Am Limit, aber voll engagiert

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Sachen Regionalgeschichte vom Mittelalter bis zum Barock und darüber hinaus unterwegs, sprudelt spontan einige Namen, wie jenen von Ludwig Schönach und hilft so, im spärlichen Informationsmaterial über den Hans wenigstens einen urkundlichen Eintrag zu entdecken. In den von Schönach durchforsteten Urkunden sind Zahlungen an den Sänger und Sager verbucht; z.B. „1338 Juni 23. Egno v. Galsaun, Richter zu Laas, verausgabt auf Raitung vom 25. Juni 1335 bis 25. Juni 1338: Item dedit Johanni cantori de Laetsch“ [aus: Die fahrenden Sänger und Spielleute Tirols (1250-1360), Lud-

wig Schönach, 1887]. Der Sänger kann ein Gefolgsmann der Annenberger Herren gewesen sein, erklärt Hermann Theiner: „Die Herren von Annenberg besaßen im Meraner Obermais einige Höfe, die Hagenach hießen. Der Hans hieß eigentlich „Hans von Hagenach“. Ihn wundert, dass gerade im großen Archiv der Annenberger keine Originaltexte von Hans enthalten sind. Die Ausgaben für die Spielmänner fielen laut Schönach sehr unterschiedlich aus, gemeinsam blieb ihnen bis zum 17. Jahrhundert die Tradition der Übernamen: „ … z.B. Hahnenkampf, der Fiedler Das Wachspositiv, umhüllt mit Schanprüllen, Sänger Nernsnabel… Schilfrohren, fixiert mit Nägeln.

Foto: Stefan Dirler

VINSCHGER GESELLSCHAFT … Pfeifer Hasensprung ect“. Auch ihre Verwendung als Boten an Fürsten- und Kaiserhöfe verdiene gebührende Beachtung. Sollte es in Zukunft weitere Forschungen geben, wird der bronzene Hans dafür sorgen, dass nachkommende Generationen ihn nicht vergessen. Zum runden Geburtstag des Spielmanns gesellte sich ein weiterer. Kunstgießer Vinzenz Dirler wurde am 20. April, am Tag des Aufstellens der 200 Kilogramm schweren Plastik, 70 Jahre alt. „Ein perfekter Geburtstag“, sagt er, „meine Arbeit ist mein Leben“. KATHARINA HOHENSTEIN

Zusammenarbeit zwischen BASIS und Gemeinden SCHLANDERS - Vor einiger Zeit wurden die Bürgermeister/innen des Vinschgaus in die „Palazzina Servizi“ der ehemaligen DrususKaserne in Schlanders eingeladen, um die BASIS und ihre Inhalte näher kennen zu lernen. Anwesend waren die Bürgermeister der Gemeinden Graun, Mals, Schluderns, Latsch und Martell sowie die Vizebürgermeisterin der Gemeinde Laas und die Gemeindereferentin für Kultur, Schule und Bildung der Gemeinde Graun. Die Aktionsfelder, Werte und Vision der BASIS wurden von Walter Gostner, dem Vorstandspräsidenten, und Hannes Götsch, dem Gründer und Geschäftsführer der BASIS, vorgestellt. BASIS schafft eine innovative Plattform für

Vernetzung und Austausch im Vinschgau. BASIS ist ein Bindeglied zwischen Universitäten und dem ländlichen Raum, zwischen der Hauptstadt und der Peripherie, zwischen Behörden und den Unternehmen aus der Privatwirtschaft. Durch interessante Arbeitsmöglichkeiten möchte BASIS dazu beitragen, der Abwanderung aus dem Tal entgegenzuwirken und die

geteilte Arbeitsbereich (Coworking), die Seminarräume, die Veranstaltungs- und Tagungsflächen, der Salotto und die Kreativräume. Im Nebengebäude, der Kreativwerkstatt, wurden die Werkund Produktionsräume gezeigt, in denen Künstler/innen und Handwerker/innen arbeiten und schaffen. Die Bürgermeister und Wahrnehmung des Vinschgaus Referentinnen zeigten sich angeals attraktiven Lebensraum zu tan über das breite Wirkungsfeld stärken. Im Anschluss an die von BASIS und die Strahlkraft für Vorstellung wurde das Potenzial den Vinschgau. Um BASIS dem der Zusammenarbeit zwischen Tal näher zu bringen, wurde als Gemeinden und BASIS in offe- nächster Schritt ein Besuch in den ner Runde besprochen und der einzelnen Gemeinden vereinbart. Frage nachgegangen, wie BASIS Alle am Treffen Beteiligten waren ihr Angebot für das Tal optimie- der Meinung, dass BASIS eine ren kann. Danach wurden die sehr wichtige Initiative für den verschiedenen Räumlichkeiten Vinschgau als Lebensraum und des Gebäudes besichtigt, wie der Wirtschaftsstandort ist. RED

50 Jahre MODE LEO LATSCH - Ursprünglich wollte der Seniorchef Leo Mechaniker werden, wurde in einer KFZ-Werkstatt vorstellig, wo der Meister meinte: das Bübchen wirkte recht geschickt, sei aber zu klein geraten. Schneider oder Friseur wurde ihm nahegelegt. Somit wählte er das kleinere Übel und wurde Friseur in Latsch. Doch schon damals lag ihm das „Krämern“ in den Genen. Mit seiner Mutter zog er von Hof zu Hof, um selbstgestrickte Schafwollsocken und vieles Andere zu verkaufen. Von da an war es ein kleiner Schritt zum

eigenen „Marktstandl“, ein schöner, intensiver Beruf, den der Seniorchef bis zur Rente ausübte. Jeden Sommer in ihrer Kindheit, waren auch seine zwei Töchter als Marktfrauen beschäftigt. Mitte der 60er Jahr heiratete Leo eine gelernte Verkäuferin aus Bruneck. Seine Frau freute sich über das ursprünglich kleine „Mode-Ladele“ im Zentrum von Latsch. Mit viel Fleiß und Durchhaltevermögen vergrößerten und verfeinerten sie das Modehaus im Laufe der

immer da, um dankbar all den langjährigen (Stamm)Kunden gerecht zu werden. Allerdings sind die Herausforderungen in den letzten Jahren enorm gestiegen. Die Familie Leoni mit Romana, Claudia, Linda und Leo

Jahrzehnte. Freude, Fleiß und Passion sind nach 50 Jahren noch

mode galerie leo Marktstraße 12, Latsch-Zentrum Tel. 0473 623 250 Immer durchgehend geöffnet! DER VINSCHGER 09/22

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