VINSCHGER GESELLSCHAFT
Abbrechen oder erhalten? Für das „Honnaslan-Haus“ wird ein Planungswettbewerb ausgeschrieben. GRAUN - 6 geförderte Wohneinhei-
ten unterschiedlicher Größe sollen im „Honnaslan-Haus“ in St. Valentin a.d.H. untergebracht werden. Zum Gebäude-Komplex, den die Gemeinde von den Erben gekauft hat, gehören ein mehrgeschossiges Haus, ein Stadel, ein Stall und Nebengebäude. Um eine möglichst gute Lösung für die Nachnutzung dieser alten Bausubstanz zu finden, schreibt die Gemeinde einen Planungswettbewerb aus. „Es ist dies das erste Mal, dass in der Gemeinde Graun dieser Weg beschritten wird“, sagte Bürgermeister Franz Prieth bei der Gemeinderatssitzung am 28. November. Das „Honnaslan-Haus“ liege ihm am Herzen, „und es wäre schade, alles einfach nur abzureißen, ohne vorab andere Möglichkeiten zu prüfen.“ Mit ausführlichen Informationen über die Geschichte des „Honnaslan-Hauses“, das zur Gruppe der „Oberen Häuser“ gehört, über bauliche Veränderungen und den derzeitigen Bauzustand des Hauses und der Nebengebäude wartete die Architektin Susanne Waiz auf, die den Planungswett-
Für die Nachnutzung des „Honnaslan-Hauses“ in St. Valentin a.d.H. schreibt die Gemeindeverwaltung von Graun einen Planungswettbewerb aus.
bewerb im Auftrag der Gemeinde koordiniert. Sie hatte im Vorfeld nicht nur geschichtliche Informationen beim Ortskundigen Othmar Pider eingeholt, sondern noch weitere Fachleute beigezogen: Martin Laimer für die Bauforschung, David Fliri für die Recherche in Archiven sowie Simon Laganda für die Vermessung. Der Bau des Hauses dürfte auf 1836 zurückgehen. Während der Kernbau sowie auch die Innenausstattung laut Susanne Waiz zum Teil noch relativ gut erhalten seien, „sind andere
Gebäudeteile sicher abzureißen.“ Zusammenfassend stellte sie fest, dass das Wohn- und Wirtschaftsgebäude historischen Wert hat, einen ortstypischen Baucharakter aufweist und sich teilweise in einem guten Erhaltungszustand
Franz Prieth und Susanne Waiz.
befindet. 15 Architektinnen und Architekten aus dem Vinschgau und darüber hinaus sollen zum Wettbewerb eingeladen werden, wobei den Teilnehmenden laut Waiz freigestellt wird, „ob sie das Gebäude abbrechen oder erhalten.“ Der Wettbewerb soll in einer Zeit von rund 6 Monaten abgewickelt werden. Läuft alles nach Plan, wird das Siegerprojekt im Sommer 2023 von einer eigenen Jury ermittelt. Auch eine öffentliche Ausstellung aller Projekte - Modell inklusive ist geplant. Zu den Kosten meinte der Bürgermeister, dass sich die reinen Baukosten auf ca. 1,2 Mio. Euro belaufen dürften. Zumal es sich ausschließlich um geförderten Wohnbau handelt, kommen natürlich die dafür vorgesehenen Förderungen zum Tragen. Noch offen ist, ob die Gemeinde die Wohnungen selbst baut oder ob private Bauwerber die Errichtung in die Hand nehmen. Die Sanierung dürfte angesichts der Förderungen günstiger sein als ein Neubau. Interessierte Bauwerber können sich unmittelbar nach dem Abschluss des Wettbewerbs melden. SEPP
60 Bagger und LKWs werden auffahren GRAUN - Um 90.000 auf 153.000 Euro aufgestockt hat der Gemeinderat das Kapitel für die Planung bzw. Projektierung des großen Aufschüttungsprojektes am Ufer des Reschensees entlang der „Galerien“ zwischen St. Valentin a.d.H. und Graun. Wie Bürgermeister Franz Prieth im Rahmen der Genehmigung der Programmvereinbarung zum Projekt „Verlegung der Trassenführung und Errichtung von Schutzbauten zwischen km 22,90 ca. und km 24,30 ca. der SS40“ mitteilte, sind die Vorbereitungen für die Aufschüttung mittlerweile weit gediehen. Die Alperia habe bereits begonnen, den Pegel des Stausees zu senken. Die EU-weite Ausschreibung des Aufschüttungsprojektes stehe unmittelbar bevor.
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Ratsmitglieder begutachten die Planunterlagen des Aufschüttungsprojektes.
Rund 10 Mio. Euro investiert das Tiefststand von 1.472 Metern erLand, um die Aufschüttungen in reichen, „sodass der See komplett den Jahren 2023 und 2024 jeweils leer sein wird.“ Die Alperia nutzt während der Monate April und die Absenkung für die Erneuerung Mai durchzuführen. „Voll starten des Schleusensystems. Was in den sollen die Arbeiten Mitte April nächsten 2 Jahren zwischen April 2023“, kündiget Franz Prieth an. und Mai am Reschensee los sein Der Pegel soll bis dahin einen wird, zeigt schon der Umstand,
dass an die 60 Schwerfahrzeuge, sprich Bagger und LKWs, auffahren werden. Es ist geplant, aus fast dem gesamten Seeboden Material zu entnehmen und am Ufer bei den „Galerien“ abzulagern. Im Zuge eines weiteren Projektes sollen in der Folge die Straße und der Fahrradweg in Richtung See verlegt werden. Die Sicherheit ist der primäre und wichtigste Aspekt, warum die Aufschüttungen überhaupt vorgenommen sowie die Straße und der Radweg verlegt werden. Die „Galerien“ werde übrigens abgebaut, wenngleich laut Franz Prieth diesbezüglich auch andere Ideen geäußert wurden. Konkret sei eine „Umwandlung“ der Schutzgalerien in „Kunstgalerien“ angeregt worden. SEPP