Der Wahlkampf hat begonnen

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VINSCHGER Kultur

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Der „rizzi-Würfel“ bei tag (Bild links) und bei nacht (rechts)

Lichtverschmutzung oder Kunst? Der nächtlich beleuchtete Firmensitz der Rizzi Group in Latsch scheidet die Geister. latSch – In der aktuellen Ausgabe der Informationsschrift „Umwelt & Recht in Südtirol“ ist der nächtlich beleuchtete Firmensitz der Rizzi Group in Latsch abgebildet. Das Foto weist auf das Titelthema „Licht ist nicht gleich Licht – Lichtverschmutzung in Südtirol“ hin, mit dem sich die 12. Nummer der Broschüre befasst. Herausgegeben wird die Informationsschrift vom Alpenverein Südtirol, dem Dachverband für Natur- und Umweltschutz und dem Heimatpflegeverband Südtirol. „Besonders während der Wintermonate wird augenscheinlich, dass auch hierzulande zu viel Licht und vor allem falsch eingesetzte Beleuchtung im öffentlichen Raum immer mehr zum Problem werden,“ heißt es im Editorial. Im Beitrag werden Maßnahmen aufgezeigt, um die Lichtverschmutzung zu reduzieren, ohne dass Sicherheitsgefühl und Lebensqualität beeinträchtigt werden. „Für eine effiziente öffentliche Beleuchtung sind die

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Gemeinden verantwortlich, die einen Aktionsplan erarbeiten müssen, um die Beleuchtung in ihrem Einzugsgebiet den neuen Richtlinien anzupassen,“ heißt es im Vorwort weiter. Ein weiteres Ziel sei die Sensibilisierung der Bevölkerung, die Beleuchtung im privaten Bereich sparsamer und effizienter einzusetzen.

die Hitzeentwicklung ist gering und schließlich wird die Umwelt geschont.“ Gleichzeitig sollte sich der Würfel wie eine Skulptur in die Landschaft einfügen „und die Farben sollen den Menschen Freude, Emotionen und Inspiration bringen.“ Das können laut Rizzi auch Leuchtraketen, „aber in unserem Fall wird nichts verschossen: LED-Leuchten sorgen „Wie eine Skulptur in der für einen einwandfreien Betrieb landschaft“ bis zu 10 Jahren.“ Die LeuchtFarben des Hauses werden auWas die einen für Lichtver- ßerdem der jeweiligen Jahreszeit schmutzung halten, ist für die angepasst. Zur Erntezeit zum Beianderen Kunst. Walter Rizzi hält spiel ist es die Farbe Grün. Grün fest, „dass bei unserem Würfel wie es die großen Apfelkisten sind. zu berücksichtigen ist, dass hier Auch Perioden des Kirchenjahres wohl das erste Mal im Land voll werden berücksichtigt: Lila in der die LED-Möglichkeit aufgegriffen Advents-und Fastenzeit, Gold wurde.“ Diese biete im Vergleich bzw. Weiß während der Weihzur herkömmlichen Beleuchtung nachts- und Osterzeit. große Vorteile, die in dieser Art mit keiner anderen Beleuchtungs- „Spektakuläres Farbenkino“ art zu erreichen seien: „LED ist leistungsstark, die Leuchtmittel Von einem „spektakulären Farverbrauchen sehr wenig Strom, benkino“ wird in der deutschen sie haben eine lange Lebensdauer, Fachzeitschrift für die Flachglas-

und Fensterbranche „Glaswelt“ gesprochen, die den Kubus in Latsch in der Dezember-Ausgabe 2012 zum Objekt des Monats gekürt hat. „Die Südtiroler verstanden es schon immer, moderne Architektur in ihrer Umgebung stimmungsvoll zu inszenieren,“ schreibt Daniel Mund über den von Architekt Werner Tscholl entworfenen „grün-bunten Würfel.“ Der scheinbar auf einer Wasserfläche schwebende Baukörper wird mit viel Licht durchflutet. „Die auf der Rückseite siebbedruckten Glaselemente der Fassade, die im Inneren mit 330 LED-Spots versehen sind, sorgen in der Nacht für ein spektakuläres Farenkino: Einzelne Fassadenfelder können in jeder Farbe ausgeleuchtet werden. Dabei wird auch die dahinter liegende Tragstruktur aus Stahl sichtbar.“ Sepp laner


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