Der Ortskern lebt

Page 6

VINSCHGER geSellSchaft

die erstbegeher am marteller „observatorium Suachbichl“

Der Bergbauer macht den Mehrwert Großer Festtag in der Marteller Fraktion Waldberg. Fünf Höfe verbinden sich mit dem Themenweg „Waldbergbauer-Weg ...erlebbare Tradition“ und zeigen sich von ihrer besten Seite. martell-WaldBerg - Vom Wald­ berg war wenig zu sehen. Im Ne­ bel und bei einsetzendem Regen begann der Niederhofbauer Josef Maschler die erste Übersichtstafel zu erklären. Ab und zu rissen die Nebelschwaden auf und gaben einen Blick auf die schroffen Fel­ sen unter der Soy­Alm frei. Es konnte nur mehr besser werden, waren sich die Teilnehmer einig, als sie den zweiten Waldberg­

Hof erreichten und am oberen Oberhof die Holzbauweise be­ wunderten und im unteren in die warme Backstube geführt wurden. Wohlig aufgewärmt setzten die Erstbegeher des „Waldbergbauer­ Weges“ ihre Tour fort, passierten eine aufgelassene Getreidemüh­ le, tauchten in den Nadel­Wald ein und standen mitten in ei­ nem Abenteuer. Das Abenteuer war für die ersten Siedler am

Waldberg allerdings ein einziger Überlebenskampf. Er zwang sie, metertiefe Gruben auszuheben, um sich die Wölfe vom Leib zu halten. Er zwang sie Kalkstei­ ne zu schleppen, Brennöfen zu bauen, um Kalk für ihren Häuser zu gewinnen. Waldlichtungen wurden zu „Mahdern“, Mähwie­ sen. Die Waldberger hatten sich die Bären vom Leib zu halten und fürchteten sich vor Geis­

tern und Hexen. Josef Maschler und Leander Regensburger, die zusammen mit Bürgermeister Georg Altstätter, Bauernbundbe­ zirksobmann Andreas Tappeiner und dem Direktor des Bauern­ bundes, Siegfried Rinner, durch den feucht­dampfenden Wald stapften, hatten nicht zu viel ver­ sprochen. Der sieben Kilometer lange „Waldbergbauer­Weg“ zwi­ schen Niederhof auf 1.650 Me­ tern, Oberhof, Stallwies auf 1.953 Metern, Greit und Greithof war ein Erlebnis. Dem „Suachbichl“, dem Suchhügel, als höchste Er­ hebung auf 2.010 Metern hatten die Vorfahren nicht ohne Grund diesen Namen gegeben. Es war die perfekte Choreographie, als die Wolken aufrissen und atem­ beraubende Blicke in den Unteren und Oberen Vinschgau zuließen. martell hat ein observatorium

Beim Abstieg vom „Marteller Observatorium Suechbichl“ ka­ die Waldbergbauern stellten sich vor: frieda Kuenz mit evi, franz gamper, Sabine colin, eduard Stricker, men die ersten Wanderer ent­ marlene maschler, Valentin und annelies Spechtenhauser (von links) gegen, darunter Konzeptberater

6

DER VINSCHGER 28+29/12


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.