Im Rhythmus der Esel

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VINSCHGER KULTUR

„Der böse Weg“ Historische Bahnprojekte in der Terra Reatica als neuer Ausstellungsteil in Altfinstermünz

lung „Der böse Weg“ ist seit dem 1. August um den Bereich über den historischen Bahnbau im Dreiländereck reicher. Präsentiert werden die nunmehr 15 Themenbereiche im Herzstück der „europäischen Verkehrsader über den Reschen“, der Zoll-Burg Altfinstermünz. Am 1. August wurde bei kaltem, regnerischem Wetter die Ausstellung „Der böse Weg. Die europäische Verkehrsader über den Reschen“ in Altfinstermünz eröffnet. Obmann Hermann Klapeer begrüßte die Redner: Mag. Ekkehard Allinger-Csollich, Leiter der Mobilitätsplanung, als Vertreter des Landes Tirol, Melanie Plangger, ARGE ALP, und Gabriele Juen, die Bereichsleiterin der Terra Raetica von RegioL. Für die musikalische Umrahmung sorgte das Bass Quintett Gebläse, durch die Ausstellung führte Kuratorin Sylvia Mader. Zu den aus Schloss Landeck bekannten elf Ausstellungsbereichen sind vier weitere hinzugekommen. Die

men dem schlechten Straßenzustand im Jahre 1524 verdankt, ist zu einem Gemeinschaftsprodukt von RegioL/Terra Raetica, ARGE ALP und Land Tirol (Abteilung Mobilitätsplanung) geworden. Nachhaltige Mobilitätsplanung ist ihr Ziel, das gemeinsam mit den ARGE ALP Ländern Tirol, Südtirol, Lombardei und Graubünden realisiert werden soll. Welche Hürde die Engstelle bei Altfinstermünz für den Verkehr mit Fuhrwerken und Saumtieren bedeutet hatte, konnten jene ermessen, die am 1. August der Einladung des Vereins Altfinstermünz gefolgt waren. Regenwetter machte den steilen Weg rutschig. Die Warenkontrolle an der ehemaligen Zollstation dürfte nicht weniger beschwerlich gewesen sein. Der Finstermünzpass machte aber auch den Ingenieuren der Bahnprojekte zu schaffen. Franz Kreuter nannte sein Projekt sogar „Finstermünzbahn“. Erfolgreicher war allerdings die

Foto: Olaf Sailer

ALTFINSTERMÜNZ - Die Ausstel- Wanderausstellung, die ihren Na-

Auch diese historischen Exponate (Steigbügel) sind in Altfinstermünz zu bewundern.

„Vinschgaubahn“ der Südtiroler. Die ältesten, ausgearbeiteten Pläne von 1891, 1901, 1904, 1907 usw. kommen aus der Abteilung von Mag. Ekkehard Allinger-Csollich. Sie sind nicht nur für Techniker interessant. Einige, u.a. der Lageplan von Landeck, sind Faltpläne. Sie können im Winkel aufgelegt werden. Wer hat schon einen Plan gesehen, der um die Ecke geht? Die Voraussetzungen für eine Ausstellung in einer mittelalterlichen Burg sind anders als in einem Museum. Um schicke Ausstellungsarchitektur wie in den

großen Museen ging es auch in Landeck nicht, sondern um eine ökologisch vertretbare, möglichst gut arrangierte Präsentation mit den vorhandenen Sockeln und Vitrinen für die Dauer von einem Monat. Schuhe markierten den Ausstellungsrundgang durch drei separat situierte Räume. In Altfinstermünz erstreckt sich die Ausstellung über zwei Stockwerke: Die vielen Gesichter der Straße werden im 3. Stock gezeigt, alles rund um die Bahn befindet sich im 4. Stock. Wieder führen die Schuhe hin. Sie sind Symbol dafür, dass einst die meisten Menschen zu Fuß gingen, nur wenige ritten. Erst die Eisenbahn bescherte weiten Bevölkerungskreisen den Komfort im Sitzen zu reisen. Die Ausstellung bleibt bis zum 30. September zugänglich (Dienstag bis Sonntag von 11 bis RED 16:30 Uhr).

Besonderes Chorkonzert in Tschars TSCHARS - Ein besonderes Chor-

konzert fand am 14. August in der Pfarrkirche Tschars statt. Es war der Chor MaxVokal aus München, der Werke von John Rutter, Ēriks Ešenvalds, des Berliner Vokalensembles Comedian Harmonists, aber auch klassische Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und anderen Komponisten vortrug. Zum Konzert eingeladen hatten der Pfarrgemeinderat Tschars mit dem Präsidenten Herbert Blaas und der Bildungsausschuss Kastelbell-Tschars mit der Vorsitzenden Kathi Donà. Die organisatorischen Fäden hatte Heidi Rechenmacher aus Tschars gezogen, die zum Teil selbst mit der Querflöte mitwirkte. Gerald Häußler, der den MaxChor im 34

DER VINSCHGER 27-28/21

Der Chor MaxVokal aus München beim Auftritt in der Pfarrkirche Tschars.

Der Chorleiter Gerald Häußler an der Violine

Münchner Glockenbachviertel seit über 30 Jahren leitet und seit ca. 40 Jahren regelmäßig nach Tschars kommt und ein Freund des Dorfes ist, bedankte sich für die Einladung bei den Organisa-

die Begleitung am Piano sorgte Konstantin Esterl, Organist in St. Maximilian in München. Das Motto des Konzertes lautete: Irgendwo auf der Welt gibt‘s ein kleines bisschen Glück. SEPP

toren und bei Dekan Christoph Wiesler. Der Chor MaxVokal ist eine rund 15-köpfige Formation des MaxChors, die sich aus dem Kinder-, Jugend- und Erwachsenenchor herausgebildet hat. Für


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