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Kirche gestern – heute – morgen
Am 3. November 1323 stellten in Avignon sechs Bischöfe zu Gunsten der «capella sancti Henrici in Beggenriet» einen Ablassbrief aus. Allen, welche die Kapelle St. Heinrich an bestimmten Festtagen besuchen oder etwas zur Erhaltung der Kapelle beitragen, wurde ein 40-Tage-Ablass* zugesichert.
Der ehemalige Kirchmeier Gerhard Baumgartner hat die Idee von Sakristan Hans Käslin zur Würdigung dieses Geschehens aufgegriffen. Am 24. Juni 2022 bildete sich eine Arbeitsgruppe mit dem Ziel, in Verbindung mit diesem 700 Jahr-Jubiläum die Kirchengeschichte Beckenrieds aus dem Blickfeld «Kirche gestern – heute – morgen» zu erkunden und der Pfarrei zugänglich zu machen.
Jubiläumskonzept
Es sind Veranstaltungen im Zeitrahmen vom 4. Juni bis zum 25. September 2023 vorgesehen.
1. Plakatsäulen rund um die Kirche Sieben Schwerpunkte wie Kirchen und Kapellen, Vereine und Bruderschaften, kirchliche Feste und Feiern, Kirchenberufe, Kirchenorganisation, Freiwilligenarbeit und Finanzen werden auf sieben Plakatsäulen dargestellt.
2. Ausstellung in der Friedhofskapelle
Auswahl aus der sehr reichhaltigen Urkundensammlung unserer Pfarrei ab 1323; Paramente und Objekte aus dem Kirchenschatz der Pfarrkirche und der Ridlikapelle werden in der Friedhofskapelle ausgestellt. In einem Zeitstrahl sind die wichtigsten Ereignisse der letzten 700 Jahre aufgelistet.
Die Ausstellung wird mit einer Vernissage am 4. Juni um 17 Uhr eröffnet. Sie ist bis am 24. September jeweils samstags 13.30 bis 17 Uhr und sonntags sowie an Feiertagen von 10 bis 12 Uhr und von 13.30 bis 17 Uhr offen. Ergänzend dazu werden auf Anmeldung hin zusätzliche Öffnungszeiten und Führungen angeboten.
3. Beiträge in der Pfarrkirche
In den Religionsstunden gestalten Schülerinnen und Schüler verschiedene Beiträge, wie Kirche von morgen aussehen müsste.
Die Pfarrkirche auf einer alten Aufnahme (zwischen 1890 und 1936), aus der Sammlung Reproduktion alter Postkarten von Beckenried zu Gunsten der Kirchenrenovation Bilder: zVg
In einer Präsentation zeigt das Pfarreiteam Bilder über die Vielfalt des Pfarreilebens. Auf einer Bitt- und Dankeswand beim Kirchenhaupteingang werden die Besucherinnen und Besucher aufgefordert, ihre Gedanken und Wünsche zu «Was gibt uns Kirche? - Was erwarten wir von ihr?Hat Kirche eine Zukunft?» zu notieren oder in das aufgelegte Buch zu schreiben.
4. Begleitveranstaltungen:
• Vernissage am 4. Juni um 17 Uhr bei der Pfarrkirche
• Kirche heute: Jubiläumsgottesdienst am 18. Juni um 9 Uhr in der Pfarrkirche mit Sr. M. Benedikata Gander, P. Josef Gander, Diakon Hans Imboden und Pfarrer Daniel Guillet
• Kirche gestern: Vortrag zur Geschichte der Pfarrei, Pfarrkirche und der wertvollen Kunstobjekte von Dr. Elke Seibert Michel und Dr. Hansjakob Achermann am 13. September um 20 Uhr in der Aula des Unterstufenschulhauses Beckenried
• Kirche morgen: Podiumsveranstaltung in Kooperation mit der Landeskirche Nidwalden zu «Kirche sein – mehr Kirche wagen»
Podiumsgäste mit Kurzreferaten: Sabine Brändlin und Christian Kelter am 25. September um 18 Uhr in der Ermitage. Moderation: Norbert Bischofberger
Unser Team hofft, Mitbürgerinnen und Mitbürger, Jung wie Alt, zur Teilnahme an diesem oder jenem Anlass bewegen zu können. Rechtzeitig werden dazu entsprechende Einladungen/Orientierungen erfolgen.
Team 700 Kirchengeschichte: Hansjakob Achermann, Markus Amstad, Gerhard Baumgartner (Vorsitz), Mirjam Christen-Albertin, Hans Käslin, Josef Würsch und Paul Zimmermann

* Zum Begriff «Ablass»
Ablass bedeutet Nachlass von Sündenstrafen. Wem in der Beichte ein Fehlverhalten vergeben wird, erhält dafür eine Art Strafe. Diese kann man mit einem Ablass mildern. Oftmals setzt der Empfang eines Ablasses eine Wallfahrt, Anbetung oder ein Gottesdienst voraus. Unser Ablassbrief von 1323 entstand in der Zeit von Papst Johannes XXII. (1316–1334). Es war dies in der Epoche des Abendländischen Schismas (1378–1417), einer Kirchenspaltung im Mittelalter innerhalb der katholischen Kirche, als Päpste unter französischem Einfluss in Avignon residierten. Die Verleihung von Ablässen diente neben dem eigentlichen Zweck auch der Förderung der Volksfrömmigkeit sowie der Finanzierung der kirchlichen und wohl teils auch persönlichen Belange der Ablassgeber wie Päpste oder Bischöfe. Ablassanbieter waren meist Pfarrkirchen, Hospitäler und Klöster.
Schweizerischer Katholischer Frauenbund, Kantonalverband Nidwalden