mensch. Wie kann Architektur die Menschen zusammenbringen?
Damit Architektur Menschen zusammenbringt, braucht es aus meiner Sicht erst einmal nicht allzu viel, allerdings spielt gerade beim Poolbar Festival die Gestaltung eine entscheidende Rolle: Die Ästhetik der Infrastruktur ist besonders wichtig, um das Interesse der Menschen zu wecken. Ohne Publikum verliert der bauliche Rahmen seinen Wert.
Das Poolbar Festival beschäftigt sich mit Zukunftsthemen, die auch mich täglich motivieren. Wie werden architektonische Objekte künftig nachhaltiger?
Das beginnt schon bei der Wahl des Materials, hier spielt die Holzbauweise dem Festival in vielerlei Hinsicht enorm in die Hände. Holz als nachwachsende und leicht zu bearbeitende Ressource ist geradezu prädestiniert für eine vielseitige und kreative Wiederverwertbarkeit. Gerade im Bereich der temporären Architektur ist die Rückbaubarkeit ein wichtiger Aspekt – ein Thema, das in der heutigen Baukultur noch zu wenig Gewichtung erhält. Mit der Verwendung diverser Verbundmaterialien wird stattdessen eine Richtung eingeschlagen, die nur auf Berge von Sondermüll hinauslaufen kann.
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Jetzt beraten lassen. In Dornbirn und Feldkirch
Das Re:Post-Upcycling-Labor ging dieses Jahr in die zweite Runde und wurde erstmals offiziell in den Poolbar Generator integriert. In Zusammenarbeit mit der Österreichischen Post stand wieder die Idee im Mittelpunkt, für ausrangierte Post-Materialen neue Verwendungszwecke zu finden, um so den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen zu unterstützen.
Ausgemusterte ZustellerInnen-Taschen aus gelben, wasserdichten und reißfesten Planen stellten die Ausgangsbasis für zahlreiche Entwürfe dar. Dabei sollten neue Produkte für den Post-Shop, den internen Post-Gebrauch sowie das Poolbar Festival gestaltet werden. Unter der Leitung von studiotut entwickelten insgesamt 13 TeilnehmerInnen mit großer Motivation Produkte, die sich in fünf Kategorien einteilen lassen: Wohnen, Mode, Büro, Sport und Sitzgelegenheit.
Im Entwurfsprozess setzten sich die GestalterInnen in der Recherche mit Geschichte und Corporate Identity der Österreichischen Post auseinander. Ebenso experimentierten sie mit Materialien und diversen Verarbeitungstechniken, um später eine vielseitige Anwendung der Produkte zu ermöglichen. Über insgesamt zwei Wochen in Bregenz und Wien wurden vom Papierkorb über Taschen und wiederverwendbare Briefkuverts bis hin zur Liegeschaukel die unterschiedlichsten Prototypen entwickelt, die nun auch in die Produktion gehen können. Marie Nemeth & Silvia Stocker (studiotut)
FÜR DEN RE:POST GENERATOR SCHLOSS SICH DIE ÖSTERREICHISCHE POST MIT DEM POOLBAR FESTIVAL ZUSAMMEN.
Aus alten Post-Materialien entstanden im Upcyclingprozess völlig neue Prototypen
MENSCHEN × PARTNERSCHAFTEN × KOOPERATIONEN


LABORE UND ERGEBNISSE!
Grafik & Visuelle Kommunikation Michael Marte (Cabriojet)
Es kam einem echten Privileg gleich, die Identität des Poolbar Festivals im Schatten der Pandemie entwerfen zu dürfen. Das Leitmotiv des Generators bezog sich dementsprechend auf die schwierige Situation, in der sich die Welt befindet: „Teilsein“ – ein Paradoxon im wahrsten Sinne des Wortes. Im Zuge des Ideenfindungsprozesses einigte sich das Grafikteam darauf, das Thema in ein Plakatkonzept umzusetzen, das spielerisch mit den BesucherInnen interagiert. Es entstand ein Plakat-Aufkleber-System, das sowohl krisensichere Informationen (Plakat 1: Location, Name, Website) wie auch aufgrund der sich ständig ändernden Lage noch unsichere (Plakat 2: Line-Up, Datum etc.) transportiert.
In der ersten Phase findet das ‚krisensichere‘ Plakat Verwendung, das Flächen für Aufkleber freilässt: Die Leerflächen bekleben die Festival-BesucherInnen, die so aktiv Teil des Konzepts werden. In einem nächsten Schritt kann das eigene Engagement mittels Social Media-Posts und -Stories dokumentiert und gleichzeitig aufs Festival verwiesen werden. Parallel nimmt man an einer großen Verlosung teil. Die benötigten Stickerbögen sind umsonst in ausgewählten Geschäften erhältlich, liegen dem Poolbar-Magazin bei bzw. werden als eigenständige Plakate gedruckt und kurz vor der Festivalzeit aufgehängt. Als weiteren Anreiz gibt es Plakate, die vom Poolbar-Team bereits beklebt sind. Die Stärke der Idee liegt in der Verbindung beider Welten: Was analog hinterlassen wird, funktioniert auch digital. Die visuelle Ästhetik wurde dabei von einem Coronatest-Formular inspiriert, das einerseits die unpersönliche Kommunikation symbolisiert: Die Sicherheitsstreifen des Formulars fließen als Hauptelement in die erste Plakatvariante ein. Andererseits erinnert das grüne Bildrauschen an Wiesen oder auch Wasser und verweist auf das Poolbar Festival, dessen Durchführung den unsicheren Umständen unterworfen bleibt. Rauschen symbolisiert auch Leere. Die Kälte dieser Form wird gleichwohl durch humorvolle Illustrationen gebrochen, die Persönlichkeit und Menschlichkeit zurückbringen. Diese fungieren als ‚Funny Reminders („Kümmere dich um dich und andere!“) und fließen auch ins Poolbar-Merchandising ein.
Produktdesign Marie Nemeth & Silvia Stocker (Studiotut)
Fünf TeilnehmerInnen hatten die Aufgabe, drei Produkte für das Poolbar Festival 2021 zu entwickeln: einen Fahrradständer, einen Aschenbecher und eine MehrwegbecherSammelstelle. Die Projekte sollten zur Poolbar-Architektur bzw. dem Festivaldesign passen, aber zugleich auch für sich selbst stehen. Zu Beginn wurden die jeweiligen Anforderungen an die Produkte ausgearbeitet sowie deren Handling durch die FestivalbesucherInnen genau analysiert. Dabei entstanden zahlreiche Ideen und Entwurfsansätze, die gebündelt, überarbeitet und finalisiert wurden.
Fahrradständer: Lisa-Marie Halwax und Sarah Troi setzten sich mit den Parkmöglichkeiten für Fahrräder auseinander. Der Festivalarchitektur entsprechend wurden im Entwurf Paletten verwendet. Die Struktur der Paletten ermöglicht es, die Fahrradreifen in den Zwischenraum der Palettenbretter zu schieben. Zwei Paletten bilden ein Modul, das in zwei verschiedenen Varianten aufgestellt und individuell erweitert werden kann. Die Module greifen dabei nicht nur die Sprache der Architektur, sondern auch die der Poolbar-Grafik auf. Sie sollen Besucher-, Künstler- und MitarbeiterInnen motivieren, mit dem Fahrrad zum Festival zu kommen.
Aschenbecher: Ein viel verwendeter Gegenstand auf Festivals ist der Aschenbecher. Katharina Meixners Entwurf beschäftigt sich mit der Verwendung von bereits vorhandenen Materialien: Das Innenleben bilden zwei Konservendosen, die mit einem Feuerwehrschlauch ummantelt werden. Die leichte Steckverbindung ermöglicht das unkomplizierte Leeren.
Bechomat (Siehe S. 17)


LABORE UND ERGEBNISSE!
Public Art Nadine Hirschauer
Eine Arbeit über das Lachen – eine der wichtigsten emotionalen Ausdrucksweisen des Menschen. Und in Zeiten der Pandemie gleichzeitig auch eine große Sehnsucht. So stand die Absicht, im öffentlichen Raum ein kollektives und gemeinschaftsbildendes Lachen hervorzurufen, im Mittelpunkt des Public Art-Labors im Rahmen des Poolbar Generators. Die TeilnehmerInnen Luana Julia Carp, Elisabeth Petutschnig und Johanna Teufel – die drei Künstlerinnen kannten sich vorher nicht – einigten sich schon nach kurzer Zeit darauf, ein Gemeinschaftsprojekt zu erarbeiten. Dieser Wille, etwas gemeinsam zu erschaffen, spiegelt sich in der konkreten Arbeit wider. Nach anfänglichen intensiven Recherchen und ersten Experimenten vor Ort in Bregenz und Feldkirch kristallisierte sich heraus, dass es nicht einfach nur darum geht, Menschen in der Stadt zum Lachen zu bringen, sondern vielmehr muss das Ziel sein, sie zum kollektiven Lachen hinzuführen: Die Mimik des Lachens wird gezeigt, die teilweise durch das Maskentragen versteckt bleibt, ein ganzer Lachchor könnte durch die Gassen hallen. Das gemeinschaftliche Lachen wird als Basis des „Wir“-Gefühls eingefangen und mittels verschiedener Installationen in die Stadt Feldkirch eingebracht. RePost Marie Nemeth & Silvia Stocker (Studiotut)
Das Re:Post-Upcycling-Labor ging dieses Jahr in die zweite Runde und wurde erstmals offiziell in den Poolbar Generator integriert. In Zusammenarbeit mit der Österreichischen Post stand wieder die Idee im Mittelpunkt, für ausrangierte Post-Materialen neue Verwendungszwecke zu finden, um so den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen zu unterstützen. Ausgemusterte ZustellerInnen-Taschen aus gelben, wasserdichten und reißfesten Planen stellten die Ausgangsbasis für zahlreiche Entwürfe dar. Dabei sollten neue Produkte für den Post-Shop, den internen PostGebrauch sowie das Poolbar Festival gestaltet werden. Unter der Leitung von studiotut entwickelten insgesamt 13 TeilnehmerInnen mit großer Motivation Produkte, die sich in fünf Kategorien einteilen lassen: Wohnen, Mode, Büro, Sport und Sitzgelegenheit. Im Entwurfsprozess setzten sich die GestalterInnen in der Recherche mit Geschichte und Corporate Identity der Österreichischen Post auseinander. Ebenso experimentierten sie mit Materialien und diversen Verarbeitungstechniken, um später eine vielseitige Anwendung der Produkte zu ermöglichen. Über insgesamt zwei Wochen in Bregenz und Wien wurden vom Papierkorb über Taschen und wiederverwendbare Briefkuverts bis hin zur Liegeschaukel die unterschiedlichsten Prototypen entwickelt, die nun auch in die Produktion gehen können. Street Art-Labor (Kollektiv Brause) (Sophia Wäger & Barbara Oppelt)
Die Street Art stellt im Rahmen des Poolbar Generators jedes Jahr das impulsivste Labor dar. Erst zum Start des Poolbar Festivals bespielen die TeilnehmerInnen innerhalb von drei Tagen spontan das gesamte Gelände. Mit unterschiedlichen Techniken, Farben, Inhalten und viel guter Laune wird experimentiert und diskutiert. Gemeinsam feilen die Kunsttalente an einem visuellen Konzept, das zum Ziel hat, farbenfrohe und energiegeladene Illustrationen zu kreieren, die den gesamten Poolbar-Sommer über positive Vibes versprühen. Die spannende Herausforderung besteht darin, auf die vorgefundene, neu errichtete Architektur einzugehen und parallel die BesucherInnen an den verschiedensten Ecken und Orten zu überraschen. Ganz dem diesjährigen Generator-Motto „Teilsein“ verpflichtet, wird die Street Art Teil der Festival-Architektur, Teil des Erlebens der BesucherInnen bzw. auftretenden KünstlerInnen und letztlich Teil eines ausgelassenen Festivalsommers.
Ideen, die bestehen. Rhomberg Bau

Heutemorgendenken

Wir wissen nicht, wie die Zukunft aussieht. Aber wir können viel dafür tun, sie aktiv mitzugestalten – indem wir bereits heute an morgen und übermorgen denken. Nachhaltigkeit, ökologisch wie ökonomisch, der Einklang von Mensch und Natur über mehrere Generationen hinweg ist unser Anspruch bei allem, was wir tun.
Ob das die Renovierung eines bestehenden Gebäudes ist, der Bau einer modernen Wohnanlage oder die Entwicklung eines großen Industriekomplexes spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Wir setzen auf eine nachhaltige Zukunft: mit Ideen, die bestehen.
www.rhomberg.com
„TRADITION NICHT DER TRADITION WEGEN“
Christof Abbrederis, bei der Rupp AG für Alma verantwortlich, über Sennerinnen und Käseroboter
Die Alma-Sennerin mit ihrer weißen Juppe und in Bregenzerwälder Tracht ist neben dem Trachtenpaar von Almdudler wahrscheinlich DAS österreichische Werbesujet. Gibt es bei Alma 2021 Sennerinnen?
Ja, einige und es werden immer mehr, weil wir auch Lehrlinge ausbilden. Aktuell haben wir zwei Milchtechnologinnen direkt im Team, und auch auf den Alpen gibt es immer mehr Frauen, die sennen. Im Alltag der Sennerei gibt es wenig Veränderungen zu früher. Alles beginnt zeitig, so um 4 Uhr früh mit dem Herausnehmen der Käselaibe des Vortages und der Annahme der gelieferten Milch. Gegen Mittag ist dann der Sennprozess abgeschlossen und der Käse bereit für die Reifung.
70 der 130 Sennalpen Vorarlbergs beliefern Alma. Wie war das früher?
Es kann sein, dass uns Trends wie Regionalität, Kleinstrukturiertheit und Nachhaltigkeit in die Karten spielen. Junge Menschen interessieren sich dafür und wir haben heute weniger Nachwuchsprobleme als früher. Aber ich möchte nichts schönreden: Es wird insgesamt etwas weniger. Beliefert haben uns immer ungefähr gleich viele, aber die Gesamtzahl der Alpen geht etwas zurück.
Wieviel Tradition musste durch moderne Hygienestandards und neue EU-Vorschriften im Lauf der Jahre weichen?
Das ist eine wichtige Frage, die wir täglich beantworten müssen. Wir wollen Tradition nicht der Tradition wegen erhalten. Es gibt keinen guten Grund, 30 Kilo schwere Käselaibe noch von Hand zu pflegen, da setzen wir mittlerweile auf Roboter. Die machen das teilweise auch besser. Innovation nicht der Innovation wegen, Tradition nicht der Tradition wegen.
Alma steht vor allem für Schmelz- und Naturkäse, der weitestgehend aus Heumilch hergestellt wird. Haben Sie bei Alma nie über Bio nachgedacht?
Doch, immer wieder. Wir haben uns aber nicht gegen Bio, sondern bewusst für das andere entschieden. Das liegt vor allem daran, dass in Österreich die Bioeigenmarken den Handel dominieren und es schwer ist, als BioMarke gelistet zu werden. In Deutschland wiederum ist der Biofachhandel stark, wir sind aber vor allem im klassischen Lebensmittelhandel vertreten. Manche Produktionsstätten würden sich vermutlich auch mit der Zertifizierung schwertun. Vertrauen und Regionalität sind uns teilweise wichtiger als Siegel. So sehr wir Bio schätzen.
Was fehlt denn zur Biozertifizierung?
Eine pauschale Antwort gibt es da nicht. 70 Alpen haben wahrscheinlich 65 unterschiedliche Gründe.