Photoszene Dokumentation 2015/2016

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Do k u m e nta t i o n Do c u m e nta t i o n

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Coverabbildung: Jochem Hendricks, aus/from „Revolutionäres Archiv“ Zu sehen in der Ausstellung/On show in the exhibition „Innere Sicherheit/The State I Am In“ im/at Labor am/on Ebertplatz


VO RWO RT I N T RO D U C T I O N Im Jahr 2014 haben wir das PhotoszeneFestival neu gestartet. Zu 78 Ausstellungen kamen mehr als 100.000 Besucher. Ein Riesenerfolg, auf dem wir uns aber nicht ausruhen wollen: 2015 haben wir weiter daran gearbeitet, die Photoszene als Plattform für Fotografie in Köln zu etablieren – unter anderem mit Führungen, Exkursionen und Talks, einem OnlineKalender und einer monothematischen Ausgabe unseres Magazins L. Fritz, das erneut europaweit kostenlos auslag. Beim Photoszene-Festival 2016 sind wir dann einen neuen Weg gegangen: Unabhängig von den zahlreichen Fotografieausstellungen unter dem Dach der Photoszene, haben wir mit Katja Stuke und Oliver Sieber erstmals zwei Kuratoren beauftragt, eine eigene Ausstellung zu konzipieren und zu organisieren. Unter dem Titel Innere Sicherheit / The State I Am In präsentierten sie Arbeiten an insgesamt sechs Ausstellungsorten, auf Plakatwänden, an Litfaßsäulen und in Schaufenstern. Diese Broschüre stellt die wichtigsten Ereignisse der Jahre 2015 und 2016 zusammen.

We relaunched the Photoszene festival in 2014, when 78 exhibitions were attended by more than 100,000 visitors. This was an enormous success, but we were not going to rest on our laurels. In 2015 we continued to work on establishing Photoszene as a platform for photography in Cologne – among other features, with tours, excursions and talks, an online calendar and a monothematic edition of our magazine L. Fritz, which was again put on display free of charge, Europe-wide. We trod a new path for the Photoszene festival in 2016: For the first time, independently of the numerous photography exhibitions under the aegis of Photoszene, we commissioned two curators – Katja Stuke and Oliver Sieber – to devise and organize a dedicated exhibition. Under the title Innere Sicherheit / The State I Am In, they presented works at a total of six exhibition venues, on billboards, advertising columns and in display windows. This brochure compiles the most important events of 2015 and 2016.

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Die/The Chargesheimer-Stipendiatinnen/Fellowship Holders in 2016: Miriam Gossing (l.) und/and Lina Sieckmann mit/with Bürgermeisterin/mayor Elfi Scho-Antwerpes.

N et z we r k N et wo r k Zu den Hauptzielen der „neuen“ Photoszene gehören neben der kontinuierlichen Arbeit und Kommunikation auch die Kooperation mit anderen Foto-Akteuren in der Stadt. Wir sind deshalb im regelmäßigen Austausch mit den Entscheidern in den Museen und Galerien, bei der Stadt Köln und der KoelnMesse, mit Kuratoren und Künstlern, Besuchern und Interessierten. Seit 2015 ist die Photoszene zudem Teil des Netzwerks „Art Initiatives Cologne“ (AIC) und war wiederholt Mitglied der Jury des städtischen Chargesheimer-Stipendiums für Fotografie und Medienkunst sowie des L.-Fritz-Gruber-Preises der Universität zu Köln.

Alongside ongoing work and communication, co-operation with other photography stakeholders in the city is also one of the main objectives of the “new” Photoszene. We are therefore in regular dialogue with decision-makers at museums and galleries, the City of Cologne and KoelnMesse, and with curators and artists, visitors and enquirers. Photoszene has also been part of the “Art Initiatives Cologne” (AIC) network since 2015 and, on repeated occasions, has been a jury member of the city’s Chargesheimer Fellowship for Photography and Media Art as well as of the L. Fritz Gruber Award presented by the University of Cologne.

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Ka l e n d e r Calendar Eine Kölner Plattform für Fotografie sollte auch eine Übersicht über die zahlreichen Fotoausstellungen und -veranstaltungen der Stadt liefern. Deshalb können sich Museen, Galerien, Projekträume etc. kostenlos in den Photoszene-Kalender eintragen und je ein Foto hochladen. Gegen eine Gebühr können auch mehrere Bilder gezeigt werden.

A Cologne-wide photography platform is also expected to supply an overview of the city’s numerous photography exhibitions and events. Therefore, museums, galleries, project spaces etc. have the opportunity to post an entry in the Photoszene calendar free of charge and upload one photo each. Multiple images can also be posted for a fee.

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F ü h r u n g e n / E x k u rs i o n e n To u rs / ex c u rs i o n s Weiterhin bietet die Photoszene eigene Führungen durch Fotografie-Ausstellungen in Museen und Galerien in Köln an. Als besondere Ergänzung sind eintägige Exkursionen mit dem Reisebus dazugekommen. So haben wir die Larry-Sultan-Ausstellung im Stedelijk Museum voor Actuele Kunst im belgischen Gent, die Fotomesse Unseen im niederländischen Amsterdam (mit anschließendem Atelierbesuch bei Awoiska van der Molen) und die Fiona-Tan-Ausstellung im Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean in Luxemburg besucht und uns von den jeweiligen Kuratoren führen lassen.

Photoszene continues to offer its own tours of photography exhibitions at Cologne’s museums and galleries. Oneday coach excursions have been added as a special supplement. For example, we visited the Larry Sultan exhibition at the Stedelijk Museum voor Actuele Kunst in Ghent, Belgium, the Unseen photography fair in Amsterdam, the Netherlands (with subsequent visit to the studio of Awoiska van der Molen) and the Fiona Tan exhibition at the Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean in Luxemburg, and enjoyed guided tours given by the respective curators.

Larry-Sultan-Ausstellung/exhibition in Gent.


Da s Foto b u c h - Q u a r tett + Th e Foto b u c h - Q u a r tett + Das/The Fotobuch-Quartett+ mit/with Alexa Becker im/at Zephyr Mannheim.

Als regelrechtes Erfolgsformat hat sich das Fotobuch-Quartett herausgestellt. Nach der Premiere während des Photoszene-Festivals 2014, im Museum für Angewandte Kunst Köln, trat das Quartett Markus Schaden, Wolfgang Zurborn, Oliver Rausch, Frank Dürrach und Damian Zimmermann bei Veranstaltungen in den Kunsträumen der Michael-HorbachStiftung, während der Cologne Art Book Fair 2015 im Kunsthaus Rhenania sowie im Forum für Fotografie auf und wurde vom Zephyr nach Mannheim eingeladen. Neu ist, dass bei den Veranstaltungen jeweils ein Gast dazukommt. Das waren in der Vergangenheit die WDR-Kunstexpertin Claudia Dichter, die Fotografin Katja Stuke sowie die Fotobuch-Lektorin Alexa Becker vom Kehrer Verlag.

The Fotobuch-Quartett has turned out to be a really successful format. After the premiere during the Photoszene festival in 2014, at the Museum of Applied Art Cologne, the quartet – Markus Schaden, Wolfgang Zurborn, Oliver Rausch, Frank Dürrach and Damian Zimmermann – appeared at events at the Kunsträume der Michael-Horbach-Stiftung, during the Cologne Art Book Fair 2015 at Kunsthaus Rhenania, and at the Forum für Fotografie, and was invited to Mannheim by Zephyr. A new feature is a guest at each event. In the past, guests have been WDR art expert Claudia Dichter, photographer Katja Stuke, and photobook copy editor Alexa Becker from the publishing house Kehrer Verlag.

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L. FRITZ #2 Das kostenlose, bilinguale Magazin der Photoszene haben wir nach L. Fritz Gruber, dem großen Förderer der Fotografie, benannt. Nach der ersten Ausgabe zum Photoszene-Festival 2014 ist im „Zwischenjahr“ (wiederum am 19. August, dem Geburtstag der Fotografie) ein monothematisches Heft erschienen. Auf 56 Seiten dreht sich alles um Archive, Sammlungen und Found-Footage und werden Künstler vorgestellt, die keine eigenen Fotos mehr produzieren, sondern es sich zur Aufgabe gemacht haben, das bereits vorhandene Bildmaterial zu sichten, zu bewerten, zu kontextualisieren und zu edieren – getreu Joachim Schmids Motto: „Keine neuen Fotos, bis die alten aufgebraucht sind“. Gleichzeitig haben wir die deutschland- und europaweite Verteilung des Magazins ausgebaut – L. Fritz ist nun auch außerhalb von Köln an mehr als 30 Standorten in Deutschland sowie bei rund 20 Fotografie-Institutionen in den Niederlanden, in Belgien, Luxemburg, Frankreich, Spanien, England, Norwegen, Österreich und in der Schweiz erhältlich.

We named the free, bilingual Photoszene magazine after L. Fritz Gruber, the great patron of photography. Following the first edition for the Photoszene festival in 2014, a monothematic issue was published in the “interim year” (again on 19 August, photography’s birthday). On 56 pages, it is all about archives, collections and found footage, and artists are presented who no longer produce their own photos but have made it their task to view, evaluate, contextualize and edit existing image material – true to Joachim Schmid’s motto: “No new photos until the old ones are used up”. At the same time, we expanded the magazine’s distribution across Germany and Europe – apart from in Cologne, L. Fritz is now available at more than 30 locations in Germany as well as at approximately 20 photography institutions in the Netherlands, Belgium, Luxemburg, France, Spain, England, Norway, Austria and Switzerland.

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P H OTO S Z E N E - F E S T I VA L 2 0 1 6 Trotz zahlreicher Aktionen und Veranstaltungen auch im Zwischenjahr: Das alle zwei Jahre stattfindende Photoszene-Festival bleibt das Hauptereignis. Nach dem großen Erfolg 2014 mit 78 Ausstellungen waren auch wir überrascht davon, dass wir diese Zahl noch einmal überbieten konnten. 104 Ausstellungen hatten sich für das Festival 2016 angemeldet – das dürfte ein neuer Rekord in der gesamten über 30-jährigen Geschichte dieses Fotofestivals sein. Damit wird einmal mehr die Bedeutung des Mediums Fotografie für die Stadt Köln unterstrichen.

Gleichzeitig haben wir den Hauptveranstaltungszeitraum um vier Tage verlängert, so dass das Photoszene-Festival nun insgesamt zehn Tage dauert und zwei Wochenenden einschließt. Die größte und wichtigste Veränderung ist 2016 allerdings gewesen, dass sich die Photoszene dazu entschlossen hat, selbst eine große Ausstellung mit internationalen Künstlern zu organisieren. Unter dem Titel Innere Sicherheit / The State I Am In haben die beiden von uns beauftragten Kuratoren Katja Stuke und Oliver Sieber Arbeiten von insgesamt 19 Fotografinnen und Fotografen, Künstlerinnen und Künstler ausgewählt und an sechs verschiedenen Orten in der Stadt präsentiert. Insgesamt hatte das Photoszene-Festival 2016 damit sogar 110 Ausstellungen im gesamten Stadtgebiet!

Despite numerous promotions and events even in the interim year, the biennial Photoszene festival is still the main event. Following the major success in 2014 with 78 exhibitions, even we were surprised to find that we could exceed this figure. 104 exhibitions registered for the 2016 festival – that is probably a new record in the photo festival’s total history of more than 30 years. The significance of the medium of photography for Cologne is thus underlined once again.

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Foto: Jochem Hendricks, Grafische Gestaltung: Studio Carmen Strzelecki

At the same time, we extended the main events period by four days, meaning that the Photoszene festival now lasts a total of ten days and includes two weekends. The biggest and most important change, however, was Photoszene’s decision to organize its own major exhibition featuring international artists. Under the title Innere Sicherheit / The State I Am In, our two commissioned curators Katja Stuke and Oliver Sieber selected works by a total of 19 photographers and presented them at six different locations in the city. This meant that, in 2016, the Photoszene festival had a grand total of 110 exhibitions right across the metropolitan area!

e.de

otoszen

www.ph FÖRDERER

PARTNER

Das/The Photoszene-Festival-Plakat/poster

Festival-Eröffnung/opening in der/at the Michael-Horbach-Stiftung/Foundation mit/with Lothar Altringer, stellvertretender Direktor des/deputy director of the LVR-LandesMuseum Bonn (l.), und/and Kulturdezernentin/ Culture Department director Susanne Laugwitz-Aulbach (2.v.l.).


ErÜffnung des/Opening of the Photoszene-Festivals in den Kunsträumen am/the art rooms on Ebertplatz


F E S T I VA L 2 0 1 6 FA K T E N & Z A H L E N FAC T S & F I G U R E S 15 Veranstaltungen – – Events 37 Förderer und Partner – – Patrons and partners 110 Ausstellungen – – Exhibitions 3.000 Facebook-Fans – – Facebook fans 25.000 verteilte Festivalguides – – distributed Festival guides

mehr als more than

100.000

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Besucher** – – visitors**


INNERE SICHERHEIT/ THE STATE I AM IN Erstmals hat die Photoszene mit Katja Stuke und Oliver Sieber zwei Kuratoren dazu eingeladen, ein eigenes Ausstellungskonzept zu entwickeln und umzusetzen. Mit Innere Sicherheit / The State I Am In reflektieren sie die Grundprinzipien gesellschaftlichen Zusammenlebens. Dabei spielen sie bewusst auf den politischen Begriff wie auf seine privaten und gesellschaftlichen Nuancen an und haben mit Günter Karl Bose, Beate Geissler und Oliver Sann, Stephen Gill, Allan Gretzki, Jochem Hendricks, Francesco Jodice, Daniel Josefsohn, Jason Lazarus, Nils Petter Löfstedt, Astrid Proll, Simon Menner, Max Regenberg, Petra Stavast, Ruydai Takano, Marc Thümmler und Harald Hauswald, Jan Dirk van der Burg, Luisa Whitton, Huang Xiang Positionen aus Deutschland, den USA, Großbritannien, Schweden, Japan, den Niederlanden, Italien und China zusammengetragen. Als Ausstellungspartner konnte die Photoszene zudem sechs renommierte Ausstellungsorte gewinnen: die Kunsträume der Michael-HorbachStiftung, die Kirche Sankt Gertrud sowie die vier Ausstellungsorte Tiefgarage, Bruch & Dallas, Gold + Beton und das Labor am Ebertplatz.

For the first time, Photoszene invited two curators – Katja Stuke and Oliver Sieber – to develop and implement a dedicated exhibition concept. With Innere Sicherheit / The State I Am In they reflect on the fundamental principles of social co-existence. In doing so they allude consciously to the political term as well as to its private and social nuances and, with Günter Karl Bose, Beate Geissler and Oliver Sann, Stephen Gill, Allan Gretzki, Jochem Hendricks, Francesco Jodice, Daniel Josefsohn, Jason Lazarus, Nils Petter Löfstedt, Astrid Proll, Simon Menner, Max Regenberg, Petra Stavast, Ruydai Takano, Marc Thümmler and Harald Hauswald, Jan Dirk van der Burg, Luisa Whitton, and Huang Xiang, brought together positions from Germany, the USA, the United Kingdom, Sweden, Japan, the Netherlands, Italy and China. In addition, Photoszene was pleased to gain six renowned exhibition venues as exhibition partners: the Kunsträume der Michael-HorbachStiftung, Kirche Sankt Gertrud, and the four exhibition venues Tiefgarage, Bruch & Dallas, Gold + Beton and das Labor on Ebertplatz.

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oben/top: Luisa Whitton, aus/from “What about the heart?” unten/bottom: Jan Dirk van der Burg, aus/from “Censorship Daily”

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oben/top: Nils Petter Löfstedt, aus/from “The Pier” unten/bottom: Installationsansicht von/Installation view of “The Fleck” von/by Günter Karl Bose


oben/top: Installationsansicht von/Installation view of „Kosovo“ von/by Max Regenberg unten/bottom: Installationsansicht von/Installation view of “Radfahrer” von/by Marc Thümmler

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L. FRITZ #3 Die dritte Ausgabe von L. Fritz, dem Magazin der Photoszene, haben wir erneut am 19. August, dem offiziellen Geburtstag der Fotografie, veröffentlicht – gemeinsam mit unserem Festivalguide und erstmals in diesem Jahr auch einem separaten Faltplan. Damit haben Interessierte bereits einen Monat vor dem Photoszene-Festival Gelegenheit, sich einen Überblick über die 110 Ausstellungen zu verschaffen. Während Festivalguide und Faltplan alle Teilnehmer und Ausstellungen paritätisch auflisten, spiegelt die dritte Ausgabe des Magazins den von Katja Stuke und Oliver Sieber kuratierten Ausstellungsbereich Innere Sicherheit / The State I Am In wider. Außerdem werden neun weitere fotografische Positionen reflektiert, die während des Festivals gezeigt werden. L. Fritz No.3 ist in einer Auflage von 20.000 Exemplaren und wie gewohnt zweisprachig auf Deutsch und Englisch erschienen – und natürlich weiterhin an zahlreichen Fotografie-Standorten in Europa kostenlos erhältlich!

Once again, we released the third edition of L. Fritz, the Photoszene magazine, on 19 August, photography’s official birthday – together with our festival guide and, this year for the first time, a separate fold-up map as well. This meant that prospective visitors had the opportunity to get an overview of the 110 exhibitions a whole month before the Photoszene festival. While the festival guide and fold-up map list all participants and exhibitions on an equal basis, the magazine’s third edition reflects the exhibition section Innere Sicherheit / The State I Am In curated by Katja Stuke and Oliver Sieber. Nine more photographic positions that were shown during the festival are considered as well. L. Fritz No.3 has a circulation of 20,000 copies and, as usual, was published in German and English – and of course it continues to be available free of charge at numerous photography locations in Europe!

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V E R A N S TA LT U N G E N EV E N T S Too Hard to Keep

Fotografien von verlorenen Freunden, peinlichen Partyexzessen oder verhängnisvolle Momentaufnahmen – Bilder, die Erinnerungen wachrufen, die einerseits zu schmerzhaft sind, um sich mit ihnen auseinanderzusetzen, andererseits zu wertvoll, um sie ganz aus dem Leben zu verbannen. Seit 2010 ruft Jason Lazarus dazu auf, ihm Fotografien zu schicken, die mit peinlichen oder schmerzhaften Erinnerungen verbunden sind. Für das Photoszene-Festival hat er nun die Kölner um ihre Bilder gebeten, von denen etliche in seine Gesamtinstallation in der Kirche Sankt Gertrud eingegangen sind.

Der Weg der Bilder / The Way of Images

Photographs of lost friends, embarrassing party excesses or fateful snapshots – images that awaken memories which, on the one hand, are too painful to deal with and, on the other, are too valuable to be completely banished from our lives. Jason Lazarus has been making calls to people to send him photographs that are associated with embarrassing or painful memories since 2010. For the Photoszene festival he now asked Cologne residents for their images, several of which were included in his comprehensive installation at Kirche Sankt Gertrud.

Die Podiumsdiskussion „Der Weg der Bilder“ wurde von Katja Stuke und Oliver Sieber konzipiert und reflektierte die Fragen, wer heute Bilder macht, wem diese Bilder und die Erinnerungen an sie gehören und wer über diese Bilder entscheidet. Darüber diskutierten Eva Leitolf, Jochem Hendricks, Astrid Proll und Max Regenberg mit Moderator Jan Wenzel in der Aula der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM). The podium debate “The Way of Images” was devised Katja Stuke and Oliver Sieber and reflected on questions of who makes images today, to whom these images and memories of them belong, and who decides over these images. The subject was debated by Eva Leitolf, Jochem Hendricks, Astrid Proll and Max Regenberg with moderator Jan Wenzel, in the auditorium of the Academy of Media Arts Cologne (KHM).

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links/left: Jason Lazarus, aus/from “Too hard to keep” rechts/right: Installationsansicht einer Kunstsäule mit einem Motiv von/ Installation view of an art column featuring a motif by Simon Menner

Kunstsäulen / Art columns Photographer‘s Night Die „Photographer’s Night – Gala der Fotografie“ fand, wie es schon Tradition ist, auch in diesem Jahr wieder im Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) statt. Unter dem Titel „Ikonen der Flucht – Die neue Macht der Fotografie“ sprach Moderator Andreas Trampe mit den Fotografen Daniel Etter, Sibylle Fendt und Nikos Pilos über die Arbeit und die Verantwortung von Bildjournalisten vor dem Hintergrund der dramatischen Flüchtlingsbewegungen der letzten zwei Jahre. True to tradition, the “Photographer’s Night – Gala der Fotografie” took place again this year at the Museum of Applied Art Cologne (MAKK). Under the title “Ikonen der Flucht – Die neue Macht der Fotografie”, moderator Andreas Trampe spoke with the photographers Daniel Etter, Sibylle Fendt and Nikos Pilos about the work and responsibility of press photographers against the background of the dramatic refugee movements of the last two years.

Für die Präsentation des Projektes „Top Secret“ von Simon Menner haben sich die Kuratoren Katja Stuke und Oliver Sieber etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Auf 50 Litfaßsäulen, die von der Stadt Köln und der Firma Ströer zu Kunstsäulen umgewidmet wurden, wurden Fotos aus dem Stasi-Archiv geklebt – sie zeigen Ganzkörperporträts von Stasimitarbeitern, die an einem Verkleidungsseminar teilgenommen haben, um unauffälliger ihre Mitmenschen zu bespitzeln. Nun beobachten sie den öffentlichen Raum in Köln – und werden gleichzeitig für jeden sichtbar an den Pranger gestellt. In order to present the project “Top Secret” by Simon Menner, the curators Katja Stuke and Oliver Sieber came up with a very special idea: Photos from the Stasi archive were glued onto 50 advertising columns, which were rededicated as art columns by the City of Cologne and the company Ströer – showing full-body portraits of Stasi employees who took part in a disguise seminar in order to spy on their fellow humans less conspicuously. Now they were watching them in the public space in Cologne – and at the same time being pilloried for all to see.

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Page Impressions Die Ausstellung „Page Impressions“ in der Designlounge des Museums für Angewandte Kunst Köln (MAKK) präsentierte eine Woche lang eine Auswahl von etwa 50 internationalen gedruckten Fotomagazinen, die sich künstlerischer und dokumentarischer Fotografie widmen. Die meisten werden als Independent-Magazine mit einem geringen Budget und in einer – im Vergleich mit Publikumsmagazinen – eher kleinen Auflage produziert. For one week, the exhibition “Page Impressions” in the Designlounge of the Museum of Applied Art Cologne (MAKK) presented a selection of some 50 international printed photo magazines that are dedicated to artistic and documentary photography. Most are produced in the form of independent magazines at a low budget and – compared with popular magazines – a relatively small circulation.

Fotobuch-Quartett+ Als offizielle Abschlussveranstaltung des Photoszene-Festivals 2016 luden Damian Zimmermann (Photoszene), Markus Schaden (The PhotoBookMuseum), Wolfgang Zurborn (Lichtblick School) und Frank Dürrach (Fotoakademie-Koeln) erneut zum Fotobuch-Quartett ins Musem für Angewandte Kunst Köln (MAKK) ein. Als besonderen Gast konnten sie Renate Gruber begrüßen, und gemeinsam diskutierten sie – teilweise wohlwollend, teilweise hitzig – über vier Neuerscheinungen. As the official closing event of the Photoszene festival in 2016, Damian Zimmermann (Photoszene), Markus Schaden (The PhotoBookMuseum), Wolfgang Zurborn (Lichtblick School) and Frank Dürrach (Fotoakademie-Koeln) once again invited visitors to the Fotobuch-Quartett at the Museum of Applied Art Cologne (MAKK). They were pleased to welcome Renate Gruber as their special guest, and together – in a sometimes benevolent, sometimes heated debate – they discussed four new publications.


Portfolio Review Nach dem Erfolg von „Sichtbar“ vor zwei Jahren haben wir auch 2016 an dem besonderen Konzept dieses Portfolio-Reviews festgehalten: Anstatt Experten aus der ganzen Welt nach Köln zu holen, haben wir die Fotografie-Expertise aus den Museen, Galerien, Verlagen, Hochschulen und Agenturen in Köln und dem Umland versammelt, um sich die Arbeiten von Nachwuchsfotografen anzuschauen und mit ihnen über ihre Projekte zu sprechen. Als Reviewer waren 2016 dabei: Claudia Schubert, Gérard A. Goodrow, Katja Stuke & Oliver Sieber, Simone Klein, Hartwig Schwarz, Nobert Moos, Barbara Hofmann-Johnson, Thekla Ehling, Alain Bieber, Michael Horbach, Clara M. Sels, Manfred Zollner, Nils Müller, Ferdinand Brüggemann und Jan Wenzel. Following the success of “Sichtbar” three years ago, we kept to this special Portfolio Review concept in 2016 as well: Instead of calling experts in to Cologne from throughout the world, we gathered photography expertise from the museums, galleries, publishing houses, universities and agencies in Cologne and the surrounding area so that the experts could take a look at works by next-generation photographers and discuss their projects with them. The reviewers in 2016 were: Claudia Schubert, Gérard A. Goodrow, Katja Stuke & Oliver Sieber, Simone Klein, Hartwig Schwarz, Nobert Moos, Barbara Hofmann-Johnson, Thekla Ehling, Alain Bieber, Michael Horbach, Clara M. Sels, Manfred Zollner, Nils Müller, Ferdinand Brüggemann and Jan Wenzel.

Party Das Team der Photoszene war sehr glücklich darüber, dass die diesjährige FestivalParty im Musem für Angewandte Kunst Köln (Köln) stattfinden konnte. Bei bestem Wetter kamen mehrere Hundert Fotografen, Galeristen, Kuratoren, Journalisten und Festivalbesucher zusammen und feierten im wunderschönen Innenhof des Museums bei feinster Tanzmusik von DJ Lolli. The Photoszene team was delighted to have this year’s festival party take place at the Museum of Applied Art Cologne. Several hundred photographers, gallerists, curators, journalists and festival visitors gathered together in beautiful weather and partied in the museum’s attractive courtyard to exquisite dance music by DJ Lolli.

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Filmprogramm Film programme Museum Ludwig / Traumathek Unsere Kuratoren Katja Stuke und Oliver Sieber haben das Photoszene-Festival 2016 um eine kleine Filmreihe zum Thema Innere Sicherheit / The State I Am In im Filmforum NRW im Museum Ludwig sowie in der Traumathek erweitert. An beiden Orten wurden die Filme „Die Innere Sicherheit“, „Japan Lies. The Photojournalism of Kikujiro Fukushima Age 90“, „Die Lügen der Sieger“ und „Meine Keine Familie“ gezeigt. Our curators Katja Stuke und Oliver Sieber expanded the 2016 Photoszene festival by a short series of films on the theme of Innere Sicherheit / The State I Am In at Filmforum NRW at Museum Ludwig and at the Traumathek. The films “The State I Am In”, “Japan Lies. The Photojournalism of Kikujiro Fukushima Age 90”, “The lies of the victors” and “My fathers, my mother and me” were shown at both locations.

Schaufenster Display windows Die Kunstbuchhandlung Walther König hat ihr Schaufenster dem PhotoszeneFestival-Thema Innere Sicherheit / The State I Am In gewidmet und eine handverlesene Auswahl an besonderen Foto- und Kunstbüchern vorgestellt. Und die Kölner Filmspezialisten von der Traumathek haben in ihrem Geschäft ein eigenes Regal mit den wichtigsten Filmen zu dem Thema kuratiert. The Walther König bookstore devoted its display window to the Photoszene festival theme Innere Sicherheit / The State I Am In and presented a hand-picked selection of special photo and art books. In addition, the Cologne-based film specialists from the Traumathek curated a dedicated shelf, featuring the most important films on the theme, in their shop.

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Handapparat Reference library Politiken der Frequenz Im Rahmen der Ausstellung „volatile smile“ von Beate Geissler und Oliver Sann in der Ebertplatz-Galerie Gold + Beton haben die Performance-Künstler Marcus Schmickler und Julian Rohrhuber ihr Stück „Politiken der Frequenz“ gemeinsam mit einem griechischen Sprechchor aufgeführt. Darin beschäftigten sie sich mit der sonischen Darstellung von Zahlentheorien und deren politischen Implikationen. In the context of the exhibition “volatile smile” by Beate Geissler and Oliver Sann at the Ebertplatz gallery Gold + Beton, performance artists Marcus Schmickler and Julian Rohrhuber performed their piece “Politiken der Frequenz” together with a Greek chorus. In it, they dealt with the sonic depiction of number theories and their political implications.

18 internationale Positionen haben unsere Kuratoren Katja Stuke und Oliver Sieber für die zentrale Ausstellung „Innere Sicherheit / The State I Am In“ ausgewählt. Weil das Thema aber weitaus komplexer ist und die Ideen und Einflüsse, die man als Kurator hat, noch deutlich vielfältiger sind, als dies in der Ausstellung allein zum Ausdruck kommen kann, haben Stuke und Sieber sie um einen virtuellen Handapparat ergänzt. Bereits ein halbes Jahr vor dem Festival posteten sie regelmäßig sehenswerte Fotografen und empfahlen Filme, Musik und Bücher zur weiteren Beschäftigung mit dem Thema. 18 international positions were selected by our curators Katja Stuke and Oliver Sieber for the central exhibition “Innere Sicherheit / The State I Am In”. However, because the theme is far more complex and a curator’s ideas and influences are considerably more diverse than can be expressed in the exhibition alone, Stuke and Sieber supplemented the exhibition with a virtual reference library. A whole half-year before the festival, they were regularly posting must-see photographers and recommending films, music and books for further dealing with the theme.


STIMMEN VO I C E S

„[…] 2014 keimte Hoffnung auf. Das neue Team um Damian Zimmermann und Heide Häusler startete einen Relaunch und Kölns engagierter Fotografievermittler Markus Schaden bot mit seinem temporären Photobookmuseum in Mülheim auch ein veritables Festivalzentrum. Eine entscheidende Neuerung 2016 ist der kuratierte Teil, für den Katja Stuke und Oliver Sieber ihre internationalen Kontakte genutzt und unter dem Titel Innere Sicherheit / The State I Am In ein pointiertes Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm konzipiert haben.“

“Each year, the magazine of Photoszene Köln is a genuine enrichment for people who are interested in photography. Special exhibitions are presented on double pages in a magazine that is designed in a typographically convincing way.”

“[…] Hope sprung up in 2014. The new team led by Damian Zimmermann and Heide Häusler initiated a relaunch, and Cologne’s dedicated photography mediator Markus Schaden also provided a veritable festival centre with his temporary Photobook-museum in Mülheim. A crucial innovation in 2016 is the curated part, for which Katja Stuke and Oliver Sieber made use of their international contacts and devised a trenchant programme of events and exhibitions under the title Innere Sicherheit / The State I Am In. ”

Deutsche Gesellschaft für Photographie, Newsletter, 6.10.2016

Kerstin Stremmel, in: „StadtRevue“, 9/2016

„Das Magazin der Photoszene Köln ist jedes Jahr eine echte Bereicherung für die an der Photographie Interessierten. In einem typographisch überzeugend gestalteten Magazin werden spezielle Ausstellungen auf Doppelseiten vorgestellt.“

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„Ein Ansatz, der in der Diskussion bisher zu kurz kam, wird kommende Woche in Köln anschaulich. In einem der berüchtigten Angsträume der Stadt, dem Tiefparterre des Ebertplatzes – dort haben sich ein paar Kunstgalerien angesiedelt –, findet im Rahmen des „Photoszene-Festivals“ eine Vernissage samt Party statt. Ausgerechnet zum Thema „Innere Sicherheit“, bekanntlich ein besonders angstbesetztes Feld. Da der Ebertplatz in seinem jetzigen Zustand ohnehin nicht zu retten ist, wird die Party sicher fürchterlich. Aber keine Angst, es geht nur um Kunst.“

„Aus eben diesem Grund wird die Photokina auch in diesem Jahr von einem Festival der Fotokunst gerahmt – der Photoszene. […] Die Photoszene zeigt mehr, als man in einer Wochen sehen kann, und ist doch zugleich eine Art Schleusentor für die vielbeklagte Bilderflut. Erstmals gibt es zudem eine kuratierte Schau – sie führt uns in die Tiefen und Abgründe der Inneren Sicherheit.“

Aber keine Angst, es geht nur um Kunst! “But have no fear it‘s just about art!“

“For precisely this reason, Photokina will be framed by a festival of photographic art this year as well – Photoszene. […] Photoszene shows more than one can see in one week, and yet at the same time is a kind of sluice gate for the much-bewailed flood of images. For the first time, in addition, there is a curated show – which leads us into the depths and abysses of inner security.”

“An approach that has not featured prominently enough in the discussion so far will become clear in Cologne in the coming week. In one of the city’s notorious fear-raising places, the lower passage of Ebertplatz – a few art galleries have moved in there – a vernissage complete with party is taking place as part of the “Photoszene festival”. On “inner security”, of all themes, which is well-known as a particularly angst-ridden field. As Ebertplatz is beyond salvation in its present condition anyway, the party is bound to be terrible. But have no fear – it’s only about art.”

Michael Kohler, in: „Kölner Stadt-Anzeiger“, 15.9.2016

Frank Lorentz, in: „Welt.de“, 11.9.2016

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I m p re s s u m Co l o p h o n

Grafische Gestaltung / graphic design Studio Carmen Strzelecki, Catharina Sommer

HRB 81908 Amtsgericht Köln USt-IdNr.: DE 29 65 24 732

Nadine Preiß Kathrin Esser Sandra Dürdoth Jana Strippel Inka Bornstein Julian Mawick Sophia Bauer Alexandra Cox Bernhard Deissler Manfred Linke Arno Mette Catharina Sommer Carmen Strzelecki Lucia Tollens Marta Wirkus

Geschäftsführung / managing director Heide Häusler Damian Zimmermann Inga Schneider (stellvertr.)

Redaktion Dokumentation / editing documentation Damian Zimmermann damian.zimmermann@ photoszene.de

Projektteam / project team Heide Häusler Damian Zimmermann Inga Schneider Katja Stuke Oliver Sieber Maxi Uellendahl

Lektorat / copy-editing Stefan Ripplinger

Internationale Photoszene Köln gemeinnützige Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) Körnerstr. 6-8 50823 Köln info@photoszene.de www.photoszene.de

FÖRDERER PATRONS

Fotonachweis / photocredits Damian Zimmermann (S./p. 6,10, 17 oben/top, 21, 22 unten/bottom, 24, 25) Nadine Preiß (S./p. 22 oben/top) Wolfgang Sonnemann (S./p. 11, 12, 17 unten/ bottom) Jennifer Braun (S./p. 23) Maxi Uellendahl (S./p. 16 unten/bottom) Martin Plüddemann (S./p. 4) REM Carolin Breckle (S./p. 7)

Übersetzung / translation german-english Alexandra Cox

PROJEKTPARTNER / PROJECT PARTNER

PARTNER / PARTNERS

NETZWERK / NETWORK

KOOPERATIONSPARTENR AUSSTELLUNG / CO-OPERATION PARTNERS EXIBITION

MEDIENPARTNER

KOOPERATIONSPARTENR VERANSTALTUNG / CO-OPERATION PARTNERS EVENTS

GEDRUCKT VON


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