IM BLICK I_2016

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Zeitschrift der Schreberjugend

1/2016

Entwicklung, aber nachhaltig! DIe Ettlinger All Stars Haben Verstärkung bekommen Rails Girls Veganes Camp


INHALT

Im FOkUS

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Vom Lande

X-tra

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FÜR DIE PRAXIS

Im Bunde

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WeltWärts

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Natur + Ernährung Natur + Ernährung

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Impressum Herausgeber Schreberjugend Bundesverband e. V. Kirschenallee 25 14050 Berlin www.deutsche-schreberjugend.de

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Im Blick

Autor_innen DN Dominik Naab GT Gesa Temminghoff JB Julia Böhnke JK Julia Knecht JL Johanna Lang LB Liane Bornhausen MW Miriam Wolters OG Oliver Gellert SKK Sven-Karsten Kaiser WS Whitney Schwark

BILDNACHWEIS DGB-Jugend, Julia Knecht, Liane Bornhausen, Miriam Wolters, Rails Girls Berlin, SchrJ Berlin, SchrJ Dresden, SchrJ Hamburg, SchrJ NDS, Brandxpictures gardening, green shots-digital vision, creatas, organic farming-pixtal.com

Gestaltung Uta Hartleb Druck Juni 2016

gefördert durch


Johanna Lang, Die Redaktionskoordinatorin

EDITORIAL

der Im Blick:

Ursprünglich komme ich aus Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz, aber wohne inzwischen in Berlin (und das auch sehr gerne). Ich bin 29 Jahre alt und habe kürzlich meinen Master in Philosophie abgeschlossen. Aktuell arbeite ich als Förderlehrerin und bilde mich parallel im Bereich der Web-Entwicklung weiter, zu der ich durch die Rails Girls gefunden habe (die wir hier im Heft auch vorstellen). In Zukunft würde ich gerne als WebEntwicklerin mit philosophischen und politischen Inhalten arbeiten. Meinen ersten Versuch dahingehend, eine Philosophinnen-Datenbank, könnt ihr unter www.thinkerinnen.org entdecken. Die Philosophie gilt, wie viele andere Bereiche, als Männerdomäne, obwohl hier viele Frauen zentrale Arbeit geleistet haben und nach wie vor leisten. Darauf möchte ich mit thinkerinnen. org aufmerksam machen. Wenn ich nicht gerade vor dem Computer sitze oder mich der Im Blick widme, fahre ich viel Rad oder lese.

3 .............. Editorial 4 .............. Ich habe es doch nur geteilt! 5 .............. Gelebte Integration 6/7........... Entwicklung, aber nachhaltig 8/9........... Wir, die DGB Jugend 10/11 . ....... Frischer Wind im Norden 12/13 ........ Das Klimaprojekt der SchrJ Niedersachsen 14/15 ........ Von Artenvielfalt bis Zitronengras 16/17 ........ Rails Girls 18/19 . ..... Geländespiele 20/21 ....... Vegan speisen im Sommercamp? 22 ............ Jugendcheck 23 ............ Schreberjugend Höhepunkte

Liebe Freundinnen und Freunde, es ist mir eine besondere Freude das Editorial für diese spannende Ausgabe der Im Blick schreiben zu dürfen. Insbesondere, da sie viele Themen berührt, mit denen ich an verschiedenen Stellen in der Schreberjugend zu tun hatte oder habe. Die erste Ausgabe des Jahres 2016, welche unter dem Motto: „Schreberjugend – die Zukunft im Blick!“ steht, wird dieser Überschrift gerecht. Denn am Ende dieses Jahres findet unsere „Zukunftskonferenz“ in Ettlingen statt, wo wir die Meilensteine für die nächsten Jahre mit euch gemeinsam planen möchten. Nicht nur der neue Vorstand wird gefragt sein, der auf der vorangehenden Bundeskonferenz neu gewählt wird, sondern jede_r Einzelne von euch – egal ob Norden, Süden, Osten oder Westen – als Teil eines großen Ganzen. Nutzt eure Stimme und die Möglichkeit mitzugestalten! Beim Jugendcheck des Bundes, der vom Deutschen Bundesjugendring mit begleitet wird, heißt es: „Bei allen Gestaltungsprozessen unserer Gesellschaft sind die Belange junger Menschen zu berücksichtigen und mitzudenken.“ Was das genau bedeutet, stellt euch Dominik Naab, stellvertretender DBJR-Vorsitzender, vor. Für seine Rechte solidarisch einzustehen und zu kämpfen – dafür ist auch die DGBJugend bekannt, die ihr in dieser Ausgabe ein bisschen näher kennenlernen werdet. Ein inhaltlicher Schwerpunkt der DGB-Jugend ist der Bereich Frauenförderung. Junge Frauen in „technischen Berufen“ stehen auch beim Artikel über die Rails Girls im Fokus. Wichtiger denn je ist heute in unserer Zivilgesellschaft und vor allem für die Zukunft der Jugendverbandsarbeit die Positionierung zu Flüchtenden – hier gehen die SchrJ Berlin, Ettlingen und Hannover mit großen Schritten voran und zeigen uns, wie wichtig es ist, offen zu sein und zu bleiben. Die interkulturelle Offenheit der Jugendverbände hierfür ist das beste Beispiel. Denn Mitmachen und dabei sein kann bei der Schreberjugend schon immer Jede und Jeder, egal woher! Die Zukunft im Blick haben auch die SchrJ Hamburg mit ihrem neuen Gruppenhaus und ihrer neuen Gruppe sowie die SchrJ Niedersachsen mit ihrem Klimaprojekt „Klima für alle – Jede_r kann die Umwelt schützen“. Passend zum Blick in die Zukunft stellen wir euch die „Sustainable Development Goals“ (SDG), die Entwicklungsziele der Vereinten Nationen für die nächsten 15 Jahre, vor. Wir freuen uns immer über neue Gesichter in der Schreberjugend – seit kurzem dabei: die SchrJ Dresden! In der aktuellen Ausgabe stellen sie sich und ihre Schwerpunkte vor. In der Rubrik FÜR DIE PRAXIS haben wir Tipps und Tricks für abwechslungsreiche Geländespiele für euch zusammengestellt. Praktisch zugehen wird es auch beim Naturpädagogikseminar im September in Sprötze – seid ihr dabei? Ich würde mich freuen! Für angehende Jugendleiter_innen empfehle ich die juleica-Schulung Ende September/Anfang Oktober in NRW. Und vergesst nicht, bei den Schreberjugendhöhepunkten auf der letzten Seite zu stöbern… Euch einen tollen Sommer! Miriam Wolters stellvertretende Bundesvorsitzende Im Blick

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Im Fokus

“ ! t l i e t e g r u n h c o d s e e b „… ich ha

Zum Umgang der SchrJ Berlin mit grenzwertigen bis grenzüberschreitenden Posts in sozialen Medien

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tellt euch vor, ihr seid auf der Startseite eures privaten Facebook-Accounts unterwegs und trefft auf Posts von virtuellen „Freunden“, die nicht eure Meinung widerspiegeln. „Soweit so gut“, könntet ihr denken, „ist eben nicht meine Meinung, er oder sie hat seine oder ihre.“ Wenn die Posts aber nun extremistisches, rassistisches oder menschenverachtendes Gedankengut transportieren und ihr Entscheider_in in eurem Verein seid, was macht ihr dann? Ganz klar: Die Person „ent-freunden“, die Posts bei Facebook melden und dann…ja, was eigentlich dann? Denn ab hier wird es schwierig: Gelesen wurde der Post zwar von einem Privatmenschen, außerhalb der Vereinsfunktion, und gepostet wurde dieser ebenfalls von einer Privatperson außerhalb der Vereinstätigkeit. Außerdem wurde nicht auf einer Vereinsseite gepostet, sondern „nur privat geteilt“. Wie können wir als Verband damit umgehen? Die erste Variante wäre, die Person aus dem Verband auszuschließen, denn für Menschen, die so etwas posten, ist kein Platz bei uns. Aber ist das fair? Eine_r liest einen Post, findet ihn grenzwertig und dann weg mit der veröffentlichenden Person? Alles, was auf Facebook und in anderen sozialen Medien passiert, ist zwar in gewisser Weise öffentlich, dennoch aber nicht direkt mit dem Verein in Verbindung zu bringen. Gibt es Beweise, dass er oder sie diese Denkmuster auch in der täglichen Arbeit an die Kinder und Jugendlichen oder die anderen Aktiven des Vereines weitergibt? Im Falle der SchrJ Berlin ist das beispielsweise nicht geschehen. Sollten wir nun also private Gedanken und Meinungen, die privat veröffentlicht wurden, dazu nutzen, jemanden in seiner/ihrer Freizeitaktivität durch Ausschluss zu bestrafen? Wir haben gesagt: Nein. Denn Privates ist Privates und solange Dinge nicht im Vereinsalltag geschehen, haben wir auch keine Handlungsgrundlage, selbst wenn uns die Meinungen und Haltungen persönlich zuwider sind. Die zweite Variante besteht darin, sich mit dem Thema auseinander zu setzen.

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Im Blick

Das haben wir getan. Wir mussten dabei feststellen, dass leider nicht nur eine_r unserer Vereinsmitglieder, Ehrenamtlichen und Engagierten gelegentlich problematische Inhalte postet, sondern es mehr Menschen sind, als vermutet. Wir haben uns als Landesvorstand dazu entschieden, unseren Verein noch deutlicher zu positionieren und unsere Mitglieder, Ehrenamtlichen, Engagierten und auch die Mitarbeiter_innen mitzunehmen. Als erstes wurde eine Erklärung beschlossen, in der sich die SchrJ Berlin klar gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit stellt. Diese wurde veröffentlicht und den Mitarbeiter_innen als Verbandsposition übergeben. Weiterhin wurde beschlossen, dass sich die SchrJ Berlin in den sozialen Medien stärker und deutlicher zum Thema Flüchtende positioniert und sich klarer von extremistischem und rassistischem Gedankengut distanziert, indem sie versucht, die gelebte Toleranz innerhalb der Schreberjugend nach außen zu transportieren. Hierfür werden spezielle Tage (Weltflüchtlingstag, internationaler Tag der Toleranz etc.) genutzt, um durch themenbezogene Posts unsere SchrJ-Positionen zu vermitteln. Dies soll allen Ehrenamtlichen, Engagierten, Mitgliedern und Mitarbeiter_innen zeigen, wo sich der Verband inhaltlich verortet. Außerdem soll es alle zum Nachdenken darüber animieren, ob sie sich diesem Standpunkt verbunden fühlen. Wem die veröffentlichten Inhalte nicht gefallen, hat die Möglichkeit, sich einen anderen Verband suchen, der die eigene Meinung und Haltung besser vertritt. Weiterhin soll der Austausch über gesellschaftspolitische und tagespolitische Themen gefördert werden. Zum Abschluss möchte der Vorstand sowohl mit der Mitgliederversammlung als auch den Ehrenamtlichen Leitlinien für den Umgang miteinander erarbeiten. Sobald diese Leitlinien beschlossen sind, werden sie allen bei uns Tätigen (ehrenamtlich und hauptberuflich), sowie den Mitgliedern ausgehändigt. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse und stellen diese auf Wunsch gerne zur Verfügung. OG


Das Flüchtlingsthema bewegt derzeit die ganze Welt. Es ist nicht einfach. Weder für sie noch für uns. Aber wir sind fest davon überzeugt, dass wir alle davon profitieren können. Dafür müssen wir vor allem Vorurteile ausräumen und stattdessen unsere eigenen Erfahrungen machen. Auf diese Weise können wir sehr viel voneinander lernen. Beim Tanzen sind Dinge wie Herkunft, Geschlecht oder Hautfarbe nicht von Bedeutung, denn: Wir teilen alle die gleiche Leidenschaft. Wenn wir tanzen, sprechen wir sowieso alle dieselbe Sprache!

Gelebte Intergration:

Die Ettlinger All Stars haben Verstärkung bekommen

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m November letzten Jahres kamen drei Karlsruher Studentinnen auf uns zu, die im Rahmen ihrer Bachelorarbeit ein Projekt mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen durchführten. Ihr Wunsch war es, diese langfristig in das Vereinsleben ihrer neuen Heimatstadt zu integrieren.

Ein paar Jungs hatten sie schon erfolgreich für Fußball- und Handballvereine begeistern können. Doch einige Mädchen wollten lieber tanzen. Und so kam es, dass zwei von ihnen zum Schnuppern ins Training unserer All Stars, einer Tanzgruppe bestehend aus Mädchen und jungen Frauen, kamen. Anfangs waren wir alle noch sehr zurückhaltend und schüchtern. Wir stellten uns erst einmal vor und schon das war nicht so einfach, denn was für uns ganz normale Namen sind, klang für die beiden wahrscheinlich sehr exotisch. Und umgekehrt war es nicht anders. Shoye und Sara sind beide 15 Jahre alt und kommen aus Iran und Afghanistan. Zu diesem Zeitpunkt waren sie erst seit drei Monaten in Deutschland und nur wenige Wochen bei uns in Ettlingen. Doch was die beiden sehr schnell aufschnappten, war, wie wir uns in der Gruppe begrüßen: Wie selbstverständlich kamen sie auf uns zu und begrüßten uns per Handschlag. Damit hatten wir nicht gerechnet, doch das allgemeine Schmunzeln lockerte sofort die Atmosphäre. Wir schlugen Sara und Shoye vor, ihnen etwas vorzutanzen, sodass sie

entscheiden konnten, ob unser Tanzstil überhaupt etwas für sie ist. Der Applaus nach unserer Tanzeinlage war ein gutes Zeichen! Die beiden trainierten direkt mit uns den Tanz, den wir eine Woche zuvor beim Tanzseminar in Gelsenkirchen gelernt hatten. Natürlich ging alles etwas langsamer als sonst, da wir nicht einfach sagen konnten: „Rechtes Bein auf Zwei und Drehung, Drei, Vier...“ Wir erklärten mit viel Blickkontakt und Händen und Füßen. Das klappte super! Wir hatten gemeinsam Spaß und haben viel gelacht. Sowohl Shoye, Sara als auch wir freuten uns schon auf die nächsten gemeinsamen Trainings. Durch die Weihnachtspause fielen leider einige Treffen aus und wir hatten schon Bedenken, der Kontakt zu den beiden könnte im Sande verlaufen. Doch zu unserer Freude tauchte Shoye eines Nachmittags zu einem der Kindertrainings auf und fragte: „Erinnern Sie sich noch an mich? Ich wollte mich und meine Freundin fürs Tanzen anmelden.“ Was für eine schöne Überraschung! Seit fast drei Monaten haben wir nun zwei bezaubernde neue Tänzerinnen bei uns in der Gruppe und sind sehr glücklich darüber. Wir staunen jede Woche von Neuem wie schnell Sara und Shoye unsere Sprache lernen. Wir lachen schon gemeinsam über Witze und wir haben sogar ein paar Wörter arabisch gelernt. JK Im Blick

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Im Fokus

Entwicklung, aber nachhaltig! Die Entwicklungsziele der Vereinten Nationen für die kommenden 15 Jahre

Zum 1. Januar 2016 sind die Sustainable Development Goals der United Nations (Ziele nachhaltiger Entwicklung der Vereinten Nationen) in Kraft getreten:

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Mit Subsahara werden jene afrikanischen Staaten bezeichnet, die südlich der Wüste Sahara liegen 1

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, die „die Welt verändern“ sollen. Sie beschreiben jene Maßnahmen, die laut UN in den kommenden 15 Jahren notwendig sind, um Armut, Hunger und sozialer Ungerechtigkeit auf der Welt effektiv entgegenzuwirken. Insbesondere die Lebenssituation von Menschen in sehr armen und unterentwickelten Regionen der Welt, wie Subsahara-Afrika1 und Südasien, soll entscheidend verbessert werden. Beispielsweise soll bis 2030 kein Mensch mehr von weniger als 1,25 US-Dollar am Tag leben müssen und alle Menschen sollen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Doch die Ziele der UN gelten für alle Staaten der Welt, also auch für reiche Industrieländer wie Deutschland. Denn im Gegensatz zu ihren früher formulierten Entwicklungszielen, machen die UN nun ausdrücklich Nachhaltigkeit zur obersten Bedingung: Alle Entwicklungsziele sind


mit Umwelt- und Klimaschutzzielen verknüpft, um den Klimawandel zu stoppen. So sollen bis 2030 alle Menschen weltweit Zugang nicht nur zu bezahlbarer, sondern auch zu nachhaltiger, erneuerbarer Energie haben. Was Nachhaltigkeit betrifft, gibt es auch in Ländern mit einem hohen Lebensstandard, wie etwa Deutschland, noch einiges nachzuholen: So fordern die UN reiche Industriestaaten unter anderem dazu auf, verantwortungsvoll mit natürlichen Ressourcen umzugehen. Sie kritisieren etwa, dass jedes Jahr rund um den Globus drei Milliarden Tonnen Lebensmittel weggeworfen werden, während weltweit eine Milliarde Menschen unterernährt sind und eine weitere Milliarde an Hunger leidet. Hier sehen die UN die reichen Industrieländer in der Pflicht: Diese sollen bis 2030 die Lebensmittelverschwendung halbieren, etwa indem auch Obst und Gemüse verkauft werden darf, das nicht den Normen von Größe und Aussehen entspricht (Stichwort „krumme Gurke“). Aktuell werden aus diesem Grund bis zu 50 Prozent einer Ernte vernichtet. Aber auch die Konsument_innen sind gefragt: Wer sich etwa im Supermarkt immer nur die makellosen Früchte herauspickt und keine Produkte nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums kauft, sorgt letztlich auch dafür, dass genießbare Lebensmittel vernichtet und somit natürliche Ressourcen verschwendet werden. Denn das Mindesthaltbarkeitsdatum besagt nicht, dass die Lebensmittel nach Ablauf ungenießbar sind, sondern lediglich, dass für Konsistenz und Aussehen nicht mehr garantiert wird. Vor allem langlebige Nahrungsmittel wie Nudeln und Kaffee sind oft noch Jahre nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums zum Verzehr geeignet. JL

n e Veränderunge Da schon klein nterschied maeinen großen U aben die UN in chen können, h on‘s r „the lazy pers e b ge at R m re ih the world“ viele guide to saving bare Tipps für einfach umsetz vollen Konsum verantwortungs gesammelt: blen.org/sustaina http://www.u takeaction/. development/

Auch die Schreberjugend engagiert sich mit Projekten zur Nachhaltigkeit. In diesem Heft stellen wir das Klimaprojekt der SchrJ Hannover vor, in dessen Rahmen elektronische Geräte auf ihre Energieeffizienz getestet wurden.

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Im Bunde

u J B G D Wir, die …sind eine Jugendorganisation, die sich um die Interessen junger Menschen im Zusammenhang mit Ausbildung, Praktikum und Job kümmert.

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Wir sind die Experten für alle Fragen, die sich um das Thema Arbeit drehen. Als Dachverband eint die Gewerkschaftsjugend alle jungen Gewerkschaftsmitglieder. Bei uns sind alle jungen Mitglieder der acht DGB-Gewerkschaften organisiert. Das sind zurzeit mehr als 500.000 Menschen bis 27 Jahre. Manche von ihnen machen eine Ausbildung oder arbeiten, einige suchen einen Job oder einen Ausbildungsplatz, andere studieren, machen ein Praktikum oder gehen noch zur Schule. Wir setzen uns für sie alle ein; mit Aktionen, Beratung und Bildungsangeboten.

Aber was machen eigentlich Gewerkschaften? Egal ob Dachdecker_in, Krankenpfleger_in, Lehrer_in, Polizist_in oder Ingenieur_in – das Lebenselixier der Gewerkschaften ist die Solidarität. In den DGB Gewerkschaften leisten sich über sechs Millionen Mitglieder für ein Prozent ihres Bruttoverdienstes eine Organisation, die sie über ihre Rechte informiert und berät, in Betriebs- und Personalräten vertritt, Gehälter und Arbeitsbedingungen aushandelt und, falls nötig, auch Streiks organisiert und solange Streikgeld zahlt, bis ein akzeptables Tarifergebnis erreicht ist.

Wir machen Ausbildung besser! Die DGB-Jugend ist mit über 500.000 Mitgliedern eine der größten Jugendorganisationen in Deutschland. Wir setzen uns politisch für die Interessen aller jungen Arbeitnehmer_innen, Auszubildenden und Nebenjobber_innen ein!

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Im Blick


ugend

Wir setzen uns dafür ein, dass es genügend Ausbildungsplätze gibt und vor allem, dass alle in Ausbildung auch wirklich einen Beruf erlernen und nicht nur als billige Arbeitskraft missbraucht werden. Die Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) ist hier ein starker Berater und vertritt die Interessen von Auszubildenden, Praktikant_innen und jungen Arbeitnehmer_innen gegenüber dem/der Chef_in.

Du hast Fragen zu Ausbildung, Job oder Praktikum? Auf unserer Internetseite (www.dgb-jugend.de) findest du Antworten – von A wie Auslandsaufenthalt bis Z wie Zeugnis. Wir erklären die wichtigsten Begriffe aus der Arbeitswelt, geben Tipps für die Berufswahl und schlagen vor, was bei bestimmten Problemen in der Ausbildung zu tun ist.

Du hast Fragen zu Studium und Nebenjob oder Praktikum? Auch hier hilft die Gewerkschaftsjugend weiter. Unser Beratungsangebot students@work (http://jugend.dgb.de/-/iB7) richtet sich an Studierende und Absolvent_innen, die nebenbei jobben oder ein Praktikum machen. JB

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Vom Lande

n e d r o N m i d n i Frischer W Wir von der SchrJ Hamburg sind gerade mächtig am Planen und Wirken und vor allem am Wachsen. Bereits jetzt können wir mit Stolz behaupten: Es hat sich so einiges getan bei uns in Hamburg und der frische Wind tut uns gut!

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Am Anfang steht… das Image!

avon angetrieben kreierten wir ein neues Logo für unsere Hamburger SchrJ und gleich noch zwei weitere, die wir unserem Jugendferienheim in Sprötze und einer unserer neuen Gruppen zur Verfügung gestellt haben. Der inzwischen stark verjüngte Vorstand arbeitet höchst motiviert für den LV Hamburg und die einzelnen Mitglieder haben ihren Platz „gefunden“. So erlebt unsere SommerFerienFreizeit (SFF) aktuell enormen Auftrieb und wir arbeiten aufgrund der hohen Nachfrage mit Wartelisten. Aber auch die Zusammenarbeit mit dem Landesbund der Gartenfreunde (LGH) ist positiv hervorzuheben. Nicht ohne Grund unterstützt die SchrJ HH auch in diesem Jahr die Vereine in Hamburg bei unzähligen Kinderfesten.

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Dieser allgemeine Aufschwung motivierte uns auch, nach einem neuen Treffpunkt für unsere Ehrenamtlichen Ausschau zu halten. Gefunden haben wir mithilfe des LGH Räumlichkeiten in der Nähe des immergrünen Flusses Bille. Dieses neue Gruppenhaus hat eine Innenfläche von mehr als 60 m² und eine äußerst sympathische Nachbarschaft.


Neue Gruppe(n) in der Schreberjugend

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m zu verhindern, dass sich nach der Sommerferienfreizeit alle Kinder wieder zerstreuen, haben wir eine neue Gruppe gebildet: Die Young Stars , begleitet von den Teamern der SchrJ Hamburg, starteten ihr Engagement mit ehemaligen Teilnehmenden der SFF. Inzwischen hat sich die Idee herumgesprochen und ist ein absoluter Selbstläufer: Teilnehmer_innen bringen Freunde mit und die Mitgliederzahl stieg enorm! Die Young Stars veranstalten Geländespiele in Wald und Heide, Workshops in Hamburg, besuchen Veranstaltungen…und machen manchmal auch einfach nur Blödsinn. Geplant ist auch eine Fußballgruppe, doch die Zuweisung eines Platzes durch die Ämter ist… naja, sagen wir mal, Ämterwahnsinn! Natürlich könnten wir uns auch nur treffen, um auf einem Bolzplatz Bälle hin und her zu schieben, doch wir wollen es gerne professioneller und unter einer entsprechenden Leitung pädagogisch und sportlich wertvoll aufziehen.

e? Und was macht Sprötz

A

uch unser Jugendferienheim in Sprötze blüht auf. Es ist auf die nächsten Jahre hin so gut gebucht, dass wir sogar die Bettenanzahl erhöhen konnten. Der sandige Bolzplatz ist inzwischen eine grüne Rasenfläche und wird von den Gästen und Gruppen der Schreberjugend sehr gut angenommen. Außerdem freuen wir uns, die SchrJ Niedersachsen und den Bundesverband regelmäßig bei uns zu begrüßen. … und falls ihr Sprötze noch nicht kennt, kommt doch bald mal vorbei! WS

Im Blick

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Vom Lande

Von Soja-Joghurts und Stromfressern:

Das Klimaprojekt der Schreberjugend Niedersachsen

D Das Interesse am Thema Klima war bei der Schreberjugend Niedersachsen immer vorhanden, aber so richtig herangetraut hatte sich bisher niemand. Denn das Thema ist vielschichtig, kompliziert und bereitet obendrein noch ein schlechtes Gewissen – dachten wir zumindest!

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Im Blick

och dann diskutierten wir als Gruppe einen ganzen Nachmittag lang über Kleider, Lebensmittel, Strichcodes und Transportwege – und die Neugier war geweckt! So wurde das Projekt mit dem schönen Titel „Klima für alle – Jede_r kann die Umwelt schützen“ geboren. Unserem Projektziel, junge Mitglieder für Klimafragen zu sensibilisieren, wollten wir mit einer mehrtägigen Klima-Aktion im Frühjahr 2015 ein gutes Stück näher kommen. Da uns Essen alle angeht, fingen wir damit an, verschiedene Lebensmittel danach zu sortieren, ob sie aus regionalen Zutaten hergestellt werden können oder nicht. Wir beschäftigten uns auch mit dem Saisonkalender von Obst und Gemüse und diskutierten darüber, wie sinnvoll es ist, beim Einkaufen auf regionale Lebensmittel zu achten. Dabei stellten wir uns nicht nur die Frage nach der Sinnhaftigkeit regionaler Ernährung und von Biosiegeln, sondern überlegten auch, ob wir überhaupt in der Lage wären, allein von regionalen und biologisch erzeugten Lebensmitteln zu leben.


Anschließend gingen wir der Frage nach, ob die Unterschiede zwischen biologisch angebautem und konventionellem Essen zu schmecken sind und ob wir vegetarische und vegane Speisen von fleischhaltigen unterscheiden können. Dafür haben wir die Teilnehmer_innen in eine weibliche und eine männliche Gruppe aufgeteilt und Blindverkostungen durchgeführt. Getestet wurden zum Beispiel Soja-Joghurt und normaler Joghurt, vegane, Bio- und klassische Schokolade, Wurst und vegetarische „Wurst“, normaler und Bio-Ketchup. Das Ergebnis war spannend: Die Mädchen haben fast alle Nahrungsmittel unterscheiden können, die Jungs haben sich oft sehr schwer getan oder waren sich uneinig. Nur bei der Schokolade waren sich alle einig, dass kein Unterschied zu schmecken ist.

An unserem Klima-Tag gingen wir außerdem

dem Stromverbrauch von Elektrogeräten auf den Grund. Dafür haben wir kleine Teams mit Strommessgeräten ausgestattet und sie auf Stromfresser-Suche geschickt. Die Teilnehmer_ innen testeten unter anderem Kühlschränke, Föne, Lampen, Laptop- und Handyladegräte. Unsere Ergebnisse überraschten uns: So verbraucht etwa ein Fön auf der zweiten Stufe mehr

als doppelt so viel Strom als auf der ersten. Sich eher kühl zu föhnen, schont daher nicht nur die Haare, sondern auch die Umwelt. Und eine Mehrfachsteckdose zieht bereits Strom, auch wenn noch gar kein Gerät eingesteckt ist. Daher immer daran denken, die Mehrfachsteckdose auszuschalten, sofern dies möglich ist!

Das durch das Förderprogramm Generation3 finanzierte Klima-Projekt ist fast abge-

schlossen. Für uns ist jedoch noch lange nicht Schluss, denn bei der SchrJ Niedersachsen gibt es noch viele weitere Ideen, die das Thema Klima für alle begreif- und erlebbar machen... und von denen wir sicher einige noch aufgreifen werden. GT

Link zur Projekt-Seite: klima.schreberjugend.de

Link zum Förderprogramm: generationhochdrei.de

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Vom Lande

Die Schreberjugend Dresden stellt sich vor

Von Artenvielfalt bis Zitronengras

Die Schreberjugend Dresden ist Ansprechpartnerin für alle an Kinder- und Jugendarbeit interessierte Mitglieder in dreihundert Kleingärtnervereinen der sächsischen Landeshauptstadt. Insbesondere unterstützt sie die zahlreichen unabhängigen Initiativen, die Betreuungs- und Bildungsaktivitäten sowohl für die Kinder aus den Vereinen als auch aus umliegenden Wohngebieten organisieren.

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ierfür kooperieren die Vereine mit Kindertagesstätten, Tagesmüttern und Schulen. Im Rahmen der Bildungsangebote können die Kinder beispielsweise von Imker_innen Wissenswertes über das Leben der Insekten im Bienenstock erfahren und wie die Honigernte genau funktioniert.

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Engagierte Kleingärtner_innen schaffen und pflegen Spielplätze, organisieren Kinderfeste und basteln mit den Kindern Nisthilfen für Insekten, Vögel und Fledermäuse. In Naschgärten können die Kinder Beerenobst kosten, Schmetterlinge, Hummeln und Käfer beobachten, auf Barfußpfaden wandeln und so die Natur mit allen Sinnen erfahren. Zentrum der Aktivitäten der Dresdner Schreberjugend ist der Gemeinschaftsgarten am Sommerkiosk VEGIBUNT im KGV „Flora I“ e. V. in Dresden-Striesen. Hier findet auch einmal im Monat der Treffpunkt Schreberjugend statt, bei dem es in der Hauptsache um die vegetarische und vegane Lebensart geht. Unter dem Motto: „Aus dem Garten auf den Tisch“ wird im und am Sommerkiosk gemeinsam Salat geschnippelt, Gemüse gekocht oder gegrillt und auch der ein oder andere grüne Smoothie zubereitet.


Außerdem wird 2016 am Sommerkiosk ein sogenanntes Anlehngewächshaus entstehen. Es dient im Frühjahr zur Anzucht von Jungpflanzen und im Sommer als Pavillon zum Schutz vor Regenwetter. Dieses Projekt wird durch das Sächsische Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft und den Landesverband Sachsen der Kleingärtner gefördert. Neben jungen Maispflanzen für den Schulgarten der 25. Grundschule am Pohlandplatz sollen im Anlehngewächshaus auch Zinnien, Löwenmaul und Astern herangezogen werden. Mit den Blumen werden die Erstklässler_innen der Patenschule des KGV

„Flora I“ zur Einschulung überrascht. Auch exotische Pflanzen sollen im Gewächshaus gedeihen: Von Jiaogulan über Duftmelonen bis zu Zitronengras können exotische Gerüche und Geschmäcker ausprobiert werden. Hilfreich für all das, was in den letzten Jahren bei der Dresdner Schreberjugend entstanden ist, war die erfolgreiche Teilnahme. SK

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WeltWärts

Der Name Rails Girls entstammt dem Programm Rails, einem gängigem Framework zur Programmierung von Web-Anwendungen. Es basiert auf der Programmiersprache Ruby. Zu bekannten Web-Anwendungen, die mit Rails programmiert wurden, gehört beispielsweise Twitter.

Rails Girls

oder Mehr Programmiererinnen braucht die Welt! „Was ist eine Konsole1 und wo finde ich sie?“ oder „Was ist der Unterschied zwischen Front-End und Back-End2 einer Web-Anwendung?“: Solche und viele andere Fragen rund um die Programmierung und Webentwicklung werden bei den kostenlosen AnfängerinnenWorkshops der Rails Girls beantwortet. Als 2010 gegründete, globale Initiative möchten sie Frauen motivieren und ermutigen, sich mit Programmierung auseinanderzusetzen.

Zwar konsumieren viele Frauen Web-Anwendungen, wie etwa Twitter oder Facebook, aber selbst welche zu programmieren, trauen sich die wenigsten zu. Das Gefühl, nichts von Computern zu verstehen, führt u. a. dazu, dass viel weniger Frauen als Männer Informatik studieren. Dementsprechend liegt die Quote der Frauen in der IT-Branche in Deutschland bei nur 15 Prozent. Hier setzen die Rails Girls an: Sie wollen Frauen und Mädchen zeigen,

1 Die Konsole, auch Terminal genannt, ist als das schwarze Fenster mit weißer Schrift bekannt, in das Daten eingegeben werden können. Bevor es Benutzeroberflächen wie z. B. Windows gab, konnten Computer nur über Konsolen bedient werden. Da es meist schneller geht, Befehle in die Konsole einzugeben, als sich durch viele Ordner zu klicken, benutzen Programmierer_innen gerne die Konsole.

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Im Blick

2 Mit Front-End wird das Layout einer WebAnwendung bezeichnet, also das, was im Browser, z.B. Mozilla Firefox, zu sehen ist. Back-End ist die Struktur dahinter, beispielsweise die Datenbank, in der alle Nutzer_innen gespeichert werden.


dass Programmierung kein Hexenwerk ist und sogar großen Spaß machen kann! Bei den eintägigen Anfängerinnen-Workshops, die die Rails Girls in vielen Städten weltweit anbieten, bekommen alle Teilnehmerinnen zunächst eine grundlegende Einführung in die Web-Entwicklung und können anschließend mit der Hilfe von Coaches ihre erste eigene kleine Anwendung programmieren.

Dabei gilt das Motto: Es gibt keine dummen Fragen!

Wem diese Übung Lust auf Mehr bereitet hat, kann in lokalen Projekt- und Übungsgruppen wöchentlich weiterlernen und an spannenden Open-Source-Projekten mitarbeiten. Hierbei sind bereits einige gemeinnützige WebAnwendungen von Frauen für Frauen entstanden, etwa Speakerinnen.org, eine Datenbank für Referentinnen, um

auf Fachkonferenzen die Frauenquote zu erhöhen. Übrigens: Viele Mädchen und Frauen, die regelmäßig an den Projektgruppen teilgenommen haben, haben sich für ein Studium im Informatikbereich entschieden oder durch ein Praktikum den (Quer-) Einstieg in den Entwickler_innen-Job geschafft. JL

In Deutschland gibt es Rails Girls Gruppen u. a. in Berlin, Hamburg, München, Frankfurt und Saarbrücken. An den Workshops für Anfängerinnen können Mädchen und Frauen ab 14 Jahren teilnehmen. Diese können durch Crowdfunding und das ehrenamtliche Engagement vieler Programmierer_innen kostenfrei angeboten werden. Der nächste Workshop in Deutschland findet voraussichtlich im Juli in Berlin statt.

Kontakt und Informationen zur globalen Initiative findet ihr hier: http://railsgirls.com/. Die lokalen Gruppen findet ihr u. a. hier: http://railsgirlsberlin.de/, http://railsgirls.com/hamburg, http://railsgirls.com/frankfurt, http://railsgirlssb.de/. Im Blick

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Für die Praxis

Geländespiele Sommerzeit = Spielezeit Sommerzeit, das heißt auch endlich Ferien und natürlich Zeit zum Spielen! Schon unser Namensgeber der Schreberjugend, Dr. Daniel Gottlob Moritz Schreber, schrieb: „Ein öfteres Austummeln in freier Luft schafft besser Gewandheit [und] verschafft überhaupt einen [...] viel gedeihlicheren Genuß der freien Luft als eine steifbeinige Familienpromenade...“ In diesem Sinne – viel Spaß beim Ausprobieren!

STRATEGO (mit Tieren) ab zehn Jahren Wer? zwei Teams von je mindestens zehn Personen. Wo? Ein gut abgrenzbares Gelände. Toll ist ein Wald oder Feld mit Trampelpfaden. Nicht weiter gehen als „Rufreichweite“.

Wie? Mit einem Satz Stratego-Karten und einer Pfeife

suchen sich zwei Teams (vor Spielbeginn) ein Lager im Spielgelände. Die Karten werden an die Teams in gleicher Anzahl verteilt. Auf jeder Karte ist ein Tier hervorgehoben und unterstrichen: die zukünftige Rolle. Dann ziehen die „Tiere“ alleine oder in kleinen Teams los, um die Mitspielenden des anderen Teams zu finden und gefangen zu nehmen. Nebenbei soll die wichtigste Figur gefangen werden: das magische „Einhorn“*. In jeder Gruppe gibt es mindestens zwei Spinnen, aber nur ein Einhorn. Ziel von Stratego ist, das Einhorn des Gegners zu ergattern. Achtung: jedes Tier kann das Einhorn schlagen, egal welchen Rang es hat. Stärke der Rollen: siehe Spielkarten für euch zum Ausschneiden! * Um das sonst in dem Spiel verwendete militaristische Vokabular zu vermeiden, haben wir hier Tiere nach dem Prinzip des Stärkeren verwendet.

HINWEISE: 1. Gefangennahme von gegnerischen Tieren erfolgt durch einfaches, gewaltfreies Abschlagen. Taktik ist gefragt, um nah heran zu kommen. 2. höherer Spielrang: auf den „Rollenkarten“ ist der eigene Rang festgelegt. Da nicht klar ist, wer welches Tier ist und damit der Rang ungewiss (vor allem am Anfang), bleibt bei jeder Gefangennahme das Risiko, selbst gefangen zu werden… 3. Gefangene: werden ins Lager des eigenen Teams gebracht, wo sie durch die gegnerischen Spinnen wieder befreit werden können. 4. Das Spiel ist zu Ende, sobald das Einhorn einer Mannschaft gefangen wurde oder alle Spinnen einer Mannschaft gefangen sind oder die Spielzeit abgelaufen ist (in diesem Fall gewinnt die Mannschaft mit den meisten Gefangenen). MW Quellen/ Links: www.spieledatenbank.de; www.ejsnh.de/; www.spielekiste.de

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Im Blick


AFFE ELEFANT LÖWE BÄR FUCHS PINGUIN FROSCH SPINNE MOSKITO MÖWE EINHORN

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EINHORN Darf sich nicht fangen lassen! Das Ziel ist es, das Einhorn des Gegners zu ergattern SEI AUF DER HUT! Jedes Tier kann dich schlagen!

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Natur + Ernährung

m i   n e s i e Vegan sp ? p m a c r e m Som Sollten wir überhaupt vegan essen? Ist das gesünder? Mögen Kinder und Jugendliche das?

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ie Frage ist – warum denn nicht? Probiert es doch einfach einmal aus. Die meisten Lieblingsgerichte sind ohne weiteres auch als vegane Variante möglich, wie beispielsweise Spaghetti (ohne Ei!) mit Tomatensoße, Pasta oder Gnocchi mit Pesto, Lasagne oder Burger (z. B. aus Grünkernbratlingen). Vegan heißt ganz bestimmt nicht „langweilig“ oder gar auf die Leibspeise verzichten zu müssen.. Ihr könntet einfach damit beginnen, euch einen Tag (oder eine Seminarwoche) lang vegan zu ernähren und euch anschließend darüber austauschen, welche Gerichte euch gut gefallen haben und was euch überhaupt nicht geschmeckt hat. Es gibt unterschiedliche Gründe sich vegan zu ernähren, etwa weil auf diese Weise weniger Tiere in Massenhaltung leiden und auch nicht geschlachtet werden müssen. Außerdem können Treibhausgase reduziert werden, die bei der Produktion von tierischen Lebensmitteln entstehen, etwa durch die Haltung von Milchkühen. Abwechslungsreiche vegane

Ernährung beinhaltet viel frisches Gemüse und kann daher zu einer gesunden Lebensweise beitragen.

Die schwierige Frage ist oftmals: Wie lassen sich tierische Produkte ersetzen? Hier ein paar praktische Beispiele: • Statt Kuhmilch: Es gibt viele Alternativen, z.B. Sojamilch, Reismilch oder Hafermilch. • Statt Ei: Ein Esslöffel Stärke- oder Sojamehl mit Wasser oder Tomatenmark angerührt (ersetzt ein Ei) oder zwei Esslöffel gemahlene Leinsamen mit drei Esslöffeln Wasser vermengt (ersetzen ein Ei). • Statt Sahne: Sojasahne oder Hafer Cuisine. (In vielen Supermärkten oder Drogerien erhältlich.) LB

Was bedeutet es, vegan zu leben? Jemand, der auf den Konsum aller Tierprodukte, nichtvegetarischer Produkte sowie jede Tiernutzung verzichtet, lebt vegan. Neben der Ernährung (einschließlich Vogeleiern, Säugetiermilch und Honig) betrifft dies z. B. auch Kleidung und andere Gebrauchsgegenstände aus Haut und weiteren Tierprodukten – auch Lederschuhe, Knöpfe aus Perlmutt etc. Und wer hätte das gedacht: Auch das Pferdereiten wird von überzeugten Veganer_innen abgelehnt.

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Im Blick


Veganes fürs CAMP

Diese Rezepte sind   „kindererprobt“   für 50 Personen

Nachtisch – Apfelcrumble Warm oder kalt, pur oder mit Eiscreme oder Vanillesoße

Zutaten: Für die Apfelmasse 8 kg Äpfel 200 ml Zitronensaft 150 g Zucker 200 g Margarine

Für die Streusel 1,5 kg Mehl 500 g Haselnüsse 1 kg Zucker 10 g (5 TL) Zimt 0,5 TL Muskat 0,5 TL Salz 1 kg Margarine, sehr kalt

Zubereitung:

Chili sin Carne dazu passt Reis

Zutaten: 1,5 kg Sojagranulat 5l Gemüsebrühe 400 ml Öl 1,5 kg Zwiebeln 10 Knoblauch 4 kg Paprika 2,5 kg Mais 4 kg Kidneybohnen 7,5 kg passierte Tomaten

Margarine schmelzen. Äpfel ohne Schale in Spalten schneiden. Sofort mit Zitronensaft, Zucker und der flüssigen Margarine mischen, in einer flachen ofenfesten Form verteilen. Backofen auf 180°C vorheizen. Mehl, Nüsse, Zucker, Zimtpulver, Muskat und Salz mischen. Die sehr kalte Margarine in Flöckchen schneiden und dazugeben. Alles mit den Händen zu krümeligen Streuseln verkneten und über den Äpfeln verteilen. Im Backofen (Mitte, Umluft 160°C) 30 Minuten backen, bis die Äpfel weich und die Streusel goldbraun sind.

Salz, Pfeffer, Paprikapulver, Chili

Zubereitung: Sojagranulat nach Anleitung in Gemüsebrühe aufkochen und quellen lassen. Sojagranulat abtropfen und gut ausdrücken. Zwiebeln in feine Würfel schneiden. Sojagranulat im heißen Öl scharf anbraten. Die Zwiebeln und kleingeschnittenen Paprikaschoten mit anschwitzen, Knoblauch, Mais, Kidneybohnen und passierte Tomaten dazugeben. Mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und Chili abschmecken und köcheln lassen.

Lust auf mehr bekommen? Vegane Links zum Weiterlesen https://vebu.de http://vegane-lebensweise.org http://www.vegane-gesellschaft.org

Im Blick

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X-TRA

– t u o t i k c e h C im Interesse der Jugend Jugend ist eine eigenständige Lebensphase. In dieser Lebensphase besitzen junge Menschen ganz eigene Interessen, die sich von Menschen im höheren Alter unterscheiden. Das ist ganz normal und für jede und jeden nachvollziehbar. Doch wie wird diese Tatsache in der Gesetzgebung durch die Bundesregierung berücksichtigt? Bisher so gut wie gar nicht.

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esetze sind häufig von und im Interesse älterer Menschen geschrieben. Das muss sich ändern! Die Auswirkungen von Gesetzen auf junge Menschen müssen in den Blick genommen werden: deshalb soll es den Jugendcheck geben.

Wer entwickelt den Jugendcheck?

Damit der Jugendcheck selbst im Interesse junger Menschen gestaltet wird, wirkt der DBJR in einer Arbeitsgruppe mit dem Jugendministerium und weiteren Expertinnen und Experten aus der Jugendhilfe mit. Deutscher Bundesjugendring

Was ist der Jugendcheck?

Ein konkretes Werkzeug des Jugendchecks ist die Gesetzesfolgenabschätzung für Gesetzesentwürfe aus Reihen der Bundesregierung. Die Autorin oder der Autor eines Gesetzes prüft bereits bei der Erstellung des Gesetzes, welche spezifischen Auswirkungen die geplante Maßnahme auf 12 bis 27-Jährige haben wird. Spezifische Auswirkungen sind solche, die diese Altersgruppe allein wegen ihres Alters treffen. Natürlich ist auch die Gruppe der 12 bis 27-Jährigen sehr heterogen. Gesetzliche Veränderungen für den Nah- und Fernverkehr treffen Jugendliche anders als Menschen, die auf ein Auto zurückgreifen können. Der Jugendcheck soll Gesetzesvorhaben der Bundesregierung „auf ihre Vereinbarkeit mit den Interessen der jungen Generation“ (Koalitionsvertrag) überprüfen. Darüber hinaus soll er Politik und Verwaltung für die Belange junger Menschen sensibilisieren.

Was bringt der Jugendcheck?

Der Jugendcheck wird keine Gesetze verhindern. Über Gesetze entscheiden allein und frei die Abgeordneten des Deutschen Bundestages. Aber ein Jugendcheck zeigt auf, welche spezifischen Auswirkungen das Gesetz auf junge Menschen haben wird und verlangt von Angeordneten gute Gründe für eine bewusste Entscheidung gegen die Interessen der jungen Generation. Der Autor ist stellvertretender Vorsitzen-

tails und Weiterführende De Informationen: tionaleww.dbjr.de/na

https://w l gendcheck.htm jugendpolitik/ju

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Im Blick

der des Deutschen Bundesjugendrings und Mitglied der oben erwähnten Arbeitsgruppe, die den Jugendcheck erarbeitet. Wir bedanken uns hiermit herzlich für seinen Gastbeitrag.

DN


Schreberjugend

HÖHEPUNKTE

BIS WINTER 2016

Juni

03. – 05.06. 04.06. 10. – 11.06. 17.06. 17. – 18.06. 17. – 19.06.

September Jugendleiter_innenseminar, Sprötze, BV Landesjugendkonferenz, LV Berlin Geländespiele-Seminar in Sprötze, LV HH Bundesvorstandssitzung Planungs- und Strukturtagung (HA), Gelsenkirchen, BV Gruppenfreizeit in Oppenau,

09. – 11.09. Jugendleiter_innenseminar / Naturpädagogik, Sprötze, BV 23. – 25.09. Naturerlebnistage in Oppenau, LV Südwest + Förderverein 29.09. – 03.10. juleica-Ausbildung, Lünen, BV

Oktober

24.–26.6. Klimaseminar, LV NDS 26.06. Mosse-Sommerfest, LV Berlin Juni Freundschaftstreffen, LV Südwest

01. – 08.10. 14. – 16.10. 14. – 16.10. 14. – 16.10.

Juli

November

LV Südwest (Gruppe Kallenberg)

02.07. Kallenberger Kinderfest, LV Südwest (Gruppe Kallenberg) 02. – 04.07. Sandfest in Bietigheim, LV Südwest (Gruppe Bietigheim)

03.07. Mitwirkung am Schützenausmarsch in Hannover, LV NDS 09.07. Kinderfest in HH-Langenhorn, LV HH 16.07. Kinderfest in Bergedorf, LV HH 23.07. Kinderfest in Wandsbek, LV HH 24.07. Kallenberger Brunnenfest, LV Südwest

18.11.16 18. – 20.11. 27.11. November

Herbstmaßnahme in Sprötze, LV NDS Jugendleiter_innenseminar, Niedersachsen, BV Arbeitseinsatz in Oppenau, Förderverein Südwest Nachtreffen der SFF im Jugendferienheim Sprötze, LV HH

Bundeskonferenz / Bundesvorstandssitzung, Ettlingen, BV Zukunftskonferenz, Ettlingen, BV Adventsfeier, LV Südwest (Gruppe Kallenberg) Basteln mit Wolle, LV Berlin

Dezember 03.12. Kinderweihnachtsfeier, LV Südwest (Gruppe Bietigheim)

(Gruppe Kallenberg)

August 19.–21.8. 20.08. 27.08.

Familienseminar in Sprötze, LV NDS Kinderfest in Wandsbek, LV HH Kinderfest in Bergedorf, LV HH

Freizeiten und Internationale Begegnungen 23.07. – 12.08. & 13.08. – 02.09. Sommercamp Hannesried, LV Berlin 23.07. – 05.08. Griechenland IN, LV Berlin 23.07. – 12.08. Sommercamp Stadtsteinach, LV Berlin 23.07. – 03.08. Finnland OUT, LV Berlin 24.07. – 07.08. Ostseesommer in SCHUBYBEACH, LV Berlin 24.07. – 13.08. Sommerfreizeit in Sprötze, LV HH 27.07. – 03.08. Bilbao OUT, LV Berlin 01.08. – 12.08. Nordirland IN, LV Berlin 22.08. – 31.08. Bilbao IN, LV Berlin

Im Blick

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Aus Blick …

Wir alle sind gespannt, welche Projekte bei der Zukunftskonferenz der Schreberjugend in Ettlingen beschlossen werden – im nächsten Heft werden wir euch ausführlich darüber berichten! Außerdem stellen wir euch das Bundesprojekt Kultur macht stark – Jugendgruppe erleben vor, das die Schreberjugend mitgestaltet und informieren euch über die Arbeit der NGO „Clean Clothes Campaign“. Die nächste Im Blick wird im Dezember 2016 erscheinen. Bis dahin wünschen wir euch einen spannenden Sommer und Herbst mit Freizeiten, Festen und internationalen Austauschen!

Eure Im Blick-Redaktion


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