VINSCHGER GESELLSCHAFT chen Fall wäre zum Beispiel Martell in dieselbe Kategorie gefallen wie Schenna oder Dorf Tirol, und das könnte es wirklich nicht sein. Nun soll auch eine dritte Kategorie in der Mitte eingeführt werden. Aber unabhängig davon müsste es den Entscheidungsträgern schon bewusst sein, wie schwer sich die Einschränkungen vor allem auf kleinere Betrieb auswirken können.
Beziehen Sie sich damit auf den ganzen Vinschgau?
Im Vinschgau gibt es in diesem Bereich genug Potential und Luft nach oben, und zwar vom Reschen bis nach Schnals. Eine gut durchdachte und behutsame Weiterentwicklung wäre vielerorts wünschenswert und angebracht. Das heißt natürlich nicht, dass man grüne Wiesen verbaut oder die Landschaft anderweitig beeinträchtigt.
die Kultur, die Architektur und das Brauchtum dazunehmen.
in Dörfern zusperren. Hat das nur mit Corona zu tun?
Der Erhalt der traditionellen Gasthäuser in den Dorfzentren war und ist dem HGV und besonders auch mir persönlich ein sehr großes Anliegen. Wenn in eiDer Verkehr ist zweifellos nem klassischen Dorfgasthaus die ein großes Problem. Dafür sind Lichter ausgehen, ist das nicht nur aber nicht die Touristen allein ein Verlust für die Gäste, sondern verantwortlich. Im Vinschgau für die ganze Dorfgemeinschaft. kommt er vor allem zu Stoßzei- Wir möchten uns - soweit es als Können Sie das ein bisschen ten zu Schwierigkeiten, speziell Verband in unseren Möglichkeinäher präzisieren? im Monat August oder z.B. im ten steht - mit allen Kräften dafür Wir sprechen ab ca. 50 Betten Besteht aber nicht die Ge- Herbst, wo die wichtige Apfel- einsetzen, dass Dorfgasthäuser bei Hotelbetrieben von einer ren- fahr, dass der Vinschgau zu ernte eingebracht wird. Um das am Leben bleiben. tablen Größe. Hier fehlt mir dieser einer „überlaufenen“ Touris- Verkehrsproblem in den Griff zu Ansatz absolut bei den derzeitigen musregion mit allen negati- bekommen, ist vor allem auch die Wie ist der Tourismus derzeit Entscheidungsträgern. Berück- ven Auswirkungen wird, wie Politik gefragt. in Ihrer Heimatgemeinde sichtigt werden müsste auch ein wir sie aus anderen LandesSchnals aufgestellt? weiterer ganz wichtiger Aspekt: teilen kennen? Was haben Sie sich für die Seit dem Einstieg neuer Mehrdie Banken. Eine Investition in die Diese Gefahr sehe ich nicht. 4-jährige Amtsperiode als heitseigentümer bei der SchnalQualität ist unser aller Bestreben, Wie schon gesagt, haben wir ge- HGV-Gebietsobmann be- staler Gletscherbahnen AG hat jedoch werden Finanzierungen nug Luft nach oben. Die Viel- sonders vorgenommen? sich vieles zum Positiven gewenauch dahingehend vergeben, als falt und Besonderheiten, die der Ein besonderes Augenmerk det. Im Skigebiet wurden wichtige dass sie sich, einfach formuliert, Vinschgau hat und die unser gro- möchte ich darauf legen, die An- und sinnvolle Investitionen ge„auszahlen“. Bestehende Betten ße Schatz sind, dürfen natürlich liegen des HGV und der Touris- tätigt. Viele Tourismusbetriebe, müssen also eine Investition tra- nicht beeinträchtigt werden. musbranche insgesamt auf politi- darunter auch kleinere sowie gen und dies würde dann in vielen scher Ebene aufs Tapet zu bringen Anbieter von Urlaub auf dem Fällen eine exorbitante Preisstei- Warum ist der Vinschgau so und zu vertreten, angefangen Bauernhof, haben investiert. Es gerung mit sich ziehen, die nie besonders? bei den Gemeinden. Einsetzen kam neuer Schwung in das Tal. und nimmer konkurrenzfähig Bei uns finden die Gäste so gut möchte ich mich auch dafür, dass Wir haben tolle, breit aufgestellte macht. Auch hier wird einfach wie alles. Wie haben den Ortler die Zusammenarbeit innerhalb Gästestrukturen im Winter. Im mal „Bettenstopp“ posaunt, ohne und die Gletscher, den Turm im unserer Branche weiter gestärkt Winter ist natürlich das Skigedas Ganze in der Praxis durchzu- Reschensee, Top-Skigebiete in wird. Es haben zwar alle Gemein- biet in Kurzras das große Zugdenken. Damit werden vor allem den Gemeinden Graun, Stilfs und den ihre eigenen Besonderheiten, pferd. Wir hoffen alle, dass die jungen und motivierten Betriebs- Schnals, wir haben die Passstraße aber der Gast hat keine Scheu, Hotelzone in Kurzras möglichst nachfolgern die Chancen einer auf das Stilfserjoch, den einzig- im Urlaub von einem Ort zum bald errichtet werden kann. Für Weiterentwicklung verbaut. Wir artigen Sonnenberg, weitgehend anderen zu gehen. Wir müssen die Seilbahngesellschaft ist das wollen sicher keine Bettenbur- unberührte Seitentäler, ein rei- uns immer mehr die Sicht des ebenso wichtig wie für die gegen, aber die Möglichkeit, sich ches Angebot für Wanderer und Gastes vor Augen führen und samte Tourismuswirtschaft im bis zu einem bestimmten Grad Biker, Weinberge usw. In keinem danach handeln. Schnalstal. weiterzuentwickeln, um rentabel anderen Gebiet in Südtirol ist die arbeiten zu können, müsste schon Vielfalt derart stark ausgebildet. Es ist immer wieder zu be- INTERVIEW: SEPP LANER gegeben sein. Man muss natürlich auch noch obachten, dass Gasthäuser Aber der Verkehr hat auch im Vinschgau zum Teil unerträgliche Ausmaße angenommen.
Ikonenmalen im Kloster MARIENBERG - Ikonenmalen wird als religiöses Handwerk, nicht als Kunst gesehen und ist wesentlicher Bestandteil der byzantinischen Kunst. Es ist gleichzusetzen mit Meditation oder Gebet. Im Kloster Marienberg findet vom 14.
bis zum 18. Februar von jeweils 9 bis 18 Uhr ein Ikonenmalkurs mit Erwin Dariz statt. Im Kurs dient ein Engel aus dem Freskozyklus der Krypta (um 1160) Marienbergs als Vorlage für die Anfertigung der Ikone. Die auf
Holz gemalten Bilder werden gesegnet, weil sie für die Theologie und die Spiritualität der Ostkirchen eine sehr große Bedeutung haben. Im Vordergrund stehen weder die Kunst noch der Maler selbst, sondern die Verbindung
zwischen dem Betrachter und dem Dargestellten, indirekt auch zwischen dem Betrachter und Gott. Information & Anmeldung: Benediktinerstift Marienberg (Tel. 0473 843980; info@marienberg.it; www.marienberg.it). RED
Richtigstellung: „Vetzanerhof“ wird nicht verkauft VETZAN - In der Ausgabe Nr. zanerhof“ in Vetzan zum Verkauf Feststellung, dass das nicht der Wir bitten die Betroffenen und RED 1/2022 hat der Vinschger irr- stünde. Der Miteigentümer Gün- Wahrheit entspricht. Der „Vet- die Leser um Nachsicht. tümlich berichtet, dass der „Vet- ther Gluderer legt Wert auf die zanerhof“ werde nicht verkauft. DER VINSCHGER 02/22
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