Aus und vorbei?

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VINSCHGER KULTUR bzw. beobachtet haben. Manfred Haringer ist weiterhin auf der Suche von Zeitzeugen. Solche können sich gerne bei ihm melden und zwar unter Tel. 339 5335534. Auch eine PowerPoint-Präsentation hat Haringer bereits zusammengestellt. Darin wird die gesamte Geschichte rund um die Landung nachgezeichnet, und zwar beginnend mit dem Bau der „fliegenden Festungen“ in Seattle bis zur Bruchlandung in Göflan und der Zeit danach. In Göflan sorgte die Bruchlandung damals natürlich für großes Aufsehen. Alles lief zur Unglücksstelle. Viele nahmen später Teile des Bomber-Wracks mit nach Hause. Richard Reiter zum Beispiel, ein versierter Techniker, besorgte sich das Radiosendegerät aus dem Flugzeug. Für einige Monate konnten im Raum Schlanders seine Programme gehört werden, unter „Radio Stilfser Joch“, dem „Ersten Vinschgauer Radiosender“. Als Haringer die PowerPointPräsentation der Fraktionsverwaltung mit

Manfred Haringer in seinem Arbeitsraum in Göflan.

Präsident Erhard Alber an der Spitze zeigte, zeigte sich diese begeistert und froh darüber, dass die Geschichte rund um die Bomber-Notlandung umfassend und bleibend aufbereitet wird und somit der Nachwelt erhalten bleibt. Auch erste Vorbereitungen

für eine Ausstellung sind bereits im Gang. Für diese Ausstellung zum Bomberabsturz wären Bomber-Relikte bzw. entwendete Teile davon sehr erwünscht und werden gerne entgegengenommen! An der Stelle, wo die Bruchlandung erfolgte, sollte eine Tafel angebracht werden. Manfred Haringer wertet seine Bemühungen und Recherchen im Zusammenhang mit dieser Geschichte in erster Linie als eine Art Friedensmission: „Das Wachhalten der Erinnerung an diesen Vorfall soll uns daran erinnern, wie schrecklich jeder Krieg und wie wertvoll der Friede ist.“ Detail am Rande: Für Flugzeuge und das Fliegen hat Manfred Haringer übrigens seit jeher einen „Fimmel“. Er war 1980 einer der ersten Drachenflieger im Vinschgau. Erlernt hatte er das Drachenfliegen von seinem um 4 Jahre älteren Bruder Hermann. Später widmete sich Manfred auch dem Bau von Flugzeug- und Hubschraubermodellen. SEPP

„Carillon“ 2020 MERAN/VINSCHGAU - In der Pobitzer-Passage unter den Lauben in Meran hat der aus dem Vinschgau stammende Künstler Manfred Alois Mayr die großformatige Installation „Carillon“ 2020 kreiert. Über 10 Meter hoch beeindruckt das raumplastische Materialbild mit 41 Fundstücken aus Metall (Eisen, Aluminium, Rost, Nickel, Gold), die M. A. Mayr am Recyclinghof fand und zum Teil veredeln ließ. „Carillon“ 2020 entstand im Auftrag des gebürtigen Vinschgers Ernst Pobitzer und fasziniert nicht nur visuell, sondern ist auch ein programmierbares und live bespielbares Klang-Instrument. In der Tradition der Glockenspiele werden die insgesamt 41 Klangobjekte von Magnethämmern angeschlagen, die über eine Tastatur bespielt werden und ein völlig neues Klangerlebnis eröffnen. Die Komponistin Manuela Kerer

Beitrag für das kulturelle Leben in der Stadt Meran geleistet. Der Auftrag an Manfred Alois Mayr und Manuela Kerer gilt als positives Beispiel dafür, dass neuzeitliche Kunst und Musik für den öffentlichen Raum - sprich für die Allgemeinheit - auch ohne öffentliche Geldmittel finanziert werden können. Marion Piffer Damiani schreibt zu „Carillon“ 2020: „Die Anordnung der Objekte inspiriert sich andeutungsDie Installation „Carillon“ 2020 Im Bild (v.l.): der Künstler Manfred Alois weise an der Systematik der NoMayr, die Komponistin Manuela Kerer in der Pobitzer-Passage tenschrift und übersetzt sie ins und der Auftraggeber Ernst Pobitzer in Meran Skulpturale. In der humorvollen konzipierten Mixtur der recycelhat für dieses neu entwickelte und den Zuhörer gleichzeitig ten Objekte werden Hierarchien Instrument verschiedene Stücke in den Klang einzubinden. Die und herkömmliche Konnotatiokomponiert, die nun täglich um kürzlich erfolgte Premiere des nen wie ‚edel’ und ‚unedel’ zu12 Uhr erklingen und sich im Glockenspiels war trotz der Co- gunsten eines gesamtheitlichen Wandel der Monate ändern. Zu- rona-Vorschriften erfolgreich und Zusammenspiels aufgebrochen dem ertönt zu jeder vollen Stunde fand großen „Anklang“. Der Auf- und in verschiedenen Tonweruntertags ein Schlag. Die weitläu- traggeber Ernst Pobitzer, der aus ken und wechselnden Interprefige Akustik der Pobitzer-Passage Schlanders stammt, hat mit seiner tationen immer wieder neu zum wird genutzt um aufzurütteln Privatinitiative einen wichtigen Klingen gebracht.“ RED/SEPP

Samstag Vormittag geöffnet Gewerbegebiet 2, Schlanders / Vetzan Mo.-Fr. von 8-12 und 14-18 Uhr & Sa. 8-12 Uhr

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