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Interdiözesane Lourdeswallfahrt DRS Rückblick
Ein paar Tage der Ruhe, des In-Sich-Gehens, des nicht Müssens sondern des Dürfens – sofern man will. So könnte man die Wallfahrtstage in Lourdes kurz beschreiben.
Täglich kann man eine Messe besuchen, am Nachmittag findet jeweils die Sakramentsprozession und am Abend die sehr eindrückliche Lichterprozession statt. Am Sonntag wird in der grossen Basilika Pius X. eine internationale Messe gefeiert. Es besteht die Möglichkeit, einer Kreuzwegandacht beizuwohnen oder zu einem Gespräch mit einem Seelsorger.

Oder eben: Trotz des geschäftigen Treibens kann man innere Ruhe finden, im «Heiligen Bezirk» spazieren gehen oder in einer der vielen Kirchen und Kapellen für sich Momente des Friedens und des Gebets finden, eine Kerze für einen Menschen anzünden, der einem im Moment sehr nahe steht …

Jedes Jahr organisiert das Pilgerbüro in Uznach eine Lourdeswallfahrt. Mit Charterflügen und diversen Cars werden die Pilgerinnen und Pilger, viele mit Beeinträchtigungen, nach Lourdes gebracht. Personen mit Beeinträchtigungen logieren im Accueil. Das ist ein Haus, ähnlich einem Spital, wo die Personen betreut untergebracht sind. Sehr viele Pilgerinnen und Pilger leisten seit Jahren im Accueil Helferdienste. Beeindruckend zu sehen ist, wie viele auch junge Menschen hier tätig sind. Auch Familien sind als Wallfahrtsteilnehmer sehr willkommen. Es wird eine Kita angeboten. Dieses Jahr war die jüngste Person gerade einmal 9 Monate alt, während die älteste Person 100-jährig war.
Die Pilgergruppe wurde von Bischof Joseph Marie Bonnemain begleitet. Persönlich war ich beeindruckt, wie er auf die Menschen zuging. Aber auch seine Predigten beeindruckten, wenn er zum Beispiel sagte, dass unsere Herzen sperrangelweit offen sein sollen. Offen für alle. Wir sollen aus uns heraustreten, uns selbst relativieren, oder wenn er uns zurief: «Expertinnen und Experten der Liebe, also los! Es gibt viel zu tun in unserer Welt.»
Als ich Ende April zu meiner Pilgerreise aufbrach, traf ich einen Schulkameraden. Er sah meinen Koffer und fragte, wohin ich gehe. «Nach Lourdes.» Worauf er fragte, ob ich krank sei. Ich bin, so hoffe ich, nicht krank. Eine Wallfahrt nach Lourdes soll – meiner Meinung nach – nicht an den Wunsch nach einem Wunder gekoppelt sein. Es soll eine Möglichkeit sein zum Nachdenken, um die innere Ruhe zu finden. Lourdes bietet Gelegenheit für stille Gebete. In der über 150-jährigen Geschichte um das Mysterium von Lourdes gab es genau siebzig von der Kirche anerkannte Wunder. Daneben gibt es sicher unzählige Gebetserhörungen, Momente, die den Pilgerinnen und Pilgern helfen, ihren Lebensweg besser anzunehmen. Diese kleinen Wunder, das ist Lourdes.

Andreas Furger Präsident Lourdespilgerverein Nidwalden

