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PIC-Spiegel

Viele Ferkel – Das einzige Maß aller Dinge? Ferkelerzeuger und Schweinemäster haben derzeit mit einer besonders prekären Marktsituation zu kämpfen. Gerade in solchen Zeiten wird zwangsläufig über die Optimierung der biologischen Leistung diskutiert. Doch welche biologischen Parameter sind entscheidend? Welche Anforderungen stellen die nachgelagerten Partner der Ferkelerzeuger und Mäster an das ihnen angebotene Produkt?

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ie PIC-Spiegel-Redaktion hat mit den Verantwortlichen in den Vertriebsregionen der PIC gesprochen und um eine Bewertung der aktuellen Lage und weiteren Entwicklung gebeten. Lesen Sie im folgenden Beitrag die Einschätzungen der PIC-Regionalleiter für die Vertriebsregionen West und Ost sowie unserer Vertriebspartner in den Regionen Nord und Süd.

Ralf Selker, Leiter Hybridschweinevertrieb, VION Zucht- und Nutzvieh GmbH, Wunstorf

„Der Familienbetrieb hat noch Zukunft, er muss sich nur anpassen und die Messlatte hoch anlegen.“ Insbesondere in der Schweineproduktion gilt es, im Rahmen der Globalisierung den Standortnachteil Deutschland bei den Betriebsgrößen auszugleichen. Unsere Ferkel müssen gesünder werden, durch bessere Mastleistungen überzeugen, und die Partien müssen groß und einheitlich genug sein. Auch in den schweinedichten Regionen Deutschlands entwickelt sich der klassische Familienbetrieb: Statt 80 Sauen und 20 Kühe wie vor 10 Jahren bewirtschaftet er heute 350 Sauen im Mehr wochenrhythmus. So liefert dieser Betrieb alle 3 Wochen über 500 Ferkel und schafft es ganz alleine, einen 3 000er Maststall das ganze Jahr über zu füllen. Hierfür muss er seine Messlatte allerdings von vornherein hoch anlegen, denn bei 350 Sauen braucht er für 3 000 Mastplätze mindestens 25 verkaufte Ferkel! Die Zielsetzung in der Schweinezucht ist damit klar vorgegeben: Wir brauchen künftig mehr aufgezogene Ferkel. Die Genetik und die Gesundheit müssen stimmen. Der Landwirt selbst muss sich noch mehr spezialisieren, um ein Maximum an Leistung zu erzielen. Nebenkriegsschauplätze sind dabei tabu – dies ist bei erfolgreichen IndustriePIC · Die Gene des Erfolgs 8

unternehmen auch nicht anders. Bei allen Diskussionen um viele Ferkel dürfen wir jedoch den nachgelagerten Bereich nicht vergessen: Der Mäster braucht das Produkt mit den für ihn besten biologischen Leistungen, d. h. Futterverwertung, Zunahme, wenig Ausfälle und gute Fleischwerte, denn danach wird sein Schwein auch in Zukunft bezahlt. Dabei ist die Schweinemast am dichtesten dran am Verbraucher, und der verlangt bei steigendem Gesundheitsbewusstsein Qualität zum günstigen Preis! Schweinefleisch ist – und so wird es auch bleiben – in den Industrienationen kein Luxusgut und wird auch nicht als solches bezahlt. Der Landwirt, der dieses Produkt mit bester Qualität am günstigsten produziert, ist der Gewinner! Bei der PIC sprechen nicht erst die Verkäufer mit den Vermarktungsunternehmen, sondern bereits die Züchter. Die neuen Sauen- und Eberlinien sind Ergebnis dieser Gespräche. Die neuen Sauen werden den Ferkelerzeugern deutlich mehr verkaufte Ferkel bringen. Die stressresistenten Eber werden deutlich stabilere Schweine mit Top-Zunahmen und weiter verbesserter Fleischqualität erzeugen. Diese Kombination sowie die zunehmende Spezialisierung der Schweinehalter führen zur deutlichen Verbesserung der biologischen Leistungen und sind damit die richtige Antwort auf den verschärften Wettbewerb. Durch diesen kontinuierlichen Prozess der Leistungsoptimierung kann man in Zukunft auch im Familienbetrieb gewinnorientiert arbeiten.

Uwe Petersen, Regionalleiter West, PIC Deutschland GmbH, Schleswig

„Kraftvoll und zielgerichtet“ Nachhaltige Veränderungen in der Veredlungswirtschaft prägen das aktuelle Wirtschaftsjahr. Vor allem die dramatisch gestiegenen Futterkosten und in der Folge-

wirkung auch die Energie- und Flächenkosten beeinträchtigen die Wirtschaftslage in den Betrieben. Und, derzeit ist von der Kostenseite her noch keine Entspannung erkennbar. Und dennoch, die einzelbetriebliche Entwicklung geht weiter: Der Trend zu größeren und sehr großen Betriebseinheiten wird sich in unverminderter Geschwindigkeit fortsetzen. Auf der anderen Seite werden einzelne Betriebsleiter aber auch geplante bauliche Entwicklungsschritte umschreiben und dem Trend zum „quasi geschlossenen System“ folgen. Dies ist zweifellos erkennbar – vermehrt allerdings nicht wie früher auf einem Standort. Vielmehr planen wachstumswillige Betriebe die nächste Betriebsentwicklung vielfach auf einem zusätzlichen zweiten oder gar dritten – vielleicht auch weit entfernten – Standort, wo die Flächen- oder besser Gülleflächenkonkurrenz nicht so bedeutungsvoll ist. Unter hohem Kostendruck haben die Betriebsleiter neben kostenoptimierenden Maßnahmen mehr und mehr die Erlössituation und die Tiergesundheit vor Augen. Im Fokus der Ferkelerzeuger steht dabei nach wie vor in erster Linie die Anzahl aufgezogener Ferkel pro Sau und Jahr. Mit der Einführung der neuen Sauenprodukte hat die PIC diesem Anspruch in besonderem Maße Rechnung getragen. Die züchterischen Prämissen liegen eindeutig in einer hohen wurfbezogenen Leistung kombiniert mit der seit jeher bekannten hohen Wurffolge der PIC-Sau. Mehr verkaufte Ferkel pro Sau und Jahr sind das Ergebnis! Nach der Produkteinführung im vergangenen Herbst haben die ersten Sauen nun bereits in den Kundenbetrieben abgeferkelt und die Zukunft eingeläutet. Neben der Fruchtbarkeitsleistung gewinnt für alle Beteiligten die Tiergesundheit und Transparenz in tiermedizinischen Fragen an Bedeutung. Höchste Tiergesundheit in den Zuchtbetrieben verbunden mit einer proaktiven Informationsplattform schafft dauerhaftes Vertrauen zwischen Abnehmer und Lieferant. Mit den neuen PIC-Sauen im Markt und dem gleichzeitigen Bestreben zum Aufbau neuer topgesunder Produktionsbetriebe hat die PIC eine Produkt- und Produktionsplattform etabliert, die eine klare Positionierung im Markt mit einer hohen Nutzenerwartung für die Ferkelerzeuger verbindet. 1/2008


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