Fundament der BASIS steht

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Ein Rendering der „Hotelzone Gerstl“ (siehe Kreis) in Reschen

„Mehr Betten gefragt“ Gemeinderat beharrt auf „Hotelzone Gerstl“ in Reschen GRAUN/RESCHEN - „Die Gemeinde Graun ist immer noch als strukturschwach eingestuft. Was wir vor allem brauchen, sind mehr Gästebetten und Leitbetriebe, die den Tourismus weiter nach vorne bringen. Außerdem entstehen neue Arbeitsplätze.“ So begründete der scheidende Bürgermeister Heinrich Noggler bei der letzten Sitzung des amtierenden Gemeinderates von Graun am 31. August seine Einstellung zur Errichtung der „Hotelzone Gerstl“ in Reschen.

Außerdem sollen bei der Errichtung der Anlage vorzugsweise einheimische Materialien verwendet werden, in erster Linie Holz. Das gesamte Bauvolumen beläuft sich auf ca. 28.000 Kubikmeter. Zusammenfassend heißt es in der Stellungnahme zum negativen Gutachten des Amtes für Landschaftsplanung: „Die reine Ausweisung einer Tourismuszone führt nicht unmittelbar und unausweichlich zu einer Auflösung dieser landschaftlichen Einheiten, zur Zersiedelung und generellen negativen Beeinträchtigung der betreffenden Landschaft. Dieser Forderung sowie jener nach 4*Superior-Familienhotel mit 54 Zimmern einem ‚grünen’, unverbauten Keil zwischen Dort möchte die Gesellschaft „Das den Siedlungsbereichen wurde im Rahmen Gerstl Reschen GmbH“ (Lukas und Marion der 2. Konzeptstudie Rechnung getragen, Gerstl vom Alpin & Relax Hotel Das Gerstl wie aus den Renderings hervorgeht. Das in Prämajur in Mals) auf Grünflächen im Gebäude wurde in drei Baukörper geBereich zwischen dem Weiler Froi und gliedert und fällt insgesamt niederer aus, dem Hotel „Schlösschen“ ein Vier-Ster- da ein Stockwerk der Tiefgarage entfällt. ne-Familienhotel mit 54 Zimmern (108 Ebenso wurden die seitlichen Flügel um Erwachsenenbetten plus Kinderbetten) ein Stockwerk niedriger konzipiert. Das errichten. Das Landesamt für Landschafts- Bauwerk fügt sich nun nahtlos und unplanung sowie die Raumordnungskom- auffällig in das örtliche Landschaftsbild.“ mission hatten die vom Gemeinderat genehmigte Bauleitplanänderung für die „Bisher war niemand dagegen“ Ausweisung der betroffenen Flächen als Tourismuszone negativ begutachtet. BeBei der Diskussion im Gemeinderat anstandet worden war vor allem ein Ein- wurden einigen Bedenken laut, worüber griff in die Landschaft und eine negative sich der Bürgermeister, Sonia D’Angelo Beeinträchtigung des Landschaftsbildes. und weitere Räte nicht wenig ärgerten. „Das Gerstl Reschen GmbH“ hat das Projekt Sinngemäß äußerten sei sich dahingehend, daraufhin überarbeitet und u.a. auch den dass es nicht nachvollzierbar sei, sich Landschaftsökologen Stefan Gasser mit jetzt gegen ein Vorhaben zu stemmen, ins Boot geholt: „Im Gegensatz zum frü- das bislang auf ungeteilte Zustimmung heren Projekt ist jetzt vorgesehen, auf ein gestoßen sei. „Offiziell gab es bisher nie Stockwerk zu verzichten und die Anlage Stellungnahmen gegen das Projekt“, sagte insgesamt niedriger zu gestalten“, führte Heinrich Noggler. „Politik wird hier im RatNoggler aus. Eine Verlegung von Straßen- haus gemacht und nicht bei Gesprächen abschnitten sei nie vorgesehen gewesen. im Gasthaus.“ Zweifel bzw. Anregungen 6

DER VINSCHGER 30/20

für eine Vertagung und erneute Bewertung hatten Zita Patscheider, Josef Thöni, Andreas Zegg und Andrea Frank geäußert. Von einer Vertagung wollte Noggler aber nichts wissen. Dem Vorschlag, auf die Bauleitplanänderung für die Errichtung der Hotelzone zu beharren, stimmten 11 Räte zu. Zita Patscheider, Andreas Zegg und Josef Thöni enthielten der Stimme. Die endgültige Entscheidung über die Umsetzung des Vorhabens liegt jetzt bei der Landesregierung. Wie aus der Diskussion herauszuhören war, gibt es in Reschen einen Hotelbetrieb, der gegen das Projekt ist. „Skihaus Schöneben“ darf erweitern Zusätzlich zur „Hotelzone Gerstl“ genehmigte der Gemeinderat auch eine Reihe weiterer Bauleitplanänderungen, bei denen es um die Ausweisung von Tourismuszonen bzw. die Erweiterung bestehender Beherbergungsstrukturen im Gemeindegebiet von Graun geht. Einhellig zugestimmt wurde unter anderem einer Erweiterung der Bettenzahl des „Skihauses Schöneben“ von derzeit 64 auf 84. SEPP

Mit 11 Ja-Stimmen und drei Enthaltungen hat der Gemeinderat beschlossen, auf die Bauleitplanänderung für die Ausweisung der „Tourismuszone Gerstl“ zu beharren.


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