Myself februar 2017

Wir machen Frauen stark

FEBRUAR 2017

3,80 €

DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH SFR 6,90 SCHWEIZ

Wer will ich heute sein?

Die neuen InstantHaarfarben im Test

Green Chic Mode für ein gutes Gewissen

Diät?

Ich doch nicht!

Mehr Optimismus!

Was Lebenskünstler richtig machen

Atempause

So überlebt man den digitalen Wahnsinn

Wie viel Freundschaft verträgt der Job? Beziehung

„Ich habe meinen Mann verlassen – für eine Frau“

Schlank und gesund mit der Blue-Zones-Methode

Inhalt myself / Februar

22 Immer unterwegs: Liliana Cacopardo, Chefdesignerin

Wahres Leben 21 Genial sozial 22 „ … bin gleich wieder da“ Drei berufstätige Mütter über ihren Alltag als Job-Nomanden 28 Facebook’s First Lady Priscilla Chan, Ehefrau von Mark Zuckerberg 33 Wie konnte es nur so weit kommen?

Valentinstag 34 Philosophie für Faule Über das Leben nachdenken: Anregungen von klugen Frauen 38 Familienbande Gero von Boehm und seine Tochter Julia 42 Kultur-News

60 Wie werden wir in Zukunft shoppen? Eine Debatte

70 Ab in die Maske! Dann strahlt nicht nur die Haut

Mode 47 Cat-Eye-Brillen 48 Green Chic Mode für ein gutes Gewissen 58 Die Stilikonen 2017 Teil 1: Roberta Benteler, Online-ShopGründerin 60 Haben Sie noch Lust zu shoppen?

Eine Gesprächsrunde über die Zukunft des Einkaufens 66 Beim Style-Coach 67 Mode-News Verbindet Stern- mit Stilkunde: Earcuff von Ivyrevel, Seite 59

Denken & Fühlen

Schönheit 69 70

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90 Für Cowgirls: Tasche von La Contrie, Seite 59

100 Liebe unter Frauen: Warum sich viele erst spät outen

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Lippenstifte in Rosa Schichtarbeiter Die effektivsten Gesichtsmasken Wenn Hände sprechen Eine Liebeserklärung Hände hoch Handpflege-Stars mit Wahnsinnswirkstoffen Wer will ich heute sein?

4 Wochen, 4 Haarfarben: Instant-Colours im Test Die Silikon-Pionierin Eine Frau über ihre Implantat-OP in den 80er-Jahren Tatort: Badezimmer Ein Beauty-Comic mit den Produkt-Highlights des Jahres Mein digitaler Trainer Getestet: die Healthbox Birke rockt!

Wie eine Lettin mit Naturkosmetik erfolgreich wurde Beauty-News

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Intuitives Essen Aaaangst Woher kommt das Gefühl und wie wird man es wieder los?

Den Mann verlassen – für eine Frau Späte Coming-outs Die Histamin-Hysterie Was hinter der neuen Intoleranz-Welle steckt Mowgli macht’s möglich So überlebt man den digitalen Wahnsinn Einmischen, oder?

Mein Leben als Stiefmutter Und plötzlich war alles anders Kollegin oder Freundin?

Wie man mit Freundschaften im Job umgeht Psycho-News

Gut aufgelegt: „Supreme Moisture Mask“ von Nuori, Seite 74

foTos: loT Termann & fuenTes, mario vill anueva/Bl auBluT-ediTion.com, managemenT + arTisTs + syndicaTion, shuT TersTocK; sTill-lifes: sTudio condé nasT (1)

Titelthemen sind r o t markiert

TiTelfoTo: simon upTon/The arTisT group; foTos: silvio Knezevic, wing Ta, franK Bauer; sTill-lifes: ico By ora iTo/cassina/conTempory collecTion (1); illusTraTion: yvonne Kuschel

116 So schmeckt Costa Rica: Tamales mit Mais und Huhn

134 Der ideale Rahmen: Wohnen mit Kunst

Genießen

Zuhause

115 Küche im Kino 116 Diät? Ich doch nicht!

Schlank, fit, vital: die „Blue Zones“-Methode 126 Food-News

133 Kreative Kinder 134 Das bleibt hängen!

Wie man Bilder clever arrangiert 139 Zuhause-News

Retro de Luxe: die Instantkamera „Sofort“ von Leica, Seite 152

142 Das Tor zum Glück: „Babylonstoren“, Südafrika

158 Pffft! York Pijahn will ein neues Parfum kaufen

Entdecken 141 Reiseziele 2017 142 Tour de Natur Südafrika, das Paradies für Pflanzenfans 152 Entdecken-News

Standards 7 8 9 10 11 18 156 157 158

Backstage Impressum myself.de Horoskop Best of Februar Bild des Monats Leserbriefe Vorschau 100 Zeilen Liebe York Pijahn über Frauenparfums

Platz da! Stuhl „Ico“ bringt Schwung ins Esszimmer. Von Cassina, Seite 139

TITELFoTo Lara Worthington ist neben ihrer Arbeit als Model auch Gründerin der Make-up-Linie The Base by Lara Bingle (thebase.me). Die Australierin trägt ein Lederkleid mit Spitzenbesatz von Christian Dior. ◗ Make-up: Lara wurde mit Produkten von Dior geschminkt. Teint: „Dior Prestige Le Nectar de Teint“; „Diorific Splendor Illuminating Pressed Powder“; „Diorblush Splendor“.

Augen: „5 Couleurs Splendor Eyeshadow Palette Precious Embroidery“; „Diorshow Iconic Overcurl Mascara“ in „Over Black“. Lippen: „Diorific Mat Lipstick“ in „Splendor“. Duft: „J’Adore“.

Editorial

Willkommen!

Fotos: sima Dehgani (1), haare & make-up: georgios tsiogkas/Ballsaal agency mit proDukten von sisley (make-up) unD kevin murphy (haare)

T

chefredakteurin sabine hofmann

atsächlich war 2016 kein leichtes Jahr.

Aber deswegen gleich hysterisch werden?

Nein. Lieber wieder miteinander ins Gespräch kommen, reden, mehr zuhören, nachdenken, sich nicht gegenseitig bekämpfen. Ist doch schade, dass die härteste Kritik an Frauen immer noch oft von Frauen kommt. Das bestätigen die berufstätigen Mütter, die wir ab Seite 22 vorstellen. Sie sind in der ganzen Welt unterwegs, bemühen sich, den Spagat zwischen fürsorglicher Mutter und JobJetsetterin irgendwie hinzukriegen, und hören dann Sätze wie „Wozu hast du Kinder, wenn du sie nie siehst?“. Ich bin für mehr leben und leben lassen, mehr Wertschätzung für sich selbst – und für andere. Was Sie von uns in diesem Jahr erwarten können?

Haltung, Stil, Lebenslust. Herzlich,

Backstage L. A. Confidential Unsere Autorin Christine Kruttschnitt hat von Los Angeles aus das Silicon Valley gut im Blick. Ob ihr „Mrs. Facebook“ Priscilla Chan gefällt? Lesen Sie in ihrem fabelhaften Porträt. Ab Seite 28.

Familientreffen An Thanksgiving explodierten noch die Auflaufformen im Ofen, tags darauf luden Stylistin Julia von Boehm (r.) und ihr Vater Gero, Publizist, unsere Kollegin Sarah-Maria Deckert (Mitte) in ihr New Yorker Apartment zum Gespräch. Es ging um große Egos, Prominente und Stil. Ab Seite 40.

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Relax In diesem Friseurstuhl schrieb Frank Behrendt, tiefenentspannter Manager, seine zehn legendären Tipps für einen lockeren Berufsalltag. Auf Seite 106 macht er sich diesmal Gedanken über den Feierabend. Ganz entspannt natürlich.

myself erscheint monatlich in der Condé Nast Verlag GmbH, Karlstraße 23, 80333 München, Tel. 089 381040, Fax 089 38104230, E-Mail: info@myself.de Chefredakteurin: DR. SABINE HOFMANN

VERTRIEB EINZELVERKAUF CNM Zeitschriftenvertriebs GmbH, Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim Abonnement-betReUUnG Deutschland und Ausland ohne Schweiz: myself-Leserservice, Postfach 290, D-77649 Offenburg, Tel. 0781 6394522, Fax 0781 6394551, E-Mail: abo@myself.de, Preis für Jahresabonnement (12 Ausgaben): 42 Euro (D+AUT), restliches Ausland auf Anfrage.

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Für weitere Fragen: Tel. 01806 012906 (0,20 Euro pro Anruf aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk max. 0,60 Euro pro Anruf. Abweichende Preise aus dem Ausland möglich (Montag bis Freitag 8 bis 20 Uhr).

Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt: DR. SABINE HOFMANN Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13 vom 1.1.2017. Alle Rechte vorbehalten. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme gesetzlich zugelassener Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar. Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. ISSN-NR. 1862-4588. Fortsetzung S. 156.

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Seit August bei Condé Nast: Matthias Böhler, Advertising Manager Herzlich willkommen!

Schon eingelebt?

Klar, meine Tee- und Schokoladenvorräte habe ich schon verstaut.

Ihr Daily Business?

Die Wünsche der Anzeigenkunden. Manchmal kann ich sie erfüllen, manchmal leider nicht.

Bedeutet?

Ich prüfe, ob die Anfragen umsetzbar sind, sprich in welchem Ressort die Anzeigen stehen.

Gibt es da Besonderheiten?

Bei eingeklebten Produktproben habe ich keinen großen Spielraum. Die müssen an bestimmten Stellen platziert sein, damit die Heftbindung hält – sonst würden die Seiten auseinanderflattern.

Ihr Fazit nach sechs Monaten?

Starkes Magazin, nette Kollegen – hier bleibe ich!

INTERVIEWS: ALEXANDRA PASI

Die Modechefin studiert gerade neben ihrem Job Wie funktioniert das?

Es ist eine Art Fernstudium – innerhalb von sechs Monaten bin ich insgesamt vier Wochen in Amsterdam. Dort ist die THNK School, an der ich das Programm „Creative Leadership“ absolviere.

Klingt ja spannend!

Was lernt man da?

Verschiedene Kreativtechniken. Wir analysieren Probleme in Politik oder Wirtschaft und erarbeiten gemeinsam unkonventionelle Lösungswege. Zusätzlich gibt es Einzelcoachings – so kann ich mich und meine Ideen weiterentwickeln, das macht Spaß.

Das Beste am Kurs?

Die internationale Mischung. Ich lerne viele Leute aus unterschiedlichen Branchen und Ländern kennen.

Was ist mit Prüfungen?

Gibt es nicht. Was zählt, sind Kreativität und Teamwork!

Stellv. Chefredakteurin: NATASCHA ZEL JKO Art Director: MICHAEL MOSER Managing Editor: SYLVIE WALLECAN Mode: JULIA ZIRPEL (Ltg.), THERESA PICHLER (stellv. Ltg.), RICARDA GALLMANN (Ass.), ANNA-MARIA VRANJKOVIC (Prakt.)

Schönheit: YVONNE BEEG (Ltg.), PETRA HARMS (Editor-at-Large), ALEXANDRA PASI (Trainee) Wahres Leben: SARAH-MARIA DECKERT (Ltg.) Denken & Fühlen: KATHARINA RIEGER (Ltg.) Genießen: N.N. Zuhause und Entdecken: CORNELIA HAFF (Ltg.) Bildredaktion: NINA BANNEYER (Ltg.), CAROLINE CAESAR (stellv. Ltg.), PIA WERMUTH Grafik: KARINA FINK (stellv. Art Director), ENITE HOFFMANN, BARBARA ESCHLWECH (dtp) Schlussredaktion: SIMONE WABER Assistenz und Leserservice: TANJA KRAUSE myself.de: RAPHAELA SPIRYDOWICZ (Prakt.)

Mitarbeit: ALEXANDRA BERGER (Textchef), ANGELA KREIMEIER (Schlussred.), MARILYS MERKLE (Requisite), TANJA MESSNER (Beauty), MARIE-LUIS UIBEL (Mode) Syndication: syndication@condenast.de Büro Mailand: PAOLA DÖRPINGHAUS Büro Paris: EMINE YILDIZ Büro New York: CHRISTINA SCHUHBECK

digital

Best of „Body Balance“ und eine Liste mit den besten doofen Sätzen, die wir 2017 nicht mehr hören wollen leserbriefe@myself.de

@myself_Germany

myself Germany

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TWITTER-POETEN Julia Singlesias @JuliaSinglesias Wenn ihr im Supermarkt die Wahl habt zwischen dem Tee „Innere Ruhe“, „Seelen-Harmonie“ und „Winterwonne“ – welchen Rotwein kauf ihr dann?

B BA& G NKIN R

Katja Berlin @katjaberlin Natürlich setzen sich ohne Quote immer die fähigsten Menschen durch, daher gibt es kaum perfektere Wesen als Chefs zum Beispiel. müde.- @Penderich Ich glaube nach wie vor, dass Niederländisch eigentlich aus Spaß entstanden ist, dann aber so lustg war, dass man die Sprache behalten hat.

Rebel @rebel_berlin Wenn Frauen „den ganzen Tag noch nichts gegessen haben“, haben sie gegessen: - Bif - Obstquark - Mozzarella-Stcks - eine Packung Yogurete Die Mim @kulturbolschewi Es wird Winter. Der Nordeuropäer zieht sich ins Internet zurück. johanna von @orrleans „Keine Müdigkeit vortäuschen.“ „Die ist echt.“

Fotos: al astair hendy (1)

Starnightmelody @Starnightmelody Ich bin ein Liebewesen.

Unique! @_ProfP Yoga ist toll! Ich komme jetzt viel weiter in den Kühlschrank rein.

10 Jahre „Body Balance“ Fit und schlank ins neue Jahr: Die besten B & BRezepte (z. B. diesen Rübchenauflauf) finden Sie auf myself.de.

Und sonst so?

Sätze, die wir nicht mehr hören wollen Das wird man doch noch sagen dürfen? Nein, bitte nicht.

Schluss mit Plattitüden, Floskeln und dem sinnlosen Rumgeblubber.

Zum Beispiel: Ich bin ja schon so spirituell ...

Wir sind gut aufgestellt.

Sind die Chips glutenfrei?

Am Ende des Tages …

FreudigarscherregtTM @sanitario_ Ihr müsst jetzt stark sein, aber irgendwann müsst ihr es erfahren: Den DHL-Mann gibt es gar nicht.

Man muss sich mal wieder bewusst machen, dass …

Man müsste öfter ins Theater.

Das komplette Listicle finden Sie zeitnah (zeitnah, auch so eine Floskel!

Bitte streichen) … also finden Sie ab jetzt online unter myself.de.

Horoskop Da sind ein paar Steine im Weg, kleine Hürden und Konkurrenten. Ach, alles halb so wild. Ihre Aussichten für Februar von Astrologin Edda Costantini Fische . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20.2.–20.3.

Jungfrau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24.8.–23.9.

„Vorsicht, zerbrechlich!“ steht auf dem Päckchen, das Ihnen der Kosmos schickt. Bedeutet: Nicht jedem alles erzählen. Mehr loben als kritisieren. Und Konfrontationen vermeiden. Klingt anstrengend, aber das Paket enthält auch eine Überraschung: neue Power und die Chance auf Veränderungen.

Irrtum, es gibt keine Norm dafür, wie ein Paar glücklich wird. Allerdings gibt es eine sichere Methode, unglücklich zu werden, und die wäre: sich an Normen zu orientieren. Machen Sie anderen also klar, dass Sie auf Beziehungstipps verzichten können.

Saturn stärkt Ihre Entschlossenheit.

Widder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21.3.–20.4.

Waage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24.9.–23.10.

Ehrgeiz trifft auf Phlegma. Sie wissen, wie man Dinge schnell und smart regelt, während die anderen herumsandeln. Das nervt natürlich gewaltig – und kostet Kraft. Was für ein Glück, dass Sie davon reichlich haben und dass Ihr Liebesleben gerade einiges an Ablenkung bietet.

Jupiter knipst Ihr Charisma an und verleiht Ihnen magnetische vibes. Job, Familie, alles wirkt so mühelos bei Ihnen. Der Trick: Sie haben sich ein fabelhaftes Netzwerk an Helfern aufgebaut. Und die haben jetzt ein dickes Dankeschön verdient.

Skorpion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24.10.–22.11.

Warum so still und geheimnisvoll?

Sie brüten über einer Idee, die noch nicht spruchreif ist. Jetzt bloß nichts überstürzen. Lassen Sie den Dingen ihren Lauf, der Rest ist Lächeln und Schweigen. Das wirkt übrigens extrem anziehend auf Männer.

Zwillinge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21.5.–21.6.

Sie sprudeln vor Elan, guter Laune, Ideen und Freiheitsdrang. Jupiter heizt Ihren Enthusiasmus auch noch an.

Sie können die Welt retten, im Karneval durchfeiern und alte Denkmuster loswerden, um sich selbst näherzukommen. Ihre grenzenlose Energie reicht für alles.

Wassermann

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21.1.–19.2

Ihr Talent, Details und Befindlichkeiten nonchalant zu übersehen, lässt Sie zuweilen etwas entrückt wirken. Macht nichts.

Venus fügt zusammen, was zusammengehört: Sie und Ihre Geschwister – besonders, wenn es geknirscht haben sollte. Sie und einen dynamischen Macher, der das tut, worüber Sie nur nachdenken. Sie und … na, da wird Ihnen schon was einfallen.

Och nö, kaum haben Sie es sich auf der Couch bequem gemacht, bollert ein ganzer Trupp Planeten an Ihre Tür.

Uranus so: „Hey, wo bleibt die Kreativität im Job?“ Mars und Pluto: „Da stänkert einer herum, wehr dich!“ Einzig Venus versteht Sie und steckt Ihnen ein paar Wellness-Gutscheine zu.

Schütze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23.11.–21.12.

Platz da! Venus, Mars und Uranus räumen in Ihrer Seele auf – weg mit Liebeskummer, Antriebs- und Ideenlosigkeit. So! Jetzt ist endlich Platz für den Flirt mit einem attraktiven Mann.

Beim Sport bringen Sie ihre Sparringspartner ins Schwitzen und Ihre Chefin schätzt Ihre genialen Ideen. Respekt!

Krebs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22.6.–22.7.

Löwe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23.7.–23.8.

Steinbock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22.12.–20.1.

Ohne Hürden kein Happy End. Während der Mann versucht, sich durch die Dornenhecke Ihrer Launen zu kämpfen, machen Sie im Job ein paar Erfolge klar. Dabei ist Ihnen ein Konkurrent auf den Fersen, aber nur kurz. Was Sie ihm voraushaben: das richtige Gespür dafür, ob alles auch stimmig ist.

Gute Gespräche und eine Zufallsbekanntschaft versetzen Sie in Aufbruchstimmung. Furchtlos wagen Sie sich an die ganz großen Themen: eine Weltreise, einen Job im Ausland oder ein Haus im Grünen. Was dahintersteckt? Ihre heftige Abneigung gegen jede Form von Begrenzung.

Im Job hält man Sie für eine Lichtgestalt, die durch Handauflegen Probleme löst. Ihre Familie verwechselt Sie mit einem Hotel inklusive SterneRestaurant und Zimmerservice.

Männer glauben, Sie wären ein erotisches Perpetuum mobile. Wie konnte das nur passieren?

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FEBRUAR 2017

ILLUSTRATION: SERGE BLOCH

Stier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21.4.–20.5.

Das Beste im Februar

FOTO: ANGELIKA RÖDER/STUDIO CONDÉ NAST; ST YLING: KARINA FINK

Schlechte Laune? Verduftet sofort auf den nächsten Seiten, versprochen. Die Lieblinge der myself-Redaktion

AN DIE WÄSCHE Diese hübschen Duf-Sachets bringen frischen Wind in den Schrank. Mein Favorit: Reismilch mit Kirschblüte. Von Rituals, 2er-Set 15 Euro.

Yvonne Beeg FEBRUAR 2017

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ABHÄNGEN

FLUGSCHAU Mein neuer Schwarm: Die Keramikvögel des Österreichers Thomas Poganitsch sind Deko und Wandhaken.

Vier Stück 60 Euro.

Cornelia Haf

Lieblinge

Was für eine atemberaubende Deckenleuchte! „Limbo Trapeze“ mit handgefertgter Akrobatenfgur. Von Kenneth Cobonpue, 2860 Euro.

Yvonne Beeg

GOLD GEGEN GRAU FOTO: SAMMLUNG JOCHEN RAISS; still-lifes: studio condé nast (1)

Ich mag Berlin, aber im Januar erträgt man es nur mit einer Apfelsaf-­ Wodka-Mischung, die erwärmt wird.

Von berlinerwinter. com, ab 7 Euro.

Sabine Hofmann

ASTREIN LAST MINUTE Seit Jahren möchte ich einen Leo-Mantel.

Vielleicht bekomme ich diesen jetzt im Sale! Von Marc Cain über Breuninger.

Julia Zirpel

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Wenn ich mir die gut gelaunten Frauen (siehe oben) in dem Bildband „Women in Trees“ ansehe, will ich auch auf Bäume kletern! Hatje Cantz, 15 Euro.

Nina Banneyer

SCHÖNER BECHERN Die Keramikbecher von Sarah Lavoine animieren zum Trinken. Natürlich Tee, was denn sonst? Je 18 Euro.

Petra Harms FEBRUAR 2017

MEHR FARBE Dieses neue BeautyDuo­ist praktsch.

Der „Babydoll Kiss & Blush Duo Stck“ bringt Farbe auf Lippen und Wangen. Von Yves Saint Laurent, 30 Euro.

Alexandra Pasi

Lieblinge KUSSFEST Einfach zum Knutschen, diese Keramikteller! Über clouds9000.com, je 36 Euro.

Nina Banneyer

Hula-loop Eigentlich mag ich Ecken und Kanten, aber bei Ohr-­ ringen geht’s schon mal rund.

Von Studio Mason, 280 Euro.

Ricarda Gallmann

IN DER TASCHE

Burger-BiBel LADY IN RED Die Zeit schreibt, was die südafrikanische Sopranistn Prety Yende (Foto) singt, klinge „faumenfederleicht“.

Stmmt. CD „A Journey“, Sony Classical, 13 Euro.

Sabine Hofmann

Mitags essen wir bei „Hans im Glück“, abends blätern wir im „Burger Unser“, dem aufregendsten Kochbuch für Fleischliebhaber.

Callwey, 39,95 Euro.

Natascha Zeljko FEBRUAR 2017

still-lifes: studio condé nast (1)

sitz-ecke Für New Yorks pyramidenförmigen Wolkenkratzer VIA 57 West entworfen, machen sich aber auch hierzulande gut: Sessel­„VIA57“ von Fritz Hansen. Ab 2035 Euro.

Cornelia Haf

„B-Loved“ – der Name ist Programm. Diese Mini-­ Bag­aus Kalbsleder muss man einfach lieben …

Von Bally, 1395 Euro Theresa Pichler

Lieblinge HÄNGEpartie Kann nix, außer hübsch aussehen: DekoObjekt­mit Seidenfädenquaste im Betonschirm.

Wie lässig ist das denn?

Von Slash Objects, 82 Euro.

Petra Harms

AFFENSTARK Gibt wieder Power, auch beim SchreibtschMarathon: Energieriegel „Chimpanzee“ über boutquevegan.com, je 2 Euro.

Nina Banneyer

Zu en* inn gew

GROSSE NUMMER

gespräcHsstoff „Alexander McQueen – Unseen“ zeigt erstmals Robert Fairers Backstage-Fotos (oben Kate Moss) der opernhaf inszenierten Shows. Schirmer/Mosel, 49,80 Euro.

Cornelia Haf

scHiller(nd) Vorsatz für 2017: Mehr Poesie im Alltag!

Diese Buchstabengirlande könnte helfen. Über pappsalon.com, 13 Euro.

Enite Hofmann

AB IN DIE MASKE Der lackierte Holzspiegel von Sans Parapluie verwandelt ein langweiliges deutsches Bad in einen Showroom.

Cornelia Haf *Senden Sie unter dem Stichwort „Liebling im Februar“ bis 19. Januar 2017 eine Mail an liebling@myself.de. Viel Glück!

FOTO: ROBERT FAIRER/COURTESY SCHIRMER/MOSEL; still-lifes: studio condé nast (3)

Der neue Duf „001“ von Loewe mit Sandelholz und Vanille riecht herrlich extravagant, 70 Euro.

Yvonne Beeg

Mein Hirn!

Mist! Termin vergessen? Den Herd angelassen? Dieses Foto eines Erdmännchens gehört zu den Gewinnern der „Comedy Wildlife Photography Awards 2015“.

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februar 2017

foto: CoMedy Wildlife PHotograPHy aWards 2015/yuzuru Masuda

Einen Moment fĂźr

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Wahres Leben

Genial sozial Hanna Charlote Erhorn und Constanze Klotz und ihr ganz besonderes Start-up

FOTO: FEMTASTICS

Wenn Upcycling auf Quarterarbeit und modernes Design trif: Hanna Charlote Erhorn (l.), 38, und Constanze Klotz, 39, gründeten vor drei Jahren Bridge & Tunnel. Moto des Unternehmens: „We design society.“ In ihrer kleinen Manufaktur in Hamburg-Wilmersdorf arbeiten sie mit Textlien, die normalerweise auf dem Müll landen würden. Aus post-consumer waste werden dann Taschen, Teppiche und Sitzmöbel (siehe Bild), gefertgt von einer Handvoll Mitarbeitern, die auf dem normalen Arbeitsmarkt eher schlechte Chancen häten: Frauen mit Migratonshintergrund und Langzeitarbeitslose.

Für ihr empathisches Engagement wurden die beiden Unternehmerinnen jetzt mit dem #digitalfemaleleader Award ausgezeichnet (siehe S. 154).

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Wahres Leben

„ … bin gleich wieder da“ Berufstätige Mütter, die ständig unterwegs sind – kann das überhaupt funktionieren? ◗ Text Julia Meyer-Hermann

Mailand. Paris.

Pirmasens

D

ie Lage von Pirmasens ist durchaus praktisch für Liliana Cacopardo. Die 39-Jährige ist seit zwei Jahren Chefdesignerin von Peter Kaiser, dem Schuhhersteller mit Firmensitz in der rheinland-pfälzischen Kleinstadt an der französischen Grenze. Für das Unternehmen reist die gebürtige Hamburgerin regelmäßig in Modemetropolen, sichtet neue Materialien, trifft sich mit Lederlieferanten und lässt sich von Trends inspirieren, die sie in den Straßen sieht. Etwa zehnmal im Monat bricht sie dafür auf, manchmal nur für einen Tag, manchmal für die ganze Woche.

Die schmale Frau mit dem vollgepackten Terminkalender, die zuvor als rechte Hand von Domenico Dolce bei Dolce & Gabbana arbeitete, liebt ihren Job als

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Reisebegleiter: das Moodbook für Materialmuster, Skizzen, Ideen.

Foto: Lot termann & Fuentes; Haare & make-up: raia petkov

Sammelt Inspiratonen und Flugmeilen: Liliana Cacopardo, Chefdesignerin bei einem Schuhhersteller.

Designerin. Genauso wie den als Mutter von zwei Kindern, 6 und 9. „Früher war das einfacher, da konnte ich die Kleinen einfach mitnehmen ins Büro und auf Reisen“, erzählt Liliana Cacopardo. Heute geht das nicht mehr, sie müssen zur Schule, in den Sportverein, zum Musikunterricht. Ein organisatorisches Großprojekt, das nur deshalb gelingt, weil ihr Ehemann als Freiberufler seine Arbeit flexibel einteilen kann. Zur Not kommt die Großmutter aus Hamburg oder Freunde helfen aus.

Auf der ganzen Welt unterwegs: Innenarchitektn Andrea Harre.

… und zwischendurch immer wieder SMS Den Überblick behält Liliana Cacopardo trotzdem. Zwischen Meetings verschickt sie ständig SMS („Sportsachen mitnehmen“, „Kindergeburtstag am Nachmittag“), aber auch einfach Nachrichten, die ihrer Familie signalisieren sollen: In Gedanken bin ich bei euch.

Oft verzichtet sie auf die Übernachtung im Hotel und nimmt den letzten Flieger nach Hause, um wenigstens zum gemeinsamen Frühstück da zu sein. Ja, manchmal sei sie müde, sagt Liliana Cacopardo. Der Spagat zwischen fürsorglicher Mutter und Karriere-Jetsetterin nagt an den Reserven. Aber noch, meint sie, reiche die Energie.

anti-stress-tipps ◗ Ein mit den wichtigsten Dingen fertig gepackter Koffer, den man vor einer Reise nur noch um die Kleidung ergänzen muss. Das spart Zeit und man vergisst nie Dinge wie Puder, Wimperntusche oder Kleiderbürste. ◗ Die Zeit im Flieger nutzen, um Nachrichten und Mails an Freunde und Familie zu schreiben, die man nach der Landung sofort losschickt. ◗ Am Wochenende Anrufe einplanen, etwa bei der Großmutter, die man über soziale Medien nicht erreicht.

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Von Berlin nach China

I

m Handgepäck hat Andrea Harre immer Gummistiefel und eine wetterfeste Jacke. Für die Innenarchitektin geht es von der Landebahn meist direkt zum Meeting und anschließend auf die Baustelle. Da wären High Heels und Blazer nichts, sagt die 47-Jährige. Von Berufs wegen reicht ihr Pragmatismus bis in die blonden Haarspitzen. Seit über 20 Jahren plant und gestaltet die mehrfach ausgezeichnete Interior-Designerin Hotels, Geschäfte, Büros. Einige ihrer Kunden sitzen in Deutschland. Für einen anderen flog sie kürzlich nach China, um dort ein gigantisches Schulungszentrum zu realisieren. „Das ist anstrengend, aber ich brauche das“, erklärt Andrea Harre. Die Schwierigkeit besteht für sie auch nicht darin, die eigene Work-Life-Balance im Griff zu haben. Die eigentliche Herausforderung ist für die Single-Frau, ihre beiden Söhne, sieben und 14 Jahre alt, quasi nebenbei zu erziehen.

Kommentare wie „Das kann doch nicht funktionieren“ kennt Andrea Harre natürlich – und widerlegt sie beharrlich. Ein Nine-to-five-Job in ihrer Heimatstadt Berlin käme für sie nicht infrage. Sie ist überzeugt, eine abwesende Mutter, die in ihrer Arbeit aufgeht, ist besser als eine, die zwar ständig zu Hause, aber unglücklich ist.

Wenn die Vielfliegerin sich mehrmals im Monat mit ihren Gummistiefeln aufmacht, hilft ein gut eingespieltes Betreuungssystem, dass der Alltag der Kinder reibungslos klappt: Zwei Väter, drei Großeltern und einige enge Freunde kümmern sich um die Söhne. „Meine Jungs fühlen sich wohl in diesem Patchwork-System“, sagt Andrea Harre, „sie kennen es nicht anders.“ Auch sie selbst habe so ihre Flexibilität trainiert, schließlich handhabt jeder ihrer Unterstützer den Alltag anders, als sie es vielleicht tun würde. Allerdings, gesteht sie, „so ein Leben funktioniert nur, wenn man nicht kleinkariert ist“.

februar 2017

„So ein Leben funktioniert nur, wenn man nicht kleinkariert ist“

fotos: anna rose; arabel deCker/blossoM ManageMent

anti-stresstipps ◗ Während man aufs Boarding wartet, nicht arbeiten. Lieber entspannt durch die Buchläden am Flughafen bummeln. So viel Zeit muss sein. ◗ Im Flieger den Laptop im Handgepäck verstauen und die Zeit zum Nachdenken nutzen. ◗ Zu Hause auch mal fünfe gerade sein lassen.

Selbst wenn es anders läuft als gewünscht.

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Interview

sehen, gibt es Wichtigeres als den Staub rei Tage Shanghai, weiter nach unterm Sofa.“ Singapur, dann Mexiko City Tochter Ronja freut sich meistens lautund Bangalore. Wenn Nora stark, wenn ihre Mutter heimkommt.

Schneider von ihren Einsätzen erzählt, Manchmal ignoriert sie sie aber auch fragt man sich, wie man dieses Pensum bewusst. „Das tut weh“, gesteht die Maschafft, ohne umzukippen. Die 33-Jäh- nagerin. Die Zeit, die ihr für Ronja fehlt, rige ist Consulting Manager bei einer der versucht sie mit viel Vorlesen, Spielen weltweit größten Technologieberatun- und Singen an den Wochenenden ausgen und erklärt ihren Klienten, wie sie zugleichen. Unterwegs hält sie über den digitalen Wandel zu ihrem Vorteil Skype Kontakt und ist so beispielsweise nutzen. Dafür verlässt sie jeden Montag- beim Abendessen dabei. Wie lange sie morgen ihre eineinhalbjährige Tochter noch so weitermachen will, kann sie und ihren Mann, wenn es noch dunkel nicht genau sagen. „In zwei Jahren wird ist. „Donnerstagabend komme ich zu- mein Mann sein Studium beenden“, sagt rück“, sagt Nora Schneider, aber da sei Nora Schneider, „dann müssen wir neu die Kleine schon im Bett. Der Abschied überlegen, was für uns sinnvoll ist.“ falle jedes Mal schwer, die Sehnsucht nach ihrer Familie begleite sie auf den Langstreckenflügen. Doch wenn sie ◗ Im Terminkalender feste beim Kunden ankommt, fesselt sie der Gesprächstermine für die Familie reserJob – dann ist sie voll konzentriert bei vieren. Die sollten unantastbar sein der Sache. und von der Firma akzeptiert werden. ◗ Ein Schrittzähler zeigt, ob man sich Ehemann Stephan managt den Alltag, neben all den Meetings und der bringt die Tochter zur Krippe, auf den Spielplatz oder wiegt sie in den Schlaf. Zeit im Flieger auch genug bewegt – oder ob man nach der Arbeit vielleicht Der Bundeswehrsoldat nutzt seine Elnoch einen Spaziergang machen sollte. ternzeit, um sein Lehramtsstudium ab◗ Ein Kopfkissenspray mit einem zuschließen. „Eine Win-win-Situation“ vertrauten Duft lässt die Hotelbettnennt die Job-Nomadin das. Noch wähwäsche nicht so fremd rend der Schwangerschaft hat ihr jetziger riechen und man schläft besser ein.

Arbeitgeber die BetriebswirFür Nora tin abgeworben, sechs MonaSchneider te nach der Geburt stieg sie startet die wieder Vollzeit ein. Es sei ihr Woche mit Traumjob. Sie habe sich vor- dem Weg zum her gut überlegt, ob sie mit Flughafen. den Strapazen umgehen könne, sagt sie. Was sie vorher nicht oder nicht richtig einschätzen konnte, war die Belastung für die Familie. Dass sie mit ihrem Mann seit elf Jahren zusammen ist, hat ihnen vermutlich größere Krisen erspart: „Wir sind ein eingespieltes Team.“ Trotzdem gab es anfangs Streit, über die Unordnung zu Hause zum Beispiel. Inzwischen hält sie sich zurück, denn sie hat kapiert: „Wenn wir uns

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Anti-Stress-Tipps

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Vertraut dem Partner! in Deutschland gibt es 17 millionen Berufspendler. Job-Coach Daniela sauermann weiß, worauf vielreisende achten müssen Sind wir für diese extreme Form des mobilen Arbeitslebens überhaupt gemacht?

Die Belastung wird von jedem anders erlebt. Es macht einen wesentlichen Unterschied, ob man freiwillig pendelt oder nicht. Wer schon immer von so einem Job geträumt hat, erkennt vielleicht zunächst gar nicht, wie anstrengend er ist.

Wie bewältgt man den Stress, den das Reisen mit sich bringt?

Mit Achtsamkeit. Dahinter steckt mehr als nur ein Modewort. Viele Job-Nomaden sind leistungsorientiert und stellen die Pflichterfüllung über eigene Bedürfnisse. Die Gefahr, psychosomatisch zu erkranken, ist dadurch erhöht, genauso wie die einer emotionalen Erschöpfung.

Wer viel unterwegs ist, hat wenig Zeit für Familie und Freunde. Macht das einsam?

Nicht unbedingt. Trotzdem fühlt man sich häufig allein. Soziale Medien können da nur bedingt helfen. Hinzu kommt die Angst, den Anschluss zu verlieren, denn Vielreisende sind am Wochenende oft zu müde, um sich zu verabreden.

Wie kann man gegensteuern?

Indem man seinen Freunden sagt, dass sie einem wichtig sind und man sich auf ein Treffen freut, sobald man Zeit und Kraft hat. Das gilt auch für den Partner.

Erleben Frauen dieses Arbeitsmodell anders als Männer?

Sie müssen sich eher rechtfertigen. Sie bekommen oft zu hören: Wofür hast du Kinder, wenn du sie nicht siehst?

Zeigt sich das auch an anderer Stelle?

Frauen werden im Familienalltag durch den Partner oft weniger entlastet als umgekehrt. Das liegt auch daran, dass sie zu perfektionistisch sind und selbst aus der Ferne alles organisieren und kontrollieren wollen. Denen rate ich zu mehr Gelassenheit und Vertrauen in den Partner.

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Foto: FLorian Generotzky

15 Länder in 15 Wochen

Wahres Leben

Facebook’s First Lady Noch nie war Mark Zuckerberg so stark unter Beschuss.

Gerade jetzt braucht er eine kluge, starke Frau an seiner Seite – wie Priscilla Chan

◗ Text Christine Kruttschnitt

FOTO: GET T Y IMAGES

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um Glück hat ihr Mann Facebook erfunden. So erfährt man über die derzeit geheimnisvollste Wohltäterin der Welt immerhin ein paar nette Kleinigkeiten, über die sie bei ihren spärlichen öffentlichen Auftritten nie reden würde. Dass sie griechischen Joghurt mag, zum Beispiel, und dass ihr Bill Gates „gefällt“. Ihre LikeHäkchen hat sie außerdem gesetzt bei Harry Potter, Beyoncé, Rafael Nadal und ausgerechnet beim biederen Honda Fit. Hätte ihr Mann nicht Facebook erfunden, würde man statt Fotos von Begegnungen mit Papst Franziskus und Barack Obama auf ihrer Facebook-Seite eher Schnappschüsse vom letzten Grillfest mit gänzlich unprominenten Gesichtern sehen. Priscilla Chan wäre nicht die First Lady of Facebook, wie sie die Presse nennt, sondern eine sympathische Grundschullehrerin und Kinderärztin aus Kalifornien, die es aus kleinen Verhältnissen nach oben geschafft hat und nun davon träumt, Kindern aus ähnlich unterprivilegierten Familien die gleichen Chan-

Eltern arm, Tochter mächtg: Die Eltern von Priscilla Chan waren Boatpeople aus Vietnam.

Die 31-Jährige war die Erste ihrer Familie, die eine Uni besucht hat.

cen zu geben. Sehr wahrscheinlich hätte die blitzgescheite Tochter chinesischer Einwanderer auch jenseits des Rampenlichts die gleichen Ziele im Leben. Die 31-Jährige will nichts Geringeres als das amerikanische Schul- und Gesundheitssystem revolutionieren.

Mehr als fünfzig Milliarden Dollar werden Priscilla Chan und Mark Zuckerberg im Lauf ihres Lebens in einen Trust speisen, der unter anderem die Erstellung eines menschlichen Zell-Atlas und die Eindämmung sämtlicher Krankheiten zum Programm hat. Die Chan Zuckerberg Initiative ist das jüngste und eindrucksvollste Beispiel von amerikanischem Philantrokapitalismus: So nennen Wirtschaftler das Phänomen, wenn Superreiche eigene Charity-Unternehmen gründen.

CZI will sich neben medizinischer Grundlagenforschung „dem Fortschritt der Menschheit und der Förderung von Chancengleichheit“ widmen. Dieses Thema ist in letzter Zeit etwas aus dem Fokus gerückt – und wird von der heftigen öffentlichen Debatte über die Verantwortung des Unternehmens überlagert. Facebook wird die massenhafte Verbreitung von Fake News und mangelnde Transpa-

vor gut einem Jahr ihre Initiative vor.

Priscilla und Mark sitzen auf einem Sofa und schwärmen davon, dass schon Ende dieses Jahrhunderts die Menschheit von Aids und dem Zika-Virus befreit sein könnte. In dem Video ist Priscilla noch hochschwanger und der werdende Vater ein plapperndes Nervenbündel. Töchterchen Maxima wird kurz darauf, im Dezember 2015, geboren. Ihr Kind und überhaupt alle Kinder sollen es einmal besser haben, verkünden die big spender – und wirken in ihrem glücklich glucksenden Optimismus selbst wie Kids im Spielzeugparadies Silicon Valley. „Wir haben riesige Ziele“, sagt Priscilla in einem Fernsehinterview, die sich sonst lieber im Hintergrund hält wie ihr

traktiver. Tatsache ist, dass einem das Power-Paar nicht gerade wie Jay Z und Beyoncé vorkommt, eher wie zwei Studenten, die noch Bafög abstottern. Wenn man sie mal auf den Straßen von San Francisco erwischt, dann meist in Kapuzenanorak und Turnschuhen (er) bzw. in Yoga-Pants und braven T-Shirts (sie). „Ich habe einen ganz einfachen Geschmack“, sagt Priscilla. Noch vor ihrer Hochzeit war sie einmal mit Marks älterer Schwester Randi einkaufen, verguckte sich in ein Paar Schuhe – und stellte sie mit Blick aufs Preisschild (600 Dollar) still zurück. „Ach, komm, das kannst du dir doch leisten!“, rief Randi. Darauf Priscilla: „Vergiss nicht, es ist nicht mein Geld.“ Dass Zuckerberg, den selbst engste Freunde als „überprogrammiert“ beschreiben, sein Vermögen nun an Schulen und Krankenhäuser verteilt, liegt hauptsächlich an den Wertvorstellungen seiner Frau. Klar redet der Internet-Mogul davon, der Gesellschaft, die ihn schwerreich gemacht hat, „etwas zurückzugeben“. Das Schlüsselwort in seiner Branche lautet „ethisches Investment“.

Doch es ist Priscilla Chan, die als Erste in ihrer Familie eine weiterführende

renz im Umgang mit Hassbotschaften vorgeworfen. Was Zuckerberg da erschaffen hat, ist eben nicht nur eine harmlose Social-Media-Plattform. Es ist ein Kommunikationsgigant, der den Alltag von Milliarden von Menschen durchdringt.

In ein Wort übersetzt bedeutet das: Macht. Zuckerberg spürt, dass die Stimmung der Nutzer und Meinungsmacher gerade kippt. Er hat reagiert und sich ungewohnt deutlich auf Facebook zu Wort gemeldet. In einem Post Mitte Dezember schreibt er: „Ich habe begriffen, dass wir eine größere Verantwortung haben, als Technologie zu entwickeln (...) Wir sind mehr als nur ein News-Distributor.“ Wie viel Anteil seine Frau an der neuen Zuckerberg-Doktrin hat? Sicher ist, dass Priscilla Chan einer Mission folgt.

Und die lässt sich wiederum gut auf Facebook ablesen. Dort stellten die beiden

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Mann. Kinder in der sonnigen CZIZukunft werden „hundertmal mehr lernen als heute“. Wenn Mark Zuckerberg solche Dinge sagt, klingt er wie viele dieser kauzigen Hightech-Milliardäre, die glauben, alles Mitmenschliche lasse sich mit Codes und Algorithmen regeln.

Priscilla ist da anders: Eine sanfte Ernsthaftigkeit geht von ihr aus, eine Zielstrebigkeit, die nicht großspurig ist, sondern pragmatisch. „Mark ist der Techniker, ich bin die Lehrerin“, sagt sie dazu. Viertklässler hat sie früher unterrichtet, daher hat die Frau ihre Engelsgeduld.

Sie ist eine hübsche Frau mit weichem Mund und pechschwarzen Haaren, schlank, aber nicht hollywoodmäßig ausgemergelt. Chinesische Blogger, die ihren Aufstieg eifersüchtig verfolgen, giften, sie sehe „bäuerlich“ aus, wie eine Durchschnittschinesin, Zuckerberg sei da at-

Schule besucht hat und die Zuckerbergs guten, wenngleich vagen Absichten die emotionale Grundlage gibt. Kurz: die aus persönlichem Antrieb die Milliarden in die richtige Richtung lenkt.

In Palo Alto, im Herzen des Silicon Valley, hat sie im vergangenen August eine Privatschule gegründet für Kinder aus Familien, die der Hightech-Boom an den Rand gedrängt hat. Der Unterricht ist umsonst, auch die medizinische Versorgung. Armut, sagt Priscilla Chan, sei mit das Schlimmste, was einem Kind widerfahren kann, sie ersticke Neugier, Ehrgeiz, Hoffnung. Dass die Industrie, in der ihr Mann so erfolgreich ist, diesen Spalt zwischen Arm und Reich ständig vertieft, kann sie nicht ändern. Und doch empfindet sie Verantwortung – sie weiß aus eigener Erfahrung, wie hart es ist, sich nach oben zu kämpfen. Und wie

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FOTOS: PRISCILL A CHAN/FACEBOOK.COM, TRUNK ARCHIVE

Früher hat sie Viertklässler unterrichtet, daher hat die Frau ihre Engelsgeduld

Blitzgescheit und bodenständig: Priscilla Chan und Mark Zuckerberg haben sich im Studium kennengelernt und am 19. Mai 2012 in Palo Alto geheiratet (links).

Familie Chan-Zuckerberg sammelt auf Facebook Like-Häkchen mit Bildern vom SurfUrlaub in Hawaii (o. l.), einem Trefen mit Papst Franziskus im Vatkan (o.) und Töchterchen Maxima nach der Geburt 2015 (l.).

wichtig der Rückhalt und die Hilfe von Lehrern sind.

Ihre Eltern waren Boatpeople, Flüchtlinge aus Vietnam und Angehörige einer chinesischen Minderheit, die Ende der 70er auf Umwegen in die USA kamen.

In Boston eröffneten die Chans ein kleines Lokal, „The Taste of Asia“, wo sie achtzehn Stunden am Tag schufteten.

1985 wurde Priscilla in einem Vorort südlich von Boston als älteste von drei

kennen, in der Schlange vor der Toilette.

Sie findet ihn „ein bisschen seltsam“, ein Computer-Nerd halt. Ein schmaler Rotschopf in Adidas-Schlappen, Kommilitonen beschreiben ihn als schwer erträgliche Mischung aus arrogant und schüchtern. Beim ersten Date hat Mark mit dem Campus eigentlich schon abgeschlossen, er hat gerade Facebook gegründet; 2005 schmeißt er endgültig hin und reist nach Berkeley und an die TechUni MIT, um Programmierer für sein Start-up zu rekrutieren.

Im Silicon Valley ist sie nicht Mrs. Zuckerberg – sondern Dr. Chan Töchtern geboren. Man sprach Kantonesisch zu Hause, die chinesischen Großeltern lernten nie Englisch.

Sie sei ein angespanntes kleines Mädchen gewesen, sagt Priscilla lächelnd. Wissensdurstig, strebsam, durchdrungen vom Wunsch, ihre Eltern stolz zu machen. Mit dreizehn fragt sie ihren Lehrer, wie man nach Harvard kommt. Für die Chans ist die Lehrstätte mehr als nur Karrieresprungbrett, sie ist der American Dream.

Die junge Priscilla studiert Biologie und Spanisch. Auf einer Party lernt sie Mark

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Priscilla mag ihn. Doch ganz die gute Tochter, macht sie 2007 zuerst ihren Abschluss, ehe sie ihm an die Westküste folgt, wo er das Hauptquartier von Facebook aufschlägt. An der Universität von San Francisco beginnt sie ihr Medizinstudium. Sie hat eine kleine Wohnung nahe dem Golden Gate Park, vor der oft Zuckerbergs schwarzer Acura parkt. Die beiden kochen zusammen, spielen „Die Siedler von Catan“. Manchmal gehen sie rudern im Park, aber immer in getrennten Booten, Mark mag den Wettkampf.

vorbeischaut, nicht als Mrs. Zuckerberg wahrgenommen. Sondern als Dr. Chan.

Auch Trophy Wife wurde sie schon genannt, was nur im ersten Moment albern klingt. Im Silicon Valley versteht man darunter nicht Melania Trump und andere Beautys an der Seite alternder Mogule. Sondern hochqualifizierte, supersmarte Frauen, die sich aus nie ganz ersichtlichen Gründen in Nerds verlieben, sie an die Hand nehmen – und dann tun, wozu ihnen ein paar Millionen gefehlt haben: die Welt verbessern. ◗

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FOTOS: MARK ZUCKERBERG/FACEBOOK.COM, FAMEFLYNET/BESTIMAGE, ZUMA PRESS/IMAGO

Gefällt ihnen

Längst ist aus dem verdrucksten CollegeJungen das meistgejagte Computergenie geworden: MTV, Microsoft, alle wollen ihm Facebook abkaufen. 2006 schlägt Mark das Yahoo-Übernahmeangebot von einer Milliarde Dollar aus. „Es geht nicht ums Geld“, sagte er, „Facebook ist doch mein Baby!“ Nein, Protzer sind die beiden gewiss nicht. Ihre Hochzeit im Mai 2012 findet im Garten ihres Hauses in Palo Alto mit nicht mal hundert Leuten statt. Kurz zuvor hat Priscilla ihren Doktor in Pädiatrie gemacht. „Ich bin so stolz auf dich – Dr. Chan :)“, säuselt Mark auf Facebook. Die Gäste mampfen Sushi und Tacos, wollen auf die Promotion anstoßen und erfahren den eigentlichen Grund der Einladung. Zu der Zeit ist der Bräutigam laut Forbes bereits 19 Milliarden Dollar schwer. Trotzdem hat er nicht bei Tiffany geshoppt, sondern den Ring für Priscilla selbst entworfen. „Nur“ 25 000 Dollar sei der wert, die Klatschpresse nennt ihn einen Geizkragen. Mit Tochter Maxima, 1, und Strubbelhund Beast, 5, wohnen sie noch immer in der gleichen baumgesäumten Straße in Palo Alto. Nur hat Zuckerberg inzwischen die Nachbarhäuser aufgekauft, damit ihnen keiner in den Hinterhof stieren kann.

Die klatschsüchtige Website „Buzzfeed“ hat Priscilla zur „Kate Middleton vom Silicon Valley“ erklärt, doch der Titel blieb nicht haften, Priscilla wird, wenn sie in den Laboren der CZI oder in der Schule

Wahres Leben

Wie konnte es nur so weit kommen?

Eine Idee der Werbeindustrie? Quatsch.

Der Valentinstag hat eine lange Tradition ◗ Text Sarah-Maria Deckert

700 V. CHR. Man nehme einen toten Ziegenbock, ein paar halb nackte Priester und ausreichend Fell, in handliche Riemen geschnitten.

Und ab geht die Post bei den Lupercalien, dem Reinigungs- und Fruchtbarkeitsfest zu Ehren des Herdengottes Faunus, das im alten Rom Mitte Februar gefeiert wird. Mit den Riemen lassen sich dann verheiratete Frauen von den Männern zärtlich verdreschen, um sich den Ehesegen abzuholen.

Antike

KULT Die römische Götn Juno wird am 14. Februar mit Blumenopfern geehrt.

1374

FIDIRALALA Im Mitelalter feiern Vögel am Valentnstag Hochzeit.

269 N. CHR. 15. Jahrhundert

LIEBESSCHLOSS Öfnet Herzen: der Saint Valentne’s Key.

Valentin von Terni ist ein hoffnungsloser Romantiker: Der junge Bischof traut in Rom gegen den Willen des kriegsverrückten Kaisers Claudius II. heimlich Paare nach christlichem Brauch. Blumen aus dem Garten gibt’s als Geschenk. Am 14. Februar 269 wird er dafür hingerichtet. Weil die Kirche Märtyrer mag, spricht sie Valentin heilig. Seitdem hilft er bei Verlobung, Heirat und jungfräulicher Unschuld, bei Wahnsinn, Epilepsie und: Er schützt Imker. Ein vielseitiger Bursche.

1950

HERZDAMEN … suchen auf dem Valentnsball in Nürnberg ihre Herzbuben.

14. JAHRHUNDERT Nach mittelalterlicher Vorstellung halten die Vögel am Valentinstag Hochzeit, was den englischen Dichter Geoffrey Chaucer 1374 zu 100 Strophen Balz-Lyrik inspiriert: Im „Parlament der Vögel“ schwankt die Adlerdame zwischen drei Verehrern, während der Kuckuck ein Loblieb auf die Promiskuität pfeift – klar. Chaucer reimt weiter, er kenne die Liebe nur aus Büchern. Und das von einem 40-Jährigen, der zu diesem Zeitpunkt schon 15 Jahren verheiratet ist …

19. Jahrhundert

Fotos: Akg imAges ( 5), ddp imAges, get t y imAges, instAgrAm/courtneylove

LIEBER BRIEF Süßholz wird jetzt in Kartenform geraspelt.

1900 BIS 1950 Die Welt hüllt sich in Rosarot: Im ausgehenden 19. Jahrhundert schicken sich liebestolle Briten üppig dekorierte Herzkarten. Englische Immigranten bringen den Brauch in die Vereinigten Staaten und nach dem Zweiten Weltkrieg führen ihn US-Soldaten in Westdeutschland ein. Nürnberg feiert 1950 den ersten „Valentinsball“. Floristen und Zuckerbäcker nehmen Witterung auf.

Heute

BLUMENMEER 1000 Tonnen Rosen fiegt die Lufhansa nach Deutschland.

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1937

MY FUNNY VALENTINE Chet Bakers Version der Musical-Ballade ist Jazz-Geschichte.

Heute fliegt die Lufthansa Cargo jedes Jahr über 1000 Tonnen Rosen nach Deutschland, um deren Reste sich dann panische Männer kurz vor Ladenschluss im Blumenladen kloppen.

Ihre Frauen zwängen sich derweil in die neueste Auswahl von Strapsen und Miederhöschen in Liebesrot. Immer mehr Damen greifen übrigens auch zu Dessous aus essbarer Schokolade.

2015 Sie wollen halt vernascht werden.

FROM COURT-

NEY WITH LOVE Aus Liebespost werden Liebes-Posts auf Instagram.

Wahres Leben

Mehr Optimismus, mehr Humor, mehr Darjeeling und kaltes Bier – was Lebenskünstler richtig machen

Philosophie für Faule ◗ Artwork Javier Jaén ◗ Interviews Marc Baumann

Kafka lesen Die freie Theologin und Philosophin Katharina Ceming, 45, beschäfigt sich mit der antken Defniton von Glück Wie lautet Ihre Gebrauchsanleitung zum Glücklichsein?

Verabschieden Sie sich von der Idee, ein glückliches Leben bestünde aus der Aneinanderreihung von sogenannten Wohlfühl-Glücksmomenten. Echtes Glück hat mit einer inneren positiven Haltung zu tun, mit der Pflege sozialer Beziehungen sowie einem selbstbestimmten Leben.

nicht zu irgendeinem Zweck, das unterscheidet sie von Bekannten oder Kollegen. Sehr gute Freunde, davon hat man höchstens ein paar.

Braucht man die Traurigkeit, um glücklich zu sein?

Was wird unsere Generaton später als „die gute alte Zeit“ vermissen?

Man braucht sie nicht, um das große Glück zu empfinden. Aber sie ist ein elementarer Bestandteil des Lebens, genau wie Leid. Ein gutes Leben besteht auch darin, diese fundamentalen Erfahrungen anzunehmen.

Das zweckfreie Zusammensein mit guten Freunden im analogen Raum.

Wenn ich die Liebe bisher nicht gefunden habe, wo soll ich suchen?

Welche gute Nachricht sollte man auf Seite 1 einer Zeitung schreiben?

Vielleicht bei Kafka. Von ihm stammt der Satz: „Wer sucht, findet nicht, aber wer nicht sucht, wird gefunden.“ Das Problem beim Suchen ist, je länger es andauert, desto verkrampfter sind wir.

Diese Fixierung verengt unsere Wahrnehmung.

Dass es wesentlich mehr nette und anständige Menschen auf diesem Planeten gibt als Idioten.

Sie dürfen eine SMS mit 160 Zeichen versenden, die jedes Handy der Welt erreicht. Was schreiben Sie?

Leute, entspannt euch. Es wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Was unterscheidet einen guten Freund von einem sehr guten?

Sehr guten Freunden muss man nichts vorspielen, sie akzeptieren dich, wie du bist. Diese Freundschaft pflegt man

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Eine legale Droge, die Sie empfehlen können?

Darjeeling-Tee geht immer und überall. Bei 30 Grad: ein kaltes Bier im geeisten Glas in einer griechischen Taverne.

Und nun stellen Sie bite uns eine Frage.

Wofür sind Sie in Ihrem Leben wirklich dankbar?

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Zusatzfrage: Wenn Sie sich von etwas befreien kÜnnten, was wäre das?

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sollte es sonst geben?

Was unterscheidet einen guten Freund von einem sehr guten?

Kinder haben

Der sehr gute Freund erträgt Abwesenheit und Schweigen und nimmt beides nicht persönlich.

Svenja Flaßpähler, 41, leitet das Kölner Philosophie-Festval und befasst sich u. a. mit dem Phänomen des Verzeihens

Braucht man die Traurigkeit, um glücklich zu sein?

Wie lautet Ihre Gebrauchsanleitung zum Glücklichsein?

Das innere Feuer finden. Lieben. Kinder haben.

Was wird unsere Generaton später als „die gute alte Zeit“ vermissen?

Aber ja. Nur wer tiefe Traurigkeit kennt, kann auch glücklich sein.

Wenn ich die Liebe bisher nicht gefunden habe, wo soll ich suchen?

Törtchen essen Ökothropologin Eva-Maria Endres, 30, gründete das „Diderot“ in Berlin, wo Genuss auf Kultur und interessante Gedanken trift

Welche gute Nachricht sollte man auf Seite 1 einer Zeitung schreiben?

Eins ist klar: Irgendwo hat sie sich versteckt. Irgendetwas hat ihr große Angst gemacht. Was? Das gilt es herauszufinden.

Es gibt kein Schicksal. Wir machen die Geschichte!

Eine legale Droge, die Sie empfehlen können?

Wie lautet Ihre Gebrauchsanleitung zum Glücklichsein?

Sie dürfen eine SMS mit 160 Zeichen versenden, die jedes Handy dieser Welt erreicht. Was schreiben Sie?

Nach der Arbeit: unbedingt ein Bier.

In der Bretagne, wenn man verfroren nach Hause kommt: einen Lambig, eine Art Calvados, vor dem Kamin.

Ich habe keine. Aber Gelassenheit und Zuversicht helfen weiter.

Und nun stellen Sie bite uns eine Frage.

Vielleicht Smartphones?

Wie willst du leben?

Welche gute Nachricht sollte man auf Seite 1 einer Zeitung schreiben?

Analogkalender. CDs. Schnee.

Verwirklichen wir das Glück auf Erden. Dafür sind wir da. Das irdische Glück ist der einzige Sinn. Welchen

Was wird unsere Generaton später als „die gute alte Zeit“ vermissen?

Lebenserwartung steigt seit Jahren – Menschen werden immer gesünder.

Welches Reiseziel macht zuverlässig glücklich?

Das Zuhause.

Autorin Mirna Funk, 35, studierte Philosophie und Geschichte und lebt in Berlin und Tel Aviv Wie lautet Ihre Gebrauchsanleitung zum Glücklichsein?

Man muss Dinge tun, die einen auch wirklich glücklich machen. Dazu muss man wissen, was zu tun ist. Und das wiederum sagt einem die Intuition.

Was wird unsere Generaton später als „die gute alte Zeit“ vermissen?

Alte weiße Männer werden die Zeit vermissen, in der sie Macht hatten, obwohl sie ihnen nie zustand.

Welche gute Nachricht sollte man auf Seite 1 einer Zeitung schreiben?

Wir haben alles und brauchen nichts.

Was unterscheidet einen guten Freund von einem sehr guten?

Was unterscheidet einen guten Freund von einem sehr guten?

Dass er oder sie einen durch die anstrengende Phase eines schweren Liebeskummers begleitet.

Dass man sich nicht scheuen muss, ihn oder sie um Hilfe zu bitten, wenn es nötig ist. Und dass man weiß, dass er oder sie dann da sein wird.

Braucht man die Traurigkeit, um glücklich zu sein?

Braucht man die Traurigkeit, um glücklich zu sein?

Selbstverständlich. Ab und zu hysterisch im Auto weinen und schreien, wenn man bei strömendem Regen durch die Stadt fährt.

Das macht ja wohl so was von glücklich!

Traurigkeit gehört zum Leben dazu.

Wenn man das nicht akzeptiert, wird man vermutlich auch nicht glücklich.

Wenn ich die Liebe bisher nicht gefunden habe, wo soll ich suchen?

Romantische Liebe wird überbewertet.

Wer Liebe finden will, sollte ein Kind bekommen. Da ist sie nämlich in Wirklichkeit.

Wenn ich die Liebe bisher nicht gefunden habe, wo soll ich suchen?

Man sollte aufhören zu suchen und die Liebe der Mitmenschen entdecken, die schon da ist.

Eine legale Droge, die Sie empfehlen können?

Sie dürfen eine SMS mit 160 Zeichen versenden, die jedes Handy dieser Welt erreicht. Was schreiben Sie?

Eine legale Droge, die Sie empfehlen können?

Törtchen einer richtig guten Pâtisserie.

Ich halte nichts von Zerstreuung.

Sagen Sie der Person, die rechts neben Ihnen steht, dass sie schön, klug und liebenswert ist.

Und nun stellen Sie bite uns eine Frage.

Auf welche fünf Dinge in deinem Leben könntest du niemals verzichten?

Auf welche Dinge könntest du leicht verzichten?

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Wann hast du dich im Leben schuldig gemacht?

Und nun stellen Sie bite uns eine Frage.

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Foto: malene l auritsen (1)

Hysterisch weinen

„Nimm dich selbst nicht so wichtig – den Himmel, die Sterne, das Lachen der Kinder dafür umso mehr“ Natalie Knapp

Droge: Humor Die 46-jährige Natalie Knapp promovierte über Heidegger, Derrida und Rilke. Heute arbeitet sie als philosophische Beraterin in Berlin Wie lautet Ihre Gebrauchsanleitung zum Glücklichsein?

Nimm dich selbst nicht so wichtig – den Himmel, die Sterne, das Lachen der Kinder, das Rauschen der Blätter und den Gesang der Vögel dafür umso mehr.

Was wird unsere Generaton später als „die gute alte Zeit“ vermissen?

Die irrwitzige Suche nach Pokémons, Äpfel mit Kernen und dass wir noch daran glaubten, der Berliner Flughafen würde irgendwann fertig werden.

Träume deuten Die 75-jährige Annemarie Pieper ist eine Ikone der feministschen Philosophie und moderierte im Schweizer Fernsehen die Sendung „Sternstunde Philosophie“ Wie lautet Ihre Gebrauchsanleitung zum Glücklichsein?

Braucht man die Traurigkeit, um glücklich zu sein?

Bringen Sie die um Vorrang streitenden Stimmen in Kopf, Herz, Bauch und Hand in Einklang. Dann sind Sie im Gleichgewicht.

Ohne Kontrast funktionieren Gegensätze wie gut – böse, krank – gesund, glücklich – traurig nicht. Verlusterfahrungen lehren, das für selbstverständlich Gehaltene zu schätzen.

Was wird unsere Generaton später als „die gute alte Zeit“ vermissen?

Im Besonderen: Fisch, Schnee, bedrucktes Papier. Im Allgemeinen: Solidarität.

Welche gute Nachricht sollte man auf Seite 1 einer Zeitung schreiben?

Das Glas ist halb voll.

Sie dürfen eine SMS mit 160 Zeichen versenden, die jedes Handy dieser Welt erreicht. Was schreiben Sie?

Wenn ich die Liebe bisher nicht gefunden habe, wo soll ich suchen?

Indem man das Selbstbild und das Bild des Wunschkandidaten unromantischkritisch beleuchtet. Das ist dann etwas näher an der Realität.

Eine legale Droge, die Sie empfehlen können?

Welche gute Nachricht sollte man auf Seite 1 einer Zeitung schreiben?

Friede auf Erden.

Sie dürfen eine SMS mit 160 Zeichen versenden, die jedes Handy dieser Welt erreicht. Was schreiben Sie?

Könntest du bitte dem nächsten Lebewesen mit ehrlich empfundener Freundlichkeit ins Herz schauen?

Was unterscheidet einen guten Freund von einem sehr guten?

Frustrationstoleranz, Durchhaltevermögen, seine unsichtbare Gegenwart und die Unabhängigkeit der Zuneigung von äußeren Umständen.

Braucht man die Traurigkeit, um glücklich zu sein?

Man braucht sie, um die Bedeutung eines glücklichen Augenblicks erfassen zu können.

Wenn ich die Liebe bisher nicht gefunden habe, wo soll ich suchen?

Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu.

Träumen und beim Aufwachen darüber nachdenken, was sich aus eigener Kraft verwirklichen lässt. Dann mit Volldampf loslegen.

Was unterscheidet einen guten Freund von einem sehr guten?

Und nun stellen Sie bite uns eine Frage.

Eine legale Droge, die Sie empfehlen können?

Bedingungslose Verlässlichkeit, auch wenn man einen schweren Fehler begangen hat.

Woran bin ich im letzten Jahr gescheitert und was kann ich tun, um es in Zukunft besser zu machen?

Humor in allen Lebenslagen.

Kommt ganz darauf an, nach welcher Art von Liebe Sie suchen.

Und nun stellen Sie bite uns eine Frage.

Bist du bereit?

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Wahres Leben

Sie nehmen’s

persönlich

Wie geht man um mit Prominenten?

Gero von Boehm porträtiert sie, seine Tochter Julia stylt sie.

Beide interessiert der Mensch hinter den großen Namen

Steht nur, wenn er nicht sitzen kann (nach Winston Churchill): Gero von Boehm.

make-up: Justine/tim Howard management

◗ Fotos Ben Lamberty ◗ Protokolle Sarah-Maria Deckert

Julia von Boehm in ihrem New Yorker Apartment. Am liebsten wäre ihr, ihr Vater zöge auch hierher.

Gero von Boehm, 62 Was mich an Menschen interessiert, ist, was sie antreibt. Die Höhen und Tiefen, die Abgründe. Ob ich selbst welche habe, weiß ich nicht. Und selbst wenn, würde ich das nicht verraten. Ich hasse es, Antworten zu geben. Deshalb frage ich ja so viel. Ich nehme mich gern zurück, Distanz ist mir wichtig, vor allem im Gespräch mit Menschen. Die Nähe schafft man dann über Vertrauen. Das Urvertrauen in meine Tochter, wie in alle unsere drei Kinder, ist grenzenlos – und es wurde kein einziges Mal enttäuscht.

Wird schon schiefgehen, das ist unser Motto. Wenn ich die Angst zuließe, dann würde ich mich vielleicht sorgen, dass Julia an die falschen Leute gerät, dass sie zu viel Vertrauen hat und ausgenutzt wird. Das würde mir nicht gefallen.

Aber das ist das Risiko der Freiheit. Und es ist gut, dass wir sie haben.

Freiheit muss man dosieren. Wir waren früher beispielsweise mit Drogen konfrontiert. Ich habe viel probiert und es dann sofort wieder gelassen. Marihuana fand ich stinklangweilig, LSD Ende der Siebziger in New York war ein einziger Horrortrip. Trotzdem habe ich später auch meinen Kindern gesagt: Immer alles ausprobieren! Ich hatte nie Angst, dass das in die falsche Richtung gehen könnte. Mit 12 oder 13 habe ich Julia ihren ersten Schluck Wein gereicht, zum Essen. Da trinkt man keinen Apfelsaft.

Das war wunderbar, nur so lernt man, was die guten Sachen sind.

Bei Kindern ist es wichtig, nie den Faden zu verlieren. Man muss immer wissen, was sie umtreibt. Deshalb haben wir ständig Kontakt, jeden Tag mindestens einmal. Ich bin sehr stolz darauf, wie mein Tochter lebt, wie sie das alles völlig selbstständig bewältigt. Heute sehe ich sie – aus der Distanz – als erfolgreiche Frau, die ihren Job grandios beherrscht.

Es ist eine Freude zu sehen, wie sie mit ihrem Team umgeht. Alles passiert auf Augenhöhe, es herrscht eine sehr menschliche Atmosphäre, die in der Modewelt eher ungewöhnlich ist. Dabei

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muss ich sagen: Die wirklich großen Egos kommen ganz ohne Allüren aus.

Man muss sich davon freimachen, dass da ein Fellini, ein David Chipperfield oder ein Lars Eidinger vor einem sitzt.

Dann noch ein bisschen was zu wissen und die Leute nicht zu langweilen hilft.

In den schlimmsten Situationen rettet sowieso nur noch der Humor. Alles hat doch einen komischen Kern, das ist das Loriot-Prinzip. Meine Tochter und ich lachen unfassbar viel.

„Große Egos kommen ganz ohne Allüren aus“ In meinen 40 Jahren Arbeit hat es noch nie Streit mit dem Team gegeben. Man muss sagen, wo es langgeht, und miteinander reden. Das ist alles. Ich liebe Harmonie und tue alles, um sie zu erhalten: Wieso soll ich mich mit dummen Sachen oder Leuten langweilen? Zeitverschwendung. Bei tollen Projekten bin ich hellwach, wenn ich aber merke, dass je-

Biografien ◗ Gero von Boehm, am 20. April 1954 in Hannover geboren, studierte Rechts- und Sozialwissenschaft in Heidelberg und New York. Seit über 30 Jahren interviewt der Autor, Regisseur und TV-Produzent Persönlichkeiten der internationalen Kulturszene.

Die Gesprächssammlung „Nahaufnahmen“ ist bei Propyläen erschienen.

Hobbys: keine. Sternzeichen: Widder. ◗ Julia von Boehm, geboren am 9. März 1979, ist mit Schwester und Bruder in Heidelberg aufgewachsen.

Nach dem Abitur ging sie nach Paris, wurde Carine Roitfelds Assistentin und ging mit ihr zur französischen Vogue. Seit 2007 arbeitet sie als Stylistin in New York, u. a. für Nicole Kidman. Sie hat zwei Töchter. Hobbys: keine. Sternzeichen: Fische.

mand nicht vorbereitet ist, schlafe ich ein. Eine Art Narkolepsie aus Langeweile. Meine Frau weiß dann, wo sie mich kneifen muss. Wenn sie dabei ist, ist es aber nie langweilig. Dieses Glück, das ist für mich der Kern des Lebens.

Wie meine Tochter bin auch ich ein absoluter Bauchmensch. Die Recherche für meine Arbeit ist nur das Beiwerk, das ich abrufen können muss. Aber im Gespräch muss ich das Konzept, das ich akribisch erstellt habe, in einer Sekunde wegschmeißen können, wenn ich merke, mein Gegenüber geht in eine andere Richtung. Dann lass ich mich von meinem Instinkt leiten.

Ich hoffe, dass meine Tochter nicht zu viel von mir mitbekommen hat, dass sich die Spuren langsam verwischen. Sie soll ja sie selbst sein. Über Stil denke ich nicht nach. Für mich ist Stil der Mensch selbst, das Gesamtbild. Stil ist auch zu wissen, was man nicht will, was man weglassen kann. Meine Tochter lässt mit der Zeit immer mehr weg. Sie wird klarer, das sieht man an ihrer großartigen Arbeit.

Was ich nie weglassen würde, wäre gutes Essen. Und ein Schluck Sauvignon Blanc.

Julia von Boehm, 37, die Tochter Zwischen meinem Vater und mir gibt es keine offenen Fragen. Wenn ich etwas wissen will, kläre ich das gleich. Ich war schon als Kind sehr direkt, das hilft mir heute in meinem Job, weil ich keine Geheimnisse habe – das wissen meine Kunden zu schätzen. Und dass ich kritisch bin, dafür werde ich schließlich bezahlt.

Vielleicht bin ich mir selbst gegenüber manchmal zu streng. Bei den Menschen, mit denen ich arbeite, kommt Ehrlichkeit und Offenheit an erster Stelle. Freundlichkeit und Sensibilität kommen gleich danach. Das sind auch die Eigenschaften, die ich an meinem Vater schätze. Ich vertraue ihm und seiner Meinung blind.

Er versteht einfach, was in meinem Beruf passiert. Zusammen mit meiner Mutter ist er der beste Wegweiser in meinem Leben.

Februar 2017

Für Julia von Boehm ist Stl bequem, ohne bequem auszusehen.

Ihr Vater achtet auf Details: ohne Einstecktuch wäre er unglücklich.

Ich war ein Papakind, wahrscheinlich weil wir uns so ähnlich sind. Von ihm habe ich das Einfühlungsvermögen für die großen Egos, die mir tagtäglich unterkommen. Bei Interviews mit bekannten Persönlichkeiten hat er zu allererst ihr Vertrauen gewonnen. Das habe ich mir von ihm abgeschaut. Dass uns berühmte Leute nicht beeindrucken, auch.

Wir verstellen uns nicht, wir sind wir selbst. Das ist sehr wichtig, wenn ich mit Stars wie Nicole Kidman zusammenarbeite, deren persönliche Stylistin ich bin.

Man kommt sich sehr nah, wenn sie sich plötzlich vor einem ausziehen. Darauf bereite ich mich – anders als mein Vater – aber nicht vor. Ich bin lockerer, wenn ich nicht weiß, wie viele Oscars im Regal stehen. Ich will die Person lieber als Mensch kennenlernen und ich bin dann das weiße Blatt, das sich mit Ideen füllt.

So versuche ich eine Person intelligent einzukleiden.

Die Liebe zum Detail habe ich ebenfalls von meinem Vater. Er legt viel Wert auf Stil, auch wenn er das bestimmt verneinen würde: klassisch, aber mit einem kleinen Twist. Raffinessen sind ihm

wichtig, ein schönes Einstecktuch, ein Pullover aus einem angenehmen Material, ein eleganter Flakon. Meine Mutter ist eher pragmatisch – und manchmal genervt, wenn wir uns in dekorativen Details verlieren. Die Liebe zur Mode habe ich dagegen selbst entdeckt. Ich war ein sehr entschiedenes Kind. Dass ich in Paris Mode studieren würde, wusste ich mit zehn, und als es darum ging, mit Anfang 20 weiterzustudieren oder abzubrechen, um mit Carine Roitfeld zur französischen Vogue zu gehen, habe ich einfach aus dem Bauch heraus entschieden. Mein Instinkt hat mich selten im Stich gelassen.

Mein Stil hat sich über die Jahre verfeinert, ich bin sicherer geworden. Von Paris ist die Eleganz geblieben, die Liebe für feines Essen. Ich bin aber immer

„Die moderne Frau packt an, ohne ihre Weiblichkeit zu verlieren“

noch eine sehr deutsche Frau, sehr bestimmt und arbeitswütig. Frauen von heute packen an, ohne dabei ihre Weiblichkeit zu verlieren. Das ist das Wunderbare. In New York ist bei mir die Schnelligkeit dazugekommen, die Fähigkeit, Dinge in Sekunden zu regeln. Das wiederum habe ich von meiner Mutter.

Ich saß früher unter ihrem Schreibtisch und habe ihr dabei zugehört, wie sie die Produktionen für meinen Vater organisiert hat. Wir arbeiten nach der Devise: Ich mach das mal.

New York ist heute mein Zuhause, ich will nicht weg von hier. Am besten wäre es, meine Eltern zögen her. Wenn ich sehe, dass sie seit 41 Jahren glücklich verheiratet sind, fühlt sich das sehr gut an. Es gibt mir Sicherheit. Als ich mich von meinem Mann trennte, bekam ich Panik. Panik, dass meinen Kindern genau diese Stabilität fehlen würde. Aber wir haben das sehr gut hinbekommen.

Das Gefühl, dass ich es mit der glücklichen Ehe nicht so geschafft habe wie meine Eltern, rüttelt einen kurz durch.

Aber dann macht es einen stärker. Ich jedenfalls fühle mich stark.

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Kultur

◗ EVENT

Gesamtkunstwerk

2017 hat gerade angefangen, da ist die Elbphilharmonie schon für das ganze Jahr ausverkauft. Trotzdem: drei Gründe für einen Besuch

1

Die Aussicht

Der Bau von Herzog und de Meuron ist nicht einfach nur ein Konzerthaus, die Elbphilharmonie ist ein Gesamtkunstwerk. Toll für einen ersten Eindruck ist ein Besuch der Plaza: Auf der Aussichtsplattform zwischen altem Hafenspeicher und gläsernem Neubau mit Café und Shop kann man den kreischenden Möwen lauschen, während man die Hafenkulisse bestaunt – in 37 Meter Höhe. Durch den Lichtschacht in der Mitte lässt sich zudem bis in die Konzertfoyers des 12. bis 17. Obergeschosses

spähen. Die Kapazitäten sind zwar begrenzt, die Tickets dafür kostenlos.

2

Die Bar

Leberkäse vom Wildschwein, Ragout von der Maispoularde, getrüffelte Selleriecreme: Im „Beer & Dine“ isst und trinkt man vorzüglich – auch wenn die Preise gesalzen sind. Allein die Fahrt in den sechsten Stock der Elbphilharmonie mit Europas längster Rolltreppe, der Tube (über 80 Meter in zweieinhalb Minuten), lohnt sich genauso wie der Blick aus den Panoramafenstern des

Restaurants. Unbedingt eines der süffigen Craft-Biere trinken.

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Der Rundgang

Neben Vorträgen und Projektpräsentationen gibt es einstündige Hausführungen, die die 13 Euro wert sind: Vom historischen Kaispeicher geht es durch das Foyer bis ins Herzstück der Elbphilharmonie, den großen Konzertsaal. Und wer doch noch sein Glück versuchen will: Ab 4.1. wird auf konzertefuer-hamburg.de ein knappes Kontingent an Restkarten angeboten.

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FOTO: MANNGOLD/IMAGO

Schlägt große Wellen: Hamburgs neuer Hingucker, die Elbphilharmonie.

◗ filMe

Ladies First Jacqueline Kennedy war die jüngste, glamouröseste First Lady aller Zeiten und wurde verehrt wie eine Königin.

Das kluge Porträt konzentriert sich auf die erschütternden Stunden und Tage nach dem Attentat auf John F. Kennedy, als seine Witwe verzweifelt um Haltung ringt, und zeigt die toughe, nicht immer sympathische Frau hinter der Ikone. Natalie Portman spielt sie so intensiv, dass sie auf ihren zweiten Oscar hoffen darf.

Jackie, Start: 26.1.

das geht ja gut los: die film-Highlights im Januar onkel wider Willen: Casey Afek (r.).

Der stille Lee (Casey Affleck) aus Manchester, Massachusetts, jobbt als Hausmeister und bleibt am liebsten für sich. Als sein Bruder stirbt, soll Lee für seinen 16-jährigen Neffen sorgen.

Warum er sich verbissen gegen jede Verantwortung sträubt und woran seine Ehe mit Randi (Michelle Williams) gescheitert ist, wird nach und nach enthüllt. Ergreifend, mit leisem Humor – ein preisverdächtiger Glücksfilm, bei dem einfach alles stimmt.

Manchester by the Sea, Start: 19.1.

Zurück ins Leben

Fantastsch: Will Smith (ganz rechts) und Kate Winslet.

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Nach einer Familientragödie steht Werbe-Guru Howard (großartig: Will Smith) völlig neben sich. Um ihn aus seiner Depression zu rütteln (und die Agentur zu retten), kommen seine Geschäftspartner (Kate Winslet und Edward Norton) auf eine verwegene Idee. Wie Helen Mirren als der Tod und Keira Knightley als die Liebe in das originelle Star-Drama passen, wird nicht verraten. Nur so viel: Es ist ganz wundervoll.

Verborgene Schönheit, Start: 19.1.

februar 2017

text (kino): ulrike schröder; Fotos: barry wetcher/2016 warner bros. entertainment inc. (1)

Kinoknaller

Glück im Unglück

◗ bÜCHer

B(a)uchgefühl

Diane Broeckhoven: Was ich noch weiß C. H. Beck, 17,95 Euro Diese Muter-Sohn-Geschichte hat ein Problem: Sie ist zu kurz. Man häte mehr von Manon und Peter lesen wollen, die sich lieben, es aber Zeit ihres Lebens nicht zeigen können. Berührend, ohne traurig zu sein. Spannend durch die wechselnde Perspektve auf eine komplizierte, dabei ganz alltägliche Familiengeschichte mit Geheimnissen, Missverständnissen und Entäuschungen.

… das trügt uns nie (außer mit leerem Magen). an diesen neulingen haben wir uns satt gelesen Hanns-Josef Ortheil: Was ich liebe und was nicht Luchterhand, 23 Euro Egal, ob Hanns-Josef Ortheil über das meditatve Ausdem-Fenster-Schauen beim Zugfahren sinniert oder mit Frühstücksbufets abrechnet, seine kleinen philosophischen Häppchen animieren zum Nachdenken. Klingt of altmodisch und verschroben (er mag Schuhe aus Leinen oder Stof!), ist aber eine nete Alternatve zum Roman.

Junichiro Tanizaki: Der Schlüssel Kein & Aber, 22 Euro Ein Ehepaar leidet unter einem ziemlich prüden Liebesleben.

Erst als sie beginnen, Tagebuch zu schreiben – das der jeweils andere liest –, und sich dort ungehemmt ofenbaren, kommt Dynamik ins Geschehen.

Der bereits 1956 erschienene Roman ist selbst 60 Jahre später provozierend, schonungslos, erotsch.

Nichts für zarte Gemüter.

Ian McEwan: Nussschale, Diogenes, 22 Euro Shakespearsche Zustände: Trudy plant mit ihrem Liebhaber (und Schwager) den Mord an ihrem Mann. Das Motv könnte erwartbarer nicht sein: das Erbe. Überraschend ist die Erzählperspektve: Aus dem Muterbauch heraus kommentert das ungeborene (und neunmalkluge) Kind das Drama, als lauschender Zaungast eines dubiosen Kammerspiels – biter-ironisch und umwerfend elegant.

◗ Musik

Easy Listening so sanft, so weich, so warm: Jetzt gibt’s Cashmere für die ohren

kraftvoll Wer Emeli Sandé im Sommer 2012 bei der Eröfnung der olympischen Spiele in London „Abide With Me“ schmetern hörte, weiß seitdem: Die 29-jährige Schotn – die eigentlich Ärztn werden wollte – ist für die Bühne geboren. Ihre warme Stmme und ihre Präsenz bringt sie auf ihrem zweiten Album „Long Live the Angels“ (Universal) gefühlvoll zur Geltung. Wer kann, sollte sie aber live erleben: Im März und April kommt sie für vier Konzerte nach Deutschland und in die Schweiz.

berührend Viel Stmme für viel Emoton: John Legend, 37, Grammy- und oscar-Gewinner, serviert auf seinem fünfen Studioalbum „Darkness and Light“ (Sony Music) nicht nur Balladen mit überraschend kantgen Indierock- und Jazz-Elementen. Er hat auch etwas zu sagen in Trumpokalyptschen Zeiten: Wo Dunkelheit ist, da ist auch Licht. Hört, hört.

fotos: studio condé nast; kunstwerke: „Portrait of Queen cl aude“ (oil on Panel), corneille de lyon/Pushkin MuseuM, Moscow, russia/BridgeMan iMages; „head of a l ady“ (oil on canvas)/kneller, godfrey/ Private collection/Photo © PhiliP Mould ltd, london/BridgeMan iMages; sistine chaPel (caPPella sistina) By Michelangelo Buonarroti, 16th century, fresco (Post restoration/Musei e gallerie Pontificie, Musei vaticani, vatican cit y/Mondadori Portfolio/BridgeMan iMages; „wife of the Painter survage“, 1918 (oil on canvas), aMedeo Modigliani/Private collection/Photo © christie’s iMages/BridgeMan iMages

Mode

Bildschön

Die neuen Cat-EyeBrillen stehen jeder Frau

Im Uhrzeigersinn (von links oben): Korrekturbrille „Bisset“ von Barton Perreira, 565 Euro. Oben Kunststof, unten Metall, von Gucci über Mister Spex, 360 Euro.

Extravagantes Modell von Andy Wolf, 390 Euro.

Mit breitem Rand, von Dolce & Gabbana über Mister Spex, 250 Euro.

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Mode

Green Chic Recycelt, aus Bio-Baumwolle, fair produziert – wer hätte gedacht, dass diese Mode so klasse aussieht? ◗ Fotos Peter Gehrke ◗ Produktion Julia Zirpel

Diese Seite: Bodenlanges, ärmelloses Kleid aus schwerer Cordseide von Johanna Riplinger, 950 Euro. Die Designerin kombiniert nachhaltge Produkton und faire Arbeitsbedingungen mit Luxusanspruch.

Schwarzer Seidenkimono von Folkdays, 140 Euro. Das Berliner Label unterstützt traditonelles Handwerk und kauf in den Ländern direkt von den Produzenten. Mules: Filippa K. Ohrring: Chaingang.

Links: Bluse mit Volants an den Ärmeln aus der „Join Life“-Kollekton von Zara, 60 Euro. Die Bluse ist aus Tencel, einer Holzfaser, die unter ökologischen Bedingungen hergestellt wird, zudem ist die Wiederauforstung garantert. Vergoldeter Choker: Coco’s Liberty (unterstützt Fair Trade und veganen Lifestyle).

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Kimono aus Vintage-Rohseide mit bestcktem Rückenteil von Rianna + Nina, 2150 Euro. Der Mantel ist ein Einzelstück aus Vintage-Stofen, von Hand in Berlin gefertgt. Schwarzer GOTS-zertfzierter (Global Organic Textle Standard) Anzug aus Cool Wool von SomySo, Hose 320 Euro, Blazer 450 Euro. Designerin Soma Jud lässt in der Schweiz produzieren. Bluse aus Baumwolle und Seide von Valentne Gauthier, 140 Euro.

Das französische Label arbeitet ausschließlich mit Fair-Trade-Manufakturen. Pantofeln: Filippa K.

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Schluppenbluse aus Modal von Hessnatur, 100 Euro. Modal ist die vegane Alternatve zu Seide, wird aus Buchenholz gewonnen und stammt aus nachhaltger Forstwirtschaf in Österreich.

Wie alle Produkte von Hessnatur unterliegt sie strengen Umweltrichtlinien. Dazu passende Hose aus Baumwolle von Hessnatur, 130 Euro. Ringe: Golpira. Das deutsche Schmucklabel verkündet im Unterttel „No Dirty Gold“ und produziert nachhaltg und fair.

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Seidenoverall mit gesmoktem Oberteil und ultraweitem Bein von Stella McCartney, 2785 Euro.

Die Britn verzichtet als Ăźberzeugte Vegetarierin komplet auf Leder, Pelz und Daunen.

Ihr Unternehmen baut sie nach und nach zu einem komplet nachhaltgem Label aus. Ringe: Folkdays, Golpira und Cocii. Die Ringe von Cocii sind aus Altmetall, das recycelt und dann wieder verarbeitet wird. Pantofeln: Filippa K.

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Puristsche Baumwollweste, 410 Euro. Rippstrick-Top, 190 Euro. Gerade geschnitene ⅞-Hose, 200 Euro. Alles von Filippa K. Moto der Skandinavier: Reduce, repair, reuse, recycle.

Sie designen klassische Teile, die möglichst lange halten sollen, und stellen sukzessive auf ökologische Produkton um. Ohrringe: Folkdays. Ringe: Cocii. Rucksack aus pfanzlich gegerbtem Leder: Maravillas.

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Diese Seite: Mantel aus Organic Cashmere, 2145 Euro. Pullover aus Cashmere und Seide, 325 Euro. Beides von Aikon Couture. Die Hamburgerin mit mongolischen Wurzeln lässt ihre Garne in Japan nachhaltg veredeln und produziert in der Mongolei. Marlene-Hose aus Baumwolle von Filippa K, 270 Euro. Mules: Filippa K. Ringe: Golpira.

Links: Das wadenlange Kleid von Fonnesbech mit Cut-outs an den Schultern und hohem Schlitz ist aus Organic Wool und GOTS-zertfziert, 420 Euro. Das dänische Unternehmen produziert zu 100 Prozent nachhaltg und fair. Ohrringe: Coco’s Liberty.

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Zweireihiger Blazer mit integrierter Trompe-l’œil-Weste, 2795 Euro. Weite Baumwollhose, 795 Euro. Beides von Brunello Cucinelli, hergestellt in seiner Heimat Umbrien. Der Italiener ist bekannt für seine hochwertgen Cashmere-Kollektonen. Die Wolle der Ziegen wird eingesammelt, sprich, die Ziegen werden nicht gekämmt oder geschoren. Mules: Filippa K.

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Fotos: peter gehrke/shot view berlin photographers management; haare & make-up: hauke krause/kult artists mit produkten von less is more organic haircare; model: veroniek/ paparazzi model management; assistenz: anna-maria vranjkovic; produktionsFirma: lumi productions; wir danken dem „hilton malta“ Für die Freundliche unterstützung

Schluppenbluse aus Seide von Valentne Gauthier, 290 Euro. Faltenrock aus Bio-Schurwolle von Johanna Riplinger, 310 Euro. Ohrring: Chaingang. Ringe: Golpira und Cocii.

Tasche: PB 0110. Alle Taschen des Labels sind aus rein pfanzlich gegerbtem Rindsleder, gefertgt in einer familiengeführten Täschnerei in Böhmen.

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Mode

Mein Stil

e Neuie Ser

Diesmal: Roberta Benteler, Gründerin des Online-Shops Avenue 32

Roberta „Piffi“ Benteler ist eine klassische Quereinsteigerin.

Nach BWL-Studium und einem Master in Finanzen ging die gebürtige Bielefelderin als Investmentbankerin nach New York. Tagsüber trug sie, klar, Business-Uniform: Nadelstreifen, weiße Bluse, flache Schuhe.

Schon damals fiel der ModeEnthusiastin auf, dass man online nur die etablierten Marken bekam; Nischenlabels oder die von ihr geliebten Londoner Newcomer suchte man vergebens. Als 2008 die Finanzkrise die Branche erschütterte, beschloss die heute 32-Jährige ihren eigenen Online-Shop zu gründen: Avenue 32.

Inzwischen ein Geheimtipp für Fans von Jungdesignern.

Ihr Dresscode

1

DIE BASICS Im Alltag trägt sie fast ausschließlich Rigid-Jeans, klassischen Denim ohne StretchAnteil. Ihre große Liebe? Culottes.

Für Roberta Benteler ein Trend, der auf jeden Fall bleibt.

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FARBE Von Kopf bis Fuß in Schwarz? Boring! Die 32-Jährige liebt satte Farben, achtet aber darauf, in einer Farbfamilie zu bleiben. Ihr aktuelles Lieblingsstück ist ein grüner Samtmantel von Haider Ackermann.

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MUT Für ihren Online-Shop ist sie permanent auf der Suche nach aufstrebenden Labels. Ihre aktuelle Neuentdeckung: Isa Arfen, eine Londoner Designerin, die feminine Mode im Retro-Style entwirft. Wichtig ist, dass man das richtige Maß findet. Ein außergewöhnliches Teil pro Outfit genügt. Dazu kombiniert sie beispielsweise Jeans, so bleibt es tragbar und sieht modern aus.

Läuf!

Bootes mit kleinem Absatz und aufälligem Muster.

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BALANCE Sie mag den schmalen Grat zwischen lässig und feminin. Konkret bedeutet das: in Kontrasten denken – Grobstrick zum Bleistiftrock, Blumenprint zur Bomberjacke.

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MUSTER Roberta Benteler schwört auf Karos, wie ihren Glencheck-Blazer von Balenciaga, aber auch Karoblusen gehören zu ihren Must-haves. Kombiniert wird, na klar, mit Jeans oder Culottes.

Schmuck und Accessoires dürfen ruhig extravagant sein.

Armreif: Shaun Leane. Haarreif: Jennifer Behr. Clutch: Céline.

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MATERIAL Oversize-Bikerjacke von Thomas Tait oder eine Culotte aus feinstem Nappaleder in Bordeaux – ohne Leder rockt der Kleiderschrank nicht. februar 2017

fotos: tHe Coveteur/trunk arCHive

Von der Wall Street ins Modebusiness

Leder zu Strick: Roberta Benteler beherrscht das Spiel mit Kontrasten.

Lederjacke: Chanel. Halsreif: Annelise Michelson.

Roberta in großer Robe von Valentno.

Dazu eine schwarze Sonnenbrille in Cat-Eye-Form.

Ihr Look zum Nachstylen

Sonnenbrille von Furla, 185 Euro.

Das RobertaPrinzip: Karohemd zu Lederculote, Mantel plus Umhängetasche.

Gestreife Schluppenbluse von isa arfen über Avenue 32, 665 Euro.

Hosenrock von Kiomi, 60 Euro.

Jeans mit ofenem Saum von Ivyrevel, 80 Euro.

fotos: tHe Coveteur/trunk arCHive, rex features ltd 2012

Wollmantel von edited, 180 Euro.

Earcuf von Ivyrevel, 23 Euro.

Umhängetasche von La Contrie über Avenue 32, 750 Euro.

Stefeleten von Marco de Vincenzo über Avenue 32, 855 Euro.

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Mode

Haben Sie noch Lust zu shoppen?

Was überall und immer zu haben ist, verliert seinen Reiz. Einkaufen macht oft keinen Spaß. Eine Gesprächsrunde analysiert, was sich ändern muss ◗ Moderation Dennis Braatz

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FOTO: MARIO VILL ANUEVA/ FOTO: BL AUBLUT-EDITION.COM

ie Mode steckt in der Krise, heißt es. Immer mehr Kollektionen werden immer schneller ausgeliefert: Pre-Season, MidSeason, After-Season … Schuld daran seien Fast-Fashion-Konzerne und das Internet. Während man in letzter Zeit häufig hört, dass es vielen mittelständischen Modeunternehmen schlecht gehe, inszenieren sich die großen Marken mit jedem Jahr spektakulärer. Als Kundin kann man bei all dem Überangebot schon mal den Überblick verlieren, wenn nicht sogar die Lust. Schade, denn eigentlich lieben wir Mode und haben Spaß an schönen Outfits. Mit anderen Worten: Es gibt Gesprächsbedarf. Fragen wir ein paar Branchenvertreter, was da falsch läuft.

FEBRUAR 2017

FOTO:

Wird der Einkaufskorb demnächst zum Museumsstück?

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Die Teilnehmer Wir Deutschen kaufen so viel Mode wie noch nie, durchschnitlich fünf Kleidungsstücke im Monat. Noch vor zwanzig Jahren war es nur die Hälfe. Wie konnte das eigentlich passieren, Herr Müller?

Jürgen Müller: Ganz einfach – wir können uns mehr leisten als früher. In den letzten Jahren gab es einen dramatischen Preisverfall bei Kleidung, weil sie immer günstiger produziert werden konnte.

Marta Kwiatkowski: Zudem hat die Digitalisierung das Einkaufen einfacher gemacht. Das Stichwort lautet Convenience. Wir sind bequem und wollen alles verfügbar haben. Wir kaufen heute überall und immer ein. Wir nutzen Wartezeiten, googlen uns im Bus oder während eines langweiligen Meetings per Smartphone durch Shops und bestellen drauflos.

MARTA KWIATKOWSKI, 39, forscht im Think­ Tank Gottlieb Duttweiler Institut, wie gesellschaft­ liche Trends den Handel beeinflussen und verändern.

Ist doch eigentlich ganz praktisch …

Tatsächlich hören und lesen wir aktuell häufiger vom neuen Minimalismus und dem Cult of Less. Von Leuten, die

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AYSEN BITZER, 41, gründete vor 17 Jahren 0039 Italy. Ihr Label steht für bezahlbare, aber qualitativ hoch­ wertige Blusen und wird weltweit in über 1500 Geschäften verkauft.

SONJA BLÖMKER, 50, ist Veit letztem Jahr CEO von Comma, davor war sie dort Geschäftsführerin. Comma gehört zu den derzeit am stärksten wachsenden Modemarken Europas.

JÜRGEN MÜLLER, 53, war Chefredakteur der Zeitschrift Textilwirtschaft. Inzwischen vermittelt er miWseiner Firma Suits Manager und KreaW ive fürs Modebusiness und beW reibWden Blog „Profashionals“.

FEBRUAR 2017

Fotos: kilian bishop/studio condé nast

Aysen Bitzer: Aber nicht gesund. Mode wird heute inflationär ver- und gekauft.

Limitierte Teile, das war einmal. Wir haben außerdem das Gefühl für die Relation von Preis und Leistung verloren.

Wer heute viel Geld für ein Stück ausgibt, muss morgen vielleicht schon feststellen, dass es um die Hälfte reduziert im Sale hängt. Dadurch geht die Begehrlichkeit verloren. Seien wir mal ehrlich: Wer braucht denn überhaupt so viel Mode? Die Schränke sind voll!

Annabel Dillig: Mir geht es dabei noch um etwas anderes. Letzten Sommer stand ich mit fünf Teilen an der Kasse einer bekannten Modekette und habe festgestellt, dass alles in Gegenden gefertigt wurde, wo vor Kurzem Textilfabriken eingestürzt sind. Ich habe sie wieder zurückgelegt. Ich kann doch nicht während der „Tagesschau“ von solchen News erschüttert sein und gleichzeitig dazu beitragen, dass es diese Produktionsbedingungen und diese Preispolitik gibt.

auf Fair Trade setzen und bewusster konsumieren.

JULIA ZIRPEL, 44, Modechefin von myself, plädiert für mehr Wertschätzung in Sachen Mode. Sie kauft wenig, dafür aber Hochwertiges.

Dennis Braatz, 31, schreibt als Mode-Experte für das Stilressort der Süddeutschen Zeitung und ist Buchautor. Zuletzt erschien im Callwey Verlag „Fashion at Home“.

ANNABEL DILLIG, 35, beschäftigt sich beim SZ Magazin mit Zeitgeist­ themen.

Marta Kwiatkowski: Die Digitalisierung hat natürlich auch Transparenz möglich gemacht. Deshalb kann sich der Käufer auch immer weniger davor verschließen, wie Produkte hergestellt werden. Wir werden also in die Verantwortung gezogen.

Jürgen Müller: Es kann schon sein, dass hier ein Gegentrend entsteht. Man sollte das Thema aber nicht überbewerten. Bewusster Konsum ist wichtig und nimmt zu. Aber die Bewegung ist noch klein.

Nach der Rana-Plaza-Katastrophe in Bangladesch 2013 wurde eine Initiative gegründet, die jedes Jahr daran erinnern soll. Auf Facebook hat die Gruppe heute gerade mal 50 000 Follower. Primark hat dagegen fast fünf Millionen.

Könnte dieser Bereich nicht wachsen, so wie in der Food-Branche?

Marta Kwiatkowski: Auch dort ist er im Gesamtvergleich immer noch klein.

Annabel Dillig: Aber selbst Aldi bietet inzwischen Bio-Produkte an. Die großen Labels müssen eine klare Botschaft haben und den Unterschied zur Fast Fashion klarmachen. Das ist doch das, was sich viele Kunden wünschen. Ich will erzählt bekommen, warum ich bestimmte Marken kaufen soll.

Sonja Blömker: Ich sehe hier auch eher eine Nische. Sicherlich werden manche Marken ihre Produktion transparenter gestalten. Wir sind da auch dran. Genauso werden manche Marken künftig sensibler mit Preisreduzierungen umgehen. Aber solange die Teile emotionalisiert und in eine Erlebniswelt eingebettet werden, wird der Kunde sie auch kaufen.

Frau Kwiatkowski, warum sprechen im Einzelhandel neuerdings alle von Erlebniswelten?

Marta Kwiatkowski: Je häufiger ein Produkt verfügbar ist, desto weniger Geld wollen Leute dafür ausgeben. Sein Rang als Statussymbol geht verloren. Wir

sehen das am deutlichsten im Luxussegment. Dort kommt es gerade zu einer extremen Entwertung der Mode. Umso wichtiger wird deshalb die Story, die eine Marke über ihr Produkt erzählen kann, oder seine Inszenierung, um es erlebbar zu machen.

„Ich will erzählt bekommen, warum ich bestimmte Marken kaufen soll“ Annabel Dillig Aysen Bitzer: Das ist ein riesengroßes Dilemma für die Branche. Viele Firmen können sich diese Inszenierung nicht mehr leisten und kämpfen mit Absatzproblemen. Manche gehen jetzt sogar schon wieder zurück zu ihrer alten Preisgestaltung. Was denkt denn der Kunde, wenn er das liest? Der fühlt sich doch betrogen.

Da muss man den Leuten wirklich erst mal wieder Lust aufs Shoppen machen.

Viele Luxusdesigner setzen deshalb jetzt auf See now, buy now. Sie zeigen die Fashion-Shows live im Internet und verkaufen die Kollekton schon am nächsten Tag.

Jürgen Müller: Was ja auch völlig nachvollziehbar ist. De facto macht das der Großteil des Modemarkts schon immer so. Jeder, der einen Laden hat, zeigt das, was er verkaufen kann, und nicht das, was er in sechs Monaten verkaufen will.

Marta Kwiatkowski: Die Kopien der Fast-Fashion-Konzerne hat viele große Designer in Zugzwang gebracht. Sie können es sich heute gar nicht mehr leisten, ihre Kunden warten zu lassen.

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Man hat das Gefühl, zum Shoppen gehört ein Event.

Jürgen Müller: Die Vermischung mit Gastronomie nimmt stark zu. Durch ein integriertes Café wird ein Geschäft zu einem Ort, wo Leute sich treffen können. Bei Engelhorn in Mannheim wurde die Änderungsschneiderei gerade erst in einen Glaskasten gesetzt, damit der Kunde zuschauen kann. Solche Entertainment-Elemente werden tatsächlich wichtiger. Augmented Reality wird viel verändern. Menschen werden in Geschäfte gehen, um sich unterhalten zu lassen. Das Einkaufen selbst passiert dann ganz nebenbei.

Ist das nicht ein klarer Vorteil für die Geschäfe?

Jürgen Müller: Dafür müsste unbedingt noch das Ladenschlussgesetz fallen, zumindest aus wirtschaftlicher Sicht.

Aus kultureller Sicht kann man natürlich anderer Meinung sein. Aber es ist doch so: Wenn die meisten Leute Zeit haben, sind die Läden längst zu.

Marta Kwiatkowski: Um Vor- und Nachteile geht es eigentlich nicht mehr.

Die Trennung von online und offline wird immer weniger stattfinden. Es ist ein Ökosystem, wie ich immer sage. Ich muss als Händler heute damit rechnen, dass bei mir nur der Kauf oder die Inspiration stattfindet, dass Leute kommen, um die Preise zu vergleichen. Davor kann sich keiner verschließen.

Aysen Bitzer: Deshalb glaube ich auch nicht, dass die Läden sonntags geöffnet sein müssen. Bei uns geht am Sonntag ja nicht ohne Grund online die Post ab.

Frau Blömker, was schafen Sie bei Comma denn für Anreize, damit Leute in Ihre Geschäfe kommen?

Sonja Blömker: Wir achten sehr darauf, wie unsere Ware präsentiert wird, zum Beispiel der Key-Look des Monats. Wir erarbeiten Leporellos, die man aufstellen kann, um alles optisch attraktiv zu gestalten.

Aysen Bitzer: Solange die Leute dein

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Wunschzettel Was sich in Zukunf ändern muss

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Mehr Transparenz Es wäre schön, wenn man jedem Kleidungsstück ansehen könnte, wo und unter welchen Bedingungen es gefertgt wurde.

Das Kölner Eco­Label Shipsheip praktziert das schon. Auf der Homepage kann man verfolgen, aus welcher Kooperatve die Baumwolle kommt oder wie die Garne eingefärbt werden.

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Besserer Service Wo ist eigentlich der geschul­ te (und freundliche) Verkäufer, wenn man ihn braucht? Wer sich in einem Geschäf willkommen fühlt, wird eher zum Kaufen animiert als ein Kunde, der sich unerwünscht fühlt.

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Weniger ist das neue Mehr Mal ehrlich: Wer braucht jede Saison 1000 neue Trends, wer braucht so viele Marken und Untermarken? Experten prognos­ tzieren übrigens, dass sich das Thema durch eine Marktbereini­ gung bald selbst lösen wird.

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Tschüss, billig-billig Wir haben uns so an Schnäppchen gewöhnt, dass wir gar nicht mehr bereit sind, den regulären Preis zu zahlen. Was passieren muss? Sich als Käuferin bewusst machen, was ein Klei­ dungsstück wert ist, das stun­ denlang von Menschen gefertgt wurde. Für den Handel gilt: Schluss mit den Preisschlachten!

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Hightech nutzen Wäre doch toll, ein Kleidungs­ stück beim Online­Kauf virtuell anzuprobieren. Per Scan den Kör­ per vermessen und am Bildschirm sehen, wie einem das neue Teil steht. Dann wäre Schluss mit Retouren und der enormen Ressourcenverschwendung.

Produkt lieben, kommen sie in dein Geschäft. Dazu gehört übrigens auch, dass die Verkäufer geschult sind und sich Mühe geben. Mir persönlich fehlt das inzwischen auch sehr oft. Die Einzigartigkeit einer Marke ist deshalb so wichtig wie nie. Ich mache seit 16 Jahren Blusen.

Das Sortiment baue ich gewissermaßen um sie herum, aber dabei bleibt es. So was wie eine eigene Beauty-Linie ist für mich ausgeschlossen!

Annabel Dillig: Der Konsument kann heute doch gar keine wirkliche Liebe mehr zu einer Marke entwickeln, weil so viele Marken einfach alles abdecken wollen. Jeder schaut in dieser Zalando-Gesellschaft doch nur noch darauf, wo er den nächstbesten Deal machen kann.

Firmen wollen neuerdings mit personalisierten Teilen dagegenhalten, zum Beispiel mit Sneakers, die man selbst designen kann …

Marta Kwiatkowski: Hier kommt etwas Großes auf uns zu. Schauen Sie, wir leben in einer Wohlstandsgesellschaft und sind ganz oben angekommen; um es mit den Worten des Psychologen Abraham Maslow zu sagen: in der Phase der Selbstverwirklichung. Hinzu kommt die Digitalisierung. So frei verfügbar, wie sie alles gemacht hat, so sehr haben wir uns durch das Internet auch daran gewöhnt, individuell handeln zu können. Hier wirken also zwei sehr starke Entwicklungen und Bedürfnisse zusammen, die die Personalisierung noch viel weiter pushen werden.

Jürgen Müller: Ich kaufe meine Hemden seit Jahren nach Maß online. Das funktioniert super! Meine Maße habe ich beim Anbieter hinterlegt, und per Klick werden für mich neue Hemden genäht. Zum Glück haben sich meine Proportionen in der Zeit aber auch nicht verändert.

Sonja Blömker: Maßkonfektion ist bei Frauen aber noch mal ein anderes Thema.

Aysen Bitzer: Das stimmt. Ich vermesse seit Jahren immer wieder dieselben Frauen. Unsere Körper verändern sich

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einfach, wenn wir älter werden. Das geht bei Oberweite und Hüfte los, aber selbst die Oberarmweiten sind ein wichtiges Detail.

Marta Kwiatkowski: Aber es wird Techniken wie das Scannen geben, die auch das Vermessen einfacher und schneller machen. Übrigens könnte die Personalisierung viele Produktionen auch wieder näher zum stationären Handel bringen.

Nehmen wir nur mal die Automobilbranche: Hier konfiguriert man sich einen Wagen am Rechner und holt ihn später ab. So ein Happening könnte auch für Mode interessanter werden.

Annabel Dillig: Ich finde, das klingt sehr vielversprechend. Das scheint ein Gegenpol zur Massenware zu sein. Eigentlich ist es doch sogar recht nachhaltig, wenn ein Produkt erst bei Bestellung gefertigt wird.

Foto: kilian bishop/studio condé nast

Wie sieht es mit dem Ver- und Ausleihen von Mode aus? Viele Experten glauben, dass das Fashion-Sharing unseren Umgang mit Mode in Zukunf auch stark verändern wird.

Sonja Blömker: Spannend ist natürlich schon, dass diese Idee das komplette Gegenteil von der Personalisierung, also dem totalen Besitz, ist. Ich glaube aber, dass sie nur für bestimmte Anlässe mit Luxusmode funktioniert. Alltagstauglich ist das nicht.

Marta Kwiatkowski: Die Sharing-Economy hat viele Lebensbereiche erobert: Autos, Musik, Filme und Serien, sogar die eigene Wohnung. Ich befürchte allerdings, dass es den meisten Kunden nicht schnell genug gehen wird, dass er sein Kleidungsstück geschickt bekommt. Mal ganz davon abgesehen, dass es dann womöglich gar nicht richtig passt.

Bei Filippa K kann man gegen eine kleine Gebühr alles im Laden ausleihen und die Sachen zurückbringen, ohne sich um die Reinigung kümmern zu müssen.

Jürgen Müller: Das ist ein MarketingGag, mehr nicht. Solche Geschäftsideen kosten nur Geld. Die Sachen kommen

Wenn Modeleute unter sich sind, dominiert die Farbe Schwarz. Aber sehen wir auch für die Zukunft des Shoppens schwarz? Diese Gesprächsrunde ist optimistisch.

„Wir teilen inzwischen fast alles.

Bis auf Passwörter und Unterwäsche“ Marta Kwiatkowski ständig mit kleinen Macken zurück, die man dann ausbessern muss.

Aysen Bitzer: Außerdem will ich bestimmt nicht die Sachen tragen, in die andere Leute schon reingeschwitzt haben.

Marta Kwiatkowski: Wobei man sagen muss, dass Menschen inzwischen wirklich dazu bereit sind, unglaublich viel zu teilen. Eigentlich fast alles, bis auf Pass-

wörter und Unterwäsche. Wir haben erst vor zwei Jahren eine Sharing-Studie gemacht.

Annabel Dillig: Mich erinnert das sehr an den Kunstverleih, wo man sich für ein paar Wochen ein Bild holen und dann wieder zurückbringen kann. Auf dem Papier klingt das nach einer guten Idee, aber am Ende ist das nicht durchführbar.

Meine eigene Wohnung ist etwas Gewachsenes, ein Teil meiner Identität, und mein Kleiderschrank auch. Ich kann seinen Inhalt deshalb nicht einfach ständig austauschen.

Müssen wir Mode wieder mehr schätzen?

Annabel Dillig: Sie darf einfach nicht mehr als Wegwerfprodukt gesehen werden.

Aysen Bitzer: Unbedingt. Das sollte unser gemeinsames Ziel sein. Der Kunde muss wissen, wo er was bekommt und was er davon hat.

Jürgen Müller: Und genau deshalb sollten wir Shoppen und Mode auch nicht für tot erklären. Es ist spannender denn je.

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StyleCoach

Modechefin Julia Zirpel erklärt, warum sie sich in den Trenchcoat neu verliebt hat

GUY LAROCHE

MICHAEL KORS

Tr enchc oat

Gewickelt und drapiert

Als Kleid getragen Schmal geschniten, etwas länger und mit großen Patentaschen, von Elisabeta Franchi, 880 Euro.

… u z a d t k e Per f … ein Spiel aus verschiedenen Längen

Langes, gemustertes Hemd von William Fan, 300 Euro.

Henkeltasche von Valextra, 2350 Euro.

Nach dem Hemdblusenkleid kommt jetzt also das Trench-Kleid. Das sieht besonders gut bei sehr schmal geschnitenen und etwas längeren Trenchcoats aus. Stat Bindegürtel trägt man einen breiten Ledergürtel, das betont die schmale Taille. Neter Nebenefekt: Selbst hochgeschlossen wirkt der Trench sexy (mal Männer nach ihrer Assoziaton fragen).

GlencheckBlazer von Topshop, 90 Euro.

Choker von Miu Miu, 220 Euro.

Rock in Wickeloptk von Dorothee Schumacher, 240 Euro.

Slingpumps von Tamaris, 40 Euro.

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fotos: indigital.t v (2), ben l ambert y/kl aus stiegemeyer (1)

Michael Kors hat seinen Trenchcoat (o.) als assymetrischen Wickelmantel designt. Auch Sie können Ihrem klassischen Trench einen modernen Twist verpassen, indem Sie ihn – nur mit dem Gürtel zusammengehalten – schräg um Ihren Körper drapieren. Darunter ist Layering angesagt.

Variieren Sie die Längen, lassen Sie die Hemdmanscheten herausblitzen und tragen Sie lange Shirts über wadenlangen Röcken oder Culotes.

Jetzt schon Frühling?

Ksenia lupekhina, managing director von apart Fashion, gibt Tipps für die Übergangsjahreszeit

An den Kragen

Kann ich mein Silvesterkleid auch noch im Frühjahr tragen?

In der Mode gibt es tatsächlich noch überraschende Ideen: Das Label The Jean Dupont präsentiert eine ganz neue, cleane Version der Brosche.

Ab 250 Euro (the jeandupont.com).

Klar, ich ziehe coole Teile wie eine Lederjacke oder Bikerboots dazu an.

Stilbrüche sind total angesagt.

Layering ist im wechselhafen Frühling ein beliebter Styling-Trick. Wie gelingt der Lagen-Look?

Ober- und Unterkörper unterschiedlich stylen. Wer oben herum auf den Lagen-Look setzt, braucht eine schlichte Hose oder Rock.

Wie sieht die perfekte Übergangsjacke aus?

Im Winter waren es voluminöse Daunenjacken – jetzt kommt die Light-Version oder eben ein Trenchcoat. Ohne den läuft nichts.

Ja!Ja!JA!

Luxuswäsche

TexT: ricarda gallmann; FoTos: xamax (1), sTudio condé nasT (1)

lieblingsteile bitte verwöhnen Die 20-Minuten-Brille Gestell aussuchen, 20 Minuten warten, fertig ist die neue Brille. Bei Yun in Berlin werden die Gläser direkt im Shop ge­ schliffen und angepasst. Funktioniert auch online mit einer Lieferzeit von einem Tag. Toll! Ab 99 Euro (yun-berlin.com).

„Auf sein Äußeres zu achten, dem anderen zu gefallen ist Lebenskunst“

Mode

Hochwertges braucht hochwertge Pfege, z. B. das luxuriöse Wasch­ mitel „Barfy“ von Scotch & Soda, 15 Euro, oder den Cashmere­ Conditoner von Allude, 29 Euro.

Und „Crease Release“ von The Laundress glätet Falten. Über Aus Liebe zum Duf, 10 Euro.

NEWS

BARBARA VinkEn, 56, Literaturwissenschaftlerin, in Brand Eins

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Schönheit Peng!

Jeder Ton ein Trefer: Lippenstfe in Rosa sind die Knaller der Saison

„Dior Addict Rose Twist“ mit glossigem Finish von Dior, 36 Euro (limitert).

Zum Anbeißen: „Pure Color Envy Hi-Lustre Bold Innocent“ in glänzendem Bonbonrosa von Estée Lauder, 32 Euro.

Das 10-Euro-Glück: „Color Riche Pink Gold Obsession“ von L’Oréal Paris, 10 Euro.

FOTOS: ANGELIKA RÖDER/STUDIO CONDÉ NAST, GET T Y IMAGES; TEX T: ALEXANDRA PASI

Mmmh, cremig! „Vice Cream Disobedient“ in sanfem Pink von Urban Decay, 19 Euro.

Mates Korallenrosa: „Rouge Allure Velvet La Secrète“ von Chanel, 35 Euro.

„Rouge in Love Rose Pitmini“ schimmert herrlich.

Von Lancôme, 29 Euro.

Macht frisch: „Kiss Kiss Blossom Glow“ in Kirschblütenrosa von Guerlain, 37 Euro (limitert).

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Schönheit

Schicht-

arbeiter Nie war das Angebot größer – und der Effekt so offensichtlich!

Masken sind die neuen Cremes ◗ Text Alexandra Pasi

MEHR FEUCHTIGKEIT Linke Seite: Crememasken spenden intensiv Feuchtgkeit, da sie einen schützenden Film auf die Haut legen, unter dem Pfegestofe optmal aufgenommen werden können. Für einen prallen Teint morgens die Tolérance Extrême-Maske von Avène (16 Euro) großzügig auf die gereinigte Haut auftragen, fünf Minuten einwirken lassen.

Reste mit einem Watepad abnehmen.

MEHR GLOW Gläten, durchbluten und erfrischen? Die neuen Glow-Peelof-Masken wie das Gravitymud Firming Treatment von Glamglow (über Douglas, 60 Euro) schafen das in einer halben Stunde. Mit einem Pinsel gleichmäßig aufstreichen und warten, bis alles silbrig glänzt. Die Ränder an Kinn und Wangen vorsichtg mit den Fingerkuppen nach oben rollen, sanf abziehen. Abwaschen?

Nicht nötg.

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EBENMÄSSIGER TEINT Rechte Seite: Rosafarbene Tonerde ist reich an Eisenoxiden und Silizium, die das Hautbild regulieren.

Zweimal pro Woche einen Esslöfel Pink Clay Mask von Herbivore Botanicals (über Niche Beauty, 29 Euro) mit etwas Wasser mischen.

Die Paste mit den Händen auftupfen, trocknen lassen. Sobald sie krümelt, mit warmem Wasser abnehmen. Auch trockene Haut verträgt Tonerde, wenn diese rückfetende Öle oder beruhigende Kamillenextrakte enthält.

PORENTIEF REIN

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FOTOS: MANAGEMENT + ARTISTS + SYNDICATION

Schwarze Peel-of-Masken lösen auch knifige Hautprobleme.

Die dunklen Kaolin- und Eichenholzextrakte in der Peel Of Mask von Jorgobé (27 Euro) befreien die Haut von Mitessern und klären verstopfe Poren.

Die Maske immer von unten nach oben abziehen. Danach eine beruhigende Loton aufragen – verhindert Rötungen.

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Bitte auflegen Masken sind die genialsten Erfindungen der Kosmetik – und besser als Beauty-OPs 3

S

traffer, glatter, leuchtender: Gesichtsmasken überzeugen mit noch konzentrierteren Wirkstoffen und einem Sofort-Effekt.

Damit die Haut die Extrapflege aufnehmen kann, Gesicht und Hals vorher reinigen und darauf achten, dass die Produkte zu den eigenen Pflegebedürfnissen passen – andernfalls gibt es statt des gewünschten Glows unschöne Irritationen. Dermatologe Jürgen Ellwanger aus München empfiehlt bei besonders empfindlicher Haut sich am besten von einem Hautarzt beraten zu lassen.

Leichte Masken, die entspannen und Feuchtigkeit spenden, kann man täglich anwenden, reichhaltige oder reinigende Produkte nur ein-, zweimal pro Woche.

Das tägliche Pflege- und Reinigungsritual ersetzen die Beauty-Booster nicht,

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zumindest nicht grundsätzlich. Wer morgens eine milde Maske auflegt, spart sich schon mal die Creme. Peeling-Masken sind eine prima Alternative zu den körnigen Waschcremes. Wer allerdings ausschließlich auf Masken setzt, überfordert seine Haut auf Dauer und riskiert Pickel. Daher lieber mit ausgewählten Treatments arbeiten und die Masken dosiert verwenden, Einwirkzeit beachten und die Produkte abwaschen, wenn der Hersteller es empfiehlt. Damit keine Rückstände auf der Haut bleiben, anschließend mit einem sanften Mizellenwasser reinigen. Wer diese Tipps beherzigt, kann in vier Kategorien los(pf )legen. Bei fahler Gesichtshaut, Unreinheiten, Fältchen und Augenringen einfach Maske drüber und mit dem eigenen Teint um die Wette strahlen.

AussTrAhlungs-Booster Diese Wohlfühl-Masken polstern innerhalb von Minuten auf, reduzieren Unregelmäßigkeiten und spenden intensiv Feuchtgkeit – perfekt für den berühmten Glow.

1 Hightech-Maske: Die glätende „Capture Total Dream Skin 1-Minute Mask“ perfektoniert die Haut innerhalb von einer Minute. Von Dior, 67 Euro (ab Ende Januar).

2 Frischekur für sensible Haut: „Hydra Sparkling Foam Mask“ mit besonders weicher Mousse-Textur von Givenchy, 53 Euro (ab Februar). 3 Die „Even Beter Brighter Moisture Mask“ wirkt aufellend und spendet Feuchtgkeit. Von Clinique, 40 Euro (ab Februar). 4 Lässt den Teint leuchten und mindert Fältchen: „Gold Hydralifing Mask“ von Omorovicza, 150 Euro. 5 „Supreme Moisture Mask“ mit Hyaluron, Kamillenwasser und Sheabuter für trockene, empfndliche Haut von Nuori, 72 Euro.

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text: AlexAndrA pAsi; still-lifes: studio condé nAst (10)

energie-KicK

KlAre hAutverhältnisse

Schlecht geschlafen? Diese Augen-Pads lassen kleine Schwellungen und Kniterfältchen verschwinden. Von links: Die „Instant Glow Hydrogel Eye Pads“ minimieren dunkle Schaten. Von Wonderstripes, fünf Paar 30 Euro. Straft mit Planktonextrakten: „Gold Energizing Eye Recovery Mask“ von Chantecaille über Net-a-Porter, acht Paar 210 Euro. Erst das Serum aufragen, dann die „Hydrogel“-Pads aufegen – das „EGF Eye Mask Treatment“ festgt und durchfeuchtet intensiv. Wir waren begeistert! Von Bioefect, 79 Euro.

Tonerde- und Peeling-Masken reinigen porentef, verfeinern und bekämpfen Unreinheiten. Von links: Die „Dirty Detox Skin Glowing and Refning Mud Mask“ klärt mit Kohle und Mineralerde. Von Bareminerals, 38 Euro. Befreit die Poren von überschüssigem Talg: „Masque Peeling Clarté 302“ mit PapayaEnzymen. Von Maria Galland, 47 Euro. Die Tonerde-Vliesmaske „Purifying Lifaway Mud Face Sheet Mask“ ist eine echte Innovaton. Von Starskin über Douglas, 10 Euro. Die „Himalayan Charcoal Purifying Glow Mask“ mit Teebaumöl und Bambuskohle wirkt entzündungshemmend. Von The Body Shop, 18 Euro.

regenerAtionstAlente Wer morgens besonders frisch aussehen möchte, verwöhnt seine Haut abends und nachts mit Evening- und Overnight-Masken. Die Wirkstofe werden zu dieser Zeit besonders gut aufgenommen, da die Haut im Regeneratonsmodus ist. Von links: Die „Radiance Renewal Mask“ straft über Nacht. Von Paula’s Choice, 39 Euro. Beruhigt den Teint und lindert Rötungen: „Phyto Correctve Masque“ von Skinceutcals, 60 Euro. Die „Advanced Night Repair Recovery Mask-In-Oil“ abends als versiegelnde Maske aufragen – schützt vor Feuchtgkeitsverlust. Unser Favorit! Von estée Lauder, 95 Euro (ab Februar). Reichhaltg: Die „Reversive Ant-Aging Overnight Mask“ reduziert den Abbau der Kollagenfasern. Von Babor, 55 Euro.

Die „Blue Tansy Resurfacing Clarity Mask“ beruhigt mit blauem Gänsefngerkraut und glätet mit Frucht-Enzymen. Von Herbivore Botanicals über Niche Beauty, 48 Euro.

Schönheit

Was nicht zu greifen ist, ist schwer zu begreifen Matsch durch die Finger zu pressen und Blumen zu pflanzen. Etwas Warmes, Weiches wie eine Katze oder einen Hund zu streicheln macht uns animalisch glücklich; Cashmere, Samt und Seide auch. Was nicht zu greifen ist, ist schwer zu begreifen. Wir tasten uns vor und werden abgetastet.

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Mit Glück findet ein Mensch fingerfertige Geliebte und Masseure, Ärzte und Handwerker, denn das Leben bleibt eine schwer in den Griff zu bekommende Baustelle. Wie gut ein Liebhaber sein wird, wissen Menschen instinktiv beim ersten Händedruck: Gib mir deine Hand, und ich kann sie lesen. Beim Händchenhalten und Hände-nicht-beisich-behalten-Können lieben sie feste, warme, trockene, muskulöse Hände, die nicht nur in Zeitungen blättern, sondern auch eine Blockhütte bauen können.

Wenn wir massiert werden, ist das umwerfend erotisch. Akupressurpunkte liegen auf dem Daumenballen, der nicht umsonst Venushügel heißt, sowie in den weichen Zwischenräumen der Finger.

Gut trainiert sind wir sowieso das beste Sexspielzeug: auf wie viele verschiedene Arten wir unsere Finger einsetzen, damit streicheln oder kneifen können, stufenlos, von sanft bis fest … Mit Fingerspitzengefühl erspüren wir Dinge, die man nicht sehen oder wissen kann. Wir sind ein Wunder, haben einen eigenen Puls und einen einzigartigen Fingerabdruck.

Liebe geht bei uns nicht durch den Magen, sondern wie jede Energieübertragung durch unsere Innenflächen. Beim Yoga praktizieren wir eigene Übungen – mudras. Aneinandergelegte Fingerspitzen sind Energiesammelstellen, die auf die Psyche wirken. Wir Hände bitten und beten für unseren Menschen; wir stellen die Verbindung zu spirituellen Gesprächen her, ob in der Kirche oder beim Meditieren. Mutterhände können zudem Spielzeug und Welten heil machen, notfalls handgreiflich beschützen und Trost herbeistreicheln. Sie messen sogar ohne Thermometer Fieber. Kleine Kinder, die nicht angefasst, gewiegt und gestreichelt werden, verkümmern, manche sterben sogar. Fass! Mich! An! Je weniger man eine Sprache spricht, desto mehr haben wir Hände zu sagen – ob beim Einkauf durch Draufzeigen oder, Hand aufs Herz, während einer Liebeserklärung. Für Stumme und Gehörlose gebärden wir sogar die komplette

Sprache. Wir geben Zeichen, ob beim Volleyball oder im Straßenverkehr. Geöffnet zeigen wir uns frei und bieten Freundschaft an. Wenn wir uns erheben, ergeben wir uns oder schwören auf etwas.

Per Handschlag werden die besten Geschäfte besiegelt. Wie wichtig wir sind,

FOTO:

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aum auf der Welt, greifen wir reflexartig nach der Mutter, die hingerissen unsere zehn Fingerchen mit den perfekten muschelrosa Miniaturnägeln durchzählt und streichelt. Wir wissen noch nicht, dass wir – momentan noch winzig, hilflos und bezaubernd weich – Handlanger des gerade geborenen Menschen sein werden. Erst recht nicht, welche Fähigkeiten und Macht uns zuwachsen und welche Verantwortung mal in uns liegen wird. Zu Babyfäustchen geballt liegen wir da, doch zur Sicherheit halten wir bald darauf kräftig an allem Geliebten fest: Fingern, Haaren, Pullovern; später an Fläschchen, Kuscheltieren, großen Händen, Keksen. Aus uns wird ein koordiniertes Paar, das gezieltes Greifen lernt, an- und ausziehen, Schnürsenkel binden, streicheln und schlagen, schreiben, Schere-Stein-Papier spielen, schminken, Teig kneten, vielleicht sogar Möbel (zusammen-)bauen, Menschen operieren, Musikinstrumente spielen und tausend Dinge mehr.

Als geborene Haptiker hassen wir die „Anfassen verboten“-Schilder in Museen, Parks und Läden. Nur durch Anfassen bekommt unser Mensch überhaupt erst Zugriff auf die Welt. Je dreckiger es dabei zugeht, desto inniger und sinnlicher die Erfahrung. Was für ein ganzkörperliches Wohlgefühl, mit beiden Händen

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wird leider oft erst erkannt, wenn eine von uns mal ausfällt. Wir ziehen uns an Bergwänden hoch, tragen Lasten und Verantwortung, lenken Pferde und Autos. Wir sind Helden, Alleskönner, Spezialisten und nur selten arbeitslos. Zum Ausgleich lieben wir es, uns selber zu

verwöhnen, mit Maniküre, Pflege und schönem Nagellack. Wir schmücken uns auch gern mit Ringen. Den Ehering tragen wir, wenn wir uns bei dem Mann in guten Händen fühlen. Irgendwann übergeben wir Pflichten und das Lebenswerk in jüngere Hände. Und ganz am Ende,

wenn Worte keine Verbindung mehr herstellen, weil der Geist kaum noch Körperkontakt hat, werden wir hoffentlich auch gehalten, fest und warm, während uns das Leben entgleitet. Im Vertrauen darauf, von noch größeren Händen aufgefangen zu werden, lassen wir ganz los. ◗

Das Schönste, was Hände tun können – einander berühren.

FOTO: TIM BARBER

Wenn Hände sprechen …

Sie sind Helden, Alleskönner und nur selten arbeitslos. Eine längst fällige Liebeserklärung ◗ Text Karina Lübke

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Hände hoch

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Bitte klatschen: die neuen Handpflege-Stars mit Wahnsinnswirkstoffen

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1 Das „Hand Serum“ mindert Fältchen und Pigmentlecken mit Retnol. Von Verso, 55 Euro. 2 Macht raue Hände weich: „Pommade Concrète“ mit Kamillenwasser von Buly 1803 über Net-a-Porter, 40 Euro. 3 „Total Age Correcton Complete Ant-Aging Hand Cream SPF 15“ von Lancaster – Peeling und Pfege in einem, 20 Euro. 4 Nährt und schützt: „Au Lait Hand & Nail Cream“ von The Scotsh Fine Soaps Company über Ludwig Beck, 12 Euro. 5 „The Ritual of Ayurveda Sofening Miracle Srub“ peelt sanf mit HimalayaHonig und Kieselerde.

Von Rituals, 11 Euro.

6 Macht das Hautbild ebenmäßiger: „New Dimension Smooth + Tone Creme-Glove“ von Estée Lauder, 47 Euro. 7 Die „Geranium & Walnut Hand Cream“ pfegt intensiv mit Aprikosenkernöl. Von Jo Malone, 32 Euro. 8 Mit „Florio“ eincremen und dufende Lufküsse verteilen.

Von Ortgia über Ludwig Beck, 22 Euro. 9 Repariert strapazierte Hände mit Sheabuter: „Gordíssimo“ von Benamôr, 15 Euro.

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FOTO: KILIAN BISHOP/STUDIO CONDÉ NAST; ST YLING UND TEXT: ALEXANDRA PASI

Schönheit

Schönheit

Wer will ich heute sein?

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Die Ausgangsfarbe

Meine Schwester hellt mir meine natürliche Farbe seit 14 Jahren mit platin- und goldblonden Strähnchen auf – eine Familienangelegenheit sozusagen. Für was anderes fehlte mir bisher der Mut, aber die neuen Instant-Colours, die zu 100 Prozent auswaschbar sind, wollte ich sofort ausprobieren.

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Zwischen Grau und Flieder

Mein gesträhntes Haar hat das Grau unterschiedlich angenommen und changiert. Aber ich bekomme viel positives Feedback.

Der Granny-Look wirkt überraschend cool, meine Haut sieht viel frischer aus. Ich mag mein Elfenhaar und würde es gern länger so tragen. Aber mein Farb-Abenteuer geht ja weiter …

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haare & maKe-up: alexandra lexa/fame agency, mel anie filberT/fame agency; dUnkelbl aUer Seidenmantel: coS; SalbeifarbenenS Stricktop: coS

◗ Fotos Angelika Röder ◗ Produktion Yvonne Beeg

haare & make-Up: mel anie filbert/fame agency, andrU eliaS/phoenix; hellbl aUeS hemd: Steffen SchraUt; graUe SeidenblUSe: topShop UniqUe

Veränderungen machen das Leben spannend, findet unsere stellvertretende Artdirektorin Karina Fink und testete die neuen Instant-Colours: 4 Haarfarben in 4 Wochen

„

Schokobraun

Diesmal färbe ich selbst, was gut funktioniert. „Schokobraun“ steht auf der Packung, es wirkt aber eigentlich fast schwarz. Meinen Freundinnen gefalle ich so am besten, ich selbst finde mich damit eher blass. Da retten mich nur intensives Rouge und knallige Lippen.

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Pretty-Woman-Rot

Die Farbe mag ich sofort, sie wirkt superschön und natürlicher als erwartet. Sogar ohne Make-up wirkt meine Haut damit nicht rötlich. Nur der Kleiderschrank wird zur Problemzone – ich besitze nichts, was dazu passt. Trotzdem schade, dass die Spitzen schon nach der ersten Wäsche ausbleichen.

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„

Zuckerwatte-Rosa

Meine Freunde reagieren inzwischen cool und kommentieren neue Haarfarben nur noch mit einem Grinsen.

Ich fühle mich mal wie eine Fee, mal wie ein Einhorn – nein, Rosa wird nicht mein Favorit.

Ich sehe damit eher mausgrau als märchenhaft aus.

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Die Wunschfarbe

Das Experiment hat mich mutiger gemacht. Der Schnitt ist neu, und der satte Kupferton mit Ombré-Effekt wird auf Dauer bleiben. Meiner Schwester gefällt es so gut, dass sie es mir nachmachen möchte. Und meine Kolleginnen in der Redaktion?

Sind fast ein bisschen neidisch.

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haare & make-Up: mel anie filbert/fame agency; tranSparenteS top: coS; hellbl aUe blUSe: maggie marilyn

„Mein Freund hatte fast so viel Spaß wie ich und ‚alle paar Tage eine neue Frau zu Hause‘ “

Farbanleitung „Instant Colours werden am Ansatz aufgetragen und in die Längen eingearbeitet“, erklärt die Münchner Coloristin Andrea Hecker.

10 bis 15 Minuten einwirken lassen, auswaschen, fertig! Die Farbe legt sich um das Haar und greift es nicht an. Falls doch was schiefgeht: „Color Re-New“ von Wella macht alles rückgängig.

Trendiges Grau Das sagt der Prof: Die Farbe ist ein Statement und steht jungen Frauen am besten. Die Haare sollten dafür möglichst hell sein, nur dann wird das Grau klar und gleichmäßig. Der Look verlangt nach mehr Make-up und wirkt bei olivfarbener Haut schnell künstlich.

Fazit: Das aus drei exklusiv beim Tigi-Friseur erhältlichen Nuancen gemischte Grau hat sich nach zwei Wochen in ein fiederfarbenes Blond verwandelt – auch nicht schlecht.

„Colour Trip“ in „Blau“, „Violet“ und „Clear“ von Bed Head by Tigi, ab 50 Euro.

Warmes Braun Das sagt der Prof: Die Farbe sieht bei strapaziertem Haar schnell stumpf aus und wirkt extrem dunkel. Mit ein paar Highlights dazwischen lässt sich der Helm-Efekt jedoch vermeiden. Echte Blondinen sollten ihre Wimpern und Augenbrauen unbedingt mitärben.

Fazit: Ein schöner, warmer Ton, nach zwei, drei Wäschen wurde das Braun allerdings kühler und auch ein bisschen aschiger.

Farbmaske „Colour Refresh“ in „Cacao Intense“ von Maria Nila, 29 Euro.

fotoS: angelika röder/StUdio condé naSt; Still-lifeS: StUdio condé naSt

Helles Kupfer Das sagt der Prof: Hinter dem Wörtchen Rot verbirgt sich ein riesiges Farbspektrum von Tizianrot bis Erdbeerblond. Kupfernuancen wirken am natürlichsten. Da Rotpigmente besonders klein sind, bekommt man sie of nicht zu 100 Prozent aus dem Haar. Sie könnten Hautrötungen und Fältchen betonen.

Fazit: Der exklusiv beim Friseur erhältliche Kupferton wirkt wunderbar natürlich. Nach ca. fünf Haarwäschen tendiert die Farbe allerdings eher zu einem rafnierten Erdbeerblond.

„Colour Intensifer“ in „Red“ von Evo Fabuloso Pro, 30 Euro.

Fairy Pink Das sagt der Prof: Wer nicht so schrill wie Rudolph Moshammers Muter daherkommen möchte, sollte einen möglichst dezenten Ton wählen. „Verwaschenes Rosé funktoniert auf hellem, einheitlichem Blond am besten“, sagt Andrea Hecker. Die Nuance sei auch ideal für Blondinen, die einen Gelbstch kaschieren wollen.

Fazit: Die Pigmente sind schon nach zweimal Waschen verblasst.

Perfekt für alle, die nur ein paar Tage lang anders aussehen wollen.

„Colorista Washout“ in „Pinkhair“ von L’Oréal Paris, 8 Euro.

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Schönheit Die heute 62-Jährige lebt am Ammersee und möchte anonym bleiben.

Die SilikonPionierin Sie war eine der ersten Frauen, die sich schon Anfang der 80er-Jahre Silikonimplantate einsetzen ließen. Ein Gespräch über Mut, Schönheit – und Sondermüll ◗ Foto Sima Dehgani ◗ Interview Lisa Frieda Cossham

Schönheits-OPs waren 1980 noch nicht so verbreitet. Was hat Sie damals zu diesem Schrit bewogen?

Meine Brüste sahen immer aus wie zwei leere Tütchen: länglich und schmal. Um das zu kaschieren, habe ich oft Halterneck getragen und mich so gut wie nie nackt gezeigt.

Nicht mal beim Sex?

Da habe ich einfach oft mein Unterhemd angelassen. Meine Freunde hatten allerdings nie ein Problem mit meinem Busen.

Und trotzdem wollten Sie ihn verändern?

Weil ich wusste, dass das keine dauerhaften Beziehungen waren, keine, die bleiben. Für den Mann, der mich einmal heiraten würde, wollte ich schön aussehen – schließlich würde der mich jahr-

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zehntelang ansehen. Und ich wollte auch nicht mit einem Makel leben, der sich beheben lässt. Also habe ich mit 26 Jahren gedacht: Jetzt muss etwas passieren!

An wen haben Sie sich damals gewendet?

Ich bin zu einem Vertrauensarzt gegangen, der auch Gutachten für Krankenkassen erstellt hat. Meine Mutter hat mich begleitet. Bei der Untersuchung saß ich dann zwei Männern und einer Frau gegenüber und sollte die Arme heben und zur Seite strecken. Meine Brüste hingen herunter wie Fuchsschnauzen.

Daraufhin haben mir die Ärzte eine Klinik empfohlen. Die Kosten, 5000 Mark, übernahm die Krankenkasse.

Wie haben Sie die Operaton erlebt?

Zuerst kam der Operateur immer mal

wieder vorbei, schaute sich meinen Busen an und markierte mit einem Stift die Schnittführung. Da wurde mir erst bewusst, dass der Eingriff noch nicht zur Alltagsroutine gehörte. Das hat mich nervös gemacht. Ich wollte, dass es endlich vorbei ist. Dann lag ich stundenlang vor dem OP-Saal, in dem noch operiert wurde, und dachte, ich flüchte gleich im Hemd auf die Straße, solche Angst hatte ich. Ich hatte noch kein Beruhigungsmittel bekommen und mir fehlte jemand, der meine Hand hielt. Erst kurz vor der Operation wurde ich sediert. Den Schnitt haben die Ärzte in der Brustfalte unter dem Busen gemacht. Ein weiterer Schnitt ging von unten hoch bis zum Vorhof und um den Vorhof herum.

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Auf der einen Seite kamen 150 Gramm rein und auf der anderen 100. Das habe ich allerdings alles erst später erfahren.

Aufgewacht bin ich in einem Achtbettzimmer. Ich hatte unglaublichen Durst, durfte aber erst mal nichts trinken. Außerdem war eine meiner Hände fixiert, damit ich mir die Kanüle nicht herausziehe.

Wie lange lagen Sie insgesamt im Krankenhaus?

Zwei Wochen, mindestens eine davon, wie es damals hieß, zur postoperativen Beobachtung. Es mussten ja auch Fäden gezogen werden. Nach zehn Tagen haben die Ärzte erstmals die Bandagen abgenommen – nach heutigem Standard passiert das schon am nächsten oder übernächsten Tag. Wir haben damals zu acht auf meinen Busen geguckt und festgestellt: Aha, so sieht der jetzt also aus. Ein fester, schöner Busen. Ich mochte ihn sofort.

Wie hat Ihr Umfeld darauf reagiert?

Mein damaliger Freund war entsetzt. Er guckte mich an, als sei ich ein völlig anderer Mensch geworden. Obwohl ich toll aussah, war ich ihm fremd. Wir haben uns bald darauf getrennt.

Und, waren Sie ein anderer Mensch?

Vielleicht. Ich habe mich richtig gut gefühlt, war stolz und selbstbewusster.

Plötzlich konnte ich Tops ohne BH anziehen, was früher unmöglich gewesen wäre. Meine Brüste hätten sich darin irgendwo verlaufen (lacht).

wundert es mich, dass mich niemand auf die Narben angesprochen hat, denn im Liegen hätte man die sehen können. Sie waren aber nie ein Thema.

Auch nicht unter Freundinnen?

Doch, schon. Ich hatte ihnen von der Operation erzählt, und sie wollten meinen neuen Busen natürlich sehen. Ich erinnere mich, dass sie damals sagten, dass sie sich das selber nie getraut hätten und dass sie mich schön und mutig fanden.

„Mir war immer wichtig, dass man mich gern anschaut“ Sind Sie eine Schönheitspionierin?

Hat Ihr Mann die Verkapselung auch wahrgenommen?

Ich glaube schon, wir haben nicht darüber gesprochen. Als ich ihm mitteilte, dass ich die Implantate rausnehmen und den Busen straffen lassen möchte, war es ihm wichtig, dass ich das aus medizinischen Gründen mache und nicht aus ästhetischen. Er hat sich Sorgen gemacht.

Ich habe den Eingriff so lange hinausgezögert, weil ich nicht wusste, was dann von meinem Busen übrig bleibt.

Die Angst war unbegründet.

Ja, und die zweite Operation war ein Klacks im Vergleich zur ersten. Ich bekam ein Beruhigungsmittel und nach zweieinhalb Stunden war alles vorbei.

Ach, ich würde längst nicht alles ausprobieren. Aber ich bin ein kommunikativer Mensch, hatte beruflich immer mit vielen Menschen zu tun, und da war es mir wichtig, dass man mich gern anschaut.

Deshalb lasse ich mir meine Falten unterspritzen, die Zähne aufhellen, ich pflege mich eben.

Finden Sie Ihren neuen Busen schön?

Vor zwei Monaten haben Sie die Implantate nach 36 Jahren enternen lassen. Sie haten eine Kapselfbrose.

Meine Ärztin hatte Fotos von ihnen gemacht und sie mir gezeigt. Sie waren verschrumpelt und hatten nur noch wenig mit dem prallen Ausgangsmaterial gemeinsam.

Ja, drei Jahre später, auf einer Silvesterparty. Ich saß neben ihm und wusste sofort, das ist er. Er schob mir seine Visitenkarte zu, auf der stand: Ich glaube, ich liebe dich. Wir haben im darauffolgenden August geheiratet.

Ja. Das erste Mal haben sich meine Brüste schon sechs Wochen nach der OP verhärtet. Daraufhin wurde die Verkapselung von meinen Ärzten mehrmals im Jahr mit der Hand gesprengt. Sie haben sie zwischen ihre Handballen genommen und zugedrückt, das hat richtig geknackt. Danach war mein Busen immer wieder für eine Zeit lang weich. Das war zwar lästig, hat mich aber nicht wirklich gestört.

Haben Sie ihm von Ihrer OP erzählt?

Warum dann die zweite Operaton?

Erst viel später, ihm waren die Implantate gar nicht aufgefallen. Überhaupt

Meine Implantate sind schon vor einiger Zeit verrutscht. Sie waren seitdem ober-

Haben Sie dann auch den Mann kennengelernt, der bleiben sollte?

halb des Busens sichtbar und hart wie Tennisbälle. Dazu kam die Angst, dass sie nach so langer Zeit auslaufen oder es sich entzünden könnte. Kapselfibrose wird in vier Stufen eingeteilt, ich hatte Stufe 4.

Mittlerweile ja, obwohl er mir ohne die Implantate zuerst fremd war. Es hat sechs Wochen gedauert, bis wir wieder vertraut miteinander waren und ich ihn als meinen akzeptiert habe.

Haben Sie sich von Ihren Implantaten verabschiedet?

Aha.

Wussten Sie eigentlich, dass Implantate als Sondermüll gelten? Ich frage mich, ob man mit ihnen beerdigt werden darf.

Reden Sie mit Ihren Freundinnen über solche Themen?

Nicht wirklich. Schönheitsoperationen sind bis heute nichts, worüber man einfach so spricht. Aber ich stehe zu ihnen und finde, dass jeder das Recht hat, seinem persönlichen Leidensdruck nachzugeben.

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Schönheit Knaaaarzzz

Tatort: Badezimmer Wir könnten Ihnen die wichtigsten Beauty-Highlights des Jahres zeigen, stattdessen haben wir einen Comic daraus gemacht – mit Kriminaloberkommissar Henry Maske als Hauptfigur ◗ Illustrationen Joe Snow ◗ Idee und Text Michael Moser

Hunderte von Scherben liegen auf dem weißen, blanken Fliesenboden. Henry Maske betrachtet sein verzerrtes Spiegelbild in der glasklaren Pfütze, die sich langsam vor ihm ausbreitet und nach Zitrone, Rose und Jasmin duftet. Eine Träne kullert ihm langsam über die Wange, schnell zieht er seinen Hut tief ins Gesicht. Coco, tot. Er kann es nicht fassen. Eigentlich ist Henry Maske Vollprof, ein scharfsinniger Ermittler, der auch die schmutzigsten Verbrechen und kniffigsten Fälle innerhalb von Minuten löst. Doch dieser Fall ist anders, das sagt ihm sein Bauchgefühl. Henry Maske betrachtet Coco, die Frontfrau der Band Chanel N° 5, einer der hipsten Musikgruppen derzeit. Er versucht sich zu konzentrieren, sich einzureden, dass vor ihm nicht eine Ikone des Showbiz, sondern nur eine alte, rostige Wimpernzange liegt. Was übersieht er? Wer hat Coco ermordet? Er braucht Hilfe …

Ja, Chef!

Ich bin ja dran!

Aber dieser Fall ist besonders …

Ergebnisse, Henry! Ich will SICHTBARE Ergebnisse!

Cornelius, bist du es?

Gut! Hör zu, ich brauche deine Hilfe.

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Cornelius Concealer: präzise, effektiv, unsichtbar – der Undercover-Agent löst Fälle, bei denen andere schlafose Nächte haben.

COCO TOT! POLIZEI TAPPT IM DUNKELN!, schreit es von allen Titelseiten der Gazetten. Roger Rouge, der Staatsanwalt, der Frauen schon mal zum Erröten bringt, ist außer sich. Er faltet seinen Star-Ermittler Henry Maske auf Sachet-Format zusammen. Ein toter Superstar und keine heiße Spur. Ein Desaster. Henry Maske weiß: Erst wenn Cocos Mörder gefasst ist, wird Roger Rouge aufhören Druck zu machen und sich wieder gepfegt seinem Tagesgeschäft widmen.

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Hanna Handcreme: Die Spezialagentin wickelt jeden um den Finger.

Täter umschmeichelt sie so lange, bis sie geschmeidig werden.

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Boris Buttertopf: Löste den berüchtigten Cellulite-Fall in kürzester Zeit und glättet die Wogen, wenn alles aussichtslos scheint.

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Die Fantastischen 4 entdecken an einem Tisch Manni Mascara, Cocos Manager, und seine Frau Karlie Gloss, die wie immer glänzend aussieht.

Henry Maske! Du tust ja gerade so, als hätte ich die Süße umgebracht. The Show must go on!

Stimmt’s nicht, Karlie, Darling?

Äh, ja … Mir ist gerade etwas schwindlig.

Die Luft hier. Ich muss nach Hause.

Irgendwas stimmt hier nicht. Hanna Handcreme wittert ein Motiv bei Misty Gesichtswasser, die schon lange mit dem Job als Frontfrau geliebäugelt hat. Cornelius Concealer schaut Karlie Gloss nach, die überstürzt aufbricht. Die Fantastischen 4 wollen Misty nach ihrem Auftritt in der Garderobe befragen.

Ermordet? Ich? Ich hab ein reines Gewissen. Meine Fans lieben mich, weil ich so erfrischend und belebend bin!

Schaut euch lieber mal Karlie an. An der klebt der Neid doch förmlich! Manni hatte nämlich eine Affäre mit Coco!

Eifersucht! Dass die Fantastischen 4 da nicht früher draufgekommen sind! Mit Vollgas rasen sie zum Appartement von Karlie Gloss, wo sie die glänzende Schönheit vermuten, nachdem sie aus dem Club gestürmt ist.

Das Appartement von Karlie Gloss. Es herrscht eisige Stimmung zwischen Henry Maske und Karlie Gloss. Boris Buttertopf versucht mit seiner sanften Art zu vermitteln, Hanna Handcreme umschmeichelt die Verdächtige. Plötzlich sprudelt alles aus Karlie heraus …

Natürlich war ich bei Coco!

Ich wollte sie zur Rede stellen, sie hat meinen Manni Mascara mit ihrem zarten Moschusduft verführt! Er darf mich nicht verlassen!

Gloss und Mascara sind unzertrennlich, für viele sind wir das Beauty-Paar schlechthin! Ja, ich wollte ihr wehtun, wollte, dass ihr Duft keinem Mann mehr den Kopf verdreht! Aber als ich ins Badezimmer kam, lag sie auf dem Boden – zerbrochen! Ich war es nicht!

Wieder eine Sackgasse. In ihrer Verzweifung kehren die vier Ermittler zum Tatort zurück.

Was haben sie übersehen? Auf einmal hören sie Schritte vor dem Bad, die Tür wird geöffnet.

Huch. Hilfe! Mit einem beherzten Sprung retten sich die Beauties in den Spiegelschrank mit den Zahnpfegeprodukten. Und dann fällt es den Ermittlern wie Gurkenscheiben von den Augen …

illustrationen: joe snow/agency rush; still-lifes: studio condé nast

Grrr! Ausgerechnet meinen Lieblingsduft musste meine Tochter runterwerfen.

Reicht ja, dass sie ihr Smartphone ständig schrottet.

In den Hauptrollen: Staatsanwalt Roger Rouge: Phyto-Blush Twist von Sisley, 51 Euro (ab Februar). Kriminaloberkommissar Henry Maske: Instant Detox Mask von Bobbi Brown, 50 Euro. Undercover-Agent Cornelius Concealer: Cover Story Serum Concealer von L.O.V, 10 Euro. Spezialagentn Hanna Handcreme: Rose Hand Cream von Lanolips über Niche Beauty, 14 Euro. Ermitler Boris Butertopf: Eau Ressourçante Crème Corps Veloutée von Clarins, 40 Euro. Manager Manni Mascara: The Shock von Yves Saint Laurent, 30 Euro (ab Februar).

Diva Karlie Gloss: Huile Irrésistble pour les Lèvres von Givenchy, 30 Euro (limitert, ab Ende Januar). Sängerin Misty Gesichtswasser: Moisture Surge Face Spray von Clinique, 30 Euro. Frontrau von Chanel N° 5: N° 5 L’Eau von Chanel, 130 Euro.

Das „Healthbox“-Set, bestehend aus Körperfetwaage, Brustgurt und Tracker von Under Armour, 450 Euro.

Mein digitaler Trainer

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Ein Technik-Trio, das fit macht?

Wir haben es ausprobiert

piegel und Jeans sind sich ein paar Monate nach der Geburt meines Sohnes einig: Da passt was nicht. Dass man beim Stillen abnimmt, hat mein Körper leider nicht mitbekommen. Schon klar, als junge Mutter muss ich nicht abnehmen. Aber ich möchte. Die „Healthbox“ des Sportausstatters Under Armour gilt als der David Kirsch unter den digitalen Personal Trainern. Die drei Tools zur körperlichen Optimierung kommen in einer

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eleganten roten Schachtel und sollen Bewegung in mein Leben bringen: Armband, Brustgurt, Körperfettwaage, dazu die „UA Record“-App, in der alle Daten zusammenfließen.

App aufs Smartphone laden, Geräte via Bluetooth verbinden, fertig. Schritt zwei bringt mich schon eher ins Schwitzen: der Realitäts-Check auf der Waage. Mein Gewicht soll dreistellig sein?! Dann sehe ich: falsche Maßeinheit. Die App korrigiert die Zahl in Kilogramm – und ich

bin beruhigt: nur ein paar Prozent von einem gesunden Körperfettanteil entfernt.

Mithilfe der App lege ich meine Ziele fest: Gewicht vor dem Kind, mehr Bewegung, täglich eine Sporteinheit und acht Stunden Schlaf. Was ich wirklich davon schaffe, petzt der Tracker am Handgelenk rund um die Uhr. Zusätzlich zeichnet der Brustgurt meine Herzfrequenz und Trainingsintensität auf. Ich staune, wie schnell einen der Ehrgeiz packt. Beim Warten auf den Bus schiebe ich den Kinderwagen hin und her, weil jede Aktivität zählt. Wenn der Tracker vibriert und mahnt „Es ist schon 60 Minuten her, dass du dich bewegt hast“, stehe ich sofort auf. Morgens checke ich, wie lange und gut ich geschlafen habe, nämlich durchschnittlich sieben Stunden pro Nacht. Die Balken für die Schlafqualität liegen wegen der nächtlichen StillUnterbrechungen erwartungsgemäß nur im mittleren Bereich. Zum Ausgleich tippe ich auf das Yoga-Zeichen am Armband und übe den Sonnengruß. Sportarten erkennt der Tracker, anders als viele Konkurrenzprodukte, leider nicht automatisch. Ein weiteres Manko: Mit der Basisversion der App kann man seine Kalorienzufuhr nur schätzen (wenig, mittel, viel) – viel Raum zum Schummeln!

Immerhin, nach zwei Wochen habe ich zwei Prozent weniger Fett und fühle mich muskulöser, auch wenn die Waage bei der Muskelmasse keinen Unterschied zeigt. Um mich selbst noch mehr zu motivieren, könnte ich mithilfe einer Zusatz-App (im ersten Jahr kostenlos) meine Ergbnisse mit denen von Freunden vergleichen, Lebensmittelnährwerte per Barcode-Scan ermitteln und mich von Bildern der Community inspirieren lassen. Brauch ich alles nicht! Spiegel und Jeans sind Motivation genug – und funktionieren herrlich analog.

Z Maike Mauer, 35 Für die myself-Autorin hat Muter-Kind-Turnen durch den Test eine ganz neue Bedeutung gewonnen.

FEBRUAR 2017

Still-life: Studio Condé naSt; foto: privat

Schönheit

Schönheit

: Serie

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Birke rockt Da staunt man!

Wie eine Lettin mit Naturkosmetik erfolgreich wurde ◗ Text Ina Küper-Reinermann

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s braucht schon viel Mut und Leidenschaft, um im umkämpften Kosmetikmarkt mit etwas Neuem durchzustarten – und damit auch Erfolg zu haben. Die Lettin Lotte Tisenkopfa-Ilterne hat mit Mádara Cosmetics die Beauty-Variante der Singenden Revolution geschafft.

Die heute 33-Jährige stellte nach einem Auslandssemester im schönheitsverrückten Japan fest, wie wenig KosmetikKnow-how sie und ihre Freundinnen im Gegensatz zu Asiatinnen hatten. Zurück in Lettland, tauschte sich die Wirtschaftsund Kulturstudentin mit anderen in Internet-Foren aus und erzählte von Naturkosmetikexperimenten in ihrer Küche. Die begeisterten Reaktionen ließen sie ahnen, dass Lettland großen Bedarf an einer „grünen“ Pflegelinie hatte. Vollends überzeugt war die Marketing-Expertin, als sie Zane Tamane traf. „Sie wollte eigentlich nur eine meiner selbst gemachten Seifen kaufen. Eine Tasse Kaffee später wussten wir, dass wir Geschäftspartnerinnen werden.“ Mit Lottes jüngerer Schwester Paula und der gemeinsamen Freundin Liene gründeten sie 2006 Mádara Cosmetics, Lettlands erste Naturkosmetikmarke. Kapital? Bran-

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Lote Tisenkopfa-Ilternes (oben) Gesichtswasser „Time Miracle“ (23 Euro) mit Birkensaf und Hyaluron. Im „Radiant Energy“Öl sorgen Wirkstofe von Heidel-, Molteund Brombeere für Glow (46 Euro).

chenkenntnisse? Ach was!

Dafür schöpften die vier in Sachen Einfallsreichtum aus dem Vollen: Sie überzeugten die Universität von Riga, deren Labor benutzen zu dürfen, und animierten einen Chemiker, lettische Pflanzen und ihre Wirkung auf die Haut zu entschlüsseln. Bald dämmerte den vier Frauen, dass die nordische Flora maximale Heilkräfte besitzt. „Lettische Winter sind lang und kalt. Es gedeihen also nur echte Überlebenskünstler.“ Einer davon: die Birke. Ihr Saft, das Birkenwasser, dient dem Baum im Frühjahr als eine Art Kickstarter. Die Mádara-Gründerinnen überlegten, dass sich Wasser in Kosmetik durch Birkensaft ersetzen ließe – und dass sie unendlich viele Pflanzen auf ähnlich effektive Weise einsetzen könnten.

Die ersten vier Mádara-Cremes verkauften sie noch vor der Abfüllung.

Stockmann, ein Nobelkaufhaus in Riga, nahm die Produkte ins Sortiment und legte damit den Grundstein für einen Senkrechtstart. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich Mádara, das im Lettischen übrigens Labkraut bedeutet, zu einer der populärsten Kosmetikmarken im baltischen Raum. Aber auch in Skandinavien und in anderen Teilen Europas machte das Label mit der Kombination aus traditionellem Pflanzenwissen und moderner Wissenschaft von sich reden.

Mit Anfang dreißig ist Lotte Tisenkopfa-Ilterne also heute Chefin eines fast hundertköpfigen Teams, das mehr als 60 Produkte in 25 Ländern vertreibt. Die Erfolgsformel: Mut, Leidenschaft, Glück – und Birkenwasser. Läuft! ◗

FEBRUAR 2017

Öl zieht!

Update für ayurvedisches Öl-Ziehen: In den Ölkur-Mundspülungen von Keeko steckt hochwertiges Kokos-, Zitronen-, Kamillen- und Myrrhenöl. Den Inhalt eines Portionsbeutels morgens mindestens 15 Minuten durch den Mund und die Zahnzwischenräume ziehen. Bindet Giftstoffe und Bakterien und macht die Zähne weißer. Über Niche-Beauty, 14-TageDetox-Kur 30 Euro.

„Mit knallrotem Lippenstift sieht man plötzlich fünf Jahre jünger aus“

text: AlexAndrA pAsi; Fotos: get t y imAges (3), AvedA (1), timm/All4prices (1); still-liFes: studio condé nAst (1)

NAZAN ECKES, 40, Moderatorin, in Gala

Beauty NEWS

Ja!Ja!JA! Für Naschkatzen: Diese Cremes wandern direkt auf die Hüften und pflegen seidenzart. „Gelato Cream for Body“ von Clinique, in drei Duftrichtungen, je 35 Euro (nur online).

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2017 wird schön

Diese Trends bringen einen Hauch Extravaganz ins Leben 1 Glitter-Lippen Roten Lippenstift (z. B. „Luxe Cream Cross My Heart“ von Zoeva) auftragen und Glitzerpigmente mit einem Pinsel auf die Lippenmitte tupfen.

Gibt Extravolumen!

2 Gürtel statt Haargummi Auf der New York Fashion Week sah man jede Menge belted ponytails, tief gebundene, mit Gürteln festgezurrte Pferdeschwänze. Adaption für tagsüber: hair cuffs. Sehen aus wie Serviettenringe, halten aber Zöpfe zusammen.

3 Pfirsichteint Augen, Wangen und Lippen in demselben Ton schminken. Geht am leichtesten mit einem cremigen Rouge-Stick, z. B. „Bonne Mine Stick Peach Glow“ von Laura Mercier.

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Denken & Fühlen Die Intuitive Mareike Awe hate das richtge Gespür fürs Abnehmen

FOTO: VÉRONIQUE HOEGGER

Nebenbei abnehmen, ohne Verzicht und schlechte Laune. Klingt gut. Nennt sich intuitves Essen; die Medizinstudenten Mareike Awe, 24 (Foto), und Marc Reinbach, 24, haben dazu das mentale Trainingsprogramm „Intueat“ entwickelt. Das Lernziel: richtg essen. Also zu spüren, wann man sat ist und welche Lebensmitel einem gutun. Das Gewicht reduziere sich dabei von selbst.

Drei Monate dauert das Programm, es beinhaltet Videos und Telefon-Feedback (Preis: 337 Euro). Die Waage? „Kann weg“, verspricht Mareike Awe. Auch Fast Food auf Reisen sei erlaubt. Seit „Intueat“ in der „Höhle der Löwen“ (Vox) zu Gast war, steigt das Interesse rasant.

Jetzt sind Ess-Coachings im ganzen Land geplant.

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Denken & Fühlen

E DI UE NE T GS AN

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◗ Interview Constanze Kleis

Sind wir ängstlicher als früher?

Wie entstehen Angststörungen?

Und wie wird man sie wieder los?

W

ir begegnen ihr auf dem Heimweg von der U-Bahn. Aber auch, wenn wir die Nachrichten sehen: Mal ist sie konkret, mal diffus, doch Angst scheint allgegenwärtig. Jeder siebte Deutsche erkrankt sogar an einer Angststörung – und gerät in Panik, obwohl es von außen betrachtet keinen Grund dafür gibt. Dr. Jürgen Margraf zählt zu Deutschlands führenden Angstforschern, der Psychologieprofessor an der Ruhr-Uni Bochum wurde für seine Erkenntnisse mit der Alexander-vonHumboldt-Professur ausgezeichnet. Er hat eine schnelle und effektive Therapie gegen Angst entwickelt und weiß, warum sie manche Menschen eher trifft als andere.

FOTO: STEPHAN SCHACHER/GALLERY STOCK

Man hat das Gefühl, die Deutschen sind ängstlicher geworden. Viele fürchten sich vor Terror, vor Überfremdung und sozialem Absieg.

Zunächst einmal: Angst ist eine normale Reaktion und hat eine Funktion. Sie warnt vor Gefahr und bereitet schnelles Handeln vor. Was Sie ansprechen, sind Alltagsängste. Und weil über manche Themen gerade intensiv berichtet wird, rücken sie stärker ins Bewusstsein. Ginge es um andere Dinge, würden wir uns wohl darüber Sorgen machen.

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Und im Extremfall eine Angststörung entwickeln?

Nein. Menschen mit einer klinischen Angststörung werden nicht von Alltagsängsten geplagt. Das kann sogar sehr auseinanderdriften. Wir nennen es das „neurotische Paradox“. Wir hatten zum Beispiel eine Patientin, die unter Agoraphobie, also Platzangst, litt. Diese Frau erlebte ein Erdbeben in Tokio und blieb in dieser Situation total cool. Weil sie mehr Angst vor der Angst hatte als vor der realen Gefahr.

Wie erkennt man eine Angststörung?

Wenn Sie das Gefühl nicht mehr kontrollieren können, sondern von ihm kontrolliert werden. Die Angst schränkt Ihr Leben so ein, weil Sie Situationen vermeiden, in denen Sie total panisch werden und glauben, auf der Stelle sterben zu müssen. Ein Klaustrophobiker denkt ja tatsächlich, dass sein Herz stehen bleibt, wenn er in einen Aufzug steigt.

Hat das Phänomen mit unserem modernen Leben zu tun?

Vor 50 oder 100 Jahren gab es diese Diagnose noch nicht. Also lässt sich kaum sagen, ob Angststörungen grundsätzlich zugenommen haben. Aber inzwischen nehmen mehr Menschen deswegen Hilfe in Anspruch und es gibt mehr Arbeitsausfälle und Frühverrentungen.

Die Deutschen scheinen besonders ängstlich zu sein – nicht umsonst spricht man von German Angst. Sind die anderen mutger?

Das ist ein Gerücht, das hat gerade wieder eine internationale Studie bestätigt.

Dafür wurden acht Nationen verglichen.

Am ängstlichsten sind die Franzosen, die Deutschen liegen im Mittelfeld, und am wenigsten ängstlich sind die Schweden.

Die haben übrigens die besten Ergebnisse bei Depressionen und Stress – und die besten Werte bei Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit. Scheint so, als sei eine solche Gesellschaft resistenter gegen Angststörungen.

Welche Angststörungen gibt es überhaupt?

Ein halbes Dutzend. Dazu gehören spe-

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zielle Phobien, zum Beispiel vor Schlangen oder dem Fliegen. Außerdem unterscheiden wir soziale Phobien, Panikstörungen, Agoraphobie und die generalisierte Angststörung. Bei Letzterer leidet man unter exzessiven Sorgen, Ängsten und Anspannungsgefühlen. Meiner Meinung nach müsste man auch Zwänge und posttraumatische Angststörungen dazurechnen.

Wer viel verdient, kann sehr starke Ängste entwickeln Ändern sich Ängste im Laufe eines Lebens? Warum fürchten sich Kinder vor dem Monster unter dem Bet – und erwachsene nicht mehr?

Vieles ist evolutionär bedingt und geht auf das Erbe unserer afrikanischen Urahnen zurück. Die Furcht vor Spinnen war einfach sinnvoll. Ja, es gibt die alterstypischen Ängste, die Teil der Entwicklung sind. Bei Säuglingen zum Beispiel das Fremdeln im achten Monat, dann die Angst vor Dunkelheit, die mit etwa drei Jahren beginnt. Oder eben die Angst vor Monstern unterm Bett. Diese Ängste kommen in bestimmten Phasen und verschwinden wieder.

Wieso entwickelt der eine Panik­ atacken, der andere aber nicht?

Wir sind unterschiedlich anfällig, das ist zum Teil genetisch bedingt. Man erbt aber keine Krankheit, sondern nur eine Bereitschaft, sie zu entwickeln. Dazu kommen auslösende Faktoren wie Stress, Einschnitte, etwa der Tod eines Angehörigen. Aber auch Positives, wie die Geburt eines Babys. Viele Angstprobleme verschwinden von selbst.

Und wann werden sie chronisch?

Ein wesentlicher Faktor ist die Vermeidung. Sie nehmen die Treppe und nicht

den Aufzug, fahren Zug, statt zu fliegen.

Das kann eine Angststörung langlebig machen. Man muss aber auch nicht jede zwingend behandeln.

Gibt es Dinge, die uns vor übertriebener Panik schützen?

Ich beschäftige mich intensiv mit den Bedingungen psychischer Gesundheit.

Bildung hat etwa einen großen Einfluss.

Nicht nur, weil einem die Welt weniger unheimlich erscheint und man sich manches besser erklären kann. Sondern auch, weil sie für ein Leben steht, in dem man Wertschätzung erfährt und mehr Kontrolle über sein Dasein hat. Soziale Beziehungen haben den stärksten Einfluss auf Angststörungen. Wo die Einsamkeit zunimmt, die Scheidungs- und die Single-Quote steigen und die Geburtenrate sinkt, finden diese psychischen Erkrankungen einen idealen Nährboden.

Frauen sind of gut vernetzt und haben viele Beziehungen. Dann haben sie ja ziemlich gute Karten …

Nein, es trifft sie sogar häufiger. Nur bei den Sozialphobien ist das Geschlechterverhältnis ziemlich ausgeglichen. Aber bei allen anderen Ängsten sind Frauen doppelt so häufig betroffen wie Männer.

Wie erklären Sie sich das?

Sie haben häufig belastende Lebensbedingungen. Viele Frauen sind allein für die Kinder zuständig oder für die Pflege von Familienmitgliedern.

Heißt das im Umkehrschluss, dass ein guter Job und fnanzielle Unabhängig­ keit weniger ängstlich machen?

Sagen wir es so: Wenn man für sich selbst aufkommen muss, ist es viel schwerer, bestimmte Situationen zu meiden und sich zurückzuziehen. Dann reißt man sich eher zusammen, und wenn das nicht mehr geht, sucht man sich professionelle Unterstützung.

Welche Rolle spielt das Einkommen?

Es gibt eine Art U-Kurve zwischen Einkommen und der Häufigkeit starker Ängste. Sie ist deutlich erhöht bei den untersten wie auch bei den obersten Einkommen. Im mittleren Bereich ist sie am niedrigsten. Wer wenig verdient, hat

FEBRUAR 2017

Denken & Fühlen

erst beste Freundinnen, jetzt ein Liebespaar: Bestsellerautorin Elizabeth Gilbert (l.) und Rayya Elias.

FOTOS: GET T Y IMAGES, ACTION PRESS, SHUT TERSTOCK

Modedesignerin Jenna Lyons (l.), Muter eines neunjährigen Sohnes, verließ für ihre Freundin Courtney Crangi den Ehemann.

Sie haben Mann und Kinder, plötzlich ist da die Liebe zu einer Frau.

Von späten Coming-outs hört man immer öfter. Und es sind nicht nur prominente Frauen ◗ Text Julia Rothhaas

Glückliches Paar: TV­Moderatorin Ellen DeGeneres (r.) und Schauspielerin Porta de Rossi, die vorher mit einem Mann verheiratet war.

Mann verlassen – Den

für eine Frau

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s ist so eine Sache mit der Wahrheit: Hat man sie einmal erkannt, kann man sie nicht mehr ignorieren“, schrieb Elizabeth Gilbert vergangenen Herbst auf ihrer Facebook-Seite. Gerade wenn es um die Liebe geht. Aus dem unscheinbaren Kollegen kann plötzlich der Traummann werden; aus dem guten Freund, mit dem man über alles spricht, der Geliebte.

Plötzlich kommen Gefühle an die Oberfläche, die da nie waren. Manchmal braucht die Liebe eben ihre Zeit. Und ab und zu kommt alles auch ganz anders.

Wie bei Elizabeth Gilbert, der Autorin des Bestsellers „Eat, Pray, Love“, der mit 47 Jahren klar wurde, dass sie sich von ihrem Mann trennen muss. Weil sie ihre beste Freundin Rayya Elias liebt.

Die vermeintlich plötzliche Zuneigung zu einer Frau ist ein Phänomen, das heutzutage öfter zu beobachten ist. Weil niemand mehr seine Gefühle unterdrücken muss – wie Nina*, die vollkommen unerwartet die Frau fürs Leben fand. Es begann ganz beiläufig, als Nina auf dem Gang kräftige Schritte und eine laute Stimme hörte und dachte: Wow, was für eine Frau! Nina hatte sich für einen Job im sozialen Bereich beworben und wartete auf ein Gespräch mit ihrer künftigen Chefin Johanna*. „Alles an ihr ist ein bisschen groß, die Augen, die Lippen, die Nase. Und sie ist nicht zu überhören“, so beschreibt Nina sie sechs Jahre nach ihrer ersten Begegnung. amals wusste Nina noch nicht, dass sie sich verliebt hatte. Sie ist eine zierliche, blonde Frau mit wachen, blauen Augen, die ihre Worte genau abwägt. Zunächst interpretierte sie es als rein fachliches Interesse, dass sie immer in Johannas Nähe sein wollte.

Von dieser Frau, da war sie sich sicher, könnte sie eine Menge lernen. Außerdem war Nina ja verheiratet und hatte eine Tochter und einen Sohn im TeenagerAlter. Aber es gab auch etwas in ihr, das sie vor langer Zeit weggesperrt hatte und zu ignorieren versuchte: das Gefühl, dass ihr etwas fehlt. Schon bei ihrem ersten Freund sei es ihr so gegangen. Die heute

50-Jährige sagt: „Ich war verliebt in ihn, aber da war immer eine Lücke.“ Nina gefiel ihr neuer Job, vor allem wenn Johanna da war. Um ihr nah sein zu können, fing sie wieder mit dem Rauchen an. Weil Johanna rauchte. Dauernd musste sie an diese Frau denken, bekam dabei Herzklopfen und Schweißausbrüche. Und sie träumte von ihr, immer denselben Traum: wie sie Johanna küsst. „Ich hatte gern Sex mit Männern“, erinnert sich Nina, „aber ich habe nie gern geküsst.“ Mit einem Mal war ihr klar, dass die Liebe zu einer Frau genau das war, wonach sie so lange gesucht hatte.

Nina ist besonnen und weiß, dass man in außergewöhnlichen Situationen am besten erst mal alles sacken lässt. Und doch stand für sie fest, dass ihr neues Gefühl sich nicht würde revidieren lassen. Ob Johanna ihre Liebe erwidern würde, war zweitrangig. Das Wichtigste war, dass sie sich gefunden hatte. Aber da gab es noch ihr altes Leben. Nina

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*Namen von der Redaktion geändert.

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Seit Jahren spürte sie, dass ihr etwas fehlt fühlte sich zerrissen. Wochenlang überlegte sie, wie sie es ihrem Mann sagen könnte. 19 Jahre waren sie zusammen, sie konnte auf die Vertrautheit und Sicherheit bauen, aber die Beziehung war längst mehr praktisch als liebevoll. Manche Frauen, die sich spät outen, offenbaren sich ihren Partnern erst nach Jahren.

Weil sie enorme Angst haben, jemanden zu verletzen. Melina Meyer von der Beratungsstelle Letra in München sagt: „Häufig reagieren die Männer zunächst verständnisvoll. Sie gehen davon aus, dass sich die Frau nur ausprobieren will und dann wieder zurückkommt.“ Die Krise käme erst, wenn sie verstehen, dass es kein Zurück gibt. Ninas Mann war nach ihrem Outing wie versteinert und sagte nur: „Das war es dann wohl.“ Mitt-

lerweile sind die beiden geschieden und haben ein sachliches Verhältnis, in dem es ausschließlich um die Kinder oder Finanzielles geht. Es ist nicht möglich, die Situation gemeinsam aufzuarbeiten. „Ich würde mir das anders wünschen“, sagt Nina. In genau dem Punkt sieht sie ein tief sitzendes Problem ihrer Beziehung: „Wir konnten noch nie konstruktiv miteinander sprechen“, meint sie, und man sieht die Enttäuschung darüber in ihrem Gesicht.

Nina wollte mit ihren Gefühlen nicht länger allein sein, also vertraute sie sich Johanna an. Die war beeindruckt von Ninas Offenheit und Klarheit – und wollte sie näher kennenlernen. Das erste Treffen war verkrampft. Wäre es nach Nina gegangen, hätten sie es wohl dabei belassen. Aber Johanna blieb dran. Ein paar Wochen später, an der Isar, beide im Bikini. „Ich fand sie so unglaublich sexy und wollte sie endlich küssen“, erzählt Nina und wird ein bisschen rot. Der Kuss sei wie in ihren Träumen gewesen, nur besser. Mit 44 Jahren spürte sie, dass sie doch gern küsst. Nina wollte mehr.

Sex mit einer Frau, wie geht das eigentlich? Sie schüttelt die kurzen blonden Haare, noch heute ist sie erstaunt über ihren Mut. Ganz pragmatisch holte sie sich Pornos und Ratgeber aus einem Frauen-Sexshop. Ihr erstes Mal war vielleicht nicht sonderlich gekonnt, doch danach war sie völlig überwältigt. „Es ist viel erotischer und befriedigender als mit Männern, es ist einfach eine andere Ebene.“ Johanna habe gesagt, sie fühle sich mit ihr lesbischer als je zuvor. Das macht Nina stolz. eratungsstellen verzeichnen in den vergangenen Jahren einen Zuwachs an späten Comingouts, offizielle Zahlen dazu gibt es nicht.

Die Sozialpädagogin Melina Meyer schätzt, dass ungefähr 30 bis 40 Prozent aller Frauen, die bei ihr Hilfe suchen, bereits einen Mann und manchmal auch ein Kind haben, wenn sie merken, dass sie eigentlich lesbisch sind. So wie Jenna Lyons, 47, die Kreativdirektorin des amerikanischen Modelabels J. Crew, die sich

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FEBRUAR 2017

plötzlich auf Empfängen mit ihrer Freundin Courtney Crangi zeigte, nachdem sie sich vom Vater ihres Sohnes getrennt hatte. Oder TV-Moderatorin Ramona Leiß, 59, die früher mit Medienmanager Fred Kogel liiert war und mit ihm einen Sohn hat – und sich 2008 öffentlich outete.

Sich vom Partner zu lösen, weil der Weg nun anders verlaufen soll, ist schwer genug. Doch die größte Angst macht den Frauen das Outing vor ihren Kindern. inas Leben hatte nun eine brutale Gleichzeitigkeit: Einerseits war sie glücklich verliebt, andererseits wollte sie ihre Kinder nicht verletzen. Als sie von dem Gespräch mit ihrer Tochter und ihrem Sohn erzählt, laufen ihr ganz unvermittelt Tränen übers Gesicht. Sie versammelte damals die ganze Familie um den Tisch: „Ich muss euch etwas sagen, das mir sehr leid tut. Ich habe mich in eine Frau verliebt.“ Die Tochter rannte davon und sperrte sich in ihrem Zimmer ein. Der Sohn fand, dass daheim schon lange etwas nicht gestimmt hatte. Ihr Mann blieb stumm.

Nina sorgte sich um die Kinder und fühlte sich zunehmend verloren. Zu Hause war sie die fürsorgliche Mutter, bei Johanna die mutige Geliebte. Aber wer war sie wirklich? Sie bekam Schlafstörungen und Panikattacken. Auch Johanna war angespannt, schließlich wusste sie von Frauen, die nach dem Coming-out wieder in ihre Familien zurückkehren, weil sie die Verlustängste nicht aushalten.

Zurück? Keine Option für Nina. Sie holte sich psychotherapeutische Hilfe und zog in eine WG, die Kinder blieben beim Vater in der Familienwohnung. Und plötzlich saß die Ehefrau und Mutter mit einem Koffer und ihrem schlechten Gewissen allein in einem Zimmer.

Heute sind die Kinder 22 und 24 Jahre alt – und stolz auf ihre Mutter. Es brauchte eine Weile, doch schon bald lernten sie Johanna kennen und schätzen.

Sie haben es locker genommen, wie es in dieser speziellen Konstellation häufig vorkommt. Trotzdem hatte Nina die Tragweite ihres Coming-outs unterschätzt. Sie selbst fühlte sich befreit, doch

Fotos: Brauer Photos, action Press, a-way

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Viele sagten, sie würde ihren Kindern schaden

30 Jahre ein Paar: Jil Sander (o. l.) und ihre große Liebe Angelica „Dicky“ Mommsen, die 2014 starb. Mommsen war zweimal verheiratet und Muter von drei Söhnen. Die Schauspielerin und zweifache Muter Cynthia Nixon (ganz o. r.) trennte sich wegen Christne Marinoni von ihrem Mann. TV-Moderatorin Ramona Leiß (u. r.) hat einen Sohn mit Medienmanager Fred Kogel. Sie heiratete 2014 Sabine Ammon. Trauzeuge: ihr Sohn.

ihr war nicht klar, dass sie auch die Kinder outen würde. Die Familie von einst ist zerfallen, es sind jetzt zwei Familien: die Kinder und ihre Mutter. Und die Kinder und ihr Vater.

Nina musste vieles zurücklassen. Zu vielen Bekannten riss die Verbindung ab, eine gute Freundin sagte, dass sie Lesben nicht mag. Vor drei Jahren hat Nina den Kontakt zu ihren Eltern und Brüdern abgebrochen. Sie hatten sie immer wieder beschimpft. All die Schmähungen hat sie für den Gesprächstermin auf einen gelben Zettel geschrieben und vor sich liegen. Bloß nichts davon vergessen, auch wenn es heute noch wehtut. Sie sagten, das sei doch eine biologische Störung, vielleicht die Wechseljahre, jedenfalls sei sie nicht normal. Einer ihrer Brüder

meinte, er hätte Angst, dass seine Frau auch lesbisch werden könnte. Und: Nina würde ihren Kindern schaden. „Das hat mir am meisten zugesetzt, das war mein wunder Punkt“, sagt sie. Es ist hart für sie, dass ihrer Familie eine makellose Fassade wichtiger ist als ihr Glück. „Ich weiß, dass ich es meinen Kindern nicht immer leicht mache. Dafür haben sie eine glückliche Mutter.“ Nina hat inzwischen einen neuen Job und lebt mit Johanna zusammen. Wenn sie von ihr erzählt, wirkt sie immer noch verliebt. Manchmal frage sie sich, warum es so lange gedauert hat, bis sie sich gefunden hat. Einige ihrer Freunde behaupten, sie hätten immer geahnt, dass sie eigentlich auf Frauen steht. „Hätten sie das nicht mal eher sagen können?“ ◗

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Denken & Fühlen

Die HistaminHysterie

Es steckt in Wein, Käse und nahezu allem, was gut schmeckt – aber immer mehr Menschen glauben, dass sie auf Histamin allergisch sind ◗ Foto Olivia Frémineau ◗ Text Angelika Dietrich

Köstlich! Oder fese HistaminBomben?

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Ist Histamin vergleichbar mit Laktose und Gluten?

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otwein verursache Migräne – und das, so hört man jetzt oft, liege am Histamin. Es ist in vielen Lebensmitteln enthalten, besonders in lang gereiften wie Käse und Wein, aber auch in Fischkonserven, Salami, Schinken, Tomaten, Spinat, Avocados, Sojasauce und Champagner. Doch im Gegensatz zu Gluten, Fruktose und Laktose kommt Histamin nicht nur im Essen vor, sondern auch im menschlichen Körper. Es ist ein Botenstoff, der bei allergischen Reaktionen freigesetzt wird. Hat man zum Beispiel eine Tierhaarallergie, löst Histamin schlagartig Schnupfen oder Hautreizungen aus.

Was steckt hinter der neuen Intoleranz?

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enschen, die eine Histamin-Intoleranz (HIT) bei sich vermuten, berichten von Juckreiz, Herzrasen, Menstruationsbeschwerden, Schwindel, Magen-Darm-Problemen und Migräne. Im Internet finden sich zig Erfahrungsberichte und Tipps. Dort heißt es, ein Prozent der deutschen Bevölkerung habe eine Histamin-Intoleranz, davon sind 80 Prozent Frauen. Doch Experten wie der Allergologie-Professor Thomas Fuchs aus Göttingen betonen, dass keine genauen Zahlen existieren. Und eine diagnostizierte echte Histamin-Intoleranz sei viel seltener, als angenommen wird. Auf vielen Websites steht, Auslöser sei das Enzym Diaminoxidase (DAO), das für den Histaminabbau zuständig ist. Doch eine Studie widerlegte das: Menschen mit Intoleranzverdacht bekamen Tee ohne und mit Histamin, mal mit und mal ohne Enzym DAO. Die Ergebnisse? Widersprüchlich. Manche Teilnehmer, deren Blut und Urin niedrige Histaminwerte aufwiesen, reagierten sehr stark. Andere mit hohen Werten dagegen überhaupt nicht. Bei Wiederholung fielen die Reaktionen wiederum anders aus. Mediziner schließen daher einen Enzymdefekt aus, wie das bei Laktose- oder Fruktose-Intoleranz der Fall ist. Die Münchner Ernährungstherapeutin Imke Reese stellt

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klar: „Eine Unverträglichkeit äußert sich durch eine vergleichbare Reaktion bei jedem Verzehr, aber nicht einmal als Kopf- und ein anderes Mal als Bauchschmerzen.“ Kurz: eine diffuse Faktenlage, viele Symptome – und das lässt Spielraum für Interpretationen. So kommt es, dass viele Menschen bei unklaren Beschwerden eine Erklärung im Internet suchen und schließlich bei der Selbstdiagnose Histamin-Intoleranz landen.

Welche Beschwerden muss ich ernst nehmen?

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rundsätzlich alle. Am besten lässt man per Ausschlussdiagnostik klären, was dahintersteckt. Bauchschmerzen können eine Nebenwirkung von Medikamenten sein. Womöglich liegt auch eine Darm- oder Hauterkrankung vor. Ernährungsexpertin Imke Reese hat beobachtet, dass oft falsch gegessen wird.

Ist der Abstand zwischen Mahlzeiten sehr groß, kann das zu Blähungen führen. Isst man wenig und dann Süßes, kann der Blutzucker zu schnell ansteigen und wieder absinken – Ursache für Müdigkeit oder Kopfschmerzen.

Der Bauch zwickt? Muss der Käse sein Die Hamburger Lebensmittel-Mikrobiologin Katharina Riehn sagt: „Viele Menschen hinterfragen die Inhaltsstoffe in Lebensmitteln kritisch und beobachten ihren Körper sehr genau.“ Das kann zum sogenannten Nocebo-Effekt führen.

Sprich: Wer denkt, er reagiere auf Histamin im Käse, bezieht auch sein Bauchgrummeln nach dem Essen darauf.

Also Histamin ganz weglassen?

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eine gute Idee. Wer Histamin vermeiden möchte, kann quasi nichts mehr essen. Die Lebensqualität leidet und die Ernährung wird einseitig. Außerdem gerät die Verdauung durcheinander. Um

Problemen mit Lebensmitteln wirklich auf den Grund zu gehen, ist ein individueller Ernährungsplan nötig. Er wird auf die Untersuchungsergebnisse beim Arzt und Ernährungsberater abgestimmt.

Wer kann helfen, wenn ich mich unwohl fühle?

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unächst mit dem Hausarzt die Symptome abklären. Bleibt das ergebnislos, einen Facharzt konsultieren: Gastroenterologen, HNO-Arzt oder Dermatologen. Finden die Experten nichts, einen Allergologen aufsuchen. Ist eine Nahrungsmittelunverträglichkeit wahrscheinlich, kann ein Ernährungsberater weiterhelfen. Der empfiehlt normalerweise, ein genaues Ernährungs- und Symptom-Tagebuch zu führen. Zwei, drei Wochen lang schreibt man auf, was man isst – und welche Beschwerden auftreten. Auf dieser Basis wird ein individueller Ernährungsplan erstellt.

Lange galten Bluttests, Urin- oder Stuhlproben, die den Histamingehalt messen, als aussagekräftig. Heute weiß man: Daraus lassen sich keine relevanten Schlüsse ziehen. Es gibt also definitiv kein Testverfahren, das eine HistaminIntoleranz zuverlässig nachweisen könnte.

Sie lässt sich allenfalls mit einer sorgfältigen Diagnostik feststellen. Interessant ist dabei die psychologische Komponente. Viele Leute lassen sich „ihre“ Histamin-Intoleranz nicht nehmen – obwohl sie ausgeschlossen wurde. Das Dilemma: Patienten vertrauen eben oft eher ihrem Gefühl und Dr. Google als medizinischen Fakten.

Unsere Experten: Dr. Thomas Fuchs, Professor für Dermatologie und Allergologie an der Uniklinik Göttingen, hat an der aktuellen medizinischen Leitlinie zum Thema Histamin mitgewirkt.

Dr. Imke Reese, Ernährungswissenschaftlerin und Mitautorin der Leitlinie.

Dr. Katharina Riehn, Professorin für Lebensmittel-Mikrobiologie und Toxikologie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaft in Hamburg.

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Denken & Fühlen

Mowgli macht’s möglich Frank Behrendt* sagt, wie man den digitalen Wahnsinn überlebt ◗ Analog ankommen. Schalte zu Hause das Smartphone aus und das TV-Gerät erst

gar nicht ein. Buch lesen oder vorlesen lassen – dazu Tee und die Lieblingskekse genießen. Warum nicht Michael Endes „Momo“? Die Geschichte über Zeitdiebe ist aktueller denn je. ◗ Feierabend feiern. Festliche Kleidung statt Wohlfühl-Look, eine tolle Vorspeisen-

platte aus dem Feinkostladen, besten Wein dazu, Kerzen und Vivaldis „Vier Jahreszeiten“. Allein oder zu zweit – egal: Feier den Feierabend! ◗ Großes Kino. Verabrede Dich gleich nach dem Job fürs Kino: am besten in der Luxusvariante, einer Astor Film Lounge (z. B. in Berlin und Frankfurt). Füße hoch, Cocktail und Popcorn – und Du gehst mit guten Gedanken heim. ◗ Fun-Call-Konferenz. Telefonkonferenzen im Büro nerven. Aber zu Hause am

Abend eine Schalte mit den Freundinnen, während man auf der Couch liegt – das ist so nah, als wär man da. ◗ Puzzle gegen puh. Hol Dir beim nächsten Einkauf ein 1000-Teile-Puzzle. Beruhigt

und bringt Dich runter. Stück für Stück. ◗ Kleine Kunst. Schnapp Dir ein Stadtmagazin und suche Dir für die nächste Wo-

che einen Event in der kleinen Galerie oder im Hinterhoftheater raus, an dem Du so oft vorbeigehst. Termin eintragen und dann hin – das Tages-Highlight. ◗ Hör auf die Stimme. Hol Dir das Originalgefühl aus Kindertagen zurück. Bei

Ebay oder auf dem Flohmarkt findet man die alten Lieblingsschallplatten und ein Abspielgerät. „Hanni und Nanni“ oder „Das Dschungelbuch“ nach all den Jahren auf Vinyl zu hören – herrlich! ◗ Sing den Stress weg. Du musst nicht zur Party, um aus vollem Hals „I Will Sur-

◗ Das kriegen wir gebacken. In der Teigschüssel rühren, das hat uns schon als Kind

glücklich gemacht. Also: Rezepte auf myself.de oder kochbar.de checken, Zutaten auf dem Heimweg holen, Schürze um. Was übrig bleibt, wird am nächsten Tag im Büro verschenkt. ◗ Lieblingsort reloaded. Schalt alles aus, was nerven kann – und leg Dich mit einem

leeren Notizblock auf die Couch. Schreib die zehn schönsten Orte auf, an denen Du warst – und an die Du wieder möchtest. Am nächsten Tag einen aussuchen und den Preis zurück zum Glück checken. *„Liebe dein Leben und nicht deinen Job: 10 Ratschläge für eine entspannte Haltung“ zündeten im Internet, das gleichnamige Buch ist im Gütersloher Verlagshaus erschienen.

FOTO: BENJAMIN BRINCKMANN/STUDIO CONDÉ NAST

vive“ zu schmettern. Einfach kostenlose Karaoke-App aufs Handy laden (zum Beispiel von Yokee). Goldenen Blazer an und Du bist direkt on stage.

Denken & Fühlen

Einmischen, oder?

PROTOKOLLE: KATHARINA RIEGER; FOTOS: SERGEY FILIMONOV/STOCKSY UNITED, CATHERINE MACBRIDE/STOCKSY UNITED, STUDIO FIRMA/STOCKSY UNITED

Ihre Verwandten nerven mit der Baby-Frage? Ihr Mann und Ihr Vater liegen im Clinch? Ein Geschäftspartner ist Alkoholiker und alle schauen weg? Unsere Psychologin weiß Rat

Ich bin Ende 30 und Single. Von

Mein Vater und mein Mann führen

älteren Verwandten werde ich oft gefragt, warum ich keine Kinder habe. Diese Diskussionen verletzen mich, am liebsten würde ich sie im Keim ersticken.

oft hitzige politische Diskussionen, seit dem letzten Treffen herrscht Funkstille. Mein Mann sagt, er will seine Meinung nicht verleugnen, ich steh dazwischen.

Ein Geschäftspartner hat ganz offensichtlich ein Alkoholproblem.

Er trinkt bei Terminen eindeutig zu viel, die Branche redet darüber, aber keiner sagt es ihm persönlich.

Einmischen oder ignorieren?

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anz offensichtlich treffen diese Fragen einen wunden Punkt, mit dem Sie sich ungern auseinandersetzen. Zunächst ist es sinnvoll, die Familie freundlich und klar in die Schranken zu weisen: „Danke, dass ihr euch Gedanken macht – aber das ist meine Angelegenheit.“ Noch wichtiger ist es, dass Sie selbst ehrlich Bilanz ziehen. Will ich wirklich eine Familie gründen – oder stelle ich mir das romantischer vor, als es ist? Bin ich bei den Männern womöglich zu wählerisch?

Ist mein Kinderwunsch so stark, dass ich auch als Alleinerziehende leben könnte? Vielleicht wollen Sie ja die Freiheit des Single-Lebens nicht aufgeben. Schwierige Fragen, die man nicht vor sich herschieben sollte. Manchmal kann es durchaus hilfreich sein, sich eine Deadline zu setzen.

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ie Funkstille ist nicht so dramatisch, wie sie wirkt. Die beiden haben alle Argumente ausgetauscht, jetzt gibt’s nichts mehr zu sagen – und Sie müssen auch nicht vermitteln. Scheint so, als ob der Vater und der Mann konkurrieren. Völlig normal, dass Sie das belastet. Lassen Sie sich in den Konflikt nicht mit reinziehen. Als Ehefrau stehen Sie ja sowieso auf der Seite Ihres Mannes. Also abwarten, bis der Zorn auf beiden Seiten verraucht ist. Vielleicht wird Ihr Mann ein bisschen Abstand gewinnen. Und für das nächste Treffen sollte es einen Plan geben, etwa einen gemeinsamen Restaurantbesuch oder einen Ausflug. Das bietet Gesprächsstoff und Ihr Mann kann, sollte der Vater wieder anfangen, ganz souverän kontern: „Komm, mit dem Thema sind wir doch durch.“

atürlich ist es irritierend, wenn jemand so offen eine Schwäche zeigt. Aber Alkoholiker sehen nicht ein, dass sie ein Problem haben. Wenn Sie den Mann darauf ansprechen, wird er es sicherlich abstreiten. Zudem könnte eine falsche Nähe entstehen, also lieber nichts sagen. Einzige Ausnahme: Es handelt sich um einen engen Freund, da sollten Sie tatsächlich kein Blatt vor den Mund nehmen.

Doch bei einem Geschäftspartner stehen andere Fragen im Vordergrund: ob er noch zuverlässig ist und ob man weiter mit ihm zusammenarbeiten will. Klingt vielleicht hart, doch man unterstützt seine Sucht, wenn man ihn zum Lunch trifft – und er dabei trinkt. Deshalb sollte man sich genau überlegen, ob man nicht lieber auf Distanz geht und damit signalisiert, dass man seine Abhängigkeit nicht stillschweigend tolerieren möchte.

Auch Fragen? Schicken Sie sie an einmischen@myself.de.

Die Expertin: Dr. Angelika Faas, Psychologin in Hamburg

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Denken & Fühlen

Kann man ein fremdes Kind lieben wie sein eigenes? Ja. Auch wenn man nicht im gleichen Maß zurückgeliebt wird.

Wie ist das, wenn man sich in einen Mann mit Kindern verliebt? ◗ Protokoll Lisa Frieda Cossham

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eit ich zurückdenken kann, habe ich mir Kinder gewünscht, drei, vielleicht auch vier. Ich habe von einer klassischen Familie geträumt, bin aber selbst mit Halbgeschwistern und einem liebevollen Stiefvater aufgewachsen. Ich habe eine schöne Erinnerung an diese Zeit. Dennoch kam es mir nie in den Sinn, dass ich einmal einen Mann lieben könnte, der schon Kinder hat. Mark ist elf Jahre älter als ich. Ich lernte ihn kennen, als

ich 27 war und Projektmanagerin in einer Werbeagentur. Ich suchte einen neuen Job und wechselte in die Agentur für Unternehmenskommunikation, die Mark leitet. Zu der Zeit war seine Tochter Marie zwei, sein Sohn Jonas wenige Monate alt. Ich kannte seine Kinder und seine Frau, Mark kannte meinen Freund.

Manchmal haben wir uns abends getroffen und über unsere Beziehungen geredet. Wir waren nicht glücklich. Wenn wir zusammensaßen schon.

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FOTOS: CHRISTOPHE KUTNER/TRUNK ARCHIVE

Die Kunst, eine gute Stiefmutter zu sein

Ich verließ meinen Freund und Mark seine Frau. Keine leichte Zeit. Er hatte ein schlechtes Gewissen und vermisste die Kinder, die er nur jedes zweite Wochenende sah. Nach neun Monaten zogen wir zusammen. Seine Ex-Frau war jetzt alleinerziehend. Sie war überfordert mit der Situation und fragte Mark, ob die Kinder bei uns leben könnten. Das bedeutete: bei mir. Die beiden sollten nicht bis 18 Uhr in der Kita bleiben, aber Mark konnte seine Arbeitszeit als Geschäftsführer nicht reduzieren. Ich hingegen schon. Zwei Wochen lang dachte ich nach, ob ich mich um zwei Kleinkinder kümmern kann und möchte.

Meine Freunde haben mir abgeraten.

Alle. Nur noch halbtags arbeiten wegen fremder Kinder? Abhängig sein? Niemals. Aber für mich fühlte sich das richtig an. Ich wusste, Mark und ich würden zusammenbleiben, ich wusste, er wäre beruhigter, wenn seine Kinder bei uns wären. Und ich hatte einfach Lust, ein Familienleben zu gestalten und irgendwann eigene Kinder zu bekommen. Das alles habe ich Mark in einem Brief geschrieben: Deine Kinder sind willkommen.

Sie kannten mich ja. Wir haben zusammen Kuchen gebacken, sind gemeinsam in den Zoo. Anfangs saß ich auf dem Spielplatz und fühlte mich wie in einer fremden Stadt. Ich kannte keine einzige Mutter. Meine Freundinnen arbeiteten bis abends, sie hatten selten Lust, mich nach dem Job zu besuchen. Über die Kita haben sich langsam neue Freundschaften entwickelt. Wenn sie herausfanden, dass das nicht meine eigenen Kinder sind, haben andere Mütter gestaunt; ich spürte ihren Respekt.

Manchmal bin ich nachmittags nach der Arbeit auf dem Sofa eingeschlafen, bevor ich die Kinder abgeholt habe. Weil ich morgens um sechs aufgestanden war.

Oder nachts Milch warm gemacht hatte.

Es gab Momente, da hätte ich am liebsten alles hingeschmissen. Außerdem hielt sich Marks Ex-Frau anfangs nicht an Absprachen, tauchte auf, wann es ihr passte. Ich fühlte mich wie ein Kinder-

mädchen, das ihr den Rücken freihält.

Inzwischen sind die Kinder jedes zweite Wochenende und an einem Tag unter der Woche bei ihrer Mutter. Wir haben einen Rhythmus gefunden.

Ich liebe meine Patchwork-Kinder, sie nennen mich Mama Sylke, aber ich bleibe ihre Stiefmutter. Mein Engagement wird ihnen nie so viel bedeuten wie die Zuwendung ihrer leiblichen Mutter. Und der besondere Stolz, mit dem man als Mutter sagt, schau, das hat das Kind von mir, der bleibt mir auf eine bestimmte Art verwehrt. Das hat mich manchmal frustriert, gerade in den ersten Jahren.

Ich habe sie vom Schnuller entwöhnt, ihnen Schwimmen und Radfahren beigebracht, ich habe alles gemacht, was Mütter so machen – ohne Mutter zu sein.

Schlimm war es, wenn Freundinnen mit Baby zu mir sagten, manches könnte ich erst verstehen, wenn ich selbst ein Kind geboren hätte. Nicht sehr tröstlich am Ende eines langen Tages.

Du bist nicht unsere richtige Mutter, haben die Kinder manchmal gesagt, wenn sie von ihrer Mutter kamen. Weiß ich, dachte ich, aber was bin ich dann? Bonusmutter? Ich bin ja für ihre Lebensbasis verantwortlich.

Mir hat die Anerkennung gefehlt.

Oft habe ich mir gewünscht, die leibliche Mutter würde sich bei mir bedanken. Einmal musste Jonas ins Krankenhaus und es kam heraus, dass er eine chronische Autoimmunkrankheit hat. Ich musste heulen, als die Ärzte mir das sagten.

Und der Kleine saß neben mir und fragte: „Mama, was ist?“ Abends fragte seine Mutter: „Warum hast du mich nicht sofort angerufen? Du darfst doch nichts unterschreiben!“ Dabei wollte ich nur alles richtig machen, wollte ruhig bleiben.

Natürlich unterstützt mich mein Mann. Aber er beobachtet mich auch, Eltern können gar nicht anders. „Sei nicht so streng mit ihnen“, hat er mich manchmal gebeten, wenn sie aufgekratzt von ihrer Mutter zurückkehrten. Wenn wir streiten, dann oft über die unterschied-

lichen Regeln und Werte in zwei Haushalten. Erst seit ich zwei eigene Söhne habe, sehe ich das gelassener. Oskar ist drei Jahre alt, Karl neun Monate. Die Eltern meines Mannes hatten Sorge, dass ich die Patchwork-Kinder vernachlässige, wenn ich eigene bekomme. Aber das Gegenteil ist der Fall, wir sind als Familie zusammengewachsen.

Nach der Geburt meines ersten Sohnes dachte ich, Mark würde bei mir im Krankenhaus übernachten, Oskar rumtragen.

Aber er musste ja nach Hause zu den anderen beiden. Es war ja sein drittes Kind und ich habe verstanden, dass wir diese Premiere nicht so recht teilen können. In manchen Momenten habe ich das bedauert, aber wir waren schon Eltern vor dem ersten gemeinsamen Kind.

„Ich habe alles getan, was Mütter tun, ohne Mutter zu sein“

Wie ich diesen Alltag seit sieben Jahren durchstehe? Die Antwort ist einfach: Ich liebe unsere vier Kinder und es macht mich glücklich, sie aufwachsen zu sehen.

Ihr Stolz, wenn sie etwas geschafft haben, ist auch mein Stolz. In ihrer Mitte fühle ich mich aufgehoben. Und vieles fällt mir leichter als anderen Müttern, weil ich eine geübte Stiefmutter bin. Z

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Denken & Fühlen

Kollegin oder

Freundin?

Die Grenzen zwischen Job und privat verschwimmen – wir finden Freunde im Büro. Was tun, damit es zwischen Geschäft und Gefühl nicht knirscht?

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◗ Text Jenny Hoch

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as gibt es Schöneres, als morgens im Büro vertraute Gesichter zu sehen? Alle sind per Du, viele sind befreundet. Man weiß, wer gerade Single ist oder in einer privaten Krise steckt.

In der digitalisierten Arbeitswelt verschwimmen die Grenzen zwischen Job und Privatleben. Das bestätigt auch Dr. Sabine Hommelhoff, die an der Uni Erlangen über Psychologie im Arbeitsleben forscht. Sie hat herausgefunden, dass berufstätige Deutsche im Schnitt drei bis vier Freunde am Arbeitsplatz haben. Mit unseren „Frollegen“ (Freund und Kollege) feilen wir tagsüber an einem Konzept, abends gehen wir zusammen ins Konzert.

Auch die Schauspieler Nora Tschirner

und Christian Ulmen sind mehr als bloß Kollegen. Die beiden kennen sich vom Musiksender MTV, heute stehen sie für den Weimarer „Tatort“ vor der Kamera.

Sie nennt ihn „Schnuffi“, er erzählt mit gespielter Empörung, sie esse bei ihm zu Hause ständig den Kühlschrank leer – und lobt sie für ihre offene Art, Kritik zu äußern. So unkompliziert ist es leider nicht immer. Die Vertraute, mit der man sich in der Mittagspause austauscht, kann schnell zur Konkurrentin werden.

Weil es knirscht, sobald sich Beziehungsund Sachebene vermischen. Experten wissen, dass Streit unter Freunden die gesamte Teamleistung beeinträchtigen kann. Worauf es in den unterschiedlichen Konstellationen ankommt:

Februar 2017

Kollegin und Freundin – daraus wird die Frollegin.

GeMÄlde: „untitled“, 1987/ tHe keitH Haring foundation

Ich gründe mit meiner Freundin ein Start-up

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ine Firma mit der besten Freundin, das wär’s. Man hat gemeinsame Interessen, Höhen und Tiefen miteinander durchlebt und vertraut sich blind, was kann da schon schiefgehen? „Eine ganze Menge“, sagt Karrierecoach Christine Weiner aus Mannheim. Denn was die Freundschaft vorher ausgezeichnet hat – etwa lange

Telefonate und ausführliche Diskussionen –, dafür bleibe im Business keine Zeit. Mit dem neuen Fokus aufs Berufliche müsse man erst einmal klarkommen. Das Wichtigste: eine professionelle Haltung und Neugier auf die Meinung der anderen. „Ich muss damit umgehen können, dass der eigene Standpunkt möglicherweise nicht richtig ist“, sagt Christine Weiner. Sie kennt das selbst, zusammen mit ihrer Freundin Carola

Kupfer schreibt sie erfolgreiche Job-Ratgeber*. „Wenn wir miteinander arbeiten, geht es um die Sache“, erzählt sie. Falls die Meinungen auseinanderdriften, versuche jede, die Sicht der anderen nachzuvollziehen – nur so könne man sich schließlich einigen. Ihr Rat an Gründerinnen: Trotz Freundschaft so viel wie möglich vertraglich regeln. Denn es könne immer etwas Unvorhergesehenes passieren. Eben wie in einer Ehe.

*Zuletzt: „Das Pippilotta-Projekt. Ich weiß, was ich will – und ich werde es mir holen“ (Ariston).

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Wir arbeiten im selben Job – bei der Konkurrenz

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chon im Kindergarten lernen Jungs, dass Konkurrenz okay ist.

Später radeln sie um die Wette oder treten in derselben Branche gegeneinander an – alles ohne negative Gefühle. Unter Frauen ist das eher unüblich. Warum? Weil sie von Freundschaften etwas anderes erwarten: Verbundenheit und Harmonie. Logisch, dass sie sich als direkte Konkurrentinnen erst einmal schwertun. Doch nur weil man um denselben Auftrag kämpft, bedeutet das ja nicht, dass man sich persönlich weniger mag. Im besten Fall übersteht so eine Freundschaft auch harte Belastungsproben – wie bei der Modedesignerin Stella McCartney, die ihre beste Freundin Phoebe Philo als Assistentin zu Chloé geholt hatte. Als diese nach Stella McCartney zur Kreativdirektorin aufstieg, übertrumpfte sie ihre Mentorin und steigerte den Umsatz um 60 Prozent. Kurz darauf wechselte sie auch noch zur Konkurrenz. Heute ist Phoebe Philo Chefdesignerin des Labels Céline – und Stella schwärmt im Time-Magazin: „Sie ist seit über zwanzig Jahren meine beste Freundin und ich bin stolz auf sie.“

Ich werde die Chefin meiner Freundin

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on guten Freunden darf man erwarten, dass sie einem den Aufstieg von ganzem Herzen gönnen. Das stimmt – einerseits. Andererseits geraten Dinge plötzlich in Schieflage, wenn sich Hierarchiestufen verändern. Steigt einer auf, läuft es meistens so ab: Die Beziehung wird distanzierter und die frisch beförderte Chefin nicht mehr gefragt, ob sie mit in die Kantine kommt.

Die neue Chefin wird schweigsamer, weil sie nicht mehr alles erzählen darf.

Schließlich muss man jetzt auch unangenehme Entscheidungen fällen – und zwar ohne Rücksicht auf Freundschaften. „Das ist mit vielen Fallstricken verbunden“, sagt Christine Weiner. Gerade Frauen neigten dazu, dann zu viel in das Verhalten der anderen hineinzuinterpre-

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tieren. „Kritische Punkte daher lieber offen ansprechen und gemeinsam überlegen, wie man damit umgehen möchte.“ Und, ganz wichtig: Regeln finden, wie man Job und Privates trennt. Also Berufliches gerade nicht anschneiden, wenn man abends zusammen in der Bar sitzt.

Gibt doch ohnehin spannendere Themen, oder?

Wir wollen dasselbe Projekt

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ein, Frauen sind nicht die besseren Menschen. Aber in einem Punkt sind sie klar im Vorteil.

Im Gegensatz zu Männern wollen sie nicht um jeden Preis ihr Gesicht wahren.

Gibt es Unsicherheiten, weil man dasselbe Projekt will wie die befreundete Kollegin, sollte man das Gespräch suchen und einen Pakt schmieden: Egal, wie es ausgeht, wir bleiben befreundet. Statt sich gegenseitig zu attackieren, die andere als Komplizin sehen – in Konferenzen genügt oft ein Blick, um sich zu verständigen. Wer allerdings im Unternehmen zu offensiv als

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it der Chefin befreundet?

Bloß nicht vertuschen Doppelpack auftritt, riskiert, nicht ernst genommen zu werden. Da könne es schnell heißen: Ach, die beiden Mädels. „Da spüren Sie die Abwertung schon an der Wortwahl“, warnt Christine Weiner.

Manchmal ist es besser, sich als Einzelkämpferin zu beweisen.

Wenn ich mit der Chefin befreundet bin

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ontags plaudern Chefin und Mitarbeiterin übers gemeinsame Skifahren – da gibt es schnell Gerede, deshalb ist Fingerspitzengefühl gefragt. Kontraproduktiv: die Freundschaft verbergen. Neue Kollegen

sollte man rasch über die besondere Vertrautheit mit der Vorgesetzten aufklären – indem man nebenbei erwähnt, dass man am Wochenende gemeinsam unterwegs war. Wird man von der befreundeten Chefin befördert, sollte das nicht via Flurfunk durchsickern, sondern zügig in einem Meeting verkündet werden. Mangelnde Offenheit schürt Neid – das isoliert einen im Team. Wird doch mal gestichelt, gelassen bleiben. Und trotz aller Sympathie und Nähe sollte man sich im Klaren darüber sein, dass der Job nach wie vor im Vordergrund steht. Christine Weiner sagt: „Das Private dient dazu, das berufliche Verhältnis zu stabilisieren, nicht andersherum.“ Denn sollte die Freundschaft eines Tages vorbei sein, muss man diskret und professionell bleiben. Funktioniert das nicht, bleibe oft nur, sich einen anderen Job zu suchen – so ähnlich wie nach dem Aus einer Liebesbeziehung.

Eine Freundin hat mich ins Team geholt

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oyalität im Job ist Gold wert – kann aber auch zu Konflikten führen. Besonders wenn man das Gefühl hat, der Freundin zu Dank verpflichtet zu sein, weil sie einem die Stelle verschafft hat. Doch was, wenn sie Entscheidungen fällt oder Dinge tut, die man selbst für falsch hält? Coach Christine Weiner erlebt in ihren Seminaren immer wieder, „dass es die größte Sorge von Frauen ist, eine Kollegin zu verletzen“. Dafür müssen sie nicht einmal befreundet sein. Bei Auseinandersetzungen versuchten die Betroffenen schon im Vorfeld, sich die „Erlaubnis“ einzuholen, im Team eine gegensätzliche Meinung vertreten zu dürfen. Das führt im Extremfall zu absurden Lähmungserscheinungen. Um die Freundschaft zu erhalten, muss dann so viel besprochen werden, dass das den Arbeitsfluss blockiert. Dabei ist eine andere Strategie viel besser: Diversifizieren! Freundinnen woanders platzieren. Das erweitert nebenbei das Netzwerk und man kommt sich im täglichen Business nicht in die Quere. ◗

Älter und klüger Was, bitte, bringt eine CD über die Wechseljahre?

Ulrike Draesner ist Schriftstellerin und in den Wechseljahren. Mit dem Hörbuch „Happy Aging“* bilanziert sie scharfsinnig und anekdotenreich ihr bisheriges Leben. Sie beleuchtet wichtige Stationen, ihre Haltung zum Älterwerden, die Familie – und sieht den Wechsel als echten Neuanfang. Ungewöhnlich, überraschend und lebensklug. *Supposé, 2 CDs, 24 Euro.

Überzeugend!

Psycho Fotos: RichaRd Phibbs/tRunk aRchive (1), action PRess (1)

NEWS

Ja!Ja!JA! Leuchtorgan Wenn Futurismus auf Sixties-Style trifft, entsteht so etwas Wunderbares wie die Tischlampe „Bubbly“.

Von rosieli.com, 720 Euro.

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Mit „TED Talks“ reden lernen ◗ Das Format In maximal 18 Minuten präsentieren Redner bei den TED Talks (ted.com), die mittlerweile Renner im Internet sind, ihre Ideen. ◗ Der Erfinder Publizist Chris Anderson will, dass sich Ideen verbreiten, die es verdient haben. ◗ Sein Mantra „Wenn Sie sich beim Abendessen mit Freunden unterhalten können, dann können Sie auch vor Publikum sprechen.“ ◗ Was zählt Ein pointierter Einstieg, smarte Rhetorik, Kleidung, Körperhaltung. Noch wichtiger: die Nervosität mental in den Griff bekommen. Monica Lewinsky schaffte ihren Talk mit einer einzigen Notiz. ◗ Das Buch „TED Talks – Die Kunst der öffentlichen Rede“ von Chris Anderson erscheint am 26. Januar bei S. Fischer.

„Freundlichkeit ist sexy!“ BIBIANA BEGLAU, 45, Schauspielerin, in der FAZ

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Genießen Küche im Kino Die Arbeit des Sterne-Kochs René Redzepi als Film

TEXT: ALEXANDRA BERGER; FOTO: AORTA

Rentierflechten, Ameisen, Birkensaft. Bei René Redzepi, Chef des „Noma“ in Kopenhagen, das viermal zum besten Restaurant der Welt gekürt wurde, landet alles, was die nordische Natur an Zutaten hergibt, in Pfannen und Töpfen. Der Dokumentarfilm „Noma“ (Kinostart: 9.2.) zeichnet ein faszinierendes Porträt des Küchenrevoluzzers. Und lässt einen heimische Wälder und Wiesen mit ganz neuen Augen sehen …

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Genießen

Diät?

Ich doch nicht!

In bestimmten Regionen, den „Blauen Zonen“, sind die Menschen vital, schlank und werden besonders alt.

Was ist das Geheimnis der „Blue Zones“?

◗ Fotos Silvio Knezevic ◗ Produktion Alexandra Pasi, Petra Harms, Karina Fink

Zurücklehnen und lächeln: So geht kalifornische Gelassenheit.

Länger leben, länger genießen Fakt ist: Wie lange wir leben, wird nur zu zehn Prozent von unseren Genen bestimmt, die anderen 90 Prozent hängen von unserem Lebensstil ab. Und wie sieht der aus auf der Halbinsel Nicoya am Pazifik, der Sporadeninsel Ikaria oder im kalifornischen Loma Linda, wo Frauen und Männer leben, die hundert Jahre

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und älter sind? Der Autor und Dokumentarfilmer Dan Buettner hat während seiner Recherchen vor Ort neun gemeinsame Nenner gefunden und darüber ein spannendes Buch geschrieben („The Blue Zones Solution – Eating and Living Like the World’s Healthiest People“, National Geographic Society): Psychologische und soziale Faktoren wie Bewegung, Entspannung und sinnvolle Aufgaben spielen natürlich auch hier eine Rolle, entscheidend ist aber die Ernährung.

Hülsenfrüchte gehören dazu, also frische oder getrocknete Bohnen, Erbsen und Linsen. Sie sind reich an Ballaststoffen und haben einen hohen Anteil an pflanzlichen Eiweißen – beides wirkt sich positiv auf Blutzuckerspiegel und Blutdruck aus. Dazu kommt jede Menge

Gemüse: In den fünf Blauen Zonen isst man wenig Fleisch, dafür viel Selbstangebautes. „Regional“ und „saisonal“, die Schlagwörter haben diese Menschen lange vor den Hipster-Köchen entdeckt, Gluten-Bashing, Kohlenhydrat- und Laktose-Diskussionen sind ihnen egal.

Sogar Wein ist (in Maßen) erlaubt. Maßhalten, das haben sich vor allem die Methusalems Okinawas ganz groß auf die Fahne geschrieben. Das Prinzip Hara hachi bu bedeutet nämlich, dass man sich nicht den Bauch vollschlägt, sondern sich nur zu 80 Prozent satt isst. Ob das bei den folgenden Rezepten immer gelingt, bezweifeln wir – denn die Gerichte aus den fünf Blauen Zonen haben vor allem eins gemeinsam: Sie schmecken kein bisschen nach Diät.

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TEXT: PETRA HARMS. FOTO: WE ARE THE ROADS/TRUNK ARCHIVE

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osta Rica, Griechenland, Kalifornien, Sardinien, Okinawa – die meisten assoziieren damit Urlaub, Meer, Palmen- und Olivenhaine oder spannende Kultur. Wissenschaftler haben diese fünf Ziele aber aus einem anderen Grund für sich entdeckt: Die Menschen dort werden besonders alt – und bleiben dabei ausgesprochen vital.

Seit über zehn Jahren untersuchen Forscher diese „Blauen Zonen“, die nur deshalb so heißen, weil die Demografen und Mitentdecker Michel Poulain und Gianni Pes einen blauen Kreis um die Orte malten, in denen sie überdurchschnittlich viele Alte fanden.

Loma Kalifornien Linda Hier ist das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages. Der Mix aus Beeren, Urgetreide, Avocados und Sojajoghurt ist gesund, macht satt und senkt Blutdruck und Cholesterinspiegel – dauerhaft.

Knuspriges Granola mit Cranberries und Sojajoghurt

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Foto: Get t y iMages

Das Wort Ruhestand existert auf Ry큰ky큰, der Inselsprache, nicht. Bewegung, Tofu und Gem체se f체hren hier zu einem langen Leben.

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Lachs-Teriyaki mit violetten Süßkartoffeln, Pak Choi und MisoSuppe als Vorspeise

Okinawa Japan

Gemüse und Fisch essen die Okinawaner täglich. Dazu violette Süßkartoffeln, eine japanische Spezialität, die den Blutzuckerspiegel nicht so schnell ansteigen lässt wie gewöhnliche Kartoffeln.

Chorta mit Manouri-Käse im Filoteig

Die Griechen auf Ikaria leben nach einem einfachen Moto: Alles in Maßen genießen, auch Alkohol und Zigareten.

Ikaria Griechenland

FOTO: JULIEN CAPMEIL

Besonders Männer leben auf der kleinen Sporadeninsel lang – und daran ändern nicht mal Zigaretten was. Sie haben wenig Stress, ein erfülltes Liebesleben und sie essen viel Grünzeug: z. B. Löwenzahn und Rucola, siehe links.

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Genauso wichtg wie gutes Essen: ein plan de vida, ein Lebensplan, der glücklich macht.

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Das Länger-leben-Triple der Halbinsel: Bohnen, Mais und Kürbis. Sie findet man in vielen traditionellen Gerichten, und sie enthalten pflanzliche Proteine, Calcium und Vitamin B3.

FOTO: CHESTER HIGGINS JR.

Nicoya Costa Rica

Tamales mit Mais, Bohnen und Huhn, dazu ein frischer Papaya-Salat

Die Rezepte Loma Linda, Kalifornien Granola mit Cranberries 4 Portionen · Pro Portion 490 Kalorien 10 getrocknete Aprikosen, 2 Orangen, 100 g Haferfocken, 2 EL Sonnenblumenöl, 4 EL Honig, 8 EL gepufter Quinoa, 150 g Tiefühl-Cranberries, 1 reife Avocado, Sojajoghurt nach Belieben ◗ Ofen auf 150 Grad vorheizen.

Aprikosen in kleine Würfel schneiden, eine Orange schälen, fleteren. ◗ Haferfocken und Aprikosenwürfel in eine Schüssel geben. Zweite Orange auspressen, 2 EL Orangensaf mit Sonnenblumenöl und Honig vermengen und über das Haferfocken-AprikosenGemisch geben. Gut durchkneten und auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen. Bei 150 Grad im Ofen backen, zwischendurch immer wieder wenden, bis alles goldbraun geröstet ist. Jetzt Quinoa dazugeben und weitere 5 Minuten backen. Auf dem Blech abkühlen lassen. ◗ Cranberries mit kaltem Wasser abbrausen, abtupfen und mit dem restlichen Orangensaf aufochen und abkühlen lassen. Avocado halbieren und das Fruchtleisch in kleine Würfel schneiden. ◗ Cranberries abtropfen lassen und mit den Orangenflets und Avocadowürfeln in eine Frühstücksschüssel geben. Mit Granola bestreuen und nach Belieben mit Sojajoghurt servieren. Restliches Granola in ein Schraubglas füllen.

Okinawa, Japan Lachs-Teriyaki mit violetten Süßkartoffeln und Miso-Suppe 4 Portionen · Pro Portion 400 Kalorien 2 violete Süßkartofeln, Salz, gerösteter Sesam, 1 Kombu-Alge (5 x 5 cm), etwas Reisessig, 2 EL Sojasauce, 2 EL Erdnussöl, 2 Pak Choi, 1 TL Honig,

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Saf von 1 Limete, 4 Lachsflets à 100 g Miso-Suppe: 4 EL Miso-Paste, 1 EL Wakame-Algen, 100 g Seidentofu, 2 Frühlingszwiebeln ◗ Süßkartofeln schälen und in gleich große Rechtecke schneiden. Leicht salzen und in einem Dampförbchen 15 Minuten garen. Herausnehmen und mit einer Seite in gerösteten Sesam legen, warm halten. ◗ Ein 5 x 5 cm großes Stück Kombu-Alge in 100 ml Wasser 10 Minuten lang kochen.

Einen Spritzer Reisessig, 1 EL Sojasauce und etwas Erdnussöl hinzufügen, Alge herausnehmen, beiseitestellen. ◗ Pak Choi waschen, längs halbieren, in etwas Erdnussöl anbraten und mit dem Kombu-Algen-Dressing ablöschen, warm halten. ◗ 600 ml Wasser für die Suppe aufochen.

Miso-Paste mit ein wenig Wasser glat rühren und ins kochende Wasser geben.

Wakame-Algen dazugeben, ziehen lassen.

Seidentofu würfeln, Frühlingszwiebeln putzen und in feine Ringe schneiden.

Alles auf Schüsseln verteilen. ◗ Für die Lachs-Lasur restliche Sojasauce, Honig und Limetensaf verrühren. Lachsflets trocken tupfen und in etwas Erdnussöl in einer Pfanne bei großer Hitze anbraten. Jeweils nach einer Minute wenden. Hitze verringern und das Sojagemisch in die Pfanne geben. Filets immer wieder mit der Sauce lackieren, bis diese am Lachs karamellisiert ist. ◗ Lachs mit Pak Choi und den Süßkartoffeln auf einem Teller anrichten.

Miso-Brühe in die Schüsseln gießen.

Ikaria, Griechenland Chorta mit Manouri-Käse im Filoteig 4 Portionen · Pro Portion 410 Kalorien ½ Bund Löwenzahn, 100 g Brennnesseln, ½ Mangold, 100 g Sauerampfer, 1 Bund Rucola, 1 Fleischtomate, 2 EL Olivenöl, 1 TL grobes Salz, 1 EL Zitronensaf,

Fregola sarda mit Fenchel und Walnüssen

2 TL griechischer Honig, 2 EL Rosinen, 1 EL Pinienkerne, 200 g Manouri-Käse, 1 Packung Filoteig ◗ Löwenzahn, Brennnesseln, Mangold und Sauerampfer klein schneiden und mit dem Rucola in einem Sieb abspülen. ◗ Tomate würfeln und in einer Pfanne mit 1 EL Olivenöl und etwas Salz anbraten, bis die Würfel zerfallen. Salatmischung dazugeben und kurz schmoren.

Mit Zitronensaf und griechischem Honig abschmecken. Rosinen und Pinienkerne dazugeben und 2 Minuten ziehen lassen.

Warm halten. ◗ Manouri-Käse in 4 Zentmeter breite Riegel schneiden, mit etwas Honig bestreichen und in den Filoteig wickeln. Die Kanten mit etwas Wasser bestreichen und verschließen. In einer Pfanne im restlichen Öl knusprig anbraten, auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Chorta auf einen Teller geben und mit den Manouri-Käseriegeln anrichten.

FEBRUAR 2017

Sardinien Italien Pure Lebensfreude und starke Familienbande – auf der Mittelmeerinsel läuft aber auch nichts ohne gesellige Rotweinrunden, Olivenöl und Pasta!

waschen und in dünne Ringe schneiden.

Zusammen mit den Zwiebelringen und der Papaya vermischen. Alles mit Limetensaf marinieren und mit Koriander bestreuen. ◗ Tamales auf Tellern anrichten und den Papaya-Salat auf Schüsseln aufeilen.

Allein sein im Alter? Kennen die Sarden nicht. Dort leben of mehrere Generatonen glücklich unter einem Dach.

Nicoya, Costa Rica Foto: get t y images; ProP-st yling: BarBara emmel; rezePte: sven Christ

Tamales mit Huhn und Papaya-Salat 4 Portionen · Pro Portion 510 Kalorien 2 Hühnerbrüste, Salz, Pfefer, Paprikapulver, 150 ml Hühnerbrühe, 250 g Maismehl, 1 Dose Kidneybohnen, 2 Stangen Staudensellerie, 1 rote Paprika, ein paar Chilischoten, Saf von 1 Limette, 2 Tomaten, Bananenbläter Salat: 1 Papaya, 1 kleine rote Zwiebel, Zucker, Salz, ½ Salatgurke, Saft von 1 Limette, 3 Stängel Koriander ◗ Hühnerbrüste abbrausen, trocken tupfen, mit Salz, Pfefer und Paprikapulver würzen. Bei mitlerer Temperatur langsam durchbraten und abkühlen lassen. ◗ Hühnerbrühe aufochen, Maismehl einrühren und mit einem Holzlöfel zu einem geschmeidigen Teig verrühren.

◗ Kidneybohnen mit etwas Wasser aufkochen, salzen, pfefern und 15 Minuten bei mitlerer Hitze köcheln lassen, fein pürieren. ◗ Sellerie waschen, Paprika putzen und entkernen. Beides in dünne Scheiben schneiden. Chilis in dünne Ringe schneiden. Alles mit Limetensaf marinieren und salzen. Tomaten waschen und in dünne Scheiben schneiden. ◗ Maisteig dünn auf die Bananenbläter streichen und mit dem marinierten Gemüse, Tomaten und etwas Kidneybohnen-Creme füllen. Die Hühnerbrüste mit den Händen in feine Stücke zupfen und auf die Bananenbläter legen. Zu einem Päckchen zusammenfalten, mit Küchengarn gut fxieren und 30 Minuten dämpfen. ◗ Für den Salat Papaya schälen, Kerne enternen und das Fruchtleisch würfeln.

Zwiebel schälen, in feine Ringe schneiden, leicht zuckern und salzen. Gurke

Sardinien Fregola sarda mit Fenchel und Walnüssen 4 Portionen · Pro Portion 270 Kalorien 3 reife Tomaten, 1 Fenchel, 1 Karote, 1 rote Paprika, Olivenöl, 200 g Fregola, 150 ml Gemüsebrühe, 8 Walnüsse, 50 g Pecorino ◗ Einen kleinen Topf mit Wasser zum Kochen bringen. Tomaten am Strunk und auf der Unterseite mit einem scharfen Messer kreuzweise einritzen und fünf Sekunden im sprudelnden Wasser blanchieren, sofort herausnehmen. Häuten und das Tomatenfeisch in kleine Würfel schneiden. Fenchel waschen und ebenfalls würfeln, Fenchelgrün zum Anrichten behalten. Karote in Scheiben schneiden.

Paprika waschen, entkernen und in feine Streifen schneiden. ◗ In einem Topf die Fenchelwürfel und Karotenscheiben in Olivenöl glasig anschwitzen, Fregola, Tomatenwürfel und Paprikastreifen dazugeben. Nach einer Minute die Gemüsebrühe angießen und köcheln lassen, bis die Pasta gar ist. ◗ Walnüsse leicht hacken, Pecorino reiben und beides unter die Fregola rühren. ◗ Auf Teller verteilen, mit Fenchelgrün und geriebenem Pecorino bestreuen.

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„Früher war Kiffen noch wichtig. Heute trinken alle nur Gin Tonic“ SIDO, 36, Rapper, im Stern

Hau die Linda Aggressionen abbauen und schlemmen – dafür sind Quetschkartoffeln der Hit. Vorgegarte Pellkartoffeln mit Schmackes zerdrücken, salzen und pfeffern, Thymian und Parmesan darüberstreuen und mit Olivenöl beträufeln. Bei 220 Grad im Ofen 20 Minuten überbacken. Entspannt in Crème fraîche dippen.

Hand oder Hammer – Quetschkartoffeln zuzubereiten ist Anti-Aggressionstraining.

Genießen Ja!Ja!JA! Karotte, Blumenkohl und LinsenCrunch ergeben zusammen: Mmmh!

Dosenfutter Altes Brot wegwerfen? Die Erfinder von Knödelkult (knoedelkult.de) machen daraus – wie der Name schon sagt – köstliche Knödel. Über 1200 Brote wurden schon „gerettet“. Glas je 5 Euro.

Super Suppe Warum Suppen die neuen Smoothies sind Power Souping heißt der neue Ernährungstrend. Statt Säfte zu nuckeln (böser Fruchtzucker!), löffelt man langsam heiße – oder kalte – Gemüsesuppen. Damit bleibt man länger satt und bekommt in einer Schale fast alle wichtigen Nährstoffe, Ingwer, Kurkuma oder Zimt multiplizieren die Wellness. Und: Ohne Sahne ist Suppe sogar detoxtauglich.

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FebruAr 2017

Fotos: A-wAy! (1), elsAs wholesome liFe (1); illustrAtion: PiA wermuth; text: PetrA hArms

NEWS

myself promotion

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COACHING-AKTION

Coach Tippi!ng„Suc he dir reic

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Mehr Mut! Business-Coach Nicole Kremer (zweite von links) gab den Teilnehmerinnen viele hilfreiche Tipps für ein selbstbewusstes und charismatisches Auftreten im Job.

„Lebe dich!“: Beim exklusiven Coaching-Seminar von myself drehte sich alles um den selbstbewussten Auftritt Zu unserem Coaching-Wochenende mit Businessund Persönlichkeits-Coach Nicole Kremer trafen sich Ende November 15 erfolgreiche Frauen, darunter auch Gäste aus Luxemburg und der Schweiz, im Luxushotel „Hyatt Regency Düsseldorf“. Das Motto des CoachingSeminars lautete diesmal vielversprechend „Lebe Dich!“.

Ob Immobilienberaterin, Führungskraft bei der Polizei, Bankangestellte oder Rechtsanwältin – alle Teilnehmerinnen bewegten die gleichen Fragen. „Wer bin ich überhaupt und wie kann ich authentischer sein?“, „Wie trete ich selbstbewusster und souveräner auf?“ oder „Wie verbessere ich meine Durchsetzungskraft in einem männerdominierten Umfeld und bleibe trotzdem Frau?“ Anhand eines 10-Punkte-Plans erklärte Nicole Kremer, wie man mit Zeit- und Leistungsdruck umgeht oder den hohen Ansprüchen an sich und seine Arbeit gerecht wird. Die Erkenntnis: Das Prinzip der kleinen Schritte bringt mich am besten zum großen Ziel!

Ziele erreichen: Die Leserinnen tauschten sich über ihre To-doListen aus (o.). Entspannte Auszeit: Nach anspruchsvollen CoachingSlots trafen sich die Teilnehmerinnen zum Dinner (r.).

Aktionsplan: Am zweiten Tag erarbeiteten die Teilnehmerinnen zusammen mit Nicole Kremer (u.) einen MeilensteinPlan für die Umsetzung ihrer Ziele.

Aus der Zukunft zurück in die Gegenwart geplant, mit vielen kleinen To-dos, erschien das Erreichen der großen Vision dann auf einmal viel leichter!

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Erfolgreich in Familie und Beruf – und dann auch noch gut aussehen?

Die Fashion-Profis von Laurèl zeigten den Leserinnen, wie das geht

COACHING-AKTION

Styling-Workshop im Laurèl-Flashipstore

Angenehme Atmosphäre: Die Teilnehmerinnen waren nicht nur begeistert von der professionellen Beratung und der großen Auswahl an Fashion, sondern auch vom schönen Ambiente. „Wow, das sieht richtig gut aus!“ Die Leserinnen Gleich nach der Ankunft im Hotel hieß es für die ersten trauten sich, Neues aus- und anzuTeilnehmerinnen: It’s Fashion-Time! Mit einem Shuttleprobieren – wie einen der angesagten bus ging es in den Laurèl-Flagshipstore auf der Kö, wo Jumpsuits in aufregender Farbe (u.).

die Leserinnen vom Laurèl-Team zum Styling-Coaching schon erwartet wurden. Nach einem Glas Champagner zur Begrüßung gab es einen interessanten Ein- und Überblick über die angesagtesten Fashion-Trends der Saison: Ob Mix & Match, Brokat, Men’s Style, Leder oder Leo-Look – die neuen, abwechslungsreichen Kollektionen von Laurèl halten für jeden Geschmack, Anlass oder Typ die passenden Styles bereit. Im zweiten Stock, der exklusiv für myself reserviert war, warteten dann bereits jeweils drei individuell zusammengestellte Looks auf die Leserinnen. Raffinierte Styling-Tipps für Office und After-Work-Termine inklusive. Am Ende durfte dann nach Herzenslust geshoppt werden – perfekt!

Zur Anprobe, bitte! Die Fashion-Profs von Laurèl hatten für jede Teilnehmerin bereits im Vorfeld drei Looks individuell ausgewählt und fürs Styling-Coaching auf Kleiderstangen vorbereitet (o.).

Das Ergebnis: typgerechte Outfts, perfekt zum Kombinieren (u.). Schöne Erinnerung: die exklusiven GoodieBags von Laurèl, bestückt mit Portemonnaie, Halskette und Seidentuch.

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Make-up und Pfege in Theorie und Praxis: Bei Elizabeth Arden konnten die Leserinnen das Erlernte unter Anleitung der Beauty-Profs gleich selbst in die Tat umsetzen und zu Tiegel, Stift und Pinsel greifen!

COACHING-AKTION

Eigentlich ist alles ganz einfach, wenn man weiß, wie es geht: Die Beauty-Profis von Elizabeth Arden gaben individuelle Hautpflegetipps und zeigten raffinierte Tricks für ein schnelles, typgerechtes Make-up

Beauty-Coaching mit Elizabeth Arden Aufgeteilt in kleine Gruppen, trafen sich die Leserinnen zum Beauty-Workshop im Hyatt Regency Executive Boardroom, den Elizabeth Arden in eine Wohlfühloase verwandelt hatte. Auf dem Programm standen Insidertipps und -tricks in Sachen Hautpflege und Make-up. Um die Haut optimal vorzubereiten, wartete am Vorabend bereits ein Tiegel der luxuriösen „Ceramide Overnight Firming Mask“ auf den Zimmern der Teilnehmerinnen!

Pfege-Stars für schöne Haut: „Skin Das Schönheitsprogramm begann mit warmen KomIlluminating Peeling Pads“, „Superstart pressen, die mit dem Duft „Green Tea“ die Sinne Skin Renewal Booster“ und „Skin verwöhnten. Nach der Reinigung sorgten die „Skin Illuminating Brightening Eye Serum“von Illuminating Peeling Pads“ für eine strahlende Haut Elizabeth Arden (o.). Für die Schönheitsund den perfeken Glow. Für die optimale Pflege kamen pfege zu Hause gab es als Goodie danach Beauty-Tools wie der „Superstart Skin Renewal noch ein reich gefülltes KosmetiktäschBooster“, eine aufhellende Augenpflege, eine „Eight chen (u. Mitte) mit Mascara, Lippenstift, Hour Cream“-Lippenmaske und die passende Tages- Lippenpfege, dem „All-Over Miracle Oil“ und einer Limited Edition des pflege zum Einsatz. Anschließend zeigten die ExKlassikers „Eight Hour® Cream“. perten, wie ein schnelles und wirkungsvolles Make-up gelingt. So wurden die individuellen Vorzüge jeder Teilnehmerin betont und jede von ihnen strahlte mit gestärktem Selbstbewusstsein.

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FOTOS: LUKAS FABRY, EDITH STECKERL

DIE COACHINGAKTION GEHT WEITER!

Neugierig geworden? Wenn Sie selbst einmal an einem exklusiven Coaching-Seminar von myself teilnehmen möchten, dann haben Sie bald Gelegenheit dazu: „myself macht Frauen stark“ geht weiter! Wo und wann, das erfahren Sie auf den folgenden Seiten. Wir freuen uns auf Sie!

FOTO: COURTESY OF KINDER MODERN

Zuhause

Klecks!

Ein Kinderspiel: Diese Jungs veredeln die Möbelentwürfe ihres Vaters Pro Woche arbeiten Thijme, 12, Julian, 10, und Maris, 10, drei Stunden in der Werkstatt ihres Vaters, des holländischen Designers Lucas Maassen – mehr ist laut Kinderarbeitsschutzgesetz nicht erlaubt. Nach Lust und (auch schlechter) Laune bemalen sie Holzstühle, Spiegel und Regale, die anschließend in schicken Conceptstores (z. B. Kinder Modern in New York) verkauft werden. Viel Geld springt nicht raus für die Kids (1 Euro pro Möbel), aber für den cleveren Vater, ein Stuhl kostet etwa 1000 Euro (lucasmaassen.com).

FEBRUAR 2017

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Zuhause

Ruhepol

Das bleibt hängen!

Wer Bilder clever arrangiert, muss nicht mal umziehen und bekommt trotzdem ein neues Wohngefühl ◗ Text Cornelia Haff

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Februar 2017

foto: doMino/kristen giorgi & L aura napKes

Ein großformatiges Bild bringt Klarheit und Ruhe in den Raum, besonders wenn es mittig platziert und das Format quadratisch ist. Noch mal verstärkt wird der Effekt durch eine monochrome Farbgebung. Eine Schwarz-Weiß-Fotografie wie bei der Künstlerin Kristen Giorgi in Atlanta (unten) ist außerdem ideal für alle, die gern umdekorieren: Schwarz-Weiß passt immer.

Leuchtkraft

Foto: WinG ta/kate arends

Vor der tintenblauen Wand wirken die einzelnen Kunstwerke richtig plastisch.

Das liegt am Hell-Dunkel-Kontrast, den die Bloggerin Kate Arends in ihrem Arbeitszimmer geschickt herausgearbeitet hat: mit weißen, überproportional großen Passepartouts, die optisch nach vorn streben, und einer Wandfarbe, die zurücktritt. Das Ergebnis: spannungsgeladen, klar und, im Mix mit Holz, sehr gemütlich.

Anlehnen

Kein kompliziertes Ausmessen, kein Sich-festlegen-Müssen: Wer es lässig mag, lehnt seine Bilder einfach an die Wand. Unbedingt darauf achten, dass Bildleiste und Wand dieselbe Farbe haben – so bleibt der Fokus auf die Kunst gerichtet. Variieren Sie die Abstände zwischen den einzelnen Werken oder arrangieren Sie kleine, persönliche Gegenstände bzw. Fundstücke (z. B. Muscheln) drumherum.

Alltägliches mal anders Geflochtene Körbe, gerahmte Seidentücher: Wen bildende Kunst im Schlafzimmer nervös macht, der kann es mal mit Gebrauchsgegenständen versuchen. Hauptsache, sie sind mit guten Gefühlen oder Erinnerungen assoziiert wie die Fransenhängematte (oben), die die Modedesignerin Maryam Nassir Zadeh von einer Tulum-Reise mitgebracht und über ihr Bett gehängt hat – leicht und breezy wie ein Sommertag.

fotos: Max kiM bee, doMino/MaryaM nassirzadeH, doMino/sally king benediCt

Tief blicken

Ideal, um von niedrigen Decken und Dachschrägen, die beengend wirken, abzulenken: eine Serie kleinformatiger Kunstwerke (hier Arbeiten von Tom Herbert) niedrig platzieren und so die Aufmerksamkeit auf die Breite des Raums richten. Dazu ein kleines Arrangement aus Sesseln und einem Beistelltisch – schon wird daraus ein gemütlicher Schlupfwinkel.

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Februar 2017

Auflockern

Fotos: nathan kirkMan/graHaM kostiC & Frau taGLia

Ölporträts kommen oft etwas bourgeois und dünkelhaft daher, dabei braucht es nur die richtige Mischung: einfach ein paar Polaroidfotos davorstellen oder ein kleines, modernes Kunstwerk versetzt dahinterschieben wie im Bostoner Loft von Graham Kostic und Fran Taglia. Damit wird klar: Das hier ist ein Zuhause, nicht die National Portrait Gallery.

Ölgemälde brauchen die richtigen Partner an ihrer Seite 137

Lang und breit

Längsstreifen strecken, Querstreifen tragen auf – diese Moderegel gilt auch für die Inneneinrichtung.

Wer dem visuellen Sogeffekt von vertikal gestreiften Tapeten oder Wandpaneelen etwas entgegensetzen will, sollte sich für querformatige Kunst entscheiden (links Fotografien von Melanie Pullen) und umgekehrt.

Statt Kopfteil am Bett lieber bemalter Canvas an der Wand: très bohémien

Wo ausgiebig gespült und gebadet wird, ist Kunst immer noch ein seltener Gast. Eine Ausnahme ist da die Küche der Designerin Lauren Liess in Virginia (unten). Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt seine Schätze auf Alu-Dibond oder HD Metal drucken (beides über whitewall.com). So kommen sie locker mit der Luftfeuchtigkeit in Bad, Küche und Sauna zurecht.

Warum nicht eine Künstlerleinwand als Kopfende?

Mehr Ideen zum Wohnen mit Kunst (und viele weitere Deko-Tipps) in „Domino: Your Guide to a Stylish Home“ (Simon & Schuster, 25 Euro).

FOTOS: L AURIE JOLIET/JENNI KAYNE, DOMINO/L AUREN LEISS, DOMINO/JENNI LI

Spritzig

Fotos: studio Condé nast (2), iCo by ora ito/Cassina/Contempory ColleCtion (2), aCtion press, Françoise Huguier/agenCe Vu/l aiF, Vg-bildkunst, bonn 2016

Witzige Anhängsel für türgriffe und lampen Quasten: Wolle um ein Stück Karton wickeln, langen Faden quer durchziehen und verknoten, dann Wolle durchschneiden.

Pompons: Faden längs zwischen zwei Zinken einer Gabel legen, Wolle quer um alle Zinken wickeln. Faden verknoten, Wollbündel von der Gabel ziehen, zum Schluss die Schlaufen aufschneiden.

Ja!Ja!JA!

Zuhause NEWS

Nehmen Sie Platz! „Ico“ aus Esche bringt Schwung ins Esszimmer.

Mit Stoff- oder Lederpolsterung, von Cassina, ab 1390 Euro.

„Ich habe einen Putzfimmel. Das kann für andere ein bisschen anstrengend sein“ JULIANNE MOORE, 56, Schauspielerin, in Brigitte Woman

auF tuCHFüHlung Seine Hochphase hate der Wandbehang im Mitelalter, jetzt kommt die alte Handwerkskunst wieder: Spektakuläre Vintage-Modelle aus den Fifies (im Bild von Jean Lurçat) fndet man auf 1stdibs.com, zeitgenössische Exemplare bei der Schotn Joan Baxter. Die Tapisserien sind übrigens nicht nur schön, sondern auch wärme- und lärmdämmend.

Entdecken

Wohin geht die Reise?

Vier Tourismus-Experten verraten ihre Favoriten für 2017

FOTO: JAVIER JAÉN

Sven Schikarsky (FTI Touristik): „Tamuda Bay und Saidia, beide östlich von Tanger, sind die neuen Badedestinationen an Marokkos Mittelmeerküste. Puderzuckerstrände, türkisblaues Wasser, komfortable Hotels – und zwischendurch ein Ausflug ins Rif-Gebirge oder in die Medina von Chefchaouen.“ Marion Aliabadi (Designreisen): „London ist für mich die Nummer eins der europäischen Städte. Als Partner des Arts Club in Mayfair kommen wir sogar in den Private-Members’-Club – ein echtes Erlebnis, etwa wenn die hauseigene Big Band mit Ronan Keating auftritt.“ Christoph Albrecht (SKR Reisen): „Kuba war jahrzehntelang vom Mythos des Unerreichbaren umgeben, seit der politischen Öffnung unsere Bestseller-Destination!“ Belinda Ward (G Adventures): „Montenegro ist noch immer ein Geheimtipp für Urlaub in Europa. Rund 200 Kilometer Küste locken mit kristallklaren Buchten, Fjorden und hübschen Städtchen. Auf einem Segeltrip besonders schön zu erkunden!“

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Entdecken

immer herein! „Babylonstoren“ ist Weingut, Hotel, Schaugarten, Obstund Gemüseplantage – und immer einen Besuch wert. 80 Prozent aller Proteenarten (rechts) wachsen in Südafrika.

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Tour de Natur

Bei Südafrika denkt man sofort an Safari. Dabei ist die KapRegion auch ein Paradies für Pflanzenfans. Und unsere Autorin weiß jetzt, warum bei ihr zu Hause nur Unkraut wächst Februar 2017

◗ Fotos Frank Bauer ◗ Text Katrin Riebartsch

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schön wild 1 Gibt’s nur am Kap: FynbosVegetation. 2 Engagierter Hotelier und Naturschützer: Michael Lutzeyer.

3 Hockey für Kids, ein Sozialprojekt der Grootbos-Stiftung.

4 Die Walker Bay, berühmt für Whale-Watching und Sonnenuntergänge.

Das sind alles Aliens!“, ruft Michael Lutzeyer empört und zeigt mit großer Geste auf die Akazienbüsche am Rande der Straße, die wir mit dem Jeep entlangfahren. Der Mann, ein charismatischer Graubart in den Sechzigern, lässig ge1

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kleidet wie alle Südafrikaner in Polohemd und Bermudas, ist Gründer des „Grootbos Private Nature Reserve“, eines 2500 Hektar großen Naturreservats mit zwei Fünf-Sterne-Lodges nahe Gansbaai.

Seit 25 Jahren quält er sich jetzt schon mit den Akazien herum, die, früher zur Dünenbefestigung gepflanzt, das ursprüngliche Buschland verdrängt hatten. Inzwischen wächst es hier wieder, heißt Fynbos,

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kann sechs Monate ohne Wasser überleben und ist einzigartig in der Welt. Ein bisschen struppig sieht es aus, aber auch betörend schön, mit Wildblumen, die je nach Jahreszeit orangefarbene, weiße, dunkelrote und dottergelbe Tupfen in die Landschaft malen oder gleich die ganze Gegend mit sattem Pink überziehen – bis runter zur Walker Bay, wo unser Jeep mittlerweile direkt am Strand angehalten

hat. Die Wellen schlagen heftig spritzend auf die Felsen und rollen sanft über den Sand. In dieser Bucht paaren sich zwischen Juni und Dezember die riesigen Glattwale, ein ebenso wundersames wie berührendes Naturschauspiel. Heute schiebt sich eine einsame Robbe unbeholfen Richtung Meer, um dort in einem eleganten Bogen im silbergrauen Wasser zu verschwinden. Die untergehende Sonne färbt den Horizont orange, und Jaan, unser Fahrer, arrangiert Drinks und feinste Häppchen aus der „Grootbos“Küche auf der Kühlerhaube. Ja, so könnte es bleiben, denke ich spontan. „Grootbos“ ist die letzte Etappe unseres siebentägigen Botanik-Trips rund ums Kap, mit Stationen in Kapstadt, Stellenbosch, Franschhoek und Elgin.

Flora statt Fauna. Blumen, Gärten, Buschland und Farmen statt Giraffen, Zebras und Löwen – und mindestens so faszinierend. Gut neuntausend Pflanzenarten wachsen hier (in ganz Europa sind es nur 12 000), siebzig Prozent davon endemisch, was bedeutet, dass sie in freier Natur nur hier vorkommen. Wie die prächtige Königsprotea, Wappen- und Nationalblume von Südafrika. Eine etwas kleinere Proteen-Art soll Glück und ewige Liebe bringen, heißt es. Jedenfalls ließ sich die gebürtige Südafrikanerin Charlene Wittstock ein paar davon nach Monte Carlo kommen und in ihren Hochzeitsstrauß binden. Ob es der Fürstin hilft, bleibt abzuwarten.

Proteen sind der ganze Stolz von Andrew Jacobs, der uns in Kapstadt durch den Kirstenbosch Garden führt. Am Osthang des Tafelbergs gelegen, gilt er als einer der schönsten Botanischen Gärten der Welt. Zu Recht, finde ich. Andrew liebt Blumen, und Andrew liebt Geschichten. „Die Usambaraveilchen werden in England nur fünfundzwanzig Zentimeter hoch. Weil sie Heimweh haben! Bei uns erreichen sie locker die fünffache Höhe“, erzählt er und grinst. Beim Spaziergang durch Kirstenbosch denke ich noch an die heimwehkranken Usambaraveilchen, dann eröffnet der Baumkronen-Pfad, der sich in elf Meter Höhe

Februar 2017

ab in die botanik Im Kirstenbosch Botanical Garden schiebt so manche feine Dame aus Kapstadt Gärtnerdienst – unbezahlt und mit größtem Vergnügen.

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Frischer Wind Wo früher mit Drogen gedealt wurde, wird heute gegärtnert: Im UrbanFarming-Projekt Oranjezicht (1, 3, 4) in Kapstadt wird achtsamer Umgang mit der Natur gelehrt. myself-Autorin Katrin Riebartsch (2) fühlte sich manchmal wie auf Sylt – sieht man!

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Goldrichtig Mit Produkten aus eigener L­ andwirtschaf­wird­auf­ dem Weingut „Babylonstoren“ gekocht – und dekoriert.

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offen für alles

durch die Wipfel der mächtigen Bäume schlängelt, einen gigantischen Blick über die Kap-Region. Im Park gibt es übrigens eine Open-Air-Bühne, auf der von November bis Mai jeden Sonntag ein Konzert stattfindet: Jazz, Pop, mal mit einheimischen Musikern, mal mit internationalen Stars. Elton John war schon da, ebenso Michael Bublé, Cliff Richard

Die Artenvielfalt der Kap-Region (1 + 4) kann man im Botanischen Garten Kirstenbosch am Fuß des Tafelbergs erleben – entspannt beim Picknick (2) oder auf dem Tree Canopy Walkway, der sich in elf Meter Höhe durch die Baumwipfel schlängelt (3).

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angebaut, jeden Tag kommen Schulklassen her und lernen, wie so was funktioniert und warum es eben nicht egal ist, was auf dem Teller landet. Samstags ist Markt, dann werden die Erzeugnisse von Oranjezicht und anderen Kooperativen an der Waterfront (Granger Bay) verkauft: dank seines Festival-Vibes inzwischen beliebter Treffpunkt von Kapstadts Foodies, die sich in den Zelten mit Köstlichkeiten und Blumen fürs Wochenende eindecken oder die es sich auf den Strohballen draußen gemütlich machen, mit Blick auf Robben Island. Auch Rudi Liebenberg, Chefkoch des Gourmetrestaurants „Planet“ im eleganten „Mount Nelson Hotel“, bezieht viele seiner Zutaten von Mikro-Farming-Projekten in den Townships. Dass die für ihn eine echte Herzensangelegenheit sind, merkt man spätestens dann, wenn er an den Tisch kommt und mit leuchtenden Augen davon erzählt (er, der unter anderem Koch geworden sei, weil er so ungern spricht).

Und dann verrät uns Rudi noch seinen privaten Tipp für Kapstadt. „Morgen“, sagt er, „ist First Thursdays.“ Wie an jedem ersten Donnerstag im Monat haben dann über dreißig Kunstgalerien bis spät in die Nacht geöffnet und laden gemeinsam mit so coolen Kneipen wie der schummrigen „Gin Bar“ zum Gallery-Hopping ein (first-thursdays.co.za). on Kapstadt geht es weiter zur sechzig Kilometer entfernten „Babylonstoren“, einer Farm aus dem 17. Jahrhundert, Weingut und Hotel in einem. Herzstück der dreieinhalb Hektar großen Anlage ist ein Nutz- und Heilkräutergarten, in dem all das wächst und lebt, was im herausragenden Restaurant „Babel“ serviert wird, kurz farm to table, auf höchstem Niveau. Im Garten selbst geht man durch üppig mit weißen Rosen bewachsene Bogengänge. Ein wenig versteckt: das Gewächshaus aus dunkelgrünem Stahl und Glas, in dem knackfrische Salate, hausgemachte Leber- oder Fischpastete und prämierte Weine angeboten werden. Auch in der Gegend um „Babylonstoren“ gibt es viel zu entdecken: eine liebliche, hügelige Landschaft, um-

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und Bryan Adams. Am besten nimmt man eine Decke mit und packt einen Korb mit samosas (kleine Teigtaschen, die mit Gemüse gefüllt sind), biltong (luftgetrocknete Filetscheiben vom Rind oder Wild), koeksisters (zuckersüßes, frittiertes Gebäck) und natürlich einem herrlichen Kap-Wein und setzt sich ins Gras.

Nie habe ich ein romantischeres Picknick erlebt.

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Weniger um Romantik als um gesundes Essen, eine Berufsperspektive für sozial Benachteiligte (und letztendlich weniger Kriminalität) geht es bei den vielen Urban-Farming-Projekten. Sheryl Ozinsky hat auf einem über die Jahre zum Drogenumschlagplatz verkommenen Gelände mitten in Kapstadt die Oranjezicht City Farm (kurz OZCF) initiiert. Dort werden Gemüse, Kräuter und Früchte organisch

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oase der ruhe Den dreieinhalb Hektar großen Park des „Mount­Nelson­Hotel“­miten­in­Kapstadt­fand­schon­John­Lennon­dufe­–­für­ Yoga­und­Meditaton.

in nachbars garten auch Barbara und Peter Knox­Shaw öfnen­während­des­Elgin­ Open­Gardens­Festval­ihr­kleines­ Paradies für Besucher.

rahmt von kargen Bergmassiven, in der Weinberge und Obstplantagen Ordnung in die Natur gebracht haben. Fast immer sind die Felder von Rosen gesäumt. Nicht nur zur Zierde: Wenn Schädlinge im Anmarsch sind, befallen sie vor den Früchten erst die Blüten – die Winzer und Farmer sind so gewarnt.

Städtchen wie Franschhoek oder Paarl mit ihren weiß getünchten Häusern im kapholländischen Stil, reetgedeckt wie die schicken Villen auf Sylt, sind picobello gepflegt. Man muss nicht mal heimlich über die Gartenzäune spähen, um die privaten Blumenparadiese dahinter zu entdecken: In Südafrika ist es üblich, im Rahmen des Open Gardens Festival (von Ende Oktober bis Anfang November) seinen Garten für Besucher zu öffnen. Da schlendern dann in weißes Leinen gekleidete Damen mit ihren fachmännisch blickenden Männern durch idyllische Rosengärten, bestaunen die blühenden Zierkirschen und den mannshohen Rittersporn, während Kinder zwischen schilfbewachsenen Teichen Fangen spielen. Und die enthusiastischen Gartenbesitzer wie Gillian Brett (La Rive) oder Peter van der Spuy (Old Nectar Gardens) erklären gern, warum sie ihr persönliches Paradies so und nicht anders angelegt haben. Demnach könne jede Pflanze nur neben ganz bestimmten „Nachbarn“ gedeihen. Spätestens jetzt weiß ich, warum in meinem eigenen Garten nur Unkraut und robuster Efeu wächst und dass sich das vermutlich auch nicht ändern wird.

Wer einen wirklich schönen Garten will, braucht jede Menge Sachverstand, viel Geduld und Zeit. Pflanzen seien wie Teenager, erklärt mir Pat Jacobs, HobbyHOTELS ◗ Belmond Mount Nelson Das Grandhotel mit eigenem Park ist eine Oase der Ruhe, mitten in Kapstadt. DZ ab 450 Euro, belmond.com. ◗ Babylonstoren Die kapholländische Farm aus dem 17. Jahrhundert, zwischen Paarl und Franschhoek, ist ein Dorado für Gourmets. DZ ab 280 Euro, babylonstoren.com.

FEBRUAR 2017

naturtalente „Babylonstoren“ gehört einem südafrikanischen Medienmogul und seiner Frau, die lange Zeit Chefredakteurin einer edlen Wohnzeitschrift war. Entsprechend gekonnt und liebevoll sieht es in den Suiten (2), der Bibliothek (3) und im Gewächshaus (1 + 4) aus.

gärtner aus Franschhoek, „man muss ständig nach ihnen schauen“. Das Wunderbare an der botanischen Fachsimpelei ist, dass man über Gärtner genauso viel lernt wie über ihre Pflanzen: dass sie der Schönheit verpflichtet sind und geradezu beseelt vom nie beherrschbaren Zauber und Eigenwillen der Natur. ◗

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◗ Grootbos Private Nature Reserve In der Luxus-Lodge bei Gansbaai sind sämtliche Mahlzeiten und Ausflüge wie Whale-Watching, Blumensafaris und Ausritte inklusive. Suite ab 300 Euro, grootbos.com.

OPEN GARDENS FESTIVAL ◗ Details zu teilnehmenden Gärten und Öffnungszeiten unter franschhoek.org.za und elginopengardens.co.za.

FLÜGE ◗ South African Airways fiegt täglich von Frankfurt und München nonstop nach Johannesburg, von dort weiter zu vielen Zielen in Südafrika (fysaa.com).

ALLGEMEINE INFOS ◗ Details zu Reisezeiten, Visa, Impfungen und vielem mehr auf der deutschsprachigen Seite dein-suedafrika.de oder unter 0800 1189118 (kostenlos).

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Hier stmme einfach alles, sagt Robert Kitel: „The Laslet“ in Notng Hill.

Entdecker gefunden

Wer wie Robert Kittel (o.) seit 20 Jahren um die Welt reist, kennt die besten Plätze. Die dokumentiert der Fotograf und Journalist auf seinem Portal pretty-hotels.com – von der Luxus-Lodge auf den Kapverden bis zum netten Bed & Breakfast an der Ostsee.

Inzwischen umfasst seine Sammlung 125 Unterkünfte (im Foto links „The Laslett“ in London). Die Frage „Kennst du zufällig ein schönes Hotel in …?“ hat sich damit erledigt.

Entdecken NEWS

„Auf Flügen werde ich leicht verrückt“ WOODY ALLEN, 81, Regisseur, im Lufthansa Magazin

Ja!Ja!JA! Die Luxusversion der Instantkamera ist, natürlich, von Leica. Trägt den wunderbar trefenden Namen „Sofort“ und macht Bilder in Farbe oder Schwarz-Weiß. Mit Selfe-Spiegel. Über kuecher.com, 280 Euro.

Fotos: the l aslet t (1), dpa (1)

So Great Was ist eigentlich mit den Briten los?, wurde Christoph Scheuermann, Spiegel-Korrespondent in London andauernd gefragt. Auf der Suche nach Antworten tourte er ein halbes Jahr lang über die Insel, sprach mit Bergarbeitern, verarmten Adeligen, EtonSchülern, Tory-Boys und der „verdorbensten Rockband“ des Königreichs. Seine Beobachtungen beschreibt er in „Unter Briten – Begegnungen mit einem unbegreiflichen Volk“ (DVA, 19,99 Euro).

ProMotion

Zur Feier des Jahres

Die Gewinnerinnen des #digitalfemaleleader Award 2016 (v. l.): Miriam Wohlfarth, RatePAY (Money); Hannah Eßwein, Hornbach AG (IT/ Tech); Gita Blat, Sky (Career); Anna Rojahn, Fast Forward Imaging GmbH (Science); Daniela Horn, Payback (Publikumspreis; Amber Riedl, Makerist (Lifestyle), und im Foto links Constanze Klotz, Bridge & Tunnel (Change).

#digitalfemaleleader Award in München

myself-Chefredakteurin Sabine Hofmann fndet: „Wir brauchen Vorbilder.

If she can see it, she can be it.“ Unten: André Pollmann, Publisher von myself.

Rechts: Claudia Wentsch, Director HR von Microsof.

digitalfemaleleader by

Fotos: christine sCHoger

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s war eine Premiere: Gemeinsam mit dem Berliner Karriere-Netzwerk „Women in Digital“ hat myself Frauen ausgezeichnet, die den digitalen Wandel prägen – sowohl in Unternehmen als auch als Gründerinnen von Start-ups. Fast 100 Frauen hatten sich beworben für den #digital femaleleader Award; eine sechsköpfige Jury hat die Finalistinnen in sechs Kategorien bestimmt. Die Preisverleihung fand am 1. Dezember in der neuen Konzernzentrale von Microsoft in München statt. Ein inspirierender Abend mit guten Gesprächen, viel positiver Energie und dem Fazit: Wir brauchen mehr mutige Vordenkerinnen, die zeigen: Die Zukunft ist weiblich.

Unten: Atrium mit digitalen LED-Paneelen.

Oben: Gita Blat (Sky), Gewinnerin in der Kategorie „Career“. Rechts oben (v. l.): Natascha Zeljko, Vizechefn von myself; Bianca Lorenzen, Executve Recruitng Manager bei Microsof; Tijen Onaran, Gründerin von Women in Digital (WIDI); Constanze Wolf, Vorstand WIDI. Rechts: Wired-Chefredakteur Nikolaus Rötger hielt einen Impulsvortrag.

Unten (v. l.): Moritz von Lafert, Deutschland-Chef von Condé Nast, Sabine Hofmann, myself-Chefredakteurin, Natascha von Lafert, Natascha Zeljko, myself-Vizechefn, und Nikolaus Rötger, Wired-Chefredakteur.

Oben: Tijen Onaran (r.) hat die Veranstaltung charmant moderiert. Links: Zeit für neue Kontakte beim Get-together.

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Leserbriefe

Karlstraße 23, 80333 münchen

Und, was meinen Sie?

USA the condé nast publications inc. chairman emeritus: S. i. newhouse, Jr. chairman: charles h. Townsend president & chief executive officer: robert a. Sauerberg, Jr. artistic director: anna Wintour ANDERE LÄNDER condé nast international ltd. chairman and chief executive: Jonathan newhouse president: nicholas coleridge vice presidents: giampaolo grandi, James Woolhouse, moritz von Laffert, elizabeth Schimel chief digital officer: Wolfgang blau president, asia-pacific: James Woolhouse president, new markets and editorial director, brand development: Karina dobrotvorskaya director of planning: Jason miles director of acquisitions and investments: moritz von Laffert GLOBAL president, condé nast e-commerce: franck zayan executive director, condé nast global development: Jamie bill

© 2017 by condé nast verlag gmbh, münchen. myself is published monthly. bekanntmachung gemäß §8 absatz 3 bayerisches pressegesetz: gesellschafterin der condé nast verlags gmbh ist condé nast international Ltd., vogue house, hanover Square, London, W15 iJu, uK, deren alleiniger inhaber über eine zwischengeschaltete gesellschaft Samuel i. newhouse Jr., verleger in new york, ebenda ist.

Dass die Philippinen als Karibik Asiens gelten, hat Gründe.

Auch an Siargaos Stränden entstehen 1a-Angeberfotos.

myself-Autorin Ina Küper-Reinermann hat vor fünf Jahren Siargao auf den Philippinen entdeckt, einen magischen Ort. Auswandern? Nicht ausgeschlossen ◗ Text Ina Küper-Reinermann

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1 Staunen, schwimmen, staunen: am Pool der „Villa Maya“.

2 Frisches Kokoswasser (buko juice), unschlagbar günstg und erfrischend.

3 Auf Hochtouren: unsere Autorin mit Tochter Marla.

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JANUAR 2017

Brief des Monats

Jeden Monat freue ich mich, euer Heft in den Händen zu halten und über ein paar freie Minuten (Kind im Bett, Mann bei Männerabend), um entspannt in der myself zu schmökern.

Besonders die Reisebeiträge gefallen mir sehr. Im aktuellen Heft habe ich mit Freuden gelesen, dass Ina gemeinsam mit ihrer kleinen Marla die Welt entdeckt! Ich finde es toll, dass auch andere Mütter mit ihren Kleinen große Reisen machen.

Das stellen sich nämlich viele als sehr kompliziert und kostspielig vor. Ist es aber nicht. Selbst ist die Frau!

Rosa Stockinger

Starker Stil Als treue Leserin möchte ich Ihnen ein Lob aussprechen: Vor allem die Reportagen im „Wahren Leben“ finde ich gut, aber auch Mode und Schönheit begeistern mich.

Als Single-Frau ohne Kinder fühle ich mich von myself ermutigt und bestärkt, selbstbewusst durchs Leben zu gehen. Vielen Dank dafür!

Sarah Wegener

Ganz schön daneben Danke für die tollen Buchtipps in der letzten Ausgabe. Dass Sie allerdings Köln im Ruhrgebiet verorten, das tut schon richtig weh.

Sybille Hilgert

Zunächst großes Lob an das myself-Team, ich kaufe jedes Heft, ohne ins Inhaltsverzeichnis zu gucken. Aber zum o. g. Artikel muss ich loswerden, dass wohl eher die Mutter das Problem ist als der Geburtstag! Mein Mann hat am 24. und mein Sohn am 22.12.

Geburtstag, ich weiß also, wovon ich spreche, und kann die Sprüche auch nicht mehr hören. Unsere Lösung: Wir feiern mit einem Brunch Geburtstag und abends eben Weihnachten mit Bescherung. Wem das nicht passt, kann ja z. B. auch den Namenstag als Anlass für eine Party nehmen. Es geht doch an Weihnachten nicht nur um Geschenke!

Merry Birthday Alles eine Frage E der Einstellung und Erziehung.

Antonija Wellnitz Wahres Leben

s war vor drei Jahren, als ich meine in Tränen aufgelöste Mutter in den nächsten Wald vertrieb und mein Vater nach zwei Stunden gewohnt lakonisch sagte: „Ich geh sie mal suchen.“ Was passiert war? Nun ja, die Hyazinthen fehlten. Und die Primeln. Und der Klee.

Seit 30 Jahren versucht meine Mutter mit Frühlingsblumen auf meinem Geburtstagstisch darüber hinwegzutäuschen, dass der 25. Dezember auf den ersten Weihnachtstag fällt. Der Klimawandel spielt ihr neuerdings in die Hände, denn mit durchschnittlich 15 Grad an den Feiertagen und den duftenden Hyazinthenbouquets könnte man meinen, es sei März. Dazu muss man lediglich den blinkenden Christbaum, den Namen des Geburtstagskuchens („Schneeflöckchentorte“) und den Bing-CrosbySound ausblenden. Ich hab Übung, ich kann das. Vor drei Jahren aber, da fehlte das Frühlingsblumen-Ablenkungsmanö-

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◗ Text Sarah-Maria Deckert

Blöd, wenn einem am Geburtstag das Weihnachtsfest die Show stehlt.

An Weihnachten Geburtstag zu haben ist sehr besonders.

Sehr besonders doof

ver. Meine Mutter nahm an, mit Ende zwanzig hätte ich das Trauma, am ersten Weihnachtstag geboren zu sein, überwunden. Hatte ich nicht.

Es ist wie der dumpfe Schmerz eines in Gips gelegten Ellenbogens, mit dem man ständig irgendwo dagegenläuft. Ob ich eine Versicherung abschließe oder einen BH kaufe. Spätestens wenn ich der Verkäuferin für die Aktivierung der Bonuskarte mein Geburtsdatum verraten muss, fallen die immer gleichen Salz-indie-Wunde-Sätze. Es sind exakt drei, in exakt dieser Reihenfolge: Zuerst die harmlose Na-so-was-Floskel: „Oh, na so was, ein Christkind!“ Dann eine Prise Mitleid: „Wie doof, da können Sie ja nie richtig feiern, hm?“ Und schließlich das Drama in seiner ganzen Dimension er-

fasst: „Moment, bekommt man da etwa immer NUR EIN GESCHENK?!“ Plötzlich höre ich eine Stimme im Ohr. Meine Mutter, die jetzt wagemutig von der Lichtung her ruft: „Geburtstermin war der 26. Dezember. Du wolltest früher raus!“ Meinen ersten (und einzigen) Kindergeburtstag feierte ich mit neun. Er endete damit, dass ich mich schluchzend in der Speisekammer verbarrikadierte, weil die geladene Grundschulgesellschaft nach zwei Stunden wieder zurück zu Familie und Braten musste. Um in meinen 18. Geburtstag hineinzufeiern, betete ich, die Christmette möge vor Mitternacht zu Ende sein. In der Bar ließen mich meine vom Glühwein angeschickerten Freunde dann auf den spendierten Alkopops sitzen – ihre Eltern hatten ihnen biblische Strafen angedroht, falls sie für den Besuch bei Omi morgen nicht fit sein würden. In der Schule wurde nie für mich gesungen, im Büro nie mein Platz mit Girlanden und Einhorn-Folienballons geschmückt. Ich wurde erst viermal zum Geburtstag geküsst, weil die dazugehörigen Männer meist hunderte Kilometer weit weg bei ihrer Familie waren.

Ein einziges Mal ließ ich meinen Geburtstag ausfallen, besuchte eine Freundin und ging ins Casino. Und als ich auch das letzte Taxigeld an den einarmigen Banditen verlor, dachte ich: Es wäre so viel einfacher, in einer schwülen Julinacht fünfzehn Kilometer barfuß nach Hause zu torkeln als jetzt mit Stilettos durch meterweise Neuschnee.

In ein paar Wochen werde ich 31. Ich habe beschlossen, die Sache dieses Jahr erwachsen anzugehen. Zuerst kommt Jesus, dann komme ich. Is’ okay. Mehr als das. Denn während alle Welt am ersten Weihnachtstag mit Geschenken bepackt Familie und Freunde besucht, bleibe ich zu Hause und öffne alle fünf Minuten die Tür – für meine Gäste.

Die Hyazinthen bleiben übrigens stehen, bis zum 28. Dezember. Da hat meine Mutter Geburtstag. Was für ein schönes Datum. ◗

JANUAR 2017

Unsere Anschrift Wir freuen uns über Anregungen oder Kritik. Gern beantworten unsere Experten Ihre Fragen. Den besten Leserbrief belohnen wir mit einer Pilotenbrille von PORSCHE im Wert von 250 Euro. Die Brille in der Farbe Light Gold ist aus Edelstahl, die Bügel ultraflexibel. Retro-Stil, modern interpretiert: einfach cool.

Redaktion myself Karlstraße 23, 80333 München leserbriefe@myself.de

foto-zitate: candace berry (1), ina Küper-reinermann (3), robert trachtenberg/trunK archive (1)

Lizenz- oder Coypright-Veröffentlichungen: Australien vogue, vogue Living, gQ Bulgarien gL amour China vogue, vogue coLLectionS, SeLF, ad, condÉ naSt traveLer, gQ, gQ StyLe, brideS, condÉ naSt center oF FaShion & deSign Island gLamour Korea vogue, gQ, aLLure, W, gQ St yLe Mittlerer Osten condÉ naSt traveLLer, ad, vogue caFÉ at the dubai maLL, gQ bar dubai Niederlande gLamour, vogue Polen gL amour Portugal vogue, gQ Rumänien gL amour Russland vogue caFÉ moScoW, tatLer cLub moScoW Südafrika houSe & garden, gQ, gL amour, houSe & garden gourmet, gQ St yLe Thailand vogue, gQ, vogue Lounge bangKoK Tschechien und Slowakei La cucina itaLiana Türkei vogue, gQ, condÉ naSt traveLLer, La cucina itaLiana, gQ StyLe, gLamour Ukraine vogue, vogue caFÉ Kiev Ungarn gLamour

Ina wird Filipina

FOTO: ROBERT TRACHTENBERG/TRUNK ARCHIVE

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Merry Birthday

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Fotos: CandaCe Berry (1), Ina Küper-reInermann

Die Condé Nast Gruppe veröffentlicht folgende Zeitschriften: USA vogUe, vanit y fair, gL amoUr, brideS, SeLf, gQ, gQ sT yle, the neW yorker, condÉ naSt traveLer, aLLure, architecturaL digeSt, bon appÉtit, epicurioUS, wired, W, golf digeSt, teen vogue, arS technica, condÉ naSt entertainment, the Scene, pitchForK Großbritannien vogue, houSe & garden, brideS, tatLer, the WorLd oF interiorS, gQ, vanity Fair, condÉ naSt traveLLer, gL amour, condÉ naSt JohanSenS, gQ St yLe, Love, Wired, condÉ naSt coLLege oF FaShion & deSign, arS technica Frankreich vogue, vogue hommeS internationaL, ad, gL amour, vogue coLLectionS, gQ, ad coLLector, vanit y Fair, vogue traveL in France, gQ Le manueL du St yLe, gL amour St yLe Italien vogue, L’uomo vogue, vogue bambini, gL amour, vogue SpoSa, ad, condÉ naSt traveLLer, gQ, vanit y Fair, Wired, vogue acceSSory, L a cucina itaLiana, cnLive Deutschland vogue, gQ, ad, gL amour, gQ St yLe, mySeLF, Wired Spanien vogue, gQ, vogue noviaS, vogue niÑoS, condÉ naSt traveLer, vogue coLeccioneS, vogue beLLeza, gL amour, ad, vanit y Fair Japan vogue, gQ, vogue girL, Wired, vogue Wedding Taiwan vogue, gQ Mexiko und Lateinamerika vogue meXico and Latin america, gL amour meXico and Latin america, ad meXico, gQ meXico and Latin america, vanity Fair meXico Indien vogue, gQ, condÉ naSt traveLLer, ad

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Vorschau März Susanne Pfefer, Kuratorin

Jennifer Weist, Sängerin

Stark.

Emanzipiert.

Verunsichert.

Fotos: Fl ashmedia Bild (1), dpa picture alliance (1)

Magdalana Rogl, Digital-Expertn

Ein Special über Deutschlands Frauen

Andrea Albrecht, Agenturchefn

Außerdem: Schreiben Sie Ihr Leben neu! Die positive Kraft des Storytellings.

Und: Geheimtipps auf Lanzarote

Das neue Hef ist ab 1.2. am Kiosk

Kolumne

Meine Freundin hat sich vor zwei Wochen ein neues Parfum gekauft. Sie riecht seitdem wie Tante Gisela aus Lüneburg. Tante Gisela ist in meiner Familie für ihr leckeres Nussecken-Rezept und eine rustikale VollkontaktUmarmung bekannt, bei der sie uns Kindern immer einen Zehnmarkschein zugesteckt hat. „Wie findest du es?“ Meine Freundin steht im Bad unserer Berliner Wohnung. Es riecht nach Fliederbadezusatz mit einem Hauch Möbelpolitur. „Es ist sehr … klassisch?“, antworte ich und gebe mir große Mühe, das Fragezeichen hörbar zu machen. Vergeblich. „Ja, oder?“ Meine Freundin macht ihr Ich-gucke-zufrieden-in-denBadspiegel-Gesicht: „Es sagt irgendwie ‚Bämm!‘.“ Ich finde, es sagt irgendwie „Och!“. Aber eigentlich sagt es vor allem „Gisela!“. Und nicht nur irgendwie.

Dem Partner sagen, dass er komisch riecht, ist immer ein Hieb aufs Herz: Trägt dieser Satz doch huckepack ein „Ich habe die Nase voll von dir“. Daher meine Strategie: Ich schenke meiner Freundin ein neues Parfum, die klassische Konfliktvermeidungstaktik für Feiglinge. Drei Tage später stehe ich in einer Berliner Parfümerie vor einer kleinen, braun gebrannten Verkäuferin, die Camouflage-Leggings und ein silbernes T-Shirt mit dazu passenden Armreifen trägt. „Was ist denn Ihre Freundin für ein Typ?“ Ich liebe Verkaufsgespräche, die so ein bisschen Therapiesitzung sind und kreativ in der Seele herumquirlen. Ich habe schon mal einen verchromten Retro-Entsafter gekauft, nachdem mir ein Verkäufer versichert hat, er würde mir „unheimlich stehen“. „Also, was ist Ihre Freundin für ein Typ?“ – „Temperamentvoll, 43 Jahre alt.“ – „Welches Sternzeichen?“ Die Parfum-Frau ist wie für mich gemacht. „Löwe!“ Ich sage das mit seltsamem Rennwagenbesitzerstolz. Sprüh, sprüh. „Das hier ist ein grüner Duft für die Lebensmitte, der Ocean sagt, aber dahinter kommt auch Oriental Pepper.“ Sie sagt das wirklich. Ich rieche eigentlich nur Meer, am ehesten Wattenmeer, und zwar

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Eigentlich wollte York Pijahn nur ein neues Parfum für seine Freundin kaufen. Das nimmt allerdings ein überraschendes Ende …

Lesen Sie ab sofort jeden Freitag eine Kolumne von York Pijahn auf myself.de.

eher bei Ebbe. Aber ich will nicht als stumpfer Schmock rüberkommen, der für die Feinheiten der Welt unempfindlich ist. „Das ist mir ein bisschen zu sehr Nature, meine Freundin ist mehr New York City.“ Ich bin kurz sehr stolz auf mich. Die Verkäuferin und ich blicken uns intensiv an. „Natürlich. Das hier?“ Sprüh, sprüh. „Eine saubere Cotton-Kopfnote im Dialog mit Bergamotto calabrese. Fresh, oder?“ Zitronenkuchenbackmischung im Dialog mit Zitronenkuchenbackmischung. Ich sage: „Classic Italy.“ Verkäuferin strahlt. „Aber einen touch too clean.“ Verkäuferin strahlt tapfer weiter. Und man merkt, wie sie jetzt gern auf die Uhr blicken würde. Wir könnten ewig so weitermachen. Und genau das machen wir auch. Nach einer halben Stunde riecht alles nach Seife, ich komme mit immer schrägeren Duftvergleichen: „Das riecht wie jemand, der pinke Fußnägel hat! Nein, wie eine beschiggerte Pelzmantel-Millionärin, die was mit ihrem zu jungen Chauffeur laufen hat!“ Zwischendurch versprüht die Verkäuferin „Eternity“. Und ich muss an meine Ex-Freundin denken. Wobei das untertrieben ist. Sie steht kurz unsichtbar im Raum und schnippt mir unter die Nase. Sommer 1998. Aua. „Ist es das?“, fragt die Verkäuferin. – „Nein, das ist es nicht.“ Mir geht kurz durch den Kopf, ob Parfumverkäuferinnen wohl für diesen Moment geschult werden. Verdruckste Männerkunden, denen die Vergangenheit durch die Nase weht. „Super sind auch unsere Gutscheine.“ Nehm ich.

Zu Hause steht meine Freundin in der Küche, ich überreiche den Gutschein. „Lass mich raten, du magst mein neues Parfum nicht?“ – „Stimmt. Schlimm?“ – „Schade, aber schlimm?

Eigentlich nicht.“ Über die richtig miesen Beziehungsmomente kann man wirklich einfach schreiben. Über die guten nur sehr schwer: über eine kurze Umarmung, während der man die Haare von jemandem riecht. Jemand, den man einfach.

Für den man alles. Mit dem man sofort.

Irgendwie bämm.

Z

FEBRUAR 2017

IllustratIon: Yvonne-kuschel.de; Foto: steFan thurmann

100 Zeilen Liebe