Kampf dem Brustkrebs

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der Diagnose auszuräumen, wird eine Zweitlesung der Mammografie-Befunde durch Dr. Anton Wieser, dem Primar an der Radiologie im Krankenhaus Meran, durchgeführt. Die Untersuchung selbst dauere gerade mal zehn Minuten. Dabei werden insgesamt vier Bilder, zwei rechts, zwei links, genommen. Keine Angst vor der Untersuchung Rund um die Mammografie gebe es auch heute noch viele Vorurteile und Gerüchte. „Vor der Mammografie brauchen Frauen jedoch keine Angst zu haben“, beruhigt Zanon. Die Röntgentechnikerin weiß wovon sie spricht, schließlich hat sie in bald 20 jähriger Tätigkeit in Schlanders bereits zahlreiche Untersuchungen dieser Art durchgeführt. „Viele Frauen haben Bedenken aufgrund der Strahlen. Langzeituntersuchungen haben jedoch ergeben, dass das Risiko sehr gering ist. Der Nutzen ist weit größer als die Risiken, viele Krankheiten können so verhindert werden“, bestätigt Dr. Schaller. Auch die Sorge, dass die Brust, durch die während der Untersuchung er-

folgende Kompression nachhaltig geschädigt werden könnte, wurde bis heute nicht belegt.

und je nach Einkommens- oder Krankheitssituation ein Ticket bezahlt werden.

Die Schockdiagnose

Wichtiger Dienst für die Frauen im Tal

Steht die Schockdiagnose Tumor im Laufe einer Mammografie im Raum, werden sofort alle notwendigen Maßnahmen in die Wege geleitet. Der Patient wird erneut kontaktiert, weitere Untersuchungen zur Abklärung werden vorgenommen. In Schlanders wird an der Abteilung für Radiologie bei Notwendigkeit eine sogenannte Zielaufnahme ergänzt bzw. an der Abteilung für Gynäkologie eine Biopsie durchgeführt. Am Krankenhaus in Meran werden Spezialuntersuchungen wie die stereotaktische Punktion und oder eine Magnetresonanz vorgenommen. Auch für die Nachfolgeuntersuchungen trägt das Land Südtirol gänzlich die Kosten.

Röntgentechnikerin Renata Zanon

man auch davor und danach regelmäßige Untersuchungen der Brust vornehmen. Ärzte empfehlen unter anderem die monatliche Selbstabtastung. Bei Zweifeln oder Veränderungen sollte man sich an den behandelnden Arzt wenden. Eine Mammografie sollte in begründeten Fällen auch Regelmäßige Untersuchungen früher durchgeführt werden, zum Zwar ist die Vorsorge beson- Beispiel bei familiärer Häufung, ders in der Altersgruppe zwischen einem Tastbefund, Flüssigkeits50 und 70 Jahren wichtig, da austritt aus der Brustwarze und Brustkrebs in dieser Lebensphase dergleichen. Dann muss der häufiger auftritt, dennoch sollte Termin jedoch selbst vereinbart

„Die Möglichkeit zur Mammografie in Schlanders ist ein wichtiger Dienst für die Frauen im Tal“, freut sich Dr. Schaller. In den nächsten Monaten werden landesweit auch die Geräte für die Mammografie erneuert und damit vollständig digitalisiert. „Was Befürchtungen bezüglich eines Abbaus der Dienste des Schlanderser Krankenhauses betrifft, können wir in unserem Dienst derzeit eher eine Zunahme der Leistungen verzeichnen“, bestätigt der Facharzt an der Radiologie. MICHAEL ANDRES

Naturnser feiern das Fastenbrechen NATURNS - Bürgermeister Andreas Heidegger war ebenso überrascht, wie sein Ausschuss und wie alle Organisatoren des Begegnungsabends unter dem Motto „gemeinsam zu Tisch“. Man hatte an die 100 neugierige oder vorurteilslose Naturnser erwartet, am Ende waren es doppelt so viele. Margot Tschager Svaldi, die Integrationsbeauftragte der Gemeinde Naturns, schien müde, aber glücklich. Vielleicht war sie auch überrascht, dass sich die elf Frauen aus Marokko und Tunesien strikt an die Vereinbarungen gehalten haben, keine Verwandten und Bekannten einzuladen. Für orientalische Verhältnisse überraschend war auch die Bereitschaft der Männer, mitzuarbeiten oder Haus und Familie zu hüten. „Wir sollten nach diesem Abend hinter den Namen auch Gesichter wissen und erkennen, dass man auch in unterschied-

Fatiha Hallaoui , in Schnals wohnhaft, und Zouhour Fajraqui (links) servierten die Ramadan-Suppe an Christa Klotz, Astrid Pichler, Helmut Müller, Andreas und Rosi Heidegger (v.l.)

lichen Kulturen als Bürger miteinander leben kann“, meinte Tschager-Svaldi sinngemäß. Voraussetzung dafür sei der gegenseitige Respekt, fand Bürgermeister Heidegger in seinen Grußworten. Die Integrationsbeauftragte stellte als Sprecherin der arabi-

schen Frauen Ghita Benkirane aus Marokko vor, die sich übers Fernsehen selbst Italienisch beigebracht hatte, mit 15 Frauen und einem Mann bei Ingrid Raffeiner einen Deutschkurs belegt habe und nun zwei Mal nach Meran fahre, um die Sprache zu vertiefen.

Tschager-Svaldi begrüßte ausdrücklich Alt-Dekan Georg Peer, dem in seiner Wirkungszeit das friedliche Zusammenleben immer ein Anliegen war. Sie dankte dem Bildungsausschuss für die Übernahme der Saalspesen, der Pfarrcaritas für die großzügige finanzielle Zuwendung, den Betrieben und Privatpersonen mit Sozialreferentin Christa Klotz an der Spitze für die Unterstützung und ganz besonders Ingrid Raffeiner für ihren ehrenamtlichen Einsatz. Bevor die Ramadan-Suppe „Harira“ aufgetragen wurde, wandte sich Frau Benkirane in Italienisch an die Gäste im Bürgerhaus. Sie dankte dem „Sindaco“, und den „Signore“ Margot und Ingrid und erklärte die Bedeutung des Fastenmonats Ramadan und das Ende eines Fastentages mit dem Essen im Kreise der Familie. S

DER VINSCHGER 18/18

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