Nah beim Volk

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Sparen ist angesagt Der laufende Teil des Haushaltes der Gemeinde Stilfs ist sehr knapp bemessen. GIS wird nicht erhöht. Sonderbeitrag für Zivilschutzzentrum in Sulden.

Dem Haushalt stimmte der Gemeinderat von Stilfs einhellig zu. STILFS - Was den laufenden Teil des Haushaltes der Gemeinde Stilfs betrifft, ist Sparen angesagt. „Wir befinden uns an der Grenze des Machbaren“, sagte der Gemeindesekretär Gustav Plangger bei der letzten Ratssitzung im Jahr 2021. Trotz dieser Situation hatte der Gemeindeausschuss dem Rat vorgeschlagen, die Gemeindeimmobiliensteuer (GIS) für 2022 nicht zu erhöhen. „Es wäre jetzt der falsche Moment, die GIS anzuheben“, argumentierte Bürgermeister Franz Heinisch. „Wenn wir sparen, wo es nur irgendwie möglich ist, werden wir auch ohne Erhöhung zurechtkommen.“ Der Gemeinderat stimmte dem Vorschlag des Ausschusses einhellig zu. Ebenso einstimmig genehmigte er die Erhöhung der Ortstaxe, die den facto von den Gästen bezahlt wird. Die Erhöhung betrifft alle Beherbergungskategorien und reicht von plus 0,90 bis 0,85 Euro pro Kopf und Übernachtung. In einem 4-Sterne-Hotel z.B. beträgt die Ortstaxe jetzt 2,5 Euro, in einer 2-SterneGarni 1,70. Beantragt hatte die Erhöhung die Ferienregion Ortlergebiet. Wie deren Direktor Adrian Gamper (im Bild) vorausgeschickt hatte, ist infolge der Corona-Pandemie und des damit einhergehenden

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DER VINSCHGER 01/22

Rückgangs der touristischen Auslastung mit Mindereinnahmen zu rechnen. „Mit der Erhöhung können wir Probleme in Sachen Liquidität und der Bedienung von Kreditraten entgegenwirken“, so Gamper. Die Ferienregion bemühe sich verstärkt, Infrastrukturen, wie etwa Wanderwege, in Eigenregie in Schuss zu halten und zu betreuen. Auch an neue Angebote werde gedacht: „Was uns zum Beispiel fehlt, sind gute Rodelbahnen.“ Im Zuge der Diskussion wurde mehrfach geäußert, dass die IDM „ostlastig“ sei und der Westen des Landes, speziell das Ortlergebeit, bei den IDM-Produkten zu kurz komme. 3,1 Mio. Euro für Investitionen Im Gegensatz zum laufenden Teil ist der Investitionshaushalt besser aufgestellt. Zu den größten Projekten der Investitionen, die ein Gesamtvolumen von über 3,1 Mio. Euro umfassen, gehören

der Abschnitt 3 der Trinkwasserleitung Trafoi, die Erneuerung der Trinkwasserleitung Platz/ Pasthöfe sowie der GehsteigAbschnitt von Trafoi bis zum Parkplatz beim Ex-Tannenheim. Auch Hangsicherungen in Stilfs und Trafoi sind geplant, Investitionen im Bereich der Schulen und in weiteren Bereichen. Am Stilfser Joch soll der Parkplatz asphaltiert werden. Das Land stellt dafür angeblich 150.000 Euro bereit, wobei das Projekt über die Gemeinde abgewickelt werden soll. Allerdings muss zunächst die Gesellschaft „Stilfser Joch GmbH /Passo Stelvio s.r.l.“ gegründet werden. Hierauf wird schon seit einiger Zeit gewartet. In den Bereich Kultur fällt die Wiederherstellung der alten Mühle in Valatsches. Wie das Ratsmitglied Roland Angerer informierte, können 80% der Ausgaben mit EU-Geldmitteln gedeckt werden. Den Rest muss die Gemeinde übernehmen.

Staatsgeld für Zivilschutzzentrum Als „Weihnachtsgeschenk“ wurde ein Beitrag in Höhe von 800.000 Euro bezeichnet, den der Staat über den Nationalpark für die energetische Sanierung des Zivilschutzzentrums in Sulden bereitstellt. Franz Heinisch war es zusammen mit seinem Stellvertreter Armin Angerer gelungen, diesen „dicken Fisch“ noch gerade rechtzeitig an Land zu ziehen. Insgesamt dürfte die Sanierung des Zivilschutzzentrums, an dem bereits kurz nach der Eröffnung (2002) Baumängel und Schäden aufgetreten waren, rund 1,4 Mio. Euro kosten. Weitere 600.000 Euro konnten über dieselbe Schiene, sprich Staat-Nationalpark, für das Aufarbeiten von Schadholz in den Nationalparkgemeinden gesichert werden. Laut Armin Angerer können die durch Wind- und Schneewürfe umgefallenen Bäume somit kostenfrei verräumt und dann trotzdem verkauft werden. SEPP

Für das Aufräumen von Schadholz in den Nationalparkgemeinden werden über den Nationalpark staatliche Geldmittel in Höhe von 600.000 Euro ausgeschüttet.


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