pip Praktische Implantologie und Implantatprothetik - Heft 3 - Mai 2018

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ISSN: 1869-6317 Magazin für die implantologische Praxis 9. Jahrgang 2018 Heft 3 | Mai 2018 14 € • www.pipverlag.de

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Praktische Implantologie und Implantatprothetik

kurz & schmerzlos: Die Bedeutung des Implantationszeitpunktes pip Fotostory Oral Reconstruction Global Symposium Osteology Symposium


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Miteinander zum Erfolg


so viel vorweg

Liebe Leserin, lieber Leser, bei Gastrednern auf internationalen Zahnmedizin-Kongressen frage ich mich bisweilen, wie so manches Marketing-TschakaTschaka in die mir bekannten, doch eher mittelständisch geprägten und tendenziell konservativen Zahnarztpraxen und -labors übertragen werden sollte. Dr. Marc Thom, studierter Humanmediziner, Psychologe und heute Global Senior Business Development Manager bei Sony, wie auch Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx haben mich in diesem Frühjahr jedoch nachhaltig beeindruckt und zum Weiterdenken angeregt. Beide sind nicht nur auf der Höhe der Zeit, sondern beruflich bedingt immer schon einen Schritt weiter, und so hätte man von ihnen umso mehr das Hohelied der totalen Digitalisierung erwarten können. Nur brachten die beiden zukunftsorientierten Redner ganz neue Klänge ins Spiel: Auf einmal war von „Achtsamkeit“ die Rede, von einer „gewissen Revision digitaler Prozesse“, von „digitaler Depression als Ausdruck verloren gegangener Verbindungen inmitten globaler Interkonnektivität“ und dem Verlangen sich „zu diskonnekten und die Flut der Informationen auf das Nützliche zu selektieren“. Mich traf bei den Ausführungen der beiden Gastredner deutlich wie nie zuvor die Erkenntnis, dass digitale Technik in die völlig falsche Richtung läuft, wenn sie nur als Modell zur Rationalisierung, zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung gesehen wird statt zur Verbesserung von Qualität. Wenn dereinst Roboter die Medikamentenausgabe im Krankenhaus erledigen, sollte die Krankenpflegekraft nicht wegrationalisiert werden, sondern endlich die Zeit haben, zehn Minuten ohne Hetze die Hand einer ängstlichen Patientin zu halten. Wenn der digitale Arbeitsfluss Ihre Praxis künftig doppelt so effizient macht, sollten Sie nicht Ihr Pensum verdoppeln, sondern die Zeit für das vorbereitende Gespräch mit Ihrem Patienten – und für Ihre Familie und Freunde nutzen. Und nun konnekten Sie mal schön mit Ihrer neuen pip! Ihre

Marianne Steinbeck

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pip auf einen blick

03 so viel vorweg Editorial 05 pip auf einen Blick Inhaltsverzeichnis

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08 pip fallstudie I.-M. Borrmann, U. Markmann: Implantate und chronische Parodontitis

12 pip fallstudie Gerhard Reif, Philipp von der Osten: Ein klar definierter Fahrplan zwischen Praxis und Labor als Schlüssel zum Therapieerfolg

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20 kurz & schmerzlos Die Bedeutung des Implantationszeitpunktes 44 tipp in pip Aus der Praxis für die Praxis

46 57 pip comic Neulich in der Praxis Drs. Gestern und Heute 46 pip fotostory P. Randelzhofer: Ersatz mehrerer Zähne nach Sportunfall – Teil 2

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58 pip system serie M. Erbshäuser: Behandlung komplexer vertikaler und horizontaler Knochendefekte mit patientenindividuell gefrästen allogenen Knochenblöcken

54 pip hat recht T. Ratajczak: M & A im Gesundheitswesen

58 Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018

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pip auf einen blick

pip fragt 64 C. Weiss: Strategische Expansion statt Ausverkauf 66 R. Fangmann: Intraorales Scannen: Ein echter Game-Changer

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68 S. Weber: Implantologische Prominenz in Las Vegas 70 J.-W. Vaartjes: Eine smarte Lösung für vielseitige Restaurationen

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72 M. Kirste: Jeder Implantologe sollte ein Ostell nutzen!

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pip produktreport 73 Frischer Wind auf dem Dentalmarkt 74 Doppelt hält besser 76 copaSky – kurz und gut

pip perspektivwechsel 78 Früherkennung von Seltenen Erkrankungen über orale Erscheinungsformen 80 Eine Branche im Wandel: Teil 1 – Der Zahnarzt

82

pip vor ort 82 Ewig jung 84 Zukunft entsteht, wenn Beziehungen gelingen 86 Wir lieben den direkten Draht zu Ihnen!

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88 Masterkurs Gewebemanagement 90 Implantologie und Augmentation – Klinik versus Praxis

94

92 Königsdisziplin Weltsymposium 94 Digitale Zahnmedizin interdisziplinär 95 Ein neuer Bicon Study Club 96 Weichgewebsmanagement kompakt und intensiv 97 Startschuss für Starter

98 pip impressum Wir stehen hinter pip 98 pip experten Editorial Advisory Board

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pip fallstudie

Implantate und chronische Parodontitis Igor-Michael Borrmann, Ulrike Markmann Bei Patienten mit chronischer Parodontitis Implantate zu setzen, erfordert ein genau abgestimmtes Vorgehen. Besonders die Bestimmung der Risikofaktoren, die Aufklärung und aktive Einbindung der Patienten sowie ein umsichtiges Vorgehen sind dabei von großer Bedeutung für den langfristig stabilen Erfolg einer implantatprothetischen Behandlung. Der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V 2016) zufolge nimmt die Zahl der Menschen mit Parodontalerkrankungen in Deutschland weiter ab. Dennoch ist jeder zweite jüngere Erwachsene von einer parodontalen Erkrankung betroffen, eine moderate Parodontitis weisen 42 Prozent auf. Jeder Zehnte leidet an einer schweren Form der Parodontitis. In der Altersgruppe der 65- bis 74-Jährigen ist bereits jeder Fünfte betroffen. Ab 75 Jahren haben schließlich neun von zehn Menschen eine moderate bis schwere Form einer Parodontopathie [2]. Die weitgehende Übereinstimmung der Erreger einer Periimplantitis mit einer chronischen progressiven Parodontopathie ist nachgewiesen [3]. Die allgemeine Prävalenz der Periimplantitis wurde von Mombelli et al. (2012) mit 20 Prozent aller Implantatpatienten und 10 Prozent aller Implantate beschrieben [4]. Schlechte Mundhygiene, Parodontopathien, Diabetes und Rauchen stellen dabei gravierende Risikofaktoren bei der Entstehung dieser periimplantären Erkrankungen dar [5]. Eine Behandlung der chronischen Parodontitis muss in jedem Fall einer Implantation vorausgehen. Die anschließende Eingliederung der Patienten in ein regelmäßiges Recall-Programm scheint ein unverzichtbarer Bestandteil für eine erfolgreiche Implantatbehandlung bei Patienten mit chronischer

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Parodontitis zu sein [6]. Eine regelmäßige Reinigung ist daher unumgänglich, da ein hoher Plaqueanteil zusätzlich das Risiko einer Periimplantitis steigert [7]. Eine ausführliche präoperative Aufklärung ist besonders bei komplexen Fällen zwingend notwendig.

Patientenfall Die 48-jährige Patientin stellte sich in der Praxis mit dem Wunsch vor, ihr parodontal geschädigtes Gebiss sanieren und eine festsitzende Versorgung anfertigen zu lassen. Der bisherige Behandler hatte ihr herausnehmbaren Zahnersatz empfohlen. Sie erklärte, sie habe schon seit langer Zeit Probleme mit dem Zahnfleisch, regelmäßiges Zahnfleischbluten und Knochenrückgang. Seit einem Jahr habe sie das Rauchen eingestellt. Im Befund und in der Röntgendiagnostik waren die Zähne 11, 16, 17, 22, 24, 26, 27 sowie 47, 46, 45, 35 und 36 nicht erhaltungswürdig (Abb. 1, 2). Ursache hierfür war die chronische Parodontitis aufgrund schlechter Mundhygiene und starken Tabakkonsums. Nach einer professionellen Zahnreinigung und einer ausführlichen Therapiebesprechung mit der Patientin erfolgte die atraumatische Extraktion dieser Zähne. Es wurde zur Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


pip fallstudie

Abb. 1

Abb. 2 Abb. 1, 2: Ausgangsbefund.

besseren Planung der späteren Implantation bei reduziertem Knochenangebot ein DVT angefertigt.

gesundheit, die Osseointegration der Implantate und den Erhalt der eigenen Zähne sowie des Zahnersatzes.

Der insuffiziente Zahnersatz wurde entfernt, um die noch erhaltungswürdigen Zähne zu therapieren. Die insuffiziente Wurzelfüllung an Zahn 43 wurde revidiert, dieser Zahn mit einem Stift und die Zähne 14, 23, 25 konservierend versorgt. Ein Langzeitprovisorium über die Zähne 14 bis 25 wurde im Oberkiefer eingegliedert.

Regelmäßige parodontale Nachbehandlungen sind stets erforderlich, um stabile Ergebnisse zu bekommen. Eine langfristige Eingliederung in ein strenges Recall-Programm (alle drei Monate) hat sich nach Abschluss der aktiven Parodontaltherapie als günstig erwiesen.

Parodontaltherapie Im Zuge der sich anschließenden Parodontaltherapie wurde in der Anfangsphase ein Keimtest durchgeführt. Aufgrund des Testergebnisses wurde eine geschlossene Parodontaltherapie unter

Da nur bei vorangegangener Parodontalbehandlung eine Implantation sinnvoll ist, wurde die implantologische Versorgung zwei Monate zeitverzögert durchgeführt. Die Auswahl des geeigneten Implantatsystems ist hier vor allem hinsichtlich der Hygienefähigkeit wichtig. Die Wahl fiel auf das Astra Tech Implant System, vor allem wegen seiner konischen Innenver-

Abb. 3: Implantation eines kurzen Implantats in regio 36 (Astra Tech Implant System).

Abb. 4: Röntgenbild nach Implantation.

Gabe des van-Winkelhoff-Cocktails (3 x 500 mg/d Amoxicillin und 3 x 400 mg/d Metronidazol) im Sinne einer Full Mouth Desinfection durchgeführt. Der Patientin wurde empfohlen, zweimal täglich eine Spülung mit 0,2-prozentiger Chlorhexidinlösung durchzuführen und die Zahnbürste zu wechseln. Die ausführliche Motivation und Instruktion der Patientin zur besseren Mundhygiene waren Voraussetzung für die Langzeitstabilität der MundPraktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018

bindung und der Möglichkeit des Platform Switching. Die Konusverbindung verhindert einen Austritt von Flüssigkeit aus dem Inneren des Implantats und reduziert dadurch das Risiko einer Periimplantitis. Das Platform Switching vergrößert den Abstand zu den Nachbarstrukturen, wodurch mehr Volumen für das periimplantäre Weichgewebe entsteht und das Risiko einer periimplantären bakteriellen Infektion gemindert wird.

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pip fallstudie

Chirurgische Behandlung

Recall-Programm

Die implantatchirurgische Therapie umfasste einen beidseitigen externen Sinuslift mit zeitgleicher Insertion von jeweils zwei Implantaten. Es wurde mit autologem Knochen vermischtes Knochenersatzmaterial eingebracht und mit einer Membran gedeckt.

Nach der Behandlung wurde die Patientin axiographisch vermessen. Mithilfe der so gewonnenen Messwerte und einem Zentrikregistrat wurde eine Schiene mit Eckzahnführung hergestellt, um eine übermäßige, einseitige Belastung des Kausystems langfristig zu vermeiden.

Im Unterkiefer wurden sechs Implantate so platziert, dass ein großes Abstützungspolygon erzielt werden konnte. Aufgrund des hohen vertikalen Knochenverlusts wurden im dritten Quadranten kurze Implantate der Längen 8 mm und 6 mm eingebracht (Abb. 3). Die Implantation (Abb. 4) erfolgte mit einer Bohrschablone zur prothetisch und chirurgisch exakten Platzierung der Implantate.

Die Patientin wurde in ein engmaschiges Recall-Programm (drei Monate) entlassen, um Entzündungen und Reinfektionen durch kritische Nachuntersuchungen, verbunden mit professioneller Reinigung, frühzeitig zu erkennen und zu therapieren. Dies diente auch der Überprüfung und Remotivation der Patientin, um eine sehr gute tagtägliche Mundhygiene zu gewährleisten. Die regelmäßige Anfertigung von Kontrollröntgenbildern

Abb. 5: Intraorale Situation bei Abutmenteinprobe im Unterkiefer.

Abb. 6: Gerüstanprobe im Unterkiefer.

Prothetische Behandlung Nach einer Einheilphase von drei Monaten und der Keimreduktion durch eine gründliche professionelle Zahnreinigung erfolgte die Freilegung der Implantate im Unterkiefer. Durch die Verwendung eines Langzeitprovisoriums konnte eine ideale Bisslage erreicht und über Monate perfektioniert werden. Nach einer erfolgreichen Gerüstanprobe wurde im dritten Quadranten eine implantatgetragene Brücke auf kurzen Implantaten eingegliedert, im vierten Quadranten eine implantatgetragene Brücke mit einem mesialen Anhänger inseriert (Abb. 5, 6). Sechs Monate später erfolgte die Freilegung der Implantate im Oberkiefer. Eine konventionell zementierte Verbundbrücke konnte dank des systematischen Vorgehens bei der parodontalen Behandlung und der sehr guten Patientenmitarbeit eingegliedert werden (Abb. 7). Eine Verbundbrücke zeigt sich als gute Möglichkeit, erhaltungswürdige Zähne langfristig in den Zahnersatz zu integrieren. Die Deutsche Gesellschaft für Implantologie (DGI) gab auf der Basis von sechs Studien im Jahr 2011 eine gute Prognose für die Versorgung mit einer sowohl zahn- als auch implantatgetragenen Brücke an: 70,2 bis 85,1 Prozent nach zehn Jahren. Die festsitzende Versorgung ermöglicht besonders bei Parodontitispatienten eine gute Hygienefähigkeit des Zahnersatzes [1].

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Abb. 7: Verbundbrücke Oberkiefer bei Fertigstellung auf dem Arbeitsmodell.

ist unumgänglich und besonders wichtig zur Früherkennung von entzündlichen Prozessen (Abb. 8, 9).

Langzeitergebnisse Acht Jahre postoperativ zeigte sich eine stabile Gebisssituation bei hoher Patientenzufriedenheit (Abb. 10), röntgenoloPraktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


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Abb. 8: Verlaufskontrollröntgenbild nach fünf Jahren postoperativ.

Abb. 9: Verlaufskontrollröntgenbild nach acht Jahren postoperativ.

Abb. 10: Dokumentation der Bisssituation nach acht Jahren.

gisch ein kräftiger kortikaler Knochen sowie eine gute Regeneration der Knochentaschen, die besonders auch in regio 33/32 sowie in regio 14/15 nachweisbar ist.

Fazit Die Behandlung von Patienten mit chronischer Parodontitis kann demnach bei sehr guter Vorbehandlung, engmaschigem Recall und guter Mundhygiene mit festsitzendem Zahnersatz auf Implantaten erreicht werden. Patienten mit behandelter Parodontitis haben eine nur leicht verminderte Langzeitprognose der Implantate zu erwarten. Die konsequente Extraktion nicht erhaltungswürdiger Zähne und die Behandlung von

K Studium der Zahnheilkunde in Würzburg K 1990 Gründung der Praxisklinik Kornwestheim K 2009 Master of Science in Oral Implantologie K 2017 Master of Science in Parodontologie K 2000 Gründung eines Fortbildungszentrums für Zahnärzte

Dr. med. dent. Igor-Michael Borrmann, M.Sc. Oral Implantologie, M.Sc. Parodontologie

K info@drborrmann.de K www.drborrmann.de

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vorhandenen Entzündungen sind für eine gute Osseointegration der Implantate essentiell. Die Verwendung von kurzen Implantaten mit angemessenem Durchmesser ermöglicht bei stark reduziertem Knochenangebot eine implantatgestützte Versorgung. Die 11. Europäische Konsensuskonferenz (EuCC) liefert hier ein Update zum Umgang mit kurzen Implantaten bei reduziertem Knochenangebot. Kurze Implantate mit sechs bis acht Millimetern sind eine verlässliche Therapieoption gegenüber den Risiken bei der Anwendung von aufwendigen augmentativen Verfahren. K

Scan mich – Literatur oder Tel.: 08025/5785 E-Mail: leser@pipverlag.de

K Studium der Zahnheilkunde in Freiburg K Seit 2015 angestellt in der Praxis Dr. Borrmann K Schwerpunkte Implantologie, Endodontie, Ästhetische Zahnheilkunde Dr. med. dent. Ulrike Markmann K info@drborrmann.de K www.drborrmann.de

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pip fallstudie

Abb. 1

Ein klar definierter Fahrplan zwischen Praxis und Labor als Schlüssel zum Therapieerfolg Gerhard Reif, Philipp von der Osten Die implantologische Sofortversorgung des zahnlosen Kiefers hat in den vergangenen Jahren einen hohen Zuspruch erfahren und wird im Praxisalltag immer häufiger vorgenommen. Es bedarf der fundierten Erfahrung und der guten Abstimmung zwischen Praxis und Labor. Gute Erfolgsraten und eine hohe Patientenzufriedenheit werden beschrieben. Das Autorenteam sensibilisiert für das stringente Einhalten eines definierten Protokolls als Schlüssel zur erfolgreichen Therapie. Die Vorteile der Sofortversorgung im zahnlosen bzw. zahnlos werdenden Kiefer mit einer festsitzenden implantatgetragenen Versorgung sind vielfältig. An primärer Stelle steht der Patientenkomfort, welcher die Akzeptanz der Therapie deutlich erhöht.

Der Patient erhält innerhalb eines Tages einen festen, funktionsfähigen und ästhetisch adäquaten Zahnersatz. Das ist für viele ein maßgebliches Argument für eine Implantattherapie. Je nach Hersteller unterscheiden sich die Sofortversorgungskonzepte insbesondere bei der prothetischen Versorgung. Sic invent bietet mit „Safe on Four“ ein modernes Konzept, bei dem abgewinkelte Aufbauten ein hohes Maß an prothetischer Freiheit bieten. Ergebnis ist eine stabile transgingivale Plattform, über die alle weiteren prothetischen Maßnahmen erfolgen. Besonderheiten sind das schlanke Design der Aufbauten, die konischen Halteschrauben und das verstärkte Schraubengewinde. Anhand eines Patientenfalles werden die Schritte bei einer Sofortversorgung nach dem „Safe on Four“-System dargestellt.

Ausgangssituation

Abb. 2

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Abb. 1, 2: Angstpatient mit nicht erhaltungsfähigen Zähnen im Oberkiefer. Es soll versucht werden, die Unterkieferzähne zu erhalten.

Der 53-jährige Patient konsultierte das Behandlungsteam aufgrund des hohen Lockerungsgrades der Zähne im Ober- und Unterkiefer (Abb. 1, 2). Bei der ersten klinischen Untersuchung zeigte sich ein parodontal stark vorgeschädigtes Gebiss. Die radiologische Diagnostik bestätigte den Verdacht, dass keiner der Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


pip fallstudie vorhandenen Zähne im Oberkiefer für die konventionelle Verankerung einer prothetischen Versorgung geeignet war. Während des Beratungsgesprächs wurde klar, warum es bei dem Patienten im relativ jungen Alter zu dieser desolaten Situation gekommen ist. Zahnarztangst. Er vermied seit Jahren jedweden Zahnarztbesuch. Eine solche Tatsache muss bei der Behandlungsplanung Beachtung finden. Es sollte ein komfortabler Weg mit geringem Aufwand gewählt werden. Die Zahl der Behandlungssitzungen ist auf ein Minimum zu reduzieren, um den Patienten keinem zusätzlichen Stress auszusetzen. Zudem ist es aber wichtig, den Patienten von der Dringlichkeit eines regelmäßigen Recalls nach einer Implantattherapie zu überzeugen. Im Rahmen der Compliance beendete der Patient mit Beginn der Therapie das Rauchen.

Behandlungsplan Die Sofortimplantation und Sofortversorgung (Safe on Four) war für den Patienten ideal und wurde von ihm akzeptiert. Der Oberkiefer sollte mit sechs Implantaten prothetisch versorgt werden. Die Vorteile dieses Konzeptes sind der verringerte chirurgische Aufwand, die überschaubaren Kosten, die hohe Vorhersagbarkeit sowie die festsitzende Sofortversorgung. Dank anguliert eingebrachter Implantate im posterioren Bereich des Kiefers können kritische anatomische Strukturen geschont, ortsständiger Knochen maximal genutzt und knochenaufbauende Maßnahmen weitestgehend vermieden werden. Die provisorische Sofortversorgung sowie die gaumenfreie, bedingt abnehmbare definitive Versorgung gewähren einen hohen Patientenkomfort.

Reiselabor für Vor-Ort-Präsenz Das Behandlungsteam agiert bei einer Sofortversorgung des zahnlosen Kiefers nach einem klaren „Fahrplan“, bei dem „experimentelle“ Wege ausgeschlossen sind. Zum Konzept gehört, dass der Zahntechniker zum Zeitpunkt der Sofortversorgung mit seinem „Reiselabor“ in der Praxis ist und vor Ort die temporäre Versorgung erstellt.

Chirurgischer Eingriff Planung Abb. 3a: Inserierte anteriore Implantate (Sicmax, Sic invent).

Um die Position der Implantate exakt definieren zu können, erfolgte eine digitale Planung. Hierfür wurden Situationsmodelle angefertigt und entsprechend einer Bissregistrierung in den Artikulator gebracht. Zudem wurde ein DVT erstellt. Nach dem Zusammenführen der Datensätze erfolgte eine dreidimensionale Planung der Implantatpositionen.

Vorbehandlung

Abb. 3b: Schräges Einbringen eines posterioren Implantates.

Der Patient konsultierte am Morgen des Behandlungstages die Praxis und sollte am Abend mit einem festsitzenden Interimsersatz die Praxis verlassen. Die Behandlung erfolgte unter Sedierung. Zunächst wurde der Kieferkamm freigelegt und die vorhandenen Zähne unter Schonung der anatomischen Strukturen entfernt. Die Alveolen wurden gründlich kürettiert und entzündliches Gewebe entfernt.

Abb. 3c: Sechs inserierte Implantate im zahnlosen Kiefer.

Abb. 4: Aufgesteckte Übertragungskappen für die Überabformung.

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pip fallstudie

Abb. 5b

Abb. 5a

Abb. 5a, b: Gingivaformer dienen als Basis für das Bissregistrat aus Silikon.

Implantatinsertion Nach der Freilegung des Knochens wurde das Knochenangebot evaluiert und die sechs Implantate (Sicmax, Sic invent) direkt in die Alveolen inseriert (Abb. 3). Durch ein schräges Positionieren der beiden distalen Implantate sind der ortsständige Knochen optimal genutzt und die Sinushöhle geschont worden. Die Alveolen wurden geglättet, um die prothetische Versorgung auf Zahnfleischniveau fertigen zu können. Vorteil des verwendeten Instrumentariums (Sic invent) ist, dass die Knochenspäne während der Aufbereitung gesammelt werden. In diesem Fall dienten die autologen Knochenspäne dem Auffüllen der Bereiche um die Implantate. Bei allen Implantaten konnte eine Primärstabilität zwischen 30-40 Ncm erreicht werden.

Die Position der Implantate ist so auszurichten, dass eine Ecke des Außensechskants der Eindrehwerkzeuge bzw. des Implantat-Einbringpfostens nach bukkal zeigt. Hierfür dient eine Positionierungshilfe, die während der Implantatinsertion zwischen Einbringinstrument und Einbringpfosten gesetzt werden kann. Die Positionierungshilfe simuliert die Position eines 16° / 30° abgewinkelten Abutments unmittelbar beim Positionieren des Implantats. Die konfektionierten Implantataufbauten (Safe on Four) konnten final mit den Implantaten verschraubt werden. Im Therapieverlauf werden diese Aufbauten nicht mehr dem Mund entnommen. Ausnahme sind die Aufbauten auf den Implantaten regio 13 und 23. Diese werden später im Sinne einer optimalen Ästhetik gegen individuelle Aufbauten ausgetauscht.

Abb. 6a: Die aufgestellten Zähne als Grundlage für die Sofortversorgung werden …

Abb. 6b: … in Kunststoff übertragen. Sofortversorgung auf dem Modell.

Abb. 7a

Abb. 7b Abb. 7a, b: Die im Mund verschraubte, festsitzende Sofortversorgung als therapeutisches Provisorium.

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Überabformung Die Abbildung 4 zeigt die auf die Implantate gesteckten Kunststoffzylinder (Übertragungskappen) für die geschlossene Abformung. Um die Bisslage im Mund registrieren zu können, wurden anschließend Gingivaformer als Basis für das Bissregistrat auf die Implantate verschraubt (Abb. 5).

Temporäre Sofortversorgung

Abb. 8: Situation mit Sofortversorgung drei Monate nach dem chirurgischen Eingriff.

Abb. 9a

Abb. 9b Abb. 9a, b: Einprobe des Set up (verschraubt) im Mund des Patienten.

Der Zahntechniker fertigt im Protokoll des Behandlungsteams „just-in-time“ die temporäre Versorgung in der Praxis. Zunächst wurden die Modellanaloge in der Abformung reponiert, ein Implantatmodell mit Gingivamaske (Majesthetik-Gingiimplant, Picodent) erstellt und die Modelle mithilfe des Bissregistrats in den Artikulator gesetzt. Zahn 17 war zu diesem Zeitpunkt noch nicht extrahiert, um eine Zuordnung der vertikalen Dimension zu vereinfachen. Die Prothetikkappen (Sic Kronenbasen) wurden auf die Implantate verschraubt und in der Höhe entsprechend der Biss-Situation reduziert. Anschließend konnte mithilfe konfektionierter Verblendschalen (novo.lign, bredent) auf schnellem Weg eine Aufstellung vorgenommen werden. Dorsale Extensionen müssen bei einer Sofortversorgung vermieden werden (Abb. 6a). Daher wurden die Seitenzähne nur bis in Höhe der distalen Implantate aufgestellt. Über die Vorwalltechnik wurde das Set up mit zahnfarbenem Kunststoff fertiggestellt (Abb. 6b). Um die wichtige Spannungsfreiheit der Sofortversorgung zu gewährleisten, arbeitete der Zahntechniker eine Prothetik-Kappe in der Kunststoffbrücke ein. Die anderen Aufbauten wurden „schwimmend“ gestaltet und vom Zahnarzt im Mund spannungsfrei verklebt (Q-Resin, bredent). Einfüllkanäle in der Kunststoffbrücke mesial und distal der Implantatpositionen erleichtern das Auffüllen des Befestigungskomposits. Nach dessen Aushärten wurde die Brücke dem Mund entnommen und nochmals dem Zahntechniker übergeben. Nun folgte eine abschließende Politur. Insbesondere den basalen Anteilen und der Hygienefähigkeit galt hierbei eine hohe Aufmerksamkeit. Die Versorgung muss vom Patienten gut zu reinigen sein. Glatte basale Flächen unterstützen die optimale Regeneration der Weichgewebe. Dem Patienten konnte gegen 16 Uhr die Sofortversorgung eingesetzt werden. Er verließ mit einer festsitzenden Restauration die Praxis und war nicht eingeschränkt in seinem sozialen Alltag (Abb. 7). Dies ist für viele Patienten eine fast unverzichtbare Maßgabe bei der Implantatversorgung des zahnlosen bzw. zahnlos werdenden Kiefers und psychologisch ein wichtiger Aspekt. Allein die Diagnose, dass keiner der Zähne erhalten werden kann und alle gezogen werden müssen, ist für viele Betroffene zunächst ein Schock. Müssten diese Patienten bis zur festsitzenden Versorgung ein halbes Jahr warten, wäre das eine enorme Belastung. Mit der Sofortversorgung (z. B. nach dem „Safe on Four“-System) wird dem vorgebeugt. Druck sowie Ängste werden abgebaut.

Definitive Restauration

Abb. 10: Intraorales Verblocken des Passivierungsschlüssels.

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Die Abbildung acht zeigt die Situation nach sechs Monaten. Das Weichgewebe hat sich gut adaptiert. Die Implantate waren osseointegriert. Der Herstellung der definitiven prothetischen Versorgung stand nichts im Wege. Erneut steht ein wohlüberlegtes Vorgehen im Fokus. Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


pip fallstudie

Abb. 11: Im Mund überprüftes Set up als Grundlage für die Fertigstellung der definitiven Versorgung.

Abb. 12: CAD/CAM-gefertigte Suprastruktur aus Titan.

Abb. 13: Die definitive Restauration entspricht einer einfachen, guten Lösung (Kunststoff-Verblendschalen) auf dem Modell.

Abb. 14: Die verblendete Suprastruktur und die beiden individuellen Aufbauten.

Vorbereitungen im Labor Auf Basis des Modells der Sofortversorgung wurden ein individueller Löffel und ein segmentierter Passivierungsschlüssel vorbereitet. Ebenso stand zu diesem Termin bereits ein Set up aus Wachs für die angestrebte Situation zur Verfügung.

Anprobe Set up und Überabformung Die Sofortversorgung wurde entnommen und das vorbereitete Set up einprobiert (Abb. 11). Um Funktion, Ästhetik und Phonetik validieren zu können, ist das Set up über ein Implantat im Mund verschraubt worden. Nur so ist es wirklich möglich, eine Anprobe vorzunehmen, die dem Patienten und dem Behandlungsteam ein klares Bild gibt. Nach der Korrektur einiger Feinheiten gab der Patient sein Einverständnis, sodass einer erfolgreichen Umsetzung nichts mehr im Wege stand. Nach dem Aufbringen der Abformpfosten im Mund wurden die Segmente des Passivierungsschlüssels intraoral mit Kunststoff verblockt (Abb. 12). Dies gewährleistet eine exakte Abformung und im Ergebnis ein spannungsfrei passendes Gerüst. Die Situation wurde mit dem offenen Löffel abgeformt.

sind sehr prominent, was für die definitive Versorgung geändert werden sollte. Um dies zu erreichen, wurden für die Implantate regio 13 und 23 individuelle Abutments angefertigt und die ungünstigen Implantatpositionen ausgeglichen.

Gerüstherstellung und Fertigstellung Zum Herstellen der Gerüste wurde das Modell mit Abutments und Set up (Abb. 11) an das Fertigungszentrum (Simeda) gesandt. Die CAD/CAM-Spezialisten scannen die einzelnen Kompo-

Implantataufbauten In der Regel werden beim „Safe on Four“-Konzept die konfektionierten Abutments auch für die definitive Versorgung genutzt und die Implantate auf Abutmentniveau versorgt. In diesem Fall jedoch waren die Implantate regio 13 und 23 aufgrund des Knochenangebotes weit im vestibulären Bereich positioniert, was die ästhetische Gestaltung einschränkt. Dies ist auf Abbildung sieben – temporäre Versorgung – gut sichtbar. Die Eckzähne Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018

Abb. 15: Die vier konfektionierten (Safe on Four) Aufbauten im Mund. Die individuellen Abutments regio 13 und 23 werden im nächsten Schritt eingeschraubt.

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pip fallstudie

Abb. 16a.

Abb. 16b

Abb. 16a, b: Die im Mund verschraubte Restauration entspricht funktionell und ästhetisch den Patientenwünschen. Die Versorgung des Unterkiefers ist der nächste Schritt ...

nenten ein und erstellen einen Konstruktionsvorschlag. Dieser wird dem Behandlungsteam zur Freigabe über eine Viewer-Datei übermittelt. In diesem Fall konnte die CAD-Konstruktion nach wenigen Änderungen zum Fräsen freigegeben werden. Nach circa zwölf Arbeitstagen wurde die Suprastruktur aus Titan dem Labor zugesandt und ohne weitere Nacharbeit fertiggestellt (Abb. 12). Mit der Verblendschalentechnik war das effiziente Vorgehen gewährleistet. Eine transparente Gingivamaske diente der optimalen Lichthärtung der Kompositanteile (prothetische Gingiva) von basal. Abschließend wurde die Restauration finalisiert (Abb. 13). Glatte Oberflächen und gute Reinigungsmöglichkeiten sind wichtig für den Langzeiterfolg.

Frontzähne lockerten die Zahnreihe etwas auf, sodass die Situation sehr natürlich wirkte. Absichtlich wurde eine etwas dunklere Zahnfarbe gewählt (A3), die gut mit dem Gesicht und der Ausstrahlung des Patienten harmonierte.

Einsetzen

Mit dem vorgestellten Sofortversorgungskonzept kann Patienten eine komfortable Therapieoption bei zahnlosem oder zahnlos werdendem Kiefer angeboten werden. Die Vorteile des „Safe on Four“-Konzeptes liegen insbesondere in den prothetischen Möglichkeiten. Das schlanke Design der Aufbauten, die konischen Halteschrauben und das verstärkte Schraubengewinde ermöglichen eine sichere und effiziente Versorgung. Alle Bauteile – chirurgisch und prothetisch – sind optimal aufeinander abgestimmt. Grundsätzlich sollte bei einer solch komplexen Therapie ein Zeit- und Aufgabenmanagement erfolgen, wodurch der Aufwand für alle Beteiligten reduziert werden kann. Ein klarer „Fahrplan“ und das konsequente Einhalten des Konzeptes führen zu einer dauerhaften Zufriedenheit bei Patienten und Behandlungsteam. K

Der Patient erhielt nun die definitive prothetische Restauration (Abb. 14). Die Sofortversorgung wurde entnommen und es zeigte sich eine gesunde, gut ausgeformte Weichgewebesituation. Die Abbildung 15 stellt die Mundsituation mit den konfektionierten „Safe on Four“-Aufbauten (Sic invent) und noch ohne die individuellen Aufbauten in regio 13 und 23 dar. Die Restauration konnte problemlos im Mund verschraubt werden. Die konischen Schrauben des Sic-Implantatsystems vereinfachen das Einbringen der Restauration, denn sie halten aufgrund ihres Designs gut am Schraubendreher. Ein Herunterfallen in die Mundhöhle wird verhindert. Der Patient war sofort zufrieden mit der Situation. Zahnform und Zahnfarbe entsprachen seinen Vorstellungen (Abb. 16). Die leicht inklinierten bzw. gedrehten seitlichen

ZA Gerhard Reif

K Studium der Zahnmedizin in Frankfurt am Main K 1991-1993 Assistenzzahnarzt in Hanau K 1993 Praxisniederlassung in Schöneck K Seit 1995 im Bereich der Implantologie tätig mit Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie K Seit 2009 Referent im praxiseigenen Fortbildungsinstitut und im In- und Ausland

K info@implantologie-reif.de K www.implantologie-reif.de

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Zusammenfassung Im gezeigten Fall konnte dem Patienten – einem Angstpatienten – mit vergleichsweise geringem Aufwand eine festsitzende implantatprothetische Restauration für den zahnlos gewordenen Oberkiefer gefertigt werden.

Fazit

K Seit 2008 Zahntechnikermeister K 2013 Gründung des „Zukunftslabors“ Dental Design Erlangen mit ZTM Björn Roland K Arbeitsschwerpunkt in der Rekonstruktion komplexer Patientenfälle ZTM Philipp von der Osten

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Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


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Die Bedeutung des Implantationszeitpunktes Der Einsatz dentaler Implantate erfolgte während der 70er- und frühen 80er-Jahre vornehmlich im bereits ausgeheilten Kieferknochen. Mit Entwicklung des Tübinger Sofortimplantats wurde das Konzept einer Sofortimplantation erstmalig vorgestellt. International war dieses System wenig bekannt, und erste Misserfolge trugen nicht unbedingt zu dessen Verbreitung bei. Erst in den 90er-Jahren gewann die Sofortimplantation zunehmend an Popularität. Als Vorteile einer Sofortimplantation werden u. a. die verkürzte Behandlungszeit und der mögliche Erhalt des Alveolarkammvolumens betrachtet, da angenommen wird, dass Sofortimplantate die Resorptionsvorgänge in der Extraktionsalveole minimieren und zu einer Ridge Preservation beitragen können. Neben der Implantation in frische Extraktionsalveolen und im ausgeheilten Alveolarknochen werden in der Literatur auch weitere Insertionsprotokolle beschrieben. Leider jedoch ist die Terminologie nicht einheitlich, sodass z. T. gleiche Begrifflichkeiten für unterschiedliche Insertionszeitpunkte verwendet werden, wodurch es zu Einschränkungen in der Vergleichbarkeit von Studienergebnissen kommt. Bereits im kurz & schmerzlos-Beitrag in pip 3/2015 wurde auf die Unterschiede in der Nomenklatur des Insertionszeitpunkts hingewiesen. Im Rahmen der dritten (2003) und vierten ITI-Konsensuskonferenz (2008) wurden vier Zeitintervalle definiert, die als weitestgehend akzeptiert gelten (siehe Tabelle). Definition der Insertionsprotokolle anhand des jeweiligen Insertionszeitpunkts entsprechend der Ergebnisse der ITI-Konsensuskonferenzen in den Jahren 2003 und 2008 Insertionsprotokoll

Insertionszeitpunkt

Sofortimplantation/immediate implant placement (Typ 1)

Unmittelbar nach Extraktion

Frühimplantation/early implant placement (Typ 2)

≥ 4 Wochen bis ≤ 8 Wochen (Weichgewebsregeneration)

Frühimplantation/early implant placement (Typ 3)

≥ 12 Wochen bis ≤ 16 Wochen (teilweise Knochenregeneration)

Spätimplantation/late implant placement

> 6 Monate nach Extraktion (Komplette Knochenregeneration)

Der häufig in der Literatur genannte und u. a. im letzten Cochrane Review zum optimalen Insertionszeitpunkt von Implantaten verwendete Begriff der Typ 4- bzw. verzögerten Implantation (delayed placement, Insertion frühestens zwei Monate nach Extraktion, nicht in der Tabelle aufgeführt) [Esposito, et al., 2010] wird entsprechend der Ergebnisse der ITI-Konsensuskonferenzen nicht mehr verwendet. Grundsätzlich sollte daher in den wissenschaftlichen Abstracts ein Hinweis auf die Definition des Insertionszeitpunkts hingewiesen werden, um dem Leser eine zeitliche Einordnung der Implantatbehandlung zu ermöglichen. Dies ist jedoch nicht immer der Fall und es ist eine gewisse Variationsbreite bei der Verwendung der Begrifflichkeiten zu beobachten. So sprechen manche Autoren von einer immediate-delayed Implantation sechs Wochen nach Extraktion, wenn es sich im Grunde um eine Typ 2-Frühimplantation (early placement) handelte [Esposito, et al., 2017]. Die Typ 4-Implantation wird von verschiedenen Studiengruppen noch immer und dann hinsichtlich ihres zeitlichen Aspekts auch variabel verwendet. Es kann sich dabei um eine Implantatinsertion handeln, die vier [Esposito, et al., 2015, Esposito, et al., 2017, Felice, et al., 2015] oder auch

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sechs Monate [Pellicer-Chover, et al., 2014] nach Extraktion durchgeführt wurde. Das ist nicht verwunderlich, denn nach Lesart des Cochrane Reviews aus dem Jahr 2010 sind alle Implantationen, deren Durchführung zwei Monate oder mehr nach Zahnextraktion erfolgen, im Grunde Typ 4-Implantationen. Zielparameter des optimalen Insertionszeitpunkts von Implantaten sind vorwiegend neben ästhetischen Aspekten die Überlebensraten der Implantate sowie Remodellierungsvorgänge im Knochen. So hatte der Insertionszeitpunkt bzw. der Heilungszustand des Implantatlagers in mehreren systematischen Übersichtsarbeiten offensichtlich keinen signifikanten Einfluss auf das Hart- und Weichgewebe im periimplantären Bereich [Goiato, et al., 2017, Kinaia, et al., 2017, Weigl und Strangio, 2016, Yan, et al., 2016]. Weitere systematische Reviews berichten zwar von vergleichbaren ästhetischen Ergebnissen nach Typ 1- bzw. Typ 2- und Typ 3-Implantationen, es wurde allerdings ein erhöhtes Rezessionsrisiko bei Sofortimplantaten beobachtet [Chen und Buser, 2014]. In einer Übersichtsarbeit [Shi, et al., 2015] und einer RCT [Esposito, et al., 2015] konnten ebenfalls keine signifikanten Unterschiede im Pink Esthetic Score (PES) bzw. im PES und im WES (White Esthetic Score) in Abhängigkeit vom Insertionsprotokoll ermittelt werden. Eine Untersuchung der gleichen Studiengruppe um Esposito et al. zwei Jahre später ergab im Gegensatz dazu einen signifikant besseren PES bei Sofortimplantaten im Vergleich zu verzögert eingesetzten Implantaten (vier Monate nach Extraktion) [Esposito, et al., 2017]. In einer klinischen Vergleichsstudie waren ebenfalls nach Sofortimplantation signifikant bessere ästhetische Ergebnisse zu beobachten als nach Implantation im ausgeheilten Kieferknochen [Mangano, et al., 2017]. Sofortimplantate sollen auch zu einem signifikant besseren Erhalt des krestalen Knochens führen, der sich jedoch klinisch nicht relevant auswirkt [Chrcanovic, et al., 2015]. Der Einfluss des jeweiligen Biotyps wird kontrovers dargestellt. Einerseits soll bei Probanden mit einem dicken Biotyp ein geringeres Rezessionsrisiko bei Sofortimplantation bestehen [Chen und Buser, 2014, Kinaia, et al., 2017]. Andererseits wird mit dem Biotyp von anderen Autorengruppen ein eher geringer Einfluss auf das Weichgewebsverhalten in Abhängigkeit vom Implantationszeitpunkt in Zusammenhang gebracht [Cosyn, et al., 2012, Weigl und Strangio, 2016]. Auch bei den Überlebensraten sind die Ergebnisse nicht eindeutig. Eine Metaanalyse ergab eine signifikant höhere Überlebensrate von verzögert eingesetzten Implantaten (ohne Angabe des genauen Insertionszeitpunkts) gegenüber Sofortimplantaten nach einem Jahr unter Funktion [Del Fabbro, et al., 2015]. Auch ein aktueller systematischer Review ergab signifikant höhere Verlustraten bei Sofortimplantaten [Mello, et al., 2017]. Demgegenüber konnten in anderen Veröffentlichungen keine unterschiedlichen Implantatüberlebensraten in Abhängigkeit vom Insertionszeitpunkt ermittelt werden [Checchi, et al., 2017, Felice, et al., 2015, Han, et al., 2016, Huynh-Ba, et al., 2016, Ketabi, et al., 2016, Kim und Yoon, 2017, Kohen, et al., 2016, Schropp und Wenzel, 2016, Zuffetti, et al., 2017]. Auch wenn aus der vorliegenden Literaturauswahl tendenziell erkennbar ist, dass sich Sofortimplantationen im klinischen Endergebnis vielfach nicht von Implantationen im ausgeheilten Knochen unterscheiden, sollte die Entscheidung für eine Sofortimplantation aufgrund der unklaren Studienlage mit Vorsicht und unter Abwägung patientenspezifischer Risikofaktoren getroffen werden. Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


kurz & schmerzlos

Kontrollierte Klinische Studien

Altintas NY, Taskesen F, Bagis B, Baltacioglu E, Cezairli B, Senel FC. Immediate implant placement in fresh sockets versus implant placement in healed bone for full-arch fixed prostheses with conventional loading. Int J Oral Maxillofac Surg. 2016 Feb;45(2):226-31. (»Sofortimplantation in frische Extraktionsalveolen gegenüber Implantatinsertionen im bereits ausgeheilten Kieferknochen zur Versorgung mit totalem Zahnersatz nach einem konventionellen Belastungsprotokoll.«) 41 Patienten wurden im Ober- und Unterkiefer mit 512 Implantaten versorgt, die entweder unmittelbar nach Zahnextraktion eingesetzt (Gruppe 1: 93 Implantate) oder in den bereits ausgeheilten Kieferknochen inseriert worden waren (Gruppe 2: 419 Implantate). Im Beobachtungszeitraum gingen neun Implantate in Gruppe 2 und zwei in Gruppe 1 verloren. Alle Verluste traten im Oberkiefer auf. Die Erfolgsrate war in beiden Gruppen gleich und betrug 97,8 %. Die Ergebnisse zeigen, dass die Extraktion und die Implantatinsertion in einer Sitzung ein sicheres Verfahren darstellt, welches zu vorhersehbaren Ergebnissen bei der implantatprothetischen Versorgung zahnloser Patienten führt. Alzoubi F, Massoomi N, Nattestad A. Accuracy Assessment of Immediate and Delayed Implant Placements Using CAD/CAM Surgical Guides. J Oral Implantol. 2016 Oct;42(5):391-398. (»Untersuchung der Genauigkeit der Implantatplatzierung mittels CAD/CAM-gefertigten Schablonen bei Sofort- oder verzögerter Implantation.«) Das Ziel der vorliegenden Studie war die Untersuchung der Genauigkeit einer Implantatplatzierung bei Verwendung CAD/ CAM-gefertigter Positionierungsschablonen zur Sofortimplantation bzw. verzögerter Implantation (ohne Angabe des Zeitraums zwischen Extraktion und Implantation). Insgesamt 40 Implantate wurden mittels Positionierungsschablonen bei 29 Patienten eingesetzt. Davon wurden bei 20 Patienten 25 Implantate sofort nach der Extraktion inseriert (Gruppe 1). Neun Patienten erhielten 15 Implantate nach dem verzögerten Insertionsprotokoll (Gruppe 2). Die mittleren Abweichungen betrugen für die gesamte Gruppe im krestalen Bereich 0,86 mm und im apikalen Bereich 1,25 mm. Die Winkelabweichung betrug 3,79 Grad. In Gruppe 1 betrugen die Abweichungen krestal 0,85 mm und apikal 1,10 mm, während in Gruppe 2 eine krestale Abweichung von 0,88 mm und eine apikale Abweichung von 1,59 mm ermittelt werden konnte. Die Winkelabweichung in Gruppe 1 betrug 3,49 Grad und in Gruppe 2 4,29 Grad. Im krestalen Bereich und in Bezug auf die Winkelabweichungen konnten zwischen beiden Gruppen keine statistisch signifikanten Unterschiede festgestellt werden. Apikal hingegen war eine signifikant genauere Implantatplatzierung in Gruppe 1 feststellbar. Arora H, Ivanovski S. Clinical and aesthetic outcomes of immediately placed singletooth implants with immediate vs. delayed restoration in the Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018

anterior maxilla: A retrospective cohort study. Clin Oral Implants Res. 2018 Mar;29(3):346-352. (»Klinische und ästhetische Ergebnisse nach Sofortimplantation und Sofort- bzw. verzögerter prothetischer Versorgung im Oberkiefer-Frontzahnbereich: Eine Kohortenstudie im retrospektiven Design.«) Um den Einfluss des Zeitpunkts der prothetischen Versorgung nach Sofortimplantation im ästhetisch sichtbaren Bereich des Oberkiefers zu untersuchen, wurden 40 Patienten entweder mit einer provisorischen Krone sofort versorgt (Gruppe A; n=20 Patienten) oder erhielten eine verzögerte Versorgung nach einem Zeitraum von drei bis vier Monaten gedeckter Einheilung der Implantate (Gruppe B; n=20 Patienten). Nach einem dreijährigen Beobachtungszeitraum konnten keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf krestale Knochenverluste (0,05 mm vs. 0,06 mm) und der Ästhetik (PES von 11,5 vs. 10.0 und WES von 8,4 vs. 7,8) ermittelt werden. Allerdings konnte in Gruppe A ein signifikant höheres Level der distalen Papillen beobachtet werden. Gehrke SA, da Silva Neto UT, Rossetti PH, Watinaga SE, Giro G, Shibli JA. Stability of implants placed in fresh sockets versus healed alveolar sites: Early findings. Clin Oral Implants Res. 2016 May;27(5):577-82. (»Erste Befunde zur Stabilität von Implantaten nach Insertion in frische Extraktionsalveolen oder im ausgeheilten Kieferknochen.«) In der vorliegenden Studie wurde die Stabilität von Implantaten, die in frische Extraktionsalveolen oder in ausgeheilte Kieferbereiche eingesetzt wurden, anhand des Implantat-Stabilitäts-Quotienten (ISQ) zu drei verschiedenen Zeitpunkten untersucht. Dazu wurden 60 Implantate in ausgeheilte Kieferbereiche eingesetzt (Gruppe 1; 22 Implantate im Ober- und 38 im Unterkiefer) und weitere 60 Implantate sofort nach Zahnextraktion in die frischen Extraktionsalveolen inseriert (Gruppe 2; 41 Implantate im Ober- und 19 im Unterkiefer). Messungen des ISQ erfolgten zum Insertionszeitpunkt sowie 90 und 150 Tage nach Implantatinsertion. Der mittlere ISQ nahm für die gesamte Untersuchungsgruppe mit steigender Liegedauer der Implantate über die Zeit zu. Zum Zeitpunkt der Insertion betrug der mittlere ISQ 62,7, nach 90 Tagen 70,0 und nach 150 Tagen 73,4. Der ISQ war mit Werten zwischen 61,2-71,9 in Gruppe 1 signifikant niedriger als der ISQ in Gruppe 2 mit Werten, die zwischen 64,3-75,0 lagen. Gomez-Roman G, Launer S. Peri-implant bone changes in immediate and non-immediate root-analog stepped implants-a matched comparative prospective study up to 10 years. Int J Implant Dent. 2016 Dec;2(1):15. (»Veränderungen im Bereich des periimplantären Knochens nach sofortiger und nicht-sofortiger Insertion wurzelförmig abgestufter Implantate – eine gematchte Vergleichsstudie über einen Zeitraum von zehn Jahren.«) Das Ziel der retrospektiven Langzeitstudie über einen zehnjährigen Beobachtungszeitraum war die Untersuchung der Veränderungen im krestalen Knochen nach sofortiger (Gruppe 1; n=87 Implantate) und nicht-sofortiger Implantatinsertion (Gruppe 2; n=87 Implantate mit einer Mindesteinheilzeit

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kurz & schmerzlos von drei Monaten). Die Implantate wurden anhand der Parameter Länge, Durchmesser, Insertionsort und Geschlecht der Probanden gematcht. Es konnte in beiden Gruppen ein signifikanter krestaler Knochenverlust zwischen der Baseline zum Zeitpunkt der Insertion und nach zehn Jahren beobachtet werden (Gruppe 1: 0,0 mm vs. 1,7 mm; Gruppe 2: 0,7 mm vs. 1,5 mm). Zwischen beiden Gruppen war kein signifikanter Unterschied in Bezug auf den krestalen Knochenverlust erkennbar. Granic M, Katanec D, Vucicevic Boras V, Sušic M, Juric IB, Gabric D. Implant stability comparison of immediate and delayed maxillary implant placement by use of resonance frequency analysis--a clinical study. Acta Clin Croat. 2015 Mar;54(1):3-8. (»Eine klinische Studie zur Evaluation der Stabilität mittels Resonanz-Frequenz-Analyse bei Sofortimplantaten im Vergleich zu verzögert eingesetzten Implantaten.«) Je 30 Implantate (Nobel Replace Tapered Groovy) wurden im Oberkiefer-Prämolarenbereich entweder in frische Extraktionsalveolen (Gruppe 1) oder im ausgeheilten Kieferknochen (Gruppe 2) eingesetzt. Die Implantate wurden während des sechsmonatigen Beobachtungszeitraums nicht funktionell belastet. Innerhalb dieses Zeitraums ging keines der Implantate verloren. Der Implantat-Stabilitäts-Quotient (ISQ) wurde mittels der Resonanz-Frequenz-Analyse (RFA) durchgeführt. Die Messungen erfolgten zum Zeitpunkt der Implantatinsertion (T1) sowie 20 Wochen nach Insertion der Implantate (T2). Zum Zeitpunkt T1 betrug der mittlere ISQ in Gruppe 1 61,43 und zum Zeitpunkt T2 66,23. In Gruppe 2 konnten mit 64,17 zum Zeitpunkt T1 und 68,83 zum Zeitpunkt T2 signifikant höhere ISQ-Werte ermittelt werden. Han CH, Mangano F, Mortellaro C, Park KB. Immediate Loading of Tapered Implants Placed in Postextraction Sockets and Healed Sites. J Craniofac Surg. 2016 Jul;27(5):1220-7. (»Sofortbelastung wurzelförmiger Implantate nach Insertion in frische Extraktionsalveolen oder im ausgeheilten Kieferknochen.«) In der vorliegenden Studie wurden Patienten mit Implantaten mit einem wurzelförmigen Design und einer kalziumhaltigen mikrostrukturierten Oberfläche entweder im ausgeheilten Knochen (Gruppe 1: 32 Implantate bei 22 Patienten, mindestens vier Monate nach Zahnextraktion) oder in frischen Extraktionsalveolen versorgt (Gruppe 2: 30 Implantate bei 17 Patienten). Primäre Outcome-Parameter waren die Implantatüberlebensraten, die Stabilität (ISQ) sowie Komplikationen. Diese wurden nach einer Woche, drei Monaten und nach einem Jahr erhoben. Zu keinem Zeitpunkt waren zwischen beiden Gruppen signifikante Unterschiede in der Implantatstabilität messbar. Je ein Implantat ging im Beobachtungszeitraum aus jeder Gruppe verloren. Komplikationen wurden in beiden Gruppen nicht beobachtet. Schlussfolgerung: Der Insertionszeitpunkt hat auf die Überlebens- und Komplikationsraten sowie auf die Stabilität sofortbelasteter Implantate keinen Einfluss. Kim JK, Yoon HJ. Clinical and radiographic outcomes of immediate and delayed placement of dental implants in molar and premolar regions. Clin Implant Dent Relat Res. 2017 Aug;19(4):703-709.

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(»Klinische und röntgenologische Ergebnisse bei Sofortoder verzögerter Implantation im Molaren- und Prämolarenbereich.«) Um die klinischen und röntgenologischen Ergebnisse nach Sofortimplantation (Gruppe 1) bzw. verzögerter Implantation (Gruppe 2: Implantatinsertion nach drei Monaten im Unterkiefer und nach sechs Monaten im Oberkiefer) im Molaren- und Prämolarenbereich zu ermitteln, wurden bei 116 Patienten 85 Sofortimplantate eingesetzt und 147 Implantate verzögert inseriert. Nachuntersuchungen fanden nach einem, drei und sechs Monaten, nach einem Jahr und anschließend jährlich einmal statt. Die mittlere Beobachtungsdauer betrug drei Jahre. Bezüglich der geschätzten Überlebensraten konnten mit 97,8 % in Gruppe 1 und 100,0 % in Gruppe 2 keine signifikanten Unterschiede beobachtet werden. Auch in Bezug auf den krestalen Knochenverlust war zwischen beiden Gruppen kein signifikanter Unterschied erkennbar. Kniha K, Kniha H, Möhlhenrich SC, Milz S, Hölzle F, Modabber A. Papilla and alveolar crest levels in immediate versus delayed single-tooth zirconia implants. Int J Oral Maxillofac Surg. 2017 Aug;46(8):1039-1044. (»Höhe der Papillen und des krestalen Knochens bei Sofortimplantation bzw. verzögerter Implantation von Einzelzahnimplantaten aus Zirkonoxid.«) In der vorliegenden prospektiven Studie wurde der Einfluss des Insertionszeitpunkts auf die Höhe der Papille und des krestalen Knochens untersucht. Der krestale Knochenverlust wurde als die Distanz zwischen dem Rand des Alveolenknochens des benachbarten natürlichen Zahns und dem approximalen Kontaktpunkt zwischen dem natürlichen Zahn und der Implantatkrone bestimmt. Dazu wurden 78 Patienten mit 82 einteiligen Zirkonoxidimplantaten versorgt, die entweder nach Ausheilung der Extraktionsalveole (Gruppe A: 66 Implantate bei 62 Patienten nach einer Ausheilzeit von drei Monaten) oder sofort nach Extraktion des natürlichen Zahns (Gruppe B: 16 Implantate bei 16 Patienten) eingesetzt wurden. Nach einem Jahr konnte in Gruppe A eine signifikante Korrelation zwischen dem Verlust an Papillenhöhe und der Distanz zwischen dem Rand des Alveolenknochens des benachbarten natürlichen Zahns und dem approximalen Kontaktpunkt ermittelt werden. Bei verzögerter Implantation steigt demnach das Risiko für ein sichtbares Defizit an Papillenhöhe, das bis zu 7,0 mm bis 8,0 mm betragen kann. Kohen J, Matalon S, Block J, Ormianer Z. Effect of implant insertion and loading protocol on long-term stability and crestal bone loss: A comparative study. J Prosthet Dent. 2016 Jun;115(6):697-702. (»Eine Vergleichsstudie zum Einfluss des Zeitpunkts der Implantatinsertion und des Belastungsprotokolls auf die Langzeitstabilität von Implantaten und den periimplantären Knochenverlust.«) In der retrospektiven Untersuchung, die anhand des Patientenklientels einer Zahnarztpraxis gewonnen wurde, wurden 342 Patienten mit insgesamt 1.688 Implantaten versorgt. 1.317 Implantate wurden sofort nach Extraktion inseriert, 310 Implantate wurden früh nach einem Zeitraum von sechs bis acht Wochen post extractionem eingesetzt und 61 Implantate wurden verzögert nach einem Zeitraum von vier bis sechs Monaten eingesetzt. Von diesen Implantaten wurden 1.203 Implantate Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


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kurz & schmerzlos sofortbelastet, 273 frühbelastet (vier bis zehn Wochen nach Implantatinsertion) und 212 wurden verzögert belastet (delayed loading; Belastung drei bis sechs Monate nach Einheilung). Die mittlere Nachbeobachtungsdauer betrug 107 Monate. Innerhalb dieses Zeitraums konnten eine kumulative Überlebensrate von 95,6 % und ein mittlerer krestaler Knochenverlust von 2,3 mm beobachtet werden. Zwischen den verschiedenen Behandlungsgruppen konnten keine signifikanten Unterschiede im Behandlungs-Outcome beobachtet werden. Allerdings war ein statistisch signifikanter Einfluss des jeweils verwendeten Implantatdesigns auf den krestalen Knochenverlust erkennbar.

provisorischen Versorgung), nach sechs Monaten (während der definitiven Versorgung) sowie nach zwölf und 60 Monaten beantwortet. Keines der Implantate ging während der Beobachtungszeit verloren. Anhand der Fragebögen zum Oral health impact profile (OHIP-14) konnte ermittelt werden, dass der OHIP-14-Score bei Betrachtung beider Gruppen von 0,50 zu Beginn der Therapie auf 0,17 nach sechs Monaten abnahm, was als ein Hinweis auf eine Verbesserung der mundgesundheitsbezogenen Lebensqualität gilt. Die Verbesserung blieb in beiden Gruppen über die fünfjährige Beobachtungszeit stabil, wobei in Gruppe 2 ein signifikant besserer Wert zu beobachten war.

Mangano FG, Mastrangelo P, Luongo F, Blay A, Tunchel S, Mangano C. Aesthetic outcome of immediately restored single implants placed in extraction sockets and healed sites of the anterior maxilla: a retrospective study on 103 patients with 3 years of follow-up. Clin Oral Implants Res. 2017 Mar;28(3):272-282. (»Ästhetische Ergebnisse nach Sofortversorgung von Implantaten, die in Extraktionsalveolen oder im ausgeheilten Knochen des Oberkiefer-Frontzahnbereichs eingesetzt wurden. Eine retrospektive Untersuchung mit 103 Patienten über einen Zeitraum von drei Jahren.«) 42 Patienten wurden im Oberkiefer-Frontzahnbereich mit Sofortimplantaten versorgt (Gruppe 1) und bei 61 Patienten wurden Implantate im bereits ausgeheilten Kieferknochen des Oberkiefer-Frontzahnbereichs inseriert (Gruppe 2). Die prothetische Versorgung erfolgte unmittelbar nach Implantatinsertion. Ästhetische Parameter (PES und WES) wurden drei Monate und drei Jahre nach Versorgung erhoben. Nach drei Monaten konnten keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf die PES/WES Scores zwischen den beiden Gruppen ermittelt werden (Gruppe 1: 16,6/2,6; Gruppe 2: 15,7/3,0). Nach drei Jahren allerdings waren die ästhetischen Ergebnisse in der Gruppe mit Sofortimplantation mit PES/WES Scores von 16,4/2,8 gegenüber der anderen Gruppe mit 15,2/3,3 signifikant besser. Die biologischen und technischen Komplikationsraten fielen mit 4,8 % und 8,7 % gering aus.

Zuffetti F, Capelli M, Galli F, Del Fabbro M, Testori T. Post-extraction implant placement into infected versus noninfected sites: A multicenter retrospective clinical study. Clin Implant Dent Relat Res. 2017 Oct;19(5):833-840. (»Die Platzierung von Implantaten in infizierte oder nicht-infizierte Extraktionsalveolen: Eine multizentrische retrospektive klinische Studie.«) Das Ziel der Studie war die Untersuchung, inwieweit die Insertion von Implantaten in chronisch infizierte Extraktionsalveole ein erhöhtes Risiko für einen Implantatverlust beinhaltet, als die Sofortimplantation in nicht-infizierte Extraktionsalveolen. Dazu wurden die Patientenakten aus den Jahren 1998-2014 von fünf verschiedenen zahnärztlichen Behandlungszentren analysiert. Nach Auswertung der Patientenakten standen Daten von 369 Patienten mit 527 Implantaten für eine Analyse zur Verfügung. Von den 527 Implantaten wurden 334 in nicht-infizierte Alveolen (Gruppe 1) und 193 in infizierte Alveolen inseriert (Gruppe 2). Sieben Implantate aus nicht-infizierten Alveolen und drei Implantate aus infizierten Alveolen gingen innerhalb des ersten Jahres nach ihrer Insertion verloren. Mit kumulativen Überlebensraten von 97,9 % in Gruppe 1 und 98,4 % in Gruppe 2 waren keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen erkennbar.

Raes S, Raes F, Cooper L, Giner Tarrida L, Vervaeke S, Cosyn J, De Bruyn H. Oral health-related quality of life changes after placement of immediately loaded single implants in healed alveolar ridges or extraction sockets: a 5-year prospective follow-up study. Clin Oral Implants Res. 2017 Jun;28(6):662-667. (»Mundgesundheitsbezogene Lebensqualität bei Versorgung mit sofortbelasteten Implantaten, die in frische Extraktionsalveolen oder im bereits ausgeheilten Kieferknochen inseriert wurden: Eine prospektive Studie mit einem Follow up von fünf Jahren.«) 96 Patienten wurden in drei klinischen Zentren mit 102 Implantaten versorgt, die im ausgeheilten Kieferknochen (Gruppe 1; n=54 Implantate bei 50 Patienten) oder in frische Extraktionsalveolen (Gruppe 2: n=48 Implantate bei 46 Patienten) inseriert wurden. Die Implantate erhielten unmittelbar nach ihrer Insertion Provisorien und wurden nach zwölf Wochen definitiv prothetisch versorgt. Fragebögen zur Abfrage der mundgesundheitsbezogenen Lebensqualität (oral health-related quality of life, OHRQoL) wurden von den Patienten vor dem chirurgischen Eingriff, nach einem Monat (während der

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RCT Checchi V, Felice P, Zucchelli G, Barausse C, Piattelli M, Pistilli R, Grandi G, Esposito M. Wide diameter immediate post-extractive implants vs delayed placement of normal-diameter implants in preserved sockets in the molar region: 1-year post-loading outcome of a randomised controlled trial. Eur J Oral Implantol. 2017;10(3):263-278. (»Der Einsatz von Sofortimplantaten mit großem Durchmesser vs. verzögert eingesetzten Implantaten mit normalem Durchmesser und vorheriger Ridge Preservation im Molarenbereich: Ergebnisse einer randomisiert kontrollierten Studie nach einem Jahr unter Belastung.«) 100 Patienten wurden nach Extraktion von einem oder zwei Molaren entweder der Gruppe mit den breiten Sofortimplantaten mit einem Durchmesser von 6,0-8,0 mm oder der Gruppe mit verzögerter Insertion von Implantaten (nach einer viermonatigen Einheilzeit) mit einem Durchmesser von 4,0 mm oder 5,0 mm und Ridge Preservation unter Einsatz eines porzinen Knochenersatzmaterials und einer resorbierbaren BarrierePraktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


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3.0


kurz & schmerzlos membran zugeteilt. Eine wichtige Voraussetzung für die Einbeziehung in die Studie war, dass im Bereich der bukkalen Knochenwand keine Knochenresorption vorhanden war. Die verzögert eingesetzten Implantate wurden vier Monate nach Extraktion eingesetzt und nach weiteren vier Monaten provisorisch versorgt. Die definitive prothetische Versorgung erfolgte nach Ablauf weiterer vier Monate. Nach einem Jahr unter Belastung wurden Implantatverluste, Komplikationen, ästhetische Aspekte (Pink Esthetic Score, PES) Veränderungen im Bereich des krestalen Knochens, die Patientenzufriedenheit sowie die Anzahl der Praxistermine und der chirurgischen Eingriffe untersucht. Drei Patienten aus der Gruppe mit der Sofortimplantation und sechs aus der Gruppe mit der verzögerten Implantation nahmen an der Endauswertung nicht teil. Fünf von 47 Implantaten aus der Gruppe mit Sofortversorgung gingen verloren (10,6 %), während es aus der Gruppe mit der verzögerten Implantation zwei von 44 Implantaten waren. Bei zehn Patienten mit Sofortversorgung traten Komplikationen ein, während bei der verzögerten Versorgung zwei Patienten von Komplikationen betroffen waren. Hinsichtlich der Überlebens- und Komplikationsraten waren keine signifikanten Unterschiede messbar. Demgegenüber war der PES bei den verzögert eingesetzten Implantaten signifikant besser als nach Sofortversorgung. Der mittlere krestale Knochenlevel war zum Zeitpunkt der Implantatinsertion zwischen beiden Gruppen signifikant unterschiedlich (0,04 mm in der Gruppe mit Sofortimplantation und 0,11 mm in der anderen Patientengruppe). Nach einem Jahr unter Belastung ging mit einem mittleren krestalen Knochenverlust mit 1,06 mm in der Gruppe mit Sofortimplantation im Vergleich zur anderen Patientengruppe mit 0,63 mm signifikant mehr Knochen verloren. Alle Patienten waren vollkommen oder teilweise mit den ästhetischen und funktionellen Ergebnissen der jeweiligen Methode zufrieden und würden sich erneut auf diese Weise behandeln lassen. Patienten aus der Gruppe mit Sofortversorgung mussten signifikant weniger Praxistermine wahrnehmen (7,48 vs. 10,30) und sich signifikant weniger chirurgischen Eingriffen unterziehen (2,14 vs. 3,08). Esposito M, Barausse C, Pistilli R, Jacotti M, Grandi G, Tuco L, Felice P. Immediate loading of post-extractive versus delayed placed single implants in the anterior maxilla: outcome of a pragmatic multicenter randomised controlled trial 1-year after loading. Eur J Oral Implantol. 2015 Winter;8(4):347-58. (»Sofortbelastung nach Sofortimplantation vs. verzögerte Belastung von Einzelimplantaten im Oberkiefer-Frontzahnbereich: Ergebnisse einer multizentrischen randomisiert kontrollierten Studie nach einem Jahr unter Belastung.«) Ziel der randomisiert kontrollierten Studie war der Vergleich der Behandlungsergebnisse nach Sofortimplantation mit denen einer Ridge Preservation mit einem bovinen Knochenersatzmaterial in Kombination mit einer verzögerten Implantation vier Monate nach Extraktion. 106 Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip entweder nach Extraktion im OberkieferFrontzahnbereich sofort mit einem Implantat versorgt (n=54 Patienten) oder nach Ridge Preservation mit einem verzögerten Insertionsprotokoll behandelt (vier Monate nach Extraktion; n=52 Patienten). Sofern die Implantate in beiden Gruppen einen Insertionstorque von mindestens 35 Ncm aufwiesen, wurden sie sofort mit funktionell nicht belasteten Provisorien

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versorgt. Als Zielvariablen dienten Implantatverluste, Komplikationen, ästhetische Ergebnisse (Pink Esthetic Score, PES), krestale Knochenverluste sowie die Patientenzufriedenheit. In der Gruppe mit der Sofortimplantation konnten aufgrund eines reduzierten Insertionstorques 19 Implantate (35,0 %) nicht sofort versorgt werden, während in der Gruppe mit verzögerter Belastung 39 Implantate (75,0 %) nicht sofort versorgt werden konnten. Sechs Patienten aus der Gruppe mit verzögerter Implantatinsertion konnten nicht nachuntersucht werden, während aus der anderen Gruppe alle Patienten nachuntersucht werden konnten. Zwei Implantate gingen in der Gruppe mit Sofortbelastung verloren, während in der Gruppe mit verzögerter Belastung keine Implantatverluste eintraten. Während die Implantatverlustrate keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen erkennen ließ, konnten in der Gruppe mit Sofortimplantation signifikant mehr Komplikationen als in der anderen Gruppe beobachtet werden (acht Komplikationen gegenüber einer Komplikation). Vier Monate und ein Jahr nach der Versorgung mit den definitiven Kronen konnten keine signifikanten Unterschiede im PES zwischen beiden Gruppen ermittelt werden. Ein Jahr nach Belastung war in der Gruppe mit Sofortimplantation ein signifikant geringerer krestaler Knochenverlust im Vergleich zur anderen Gruppe messbar (0,23 mm vs. 0,29 mm). Die Patientenzufriedenheit war in beiden Gruppen gleich hoch. Esposito M, Zucchelli G, Cannizzaro G, Checchi L, Barausse C, Trullenque-Eriksson A, Felice P. Immediate, immediate-delayed (6 weeks) and delayed (4 months) post-extractive single implants: 1-year post-loading data from a randomised controlled trial. Eur J Oral Implantol. 2017;10(1):11-26. (»Einjahresergebnisse einer randomisiert kontrollierten Studie zu Sofortimplantationen, Frühimplantationen (sechs Wochen nach Extraktion) und verzögerten Implantationen (vier Monate nach Extraktion).«) 210 Patienten wurden zu gleichen Teilen nach dem Zufallsprinzip einer von drei Behandlungsgruppen zugeteilt. Die Patienten wurden entweder mit Sofortimplantaten versorgt (Gruppe 1) oder erhielten Implantate mit einer Sofort- bzw. verzögerten Implantation (Gruppe 2: sechs Wochen nach Extraktion) bzw. einer verzögerten Implantation (Gruppe 3: vier Monate nach Extraktion). Bei Bedarf wurden bei Patienten aller Behandlungsgruppen Augmentationen mit einem Knochenersatzmaterial und einer resorbierbaren Membran durchgeführt. Implantate mit einem Insertionstorque von mindestens 25 Ncm heilten unbelastet über einen Zeitraum von vier Monaten ein, während Implantate mit einem geringeren Insertionstorque über einen Zeitraum von sechs Monaten einheilten. Als Zielvariablen dienten Implantatverluste, Komplikationen, ästhetische Ergebnisse (Pink Esthetic Score, PES), krestale Knochenverluste sowie die Patientenzufriedenheit. Ein Jahr nach Belastung der Implantate konnten in Gruppe 1 drei Patienten nicht nachuntersucht werden. In Gruppe 2 konnten fünf Patienten nicht nachuntersucht werden, während es in Gruppe 3 sechs Patienten waren. In Gruppe 1 und 2 traten je vier Implantatverluste ein, während in Gruppe 3 ein Implantat verloren ging. Signifikante Unterschiede in Bezug auf die Verlustrate konnten zwischen den drei Gruppen dennoch nicht ermittelt werden. Außer den Kronen, die durch die Implantatverluste ebenfalls verloren gingen, trat kein weiterer Verlust Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


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PIP 03/ 2018


kurz & schmerzlos einer prothetischen Suprakonstruktion ein. In Bezug auf Komplikationen war zwischen den drei Gruppen ebenfalls kein signifikanter Unterschied zu beobachten. Bei den Implantaten der Gruppen 1 und 2 war der mittlere krestale Knochenverlust mit 0,25 mm bzw. 0,29 mm signifikant geringer als bei den Implantaten der Gruppe 3 (0,31 mm). Auch beim PES konnte in Gruppe 1 und 2 mit Werten von 12,52 bzw. 12,49 ein signifikant besseres Ergebnis ermittelt werden, als in Gruppe 3 (11,78). Alle Patienten waren, unabhängig von der Behandlungsart sehr mit der Funktion und der Ästhetik zufrieden und würden größtenteils die gleiche Behandlungsoption erneut wählen. Felice P, Pistilli R, Barausse C, Trullenque-Eriksson A, Esposito M. Immediate non-occlusal loading of immediate post-extractive versus delayed placement of single implants in preserved sockets of the anterior maxilla: 1-year post-loading outcome of a randomised controlled trial. Eur J Oral Implantol. 2015 Winter;8(4):361-72. (»Sofortbelastung von Einzelimplantaten nach Sofortimplantation gegenüber verzögerter Implantation und Ridge Preservation im Oberkiefer-Frontzahnbereich: Ergebnisse einer randomisiert kontrollierten klinischen Studie nach einem Jahr unter Belastung.«) 50 Patienten wurden nach Zahnextraktion im Oberkiefer (im Front- und Seitenzahnbereich bis einschließlich der zweiten Prämolaren) nach dem Zufallsprinzip der Gruppe mit Sofortimplantation (Gruppe 1; n=25) oder der Gruppe mit verzögerter Implantatinsertion (Gruppe 2; Einheilzeit von vier Monaten; n=25) zugewiesen. In der zweiten Gruppe erfolgte nach Zahnextraktion eine Ridge Preservation mit einem phykogenen Augmentationsmaterial und einer resorbierbaren Membran. Vier Monate nach Ridge Preservation erfolgte die Implantatversorgung. Sofern die Implantate in beiden Gruppen einen Insertionstorque von mindestens 35 Ncm aufwiesen, wurden sie sofort mit funktionell nicht belasteten Provisorien versorgt. Die definitive prothetische Versorgung erfolgte vier Monate nach provisorischer Versorgung. Als Zielvariablen dienten Implantatverluste, Komplikationen, ästhetische Ergebnisse (Pink Esthetic Score, PES), krestale Knochenverluste sowie die Patientenzufriedenheit. Neun Implantate (36,0 %) aus Gruppe 1 und 19 Implantate aus Gruppe 2 (76,0 %) konnten aufgrund eines zu geringen Insertionstorques nicht sofort versorgt werden. Der Unterschied war statistisch signifikant. Zwei Patienten aus Gruppe 2 konnten nicht nachuntersucht werden. Aus der Gruppe mit Sofortimplantation standen alle Patienten für eine Nachuntersuchung zur Verfügung. In Gruppe 1 gingen zwei Implantate (8,0 %) verloren, während in Gruppe 2 keine Implantatverluste beobachtet wurden. Drei Komplikationen wurden in Gruppe 1 beobachtet und zwei Komplikationen traten in Gruppe 2 ein. Der PES betrug in der Gruppe mit Sofortimplantation 12,42 und in der anderen Gruppe 12,28. Bezüglich der Überlebensraten, der Komplikationen und der ästhetischen Ergebnisse konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen ermittelt werden. Die krestalen Knochenverluste betrugen bei den Sofortimplantaten 0,13 mm und bei den verzögert eingesetzten Implantaten 0,19 mm und unterschieden sich nicht signifikant voneinander. Alle Patienten waren, unabhängig von der Behandlungsart, sehr mit der Funktion und der Ästhetik zufrieden und würden größtenteils die gleiche Behandlungsoption erneut wählen.

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Huynh-Ba G, Meister DJ, Hoders AB, Mealey BL, Mills MP, Oates TW, Cochran DL, Prihoda TJ, McMahan CA. Esthetic, clinical and patient-centered outcomes of immediately placed implants (Type 1) and early placed implants (Type 2): preliminary 3-month results of an ongoing randomized controlled clinical trial. Clin Oral Implants Res. 2016 Feb;27(2):241-52. (»Ästhetische, klinische und patientenspezifische Ergebnisse nach Sofortimplantation (Typ 1) und Frühimplantation (Typ 2): Vorläufige Resultate einer laufenden randomisierten klinischen Studie nach drei Monaten.«) 83 Probanden wurden nach dem Zufallsprinzip einer Typ 1- bzw. Typ 2-Therapiegruppe zugeteilt. Drei Monate nach definitiver prothetischer Versorgung wurden folgende OutcomeParameter untersucht: Weichgewebsästhetik, Pink und White Esthetic Scores (PES/WES), Sondierungstiefen, modifizierter Plaque Index und Patientenzufriedenheit anhand der Visual Analogue Scale (VAS). Insgesamt 32 Patienten nahmen an der Untersuchung des dreimonatigen Follow up teil. Die Implantatüberlebensrate betrug 100,0 %. Zwischen beiden Insertionsarten und allen Zielvariablen konnten keine statistisch signifikanten Unterschiede ermittelt werden. Malchiodi L, Balzani L, Cucchi A, Ghensi P, Nocini PF. Primary and Secondary Stability of Implants in Postextraction and Healed Sites: A Randomized Controlled Clinical Trial. Int J Oral Maxillofac Implants. 2016 Nov/Dec;31(6): 1435-1443. (»Primär- und Sekundärstabilität von Implantaten nach Insertion in frische Extraktionsalveolen oder im ausgeheilten Kieferknochen: Eine randomisiert kontrollierte Studie.«) 40 Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip entweder mit Sofortimplantaten (Gruppe 1) oder einer Implantatinsertion zwölf Wochen nach Extraktion (Gruppe 2) behandelt. Als Zielvariablen wurden der Insertionstorque, der ImplantatStabilitäts-Quotient (ISQ) sowie der krestale Knochenverlust untersucht. In beiden Gruppen betrug die Implantaterfolgsrate 100,0 %. Der Insertionstorque war in beiden Gruppen sowohl beim Einsetzen als auch bei Belastung der Implantate nicht signifikant unterschiedlich. Allerdings konnte in der Gruppe mit Sofortimplantation eine stärkere Korrelation zwischen dem ISQ und dem Insertionstorque zum Zeitpunkt der Implantatinsertion beobachtet werden. Zum Zeitpunkt der Versorgung mit der Suprakonstruktion war aufgrund der erfolgreichen Osseointegration der Implantate der Einfluss des Insertionstorques auf den ISQ nicht mehr messbar. In der Gruppe mit Sofortbelastung konnte ein signifikant höherer mittlerer krestaler Knochenverlust ermittelt werden, als in der anderen Behandlungsgruppe (0,68 mm vs. 0,40 mm). Pellicer-Chover H, Peñarrocha-Oltra D, Bagán L, Fichy-Fernandez AJ, Canullo L, Peñarrocha-Diago M. Single-blind randomized clinical trial to evaluate clinical and radiological outcomes after one year of immediate versus delayed implant placement supporting full-arch prostheses. Med Oral Patol Oral Cir Bucal. 2014 May 1;19(3):e295-301. (»Klinische und röntgenologische Ergebnisse nach einem Jahr unter funktioneller Belastung von sofort oder spät eingesetzten Implantaten zur Abstützung von prothetischen Vollversorgungen: Eine einfach verblindete, randomisiert kontrollierte klinische Studie.«) Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018



kurz & schmerzlos 16 Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip der Gruppe mit Sofortimplantaten (Gruppe A) oder der Gruppe mit verzögerter Implantation sechs Monate nach Zahnextraktion (Gruppe B) zugeteilt. Kontrollen wurden nach einer Woche sowie nach sechs und zwölf Monaten durchgeführt. Zu diesen Zeitpunkten erfolgten Messungen verschiedener klinischer und röntgenologischer Parameter wie die Menge an Sulkusfluid, Plaque Index, Breite der keratinisierten Gingiva, Rezessionen, Sondierungstiefen, modifizierter Gingiva Index, Mukositis und krestale Knochenverluste. Ein Patient wurde wegen Nichtteilnahme an den Follow up-Untersuchungen aus der Studie ausgeschlossen. Insgesamt 68 Implantate wurden bei Patienten der Gruppe A eingesetzt und Patienten der Gruppe B erhielten 76 Implantate. Zum Zeitpunkt der Versorgung mit Zahnersatz waren die Breite der keratinisierten Mukosa und die Sondierungstiefen in Gruppe A signifikant höher als in Gruppe B. Nach sechs bzw. zwölf Monaten konnten keine Unterschiede mehr zwischen den beiden Gruppen bei allen klinischen Untersuchungsparametern gemessen werden. Auch der mittlere krestale Knochenverlust wies mit 0,54 mm in Gruppe A gegenüber 0,66 mm in Gruppe B keine statistisch signifikanten Unterschiede auf. Es wurden keine Implantatverluste beobachtet. Rieder D, Eggert J, Krafft T, Weber HP, Wichmann MG, Heckmann SM. Impact of placement and restoration timing on single-implant esthetic outcome - a randomized clinical trial. Clin Oral Implants Res. 2016 Feb;27(2):e80-6. (»Die Bedeutung des Implantationszeitpunkts und des Zeitpunkts der prothetischen Versorgung von Einzelzahnimplantaten auf das ästhetische Ergebnis – eine randomisiert kontrollierte klinische Studie.«) Ziele der RCT waren die Untersuchung des Einflusses des Implantationszeitpunkts sowie des prothetischen Versorgungszeitpunkts (sofort vs. früh) von Einzelzahnimplantaten auf das ästhetische Ergebnis im Oberkiefer-Frontzahnbereich. Dazu wurden 48 Patienten mit einem extraktionswürdigen Oberkiefer-Schneidezahn nach dem Zufallsprinzip vier Behandlungsgruppen zugeteilt. Patienten der Gruppe 1 erhielten ein Sofortimplantat und wurden entweder sofort mit einer provisorischen Krone versorgt (Untergruppe 1a) oder wurden nach vier bis sechs Wochen gedeckter Einheilung prothetisch versorgt (Untergruppe 1b). Die finale Restauration erfolgte in Untergruppe 1a nach weiteren zehn bis zwölf Wochen und nach weiteren sechs bis acht Wochen in Untergruppe 1b. Patienten der Gruppe 2 erhielten ein Frühimplantat nach sechs Wochen Einheilzeit post extractionem, das entweder sofort (Untergruppe 2a) oder nach vier bis sechs Wochen Einheilzeit des Implantats provisorisch versorgt wurde. Die definitive Versorgung erfolgte in Untergruppe 2a und 2b analog zur Versorgung der Patienten in den beiden Untergruppen 1a und 1b. Der Pink Esthetic Score (PES) betrug in Untergruppe 1a 8,47, in Untergruppe 1b 7,93, in Untergruppe 2a 6,62 und in Untergruppe 2b 8,10. Die Unterschiede zwischen den Untergruppen 2a und 1a sowie den Untergruppen 2a und 2b waren statistisch signifikant. Schlussfolgerung: Sofortversorgte Sofortimplantate scheinen eine gangbare Alternative zur Frühimplantation zu sein, sofern die Implantatversorgung von einem erfahrenen Chirurgen durchgeführt wird.

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Sanz M, Lindhe J, Alcaraz J, Sanz-Sanchez I, Cecchinato D. The effect of placing a bone replacement graft in the gap at immediately placed implants: a randomized clinical trial. Clin Oral Implants Res. 2017 Aug;28(8):902-910. (»Eine randomisierte klinische Studie zum Einfluss einer Platzierung von Knochenersatzmaterial in den Spalt zwischen der Oberfläche von Sofortimplantaten und der Wand der Extraktionsalveole.«) Ziel der RCT war die Untersuchung des Einflusses einer Sofortimplantation und der zusätzlichen Platzierung von demineralisierter boviner Knochenmatrix mit einem 10 %-igen Kollagenanteil (demineralized bovine bone mineral with 10,0 % collagen, DBBM-C) in den Spalt zwischen Implantat und bukkaler Knochenwand auf die vertikalen und horizontalen Dimensionen des Alveolarfortsatzes. Dazu wurden 86 Patienten nach dem Zufallsprinzip entweder der Testgruppe (n=43 Patienten) mit Füllung des Spalts mittels DBBM-C und der Kontrollgruppe ohne Verwendung von DBBM-C (n=43 Patienten) zugeteilt. Die mittleren Dimensionsänderungen im bukkalen Bereich waren in der Kontrollgruppe mit 1,6 mm (38,0 %) signifikant gegenüber der Testgruppe mit 1,1 (29,0 %) erhöht. Schlussfolgerung: Der Einsatz von DBBM-C zur Spaltauffüllung bei Sofortimplantation trägt zu einer signifikanten Reduktion der horizontalen Resorption des Alveolarfortsatzes bei. Stoupel J, Lee CT, Glick J, Sanz-Miralles E, Chiuzan C, Papapanou PN. Immediate implant placement and provisionalization in the aesthetic zone using a flapless or a flap-involving approach: a randomized controlled trial. J Clin Periodontol. 2016 Dec;43(12):1171-1179. (»Sofortimplantation und Sofortversorgung im ästhetisch sichtbaren Bereich mit oder ohne Bildung eines Mukoperiostlappens: Eine randomisiert kontrollierte Studie.«) Um den Einfluss einer Lappenbildung auf das Hart- und Weichgewebe bei Sofortimplantation und Sofortversorgung zu ermitteln, wurden 39 Patienten mit einem extraktionswürdigen Zahn im Oberkiefer-Front-, -Eckzahn- oder -Prämolarenbereichnach dem Zufallsprinzip der Behandlungsgruppe ohne Lappenbildung (Gruppe 1, n=18 Patienten) oder der Behandlungsgruppe mit Lappenbildung (Gruppe 2, n=21 Patienten) zugeteilt. Der mesiobukkale Weichgewebsverlust im Vergleich zur Baseline betrug in Gruppe 1 0,11 mm und in Gruppe 2 0,43 mm. Distobukkal war ein Weichgewebsverlust von 0,11 mm in Gruppe 1 und 0,48 mm in Gruppe 2 messbar. Beide Änderungen waren statistisch signifikant, jedoch ohne dass diese sich klinisch signifikant auswirkten. Da bei allen anderen untersuchten Hartund Weichgewebsparametern keine signifikanten Unterschiede ermittelt werden konnten, schlussfolgerten die Autoren der Studie, dass beide Behandlungsmodalitäten zu vergleichbaren klinischen Ergebnissen führen. Tallarico M, Xhanari E, Pisano M, Gatti F, Meloni SM. Molar replacement with 7 mm-wide diameter implants: to place the implant immediately or to wait 4 months after socket preservation? 
1 year after loading results from a randomised controlled trial. Eur J Oral Implantol. 2017;10(2):169-178. (»Sollen Implantate mit einem Durchmesser von 7,0 mm unmittelbar nach Extraktion oder vier Monate nach Ridge Preservation eingesetzt werden? Ergebnisse einer randomisiert Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


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kurz & schmerzlos kontrollierten Studie ein Jahr nach funktioneller Belastung.«) 24 Patienten wurden im Ober- oder Unterkiefer-Seitenzahnbereich mit 7,0 mm breiten Implantaten versorgt. Je zwölf Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip entweder der Gruppe mit Sofortversorgung und gleichzeitiger Augmentation mit xenogenem kortiko-spongiösem Knochen und einem Allograft porzinen Ursprungs (Gruppe A) oder der Gruppe mit verzögerter Implantation nach einer sechsmonatigen Einheilzeit der Extraktionswunde und den gleichen augmentativen Maßnahmen (Gruppe B) zugeteilt. Nach einem Jahr unter funktioneller Belastung ging keines der Implantate verloren und es traten keine Komplikationen auf. In Gruppe A konnte ein signifikant größerer krestaler Knochenverlust festgestellt werden als in Gruppe B (0,63 mm vs. 0,23 mm). Der ISQ zeigte nach einem halben Jahr unter funktioneller Belastung keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Behandlungsgruppen (78,8 vs. 79,9). Beim PES konnten hingegen signifikant bessere ästhetische Ergebnisse in Gruppe B (12,2) im Vergleich zu Gruppe A (10,6) beobachtet werden. Tonetti MS, Cortellini P, Graziani F, Cairo F, Lang NP, Abundo R, Conforti GP, Marquardt S, Rasperini G, Silvestri M, Wallkamm B, Wetzel A. Immediate versus delayed implant placement after anterior single tooth extraction: the timing randomized controlled clinical trial. J Clin Periodontol. 2017 Feb;44(2):215-224. (»Sofortimplantation gegenüber einer verzögerten Implantation nach Einzelzahnextraktion im Frontzahnbereich: Eine randomisiert kontrollierte Studie.«) Die vorliegende Studie wurde durchgeführt, um die Notwendigkeit zur Hartgewebsaugmentation, das Auftreten chirurgischer Komplikationen sowie die parodontalen, röntgenologischen, ästhetischen und patientenspezifischen Ergebnisse nach Sofortimplantation oder verzögerter Implantation (zwölf Wochen nach Extraktion) im ästhetisch sichtbaren Bereich zu untersuchen. Dazu wurden 124 Patienten nach dem Zufallsprinzip entweder der Gruppe mit Sofortimplantation (Gruppe 1) oder der Gruppe mit verzögerter Implantation zugeteilt. In Gruppe 1 mussten signifikant häufiger Augmentationsmaßnahmen durchgeführt werden, als in Gruppe 2 (72,0 % vs. 43,9 %). Chirurgische Komplikationen traten mit 26,1 % ebenfalls signifikant häufiger in Gruppe 1 im Vergleich zu Gruppe 2 (5,3 %) auf. Nach zwölf Monaten Beobachtungszeit waren bei Implantaten der Gruppe 1 signifikant höhere Sondierungstiefen als in Gruppe 2 gemessen worden (4,1 mm vs. 3,3 mm). In Gruppe 1 konnte nach einer dreijährigen Beobachtungsdauer ebenfalls ein höherer krestaler Knochenverlust beobachtet werden. In ästhetischer Hinsicht zeigten die Implantate der Gruppe 1 signifikant schlechtere PES-Ergebnisse als Implantate der Gruppe 2 (42,0 % inadäquate Ästhetik in Gruppe 1 vs. 19,0 % in Gruppe 2). Schlussfolgerung: Eine Sofortimplantation sollte im ästhetisch sichtbaren Bereich nicht empfohlen werden. Zuiderveld EG, Meijer HJA, den Hartog L, Vissink A, Raghoebar GM. Effect of connective tissue grafting on peri-implant tissue in single immediate implant sites: A RCT. J Clin Periodontol. 2018 Feb;45(2):253-264. (»Der Einfluss von Bindegewebstransplantaten auf das periimplantäre Weichgewebe bei Sofortimplantation: Ein RCT.«)

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Um den Einfluss von Bindegewebstransplantaten bei Sofortimplantation unmittelbar nach Einzelzahnextraktion und provisorischer Sofortversorgung zu ermitteln, wurden 60 Patienten nach dem Zufallsprinzip entweder der Behandlungsgruppe mit Bindegewebstransplantat (Gruppe 1) oder ohne Bindegewebstransplantat (Gruppe 2) zugeteilt. Die Nachuntersuchungen fanden einen Monat sowie zwölf Monate nach Versorgung mit der definitiven Krone statt. Die einzigen signifikanten Unterschiede konnten nach zwölf Monaten beim Untersuchungsparameter „Änderung des Gingivalevels“ beobachtet werden. In Gruppe 1 konnte eine signifikant geringere Rezessionsneigung mit einem mittleren Weichgewebszuwachs von 0,1 mm im Vergleich zu Gruppe 2 mit einem mittleren Weichgewebsverlust von -0,5 mm ermittelt werden. Bei den Parametern Ästhetik, krestales Knochenlevel und Patientenzufriedenheit konnten keine signifikanten Unterschiede beobachtet werden. Der Biotyp hatte keinen signifikanten Einfluss auf das jeweilige Behandlungsergebnis.

Systematische Reviews, Metaanalysen Chen ST, Buser D. Esthetic outcomes following immediate and early implant placement in the anterior maxilla--a systematic review. Int J Oral Maxillofac Implants. 2014;29 Suppl:186-215. (»Ästhetische Ergebnisse nach Sofort- und Frühimplantation im Oberkiefer-Frontzahnbereich – ein systematischer Review.«) Ziel der Übersichtsarbeit war die Evaluation der ästhetischen Ergebnisse bei Implantation nach Zahnextraktion und gleichzeitiger Augmentation. Dazu wurde eine Recherche in elektronischen Literaturdatenbanken sowie relevanten Journalen durchgeführt. Von insgesamt 1.686 Treffern wurden 50 Publikationen in die Analyse einbezogen. In allen Studien wurden die Behandlungsergebnisse nach Einzelzahnimplantation bei vorhandenen natürlichen Nachbarzähnen beschrieben. Die Analyse ergab, dass mittels einer Implantatinsertion nach Zahnextraktion anhand ästhetischer Indizes (meist ermittelt mit dem Pink Esthetic Score) und Weichgewebsparameter gute Ergebnisse erzielt werden konnten. Bei Sofortimplantation (Typ 1) konnten im Vergleich zur frühen Implantation (Typ 2 und 3) eine höhere Variabilität der Ergebnisse sowie eine höhere Rezessionsneigung mit Werten > 1,0 mm beobachtet werden. In zwei Studien war nach Sofortimplantation und Augmentation mittels Digitaler Volumentomografie erkennbar, dass in 36,0 % bzw. 57,0 % der Fälle keine bukkale Knochenwand mehr vorhanden war. Dort konnte auch eine entsprechend höhere Rezessionsneigung beobachtet werden. Im Vergleich dazu war bei Frühimplantation und gleichzeitiger Konturaugmentation die bukkale Knochenlamelle in 90,0 % der Fälle noch erkennbar vorhanden. Anhand der Studienlage ist erkennbar, dass bei einer Typ 1-Implantation stets bestimmte Selektionskriterien wie ein dicker Biotyp und eine intakte bukkale Knochenlamelle gegeben sein sollten, um ein vorhersehbares ästhetisches Ergebnis zu erhalten. Chrcanovic BR, Albrektsson T, Wennerberg A. Dental implants inserted in fresh extraction sockets versus Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


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kurz & schmerzlos healed sites: a systematic review and meta-analysis. J Dent. 2015 Jan;43(1):16-41. (»Implantatinsertion in frische Extraktionsalveolen im Vergleich zur Implantation in den ausgeheilten Kiefer: Ein systematischer Review.«) Um Unterschiede zu Verlustraten, postoperativen Infektionen und krestalen Knochenverlusten bei Implantatinsertion in frische Extraktionsalveolen im Vergleich zur Implantation in bereits ausgeheilten Kieferknochen zu ermitteln, wurde eine systematische Literaturrecherche in den elektronischen Datenbanken Pubmed, Web of Science und Cochrane Oral Health Group durchgeführt und mit einer Handrecherche ergänzt. In die Analyse wurden 73 Studien einbezogen. Bei 8241 Implantaten, die in frische Extraktionsalveolen eingesetzt wurden (Verlustrate von 4,0 %; 330 Implantate), konnte im Vergleich zu 19.410 Implantaten, die in ausgeheilte Kieferabschnitte inseriert worden waren, (Verlustrate von 3,09 %; 599 Implantate) ein statistisch signifikant erhöhtes Verlustrisiko ermittelt werden. Der Unterschied war statistisch nicht mehr signifikant, wenn Ober- und Unterkiefer gemeinsam ausgewertet wurden und wenn nur die Ergebnisse bei Totalversorgung betrachtet wurden. Bei Berücksichtigung der Ergebnisse aus kontrollierten klinischen Studien sowie bei Einzelimplantatversorgungen hingegen waren die Verlustraten nach Sofortimplantation gegenüber der konventionellen Implantation signifikant erhöht. Hinsichtlich krestaler Knochenverluste sowie postoperativer Infektionen konnten keine signifikanten Unterschiede ermittelt werden. Die Erkenntnisse sollten aufgrund der eingeschränkten Studienqualität und der häufig fehlenden Randomisierung der Patienten mit Vorsicht interpretiert werden. Del Fabbro M, Ceresoli V, Taschieri S, Ceci C, Testori T. Immediate loading of postextraction implants in the esthetic area: systematic review of the literature. Clin Implant Dent Relat Res. 2015 Feb;17(1):52-70. (»Sofortbelastung von Sofortimplantaten im ästhetisch sichtbaren Bereich: Ein systematischer Literaturreview.«) Das Ziel der Untersuchung war die Ermittlung der Überlebensraten von Implantaten nach Insertion in frische Extraktionsalveolen und prothetischer Sofortversorgung. Weitere Ziele waren der Vergleich der Überlebensraten dieser Implantate mit Implantaten, die in bereits ausgeheilten Kieferknochen

eingesetzt bzw. konventionell belastet wurden. Dazu wurde eine elektronische Literaturrecherche in den Datenbanken Medline, Embase und Central durchgeführt und mit einer Handsuche in relevanten Journalen ergänzt. Folgende Einflussvariablen auf die Einjahres-Überlebensrate der Implantate wurden untersucht: Studiendesign, Verzerrungsrisiken, Art der prothetischen Versorgung, okklusale vs. non-okklusale Belastung der prothetischen Rekonstruktion, Bildung eines Mukoperiostlappens vs. lappenlose Implantation, Vorhandensein einer Infektion und Art des Augmentationsmaterials. Sieben RCT, drei CCT und 35 Fallserien wurden in die Untersuchung einbezogen. Insgesamt standen Daten von 1.170 Patienten und 1.974 Sofortimplantaten für eine Analyse zur Verfügung. 28 dieser Studien hatten ein niedriges Biasrisiko. Die Überlebensrate aller untersuchten Implantate betrug nach einem Jahr unter Belastung 97,6 %. Die Metaanalyse ergab mit 99,4 % eine signifikant bessere Einjahres-Überlebensrate von Implantaten, die verzögert eingesetzt wurden, gegenüber Sofortimplantaten (95,6 %). Keine der oben genannten Variablen hatte einen signifikanten Einfluss auf den klinischen Outcome. Cosyn J, Hooghe N, De Bruyn H. A systematic review on the frequency of advanced recession following single immediate implant treatment. J Clin Periodontol. 2012 Jun;39(6):582-9. (»Ein systematischer Review zur Häufigkeit fortgeschrittener Rezessionen nach Sofortimplantation.«) Rezessionen scheinen eine gängige Konsequenz nach Sofortimplantation darzustellen. Das Ziel der systematischen Übersichtsarbeit war daher die Ermittlung der Häufigkeit von Rezessionen < 1,0 mm nach Sofortimplantation. Dazu wurde eine Literaturrecherche in den Datenbanken Pubmed, Web of Science und Cochrane Oral Health Group Specialized Trials Register durchgeführt. Von 171 Publikationen wurden 13 in die Analyse einbezogen. Fortgeschrittene Rezessionen im Bereich der Interdentalpapille wurden 0,0-27,0 % der Fälle beobachtet. Allerdings dienten nur zwei Studien als Analysegrundlage für diese Aussage. In den anderen elf von 13 Studien wurden Rezessionen im Bereich der Interdentalpapille von < 1,0 beobachtet, was als Hinweis dafür gewertet wurde, dass das Risiko für ausgeprägte interproximale Rezessionen relativ gering ist. In 0,0-64,0 % der Fälle hingegen wurden Rezessionen im Be-

Die bisher veröffentlichten Abstracts und Exzerpte der wissenschaftlichen Veröffentlichungen sind für pip-Leser jederzeit in den E-Papers der pip auf www.pipverlag.de nachzulesen und im YouVivo Store im DGINet und im Mitgliederbereich der DGOI als PDF-Download erhältlich. Bisher erschienen: All on Four (04/2012), Biologische Breite (02/2012), Bisphosphonate und orale Implantologie (03/2011), Computergesteuerte Implantologie – Nutzen und Risiken (03/2014), Die Bedeutung des Implantationszeitpunkts (3/2018), Digitaler Workflow: Teil I Diagnostik (05/2017), Teil II Chirurgie (06/2017), Teil III Prothetik (01/2018), Der unbezahnte Kiefer (04/2017), Einteilige Implantatsysteme (04/2014), Extraktionsalveole und Kammerhalt: Teil I (04/2016), Teil II (01/2017), Teil III (02/2017), Keramik in der Implantologie (01/2013), Keramik in der Implantologie (02/2018), Knochenaugmentationen – Techniken(02/2013), Knochenaugmentationen – Materialien (03/2013), Knochenaugmentationen – Tissue Engineering (04/2013), Kurze Implantate (02/2016), Mini-Implantate (03/2017), Periimplantitis – Ätiologie, Häufigkeit und Diagnostik (01/2015), Periimplantitis – Prävention und Therapie (02/2015), Piezochirurgie (02/2014), Platform Switching (01/2014), PRP, PRGF und PRF in der Implantologie (01/2016), Risiken und Komplikationen (04/2015), Sinusboden-Elevationen (04/2011), Sofortbelastung undSofortversorgung (03/2015), Systemische Erkrankungen (03/2012), Weichgewebsmanagement (02/2011).

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kurz & schmerzlos reich der vestibulären Gingiva beobachtet. Auch hier war mit lediglich vier Studien die Datengrundlage für diese Aussage sehr limitiert. In nur einer dieser Studien konnte ein hohes Rezessionsrisiko beobachtet werden. Dies könnte darauf zurückgeführt werden, dass die Implantate nicht sofort mit provisorischen Kronen versorgt worden waren. Diese Annahme kann auf die Erkenntnisse eines RCT zurückgeführt werden, welche darauf hindeuten, dass eine Sofortversorgung einen positiven Einfluss auf den Erhalt des vestibulären Gingivalevels hat. Eine eingeschränkte Evidenz für ein erhöhtes Rezessionsrisiko besteht bei Bildung eines Mukoperiostlappens sowie bei Patienten mit einem dünnen Biotyp. Esposito M, Grusovin MG, Polyzos IP, Felice P, Worthington HV. Interventions for replacing missing teeth: dental implants in fresh extraction sockets (immediate, immediate-delayed and delayed implants). Cochrane Database Syst Rev. 2010 Sep 8;(9):CD005968. (»Behandlungsmaßnahmen zum Ersatz fehlender Zähne: Implantation in frische Extraktionsalveolen (sofort, sofort bzw. verzögert oder verzögert).«) Um den Implantaterfolg, Komplikationen, das ästhetische Ergebnis und die Patientenzufriedenheit in Abhängigkeit vom Insertionszeitpunkt zu ermitteln, wurde eine Recherche in verschiedenen Datenbanken durchgeführt. Zusätzlich erfolgte eine Handsuche in verschiedenen Fachjournalen. In zwei RCT waren keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen einer Sofortimplantation und einer verzögerten Implantation erkennbar. In einem RCT waren die Komplikationsraten in der Gruppe mit einer sofort-verzögerten Insertion gegenüber einer verzögerten Implantation signifikant erhöht. Allerdings waren die Patienten in der Gruppe mit sofort- bzw. verzögerten Implantation signifikant zufriedener und das ästhetische Ergebnis im Bereich des periimplantären Weichgewebes glich dem Weichgewebe im Bereich der natürlichen Zähne mehr als bei verzögerter Implantation. In drei RCT waren keine signifikanten Unterschiede in Abhängigkeit einer Augmentation mit autologem Knochen oder der Augmentationstechnik bei Versorgung mit Sofortimplantaten erkennbar. Schlussfolgerung: Derzeit sind keine Vor- oder Nachteile zwischen den drei unterschiedlichen Insertionsprotokollen erkennbar. Goiato MC, de Medeiros RA, da Silva EVF, Dos Santos DM. Evaluation of the papilla level adjacent to implants placed in fresh, healing or healed sites: A systematic review. Int J Oral Maxillofac Surg. 2017 Nov;46(11):1437-1445. (»Untersuchung der Papillenhöhe bei Implantation in frische Extraktionsalveolen, Alveolen im Zustand der Ausheilung oder im bereits ausgeheilten Kieferknochen.«) Um den Einfluss des Implantationszeitpunkts auf die Ausformung bzw. Rückbildung der Interdentalpapillen zu ermitteln, wurde eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken Pubmed, Scopus und Embase durchgeführt. Von insgesamt 1.065 Treffern erfüllten 15 Publikationen die Einschlusskriterien und wurden in die Analyse einbezogen. In neun Studien wurden Implantationen in frische Extraktionsalveolen mit Implantatinsertionen im bereits ausgeheilten Knochen miteinander verglichen. In einer Studie erfolgte der Vergleich von Implantatinsertionen in frische Extraktionsalveolen im Vergleich zu Regionen, die sich im Heilungsprozess befanden, während Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018

in einer weiteren Studie alle drei Insertionsprotokolle untersucht wurden. In den meisten Publikationen konnten nach einem längeren Follow-Up keine Unterschiede ermittelt werden, was als Hinweis dafür gewertet werden kann, dass der Implantationszeitpunkt bzw. der Zustand des Implantatlagers keinen langfristigen Einfluss auf das Weichgewebsverhalten der Interdentalpapille hat. Huang Y, Jacobs R, Van Dessel J, Bornstein MM, Lambrichts I, Politis C. A systematic review on the innervation of peri-implant tissues with special emphasis on the influence of implant placement and loading protocols. Clin Oral Implants Res. 2015 Jul;26(7):737-46. (»Ein systematischer Review zur Innervation im Bereich der periimplantären Gewebe in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Implantation und der Belastung.«) Um den Einfluss des Implantations- und Belastungszeitpunkts auf die Innervation der periimplantären Gewebe zu ermitteln, wurde eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken Medline, Cochrane, Embase, Web of Science, Lilacs, Opengrey durchgeführt und mittels Handrecherche in relevanten Journalen ergänzt. Von insgesamt 683 Titeln erfüllten lediglich zehn die Einschlusskriterien. Fünf Studien untersuchten die Innervation des Epithels im Bereich der Implantate und die anderen fünf die sensorische Funktionalität im periimplantären Knochen. Drei der Studien waren von mittlerer Qualität, während die restlichen Studien eine mindere Qualität aufwiesen. In allen Studien konnte eine Innervation im Bereich des Epithels oder des periimplantären Knochens ermittelt werden. Bei Sofortbelastung war eine signifikant erhöhte Dichte von Nervenfasern zu beobachten. Ketabi M, Deporter D, Atenafu EG. A Systematic Review of Outcomes Following Immediate Molar Implant Placement Based on Recently Published Studies. Clin Implant Dent Relat Res. 2016 Dec;18(6):1084-1094. (»Ein systematischer Review zur Sofortimplantation im Molarenbereich.«) Für erfahrene Behandler stellt die Sofortimplantation im Molarenbereich eine Behandlungsoption dar, die zu vorhersehbaren Ergebnissen führt. Das Ziel der systematischen Übersichtsarbeit war, die klinischen Ergebnisse nach Sofortimplantation im Molarenbereich zu ermitteln und zu objektivieren. Untersuchungsparameter waren die Implantatüberlebensraten nach einem Jahr unter Funktion, kumulative krestale Knochenverluste, der Insertionsort (Ober- vs. Unterkiefer) und der Implantatdurchmesser. Der Durchmesser der Implantate wurde bei 4,0-6,0 mm als breit und bei > 6,0-9,0 mm als ultrabreit eingestuft. 15 Studien wurden in die Analyse einbezogen. Bei einer Anzahl von 768 Sofortimplantaten, die bei 57 Patienten eingesetzt worden waren, konnte eine Überlebensrate von 98,0 % ermittelt werden. Unterschiede zwischen Ober- und Unterkiefer waren nicht erkennbar. Der in fünf Studien durchgeführte Vergleich zwischen Spätimplantationen und Sofortimplantaten ergab keine signifikanten Unterschiede. Signifikant höhere Verlustraten konnten bei ultrabreiten Implantaten im Vergleich zu breiten Implantaten ermittelt werden. Kinaia BM, Shah M, Neely AL, Goodis HE. Crestal bone level changes around immediately placed implants: a systematic review and meta-analyses with at least 12

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kurz & schmerzlos months' follow-up after functional loading. J Periodontol. 2014 Nov;85(11):1537-48. (»Veränderungen im Bereich des krestalen Knochens bei Sofortimplantaten: Ein systematischer Review und eine Metaanalyse von Studien mit einem Mindest-Follow up von zwölf Monaten unter Belastung.«) Sofortimplantationen stellen eine erfolgversprechende Therapieoption dar und führen zu einer Verkürzung der Behandlungsdauer sowie einer erhöhten Patientenzufriedenheit. Allerdings sind Konsequenzen in Bezug auf die Ästhetik aufgrund des Knochenverlusts nach Extraktion nicht immer vorhersehbar. Um den Einfluss von Sofortimplantationen auf Veränderungen des krestalen Knochenlevels nach mindestens zwölf Monaten unter Belastung zu ermitteln, wurde eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken Cochrane und Medline durchgeführt und mit einer Handsuche ergänzt. Die Recherche ergab 648 Treffer, von welchen 57 Artikel die Einschlusskriterien erfüllten. Bei Sofortimplantaten konnte im Vergleich zu Implantatinsertionen im bereits ausgeheilten Knochen ein signifikant besserer, jedoch klinisch nicht relevanter Erhalt des krestalen Knochens ermittelt werden. Bei Sofortimplantaten mit einem Platform Switching waren ebenfalls signifikant bessere Resultate im krestalen Knochen zu beobachten, als bei Sofortimplantaten ohne Platform Switching. Keine Unterschiede waren bei Sofortimplantation und ein- bzw. zweizeitigem Vorgehen messbar. Auch eine Sofort- bzw. eine konventionelle Belastung hatten keinen signifikanten Einfluss auf den krestalen Knochen. Kinaia BM, Ambrosio F, Lamble M, Hope K, Shah M, Neely AL. Soft Tissue Changes Around Immediately Placed Implants: A Systematic Review and Meta-Analyses With at Least 12 Months of Follow-Up After Functional Loading. J Periodontol. 2017 Sep;88(9):876-886. (»Veränderungen im Bereich des periimplantären Weichgewebes bei Sofortimplantaten: Ein systematischer Review und eine Metaanalyse von Studien mit einem Mindest-Follow up von zwölf Monaten unter Belastung.«) Die Sofortversorgung mit Implantaten stellt eine vorhersehbare Therapieoption dar, die jedoch in ästhetischer Hinsicht zu Problemen wie Rezessionen und dem Verlust der Höhe der Interdentalpapillen führen kann. Das Ziel der systematischen Übersichtsarbeit war daher die Analyse des Einflusses einer Sofortimplantation auf den Verlust an Weichgewebe nach einer Mindestbelastungsdauer von zwölf Monaten. Dazu wurde eine Literaturrecherche in den Datenbanken Cochrane und Medline durchgeführt. 106 Studien erfüllten die Einschlusskriterien und anhand von sechs Studien konnte eine Metaanalyse erfolgen. Bei Spätimplantationen wurden geringere Rezessionen beobachtet, die sich jedoch statistisch nicht signifikant von den Sofortimplantationen unterschieden. Die späte Implantatinsertion führte auch bei der Papillenhöhe zu einem geringeren Weichgewebsverlust, der jedoch nur bei der distalen Papille signifikant unterschiedlich zur Sofortimplantation war. Die Rezessionsneigung war bei Patienten mit einem dicken Biotyp niedriger, jedoch ebenfalls ohne statistisch signifikanten Unterschied im Vergleich zu Patienten mit einem dünnen Biotyp. Bei gepoolten Daten hingegen konnten beim dicken Biotyp signifikant geringere Rezessionen und ein signifikant geringerer Verlust an Papillenhöhe als beim dünnen Biotyp beobachtet werden. Bei direkter provisorischer Versorgung konnte die Papillenhöhe si-

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gnifikant besser erhalten werden als bei konventioneller Belastung, während der Zeitpunkt der provisorischen Versorgung bei der Ausprägung der Rezession zwar nur einen geringen Einfluss hatte, jedoch eine Tendenz zu einem besseren Weichgewebserhalt bei Sofortversorgung erkennbar war. Lee CT, Tao CY, Stoupel J. The Effect of Subepithelial Connective Tissue Graft Placement on Esthetic Outcomes After Immediate Implant Placement: Systematic Review. J Periodontol. 2016 Feb;87(2):156-67. (»Ein systematischer Review zum Einfluss subepithelialer Bindegewebstransplantate auf das ästhetische Ergebnis nach Sofortimplantation.«) Trotz vieler Vorteile beinhaltet eine Sofortimplantation Risiken für Rezessionen, Verlust an Papillenhöhe, Verlust der Kontur des Alveolarfortsatzes und für weitere ästhetische Komplikationen. Der Einsatz von Weichgewebstransplantaten könnte zu einer Verringerung ästhetischer Komplikationen führen. Um den Einfluss von Maßnahmen im Bereich des Weichgewebes bei Sofortimplantation zu untersuchen, wurde eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken Pubmed, Embase und Central durchgeführt. Sechs Studien mit einem Mindest-Follow up von sechs Monaten wurden in die Analyse einbezogen. Auf Rezessionen und den Verlust an Papillenhöhe hatten die unterstützenden Maßnahmen im Weichgewebe keinen signifikanten Einfluss. Die Breite keratinisierter Gingiva hingegen nahm nach Einsatz von Bindegewebstransplantaten signifikant zu. Das Weichgewebsvolumen sowie die Breite des Alveolarfortsatzes konnten durch das Weichgewebstransplantat ebenfalls erhöht werden. Lee J, Park D, Koo KT, Seol YJ, Lee YM. Comparison of immediate implant placement in infected and non-infected extraction sockets: a systematic review and meta-analysis. Acta Odontol Scand. 2018 Apr 3:1-8. [Epub ahead of print] (»Sofortimplantationen in infizierte und nicht-infizierte Extraktionsalveolen: Ein systematischer Review und eine Metaanalyse.«) Anhand dieser Übersichtsarbeit sollte die Machbarkeit von Sofortimplantationen in infizierte Extraktionsalveolen ermittelt werden. Dazu erfolgte eine systematische Recherche zu RCT und CCT, die zu dieser Fragestellung veröffentlicht wurden. Insgesamt fünf Studien konnten in die systematische Übersicht und drei in die Metaanalyse einbezogen werden. Zielparameter waren die mittleren gewichteten Differenzen krestaler Knochenverluste, die Blutungsneigung, die Höhe der marginalen Gingiva und die Breite keratinisierter Gingiva. Mit Ausnahme beim Parameter keratinisierte Gingiva konnten bei keiner der anderen Zielvariablen signifikante Unterschiede nach Sofortimplantation in infizierte gegenüber nicht-infizierte Extraktionsalveolen ermittelt werden. Schlussfolgerung: Implantate können nach sorgfältigem Debridement infizierter Alveolen eingesetzt werden. Lin GH, Chan HL, Wang HL. Effects of currently available surgical and restorative interventions on reducing midfacial mucosal recession of immediately placed single-tooth implants: a systematic review. J Periodontol. 2014 Jan;85(1):92-102. Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


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kurz & schmerzlos (»Der Einfluss derzeit verwendeter chirurgischer und restaurativer Verfahren auf die Verringerung von Rezessionen bei Sofortversorgung mit Einzelimplantaten: Ein systematischer Review.«) Um den Einfluss verschiedener chirurgischer und restaurativer Verfahren auf die Rezessionsbildung zu untersuchen, wurden eine systematische Literaturrecherche in fünf Datenbanken sowie eine Handrecherche in verschiedenen relevanten Fachjournalen durchgeführt. Acht RCT, eine Kohortenstudie und 27 Fallserien wurden in die Analyse einbezogen. Sechs unterschiedliche Interventionen zur Verringerung des Rezessionsrisikos wurden identifiziert und ihr Einfluss anschließend analysiert: 1) palatinale/linguale Positionierung der Implantate, 2) Platform Switching, 3) Lappenlose Insertion der Implantate, 4) Knochentransplantate zur Defektauffüllung im Bereich des Spaltes zwischen Implantat und bukkaler Knochenlamelle, 5) Bindegewebstransplantate und 6) provisorische Sofortversorgung. In drei Studien konnte gezeigt werden, dass die palatinale/ linguale Positionierung von Implantaten zu geringer ausgeprägten Rezessionen beim Einsatz von Tissue Level-Implantaten führt. Kontroverse Ergebnisse wurden bei den Parametern 2), 3), 5) und 6) Beobachtet. Die unter 4) genannte Intervention hatte keinen positiven Einfluss auf das Behandlungsergebnis. Llamas-Monteagudo O, Girbés-Ballester P, Viña-Almunia J, Peñarrocha-Oltra D, Peñarrocha-Diago M. Clinical parameters of implants placed in healed sites using flapped and flapless techniques: A systematic review. Med Oral Patol Oral Cir Bucal. 2017 Sep 1;22(5):e572-e581. (»Ein systematischer Review zu klinischen Parametern nach Implantatinsertion in ausgeheilte Kieferbereiche mit oder ohne Bildung eines Mukoperiostlappens.«) Im Vergleich zur offenen Implantatinsertion mittels Bildung eines Mukoperiostlappens handelt es sich bei der lappenlosen Implantatinsertion um einen minimalinvasiven Eingriff, der die Blutversorgung im Vergleich zur offenen Technik nicht negativ beeinflusst. Andererseits ist bei Anwendung der lappenlosen Technik ein gleichzeitiger Einsatz knochenregenerativer Maßnahmen nicht möglich. Um Unterschiede im Behandlungsergebnis beim Einsatz beider Insertionstechniken zu ermitteln, wurde eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken Pubmed, Embase und Cochrane durchgeführt. Zielparameter waren in Humanstudien das Lappendesign, Plaque Index, Rezessionen und Sondierungstiefe, während in tierexperimentellen Studien die Variablen das Lappendesign, Gingiva Index, Höhe der Mukosa, Rezessionen und Sondierungstiefen waren. Zehn Studien erfüllten die Einschlusskriterien. In tierexperimentellen Studien konnten bei der lappenlosen Technik bessere Ergebnisse bei allen Zielparametern

ermittelt werden. Bei den Humanstudien konnten tendenziell bessere Ergebnisse beim lappenlosen Vorgehen beobachtet werden. de Oliveira-Neto OB, Barbosa FT, de Sousa-Rodrigues CF, de Lima FJC. Quality assessment of systematic reviews regarding immediate placement of dental implants into infected sites: An overview. J Prosthet Dent. 2017 May;117(5):601-605. (»Qualitative Beurteilung systematischer Reviews zur Sofortimplantation in infizierte Extraktionsalveolen.«) Systematische Reviews sollten eine gute methodische Qualität aufweisen, da sie häufig als Grundlage für Behandlungsentscheidungen dienen. Um die methodische Qualität systematischer Reviews zur Implantatinsertion in frische, infizierte Extraktionsalveolen zu ermitteln, wurde eine systematische Literaturreche in den Datenbanken Pubmed, Lilacs und ISI Web of Knowledge durchgeführt. Von den fünf gefundenen Arbeiten wiesen drei eine niedrige und zwei eine durchschnittliche methodische Qualität auf. Zudem waren die Ergebnisse zur Implantat-Überlebensrate widersprüchlich. Daher bleibt die Fragestellung zur Erfolgswahrscheinlichkeit von Implantationen in infizierte Alveolen derzeit noch unbeantwortet. Schropp L, Wenzel A. Timing of single implant placement and long-term observation of marginal bone levels. Eur J Oral Implantol. 2016;9 Suppl 1:S107-22. (»Langzeitbeobachtung zum Insertionszeitpunkt von Einzelzahnimplantaten und seines Einflusses auf die krestalen Knochenlevel.«) Um den Einfluss von Sofort- bzw. Frühimplantationen auf die Entwicklung der krestalen Knochenlevel zu ermitteln, wurde eine Pubmed-Literaturrecherche durchgeführt und mit einer Handsuche in relevanten Journalen ergänzt. Von 816 Artikeln erfüllten 115 Publikationen die Einschlusskriterien. Die Analyse ergab, dass es derzeit nur wenige RCT gibt, die Sofort- bzw. Frühimplantationen direkt mit der konventionellen Implantatinsertion vergleichen. Weiter konnte anhand der Ergebnisse prospektiver Studien ermittelt werden, dass der mittlere krestale Knochenverlust nach einem Follow up von einem bis zehn Jahren bei 1,5 mm lag. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der augenblicklich verfügbaren Literatur zeigen auf, dass der krestale Knochenverlust und die Langzeitüberlebensraten von sofort- bzw. frühinserierten Implantaten nach Zahnextraktion gegenüber konventionell gesetzten Implantaten vergleichbar sind. Shi JY, Wang R, Zhuang LF, Gu YX, Qiao SC, Lai HC. Esthetic outcome of single implant crowns following type 1 and

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kurz & schmerzlos type 3 implant placement: a systematic review. Clin Oral Implants Res. 2015 Jul;26(7):768-74. (»Ein systematischer Review zu ästhetischen Ergebnissen bei Einzelzahnkronen auf Implantaten nach Typ 1- oder Typ 3-Implantatinsertion.«) Um die ästhetischen Ergebnisse im Weichgewebe nach Einzelzahnversorgung mit Kronen auf Implantaten nach Typ 1- oder Typ 3-Insertion zu ermitteln, wurde eine Literaturrecherche in den Datenbanken Pubmed, Embase und Central durchgeführt. Der Typ 3-Insertionszeitpunkt entspricht einer Frühimplantation nach einem Zeitraum von zwölf bis 16 Wochen nach Zahnextraktion. Als primärer Outcome-Parameter wurde der Pink Esthetic-Score (PES) definiert. Acht von 463 Artikeln entsprachen den Einschlusskriterien und standen für die Analyse zur Verfügung. Anhand der Ergebnisse konnte kein signifikanter Unterschied im PES nach Typ 1- oder Typ 3-Implantation ermittelt werden. Trotz dieses Ergebnisses empfehlen die Autoren, dass die Typ 1-Insertion bei Patienten mit hohen ästhetischen Risikofaktoren mit Vorsicht erfolgen sollte. Slagter KW, den Hartog L, Bakker NA, Vissink A, Meijer HJ, Raghoebar GM. Immediate placement of dental implants in the esthetic zone: a systematic review and pooled analysis. J Periodontol. 2014 Jul;85(7):e241-50. (»Sofortimplantation im ästhetisch sichtbaren Bereich: Ein systematischer Review und eine gepoolte Analyse.«) Der vorliegende systematische Review untersuchte die Überlebensraten, die Weich- und Hartgewebsveränderungen, das ästhetische Ergebnis sowie die Patientenzufriedenheit nach Sofortimplantation mit direkter provisorischer Versorgung im ästhetisch sichtbaren Bereich. Mittels einer systematischen Literaturrecherche in den Datenbanken Pubmed, Embase und Central, konnten 34 Studien ermittelt werden. Die Implantatüberlebensrate von 97,1 % nach einem Jahr wurde von den Autoren als exzellent beurteilt. Der mittlere periimplantäre Knochenverlust betrug 0,81 ± 0,48 mm und der mittlere Verlust an Papillenhöhe lag bei 0,38 ± 0,23 mm. Die mittlere Rezessionshöhe betrug 0,54 ± 0,39 mm. Die Regressionsanalyse ergab, dass bei Bildung eines Mukoperiostlappens und dem Einsatz von Bindegewebstransplantaten ein mittlerer krestaler Knochenverlust von mehr als 0,50 mm stattfand. Ästhetische Ergebnisse und die Patientenzufriedenheit konnten aufgrund mangelnder Angaben in der Literatur keiner Bewertung unterzogen werden. Viña-Almunia J, Candel-Martí ME, Cervera-Ballester J, GarcíaMira B, Calvo-Guirado JL, Peñarrocha-Oltra D, PeñarrochaDiago M. Buccal bone crest dynamics after immediate implant placement and ridge preservation techniques: review of morphometric studies in animals. Implant Dent. 2013 Apr;22(2):155-60. (»Die Veränderungen des Randes der bukkalen Knochenlamelle nach Sofortimplantation und Ridge Preservation: Eine Übersicht zu Ergebnissen morphometrischer tierexperimenteller Studien.«) Um die morphometrisch messbaren Veränderungen im Bereich der bukkalen Knochenlamelle nach Sofortimplantation und Ridge Preservation zu ermitteln, wurde eine systematische Literaturrecherche zu tierexperimentellen Studien in der Da-

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tenbank Pubmed durchgeführt. Anhand der Suche konnten 25 Studien identifiziert werden. Anhand der Morphometrien war erkennbar, dass die Knochenresorption nach Sofortimplantation nicht verhindert werden kann. Die Bildung eines Mukoperiostlappens und die Implantatoberfläche hatten keinen Einfluss auf die Knochenresorption. Eine Ridge Preservation in Verbindung mit mukogingival-chirurgischen Maßnahmen reduziert die bukkale Knochenresorption. Der Einsatz von Knochenersatz trägt effektiver zum Erhalt der bukkalen Knochenlamelle bei, als autologer Knochen. Weitere Maßnahmen, die zu einem verbesserten Erhalt des bukkalen Knochens führen, sind die palatinale/linguale Platzierung des Implantats, ein adäquater Implantatdurchmesser sowie eine Stärke der bukkalen Knochenlamelle von 2,0 mm. Vohra F, Al-Kheraif AA, Almas K, Javed F. Comparison of crestal bone loss around dental implants placed in healed sites using flapped and flapless techniques: a systematic review. J Periodontol. 2015 Feb;86(2):185-91. (»Der Vergleich krestaler Knochenverluste bei Implantatinsertion im ausgeheilten Knochen mit oder ohne Bildung eines Mukoperiostlappens.«) Um den Einfluss einer Lappenbildung bei Implantatinsertion im bereits ausgeheilten Knochen zu untersuchen, wurde eine systematische Literaturrecherche in verschiedenen Datenbanken durchgeführt. Zehn Studien, in denen ein direkter Vergleich zwischen Implantatinsertionen, mit und ohne Bildung eines Mukoperiostlappens gezogen worden war, wurden in die Analyse einbezogen. In fünf Studien war kein Unterschied im krestalen Knochenlevel erkennbar. In vier Studien war ein signifikant höherer krestaler Knochenverlust bei Bildung eines Mukoperiostlappens erkennbar, während in einer Studie ein signifikant höherer Knochenverlust in der Gruppe lappenlos inserierter Implantate ermittelt werden konnte. Weigl P, Strangio A. The impact of immediately placed and restored single-tooth implants on hard and soft tissues in the anterior maxilla. Eur J Oral Implantol. 2016;9 Suppl 1:S89-106. (»Die Bedeutung einer Sofortimplantation und Sofortversorgung von Einzelimplantaten auf das Hart- und Weichgewebe im Oberkiefer-Frontzahnbereich.«) Um den Einfluss einer Sofortimplantation nach Zahnextraktion und einer Sofortversorgung von Einzelzahnimplantaten auf das periimplantäre Hart- und Weichgewebe zu ermitteln, wurde eine systematische Literaturrecherche in der Datenbank Pubmed durchgeführt und mit einer Handsuche in relevanten Fachjournalen kombiniert. Folgende Einflussparameter wurden analysiert: Implantattyp, Primärstabilität, Biotyp, lappenlose Chirurgie, die Art der Zahnextraktion, die dreidimensionale Positionierung des Implantats, Ridge Preservation, der Spalt zwischen Implantatoberfläche und bukkaler Knochenwand (Jump Space) und das Belastungsprotokoll. 17 Studien mit 626 Implantaten bei 609 Patienten wurden in die Analyse einbezogen. 411 Implantate wurden ohne und 215 Implantate wurden mit Bildung eines Mukoperiostlappens eingesetzt. Der Jump Space wurde bei 170 Implantaten beschrieben und lag zwischen 1,38 mm und 2,25 mm. In 201 Fällen wurde keine zusätzliche Augmentation durchgeführt, während bei 405 Implantaten Augmentationen erfolgten, die in Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


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kurz & schmerzlos den meisten Fällen mit Knochenersatzmaterial durchgeführt worden waren. Bei 20 Implantaten lagen keine Informationen über eine zusätzliche Augmentation vor. 419 Implantate konnten mit einem Mindest-Insertionstorque von ≥ 32 Ncm eingesetzt werden, während bei 53 Implantaten ein Insertionstorque von ≥ 25 Ncm erreicht werden konnte. Die meisten Implantate wurden mehr nach palatinal versetzt inseriert. Die vertikale Position der Implantate wurde entweder 0,51,0 mm unterhalb des krestalen Knochenrandes oder 3,04,0 mm unterhalb der Schmelz-Zement-Grenze der benachbarten Zähne gewählt. In 97,8 % der Fälle wurden die provisorischen Kronen funktionell nicht belastet. Die endgültigen Restaurationen wurden in einem Zeitraum von drei bis sechs Monaten nach Implantatinsertion eingesetzt. Nach einer mittleren Beobachtungsdauer von 31,2 Monaten konnten hohe Erfolgsraten von 97,96 % sowie Überlebensraten von 98,25 % ermittelt werden. In 379 Fällen (60,50 %) lag ein dicker Biotyp vor. Unabhängig vom Biotyp betrugen der mittlere Knochenverlust sowie der mittlere Verlust an Papillenhöhe weniger als 1,0 mm und die Tiefe der Rezessionen weniger als 0,95 mm. In nur einer Studie konnte eine signifikant erhöhte Rezessionsneigung bei Patienten mit dünnem Biotyp ermittelt werden.

den Knochenlevel. Es bestanden ebenfalls keine signifikanten Unterschiede im Weichgewebslevel nach Sofortversorgung oder konventioneller Versorgung.

Yan Q, Xiao LQ, Su MY, Mei Y, Shi B. Soft and Hard Tissue Changes Following Immediate Placement or Immediate Restoration of Single-Tooth Implants in the Esthetic Zone: A Systematic Review and Meta-Analysis. Int J Oral Maxillofac Implants. 2016 Nov/Dec;31(6): 1327-1340. (»Änderungen im Weich- und Hartgewebe nach Sofortimplantation oder Sofortversorgung von Einzelzahnimplantaten im ästhetisch sichtbaren Bereich. Ein systematischer Review und eine Metaanalyse.«) Um den Einfluss von Sofortversorgungsprotokollen im Vergleich zu konventionellen Protokollen auf das Hartund Weichgewebe zu vergleichen, wurde eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken Pubmed, Embase und Cochrane durchgeführt. In die Analyse wurden nur RCT einbezogen. Von den 13 Studien, welche die Einschlusskriterien erfüllten, untersuchten vier Studien den Einfluss einer Sofortimplantation, fünf Studien den einer Sofortversorgung und vier weitere Studien den Einfluss einer Sofortbelastung. Der Zeitpunkt der prothetischen Versorgung hatte keinen Einfluss auf die krestale Knochenhöhe. Auch das Belastungsprotokoll hatte keinen signifikanten Einfluss auf

Mello CC, Lemos CAA, Verri FR, Dos Santos DM, Goiato MC, Pellizzer EP. Immediate implant placement into fresh extraction sockets versus delayed implants into healed sockets: A systematic review and meta-analysis. Int J Oral Maxillofac Surg. 2017 Sep;46(9):1162-1177. (»Sofortimplantation in frische Extraktionsalveolen gegenüber einer verzögerten Implantatinsertion in bereits ausgeheilte Alveolen: Ein systematischer Review und eine Metaanalyse.«) Das Ziel der systematischen Übersichtsarbeit war, die Überlebensraten und die Veränderungen im periimplantären Weichgewebe nach Sofortimplantation oder nach Implantatinsertion in ausgeheilte Extraktionsalveolen zu vergleichen. Dazu wurde eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken Pubmed, Embase und Cochrane Library durchgeführt. 30 Studien mit 3.049 Implantaten und 1.435 Patienten wurden in die Analyse einbezogen. Die Überlebensraten von verzögert eingesetzten Implantaten war mit 98,38 % signifikant höher, als die von Sofortimplantaten mit 95,21 %. Bei den Parametern krestaler Knochenverlust, ISQ und Sondierungstiefe konnten zwischen beiden Insertionsprotokollen keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden. K _

Zhao D, Wu Y, Xu C, Zhang F. Immediate dental implant placement into infected vs. noninfected sockets: a meta-analysis. Clin Oral Implants Res. 2016 Oct;27(10):1290-1296. (»Sofortimplantation in infizierte vs. nicht-infizierte Extraktionsalveolen: Eine Metaanalyse.«) Das Ziel der Metaanalyse war, den Einfluss des Zustands der Extraktionsalveole (infiziert bzw. nicht-infiziert) auf das Implantatverlustrisiko und den krestalen Knochen zu ermitteln. Dazu wurden eine Recherche in den Literaturdatenbanken Pubmed, Web of Knowledge und Cochrane Library und eine zusätzliche Handrecherche durchgeführt. Sieben von insgesamt 1.743 Studien wurden in die Analyse einbezogen. Die Analyse ergab, dass bei Implantatinsertion in eine infizierte Alveole zwar eine Risikozunahme von 116,0 % für einen Implantatverlust besteht, der Unterschied jedoch nur grenzwertig statistisch signifikant war. Auf den Verlust krestalen Knochens hatte das Vorliegen einer Infektion keinen statistisch signifikanten Einfluss.

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Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


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Aus der Praxis für die Praxis Tipps in pip kommen diesmal von Karl-Ludwig Ackermann, Claudio Cacaci, Knut A. Grötz, Elisabeth JacobiGresser, Christian Helf, Guido Petrin, Christian Ramel, Ralf Smeets.

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Kollaps-Kontrolle Bei der Ausformung des Emergenzprofils führt nach Entfernung des Gingivaformers der Zug des marginalen Gewebes zum Kollabieren der Manschette. Beim Eingliedern der endgültigen Versorgung sollte man daher dringend auf eine anämische Gingiva achten.

Naturwunder

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Bei Entzündungen, die teils oder hauptsächlich durch mangelnde Mun dhygiene bedingt sind, fahren wir ein konseq uentes mehrwöchiges Schulungsprogramm : Nach Reinigung und Politur schulen wir den Patienten zunächst auf Handzahnbürst entechnik, wechseln sukzessive zu eine r Schallzahnbürste und anschließend von einer bis zu drei Interdentalbürsten mit unte rschiedlicher Dicke, bis wir wieder einen tole rablen PI erreichen.

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pip fotostory

pip Fotostory Ersatz mehrerer Zähne nach Sportunfall – Teil 2 Peter Randelzhofer Nach Verlust des Zahnes 25 war dem jungen Mann aus dem in pip 3/2017 geschilderten Patientenfall eine alphatech-Schraube (Henry Schein) in eine unversorgte Zahnlücke implantiert worden. Während der Einheilphase fand beim Kite-Surfen ein folgenschwerer Unfall statt, bei dem die Schraube zusammen mit den Zähnen 21-24 und einem großen Anteil des Alveolarfortsatzes ruckartig herausgerissen wurde (Abb. 1-6). Drei Tage nach dem Unfall kam der Patient in unsere Praxis. Ziel war neben der Rehabilitation eine Wiederherstellung der Luft- und Laut-abschließenden Funktionen der Frontzähne sowie ein anatomisch physiologischer Lippenschluss, da der Patient als Berufsmusiker regelmäßig – und im Zuge der notwendigen Übungszeiten stundenlang – Klarinette spielte.

(fotostory_3_2017)_Abb. 1

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pip fotostory

Herausforderung Anatomische und ästhetische Rekonstruktion und stabile Übergangsphasen mit widerstandsfähigen LZP während der sechsmonatigen Behandlungszeit.

Chirurgie und Prothetik aus pip 03/2017 Nach zwölf Wochen wurde der Patient das erste Mal operiert, inzwischen spielte er mit seinem LZP in Form einer Modellgussprothese Klarinette. In der Operation wurden drei NobelActive (Ø 4,3 mm, Nobel Biocare) mit photofunktionalisierter Oberfläche (Ushio) inseriert. Den Alveolarkamm augmentierten wir mit einer Mischung aus autologem Knochen, partikulärem Knochenersatzmaterial (The Graft, Regedent) und i-PRF (Mectron). Der sticky bone wurde mit zwei Membranen, einer Ossix (Regedent) und zur Verbesserung der Wundheilung zusätzlich mit einer PRF-Membran (Mectron) umlagert, bevor der Defekt vernäht wurde (Abb. 7-14). Vier Monate postoperativ wurden die Implantate freigelegt, gleichzeitig verdickten wir das Weichgewebe am Kieferkamm über ein Weichgewebstransplantat (Abb. 15-18). Nach weiteren drei Wochen wurde das nächste LZP, eine okklusal verschraubbare Brücke mit einem Pontic, eingesetzt und angepasst an den Kiefer im weiteren Verlauf unterfüttert (Abb. 19).

(fotostory_3_2017)_Abb. 11

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(fotostory_3_2017)_Abb. 18

(fotostory_3_2017)_Abb. 19

Zehn Monate später Die Prototyp-Brückenversorgung wurde für zehn Monate getragen. Nach einer einmaligen Unterfütterung der prothetischen Versorgung musste nicht mehr nachgebessert werden. Regelmäßig kam der Patient zur Kontrolle, bei der nicht nur die Funktion (Okklusion, Phonetik, Putzfähigkeit) und Ästhetik getestet und überprüft, sondern auch die Ausheilung und Ausformung des Weichgewebes beobachtet wurden (Abb. 20-22). Ziel war eine keratinisierte, in ausreichender Höhe fixierte Gingiva rund um die Implantate sowie eine Stabilisierung des Weichgewebsvolumens und der Knochenstruktur.

Abb. 21

Abformung Zum Zeitpunkt der Abformung (Abb. 23) schraubten wir die Brücke ab (Abb. 24) und spülten die Implantate mit CHX-Flüssigkeit. Mittels eines individualisierten, natürlichen wurzelförAbb. 22

Abb. 20 Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018

Abb. 23

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pip fotostory

Abb. 24

Abb. 25

mig optimierten Emergenzprofils an den Abformpfosten konnte die Konturierung des Weichgewebes optimal gestützt und abgeformt werden (Abb. 25, 26).

Abb. 26

Im Labor Das Modell wurde – wie bei uns üblich – als reines Gipsmodell ohne Gingivamaske hergestellt. Die Pontikareale frästen wir rechteckig 1,5 mm senkrecht tief in das Modell, weil dadurch die Reinigungsfähigkeit per Approximalbürstchen auf voller Länge möglich war (Abb. 27, 28). Nach relativer Kongruenzüberprüfung der Modelle (Langzeitprovisorium/aktuelles Modell) und Zusammenfassung (Abb. 29) konnte das CAD/CAM-gefertigte Zirkonoxidgerüst auf Klebebasen in Reduktionstechnik angefertigt werden. Damit eine optimale Passung der als verschraubt geplanten Arbeit erreicht wird, sollte das mittlere Abutment mit einem Galvanokäppchen (nach dem Paul Wiegel-Konzept) versehen werden. Dies wurde nach der Anprobe mit dem Gerüst verklebt (Panavia, Kuraray Noritake) (Abb. 30a-c). Die Verschraubung der Brücke beschränkte sich auf das Implantat regio 21 und 25, um die Brücke einfach okklusal abnehmen zu können. Es war geplant im Recall die Brücke einmal jährlich abzunehmen, um präventiv

die Abutments und das umliegende Weichgewebe vom Biofilm zu befreien. In diesem Zusammenhang wird bei uns zur besseren Risikoermittlung auf Patientenwunsch präventiv der Perio SafeImplant Safe aMMP-8 Test angewandt, da eine Mukositis – sofern sie diagnostiziert wurde – im Gegensatz zur Periimplantitis behandelbar ist.

Abb. 28

Abb. 27

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Abb. 29 Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


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Abb. 30a

Abb. 30b

Die Ästhetikanprobe des Rohbrandes, hier mit polarisierenden Filtern dargestellt, zeigt die passende Struktur der Dentin- und Schmelzanteile der Keramik (Creation Keramik) (Abb. 30d, e). Die Gingivaanteile wurden so verschlossen, dass das kleinste Bürstchen Platz hat. Die Funktion und Form wurde so gut wie möglich von der langzeitprovisorischen Prototypversorgung übernommen. Die Schraubenkanäle wurden mit Cavit und Komposit verschlossen. Der Patient konnte mit der Brücke wieder perfekt Klarinette in einem der berühmtesten Orchester der Welt spielen, was für ihn während der gesamten Behandlungszeit eine sehr wichtige Rolle spielte. Abb. 30c

Abb. 30d

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Abb. 31

Abb. 32

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Abb. 34

Abb. 33

Abb. 35a

Abb. 35b

Abb. 35c

Basierend auf der Zahnaufstellung des Provisoriums war die Herstellung eines CAD/CAM-gefertigten Gerüsts in Reduktionstechnik aufwendig. Der Patient und wir sind mir dem Ergebnis sehr zufrieden, wir vor allem damit, dass wir die Implantate extra tief bzw. minimalinvasiv ohne vertikalen, nur mit einem horizontalen Knochenaufbau inseriert haben. Die hohe Lachlinie zeigt, dass der Patient den Übergang von Gingiva zu roter Ästhetik nicht zeigt. Bei einem vertikalen Kieferkammaufbau wäre der Übergang sichtbar gewesen – ästhetisch ungünstig und vermeidbar. Eine vollständige chirurgische Rehabilitation des Weichgewebes wäre – zumindest in unseren Händen – nicht denkbar gewesen. K

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Abb. 35d

Chirurgie und Prothetik: Dr. Peter Randelzhofer, Zahntechnik: ZTM Uwe Gehringer Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


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M & A im Gesundheitswesen Es spricht sich so langsam herum, dass es Interessenten für gut geführte Zahnarztpraxen gibt, die ein Vielfaches des bisher Üblichen zu zahlen bereit sind. Diese Nachfrage reagiert auf zwei Entwicklungen: O Der auch nach herkömmlichen Methoden beachtlichen Werthaltigkeit dieser Praxen. O Der immer mehr fehlenden Bereitschaft des zahnärztlichen Nachwuchses, durch Niederlassung ins persönliche Obligo zu gehen. An dieser Stelle soll dargestellt werden, wie ein solcher Verkauf typischerweise abläuft. 1. Am Anfang steht die Unterzeichnung einer Vertraulichkeitsvereinbarung. Die Vertraulichkeitsvereinbarung schützt die Verkäuferseite. Sollte der Kauf nicht zustande kommen, soll niemand erfahren, dass die Praxis überhaupt zum Verkauf stand. 2. Mit oder Vertraulichkeitsvereinbarung wird entweder eine Exklusivitätsklausel bis zur Vereinbarung eines Letters of Intent und später des Kaufvertrages oder bis zum Abbruch der Verhandlungen vereinbart. Die Exklusivitätsklausel soll verhindern, dass die Verkäuferseite parallel Verhandlungen mit anderen Kaufinteressenten führt. 3. Der Letter of Intent (LOI) legt – als Absichtserklärung („Intent“) – die wichtigsten Details fest: a. Was genau soll verkauft werden? b. Zu welchem Preis? c. Welche Bewertungsannahmen liegen dem Preis zugrunde? d. Wie soll die Werthaltigkeit geprüft werden (Due Diligence)? e. In welchem Zeitraum soll das Ganze ablaufen? f. Wie lange binden sich die Vertragsparteien des LOI an die Kaufabsicht (Exklusivität)? g. Unverbindlichkeit der Vereinbarung. Ein LOI bringt für beide Seiten zwar eine Menge Aufgaben mit sich, aber er bleibt dennoch bis auf wenige Klauseln so lange unverbindlich, bis er durch den endgültigen Kaufvertrag ersetzt wird. 4. Wichtigster Punkt nach der Unterzeichnung des LOI ist die Durchführung der Due Diligence Prüfungen durch die Verkäuferseite. Diese gliedern sich in der Regel in: a. Legal Due Diligence (durch Rechtsanwälte), bei der z.B. geprüft wird, ob für die Praxis die erforderlichen Genehmigungen vorliegen, die von ihr abgeschlossenen Verträge einschließlich der Arbeitsverträge keine Überraschungen bergen, der Mietvertrag in Ordnung ist u.v.m. b. Tax Due Diligence (durch Steuerberater/Wirtschaftsprüfer), bei der geprüft wird, ob die Praxis solvent, nicht überschuldet ist und z.B. keine verdeckten Steuerschulden hat. c. Technical Due Diligence, insbesondere die fachliche Prüfung der Praxis (Einrichtung, Zustand, Defizite, Hygiene). Der finanzielle Aufwand der Due Diligence Prüfung ist für den Investor in der Regel beachtlich. Es ist deshalb richtig, dass er sich durch eine Exklusivitätsklausel schützen will. Denn der Aufwand ist verloren, wenn der Verkäufer danach abspringt.

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Aufgabe der Verkäuferseite ist es, dem Kaufinteressenten die von ihm angefragten Informationen vollständig und wahrheitsgemäß zu erteilen. Das ist mit einigem Aufwand verbunden. Die Fragenkataloge sind in der Regel lang und erfordern bei der Beantwortung sorgfältige Arbeit. Die Richtigkeit und Vollständigkeit der erteilten Auskünfte wird im Kaufvertrag noch einmal explizit bestätigt und insoweit eine Garantieerklärung abgegeben. Bei den Due Diligence-Prüfungen sucht der Käufer nach sog. Red Flag-Situationen, bei denen ein Risiko für den Kauf gesehen wird. Diese müssen sich nicht zwangsläufig als Dealbreaker herausstellen, an denen der Kauf scheitert, aber sie führen häufig zu einer Intensivprüfung, die sowohl zeitaufwendig als auch kostenaufwendig ist und im Ergebnis meist den Kaufpreis mindert. Denn aus Investorensicht ist der Kaufpreis nur ein Teil der Gesamtinvestition, die er aufwenden muss. Klassische Dealbreaker sind Strafverfahren, welche die Zulassung oder gar die Approbation gefährden können, und drohende große Regresse. 5. Das Ergebnis der Due Diligence Prüfungen entscheidet, ob es zu den eigentlichen Kaufvertragsverhandlungen kommt und ob das im LOI genannte Kaufpreisangebot bestehen bleibt. Dabei sind im Einzelnen eine Vielzahl von Verkaufskonstellationen denkbar, z.B. neben dem vollständigen Verkauf auch der Teilverkauf mit Reinvestition eines Teils der Kaufsumme in die in aller Regel vom Käufer neu gegründete MVZ-GmbH. Die Käufer sind da meist flexibel und honorieren ein entsprechendes Engagement der Verkäuferseite oft auch finanziell. 6. Abgeschlossen wird die Verhandlungsrunde mit der Unterzeichnung des Kaufvertrages. 7. Bezahlt wird der Kaufpreis am Tag der Übergabe (Closing), d.h. die Praxis wird Zug um Zug gegen Zahlung des Kaufpreises übergeben. Anschließend wird die Bankbürgschaft zurückgegeben. 8. Zwischen Unterzeichnung des Kaufvertrages und Closing werden bei den Zulassungsausschüssen die erforderlichen Schritte durchgeführt. Wenn Investoren zum Zuge kommen wollen, geht das nur über die Gründung eines MVZ. Man sollte diesen Schritt aber dem Investor überlassen. K

Prof. Dr. Thomas Ratajczak Rechtsanwalt, Fachanwalt für Medizinrecht, Fachanwalt für Sozialrecht, Justiziar des BDIZ EDI Kanzlei Ratajczak & Partner Rechtsanwälte mbB Berlin · Essen · Freiburg i. Br. · Köln · Meißen · München · Sindelfingen Posener Str. 1, 71065 Sindelfingen Tel.: 07031-9505-18 (Sybill Ratajczak) Fax: 07031-9505-99 K ratajczak@rpmed.de K Facebook: ProfRatajczak K www.rpmed.de

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Behandlung komplexer vertikaler und horizontaler Knochendefekte mit patientenindividuell gefrästen allogenen Knochenblöcken Michael Erbshäuser Die Behandlung stark atrophierter Kieferkämme war bisher von Augmentationstechniken geprägt, die eine autogene Knochentransplantation von extra- oder intraoralen Entnahmestellen vorsahen, mit bekannten Nachteilen wie Entnahmestellenmorbidität und höherem Operationsrisiko (zweite Operationsstelle, Schmerzen, potentielle Infektionen etc.) für den Patienten [1,2]. Dank der in den letzten Jahren voranschreitenden Entwicklung von dreidimensional gestützter Bildgebung, Behandlungsplanung und CAD/CAM (Computer aided design/Computer aided manufacturing)-Fertigung, werden patientenindividuell gefräste, allogene Knochenblöcke als schonende Alternative zur autologen Knochenentnahme immer präsenter, insbesondere bei der

Abb. 1a: Klinische Ausgangssituation.

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Versorgung von komplexen ossären Defekten [3,4]. Im hier dargestellten Fall wird gezeigt, wie durch die patientenindividuelle Planung eine optimale Anpassung an den Defekt erzielt werden kann und die Behandlungsdauer sowie die damit verbundene Belastung und Diskomfort für den Patienten auf ein Minimum reduziert werden können.

Abb. 1b: Röntgenologische Ausgangssituation in 3D.

Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


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Abb. 2: Dreidimensionales Design der Knochenblöcke.

Abb. 3a

Abb. 3b Abb. 3a, b: Fixierung der allogenen Knochenblöcke.

Patientenfall Eine 66-jährige Patientin stellte sich mit dem Wunsch einer festsitzenden Versorgung im Oberkiefer vor. Zusätzlich gab sie in der Anamnese einen Diabetes (Typ II), eine Schilddrüsenund Nierenerkrankung, Asthma und eine Pollenallergie mit regelmäßiger Medikamenteneinnahme (Metformin 750, Ramipril, Levothyroxin 12,5 g, Simvastatin 450) an. Aufgrund der fortgeschrittenen Atrophie des zahnlosen Oberkiefers (Abb. 1) war ein zweizeitiges chirurgisches Vorgehen mit initialer Augmentation in regio 13-23 und Implantatinsertion nach Einheilung des Augmentats geboten.

Abb. 4: Spannungsfreier, speicheldichter Wundverschluss.

Operatives Vorgehen Um den Eingriff so minimalinvasiv wie möglich zu gestalten, wurde gemeinsam mit der Patientin eine Blockaugmentation mit zwei patientenindividuell gefrästen, allogenen Knochenblöcken (maxgraft bonebuilder, botiss biomaterials GmbH) mit anschließender Implantation nach dem Straumann Pro Arch Konzept ins Auge gefasst. Auf Grundlage einer DVT-Aufnahme, welche im Digital Imaging and Communications in Medicine-(DICOM-)Format an botiss übermittelt wurde, wurden anhand einer dreidimensionalen Darstellung der Defektsituation die allogenen Knochenblöcke virtuell designt (Abb. 2). Nach Kontrolle und Freigabe des Blockdesigns durch den Chirurgen wurde der patientenindividuelle Knochenblock aus prozessiertem, spongiösem humanen Knochen, gewonnen von Lebendspendern nach Femurkopfresek-

tion beim Einsetzen von Hüfttotalendoprothesen (Allotec-Prozess, Cells+Tissuebank Austria), gefräst.

Augmentation Die Augmentationsoperation wurde nach präoperativer Antibiose (Clindamycin, 600) und zusätzlicher Medikamentengabe (Prednisolon 100 und Ibuprofen 600) unter Vollnarkose durchgeführt. Nach einem midkrestalen Einschnitt in regio 18-28 und Präparation eines Mukoperiostlappens erfolgte die Darstellung des Knochendefekts. Zuerst wurde nun eine externe beidseitige Sinusbodenelevation mit xenogenem Knochenersatzmaterial (cerabone, botiss biomaterials GmbH) durchgeführt. Die zwei allogenen Knochenblöcke wurden sodann auf das gut blutende

Abb. 5: Kontroll-DVT nach Augmentation.

Abb. 6: Kontroll-DVT, sechs Monate nach Augmentation.

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pip system serie

Abb. 8: Röntgenkontrolle nach Implantation.

Abb. 7: Implantatinsertion.

Empfängerbett aufgelegt und jeweils mittels zwei Osteosyntheseschrauben (1,5 mm Durchmesser) stabil fixiert (Abb. 3). Der Augmentationsbereich wurde mit xenogenem Knochenersatzmaterial konturiert und anschließend mit mehreren resorbierbaren Barrieremembranen aus nativem Kollagen (collprotect membrane, botiss biomaterials GmbH) vollständig abgedeckt. Der primäre, spannungsfreie Wundverschluss (Abb. 4) erfolgte mittels einer fortlaufenden Matratzennaht mit nicht-resorbierbarem Nahtmaterial (Seralon, 5/0). Eine DVT-Aufnahme zur Kontrolle der Operation wurde angefertigt (Abb. 5). Eine Prothesenkarenz von 14 Tagen wurde verordnet, um jeglichen Druck auf das Augmentationsgebiet zu vermeiden und eine schnelle Einheilung ohne Komplikationen zu erreichen.

Einheilung der Implantate verlief komplikationslos und nach weiteren zwei Monaten erfolgte deren Freilegung.

Zustand nach Einheilung

Verfahren zur Alveolarkammaugmentation sind heute wichtiger Bestandteil implantatprothetischer Behandlungskonzepte. In den letzten Jahren haben sich neben der klassischen Blockaugmentation mit autologen Knochenblöcken valide Alternativen etabliert, mit welchen vergleichbare klinische Ergebnisse erzielt werden können [5]. Die Weiterentwicklung des digitalen Workflows und der CAD/CAM-Technologie erlaubt nunmehr die Herstellung patientenindividuell gefräster, allogener Knochenblöcke. Insbesondere ausgedehnte Defekte in hochatrophierten Kieferkämmen, die eine vertikale als auch horizontale Augmentation erfordern, lassen sich in erfahrenen Händen, im Hinblick auf ein minimalinvasives, patientenfreundliches Behandlungskonzept, sehr gut mit patientenindividuellen Knochenblöcken versorgen.

Nach 14 Tagen wurde eine erste provisorische Versorgung eingesetzt. Nach sechs Monaten komplikationsloser Einheilung zeigte sich in der DVT-Aufnahme eine eindrucksvolle Zunahme des Knochenvolumens (Abb. 6). Zur Implantatinsertion erfolgte die Eröffnung des augmentierten Bereichs unter Lokalanästhesie wiederum mittels krestaler Schnittführung zur Präparation eines Vollschichtlappens in regio 17-27. Klinisch zeigte sich an der Augmentationsstelle ein ausreichendes Knochenvolumen, sodass ohne eine weitere Augmentation vier Straumann Bone Level SLA 4,1 x 10 mm Implantate (Abb. 7) gesetzt werden konnten. Eine Röntgenaufnahme zur Kontrolle der korrekten Implantatposition wurde angefertigt (Abb. 8) und das postoperative Medikationsschema war auch hier wie bereits beschrieben. Die subgingivale

Abb. 9a

Abb. 9b

Einsetzen der prothetischen Versorgung Vier Wochen später wurde die prothetische Versorgung mittels Teleskopprothese durchgeführt. Ein Jahr nach Implantatinsertion zeigt sich ein sehr gutes ästhetisches Resultat (Abb. 9) mit sehr hoher Patientenzufriedenheit. In den abschließenden Röntgenbildern (Abb. 10) zwölf Monate nach Implantation zeigen sich stabil osseointegrierte Implantate und damit ein erfolgreiches klinisches Ergebnis.

Diskussion

Abb. 9c

Abb. 9d

Abb. 9 a-d: Prothetische Versorgung, ein Jahr nach Eingliederung.

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Abb. 10: Röntgenkontrolle ein Jahr nach Implantation (regiones 12, 15, 22, 25).

Bedeutende Vorteile dieser allogenen Knochenblöcke sind u. a. der Entfall einer zweiten Operationsstelle zur Entnahme von Eigenknochen, dadurch keine Entnahmestellenmorbidität, was weniger Unbehagen und Schmerzen für den Patienten zur Folge hat [6]. Die genaue Passform der patientenindividuell gefrästen, allogenen Knochenblöcke verkürzt zudem deutlich die Operationszeit für den Behandler wie auch für den Patienten, da ein aufwendiges, manuelles Anpassen der Blöcke durch die individuelle Fräsung entfällt. Im beschriebenen Fall konnten durch die sehr gute Passform zwei Knochenblöcke in kürzester Zeit fixiert und der Patientin zusätzlich eine autologe Knochenentnahme erspart werden. Durch die verkürzte Operationszeit ist anzunehmen, dass dadurch sowohl die Komplikationsrate als auch das generelle Infektionsrisiko reduziert werden, da die Exposition zu potenziellen Kontaminationsquellen, wie z. B. längerer Kontakt mit den Handschuhen des Chirurgen, möglichst gering gehalten wird [4]. Zudem kann schon im Vorfeld die ideale Implantatposition in die virtuelle Planung des Knochenblocks gemäß eines Backward Planning miteinbezogen werden, um besser vorhersagbare klinische Ergebnisse zu erzielen. Essentielle Faktoren für eine erfolgreiche Wundheilung bei der Behandlung komplexer ossärer Defekte mit allogenen Knochenblöcken sind eine korrekte Schnittführung und adäquates Weichgewebemanagement mit einem speicheldichten Wundverschluss. Die Patientencompliance spielt dabei eine wichtige Rolle. Besonders in der kritischen frühen Phase sollte eine Prothesenkarenz erfolgen, um eine Exposition des Augmentats zu verhindern. Ist diese erste kritische Phase überwunden, ist anzunehmen, dass durch die patientenindividuelle Passform der CAD/CAM-gefertigten allogenen Knochenblöcke ein größtmöglicher Kontakt zwischen ortsständigem Knochen und Augmentat besteht, wodurch eine optimale Revaskularisierung und Einheilung des allogenen Materials und schnellstmögliche Knochenregeneration gefördert wird.

Schlussfolgerung Dieser Fallbericht hat gezeigt, dass eine erfolgreiche Behandlung komplexer ossärer Defekte mittels patientenindividuell gefrästen, allogenen Knochenblöcken möglich ist, ohne dass autologe Knochenblöcke entnommen werden müssen.

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Vorteile dieser Technik sind vor allem das Vermeiden einer Entnahmestellenmorbidität und die Reduktion des OP-Risikos für die Patienten durch einen weniger invasiven Eingriff mit einer verkürzten Operationsdauer sowie die Optimierung der klinischen Vorhersagbarkeit durch eine umfangreiche digitale Behandlungsplanung, insbesondere bei ausgedehnten Augmentationsoperationen. Für eine erfolgreiche klinische Anwendung bleibt die hier beschriebene Methode jedoch sachkundigen Chirurgen mit überdurchschnittlicher Erfahrung in der gesteuerten Knochenregeneration vorbehalten. K

Scan mich – Literatur oder Tel.: 08025/5785 E-Mail: leser@pipverlag.de

K 1998 Studium der Zahnmedizin und Promotion zum Dr. med. dent., Ludwig-Maximilians-Universität München K Fachzahnarztausbildung für Oralchirurgie in der Praxis Prof. Dr. Dr. Paulus, MKG München K Seit 1999 Implantologische Tätigkeit Dr. med. dent. K Zuerkennung des TätigkeitsschwerMichael Erbshäuser punktes Implantologie und Parodontologie durch die Konsensuskonferenz BDIZ, DGI, DGMKG, DGZI, BDO K 2003-2005 Gemeinschaftspraxis mit MKG-Chirurgie Dr. Dr. Zirn in Aalen K 2006-2018 Leitung oralchirurg. Abteilung Zahnklinik Mühldorf am Inn K Seit 2018 MKG-Praxis Dr. Dr. Martini München, Implantologie Neuhausen Nymphenburg K Referententätigkeit auf nationaler und internationaler Ebene K Mitglied des ITI

K erbshaeuser@gmail.com

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Strategische Expansion statt Ausverkauf Angesichts der Konsolidierung der implantologischen Global Player in den letzten fünf Jahren schlug im Frühjahr ein Gerücht hohe Wellen in der Szene: „Bego Implant Systems wird verkauft!“ Sollte damit auch eines der letzten inhabergeführten Unternehmen in der dentalen Implantologie in einem der globalen Großkonzerne aufgehen, und wo bliebe dabei die Identität der traditionsreichen Marke Bego und der in Anwenderkreisen viel gelobte sehr persönliche und familiäre Zugang? pip sprach – nicht ohne Sorge – mit dem geschäftsführenden Gesellschafter der Bego Unternehmensgruppe Christoph Weiss. pip: ,Auch Du, mein Sohn Brutus …?‘ Wir hegten die Hoffnung, dass sich Bego Implant Systems, nicht zuletzt wegen der durchaus beachtlichen Position im internationalen Markt, eigenständig halten könnte ... Weiss: Das kann auch durchaus weiterhin so sein, aber wir sind überzeugt, dass wir mit einem geeigneten Partner Wachstumschancen noch besser wahrnehmen können. Bego Implant Systems geht es sehr gut. Es ist über viele Jahre konstant ausgezeichnete Arbeit geleistet worden und die Gesellschafter trennen sich nicht gern von diesem erfolgreichen Geschäftsbereich. Wir glauben jedoch, dass wir ihn sowohl für unsere Kunden als auch unsere Mitarbeiter strategisch für die Zukunft besser aufstellen können mit einem potenten und ebenfalls global agierenden Partner an unserer Seite. pip: Mit ,Semados‘ hat Bego bzw. Bego Implant Systems eine über Jahrzehnte zurückreichende Marke in der dentalen Implantologie – wie soll die sich in einer neuen Konstellation halten? Weiss: Zunächst ist es wirklich so, dass wir eine sehr gute Christoph Weiss. Positionierung am Markt erreicht haben. Nun gilt es, diese Errungenschaften weiter und erheblich auszubauen. Mit ,Semados‘ haben wir eine wertvolle, langjährig bekannte und traditionelle Marke, die allein zukünftig möglicherweise wieder eine größere Rolle spielen könnte. Verkennen Sie auch nicht, dass auch eine gute Marke nur beseelt wird von einer gelebten Philosophie und den Mitarbeitern, die ihr Leben einhauchen – und genau darum, diese für unsere Kunden vertrauten und bewährten Inhalte und Positionen auch für die Zukunft zu sichern, geht es uns.

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pip: Inwieweit haben Umstände wie die ab 2020 greifende MDR und auch der insgesamt kostenintensivere und aufwendigere Eintritt in internationale Märkte mit Ihrer Entscheidung die Implantologiesparte zu veräußern zu tun? Weiss: Der Aufwand wird ohne Frage immer größer – das trifft ohne Ausnahme alle Medizinproduktehersteller. Insofern kann und wird die MDR – Medical Device Regulation – auch zu einer weiteren Konsolidierung am Markt beitragen. Heute sind wir stark und können unsere Zukunft mit neuen Partnerschaften selbst und selbstbewusst und aktiv gestalten. Auch für unsere Kunden und Partner ist es wichtig, dass wir eine langfristige Strategie verfolgen und uns beizeiten auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten. Dazu gehört auch, rechtzeitig strategische Allianzen zu suchen, mit denen wir unsere heutige Stärke nicht nur bewahren, sondern fortentwickeln können. Wir wollen und werden auch morgen und übermorgen für unsere Kunden da sein. pip: Was geschieht mit dem Standort Bremen, und ist die avisierte Teilveräußerung der Einstieg in einen scheibchenweisen Totalausverkauf der Bego Gruppe? Weiss: Für mich als Familienunternehmer ist eine Standortsicherung unverhandelbar – da muss jeder potenzielle Käufer oder Partner durch. Diese kann vielleicht nicht für alle Ewigkeit, aber sicher für einen Mehrjahreszeitraum als gesetzt gelten. Alle weiteren Geschäftsbereiche der BegoGruppe stehen ohnehin nicht zur Disposition. Ich bin leidenschaftlicher Unternehmer und beabsichtige, dies, ganz in der Tradition unserer Unternehmerfamilie, noch viele Jahre zu sein. Mit den Erlösen aus dem möglichen Verkauf der Bego Implant Systems werden wir weitere Aktivitäten in unseren bestehenden anderen Unternehmensbereichen starten können, die in den Tätigkeitsfeldern Prothetik und Zahntechnik und den sich hier öffnenden revolutionären digitalen Möglichkeiten dem Bereich Implantate an Innovationspotential und zukunftsweisenden Technologien in nichts nachstehen – Sie dürfen gespannt sein.

pip: Ein herzliches Danke, Herr Weiss, für Ihre Offenheit und dieses Gespräch. K Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


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Intraorales Scannen: Ein echter Game-Changer Innerhalb des digitalen Workflows kristallisiert sich der Intraoral-Scan als eine Art Keimzelle heraus: Statt AbformungsAlternative ist der Scan inzwischen die Initialzündung eines je nach Patienten- und Praxisbedürfnissen und zahnmedizinischer Disziplin ausgestalteten Workflows. Das größte Potential zeigen die Scanner aktuell in der Kieferorthopädie und der Implantatprothetik. pip sprach mit dem Dr. Dr. Rainer Fangmann M.Sc. M.A. aus Wilhemshaven, der zusammen mit seinem ZTM Fabian Zinser im hohen Norden schon seit einiger Zeit die digitale Zukunft eingeläutet hat. pip: Wann haben Sie angefangen intraorale Scanner in der Praxis einzusetzen und reizte Sie anfangs die schiere Technik oder ergaben sich sofort Vorteile im Arbeitsablauf? Dr. Fangmann: Intraoralscannen ist für mich schon seit 2009 ein Thema, seitdem ich zum ersten Mal den iTero-Scanner im Einsatz gesehen habe. Auf dem DGI-Kongress im November 2016 in Hamburg habe ich den DentalWings-Scanner im Straumann Show Truck das erste Mal ausprobieren können und mir war sofort klar, dass dies die nächste Investition in unserer Praxis sein wird. Für diesen Scanner war aber der Pudereinsatz notwendig. Somit stand für mich fest, dass erst der puderfreie Scanner eine Option ist. Dieses hat auch die eigene Anwendung mit einem pudergehafteten System gezeigt. Der 3Shape Trios erfüllte diese Bedingung und wies zudem noch die entsprechende Geschwindigkeit beim Scannen auf.

pip: Wo sehen Sie eine messbare Steigerung in Effizienz oder Präzision und können Sie das wirtschaftlich konkret abbilden? Dr. Fangmann: Eine vorhersagbare Planung vor allem in der Implantologie über das DVT, den Intraoralscan und die zugehörige Planungssoftware sowie den infolge dieser Diagnostikkette produzierten Bohrschablonen ersparen den Patienten viele Knochenaugmentationen und damit größere chirurgische Eingriffe. Die operativen Eingriffe können noch mehr den Patientenbedürfnissen angepasst werden. Folglich steigt zwangsläufig die Patientenakzeptanz. Dass sich auch die Behandlungszeiten verkürzen, ist eine ganz wesentliche Voraussetzung für das Implementieren solcher Neuerungen. pip: Was bleibt noch an Perspektiven offen, auch mit den Entwicklungen eines Herstellers wie 3Shape?

Dr. Fangmann: Als Mund-, Kiefer-, und Gesichtschirurg, der in einer Überweiserpraxis tätig ist, ist die Datenweiterverarbeitung für den Patienten ein wesentliches Thema. Wird ein Patient implantologisch mit einer sofortversorgten Langzeitprothetik über den digitalen Weg rehabilitiert, dann wird in der analog tätigen Praxis der konventionelle Weg aus Gewohnheit praktiziert und der Mehrwert der digitalen Welt bleibt für den Patienten und auch Kostenträger ungenutzt. Hier ist die cloudbasierte Plattform 3Shape Communicate eine Perspektive, die Hauszahnärzten und ihren Zahntechnikern zum fachlichen Austausch von Bildern und Daten zu Patientenfällen dient. Auch kann pip: Was hat der Einsatz des Scandamit kollektiv auf bereits existieners in Ihrer Praxis und auch in der rende Versorgungen zurückgegrifZusammenarbeit mit dem Labor fen werden, sodass nur noch Teilentscheidend verändert? bereiche für weitere Versorgungen nachgescannt werden müssen. So Dr. Fangmann: Die meisten PatienDr. Dr. Rainer Fangmann M.Sc. M.A. lassen sich auch Veränderungen ten erkennen sofort den Mehrwert im Gebiss etwa durch Knirschen für sich und berichten unmittelbar, über Jahre dokumentieren und wie belastend sie die konventionelle Abformung immer empfunden haben. Ein großer Vor- infolge gegebenenfalls auch therapieren. Hier liegt ein teil liegt auch in der Beurteilung der Abformung durch noch nicht zu ermessendes weiteres Potenzial. Für Einzelden Zahntechniker, der fast zeitgleich die Abformung beur- kronen in der Implantologie ist das Verfahren bereits abteilen und auch sofort aktiv Einfluss nehmen kann. Das solut ausgereift. Mehrgliedrige Restaurationen bis zu vier kann dem Patienten unnötige Behandlungssitzungen er- Zähnen als Langzeitprovisorium lassen sich ebenfalls heusparen. Zudem stärkt es absolut den Teamgedanken in der te bereits verlässlich umsetzen. Ebenso ist die integrierte Zahnheilkunde. Auch stellt das intraorale Scannen eine Farbnahme in den meisten Fällen absolut praxisfähig. SpäAufwertung der Tätigkeit der zahnmedizinischen Fach- testens, wenn der gesamte Kiefer sicher über den digitalen angestellten dar. Es ist eine nicht mehr wegzudenkende In- Weg verlässlich versorgt werden kann, ist die vollendete novation und vervollständigt die digitale Kette des DVT mit Praxisreife gegeben. seiner implantologischen Planungssoftware, da jetzt vor Ort die intraorale Situation der Datenkette hinzugefügt pip: Herzliches Danke, Herr Dr. Fangman, für Ihre Zeit und dieses Gespräch. K werden kann.

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Implantologische Prominenz in Las Vegas Als „Healthcare Innovator“ sieht sich das 2002 in Korea gegründete und inzwischen in über 80 Ländern auf der Welt vertretene Unternehmen MegaGen. Neben dem innovativen AnyRidge Implantat-System sticht der Hersteller mit einem findigen chirurgischen Zubehör-Portfolio heraus und hat mit dem R2Gate auch einen digitalen Arbeitsprozess entwickelt. Anfang Oktober findet das jährliche internationale Symposium statt und MegaGen lädt Anwender und Interessenten aus aller Welt nach Las Vegas ein. pip sprach mit Deutschland-Geschäftsführer Stephan Weber.

MegaISQ zur Messung der Primärstabilität über das BonEx Kit zur atraumatischen Extraktion, den MICA-und MILA-Kits für den internen und externen Sinuslift bis hin zu unserem digitalen Workflow R2 Gate haben wir ein sehr abgerundetes Portfolio für den Chirurgen und Implantologen. Unser CEO Dr. Kwan Bum Park ist nicht nur Zahnarzt, sondern auch ein Getriebener. Wir investieren nach über 15 Jahren Gründung immer noch knapp zehn Prozent unseres Umsatzes in R & D, was für ein Unternehmen unserer Größenordnung herausragend ist. Aber nur so ist auch eine Weiterentwicklung des Unternehmens möglich.

pip: Las Vegas … kleiner haben Sie es nicht ...? Weber: (lacht) … nach Moskau 2016 und Tokio 2017 geht es dieses Mal nach Las Vegas. Auch wenn Inhalte zuallererst zählen, ist eine attraktive Lokation sicher nicht zu verachten. Wenn Sie sich das Programm anschauen, sind Top-Referenten aus aller Welt dabei, die für ein wissenschaftlich hochwertiges, aber gleichzeitig ausgewogenes Bild über aktuelle Themen in der Implantologie sorgen. Neben dem Programm ist es immer ein Highlight zu sehen, wie sich Zahnärzte aus über 80 Ländern zu Fragestellungen austauschen und landesübergreifend Kontakte knüpfen. Nachdem wir letztes Jahr in Tokio einen Besucherrekord mit über 1.200 Zahnärzten hatten, erwarten wir in Las Vegas über 1.400 Teilnehmer. pip: Wo setzen Sie thematisch den Schwerpunkt? Weber: 2018 ist für uns ein spannendes Jahr. Unser Implantat AnyRidge feiert zehnjährigen Geburtstag. Damit werden wir in Publikationen u. v. m. immer wieder auf die Daten der Zehnjahres-Follow upStephan Weber. Studien fokussieren. Der Themenkreis in unserem Symposium deckt ein breites Spektrum von Sofortversorgung über Weichgewebsmanagement, One-AbutmentOne-Time-Konzepten sowie den kompletten digitalen Workflow mit digitalem Smile Design bis hin zum effizienten Arbeitsfluss zwischen Praxis und Labor ab. Ich denke, die Namen Gluckmann, Salama, Tarnow, Coachman, Kois, Miltiadis, Ganz, Tawil sprechen dabei für sich – um nur einige zu nennen … es gibt Veranstaltungen, die sind ausgebucht, weil nur ein einziger der hier Genannten dort referiert.

pip: Man liest und hört immer wieder über MINEC. Was ist das genau. Weber: MINEC ist eine Non-Profit-Organisation, im Jahr 2002 gegründet auf Wunsch und Guidance von Zahnärzten und Wissenschaftlern. MegaGen ist der Sponsor von MINEC. MINEC ist weltweit aktiv in 16 Landesorganisationen und wurde 2017 auch in Deutschland unter der Schirmherrschaft von Dr. Engelschalk, Dr. Daum, Dr. Hohl, Dr. Hüskens und Prof. Dr. Dr. Kasaj ins Leben gerufen. MINEC gibt die Themenschwerpunkte für die Ausbildung vor, legt Qualitätskriterien für die Aus- und Weiterbildung von MegaGen fest und sorgt dafür, dass aktuelle Trends im Aus- und Weiterbildungskatalog beinhaltet sind sowie nationale wie internationale Trends aufgenommen und bearbeitet werden. pip: Warum muss ich als Zahnarzt und Zahnärztin aus dem deutschsprachigen Raum im Oktober nach Las Vegas ...?

pip: Und wo liegt Ihr Augenmerk im Produktbereich?

Weber: Jeder, der mit uns an einem unserer europäischen oder globalen Symposien war, wird Ihnen bestätigen, dass die Mischung zwischen Top-Referenten zum Anfassen und dem sehr kameradschaftlichen Miteinander der MegaGen-Anwender bis hin zur legendären gemeinsamen Party eine Stimmung erzeugt, die man erlebt haben muss, und es spricht für sich, dass 80 % der Teilnehmer des letzten Jahres sich bereits auch für Las Vegas angemeldet haben. Ich denke, wir haben als Deutsche einen Ruf zu verteidigen und müssen der MegaGen Welt zeigen, dass wir harte Arbeit mit Spaß verbinden können. Und: Ganz egal, wie es Ihnen vielleicht an einem der Spieltische ergehen mag – mit MegaGen sind Sie in jedem Fall ein Gewinner!

Weber: Sie wären erstaunt, welch nützliches Portfolio wir um unser AnyRidge Implantatsystem aufgebaut haben – vom

pip: Herzlichen Dank für das Gespräch, Herr Weber.

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pip fragt

Eine smarte Lösung für vielseitige Restaurationen Es kommt darauf an, wen und in welchem Land man fragt. Während man in Deutschland in der dentalen Implantologie traditionell auf zementierte Restaurationen setzte, hatte Südeuropa schon immer eine Vorliebe für verschraubte Lösungen. Das verwundert auch kaum, denn im Süden waren die Parodontologen die treibende Kraft bei der Entwicklung der oralen Implantologie, und deren Augenmerk waren eher auf Weichgewebs- und andere biologische Aspekte gerichtet als auf technische und mechanische Problemstellungen. Dank CAD/CAM haben wir inzwischen die Möglichkeit, Abutments individuell herzustellen; gleichzeitig mehrten sich Berichte über Fälle von „Zementitis“. Hierdurch verschoben sich auch im Norden die Präferenzen in Richtung verschraubte Lösungen, zusätzlich begünstigt durch neue Ansätze zum digitalen Workflow und zur Herstellung individueller Abutments. pip sprach darüber mit Dr. Jan-Willem Vaartjes aus Utrecht. pip: Der Übersichtsartikel von Sailer et al. aus dem Jahr 2013 lässt keine klare Präferenz für zementierte oder verschraubte Lösungen erkennen. Vorteile auf der biologischen Seite ziehen Nachteile auf der mechanischen Seite nach sich – und umgekehrt. Dr. Vaartjes: Das stimmt ja auch immer noch. Aber aus verschiedenen Gründen ist eine Tendenz hin zu verschraubten Versorgungen beobachten, deren Vorteile sich heute deutlich abzeichnen. Allgemeinzahnärzte möchten oft keine komplizierte Augmentation selbst durchführen oder Patienten zu einem MKG-Chirurgen überweisen, „nur“ um durch den Aufbau von etwas KnochensubsDr. Jan-Willem Vaartjes. tanz die Implantatachse so legen zu können, wie sie für ein gutes prothetisches Ergebnis liegen sollte. Glücklicherweise gibt es heute spezielle prothetische Abutments, durch die das Implantat entlang einer anderen Achse als der Längsachse der Schraube eingedreht werden kann (Off-Axis-Option). So hat man mehr Möglichkeiten bei der Positionierung des Implantats und kann oft auf die Knochenaugmentation teilweise oder ganz verzichten. pip: Wir hatten für die zementierten Restaurationen eine große Auswahl an verschiedenen Abutments ... Dr. Vaartjes: Schon, aber mit der Zeit wurden die biologischen Probleme offensichtlich. Zementierte Restaurationen lassen sich schlechter entfernen oder reparieren als verschraubte Lösungen, was besonders bei einer alternden Bevölkerung ins Gewicht fällt.

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pip: Wann begann denn dieser Paradigmenwechsel? Dr. Vaartjes: Der CAD/CAM-Workflow und die Möglichkeit, für Kliniken und Labore Abutments selbst zu entwerfen und herzustellen, haben eine neue Ära eingeleitet. Was Preis, Vielseitigkeit und Flexibilität anbelangt, schienen diese Lösungen anfangs äußerst attraktiv zu sein. Allerdings kann ein kleiner Hersteller oder ein Dentallabor interne Verbindungen von Abutments nicht in der gleichen Qualität darstellen wie ein Implantathersteller. Dementsprechend mehrten sich Berichte über undichte Implantat-Abutment-Verbindungen, Schraubenlockerungen und Frakturen. In einem zweiten Schritt führten viele Firmen Titanbasen mit einer präzise gefertigten Innenverbindung ein und der Zahnarzt oder Zahntechniker klebte dann die CAD/CAM-Restauration auf diese Basis. Von vielen dieser Titanbasen gab es aber für sämtliche Indikationen, ästhetischen Bereiche und Materialien nur eine einzige Variante. Aus diesem Grund haben viele Titanbasen eine geringe Schulterhöhe, aber eine breite Schulter, um auch auf Systeme wie e.max zu passen, was aber Probleme mit sich brachte. Durch das breite Profil wurde das periimplantäre Gewebe komprimiert. Rezessionen und Knochenresorption waren die Folge, und auch Periimplantitis wird damit in Verbindung gebracht. Das niedrige Profil von Standard-Titanbasen führte dazu, dass der Zementspalt im transmukosalen Bereich immer eine kritische Zone blieb. Beim Vergleich mit der „normalen“ Auswahl von etwa 20 verschiedenen Abutments wird deutlich, dass sich mit wenigen Titanbasen nicht die volle Indikationsbreite abdecken lässt. Zusammen mit Implant Direct haben wir uns daher Gedanken gemacht, wie sich das Angebot an Titanbasen so erweitern lässt, dass all diese Hindernisse überwunden werden. Das neue zweifarbig eloxierte SmartbaseAbutment gibt es in verschiedenen Höhen und Profilen mit graziler konkaver Ausgestaltung für ein korrektes transmukosales Design ohne Beeinträchtigung des periimplantären Gewebes und mit breiteren Profilen für bessere Festigkeit. Auch weniger biokompatible Materialien wie Nanokeramik, Lithiumsilikate und Kobalt-Chrom-Legierungen gewinnen damit. Derzeit ist die Smartbase-Serie die vielseitigste und breiteste auf dem Markt und eine der wenigen, die bis zu 25 Grad abgewinkelte Schraubenkanäle ermöglichen. Die rosafarbene Eloxierung der Titanbasis sorgt für eine sehr natürliche Ästhetik, und das konkave Austrittsprofil unterstützt die Bildung einer dicken Schleimhaut und erhöht die biologische Breite. So kann man jetzt 100 % zementfrei arbeiten und genießt doch alle ästhetischen Vorteile der früheren zementierten Restaurationen. Und nicht zuletzt gibt es die Smartbase-Abutments zu einem sehr fairen Preis. pip: Vielen Dank, Herr Dr. Vaartjes, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben. K Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


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Jeder Implantologe sollte ein Osstell nutzen! Nachdem das österreichische Familienunternehmen W & H bereits im Herbst 2016 den Vertrieb für Deutschland und Österreich übernommen hatte, gab es nun nur konsequent die 100%ige Übernahme des schwedischen Medizintechnikunternehmens Osstell bekannt. Damit sichert sich das auch mit seinem implantologischen und chirurgischen Programm auf stetem Wachstumskurs befindliche Unternehmen W & H die patentierte ISQ-Technologie zur Implantatstabilitätsmessung und Osseointegrationsüberwachung. In Zeiten zunehmender Sofortbelastungs- und Sofortversorgungsprotokolle und gestiegener Patientenansprüche bei Versorgungen auch in einst als riskant geltenden Regionen ein – wie Dr. Mario Kirste aus Frankfurt an der Oder im Gespräch mit pip verlangt – unverzichtbares Tool für die tägliche Praxis. pip: Sollte ich überhaupt implantieren, wenn ich nicht in der Lage bin, ohne technische Hilfe die Primärstabilität meines Implantates zu erkennen ...? Dr. Kirste: Ich bin seit 28 Jahren implantologisch tätig, Sie dürfen also beruhigt sein, es nicht mit einem Anfänger zu tun zu haben. Ich denke noch manchmal an die ersten aufwendigen Planungen zurück – mit Sägeschnittmodellen, um die Knochenbreite zu vermessen. Weniger gern denke ich an die Momente der Unerfahrenheit und Unsicherheit, ob dieses oder jenes Implantat, welches mal gerade so eben eine Primärstabilität hatte, einheilen würde. Ich will es vorweg nehmen, es hat oft genug funktioniert. Andere Implantate wiederum, die man in ausreichend gute Knochenverhältnisse gesetzt zu haben glaubte, wurden vom Zuweiser bereits bei der prothetischen Abformung wieder exkorporiert. Dumm gelaufen oder hätte man es Dr. Mario Kirste. prüfen sollen oder können? Heute haben wir 3D-Diagnostik und können schon im Vorfeld ganz andere Aussagen über das Implantatlager treffen. Eine reproduzierbare Aussage zur Knochenqualität oder Knochenfestigkeit fehlt aber nach wie vor. pip: Wir haben doch ausreichend Faustregeln und Leitlinien? Dr. Kirste: Es liegt immer noch an der individuellen Erfahrung des Implantologen, über welche Knochenqualität im aktuellen Patientenfall geredet wird. Auch eine Empfehlung zu den Einheilzeiten ist meist pauschal und wie man es halt so gehört hat vor 20 Jahren: im Oberkiefer fünf bis sechs Monate, im Unterkiefer drei Monate. Es ist aber an der Zeit diese Pauschalempfehlungen zu entzaubern, zumal wir, vor allem unsere Patienten, zunehmend weniger Zeit haben. Was wäre, wenn die sonst

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empfohlene Einheilung im Oberkiefer nicht sechs Monate, sondern nur zehn Wochen betragen würde? Eine klare Win-WinSituation, der Patient ist schneller versorgt und zufrieden, der Zuweiser ist rascher fertig. Sechs Monate im Oberkiefer waren gestern. 83 % aller Oberkieferimplantate, sogar mit direktem oder indirekten Sinuslift, haben heute nach acht Wochen eine solche Festigkeit erreicht, dass eine Versorgung beginnen kann. So die Untersuchungen der Universität Bern von Prof. Dr. Dr. Daniel Buser und Kollegen, auch keine Anfänger ihres Fachs. pip: Wer sagt Ihnen nun, dass das Implantat wirklich fest ist? Dr. Kirste: Auch diese Sache kann inzwischen entzaubert werden, sodass sie nicht mehr allein mit Intuition oder Erfahrung zu tun haben muss. Und ich muss dem Prothetiker, besonders in der Überweiserpraxis, garantieren können, dass das Implantat fest ist – hier kommt die Nutzung von Osstell zum Ansatz. Eine postoperative Messung zeigt den Grad der Primärstabilität, eine Kontrolle nach acht Wochen ermöglicht meist eine vorgezogene Implantateröffnung und bringt das schöne Ergebnis ans Licht. Und im Falle der durchaus noch zu erwartenden 17 %, in denen noch keine Belastung möglich ist, kann der Wert jede Woche neu überprüft werden, bis eine Freigabe für die prothetische Versorgung gegeben werden kann. In jedem Fall also eine deutliche Verkürzung statt der starren Vorgaben. pip: Wie hieb- und stichfest sind die Messungen, z. B. auch bei einer rechtlichen Auseinandersetzungn? Dr. Kirste: Eigentlich ist es völlig verrückt, dass in den doch inzwischen über 15.000 implantologisch und implantatprothetisch tätigen Praxen in Deutschland der reproduzierbare Beweis, dass bei Verlassen der chirurgischen Praxis oder Behandlungsphase das Implantat wirklich fest war, fehlt. Der Klopfschall allein ist kein Beweis, wie auch Studien belegen. Nicht nur aus Verantwortung mir selbst gegenüber oder dem Patienten, umso mehr aber einem überweisenden Kollegen gegenüber will ich nicht mehr mutmaßen, sondern wissen. Auch im Fall einer periimplantären Veränderung kann mittels Osstell eine sichere Aussage über die Erhaltungsmöglichkeit des Implantates getroffen werden. Last but not least nehmen die gerichtlichen Bestrebungen von Patienten tatsächlich leider zu, sichert euch also ab, Kollegen, einen besseren erfolgreichen Behandlungsbeweis gibt es nicht. pip: Herzliches Danke für dieses Gespräch, Herr Dr. Kirste. K Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


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Frischer Wind auf dem Dentalmarkt Welcher Zahnarzt kennt ihn nicht – den zeit- und nervenaufreibenden Entscheidungsweg bei der Anschaffung eines größeren Praxisgerätes oder einer Behandlungseinheit. Anzeigen ansehen, Kollegen fragen, Prospekte wälzen, den Fachhandel konsultieren, Messen und Ausstellungen besuchen – und am Ende immer noch das große Fragezeichen, ob an alle wichtigen Anforderungen gedacht wurde und man wirklich zu einem guten Preis das für die eigene Praxis beste Gerät gewählt hat. Ein junges Bielefelder Start-up-Unternehmen hat nun das erste Angebotsportal für Dentalgeräte eröffnet, mit dem dieser lange Weg deutlich verkürzt werden kann. Das junge Start-up-Unternehmen Zahnarzt-Helden ist ein unabhängiges Angebotsportal für Dentalgeräte, das heißt für alle größeren Anschaffungen, wie beispielsweise Behandlungsstühle oder Röntgengeräte. Für alle diese größeren Anschaffungen erleichtern die Zahnarzt-Helden mit einem intelligenten Fragebogen die Entscheidungsfindung. Auf der Webseite zahnarzthelden.de klicken sich Zahnärzte in nur wenigen Minuten durch

se Art und Weise verkauft. Der persönliche Kontakt zwischen Fachberater und Zahnarzt ist für Mediziner neben Fachmessen die einzige Möglichkeit, Informationen zu neuen Produkten zu erhalten. Carsten Janetzky war überzeugt, dass es für diesen Vertriebsweg eine effizientere Lösung geben muss und konnte seine zukünftigen Mitgründer mit seiner Euphorie anstecken. Das Gründerteam von Zahnarzt-Helden besteht aus Carsten Janetzky, Philip Pieper und Martin Wertgen. Zwar ist niemand von den Gründern Zahnarzt, aber sicherlich werden diese innovationsgetriebenen jungen Männer mit ihrem einleuchtenden Konzept den Dentalmarkt verändern können. „Eine Außenperspektive und etwas Abstand zu internen Vorgängen können nützlich sein, um Probleme in festgefahrenen Strukturen zu erkennen und Lösungen zu kreieren. Und wenn doch mal eine Frage offen bleibt, haben wir uns einige erfahrene Zahnärzte als Mentoren ins Team geholt“, erklärt Martin Wertgen, Leiter Product & Marketing.

Spontaner Zuspruch

Das Team der Zahnarzt-Helden.

einen intelligenten Fragebogen, der alle Details beinhaltet, die sonst mit einem Fachmann vor Ort besprochen werden müssten. Anschließend werden der Bedarf und die individuellen Wünsche in einem kurzen Telefonat mit Experten geklärt. Anhand dieser Vorgaben suchen die Zahnarzt-Helden über den Fachhandel nach passenden Anbietern und vermitteln innerhalb weniger Tage die Angebote, die der Zahnarzt dann übersichtlich vergleichen kann. Alle Anbieter verantworten dabei unverändert Aufbau, Service und Wartung. Zusätzlich leisten Zahnarzt-Helden im gesamten Kaufprozess Unterstützung und sorgen für eine schnelle Abwicklung. Dadurch haben Zahnärzte mehr Zeit, sich um ihre Patienten zu kümmern.

Mehr Zeit für Zahnärzte, um Helden zu sein Die Idee für Zahnarzt-Helden ist während eines Telefonats zwischen Carsten Janetzky, einem der Gründer von ZahnarztHelden, und seinem Bruder Stefan entstanden. Stefan ist Medizinprodukteberater und erzählte frustriert davon, dass er bei seinen Kunden immer zum falschen Zeitpunkt auftaucht. Ständig scheint er zu stören, da sich die Ärzte während ihrer Arbeitszeit natürlich viel lieber um ihre Patienten kümmern, als mit einem Fachberater über komplizierte Produktdetails zu sprechen. Dentalgeräte werden bislang aber genau auf diePraktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018

Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Innerhalb von sechs Wochen haben etwa 100 Zahnärzte den Fragebogen für die Suche nach Angeboten von Dentalgeräten genutzt. „Das sind dreimal mehr Nutzer, als wir vorher erwartet hätten“, berichtet Philip Pieper, Leiter Operations & Key-Account. Dabei wurden bislang so gut wie keine Ressourcen ins Marketing investiert. Und Carsten Janetzky, Philip Pieper und Martin Wertgen haben die Erfahrung gemacht, dass ihre junge und frische Idee auf einen alten und sehr konservativen Markt trifft, dem nun ein hohes Maß an Änderungsbereitschaft abverlangt wird. „Zwar liefern wir mit unserer Webseite eine Online-Lösung für die Angebotssuche von Dentalgeräten, der gesamte Vertriebsprozess umschließt jedoch weitere Ebenen, auf denen ebenfalls ein Umdenken erfolgen muss. Insgesamt haben wir gelernt, dass es nicht genügt, die Oberfläche zu verändern, sondern dass auch die Strukturen im Handel effizienter gestaltet werden müssen“, erläutert Carsten Janetzky, Leiter Vertrieb & Traction. Genau diesem Umstrukturierungsprozess möchten sich die ZahnarztHelden im kommenden Jahr widmen und sich darüber hinaus als eigenständige Marke etablieren, die beim Zahnarzt und bei den Handelspartnern mit frischem Wind und spürbarer verbesserter Effizienz identifiziert wird. K

Ihr heißer Draht zu den Zahnarzt-Helden: Carsten Janetzky: +49 (0) 176 47 11 3515 cj@zahnarzt-helden.de www.zahnarzt-helden.de 73


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Doppelt hält besser „The silent disease“ betitelte die EFP an der Europerio 8 in London ihr anrührendes Video, das eindringlich den Leidensdruck und die soziale Isolation von Menschen mit fortgeschrittenen Parodontalerkrankungen vermittelte. Patienten kämpfen nicht nur mit Bakterien, sondern mit einem großen seelischen Druck und hoher Verunsicherung. Mit dem Lokalantibiotikum Ligosan Slow Release bietet der Hersteller Kulzer seit 2010 eine wirksame und wissenschaftlich bewiesene adjuvante Therapie der chronischen und aggressiven Parodontitis. Die klinisch bewiesenen Stärken des Wirkstoffs Doxycyclin in der PA-Therapie stießen einst stets auf das Problem der geeigneten und über einen längeren Zeitraum in situ verbleibenden Applikationsform. Mit Ligosan Slow Release als einem Lokalantibiotikum in Gelform kann die nicht-chirurgische Therapie der Parodontitis gezielt und schonend ergänzt werden. Für Patienten hat dies eine geringe systemische Doxycyclin-Belastung zur Folge.

Doxycyclin wirkt nicht nur antibakteriell gegen die relevanten parodontalpathogenen Keime wie Aggregatibacter actinomycetemcomitans, Campylobacter rectus, Eikenella corrodens, Porphyromonas gingivalis, Prevotella intermedia und Tannerella forsythia, sondern durch seine Kollagenase-Inhibition auch antiinflammatorisch. Letztlich wirkt er damit einer weiteren Knochenresorption entgegen.

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Für den Zahnarzt bedeutet das eine unkomplizierte Behandlung, da das Gel im Zuge der geschlossenen Kürettage und der Wurzelglättung einmalig appliziert und dann langsam zu unschädlicher Milch- und Glykolsäure abgebaut wird. Die kontrollierte Compliance ist ein weiterer Vorteil.

Erst flüssig, dann fester Durch seine zunächst fließende Konsistenz können auch schwer zugängliche Taschen vollständig ausgefüllt werden. In der wässrigen Umgebung erhöht sich dann die Viskosität, womit das Gel zuverlässig am Wirkort bleibt und dort kontinuierlich über eine Dauer von mindestens zwölf Tagen zuverlässig seinen Wirkstoff freigeben kann (Graphik 1). Dieser Zeitraum ist ausreichend für

Kontinuierliche Freisetzung des Wirkstoffs von Ligosan Slow Release.

eine in klinischen Studien nach sechs Monaten beobachtete signifikante Verbesserung der Entzündungssituation, eine Verringerung der Taschentiefe und einen deutlichen Attachmentgewinn.

Doppelt wirkt besser Nicht nur in der Applikationsform profitieren Zahnarzt und Patient von der Kombination des Hydrogels, auch der Wirkstoff

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3 Die Zylinderkartuschen von Ligosan Slow Release lassen sich einfach mit handelsüblichen Applikatoren applizieren.

Neben einer Reihe klinischer Studien konnte auch in einer Anwenderbeobachtung im niedergelassenen Bereich die Wirksamkeit der Therapie mit Ligosan Slow Release und eine signifikante Reduzierung der Sondierungstiefen und eine Verbesserung des Attachmentlevels bestätigt werden. Vor allem bei tiefen Taschen > 5 mm, bei denen die nicht-chirurgische Pardontaltherapie mittels SRP (Scaling & Rootplaning) oft nicht ausreicht, profitieren Patienten. Oft kann damit ein belastender chirurgischer Eingriff oder ein Fortschreiten der Entzündung erspart werden. Derzeit noch im Off-Label-Use konnte auch eine Verbesserung beim Einsatz von Ligosan Slow Release bei periimplantären Entzündungen beobachtet werden. Im eigenen Gold Sponsor Symposium an der Europerio 9 in Amsterdam mit den renommierten Referenten Dr. David Herrera und Prof. Dr. Peter Eickholz werden neueste Erkenntnisse zu Ligosan Slow Release vorgestellt. K

Kulzer-Symposium zu Ligosan Europerio RAI Amsterdam, Raum G102-103 21.06.2018 / 14.30-15.30 Uhr www.kulzer.de/ligosanunterlagen Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


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Ligosan® Slow Release Der Taschen-Minimierer. Das Lokalantibiotikum für die Parodontitis-Therapie von heute.

» Für Ihren Behandlungserfolg: Ligosan Slow Release sorgt für eine signikant bessere Reduktion der Taschentiefe als SRP allein.

» Für Ihre Sicherheit: Dank des patentierten Gels dringt der bewährte Wirkstoff Doxycyclin selbst in tiefe, schwer erreichbare Parodontaltaschen vor.

» Für Ihren Komfort: Das Gel ist einfach zu applizieren. Am Wirkort wird Doxycyclin kontinuierlich in ausreichend hoher lokaler Konzentration über mindestens 12 Tage freigesetzt.

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Mundgesundheit in besten Händen. © 2018 Kulzer GmbH. All Rights Reserved.

Pharmazeutischer Unternehmer: Kulzer GmbH, Leipziger Straße 2, 63450 Hanau • Ligosan Slow Release, 14 % (w/w), Gel zur periodontalen Anwendung in Zahnfleischtaschen (subgingival) Wirkstoff: Doxycyclin • Zusammensetzung: 1 Zylinderkartusche zur einmaligen Anwendung enthält 260 mg Ligosan Slow Release. Wirkstoff: 1 g Ligosan Slow Release enthält 140,0 mg Doxycyclin entsprechend 161,5 mg Doxycyclinhyclat. Sonstige Bestandteile: Polyglykolsäure, Poly[poly(oxyethylen)-co-DL-milchsäure/glycolsäure] (hochviskos), Poly[poly(oxyethylen)co-DL-milchsäure/glycolsäure] (niedrigviskos) • Anwendungsgebiete: Zur Behandlung der chronischen und aggressiven Parodontitis bei Erwachsenen mit einer Taschentiefe von ≥ 5 mm als Unterstützung der konventionellen nicht-chirurgischen Parodontitis-Therapie. • Gegenanzeigen: bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Doxycyclin, anderen Tetracyclin-Antibiotika oder einem der sonstigen Bestandteile von Ligosan Slow Release; bei Patienten, die systemische Antibiotika vor oder während der Parodontaltherapie erhalten; während der Odontogenese (während der Frühkindheit und während der Kindheit bis zum Alter von 12 Jahren); während der Schwangerschaft; bei Patienten mit erhöhtem Risiko einer akuten Porphyrie; bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion. • Nebenwirkungen: Nach Behandlung mit Ligosan Slow Release waren Häufigkeit und Ausprägung von Nebenwirkungen vergleichbar den Nebenwirkungen nach konventioneller Parodontitisbehandlung. Gelegentlich auftretende Nebenwirkungen sind: Schwellung der Gingiva (Parodontalabszess), „kaugummiartiger“ Geschmack bei Austritt von Gel aus der Zahnfleischtasche. Da die Anwendung von Ligosan Slow Release nachweislich nur zu sehr geringen Doxycyclin-Plasmakonzentrationen führt, ist das Auftreten systemischer Nebenwirkungen sehr unwahrscheinlich. Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: Überempfindlichkeitsreaktionen, Urticaria, angioneurotisches Ödem, Anaphylaxie, anaphylaktische Purpura. Innerhalb der Gruppe der Tetracyclin-Antibiotika besteht eine komplette Kreuzallergie. Bei Verabreichung von Doxycyclin an Kinder während der Zahnentwicklung ist in seltenen Fällen eine irreversible Zahnverfärbung und Zahnschmelzschädigung beobachtet worden • Verschreibungspflichtig • Stand der Information: 07/2017


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copaSky – kurz und gut Noch vor zehn Jahren wegen des scheinbar kritischen Implantat-Kronen-Verhältnisses und der zu geringen Eindringtiefe im Knochen sehr umstritten, sind die „Kurzen“, auch dank verbesserter Materialien und Oberflächen, inzwischen erfolgreich im Praxisalltag angekommen. Richtig eingesetzt eröffnen sie in der Praxis neue Potenziale, um auch Patienten mit einem geringen Knochenangebot langfristig sicher zu versorgen. Sie ersparen Behandler wie Patient die Kosten und Risiken von Augmentationen und ermöglichen auch durch die Vermeidung kritischer Extensionsbrücken langfristig stabilere Versorgungen. Bei vielen Patienten mittleren Alters ab 50, den sogenannten „best agern“, versagen die zahngetragenen Brücken im Molarenbereich, weil die Brückenpfeiler durch Sekundärkaries zerstört wurden. Häufig ist zusätzlich durch den Knochenabbau unter der Brücke so wenig Restknochen vorhanden, dass eine festsitzende Versorgung mit Standardimplantaten nur noch nach einer aufwendigen Augmentation möglich wäre. Falls gleichzeitig die Frontzähne stark geschädigt sind, wird in vielen Fällen sowohl im Unterkiefer als auch im Oberkiefer eine Full-Arch-Versorgung (z. B. Sky fast & fixed) durchgeführt. Sind jedoch die Frontzähne noch in einem sehr guten Zustand, ist im Oberkiefer häufig eine Sinusbodenelevation angezeigt, die von vielen Patienten auf Grund des damit verbundenen OP-Aufwands, der Risiken und Kosten abgelehnt wird. Im

Biomechanik beachten Ein weiterer sehr wichtiger Bereich in diesem Zusammenhang ist eine biomechanisch orientierte Implantologie. Hier geht es darum, dass die implantatgetragenen Versorgungen so gestaltet werden, dass sie biomechanisch stabil sind und Hebelkräfte und extra-axiale Belastungen vermieden werden. Denn eine wesentliche Ursache für Schraubenlockerungen, Abutmentbrüche und sonstige mechanische Komplikationen sind Extensionsbrücken. Durch die großen Hebelkräfte in Kombination mit den dynamischen Belastungen im stomatognathen

Unterkiefer bleiben umso weniger Alternativen. Bei vertikalen Augmentationen werden in der Literatur je nach Technik sehr hohe Komplikations- und Versagensraten von weit über 30 % genannt. Die Risiken einer Nervlateralisation, die ohnehin Spezialisten vorbehalten bleiben sollte, wollen nur wenige Behandler eingehen.

Verringertes Risiko Im Vergleich zu den Risiken und Kosten von Augmentationen erscheinen die Risiken von richtig angewendeten kurzen oder ultrakurzen Implantaten gering, was inzwischen auch in der Literatur bestätigt wird (siehe auch pip kurz & schmerzlos 02/2016). Für die Anwendung von kurzen Implantaten sind allerdings die folgenden Punkte zu beachten. O Im Seitenzahnbereich Zahn-für-Zahn-Versorgung bzw. Brücken nur im Verbund mit langen Standardimplantaten. O In der Front maximal Brücken mit einem Zwischenglied O Keine Extensionen bei allen Arten der Versorgungen O Axiale Einleitung der Kaukräfte O Physiologische Prothetikmaterialen, welche die Einlastung der Kaukräfte dämpfen.

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System werden die Verbindungsgeometrien und Schrauben extrem belastet. Nach einem Literatur-Review der Universität Heidelberg versagen bereits nach fünf Jahren fünf bis zehn Prozent der Extensionsbrücken auf Implantaten. In diesen Fällen können mit kurzen oder ultrakurzen Implantaten wesentlich stabilere Verhältnisse geschaffen und mechanische Komplikationen vermieden werden, damit der Patient lange Freude an seiner Implantatversorgung hat. K Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


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Früherkennung von Seltenen Erkrankungen über orale Erscheinungsformen Wenn weniger als einer von 2.000 Menschen von einer Erkrankung betroffen ist, gilt diese in der EU als selten. Es wird geschätzt, dass es derzeit zirka 6.000 bis 8.000 verschiedene Seltene Erkrankungen gibt – je nach Spezifität der Klassifikation seltener Entitäten.

Orphanet-Klassifikation und ROMSE-Datenbank

Abb. 1a: Ektodermale Dysplasie: Oligodontie und Formanomalien.

Wie bereits im Jahr 2010 durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen (ACHSE e. v.) im Nationalen Aktionsbündnis für Menschen mit Seltenen Erkrankungen (NAMSE) beschlossen, gilt es die Wahrnehmung für die Seltenen Erkrankungen zu verbessern und den Zugang zu einer geeigneten medizinischen Behandlung/Betreuung zu erleichtern. In Deutschland sind etwa vier Millionen Menschen von einer Seltenen Erkrankung betroffen. Da Seltene Erkrankungen eine heterogene Gruppe bilden, sehr komplexe Krankheitsbilder haben und die Anzahl an medizinischen Experten begrenzt ist, sind diese schwer zu diagnostizieren. Durchschnittlich vergehen daher bis zu sieben Jahren bis eine Seltene Erkrankung diagnostiziert wird. Allen Seltenen Erkrankungen gemeinsam ist ein chronischer Verlauf, der teilweise lebensbedrohlich sein kann, und der im Verlauf des Lebens mit Invalidität und reduzierter Lebensqualität einhergeht.

Früherkennung Häufig zeigen Patienten mit Seltenen Erkrankungen schon im Kindesalter Symptome. Bei über 50 % manifestieren sich die Symptome jedoch meist erst im Erwachsenenalter, wie etwa bei der Huntington-Krankheit, dem Pemphigus vulgaris, der amyotrophen Lateralsklerose oder dem Kaposi-Sarkom. Eine frühe Diagnose mit der geeigneten Therapie kann zu einer Verbesserung des Krankheitsverlaufes führen und verhindert körperlich und psychisch belastende Fehltherapien.

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Nach der Orphanet-Klassifikation (ROMSE 2017) haben 535 der Seltenen Erkrankungen eine zum Krankheitsbild gehörige orofaziale Manifestation. Neben den Veränderungen im Zahn-, Mund- und Kieferbereich sind nach Orphanet-Klassifikation 200 Erkrankungen mit Zahnanomalien vergesellschaftet. In der Zahnmedizin sind die oralen Erscheinungsformen der Seltenen Erkrankungen wenig bekannt. Die ROMSE-Datenbank (romse. org) verfügt jedoch über eine Auflistung, anhand derer man sich über die Manifestationen der Erkrankungen informieren kann. Unter den Diagnosen ist dort zu entnehmen, mit welchen systemischen Erkrankungen bestimmte Erscheinungsformen der Seltenen Erkrankungen assoziiert sind.

Seltene Erkrankungen mit oraler Beteiligung Ektodermale Dysplasie Die Erkrankung Ektodermale Dysplasie wird häufig erst spät diagnostiziert, da die Patienten lange äußerlich unauffällig erscheinen. Die heterogene Krankheitsgruppe weist entwicklungsbedingte Dystrophien der ektodermalen Strukturen auf. Derzeit sind über 120 klinisch und/oder genetisch unterschiedliche Formen bekannt. Im Fachgebiet Zahnmedizin manifestiert sich eine Ektodermale Dysplasie u. a. durch Hypodontie, Oligodontie, Anodontie oder andere Formanomalien der bleibenden Zähne. Die Milchzähne sind bei manchen Formen normal angelegt. Bei multiplen Zahn-Nichtanlagen (Oligodontie) sollte auch bei ansonsten unauffälligem äußeren Erscheinungsbild stets eine der verschiedenen Formen der ektodermalen Dysplasie, wie die odont-onycho-dermale Dysplasie, als Differentialdiagnose in Erwägung gezogen werden. Bei entsprechender Verdachtsdiagnose kann eine konsiliarische Vorstellung in einer Spezialsprechstunde „Seltene Erkrankungen mit oraler Beteiligung“ erfolgen (Abb. 1a-c).

Amelogenesis imperfecta Unterschiedliche Phänotypen der Amelogenesis imperfecta und deren genetische Hintergründe können visuell (Abb. 2) oder mittels DNA-Kit (GenoDENT) diagnostiziert werden. Die DNA wird dabei aus einer Speichelprobe des Kindes extrahiert. Ergebnisse sind die für die Amelogenesis imperfecta relevanten autosomal rePraktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


pip perspektivwechsel zessiven oder dominanten Gene, die je nach Ausprägung in einem hypoplastischen, hypomineralisierten, hypokalzifizierten oder zusätzlich mit Taurodontismus vergesellschafteten oralen Erscheinungsbild münden. Es kommt vor, dass in einer Familie aufgrund unterschiedlicher Mutationen der relevanten Gene unterschiedliche Phänotypen der Amelogenesis imperfecta auftreten.

Hinweis auf Allgemeinerkrankung Häufig ist die Amelogenesis imperfecta ein Erscheinungsbild, welches auf andere medizinischen Erkrankungen hinweist. Bisher wurden mutierte Gene für Amelogenenesis imperfecta u. a. bei Erkrankungen wie dem Kohlschütter-Tönz-Syndrom, der Hunter-

Abb. 1b: Ektodermale Dysplasie: Seitlich offener Biss von rechts.

Krankheit (Mukopolysaccharidose Typ II), bei Augenerkrankungen wie der Photophobie, der Zapfen-Stäbchen-Dystrophie (ZSD), bei Epilepsie, beim Kleinwuchs, bei Störungen des Hörens, des Sehens, des Geruchsinns und bei Taurodontismus identifiziert. Andere zahnmedizinische Diagnosen wie die Hypodontie, Oligodontie oder Anodontie können den Hinweis auf eine Seltene Erkrankung liefern. Neben dem klinischen Befund können die Zahn-Nichtanlagen radiologisch bestätigt werden. Oftmals treten zusätzlich Formanomalien der Zähne auf, radiologisch können Wurzelanomalien imponieren. Sind zusätzlich noch alle

Abb. 2: Amelogenesis imperfecta.

Geschwister des Patienten/der Patientin betroffen, verdichten sich die Anhaltspunkte. Zur Diagnosesicherung können humangenetische Untersuchungen erfolgen.

Prothetik für Patienten mit Zahnunterzahl Seltene Erkrankungen gehen häufig mit einer Veränderung der Zahnsubstanz, mit einer Veränderung der Anzahl von Zähnen oder mit einer Veränderung der Weich- und Hartgewebe einher. Mangels Zahn- oder Knochenverankerungsmöglichkeiten sind eine frühe Diagnose und komplexe konservierende oder prothetische Versorgungsstrategien bei Patienten mit Seltenen Erkrankungen von großer Bedeutung.

Abb. 1c: Ektodermale Dysplasie: Seitlich offener Biss von links.

Therapiemöglichkeiten Die Therapiemöglichkeiten variieren abhängig von der Anzahl verbleibender Zähne, dem Alter des Patienten und der Gebiss- sowie der Skelettentwicklung. Voraussetzung für den Therapiebeginn ist, dass das Skelettwachstum abgeschlossen ist, andere Quellen benennen das Alter konkreter: Bei Mädchen ab dem 16. Lebensjahr und bei Jungen ab dem 18. Lebensjahr. Die Frage nach dem besten Zeitpunkt, der Anzahl und der Art von Implantaten zum Ausgleich der Zahnunterzahl kann anhand der vorhandenen wissenschaftlichen Erkenntnisse derzeit nicht beantwortet werden, ein umsichtiges Vorgehen ist erforderlich. Da Patienten mit Zahnunterzahl die fehlenden Zähne möglicherweise mit Implantaten ersetzen lassen möchten, obliegt dem implantologisch tätigen Zahnarzt, Oralchirurgen oder Mund-, Kieferund Gesichtschirurgen eine bedeutende Rolle bei der Diagnose und als Vermittler/Überweiser. K Herzlichen Dank für die freundliche Unterstützung durch Dr. Marcel Hanisch, Oberarzt am Universitätsklinikum Münster, Abt. für MKG-Chirurgie. Bildrechte: Dr. Marcel Hanisch

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Eine Branche im Wandel: Teil 1 – Der Zahnarzt Was an den Vorurteilen gegenüber Abrechnungszentren wirklich dran ist und wie diese eine Praxis mittlerweile im gesamten Patientenprozess unterstützen können Anforderungen und Komplexität nehmen im Praxisalltag von Jahr zu Jahr zu. Viele Prozesse sind für den Praxiserfolg notwendig, aber auch zeitaufwendig und nervenaufreibend. Fakt ist, dass der Kern der zahnmedizinischen Tätigkeit in der medizinischen Versorgung der Patienten liegt und somit nicht in der Erstellung von Abrechnungen, Mahnungen oder Einsprüchen gegenüber Kostenträgern bei verminderter Erstattung. Und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Wie können hier Abrechnungszentren bzw. Factoring-Unternehmen helfen? Hierzu gibt es viele Meinungen, die größtenteils nicht stimmen. Drei gängige Meinungen werden im Folgenden genauer betrachtet. Viele Zahnärzte sind der Überzeugung, dass alle ihre Patienten bezahlen und sich daher ein Abrechnungszentrum nicht lohnt. Doch nur die wenigsten Praxen kommen in den Genuss, dass wirklich immer jede ihrer Rechnungen seitens der Patienten gezahlt wird.

Meine Kunden zahlen alle. Wozu soll ein Abrechnungszentrum gut für mich sein? Im Bundesdurchschnitt lässt sich feststellen, dass ca. 1,25 % des Privat-Abrechnungsvolumens einer Praxis ausfallen. Das klingt auf den ersten Blick nicht viel. Nimmt man jedoch an, dass bei einem privaten Abrechnungsvolumen von 250.000 Euro 1,25 % ausfallen, beträgt der Ausfall 2.562,50 Euro (= Kosten für unbezahlte Rechnungen, falsche Anschriften und notwendige Rechnungskorrekturen). Und in diesem Betrag sind die Kosten für den Rechnungs- und Mahnversand noch gar nicht miteingerechnet. Die Gründe für einen Rechnungsausfall sind ganz unterschiedlich. Sie reichen von Erstattungsschwierigkeiten über unbekannt verzogen bis hin zu privaten Situationen, die eine

Begleichung der Rechnung unmöglich machen. Selbst wenn sich in einer Praxis kein Rechnungsausfall verzeichnen lässt, muss in einer Praxis über das Jahr hinweg eine gewisse Anzahl an Zahlungserinnerungen und Mahnungen geschrieben werden. Alleine die jährlichen Portokosten belaufen sich schnell auf mehrere Hundert Euro. Neben dem Forderungsausfall übernimmt ein Abrechnungszentrum auch die Porto- und Mahnkosten.

Abrechnungszentren sind doch nur was für die Großen! Günstiger ist es eh, wenn wir weiterhin alles selber machen. Eine weit verbreitete Meinung von Zahnärzten ist auch, dass sich ein Abrechnungszentrum nur für die wirklich großen Praxen lohnt und es die eigene Praxis günstiger kommt, wenn weiterhin alles selber gemacht wird. Doch so einfach wie es klingt ist der Vergleich nicht. Zuerst einmal ist jeder Zahnarzt neben seiner beruflichen Passion, der Zahnheilkunde, auch Unternehmer. Aus dieser Funktion heraus muss er daran interessiert sein, dass die Abrechnung gegenüber seinen Patienten im Praxisalltag Als Unternehmerin muss die Zahnärztin die Praxis im Griff haben. Neben einer rechtzeitigen Abrechnung und einem reibungslosen Praxisablauf umfasst das auch die Sicherstellung der Praxisliquidität.

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pip perspektivwechsel reibungslos abläuft. Dies umfasst neben einem schnellen Rechnungsausgang ebenfalls die Überwachung der Zahlungseingänge sowie die Mahnung säumiger Patienten. Schließlich muss für einen reibungslosen Praxisablauf die Liquidität gesichert sein. Um jedoch auf fundierter Basis entscheiden zu können, ob sich, wie bisher, die Abrechnung in Eigenregie oder doch die Abrechnung über ein Abrechnungszentrum bzw. Factoring-Unternehmen lohnt, müssen verschiedene Faktoren betrachtet werden. Häufig

kommt. Zum anderen bietet ein Abrechnungszentrum der Praxis Sicherheit durch die Sofortauszahlung des Honorars innerhalb eines Werktages samt Übernahme des Ausfallrisikos im Rahmen des echten Factorings.

Sie möchten direkt wissen, ob sich ein Abrechnungszentrum bzw. Factoring-Unternehmen rein von der Kostenbetrachtung her für Sie lohnt? Mit dem neutralen Kalkulations-Tool „FactoringMatrix“ (www.factoringmatrix.de) können Sie online in wenigen Schritten eine fundierte, auf Branchendurchschnittsdaten basierende, Vergleichsrechnung anstellen – sowohl auf dem Computer, dem Tablet oder auch von Unterwegs auf dem Handy.

Immer wieder werden Abrechnungszentren mit klassischen Inkasso-Unternehmen verglichen, die lediglich auf die reine Rechnungsbeitreibung ausgerichtet sind. Ein Vergleich, der so nicht stimmt. Moderne Abrechnungszentren sind für eine Praxis vieles: Sparringspartner, zusätzliche Ressource, Liquiditätsbeschaffer, Fachspezialist, Berater, Rücken-Freihalter und Frust-Abnehmer. Für ein modernes Abrechnungszentrum ist der vertrauensvolle Umgang mit dem Patienten auf Augenhöhe nicht nur selbstverständlich, sondern oberstes Gebot. So erhält der Patient bei Problemen hinsichtlich der Erstattung seitens des Kostenträgers Hilfe durch einen spezialisierten Erstattungsservice. Auf diese Weise wird die Position des Patienten gestärkt und seine Interessen sind besser durchsetzbar. Und sollte einmal im Rahmen einer Behandlung durch den Patienten ein Teilzahlungswunsch laut werden, bietet ein modernes Abrechnungszentrum bzw. Factoring-Unternehmen unbürokratisch verschiedene Modelle ganz nach Wunsch und individueller Lebenslage des Patienten an.

Was denken denn meine Patienten, wenn die Rechnung nicht mehr von mir kommt, sondern über ein Abrechnungszentrum verschickt wird?

Anhand dieser drei exemplarischen Meinungen ist deutlich geworden, dass ein modernes Abrechnungszentrum die Praxis in relevantem Maße im Alltag entlang des gesamten Patientenprozesses unterstützt. Und das ist gerade in Zeiten wie diesen entscheidend, wo sich die Branche durch beispielsweise die Telematik-Infrastruktur massiv im Wandel befindet. Nur so kann gewährleistet werden, dass auch in Zukunft genug Zeit für die Behandlung der Patienten zur Verfügung steht und nicht in eine überbordende Bürokratie fließt. In der nächsten Ausgabe (pip 4/2018) werden im zweiten Teil Meinungen der Praxismanagerin und der Zahnmedizinischen Fachangestellten/Zahnmedizinischen Verwaltungsangestellten hinsichtlich Abrechnungszentren betrachtet. K Urs Kargl

Sollte der Kostenträger im Rahmen der Erstattung unerwartet Kürzungen vornehmen ist es für Patienten hilfreich, wenn sie Hilfe von einem professionellen Erstattungsservice seitens des Abrechnungszentrums erhalten.

werden die Kosten für Umschläge, die Zeit des Einkuvertierens der Rechnungen, Portokosten als auch Kosten für Korrespondenz bei Erstattungsproblemen oder anwaltlicher Beratung nicht berücksichtigt. Für ein Abrechnungszentrum spricht hier zum einen, die direkt spürbare Entlastung des Praxisteams in der Verwaltung durch den Wegfall der oben genannten Arbeiten. Alleine durch den Wegfall der administrativen Arbeit im Rechnungsversand spart sich das Praxisteam viel Zeit, die direkt den Patienten zugute Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018

Mit den Deutschen Zahnärztlichen Rechenzentren (DZR) hat eine Praxis immer ein starkes Abrechnungszentrum für Ausfallschutz, Liquidität und administrative Entlastung an der Seite. Seit mehr als 40 Jahren arbeiten die DZR mit Vertrauen, Einfühlungsvermögen und einer größtmöglichen Kulanz Hand in Hand mit den Praxen. Und durch die PerformancePro-Module können Praxen durch BenchmarkPro, ErstattungsPortal, ArgumentationsProfi, DanPro Abrechnungsnetzwerk, DokumentenPool und PerformanceCoaching nachhaltig den eigenen Erfolg steigern. Für ein persönliches Gespräch stehen wir jederzeit unter 0711 96000-240 oder kontakt@dzr.de zur Verfügung. Ihren persönlichen Gebietsmanager finden Sie direkt unter www.dzr.de/kontakt.

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pip vor ort

FRANKFURT AM MAIN

Die junge Generation um Priv.-Doz. Dr. Gerhard Iglhaut (4. v. re.) und Prof. Dr. Frank Schwarz (3. v. re.).

Ewig jung Nicht nur der Abschied vom traditionellen Austragungsort Baden-Baden und die Wahl von Frankfurt als neuen Schauplatz des nationalen Osteology Symposiums zeigten, dass die Osteology Foundation und ihr Founding Partner Geistlich Biomaterials neue Wege beschreiten. Eine erkennbare Verjüngung unter den beinahe 400 Teilnehmern und ein Mix aus wissenschaftlich fundierter Fortbildung und interaktivem Austausch boten Mitte April in Frankfurt einen Weiterbildungs-Event der Extraklasse. Unter der wissenschaftlichen Leitung der beiden Lokalmatadoren Prof. Dr. Dr. Dr. Robert Sader und Prof. Dr. Frank Schwarz teilte sich das 6. Nationale Symposium der Osteology Stiftung in einen praxisorientierten Tag mit einem Wissenschafts- und einem Praktikerforum und einer Vielzahl von Workshops zu aktuellen Konzepten zur Regeneration oraler Gewebe auf. Die einfache Rezessionsabdeckung konnte hier ebenso eingeübt werden wie komplexe Augmentationen mehrwandiger Defekte. Auch das Komplikationsmanagement und das aktuell viel diskutierte regenerative Potential von PRF kamen nicht zu kurz.

hergestellten Fibrin-Membranen. Obwohl fast 80 % der Allgemeinmediziner das Krankheitsbild der ONJ kennen, überweisen nur 30 % zur Prophylaxe an den Zahnarzt, bedauert Prof. Dr. Knut Grötz aus Wiesbaden. „Schmerz ist kein Leitsymptom für

„Forever Young – Das Wunder Knochen“ hatte Prof. Dr. Michael Amling vom Institut für Osteologie und Biomechanik der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf seinen Vortrag im Praktikerforum betitelt. Mit vielen interessanten Details zur Knochenbiologie stimmte er die Zuhörer auf das Wesen und die Herausforderungen des oralchirurgischen und implantologischen Tuns ein. Knochenremodelling dauert insgesamt sechs Jahre, daher müssen sich Studien zur Periimplantitis über diesen Zeitraum erstrecken. Nur damit können verlässliche Aussagen zur Effektivität einer Therapie getroffen werden. Prof. Dr. Dr. Wilfried Wagner kokettierte mit seinem „Rentnerdasein“ und strafte sich mit hochaktuellen Ausführungen zum Einsatz von Scaffolds insbesondere für mehrwandige, ausgedehnte und vertikale Augmentationen selber Lügen. „Scaffolds sind schillernd, vielfältig und man muss sie so aussuchen, wie man sie für die jeweilige Indikation will“, schloss Prof. Wagner.

Praktikerforum von Chirurgie bis Jura Dr. Karl-Ludwig Ackermann aus Filderstadt bezeichnet jeden chirurgischen Eingriff als „eine geplante Verletzung“. Er bedient sich geschickt des PRF und i-PRF als Beimischung zu autologem Knochen oder des Bio-Oss als wirksames Adjuvans zur Wundheilung. Die heutigen Verfahren zeigten ein deutlich vereinfachtes Handling und eigneten sich auch ausgezeichnet zur Augmentation von Weichgewebsdefekten mit aus Patientenblut

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Die Stadt Frankfurt gibt sich die Ehre: Prof. Dr. Dr. Dr. Robert Sader (lks.) und Prof. Dr. Frank Schwarz.

eine Nekrose – erst wenn eine Entzündung hinzukommt, klagt der Patient“, mahnt Prof. Grötz differenzierte Diagnostik an. Von einer einstigen Begeisterung über allogene Knochenblöcke ist Priv.-Doz. Dr. Dr. Markus Schlee aus Forchheim wieder abgekommen. Er äußerte die Vermutung, die Aufreinigung der Ausgangsmaterialien sei möglicherweise doch nicht so vollPraktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


pip vor ort endet wie einst gedacht. Selber favorisiert er inzwischen die Zeltdach-Technik mit partikulärem Material. Ein neuartiges Kollagenaugmentat zeige sich im Weiteren in ersten klinischen Ergebnissen als sehr vielversprechend. Dr. Puria Parvini aus Frankfurt nahm die Zuhörer mit auf einen Exkurs zum Notfall in der Zahnarztpraxis, ehe Prof. Dr. Thomas Ratajczak, Sindelfingen, Sinn, Verantwortung und Fallstricke von Leitlinien diskutierte. „Der Hinweis, Leitlinien seien rechtlich nicht bindend, ist wenig logisch und damit ungültig.“ Verstöße gegen LeitliHier werden heiße Themen kritisch diskutiert: Prof. Dr. Dr. Hendrik Terheyden, Prof. Dr. Stefan Fickl, Priv.-Doz. Dr. Dietmar Weng, Dr. Paul Weigl, Priv.-Doz. Dr. Dr. Markus Schlee. nien würden, im Gegenteil, von Anwälten oft in die Nähe grober Behandlungsfehler gerückt. Besser wäre eine Leitlinie als Beschreibung eines Korridors der sichtschirurg äußerte nicht nur massive Bedenken wegen vertretbaren Leistungen. potentieller Infektionsgefahren und bakterieller Kontamination von Transplantaten. Er warnte auch, Allografts könnAbschied vom Allogen-Hype ten wegen der immunologischen Reaktion zu einem späteren Zeitpunkt lebenswichtige Transplantate wie Nieren ausschlieWesentliche Quintessenz des Haupt-Wissenschaftsforums ßen. Der sich daraufhin ergebenden heftigen Diskussion war die Forderung, sowohl bei den Indikationen als auch aus dem Publikum hielt wenig später Prof. Dr. Katja Nelson wisden Materialien genauer zu differenzieren. Außerdem gilt es, senschaftliche Daten entgegen. Anhand aktueller Forschungserdie für die jeweilige Anwendung bestgeeignete Materialwahl gebnisse ihrer Freiburger Universität um Dr. Tobias Fretwurst oder -kombination zu treffen. „Wir müssen uns immer fragen: wurden die Aussagen Terheydens weiter gestützt. Zusammen Wer steht hinter einem bestimmten Material, und was soll es mit Dr. Dr. Keyvan Sagheb, Mainz, und Prof. Dr. Dr. Shahram bewirken?“, so Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas von der Universi- Ghanaati, Frankfurt, bestritt sie den Vortragsblock zur Verwendung gerüstartiger Augmentationsmaterialien. Von der Konfektionierung gehe es hin zu CAD/CAM-gefertigter Individualisierung mit anschließender Biologisierung der Materialien.

Dr. Dr. Andres Stricker im kollegialen Austausch.

tät Mainz. Nicht nur nannte er den Bone Scraper als „most sexy instrument in implantology“, sondern er begeistert sich grundsätzlich für eine Biologisierung von Augmentationsmaterialien durch die Beimischung autologen Knochens oder PRF. Die Woge des Hypes für allogene Materialien fand nun einen echten Wellenbrecher in Prof. Dr. Dr. Hendrik Terheyden. Der aus Kassel stammende Mund-, Kiefer-, GePraktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018

Defektgeometrie, Resorptionsanspruch, Indikation und Situation sind für die Wahl eines Materials wichtig. Es stehen heute eine Vielzahl gut dokumentierter Materialien für evidenzbasierte Therapiekonzepte zur Verfügung, sodass der Behandler als Auswahlkriterien auch seine persönlichen Bevorzugungen und Erfahrungen mit einfließen lassen kann. Ebenso wie der Knochen scheint sich auch das Osteology Symposium stetig aus sich heraus zu verjüngen und zu er neuern – 2019 trifft sich die große internationale Anhängerschaft in Barcelona unter dem Titel „The Next ReGeneration“. K

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pip vor ort

SALZBURG

Krista Strauß, Geschäftsführerin Zimmer Biomet Dental (DACH), mit einigen Referenten des Kongresses.

Zukunft entsteht, wenn Beziehungen gelingen Mit einem völlig neuen Veranstaltungsformat präsentierte sich Zimmer Biomet Dental Mitte April in der ehrwürdigen Salzburger Residenz. Aktuelle Themen aus der dentalen Implantologie und Behandlungskonzepte wurden erstmals von hochklassigen Referenten und Zuhörern gemeinsam in einer Arena diskutiert. Unter dem Motto „Innovativ – Kontrovers – Praxisnah“ beschritt man in Format und Themengestaltung damit ganz neue Wege, die von einem bewusst auf 200 Personen limitierten Teilnehmerkreis begeistert aufgenommen wurden. Das Programm hatte Prof. Dr. Stefan Fickl, Universität Würzburg und in niedergelassener Praxis in Fürth, gemeinsam mit Krista Strauß, Geschäftsführerin des Dentalbereichs von Zimmer Biomet im deutschsprachigen Raum, und einem enorm engagierten Team um Marketingleiter Dietmar Jocham über Monate hinweg entwickelt. Nicht nur Zahnärzte, auch die Assistenz und die Zahntechniker sollten sich angesprochen fühlen, und so bot die Veranstaltung ein umfassendes Themenspektrum von der Chirurgie über die Prothetik bis hin zu Fragen der Praxisorganisation und des -marketings. Dr. Jörn Thiemer aus Bochum, im Zweitleben begeisterter Hobbykoch mit Stationen in hochklassigen internationalen Häusern, gab der Moderation der beiden Tage mit einem souverän-charmanten Stil eine besondere Note.

Ausgetretene Pfade verlassen „Wir wollen mit unserem neuen Konzept ‚out of the box‘ denken“, erläutert Krista Strauß, „wir wollen gemeinsam ins Gespräch kommen und ausgetretene Pfade verlassen, um ganz neue Ansätze entwickeln zu können.“ Ein hoher Anteil junger und frischer Gesichter sowohl in den Workshops als auch in der Arena und in Referentenkreisen ebenso wie im Publikum bestätigte, dass die Fortbildungsmüdigkeit offenbar mit neuen Konzepten wiederzubeleben ist. Insgesamt 14 sehr gut besuchte Workshops, meist mit der Möglichkeit von Hands onÜbungsteilen, waren dem Hauptkongress im modernen Pitter Event Center des Crowne Plaza Hotels vorgeschaltet. Das eifrig genutzte Angebot reichte von der knöchernen Augmentation über die Behandlung der Extraktionsalveole bis zum digitalen Arbeitsfluss in der Prothetik. Die Arena selbst hatte sich für ihr modernes Format das prunkvolle Ambiente der Salzburger Residenz gewählt. Äußerst kontroverse Diskussionen der vorgestellten Fälle sowohl innerhalb der internationalen Referentenriege als auch im Publikum, und die Möglichkeit des

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Online-Votings erlaubten eine rege und intensive Beteiligung der Teilnehmer.

Auf dem richtigen Weg Auch das Unternehmen Zimmer Biomet schafft mit seinem Dentalbereich jene Harmonie aus Tradition und Moderne, gilt doch das TSV (Taperes Screw Vent)-Implantat ungebrochen in vielen Praxen als langjährig bewährtes System aus den ersten Jahren der dentalen Implantologie. An diesen Erfolgsraten müssten sich einige heutige Angebote erst einmal messen. Gleichzeitig ist das Unternehmen mit einem umfassenden Angebot an synthetischen, allogenen und xenogenen Augmentationsmaterialien und einem schier unglaublichen Fortbildungsangebot von über 600 Veranstaltungen weltweit ganz auf der Höhe der heutigen Zeit und ihrer Anforderungen an Praxis und Labor. In der zweiten Jahreshälfte wird mit dem Launch des TSV Encode sowie dem Encode Converter gemeinsam mit Zfx-Dental der digitale Workflow weiterentwickelt. Persönlich nahm Krista Strauß die Vergabe des Loyalty Award an Kunden vor, die seit über 14 Jahren mit Zimmer Biomet zusammenarbeiten. „Loyalität ist eine Geschichte, die ich mit einem Unternehmen gemeinsam habe“, so Strauß, „der emotionale Kontakt wird in der heutigen Zeit und für neue Generationen immer wichtiger.“ Bestätigt fand sich dieser Ansatz nicht zuletzt in dem begeistert aufgenommenen Vortrag des renommierten Zukunftsforschers Matthias Horx zur Prognose und Analyse herrschender Megatrends und seinem Hinweis auf eine gewisse Revision des Hypes permanenter Konnektivität bei gleichzeitig digitaler Einsamkeit. Heilung ist mehr als Reparatur, statt Krankheitsbezahlung bedarf es der Gesundheitsfinanzierung und im System selbst der Entwicklung hin zur Beziehungsmedizin. Zimmer Dental ist mit seinem neuen Veranstaltungskonzept bereits auf dem richtigen Weg. K Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


Puros® Allograft Portfolio Lösungen für die Hartgeweberegeneration

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Die Familie der Puros Knochenersatzmaterialien wird zur Füllung von Knochendefekten bei Patienten, die eine Knochenaugmentation im Unter- und Oberkiefer benötigen, eingesetzt. Puros Allografts werden durch den Tutoplast®-Prozess verarbeitet, der das Bereitstellen steriler Produkte bei gleichzeitiger Erhaltung der Biokompatibilität und strukturellen Integrität ermöglicht.1 Bitte kontaktieren Sie uns unter 0800 101 64 20, um weitere Informationen zu erhalten. www.zimmerbiometdental.de 1

Daten liegen bei RTI Surgical, Inc. vor.

Bezeichnung des Arzneimittels: PUROS ALLOGRAFT | Zusammensetzung: Humane Spongiosa (mit Kortikalis-Anteil bei der Variante Puros Allograft Blend), Tutoplast konserviert, gamma-strahlensterilisiert. | Anwendungsgebiete: Zur Knochendefektdeckung oder -auffüllung oder zur Herstellung knöcherner Strukturen in der Kiefer - und Gesichtschirurgie. Positive Erfahrungen liegen u.a. vor für folgende Anwendungsgebiete: Regenaration parondonataler Knochendefekte, Regeneration von Furkationsdefekten, Regeneration nach Zysten- und Wurzelspitzenresektionen, Regeneration von Extraktionsalveolen, Regeneration von Lücken zwischen Alveolenwand und Zahnimplantaten, Regeneration von Defekten nach Blockentnahme, Regeneration von Lücken um Blocktransplantate, Horizontale Kieferkammaugmentation (Partikel), Sinusaugmentation, Dreidimensionale (horizontale und/oder vertikale) Kieferkammaugmentation (Blockaugmentation). Weitere Einsatzmöglichkeiten in anderen operativen Fachdisziplinen sind beschrieben. | Gegenanzeigen: keine bekannt. | Nebenwirkungen (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): Transplantat-Abstoßung, Reaktion an der Implantatstelle, Transplantatversagen. Wie bei jeder Operation/Transplantation besteht die Möglichkeit einer Infektion oder anderer Reaktionen durch den Eingriff. | Warnhinweise: Trocken, sonnenlichtgeschützt und nicht über 30 °C lagern. Nicht einfrieren. Nicht verwendetes Material verwerfen; nicht erneut sterilisieren! Gebrauchsinformation beachten. Für Kinder unzugänglich aufbewahren. | Verkaufsabgrenzung: verschreibungspflichtig. | Weitere Informationen: siehe Packungsbeilage; | Stand der Information: 07/2017 „10“. | Pharmazeutischer Unternehmer: Tutogen Medical GmbH, Industriestraße 6, 91077 Neunkirchen am Brand | Mitvertreiber: Zimmer Dental GmbH, Wilhelm-Wagenfeld-Str. 28, 80807 München.

Alle Marken in diesem Dokument sind Eigentum von Zimmer Biomet, wenn nicht anders angegeben. Alle Produkte wurden von einer oder mehreren der zahnmedizinischen Tochtergesellschaften von Zimmer Biomet Holdings, Inc. hergestellt und werden von Zimmer Biomet Dental vertrieben und vermarktet (und im Fall des Vertriebs und der Vermarktung von dessen autorisierten Marketing-Partnern). Puros-Produkte werden von RTI Biologics, Inc. hergestellt. Tutoplast ist eine eingetragene Marke der Tutogen Medical GmbH. Weitere Produktinformationen sind den jeweiligen Produktetiketten oder Gebrauchsanweisungen zu entnehmen. Die Produktzulassung und -verfügbarkeit können auf bestimmte Länder/Regionen beschränkt sein. Diese Unterlagen wurden nur für Zahnärzte erstellt und stellen keinen medizinischen Rat oder medizinische Empfehlungen dar. Dieses Material darf ohne ausdrückliches schriftliches Einverständnis von Zimmer Biomet Dental nicht vervielfältigt oder nachgedruckt werden. ZB0287DE REV A 12/17 ©2017 Zimmer Biomet. Alle Rechte vorbehalten.


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pip vor ort

MÜNCHEN

Wir lieben den direkten Draht zu Ihnen! Von Anbeginn an hatte sich Medentika, die seit April zur Straumann-Gruppe gehören, einer Symbiose der Technik mit der Menschlichkeit verschrieben und besonders intensiv den nahen Kontakt zu seinen Kunden gesucht. So machte sich das Unternehmen im Frühjahr zu einer bundesweiten Roadshow durch insgesamt acht Städte auf den Weg, um vor Ort im Dialog mit den Anwendern ihre Wünsche und Anregungen aufzunehmen und Medentika und das aktuelle Produktangebot und einige kommende Innovationen zu präsentieren. pip war im Cinemaxx München dabei. Nach der Zusammenkunft und Begrüßung übernahm Jürgen Kälber als Gründer und Gesellschafter von Medentika den ersten Vortrag. Der Maschinenbauer hatte nicht nur selbst ein buntes Leben mit Stationen in Nah- und Fernost, auch die Entwicklung der Medentika nahm über Strecken unkonventionelle und für den Dentalmarkt ganz neue Wege. In vielen Labors habe man einen gewissen Frust und eine Enttäuschung verspürt, sowohl beim Zahnarzt als auch bei der Industrie immer das fünfte Rad am Wagen zu sein. Umso größer die Bereitschaft und Begeisterung, als man in Medentika einen Anbieter fand, der nicht nur zuhörte, sondern Anregungen und Verbesserungsvorschläge aktiv aufnahm und in die eigenen Entwicklungen überführte. „Einer unserer Vorzüge ist eine sehr schnelle Reaktionszeit“, so Kälber, „Anregungen aus Kundenkreisen werden bei uns enorm zügig umgesetzt.“ So habe man in kurzer Zeit prothetische Komponenten fertigen können, die oft präziser als die Originalteile waren. Allerdings habe man es nicht bei einfachem Nachbau belassen, sondern die Ausgangsteile jeweils sehr genau vermessen und in vielen eigenen technischen Zeichnungen Maße und Toleranzen geändert und die Präzision damit sofort verbessern können. Oft habe man mit eigenen Weiterentwicklungen auch Lücken im Portfolio anderer Anbieter erfolgreich schließen können.

Symbiose von Menschlichkeit und Technik

Jürgen Kälber, Gründer und Gesellschafter von Medentika.

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„Es geht den Kunden nicht allein um die Ware, sondern auch darum, wie man sie behandelt“, betont Kälber die humane Ausrichtung des Unternehmens, die selbst bei einer auf inzwischen 80 Mitarbeiter angewachsenen Größe auch durch die Konstanz der Mitarbeiter spürbar werde. Inzwischen ist Medentika in über 40 Ländern vertreten, eine beeindruckende globale Präsenz, die durch den Eintritt in die StraumannGruppe zusätzlich befeuert wird.

Auch die Entwicklung einer eigenen Implantatlinie entstand aufgrund von Anregungen aus dem Kundenkreis: 2009 wurde Microcone eigens für die komplexen Anforderungen in Praxis und Labor entwickelt und zu einem sehr fairen Preis-Leistungsverhältnis im Markt vorgestellt.

Original 2.0 Udo Wolter als Mitglied der GeMacht die Nähe zum Kunden schäftsleitung oblag die Vorstelerlebbar: Udo Wolter. lung der aktuellen Varianten des Medentika-IPS-Implantatsystems und ein kleiner Ausblick auf spannende Neuentwicklungen. „Original“ bedeute Ursprung oder Herkunft, entsprechend also eine Urform, aus der sich etwas weiterentwickle, und so habe man neben Microcone, Quattrocone und Procone, den Multi-PlattformSystemen Medentiloc und Novaloc und den in Vorbereitung befindlichen Minicone und einer Titanbasis mit abgeschrägtem Schraubenkanal ein Portfolio für ein breites Spektrum der chirurgischen und prothetischen Anforderungen von heute. Viele innovative Systemeigenschaften wie etwa ein Mikro-Makrogewinde, eine natürliche Formung des Emergenzprofils und eine hochreine Korund-gestrahlte und Säure-geätzte Oberfläche verschmelzen zu einem hochpräzisen, kraft- und formschlüssigen Interface für beste Stabilität zwischen Implantat und Aufbau und damit einer langfristigen Gewährleistung von Funktion und Ästhetik. „Unsere Kunden sind kein abstrakter Markt, sondern als Zahnärzte und Zahntechniker Individuen mit ganz unterschiedlichen Ansprüchen“, so Wolter. „Ihnen gelten unsere Bemühungen, und ihnen hören wir zu – so lange, bis klar ist, worauf es ankommt.“ Das angeregte Miteinander im Foyer zum langen Ausklang der Veranstaltung zeigte, wie sehr dieser Weg von Medentika zu seinen Kunden geschätzt und gewürdigt wird. K Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


» Das neue MEDENTiKA Preis-Plus hoch 3 «

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IBIZA

Masterkurs Gewebemanagement Von den Küsten der Levante, dem spanischen Festland, aus Großbritannien, der Schweiz, Frankreich, dem Mittleren Osten und Deutschland fanden sich Teilnehmer Anfang Mai auf Einladung der Tri Academy im sonnigen Ibiza zu einem zweitägigen Masterkurs mit Dr. Marius Steigmann ein. Der in der Literatur unerschütterlich sattelfeste Lehrmeister begeisterte in Theorie und Hands on-Praxis mit einer umfassenden Rundreise durch die Welt des Weich- und Hartgewebsmanagements. Dank der bewusst begrenzt gehaltenen Teilnehmerzahl gewann die Veranstaltung rasch den Charakter einer intensiven Schulklasse: Dr. Steigmann klopfte mit gezielten Fragen und Provokationen den Wissens- oder bisweilen auch Irrtumsstand seiner Zuhörer ab und stieg auf dem entsprechenden Niveau in seine Ausführungen ein. „Es kommt darauf an!“, zog sich als roter Faden durch den gesamten theoretischen Teil, denn sowohl nach oralen Regionen, der dortigen Situation, der geplanten Behandlung und der zu verwendenden Materialien muss sorgfältig differenziert werden. Gleichwohl folgen gewisse Indikationen festen Regeln. „Weichgewebsmanagement ist Mathematik!“, forderte Dr. Steigmann die Beachtung von klar definierten Mindestabständen und Maximalhöhen ein. Vielen blind eingesetzten technischen Hilfsmitteln steht Dr. Steigmann skeptisch gegenüber: „Fallen Sie nicht der digitalen Krankheit anheim!“ Nicht Geräte oder Instrumente, sondern das Geschick und die Entscheidungskompetenz des Behandlers seien die entscheidenden Erfolgsfaktoren. Im Gegenteil beobachte er inzwischen bisweilen „prothetisch induzierte Periimplantitis“, weil Behandler unreflektiert einem digital vorgegebenen Prozess folgten und dabei die Biologie der Gewebe vernachlässigten. „Ich lehre keine Techniken, sondern versuche Ihr Verständnis für die Biologie der Gewebe zu wecken!“

Vom „Warum“ zum „Wie“ Dr. Steigmann prüft zunächst alle vorliegenden Faktoren, nimmt aufgrund der Literatur und evidenzbasierten Grundlagen eine genaue Bewertung vor und trifft darauf basierend die klinische Entscheidung. Die Auswahl der Schnittführungstechniken lege bei vielen Eingriffen bereits die Grundlage für späteren Erfolg oder Misserfolg. Die temperamentvollen Ausführungen vom Umgang mit verschiedenen Biotypen über Augmentationstechniken in unterschiedlichen oralen Regionen, biologisch intelligente Schnittführungen, spannungsfreie Nahttechniken und Lappenbildung sowie die Verwendung diverser Materialien und Kombinationen für horizontale und vertikale Augmentationen, Gewebsverdickungen, Verbesserungen der Weichgewebselastizität und der keratinisier-

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ten Gingiva spickte Dr. Steigmann mit einer Vielzahl praktischer Tipps und Tricks. Mit umfangreichen und sehr detaillierten Falldokumentationen illustrierte Dr. Steigmann die vorangegangenen theoretischen Ausführungen. Wenn man die Biologie ausreichend beachte, könne es manchmal auch gelingen, ihr ein kleines Schnippchen zu schlagen. Der zweite Tag des Masterkurses zeigte zunächst Trainingsvideos verschiedener Naht- und Lappentechniken. „Wagen Sie sich nicht an eine komplexe vertikale Augmentation, wenn Sie zuvor nicht gelernt haben, sich richtig die Schuhe zuzubinden“, mahnte Dr. Steigmann das intensive Einüben der Basistechniken an. Anschließend hatten die Teilnehmer ausgiebig Gelegenheit, die Erkenntnisse Hands on am Schweinekiefer einzuüben. Statt mit einer gingen begeisterte Teilnehmer mit einem ganzen Sack voller „Take Home Messages“ zurück in ihre jeweilige Heimat. Die Schweizer Tri Dental Implants als innovativer Anbieter ästhetischer Produktlösungen hat sich eine Fangemeinde in 45 Ländern weltweit aufgebaut. Das umfassende Produktportfolio aus implantologischer Hardware und digitalen Systemlösungen begleitet der Hersteller mit einem sehr praxisorientierten Global Education Programme der eigenen Tri Academy. Die nächsten Termine können unter www.tri.swiss eingesehen werden. K

Gewann viele neue Fans: Dr. Marius Steigmann.

Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018



pip vor ort

BOCHUM

Nach der Theorie die Praxis: In den Workshops konnten die Teilnehmer aktiv Hand anlegen.

Implantologie und Augmentation – Klinik versus Praxis Top-Fortbildung im Ruhrgebiet: Mitte April fanden sich rund 150 Teilnehmer und Teilnehmerinnen im großen Hörsaal des St. Josef-Hospitals in Bochum zum 12th German Meisinger Bone Management und 14. Euregio Symposiums ein. Das von den Universitätskliniken Witten/Herdecke und Aachen gemeinsam veranstaltete Symposium lockte das Publikum erneut mit profilierten Referenten und interessanten Workshops in die Räumlichkeiten des Klinikums der Ruhr Universität. Der Vorsitz des Symposiums, ebenso hochkarätig mit Prof. Dr. Jochen Jackowski aus der Universität Witten/Herdecke, Prof. Dr. Dr. Frank Hölzle aus der Universität Aachen, Prof. Dr. Dr. Stefan Haßfeld aus dem Klinikum Dortmund und Dr. Dr. Martin Bonsmann aus Düsseldorf besetzt, verfolgte das Ziel, Praktikern und Klinikern Lösungen zwischen Lehrmeinungen und Versorgungsrealität kompakt, fundiert, handlich und koordiniert zu vermitteln. Dies gelang durch die Gegenüberstellung von Referenten aus Praxis und Klinik, die theoretisches und klinisches Wissen zu komplexen Vorgehen und Verfahren anschaulich aufschlüsselten. Die Vorträge und der lebhafte Austausch mit den Referenten boten für die bundesweiten Teilnehmer einen hohen Mehrwert für den Arbeitsalltag.

Zahnärztliche Implantologie und Augmentation Nach der freundlichen Begrüßung von Prof. Jackowski, bei der er die für derartig konzentrierte Fortbildungsveranstaltung bedeutende Unterstützung des Unternehmens Hager & Meisinger sowie anderer Sponsoren hervorhob und sich bedankte, befassten sich Prof. Haßfeld und Dr. Bernd Drüke aus Münster, mit dem Thema Präimplantologisch-radiologische Diagnostik. Prof. Haßfeld betonte zum Einsatz des DVT, dass das Verfahren trotz forensisch wichtiger Aspekte aus rechtlicher Sicht kein Standard sei. Man solle sich innerhalb der klinischen Fragestellungen darum kümmern, zu welchem Nutzen für den Patienten man verantwortungsvoll die höhere Strahlendosis rechtfertigen könne. Eine gute Planung und fachliche Vorgehensweise seien das A und O, betonte Dr. Drüke. Er präsentierte in seinem Vortrag Fälle aus der Praxis und zeigte, wie Komplikationen durch den Einsatz von DVT hätten vermieden werden können. Den nächsten Vortragsblock mit dem Thema Implantatsysteme gestalteten Prof. Dr. Gerhard Wahl, Universität Bonn, und Dr. Dr. Matthias Kaupe, niedergelassener Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg aus Düsseldorf. Für einen direkten Vergleich der unterschiedlichen Implantatsysteme läge nicht

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ausreichend Literatur vor, schilderte Prof. Wahl. Er empfahl neben der Anwendung wissenschaftlich gut dokumentierter Systeme bei jeder Systemanwendung die Absprache mit dem Prothetiker nicht zu vergessen. Dr. Dr. Kaupe gab einen Überblick über die verschiedenen Implantattypen und -materialien. Fast jedes gute Implantatsystem kann jede Indikation abdecken, meinte er, jedoch spielten auch andere Faktoren wie die Routine und Ausbildung des Implanteurs eine Rolle. Wichtig sei die Aufklärung bei Keramikimplantat-Systemen, betonten Prof. Wahl und Prof. Haßfeld in der anschließenden Diskussion, da es hier nur eine „dünne“ wissenschaftliche Evidenz gäbe. Deswegen müsse bei der Behandlung aus forensischen Gründen deutlich umfangreicher aufgeklärt werden. In den nächsten Vortragsteilen wurden die Themen Augmentationsverfahren mit autologen Knochen und Knochenersatzmaterialien seitens Klinik und Praxis und deren Patienten beim atrophen Kiefer von den Referenten Priv.-Doz. Dr. Bernd Lethaus, leitendem Oberarzt von Prof. Hölzle, und von Dr. Hajo Peters aus Wien beleuchtet. Anschließend setzten sich Dr. Dirk Elvers, ebenfalls Oberarzt an der MKG-Chirurgie Aachen, und Priv.-Doz. Dr. Dr. Florian Bauer, Miesbach, mit dem Thema Sinusbodenelevation und dem erhöhten Komplikationsrisiko bei versehrten Patienten auseinander. Im letzten Vortrag schlug Dr. Ilja Mihatovic, Zahnarzt in einer Gemeinschaftspraxis in Erkrath und Habilitand an der Universität Düsseldorf, die Brücke zwischen Theorie und Praxis. Wichtig sein Hinweis zum Sammeln autologen Knochens – die größte Knochenviabilität erhielte man mit der Knochenmühle und mit dem Knochenschaber. Den Abschluss des Nachmittags des Symposiums bildeten die traditionellen Hands on-Workshops, bei denen die Teilnehmer unter Anleitung von Prof. Jackowski und Mitarbeitern in Bonespreading und -condensing-Techniken sowie dem Sinuslift von A bis Z Erfahrungen machen und wichtige Hinweise zur Vorgehensweise bei komplexen oralchirurgischen Eingriffen erhalten konnten. K Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


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ROTTERDAM

Königsdisziplin Weltsymposium Vom 26. bis 28. April und damit rund um den Königstag wurde die niederländische Bevölkerung von Rotterdam mit 1.200 Teilnehmern aus 39 Ländern internationaler. Anlass der Reise war das Oral Reconstruction (OR) Global Symposium, welches den internationalen Teilnehmern hochkarätige Vorträge und Expertensymposien, preisgekrönte Forschungen, dreizehn Workshops und 21 internationale Industrieaussteller im zentral gelegenen Rotterdamer Kongresszentrum de Doelen bot. Im Vorfeld des Symposiums fand am Donnerstagnachmittagsauf der SS Rotterdam die Pressekonferenz statt. Das ehemalige Passagierschiff liegt fest im Rotterdamer Hafen, beim gemeinsamen Rundgang wurde man sich der gelebten Offenheit der Mitglieder der Oral Reconstruction (OR) Foundation, allen voran Dr. Alex Schär und Michèle Schaub Jackson (beide OR Foundation), als auch der Vertreter der Camlog Familie Dr. René Willi (Verwaltungsrat Camlog), Michael Ludwig (Geschäftsführer Camlog Vertriebs GmbH), Markus Stammen (Director CAD/CAM & IT Camlog), Christian Rähle (Director Research & Development Camlog) und Holger Essig (Chief Marketing Officer Camlog) bewusst.

zen der Keramikimplantate – auch im Vergleich zu Titanimplantaten – und restaurative Konzepte von der Sofortversorgung bis zur langfristig geplanten Versorgung behandelt. Die besten Forschungsarbeiten wurden in der Postersession am Freitagabend vorgestellt und ausgezeichnet. Spannend war die Debatte über teils hochkomplexe Risiko-Patientenfälle, die von Experten unterschiedlicher Länder vorgestellt und nach Diskussion mit einem internationalen Expertenteam aus Hochschule und Praxis aufgelöst wurden.

Unabhängigkeit der Wissenschaft und Forschung

Neben dem typischen frischen familiären Ambiente, welches der OR Foundation und ihrem Hauptsponsor eigen ist, wurden essentielle Parameter für eine gute Veranstaltung perfekt umgesetzt. Grundlage jeder guten Kommunikation ist die Verständigung. Der Internationalität der Teilnehmer angepasst gab es Verständigungshilfen: Die Vorträge der 57 Redner, Moderatoren und Experten aus zwölf verschiedenen Ländern wurden in sechs verschiedene Sprachen übersetzt – mit der Wissenschafts- und

Die OR Foundation wurde ursprünglich 2006 als Camlog Foundation der gleichnamigen Firma in Basel (CH) gegründet. Ende 2016 als Oral Reconstruction Foundation unabhängig geworden, unterstützt sie neben ihrem Founding Partner weiterhin tatkräftig die Grundlagenforschung in den für Zahnmediziner, Oralchirurgen und Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen relevanten Fachgebieten, bietet Anreize für die fachliche und wissenschaftliche Weiterbildung in Theorie und Praxis, vergibt international ausgeschriebene Forschungsstipendien und -projekte und fördert als kompetenter Partner die Vernetzung von Praxis und Wissenschaft. Ziel ist die orale Rekonstruktion der Mundhöhle der Patienten.

Internationalität und Vernetzung

Programmüberblick Unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Irena Sailer und Dr. Ben Derksen und dem Titel „The Future of the Art of Implant Dentistry“ wurden die sechs großen Themenbereiche Periimplantäres Weichgewebsmanagement, der Digitale Workflow in der Implantologie mit seinen Grenzen und seinem Potential, Behandlungskonzepte vom Zeitpunkt der Implantation bis zur konkreten Anwendung der Implantatsysteme von Camlog, die neuesten Ergebnisse von OR-unterstützten Forschungsprojekten, Möglichkeiten und Gren-

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Mit zwölf Hands-on-Workshop plus einem theoretischen Workshop in den Sprachen Englisch, Deutsch und Spanisch sowie zwei mit simultaner Übersetzung ins Chinesische hatte jedermann die Möglichkeit Hand anzulegen.

Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


pip vor ort ersten Weltsprache Englisch, der zweiten Weltsprache Spanisch auch u. a. in den zukunftsträchtigen Sprachen Japanisch und Chinesisch. Mit 13 Workshops in englischer, spanischer und deutscher Sprache sowie zwei mit simultaner Übersetzung ins Chinesische wurden die praktischen Anleitungen und Fragen leicht gemacht. Italienische, polnische, arabische, spanische, englische und japanische Wortfetzen kursierten in der Halle. Beweis dafür, dass Zahnärzte, Oralchirurgen und Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen sich dort intensiv global und live austauschten. Zusätzliches und mit etlichen Algorithmen in medizinischen als auch zahnmedizinischen Fachdisziplinen vernetzendes digitales Element ist eine neue Plattform der Oral Reconstruction Foundation und der Medical Insights AG mit Namen Insights Dental. Anhand einer Insights-App konnten die Teilnehmer bereits in

Weitsicht mit Dental Public Health-Aspekt Bevölkerungszahnmedizinische Aspekte einzubeziehen ist bei einer immer älter werdenden Bevölkerung ebenso sinnvoll und zweckmäßig wie Lösungen für Risikogruppen zu suchen. Besonders überzeugend war in diesem Zusammenhang der Vortrag von Dr. Claudio Cacaci, der nach Darstellung der Altersgruppen in der Deutschen Mundgesundheitsstudie DMS V und der Prävalenz der Zahnerkrankungen der jungen und alten Senioren ein implantatprothetisches Konzept vorstellte, welches auch im Alter – mit arthritischen Händen, fehlender Mobilität und eingeschränktem Sehvermögen – Hoffnung auf eine langlebige implantatprothetische Versorgung macht. Mit dieser Strategie wird vorab geplant, die Versorgung von zementiert festsitzend implantatgetragen im jüngeren Seniorenalter später in Richtung herausnehmbar teleskopierend umzugestalten. Nicht nur, dass dieses Konzept im Zusammenhang mit den aktuellen Zuständen in deutschen Pflegeheimen steht – Präventive Zahnheilkunde wie regelmäßige Untersuchungen und Mundgesundheitspflege können die Überlebensdauer von Zähnen und Implantaten und somit auch die damit verbundene Lebensqualität der jungen und alten Alten deutlich verbessern, lautete sein Fazit.

Ein voller Vortragsaal, hier bei Prof. Dr. Mariano Sanz.

Rotterdam alle Programmpunkte aufrufen und Fragen zu den Vorträgen an die Referenten stellen. Dabei überwanden die Übersetzungsmöglichkeiten innerhalb der App jede mögliche Kommunikationsbarriere. Im Gespräch mit Alexander Büch, CEO von Medical Insights AG, vor Ort, wurden die verbesserten Möglichkeiten, Anforderungen und Unterschiede zu anderen Vernetzungsmöglichkeiten deutlich, hier werden Benutzer bspw. erst nach der Registrierung als Arzt und Zahnarzt als Influencer aufgenommen. Unter www.insights.md oder den App Stores steht die App gratis zum Download bereit.

Nachfolge gesichert Der gelebte Generationen“vertrag“ bei den Experten aus Wissenschaft und Praxis überzeugte von der nachhaltigen Denke der Foundation: Mit DDS. Edward Pat Allen, Prof. Dr. Mariano Sanz, Prof. Dr. Anton Sculean, Prof. Dr. Frank Schwarz, Prof. Dr. Irena Sailer, Prof. Jürgen Becker, Prof. Dr. Katja Nelson u. v. m. sind auf dem Symposium die ganz großen Experten und Wissenschaftler von heute versammelt. Nicht, dass dies nicht genügen würde, das Podium gehörte auch manch vielversprechendem jungen Talent, wie man an den jungen Referentinnen aus der Hochschule wie Assist.-Prof. Dr. Hanae Saito, Baltimore, Assist.Prof. Dr. Pinar Gümüs, Izmir, Dr. Tabea Flügge, Freiburg, sehen konnte – um nur einige zu nennen. Und dies vermehrt weiblich. Im Block Restaurative Zahnheilkunde stellte Frau Prof. Sailer in Rotterdam die Frage, wieso bei den Rednern keine weibliche Vortragende wäre. Diese Frage könnte sich angesichts der Zahlen von weiblichen Zahnmedizin- und Medizinstudentinnen in einigen Jahren erübrigt haben. Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018

Gutes Ambiente bei Informationsgesprächen mit den 21 Industrieausstellern.

Grundlage für eine erfolgreiche Institution sind die Menschen, die in ihr arbeiten und im Herzen mit ihr sind. Nach der Übersicht über die zusammengefassten Projekte und der weltweiten Aufgaben der OR Foundation verabschiedete sich der ausgeschiedene Präsident Prof. Dr. Jürgen Becker am Ende der Veranstaltung im Namen seiner selbst und Prof. Dr. Frank Schwarz aus dem Board der Foundation. Nach seinem emotionalen herzlichen Dank an alle namentlich genannten, helfenden Hände der OR Foundation begrüßte und beglückwünschte er im Board of Directors der OR Foundation den neuen Präsident Prof. Dr. Dr. Dr. Robert Sader und den Schweizer Anwalt Oscar Battegay sowie Prof. Dr. Irena Sailer als neues Mitglied im Scientific Board zu ihrer wunderschönen Aufgabe. K

Save the date! Oral Reconstruction Global Symposium 30.04.-2.05.2020 New York City, USA

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pip vor ort

MÜNCHEN

Ein aufmerksames Publikum vor Ort.

Digitale Zahnmedizin interdisziplinär Die ideale ästhetische und funktionelle Antwort auf den Wunsch nach einem gesunden und natürlich schönen Lächeln präsentierte Align Technology in Kooperation mit Digital Smile Design (DSD) in München. Von der Effizienz und Präzision der nahezu unsichtbaren und zugleich sanften Schienenlösung für innovative Zahnbegradigungen konnten sich die Teilnehmer auf der Münchner Fortbildungsveranstaltung „Digitale, interdisziplinäre Zahnmedizin“ am 10. März überzeugen. Mit dem Behandlungskonzept Invisalign als weltweit erstem System für transparente Zahnbegradigung revolutionierte Align Technology die kieferorthopädische Korrektur von Zahnfehlstellungen. Unter Einsatz von individualisierten, herausnehmbaren und nahezu unsichtbaren Clear Alignern werden die Zähne behutsam in die gewünschte Position bewegt. In Zusammenarbeit mit dem Zahnästhetik-Experten Digital Smile Design konnte die innovative Methode interdisziplinär perfektioniert und für Patienten und Zahnärzte noch effizienter gestaltet werden.

Aligner-Zahnkorrektur und Restaurationstherapie ganzheitlich vereint Dabei wird der Invisalign-Plan samt iTero 3D-Intraoralscan mit den digitalen DSD-Instrumenten visuell kombiniert. Die Physiognomie des Patienten wird umfassend berücksichtigt, die Zahnstruktur durch prärestaurative Maßnahmen geschont und ein perfektes Lächeln erreicht. Die Fortbildung unterstand den Themen „Ganzheitliche digitale & emotionale Zahnmedizin“ und „Digitaler interdisziplinärer Workflow“. Zu den Höhepunkten des Programms gehörten „Digital Smile Design und der Invisalign-Workflow“ so-

Dr. Ingo Baresel (Präsident der DGDOA) referierte zum Thema „Digitale Abformung“.

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wie „Invisalign und die zahnmedizinische Funktion“. Routiniert und herzlich führten DSD-Gründer und -Entwickler Dr. Christian Coachman aus den USA und Carina Morik von Align Technology durch das Programm. Als Hauptredner ging Dr. Coachman auf die Zusammenarbeit von Invisalign und DSD ein und erläuterte den typischen Behandlungsablauf und die praktische Umsetzung der DSD-Methode live am Patienten. Anhand von Fotos, Videos und Scans wird die Gesichtssymmetrie des Patienten analysiert. Nachdem das ästhetisch gewünschte Smile-Ideal definiert ist, wird der Behandlungsplan für den Patienten erstellt.

Digitaler Workflow in dentaler Prothetik und Prävention Einschlägige Erfahrungen auf dem Gebiet der digitalen interdisziplinären Zahnmedizin wiesen aber auch weitere renommierte Zahnärzte und Zahnexperten auf, die als Referenten gewonnen werden konnten. So legt Dr. Mark Sebastian aus München als Spezialist für die Umsetzung ästhetischer Restaurationen den Schwerpunkt auf den Einsatz von Invisalign beim DSD und zeigte auf, wie beide die Wiederherstellung der Funktion unterstützen. Dr. Ingo Baresel aus Cadolzburg widmete sich aus Sicht des Zahnarztes im Verbund mit Zahntechnikermeister und Labor der Digitalisierung des prothetischen Workflows. Obwohl Prof. Dr. Ivo Krejci von der Zahnmedizinischen Sektion der Medizinischen Fakultät der Universität Genf verhindert war, wurde das Prinzip der Vergleichsanalysen von Scans seitens Dr. Baresel erklärt, sodass ein Aspekt des Vortrags des Professors im Zusammenhang mit der Frage nach der Unterstützung des digitalen Workflows durch die präventive Zahnheilkunde abgehandelt werden konnte. Einen letzten Höhepunkt bildete die Auszeichnung des besten präprothetischen Falls. „Wir sind überzeugt, dass bestmögliche Behandlungsergebnisse insbesondere für restaurative Fälle interdisziplinär mit Alignern erzielt werden können“, so Morik, „gepaart mit der hohen Anforderung an die eigenen Standards zeigt uns auch der Erfolg dieser Veranstaltungsreihe eindrucksvoll die Richtigkeit dieser Philosophie!“ K Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018


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MÜNCHEN Gruppenbild mit Dame um Bicon-Manager Eckhard Maedel (4. von rechts).

Ein neuer Bicon Study Club Einst als informeller Stammtisch gegründet, zeigte sich die Münchner Zusammenkunft von Bicon-Anwendern allein hinsichtlich der Teilnehmerzahl von zuweilen über 50 den Kinderschuhen entwachsen, und so wurde Anfang März im Seehaus im Englischen Garten der erste Bicon Study Club München unter der Leitung von Dr. Peter Chaloupka aus Garching ins Leben gerufen. Bicon-Präsident Dr. Vincent Morgan aus Boston war zu diesem Anlass als Ehrengast angereist und bestritt den Abend mit beeindruckenden Präsentationen zum Einsatz der „Shorties“ und zum neuartigen metallfreien prothetischen Werkstoff Trinia. „Als implantierender Zahnarzt und Bicon-Anwender komme ich in meiner Praxis mit verschiedensten Fragen, Problemen und deren Lösung in Berührung, und so kam mir gemeinsam mit anderen Kollegen die Idee eines kollegialen Austausches im Rahmen eines Study Clubs“, begrüßte Dr. Peter Chaloupka die trotz Osterferien zahlreich erschienenen Kolleginnen und Kollegen.

Implantate bei Teenagern? „Ab welchem Alter würden Sie einen Patienten implantologisch versorgen?“, warf Dr. Morgan, frisch angereist von einer MehrStädte-Tour durch Indien und noch im traditionellen Gewand, die erste Frage in den Raum, und schon entspann sich eine heftige Diskussion: „Nie vor 20!“, – „Hängt vom Geschlecht ab!“ – „Hängt vom individuellen Wachstum ab!“ Genau solche Auseinandersetzungen sind der Sinn eines Study Clubs. Morgan präsentierte eine retrospektive Studie aus 2017 von Dr. Rudy Seemann von der Universität Wien über einen Beobachtungszeitraum von einem, fünf und zehn Jahren nach Implantatversorgung bei Jugendlichen. Aufgrund des besonderen Bicon-Implantatdesigns mit doppeltem Platform Switching und seitens der FDA bestätigter bakteriendichter Verbindung konnte auch bei noch nicht abgeschlossenem Wachstum erfolgreich und ohne Knochenverlust implantiert werden. Durch Setzen eines kurzen Implantates als Platzhalter erfolgte im Erwachsenenalter dann direkt oder in Verbindung mit einer vorangehenden kieferorthopädischen Behandlung eine erfolgreiche endgültige prothetische Versorgung. „Würden Sie nach diesen Ergebnissen noch ernsthaft einen Jugendlichen mit einem ,Flipper‘ versorgen wollen?“, schloss Dr. Morgan herausfordernd.

rüstmaterial für die Herstellung von Käppchen, Untergerüsten von permanenten oder provisorischen Front- und Seitenkronen, Brückenkonstruktionen und teleskopierenden Restaurationen. Vor allem die einzigartigen mechanischen und hohen biegefähigen Druck-Eigenschaften und deren Vorteile demonstrierte Dr. Morgan in einer beeindruckenden Reihe prothetischer Versorgungen. Eine fünfgliedrige spannungsfreie Versorgung gelingt in zwei Sitzungen und effektiv zwei Stunden Behandlungszeit. „Der echte Aktivposten ist Ihre Zeit!“, betonte Dr. Morgan. „Mit Bicon verkaufen wir kein Implantat, sondern neue Möglichkeiten, Versorgungen vorzunehmen, die mit konventionellen Materialien und Designs schlichtweg nicht gelingen.“ „Im ländlichen Raum gelten Stammtische häufig als ein Treffpunkt von ausschließlich Männern eines Ortes“, definiert Wikipedia – so zeigte auch die rege Teilnahme von Damen, dass der einstige Münchner Stammtisch nun zu einem veritablen Study Club herangewachsen ist. Auch Nicht-Bicon-Anwender sind bei den künftigen regelmäßigen Zusammentreffen willkommen und können ihr Interesse unter germany@bicon.com anmelden. K

CAD/CAM-Material der Zukunft Aus einer multidirektionalen Vernetzung von Glasfasern und Kunstharzen bestehen die CAD/CAM-Discs und -Blöcke von Trinia und bieten Zahntechnikern und Zahnärzten damit ein metallfreies, dauerhaftes, biokompatibles und extrem leichtes GePraktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018

Gestern Indien, heute München – Dr. Vincent Morgan.

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ZÜRS AM ARLBERG

Die mehr als 100 Teilnehmer des 13. Internationalen Wintersymposiums der DGOI begeisterte die hohe Qualität der Vorträge rund um das Thema Weichgewebsmanagement und die freundschaftlich kollegiale Atmosphäre.

Weichgewebsmanagement kompakt und intensiv Das 13. Internationale Wintersymposium der DGOI vom 18. bis 22. März 2018 begeisterte die mehr als 100 Teilnehmer: Mit Top-Referenten, spannenden Diskussionen zum Gipfelthema Weichgewebsmanagement, vielen Workshops und dem freundschaftlichen Miteinander der Kollegen hat die Fachgesellschaft einmal mehr unter Beweis gestellt, dass „Fortbildung auf höchstem Niveau“ für sie keine Marketingfloskel ist, sondern gelebte Praxis. Kompakt, spannend, abwechslungsreich und nah an der Praxis war das Programm des 13. Internationalen Wintersymposiums 2018 der DGOI in Zürs am Arlberg. Während es draußen schneite, konzentrierten sich die über 100 Teilnehmer voll und ganz auf die Top-Referenten mit ihren hochkarätigen Vorträgen und Workshops. Die Themen waren für die Kollegen wissenschaftlich fundiert und zugleich praxisorientiert aufbereitet. So konnten sie konkrete Impulse und Anregungen zur Umsetzung in die Praxis mitnehmen. Rund um das Weichgewebe wurden biologische Grundlagen, Behandlungsabläufe, ästhetische Belange und das Komplikationsmanagement beleuchtet. Deutlich wurde: Das Weichgewebe bleibt nur dann langzeitstabil, wenn die prothetischen und biologischen Parameter berücksichtigt werden. Einflussfaktoren auf das Weichgewebsmanagement am Implantat haben Lappendesign, Nahttechnik und -material, Emergenzdesign, systemische Erkrankungen, Hartgewebsmanagement und Biotyp. Thematisiert wurden die biologischen Parameter des Weichgewebes am natürlichen Zahn und Implantat sowie die Unterschiede.

So ist bei der Planung der Implantatachse zu beachten: An einem Implantat wird mehr als drei Millimeter Schleimhautstärke und eine Schleimhauthöhe von 3,5 bis vier Millimetern benötigt. Im Vergleich dazu sind es nur zwei Millimeter am natürlichen Zahn. Diskutiert wurden auch die biologischen Prozesse im Gewebe während und nach der Extraktion. Weitere Themen waren Keramik-implantate, das freie Schleimhauttransplantat und Bindegewebstransplantat, Nahttechniken für den spannungsfreien Wundverschluss nach Augmentation und Sofortversorgung. Ein Tipp: Nähte mit dünnem Nahtmaterial erhöhen die Erfolgswahrscheinlichkeit ebenso die Verwendung von mikrochirurgischen Instrumenten für minimalinvasive Techniken. Auf prothetischer Seite scheint das One-Abutment-one-Time-Konzept erfolgversprechend zu sein. Schon zu Behandlungsbeginn sollte der Zahntechniker in die Planung involviert werden, um frühzeitig das Weichgewebe zu steuern – zum Beispiel mit patientenindividuell gefertigten Abutments. Die zahlreichen Workshops (in Kooperation mit Industriepartnern) an den Nachmittagen boten die Gelegenheit, die vorgestellten Techniken in kleinen Gruppen direkt an der Seite der Referenten zu vertiefen. In Special Lectures zu „Out-of-the-Box“-Themen wurde das „Umfeld“ des zahnmedizinischen Berufes beleuchtet. „Die Teilnehmer gaben ein überaus positives Feedback zu dem hohen Niveau der Vorträge und Workshops. Auch waren sie begeistert von unserem freundschaftlich-familiären Spirit“, so Dr. Fred Bergmann, Präsident der DGOI, und weiter: „Uns freut besonders, dass einige Teilnehmer noch in Zürs unserer Fachgesellschaft beigetreten sind.“ K

Wenn Zahntechniker und Implantologe von Behandlungsbeginn an zusammen planen, lässt sich das Weichgewebe – mithilfe digitaler Techniken – frühzeitig steuern. Modernes Teamwork im digitalen Zeitalter zeigten Uli Hauschild (lks.), Beisitzer im Vorstand der DGOI, und Dr. Fred Bergmann, Präsident der DGOI, in ihrem Workshop.

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Save the date! 14. Internationales Wintersymposium der DGOI 27.-31.03.2019 Thema: Komplikationen meiden, Komplikationen meistern

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FRANKFURT AM MAIN

Die Referenten der Start-up-Days in Frankfurt mit Camlog Vertriebs GmbH GF Michael Ludwig (2. v. lks.): Dr. Ralf Masur, Dr. Christopher Hermanns, Dr. Angela Dergham, Dr. Martin Gollner, Dr. Dr. Dr. Oliver Blume, Dr. Michael Back, Dr. Verena Freier, Dr. Sebastian Becher, Dr. Dr. Nils Weyer, Dr. Dr. Annette Strunz, Dr. Leyli Behfar (v. lks.).

Startschuss für Starter Bei den 2. Camlog Start-up-Days, die um den Freitag den 13. April 2018 in Frankfurt am Main stattfanden, begrüßte Michael Ludwig, Geschäftsführer der Camlog Vertriebs GmbH, in seiner Eingangsrede mehr als 200 Teilnehmer. Junge Zahnmedizinerinnen und Zahnmediziner erhielten an diesen zwei Tagen hilfreiche Tipps und wissenswerte Tools für den „Sprung in die Selbstständigkeit“. Der Weg in die Selbstständigkeit ist nicht nur eine Herausforderung, sondern eine Chance. Und diese gelte es zu ergreifen, egal, ob der Weg in die eigene Praxis, in eine Praxisgemeinschaft oder die Klinik führt. „Warten Sie nicht bis Sie 40 sind, um die Weichen für Ihre Zukunft zu stellen“, appellierte Ludwig. Um angehenden Praxisgründern das perfekte Rüstzeug für die Selbstständigkeit zu vermitteln, boten die Referenten ehrlich und emotional wertvolle Erfahrungsberichte und Hilfestellungen, um für die Praxisgründung oder -übernahme gerüstet zu sein.

Visionen und Alleinstellungsmerkmale Der Weg in die Selbstständigkeit braucht zunächst eine Vision, gepaart mit gut ausgewählten Ratgebern, Dienstleistern und Geschäftspartnern, wie Dr. Martin Gollner mit seiner Vision mit dem „Dental Zentrum Bayreuth“ zeigen konnte. Dr. Sebastian Becher sprach offen über seine fast zufällige Berufsfindung, der dann Aktionen folgten, die ihn bis hin zur Partnerschaft in einer renommierten „alteingesessenen“ Praxis auf der Königsallee in Düsseldorf führten. Mit Unterstützung von Mentoren und Coaches gründete Frau Dr. Angela Dergham eine Zahnarztpraxis mitten im Zentrum Stuttgarts. Ganz wichtig seien vertrauensvolle Ratgeber, ein klares Konzept und die Etablierung einer Marke. Die MKGler Dr. Dr. Dr. Oliver Blume und sein Partner Dr. Dr. Michael Back, München, inszenierten auf dem Podium eine Gesprächssituation nach Feierabend. Das Erfolgsrezept „Back /Blume“: Spezialisierung, sein Handwerk beherrschen, neue Wege mit Fokus auf technische Ausstattung und Fortbildungsmaßnahmen. Auch auf das Aushängeschild einer jeden Praxis, die Internetpräsenz, sei zu achten.

Erfolge durch Partnerschaft Die Zahnlosigkeit seiner Mutter und die damit verbundene eingeschränkte Lebensqualität inspirierten Dr. Ralf Masur, Bad Wörishofen, von der Einzelpraxis zum Aufbau des Praktische Implantologie und Implantatprothetik | pip 3 | 2018

Masur-Implantatzentrums. Inzwischen betreibt er Zentren mit seinen Partnern in neun Städten. Implantatversorgungen steigern das Lebensgefühl der Patienten erheblich, doch es sei wichtig zu wissen, wem sie zu empfehlen seien und wie sie umgesetzt würden. Dr. Christopher Hermanns, Zahnarzt und Zahntechniker, stand vor Jahren vor der Entscheidungsfindung: in die elterliche Praxis einsteigen? Sich in eigener Praxis niederlassen oder als Partner zu starten? Er ist heute Partner von Masur und arbeitet im Team des Implantatzentrums Unterschleißheim.

Hochmotiviertes, loyales Team Nach 13 Jahren als Partner einer großen Praxis entschied sich Dr. Dr. Annette Strunz 2016 für eine eigene Niederlassung in einer Berliner Altbauwohnung. Bereits zwei Monate vor dem Umzug informierte sie ihre Überweiser über ihren Neustart, der „Patientenzulauf“ war gesichert. Mit hochmotivierten Mitarbeiterinnen vergaben sie die ersten Termine in einem provisorisch eingerichteten Büro in der Baustelle. Eigentlich wollte Dr. Verena Freier eine Praxis übernehmen, doch unterschiedliche Gründe hielten sie davon ab. Neustart also und Fokussierung auf ihre Begabung Ästhetische Zahnheilkunde, in enger Kooperation mit einem MKGler auf der anderen Straßenseite. Im Anschluss an die Frontalvorträge wurden Hospitationstage verlost. Die Gewinner freuten sich darüber einen Tag in der Praxis des jeweiligen Referenten miterleben zu dürfen. Nach einer ausgelassenen Party im 25. Stock des Japan Towers mit atemberaubenden 360°-Ausblick über die Skyline Frankfurts trafen sich die Teilnehmer am nächsten Morgen zum interaktiven Teil der Veranstaltung. In neun unterschiedlichen Workshops erarbeiteten sich die jungen Zahnmediziner unternehmerisches, implantatprothetisches und chirurgisches Wissen, auch in den Bereichen Komplikationsmanagement sowie Praxismarketing und -management. K

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pip Editorial Advisory Board Prof. Dr. Marcus Abboud Bonn und Lexington, Kentucky, USA Associate Dean for Digital Dentistry

Dr. Michael Claar Kassel Implantologie, Oralchirurgie

Dr. Pantelis Petrakakis Düsseldorf Fachzahnarzt für ÖGW, Fachjournalist, Epidemiologie, Statistik, Dental Public Health

Dr. Önder Solakoglu Hamburg MCD, M.Sc. Implantologie, Parodontologie

Univ.-Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas Mainz MKG-Chirurgie, Knochenund Weichgewebsmanagement, EBM, Hygiene und Infektiologie

Dr. Bernhard Giesenhagen Kassel Implantologie, Augmentation

Dr. Volker Rabald Mengkofen Hart- und Weichgewebschirurgie, Implantologie

ZTM Gerhard Stachulla Mühlhausen Galvano-Kombitechnik, CAD/CAM-Techniken, Implantatprothetik

Dr. Dr. Eduardo Anitua Vitoria (Alava)/Spanien Regenerative Medizin, Implantologie, Prothetik

Dr. Sven Görrissen M.Sc. Kaltenkirchen Implantologie, Knochenregeneration, Implantatprothetik, Vorstandsmitglied DGOI

Dr. Peter Randelzhofer München Implantologie, Prothetik

Dr. Thomas Staudt Frankfurt/Main Implantologie, Laserzahnheilkunde

ZA Tobias Bauer Singen Allgemeinzahnarzt, Parodontologie, Fachjournalist

Prof. Dr. Joachim S. Hermann Stuttgart Implantologie, Parodontologie, Ästhetische Zahnmedizin

Prof. Dr. Thomas Ratajczak Sindelfingen, Ulm Medizinrecht, Sozialrecht

Dr. Marius Steigmann Neckargemünd Adjunct Clinical Associate Professor University of Michigan

Dr. Georg Bayer Landsberg Implantologie, Knochenregeneration, Prothetik, Past Präsident DGOI

Dr. Oliver Hugo Schweinfurt Implantatchirurgie, Implantatprothetik M.Sc. Parodontologie, M.Sc. Implantattherapie

Dr. Stefan Ries Wertheim Implantologie

Dr. Dr. Alexander Steiner Berlin Implantologie, Epithetik

Dr. Angela Bergmann Düsseldorf Fachzahnärztin für ÖGW, Fachjournalistin, Infektionshygiene

Dr. Doreen Jaeschke Sangershausen Fachzahnärztin für KFO, Freie Journalistin für Medizin und Zahnmedizin

Prof. Dr. Georgios Romanos Stony Brook, New York, USA Professor School of Dental Medicine Dept. of Periodontology

Priv.-Doz. Dr. Dr. Philipp Streckbein Limburg und Gießen Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie, Implantologie, Knochenmanagement

Dr. Fred Bergmann, Viernheim Oralchirurgie, Implantologie, PA Präsident DGOI, ICOI

Dr. Mario Kirste Frankfurt/Oder Implantologie, Bone-Management

Prof. Dr. Dr. Daniel Rothamel Mönchengladbach Implantologie, Augmentationen, Biomaterialien, MKG-Chirurgie

Dr. Georg Taffet Rielasingen-Worblingen M.Sc. Implantologie und Orale Chirurgie

Dr. Sven Marcus Beschnidt Baden-Baden Implantologie, Spezialist für Prothetik

Dr. Christian Köneke Bremen CMD-Therapie, Implantologie, Parodontologie

Priv.-Doz. Dr. Dr. Markus Schlee Forchheim Implantologie, Parodontologie

Dipl. ZT Olaf van Iperen Wachtberg Implantologie, Ästhetik

Dr. Peter Bongard Moers Behandlungsplanung (funktionell/ästhetisch), Implantologie, Parodontologie

Dr. Henriette Lerner Baden-Baden Implantologie, Parodontologie und Ästhetische Zahnheilkunde

Dr. Doris Seiz Kelsterbach Implantologie, Oralchirurgie

Dr. Bastian Wessing Aachen Implantologie, Implantatprothetik, Hart- und Weichgewebsmanagement, GBR, Sofortimplantationen

Dr. Claudio Cacaci München Implantologie, Implantatprothetik

Dr. Wolf-Ullrich Mehmke Chemnitz Implantologie, Laserzahnheilkunde

Univ.-Prof. Dr. Dr. Ralf Smeets Hamburg, MKG-Chirurgie, Implantologie, Hart- und Weichgewebsmanagement, Biomaterialien

Dr. Dr. Bijan Zahedi Ratingen Implantologie

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9. Jahrgang 2018 Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 9, gültig ab 25.08.2017 Druckauflage: ...........................15.020 Expl. Verbreit. Auflage:.......................15.000 Expl. IVW-geprüft II. Quartal 2018 Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. Diese Ausgabe enthält Beilagen von: Condent GmbH, Dental Balance GmbH, DGOI e.V., Kulzer Dental GmbH, OMNIA Disposable Medical Devices S.p.A., medentis medical GmbH. Termine: pip Ausgabe August 2018 Redaktionelle Beiträge:................25.05.2018 Anzeigenbuchungen: ...........2018 ausgebucht Beilagen:.............................2018 ausgebucht

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Nur weil es passt, heißt das noch nicht, dass es funktioniert.

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