Verlagsprogramm 2011

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poetenladen verlag

b端cher 2011


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2005 ging der poetenladen als virtueller Raum für Dich­tung ins Netz. Nachdem sich das Literaturportal innerhalb weniger Jahre zu einer der lebendigsten und bestbesuchten Internetseiten für neue deutschsprachige Literatur entwickelt hatte, lag es nahe, ein Komplement zur Webpräsenz zu schaffen. So entstand Ende 2007 der gleichnamige Verlag.

Editorial

F     ür Kontinuität sorgt das halbjährlich erscheinende Literaturmagazin poet,

das außerordentliche Resonanz als Sammelort für neue Lyrik und Prosa findet und 2010 mit dem Calwer Hermann-Hesse-Preis ausgezeichnet wurde. Als »literarische Horchposten« sind Magazin und Portal aus der literarischen Szene nicht mehr wegzudenken. Vor allem ist es gelungen, junge Autoren und eta­blierte Literaten zusammenzuführen. Im Verlag erscheinen neben viel beachteten Anthologien Einzeltitel neuer Lyrik und Prosa. 2011 präsentiert der poetenladen gleich mehrere bemerkenswerte Er­ zähldebüts junger Autoren. Auch gestalterisch ist die Linie klar: Alle Cover stammen von Miriam Zedelius, deren ebenso fantasievolle wie konzise Illustra­tionen dem Verlag ein unverwechselbares Äußeres geben.

A     ndreas Heidtmann

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Marie T. Martin Luftpost Erz채hlungen poetenladen, Leipzig 2011 144 Seiten, 17,80 Euro Gebundene Ausgabe isbn 978-3-940691-20-0


erührend und mit eigenwilliger Poesie erzählt Marie T. Martin von ihren dünn­­ B häutigen Helden, für die ein fremder Wohnungsschlüssel den Eintritt in ein neues Leben verspricht, die all ihre Hoffnungen auf einen spontanen Urlaub mit dem alten Schulfreund oder auf die Antwort ihrer geheimen Luftpost richten und die manchmal von dieser Hoffnung nicht enttäuscht werden. Zumindest für einen kurzen Moment.

Geschichten als poetische Sendungen Marie T. Martins Texte zeugen von einem höchst eigenwilligen, phantasievollen, poetischen und stellenweise sehr humorvollen Zugriff auf die Wirklichkeit und bestechen durch Formenreichtum sowie große Sensibilität und Sicherheit im Umgang mit der Sprache. All dies macht Marie T. Martin zu einer vielversprechenden Stimme in der jungen deutschen Literatur. Begründung zum Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium Marie T. Martin, geboren 1982 in Freiburg, studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und absolvierte eine Ausbildung zur Theaterpädagogin. Sie lebt in Köln. 2007 erhielt sie den Förderpreis des MDR-Literaturwettbewerbs und 2008 das Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium. 2010 war sie Stipendiatin der Stadt Köln in Istanbul. Luftpost ist ihr Erzähldebüt.

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Katharina Hartwell Im Eisluftballon Erz채hlungen poetenladen, Leipzig 2011 144 Seiten, 16,80 Euro Gebundene Ausgabe isbn 978-3-940691-22-4


D      er Eisluftballon ist mehr als ein Wortspiel oder ein Fantasiewort. Es entsteht

zum einen das Bild des unverhofft am Himmel schwebenden Ballons als Symbol des Reisens und Zeichen einer alltagsfernen Welt. Das wundersame Gebilde steht zugleich für die Wünsche der Figuren in Katharina Hartwells Geschichten. Der Eisluftballon lässt aber auch an all die eingefrorenen Beziehungen denken, aus denen die Figuren auszubrechen versuchen, seien es Paare, Geschwister, Freunde oder Kinder und Eltern.

Frischer Wind am Erzählerhimmel Wir empfehlen sofort zum Druck! Jury beim 18. open mike Katharina Hartwells Erzählungen kommen unspektakulär daher, offenbaren ihre Stärke aber in Details, in den Dialogpausen, in den Brüchen, die in einem Nebensatz lauern können. Frank Schorneck, culturmag Die 1984 in Köln geborene Studentin gehört unbedingt in die A-Liga der deutschen Newcomer, denn sowohl ihr Stil als auch ihr Ideenreichtum können lückenlos mit denen von Zeh, Kehlmann oder Rammstedt mithalten. kulturnews.de Katharina Hartwell wurde 1984 in Köln geboren und studierte Anglistik und Amerikanistik in Frankfurt am Main. Zurzeit studiert sie am Deutschen Literaturinstitut Leipzig (Master). 2009 gewann sie den MDR-Kurzgeschichten­ preis. 2006 war sie Preisträgerin des Wettbewerbes Junges Literaturforum HessenThüringen.

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Tina Gintrowski PENG. Lyrikstories und andere Gedichte poetenladen, Leipzig 2011 88 Seiten, 16,80 Euro Gebundene Ausgabe isbn 978-3-940691-24-8


T   ina Gintrowskis Lyrikstories leben von Wortspiel und Rhythmik, von raffinierten

Binnenreimen und Alliterationen. So sehr sie sich klassischer Methoden bedienen, klingen die Gedichte verblüffend unverbraucht und alltagsnah. Dabei ergibt sich ein atemloses Parlando, synkopisch vertrackt, manchmal burlesk und kapriziös, manchmal witzig-frech und bissig-bös. Das Ich öffnet fantastische Räume und sucht das Freie – gleich den ›fliegenden Falken‹. Wir entdecken ›Morgenwunderländer‹ und erleben Witz und Wahn auf dem Weg von ›nirgendwo nach irgendwo nach hause‹.

Eines Tages reingeschneit Tina Ilse Maria Gintrowski, geboren 1978 in Berlin, studierte Germanistik, Romanistik und am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, war Preisträgerin, Stipendiatin, Praktikantin in der Landwirtschaft und Pilgerin bis ans Ende der Welt. Zurzeit lebt sie irgendwo in ihrem Kleinwagen oder in Bonn. Preisträgerin des 15. open mike

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Andreas Altmann & Axel Helbig (Hg.) Es gibt eine andere Welt Neue Gedichte –  Eine Anthologie aus Sachsen Mit einem Nachwort von Peter Geist poetenladen, Leipzig 2011 400 Seiten, 24,80 Euro Gebundene Ausgabe isbn 978-3-940691-23-1 Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.


S       achsen – ein Land der Dichter. Das ist immer wieder zu hören oder zu lesen.

Mit der vorliegenden Anthologie haben die Herausgeber versucht, dieser begründeten Vermutung nachzugehen. Dabei ist ein gleichermaßen lesbares wie umfassendes Gedichtbuch entstanden, das die Qualität eines Standardwerks besitzt. Es bekennt sich zu seiner literarischen Verortung in Sachsen und zeigt zugleich ein überregionales dichterisches Panorama auf. Der Leser mag staunen, wie viele Dichter ihm hier begegnen, die die deutschsprachige Gegenwartsdichtung schlechthin präsentieren.

Die Sächsische Dichterschule versammelt

Lyrik lebt! Ulrich Hammerschmidt, Freie Presse

Die Sammlung gibt Einblick und Überblick. Sie bringt einiges Vertraute und wunderbar erfreulich viel Neues. Karin Großmann, Süddeutsche Zeitung Herausgekommen ist eine reiche Sammlung vielstimmiger Gegenwartspoesie. C. David, Dresdner Literaturkalender Andreas Altmann, 1963 in Hainichen geboren, lebt als Autor und Herausgeber in Berlin. Zuletzt erschien Das zweite Meer (poetenladen, Leipzig 2010). Axel Helbig, 1955 in Freital geboren, lebt als Autor, Herausgeber und Redakteur der Zeitschrift Ostragehege in Dresden. Zuletzt erschien Skeptische Zärtlichkeit (Herausgeber mit Ulf Großmann, Leipziger Literaturverlag 2009).


Jean Krier Herzens Lust Spiele Gedichte 2. Auflage poetenladen, Leipzig 2011 88 Seiten, 15,80 Euro Gebundene Ausgabe isbn 978-3-940691-14-9


Jean Krier nimmt sicherlich unter den deutschsprachigen Gegenwartslyrikern eine Sonderstellung ein. Als Luxemburger hat er Abstand zu den Lyriktrends deutscher Metropolen und steht zugleich dem Französischen nahe, was Spracheinsprengsel wie auch die Verortung seiner Gedichte zeigen. Jean Krier unternimmt »eine poetische Gratwanderung auf der Sprachgrenze«, so Michael Braun.

Von der Neuerfindung der Sprache Herzens Lust Spiele aus dem Leipziger Verlag poetenladen ist ein authentisches Buch, ein kritisches, ein vielschichtiges Werk, unbarmherzig, ehrlich, ohne Zweifel ein weiteres Meisterwerk. Lèon Rinaldetti, Radio 100, 7 Und sosehr diese Gedichte vom Bewusstsein der Vergänglichkeit, dem Ausgesetztsein handeln, vermeiden sie doch souverän (auch trotzig, auch heiter) jedes Pathos durch Lakonie oder eine kleine ironische Geste. Angelika Overath, Neue Zürcher Zeitung

D        ie Gedichte von Jean Krier sperren sich aller oberflächlichen Behandlung. Sie sind rauh, sie sind widerständig, sie sind völlig kompromisslos. Elise Schmit‚ Lëtzebuerger Land

Jean Krier, 1949 in Luxemburg geboren, studierte Germanistik und Anglistik in Feiburg i. Br. Heute lebt und arbeitet er in Luxemburg. Er schrieb mehrere viel beachtete Gedichtbände und erhielt 2011 den Adelbert-von-Chamisso-Preis.

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Constantin GÜttfert In dieser Wildnis Erzählungen poetenladen, Leipzig 2010 128 Seiten, 16,80 Euro Gebundene Ausgabe isbn 978-3-940691-15-6


D        ie Wildnis ist überall: Sie lauert im Bahnhofscafé, sie verbirgt sich am Ufer

eines trägen Flusses, wo ein junger Mann von den Erinnerungen an familiäre Gewalt gepeinigt wird. Sie liegt in den Augen des Mädchens, das mit lustvoller Begeisterung seine Katze misshandelt. Die Wildnis reicht tief ins Innere der Figuren. Die Sprache deckt Verstörungen auf und liefert suggestive Nahaufnahmen, in denen Realität und Vorstellung verschmelzen.

Wildnis des Inneren Göttferts knapper, klarer, schnörkelloser Stil untermauert die großartig geschilderte Trostlosigkeit der Atmosphären, in denen er seine Figuren agieren lässt. Melek Öztürk, Der Standard Das erinnert mitunter an die surrealen Techniken eines David Lynch und sorgt für jenen Sog, der einen ratlos und rastlos weiterlesen lässt. Angelika Reitzer, Literaturhaus Wien Constantin Göttfert wurde 1979 in Wien geboren. Von 1997 bis 2000 Aus­ bildung zum Lehrer für Englisch und Musikerziehung an der pädagogischen Akademie in Wien. Anschließend Germanistikstudium an der Uni Wien und Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Er erhielt den Wiener Werkstattpreis 2006 und war 2008 Stipendiat beim Klagenfurter Literaturkurs. 2009 erhielt er das Literaturstipendium der Landesregierung Niederösterreich und war Stadtschreiber in Schwaz / Tirol.

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Michael Braun & Michael Buselmeier Der gelbe Akrobat 100 deutsche Gedichte der Gegenwart, kommentiert 2. Auflage poetenladen, Leipzig 2010 368 Seiten, 25,80 Euro Gebundene Ausgabe isbn 978-3-940691-08-8


M        ichael Braun, unübertroffen in der Kenntnis deutscher Gegenwartslyrik, legt

hier zusammen mit dem Lyriker und Publizisten Michael Buselmeier so profund wie verständlich ein Standardwerk vor, das unerlässlich ist für all jene, die ihr Interesse in die Gegenwartsdichtung vertiefen wollen. Dabei kann man neben bekannten Autoren wie Hans Magnus Enzensberger, Volker Braun, Peter Handke und Erich Fried auch weniger bekannte und oft zu Unrecht vergessene Dichter kennenlernen.

Ein Vierteljahrhundert Gegenwartsdichtung

Es sind fast alle namhaften Lyriker des ausgehenden zwanzigsten Jahrhunderts ver­ treten. Mit Kennerschaft und Findigkeit haben die beiden Herausgeber Gedichte ausgewählt, über die es sich nachzudenken und zu reden lohnt. Wulf Segebrecht, Frankfurter Allgemeine Zeitung Die Gedichte sollten ... etwas von einem »guten Schwarzbrot« an sich haben; mit weniger geben sich so unersättliche Lyrikleser wie Braun und Buselmeier nur ungern zufrieden. Und dieses gute Schwarzbrot, in 100 Scheiben serviert, es bekommt auch dem gemeinen Leser. Tobias Lehmkuhl, Süddeutsche Zeitung Michael Braun, geboren 1958 in Hauenstein / Pfalz, lebt als Literaturkritiker in Heidelberg. Er ist Herausgeber mehrerer Lyrik-Anthologien sowie des Deutschlandfunk-Lyrik-Kalenders. Die Zeitschriftenlese im Saarländischen Rundfunk wird seit Mai 1987 von Michael Braun und Michael Buselmeier herausgegeben. Michael Buselmeier, geboren 1938 in Heidelberg, wo er als Schriftsteller, Kritiker und Herausgeber lebt. Er war Mitbegründer der Heidelberger Stadtzeitung Communale. Für sein publizistisches Werk erhielt er unter anderem den ThaddäusTroll-Preis und den Ben-Witter-Preis.


Andreas Altmann Das zweite Meer Gedichte poetenladen, Leipzig 2010 96 Seiten, 15,80 Euro Gebundene Ausgabe isbn 978-3-940691-13-2 Sandra Trojan Um uns arm zu machen Gedichte poetenladen, Leipzig 2009 80 Seiten, 13,80 Euro Gebundene Ausgabe isbn 978-3-940691-10-1


A       ndreas Altmanns neuer Gedichtband zeugt auf eindrucksvolle Weise von der

poetischen Kraft eines Dichters, dessen Themen Vergänglichkeit, Liebe, Fremde und nicht zuletzt die Natur sind. »Ein Markenzeichen ist auch der leise, unaufdringliche, zurückhaltende Ton«, schreibt Franz Hodjak.

Magische Bildkraft ›Das zweite Meer‹ ist ein stilles Meisterwerk. Punkt. Und es sei auch darauf verwiesen, dass der Verlag poetenladen ein handwerklich perfektes und wunderschön gestaltetes Buch daraus gemacht hat. Hansjörg Schertenleib, Dresdner Neueste Nachrichten Entstanden sind wunderbare, synästhetisch flirrende Wort-Aquarelle. Angelika Overath, Neue Zürcher Zeitung Andreas Altmann, geboren 1963 in Hainichen (Sachsen), absolvierte ein sozialpädagogisches Studium und lebt heute in Berlin. Er veröffentlichte sechs Gedichtbände und erhielt unter anderem den Christine-Lavant-Lyrikpreis und den Erwin-Strittmatter-Preis.

M        it dem Gedichtband Um uns arm zu machen legt Sandra Trojan ihr Debüt vor,

das von der Kritik mit Begeisterung aufgenommen wurde. »Eine eminente Begabung«, heißt es. »Kaum zu glauben, dass dieser Band ein Debüt ist.« Oder an anderer Stelle: »Sie kann es einfach. Sie hat es drauf. Sie schreibt Lyrik, die von der ersten bis zur letzten Seite fesselt.«

Eine vollkommen sinnliche Rede

Diese Gedichte sind im richtigen Moment von grotesker Komik und bestechender, poetischer Kraft. mdr Figaro Sandra Trojan wurde 1980 im westfälischen Winterberg geboren und studierte Amerikanistik, Journalistik, AVL und am Deutsche Literaturinstitut. 2010 erhielt sie den Förderpreis für junge Künstlerinnen des Landes Nordrhein-Westfalen.

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K      atharina Bendixen beschreibt in ihrem Erzählband beklemmende Alltags­

situationen, in denen Vertrautes und Abgründiges nebeneinander stehen. Da wird ein Urlaub in Mittelnorwegen zum Horrorszenario, der Nachwuchs überschwemmt das Familienhaus wie eine Rattenplage, und im Kellerlabyrinth einer anonymen Firma reihen sich Bestattungsräume für die Angestellten.

Subtile Bilder des Verlustes Ein bemerkenswertes Debüt. Katharina Bendixens Stil ist pointiert und schnörkellos. Szenen werden verdichtet und entwickeln sich zu Dramen. Deutschlandfunk, Büchermarkt Katharina Bendixen, geboren 1981 in Leipzig, wo sie als Autorin und Journalistin lebt. Sie studierte Buchwissenschaft und Hispanistik in Leipzig und Alicante. Für ihre Erzählungen erhielt sie mehrere Stipendien, unter anderem das Aufenthaltsstipendium auf Schloss Solitude, und mehrere Preise, so den erostepost-Literaturpreis und den Würth-Literaturpreis.

F    ünfundzwanzig Autoren geben Auskunft zum Gedicht und lassen den Leser

am Entstehungsprozess teilhaben. Die Beiträge reichen vom autobiographischen Bericht über das Werkstattprotokoll bis zum lyrischen Fragment. Zahlreiche Gedichtbeispiele ergänzen die Umkreisungen.

Wegwarten moderner Dichtung Die Lektüre wird zum Blick über die Schulter des Schreibenden, durch den der Leser beobachten und nachvollziehen kann, wie sich aus zunächst undifferenzierten Gedanken- und Assoziationsgebäuden nach und nach einzelne Bilder, Motive und schließlich Gedichtzeilen herausschälen. Anna Ertel, Zeichen & Wunder Jan Kuhlbrodt, geboren 1966 in Chemnitz, lebt als Schriftsteller, Dozent und Herausgeber in Leipzig. Jürgen Brôcan, geboren 1965, lebt als Schriftsteller, Literaturkritiker und Übersetzer aus dem Englischen und dem Französischen in Dortmund. 20


Katharina Bendixen Der Whiskyflaschenbaum Erzählungen poetenladen, Leipzig 2009 132 Seiten, 15,80 Euro Gebundene Ausgabe isbn 978-3-940691-07-1 Jürgen Brôcan & Jan Kuhlbrodt (Hg.) Umkreisungen 25 Auskünfte zum Gedicht poetenladen, Leipzig 2010 192 Seiten, Euro 15,80 Euro Klappenbroschur isbn 978-3-940691-11-8


David Lerner Die anmutige Kurve eines Marschflugkörpers Gedichte (deutsch / englisch) Übersetzt von Ron Winkler poetenladen, Leipzig 2008 144 Seiten, 12 Euro Klappenbroschur isbn 978-3-940691-04-0 Carola Gruber Alles an seinem Platz 66 mögliche Geschichten Prosa poetenladen, Leipzig 2008 80 Seiten, 13,80 Euro Gebundene Ausgabe isbn 978-3-940691-06-4


V       ielleicht war er das, David Lerner, ein »Ezra Pound des Untergrunds«. Sehr

wahr­scheinlich, dass in ihm ein Rimbaud glühte, ein Whitman, ein Ginsberg, ein Travis Bickle. Ein Dichter, der im San Francisco der 80er Jahre seine Bahnen zog – als Existenz zwischen freiwilligem Outcast und erzwungenem Desperado. Und dessen Gedichte einen Strom erzeugten aus dem Sternenstaub der Utopie und den Schlacken eines Lebens am Abgrund. Gedichte, die wie »Kung-Fu« sind. (Ron Winkler, Übersetzer des Bandes)

Ezra Pound des Untergrunds Mit der zweisprachigen Gedichtauswahl ist dem poetenladen ein großer Wurf gelungen. Michael Zwarg, Freie Presse Lerners Sprache tanzt einen Wahnsinnstango, voll assoziativer Ausfallschritte und fernab eines Mainstreams artifizieller Kaffeekränzchen. Simone Kornappel, Titelmagazin David Lerner wurde 1951 in New York geboren und starb 1997 in San Francisco an einer Überdosis Heroin.

A       uf spielerische Weise verwandelt Carola Gruber die Welt in Literatur und

lässt in ihren 66 möglichen Geschichten Leben und Schreiben eins werden. Indem sie erzählt, was und wie man erzählen könnte, gelingt ihr eine eigene, neue Form von Texten hoher erzählerischer Qualität. Alles an seinem Platz gleicht einer raffinierten Philosophie des Schreibens, die so anregend wirkt, dass vieles zum Ausprobieren reizt.

Einladung an den Möglichkeitssinn

›Alles an seinem Platz‹ ist eine Hommage an die Vielfältigkeit des Schreibens, eine huldund lustvolle Verbeugung vor den unendlich scheinenden Möglichkeiten des Erzählens. Martin Spieß, Financial Times Deutschland Carola Gruber, geboren 1983 in Bonn, studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim, Berlin und Montreal. Alles an seinem Platz ist ihr erstes Buch. 23


N       eunzehn junge Autoren erzählen von großen und kleinen Momenten des Alltags in der Großstadt. Die Geschichten laden ein, die Metropole in ihren unter­schied­ lichen Facetten zu entdecken. Wir erleben den Kiez, das Stammcafé, die Vorstadt, Reisen nach Paris, Spaziergänge mit Chaplins Spazierstock und Autofahrten mit Bob Dylan im Beinbereich.

Urbanes Lebensgefühl junger Autoren

Moderne Autoren leben in Großstädten, moderne Geschichten spielen in Großstädten. Die Großstadt ist ebenso Spiegel einer rasanten, oberflächlichen, technisierten Welt wie Fluchtpunkt in Anonymität oder Ort von Aufbruch und Veränderung. Katharina Bendixen aus dem Vorwort Dieses Buch hat Zugriff auf den Leser. Wie eine Großstadt, wenn man sie zu sehr an sich ranlässt. Die Welt

F     ünfzehn deutschsprachige Autoren bieten spannungsgeladene Krimis, deren

Spektrum vom klassischen Plot bis zu Formen heutigen Erzählens reicht. Man begegnet dem Serienkiller oder der betrogenen Ehegattin – und es gibt Geschichten, die ganz ohne Leiche auskommen. Kleinster gemeinsamer Nenner ist die Spannung, das, was Patricia Highsmith Suspense nannte.

Spannungsgeladene Kurzkrimis Kurzweilig geht es zu in den Kriminalgeschichten, die die Autorin Christiane Geldmacher in ihrer Anthologie ›Hell‘s Bells‹ versammelt hat. Joachim Feldmann, Am Erker Der Band bietet neben Neuentdeckungen Geschichten namhafter Krimiautoren wie Norbert Horst, Carlo Schäfer, Henrike Heiland, Sabina Altermatt, Dieter Paul Rudolph oder Michael Theurillat. Die Herausgegeberin Christiane Geldmacher ist freie Autorin und Journalistin. Sie veröffentlicht Kriminalkurzgeschichten, Essays und Kolumnen und wurde mehrfach für ihre Krimikurzgeschichten ausgezeichnet. 24


Katharina Bendixen (Hg.) Quietschblanke Tage, spiegelglatte Nächte Großstadtgeschichten poetenladen, Leipzig 2008 160 Seiten, 12 Euro Klappenbroschur isbn 978-3-940691-01-9 Christiane Geldmacher (Hg.) Hell‘s Bells Kriminalgeschichten poetenladen, Leipzig 2008 176 Seiten, 13 Euro Klappenbroschur isbn 978-3-940691-02-6



D      as Literaturmagazin poet erscheint halbjährlich im poetenladen Verlag. Auf

mehr als 250 Seiten gibt der poet Einblick in die junge Literaturszene. Für sein »beispielhaftes Konzept zur Förderung der jungen Literatur« wurde das Magazin 2010 mit dem Calwer Hermann-Hesse-Preis ausgezeichnet. Der poet wird gefördert durch den Deutschen Literaturfonds e.V. (2009) sowie durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.

poet literaturmagazin Eine verblüffende Mischung aus Newcomern und bekannten AutorInnen präsentiert verschiedene Generationen und Stile auf hohem Niveau. Am Erker Eva Demski kritisiert im Gesprächsteil des Heftes poet nr. 4 die so genannte Wettbewerbsprosa, die nicht sehr wagemutig sei. Für Kurt Drawert besteht trotz aller Skepsis gegenüber dem flüchtigen Medium Internet die Chance, dass gute Literaturseiten zum Blick in die Originale verführen. Dem Lyriker Ron Winkler dient das Netz als »Boulevard und Unterhaltungsdusche, Anzapfraum und Elektro­enzephalograph. Es ist immer da.« Bringt man auf den Punkt, was aus den Gesprächen der Ausgabe poet nr. 5 heraus­ zuhören ist, darf man sagen, der Glaube ans gedruckte Wort ist ungebrochen. Gespräche mit Jo Lendl, Urs Engeler, Thorsten Ahrend und Axel Dielmann. Literatur von Sylvia Geist, Norbert Hummelt, Andreas Altmann, Tom Schulz, Andre Rudolph, Hendrik Jackson, Daniela Danz, Olaf Schmidt und vielen anderen. Autoren, die seit Jahrzehnten im Literaturleben stehen, äußern sich in poet nr. 6 zur literarischen Entwicklung und zur jungen Literatur. »Die Zeiten sind miserabel«, sagt Dagmar Nick. Urs Widmer bringt die Frage nach dem gegenseitigen Interesse auf den Punkt: »Jeder ist mit seiner eigenen Generation beschäftigt.« Friederike Mayröcker spricht über das Schreiben als »einziges Überlebensmittel«. Auch Reiner Kunze und Gerhard Zwerenz geben Auskunft über die Bedeutung des Schreibens. poet nr. 7 bietet ein Dossier argentinischer Lyrik, das von Timo Berger zusammengestellt wurde. In der Prosa kommen sechs junge Autoren zu Wort, die bereits durch Preise auf sich aufmerksam machten. Als klassischer Kontrapunkt gesellt sich Anna Maria Ortese dazu, aus dem Italienischen übertragen von C. W. Aigner. Ein weiteres Highlight sind Gedichte von Kathrin Schmidt und ein Gespräch mit der Autorin. 27



poet nr. 8 präsentiert namhafte Autoren, die ihren Ursprung außerhalb des deutsch­ sprachigen Raums haben: Ilija Trojanow, Jan Faktor, die koreanische Bestseller­ autorin You-Il-Kang, María Cecilia Barbetta und Luo Lingyuan kommen zu Wort. Alexander Nitzberg stellt neue russische Lyrik in einem umfangreichen Dossier vor. Der Prosateil bietet Geschichten und Auszüge aus längeren Erzählungen junger deutscher Autoren. Inzwischen hat Leipzig mit dem poeten neben der EDIT eine zweite Literaturzeitschrift von Rang. Der poetenladen hat sich zu einem der wichtigsten Literaturportale Deutschlands im Internet entwickelt. Verband deutscher Schriftsteller, Sachsen poet nr. 9 stellt niederländische Dichter vor in einem Dossier von Jürgen Nendza. In bewährter Form sorgen die drei Gs (Gedichte – Geschichten – Gespräche) für eine Mischung anspruchsvoller Literatur von jungen wie etablierten Autoren. Das Cover des poeten stellt immer wieder neu einen Dichter in Kombination mit einem Buch dar, das mal Boulevard, mal Tisch, mal Klippe sein kann.

M       it der zehnten Ausgabe begeht der poet ein kleines Jubiläum. In gewohnter

Qualität werden junge Autoren und renommierte Dichter mit Geschichten und Gedichten präsentiert. Daneben geben sechs Autorengespräche unter anderem mit Isabel Allende, Björn Kuhligk, Peter Kurzeck und Uljana Wolf Auskunft über die Bedeutung von Orten für das Schreiben. Dazu gibt es eine Auswahl neuer englischer Lyrik, zusammengestellt von Hans Thill.

Der poet erscheint halbjährlich im poetenladen. Er ist auch im Abonnement (zwei Ausgaben pro Jahr) für 16 Euro erhältlich. poet nr. 4 poet nr. 6 poet nr. 8 poet nr. 10 Leipzig, Frühjahr 2008 Leipzig, Frühjahr 2009 Leipzig, Frühjahr 2010 Leipzig, Frühjahr 2011 176 Seiten, 8,80 Euro 208 Seiten, 8,80 Euro 256 Seiten, 8,80 Euro 272 Seiten, 9,80 Euro isbn 978-3-940691-00-2 isbn 978-3-940691-09-5 isbn 978-3-940691-16-3 isbn 978-3-940691-25-5 poet nr. 5 Leipzig, Herbst 2008 192 Seiten, 8,80 Euro isbn 978-3-940691-05-7

poet nr. 7 Leipzig, Herbst 2009 236 Seiten, 8,80 Euro isbn 978-3-940691-12-5

poet nr. 9 Leipzig, Herbst 2010 272 Seiten, 9,80 Euro isbn 978-3-940691-19-4

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poet nr. 11 Leipzig, Herbst 2011 ~250 Seiten, 9,80 Euro isbn 978-3-940691-27-9


Was den poetenladen von anderen Seiten abhebt, ist die Mischung: Da gibt es sowohl erfahrene Schriftsteller – Hans-Ulrich Treichel ist vertreten – als auch jüngere –  Ron Winkler oder Ulrike Sandig zum Beispiel – bis hin zu denen, die noch keine Veröffentlichungen haben, aber vielleicht bald schon in aller Munde sind. Deutschlandfunk

Stimmen Der poet ist, wie alles aus dem Haus, liebevoll gestaltet vom wunderbaren neuen poetenladen Verlag. wdr Founded in 2005 in Leipzig, the poetenladen pursues a consistent, editorially supervised concept. It is among the liveliest and most visited websites for new German-language and, increasingly, also international literature. Frankfurt Book Fair and German Foreign Office, über:blick Der derzeit umtriebigste und innovativste Lyrik-Verlag Deutschlands ist der Leipziger poetenladen. Der Freitag Der Poetenladen ist wunderbar. Er erinnert mich an die elektronische Ausgabe eines lyrischen Kramladens alter Zeit: überall kleine Entdeckungen, noch ein Bonbon, das ausgepackt werden will, hier das kritische Guckloch eines Dichters auf einen anderen, dort noch eine Tonspur, der man folgen will. Jan Koneffke

Ausblick 2011 Christian de Simoni Den Monsun abwarten, Roman Gebundene Ausgabe, 19,80 Euro isbn 978-3-940691-26-2 In Planung sind zudem ein Erzählband von Katharina Bendixen sowie die ersten Titel einer neuen Lyrikreihe. 30


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poetenladen Verleger:  Andreas Heidtmann Blumenstraße 25 04155 Leipzig Germany Fon:  +  49  (0)341  –  9939647 Fax:  +  49  (0)341  –  6407314 im Internet verlag@poetenladen.de www.poetenladen.de www.poet-magazin.de www.poetenladen-der-verlag.de Bestellungen über den Verlag portofreier Sofortversand www.poetenladen.de/shop Buchhändlerrabatt Oder IBU,  Libri,  KNV

Programmgestaltung:  Filib Walter Autorenportraits von Walter Melzner,  alle anderen Illustrationen von Miriam Zedelius.


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