Marteller Konzession

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„Die Politiker schicken wir nach Rom und das Geld schicken wir hinterher.“ eIn landWIrt

gen werden daher mehr denn je regionale Qualitätsprodukte gefragt sein, „wenngleich es in Zukunft so sein könnte, dass wir die Produkte im Supermarkt nur mehr auf Bildern sehen, sie per Handy bestellen und nur mehr zu warten brauchen, bis man sie uns nach Hause liefert.“ Laut Schmid müsse die Landwirtschaft noch stärker über den Tellerrand hinaus schauen, neue Möglichkeiten erkennen und auch nutzen. „politische“ Bauern Dass in Kürze Parlamentswahlen und im Herbst Landtagswahlen anstehen, war seh- und hörbar. „Es ist unser Recht und unsere Pflicht, auf allen politischen Ebenen jene Personen zu unterstützen, die wir für die jeweils richtigen

halten, ganz egal ob über Medien, mit SMS oder über andere Kanäle,“ so die unmissverständlichen Worte von Landesobmann Leo Tiefenthaler. Hans Berger, bis vor kurzem noch Landesrat und jetzt einer der SVP-Senatskandidaten, meinte, dass 2013 nicht nur wegen der Wahlen eine neue Ära beginne, sondern auch wegen der EU-Agrarpolitik, denn es sind die Richtlinien 2014- 2020 festzulegen. Die Zeichen für die Unterstützung der Berggebiete stünden nicht schlecht. Bei der Umsetzung der „EU-Leitplanken“ in Rom sei die Stimme Südtirols unerlässlich. Als das größte Thema 2013 nannte Berger die Pflanzenschutzrichtlinien. Der Obstbau sei ebenso betroffen wie die Gründlandwirtschaft: „Ein gegenseitiges Bekämpfen oder stures Beharren

wären äußerst kontraproduktiv. Wir müssen auch in diesem Punkt gemeinsam anwendbare Lösung finden.“ Tiefenthaler nannte als Schwerpunkte im neuen Jahr den Aufbau eines Innovationsschalters in der Zentrale in Bozen und einer Genossenschaft für Agrarkredite sowie die Bündelung der Kräfte für die Schaffung eines einheitlichen Beratungsdienstes für die Bergbauern, und zwar nach dem vorbildhaften Muster des Beratungsringes für Obst- und Weinbau. Die Förderung der Berglandwirtschaft sei zu festigen und auszubauen. rege diskussion Bei der Diskussion wurden viele Themen angesprochen. Angeregt wurde etwa, dass sich die Viehzuchtverbände zu einer einzigen Dachorganisation zusammenschließen sollten. Berger begrüßt dieses Ansinnen. Der Vorstand des Braunviehzuchtverbandes mit Obmann Luis Hellrigl habe sich bereits mehrheitlich in diesem Sinn ausgesprochen. Aufgeworfen wurde auch das Fehlen einer Beregnungsanlage auf der „oberen Malser Haide“, speziell auf Flächen in St. Valentin. Ohne staatliche Finanzierungshilfe werde sich diese Vorhaben laut Berger nicht umsetzen lassen. Zur Sprache kamen weiters die zu hohe Rotwilddichte auf der Vinschger Sonnenseite und

im Gemeindegebiet von Mals, unnütze Bestimmungen in punkto Arbeitssicherheit, die nach wie vor fehlende eigenständige Verwaltung des Südtiroler Nationalparkanteils sowie „Reibungspunkte“ zwischen Obstbau und Grünlandwirtschaft im Obervinschgau. Biobauern seien teilweise in ihrer Existenz bedroht. Hans Berger mahnte hierzu erneut gemeinsame Lösungen an, wie sie der GEOS- und VI.P-Obmann Karl Dietl vorantreibe: „Diese Thema ist einvernehmlich zu lösen, sonst haben wir einen Dauerkonflikt, der allen schadet.“ Angeregt wurde, die Südtiroler Weinstraße bis in den Vinschgau zu führen. Politische Ehrengäste der gut besuchten Bezirkstagung waren die SVP- Landtagsabgeordneten Maria Hochgruber Kuenzer, Sepp Noggler und Arnold Schuler sowie die SVP-Parlamentskandidaten Karl Zeller und Albrecht Plangger. Neben hohen Funktionären aller bäuerlichen Organisationen waren auch Vertreter anderer Wirtschaftszweige, der Forstbehörde, der landwirtschaftlichen Schulen, des Nationalparks und weitere Behörden anwesend. Mehrfach gedankt wurde dem Bezirksleiter Johann Wallöfer und seinem Mitarbeiterstab. Sepp laner

Seit über 200 Jahren wurden der Bachgut-hof in tarsch und der Kloster-hof in latsch innerhalb derselben Familie übertragen. Weiters werden sie vom derzeitigen eigentümer selbst bewohnt und bearbeitet. Weil sie diese Voraussetzungen erfüllen, wurden den Familien Wolfgang pichler (Bachgut) und Karl Oberdörfer (Kloster-hof) die erbhofurkunden überreicht. Im Bild (v.l.): SBB-direktor Siegfried rinner, die Familie pichler (im hintergrund SBB-Obmann leo tiefenthaler), die Familie Oberdörfer sowie ex-landesrat hans Berger und SBB-Bezirksobmann andreas tappeiner. DER VINSCHGER 04/13

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