Pfarrblatt Oktober 2014

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PFARRblatt

blons st. gerold th端ringerberg Ausgabe 34 - Oktober 2014

erntedank

Auf die kleinen Dinge kommt es an!


Pater Christoph Müller

ein wort zuvor ...

Liebe Pfarrangehörige! „Suovitaurilia“ ist kein spanischer Fluch, sondern eine lateinische Vokabel, die ich damals nur mit größter Mühe in mein zwölfjähriges Hirnchen zu zwängen vermochte. Das Wort ist zusammengesetzt aus drei Tieren: „su“ ist ein Schwein, „ovi“ ist ein Schaf und „tauri“ ist ein Stier. „Suovitaurilia“ nannte man zur Römerzeit einen „Spaziergang“ mit diesen drei Tieren. Es war eine Art Frühjahrsprozession, bei der man die drei Tiere über die noch brachen Felder und Äcker führte. Damit wollte man die Götter, die für das Keimen und Wachsen der Saat verantwortlich waren, gnädig stimmen. Nach der Prozession wurden die drei Tiere dann den Göttern geopfert. Nun konnten endlich die Samen in die Erde gelegt werden. Parallel zu diesem Frühlingsfest gab es dann im Herbst das Erntedankfest, wo den Göttern Dankopfer für die reiche Ernte dargebracht wurden. 2

Bei uns im Großen Walsertal wird der Erntedank im Herbst auch sehr feierlich begangen. Es ist eines der farbenfrohsten Feste des Jahres. Da kommt man angesichts der Farben und Formen der Früchte, Blumen und des Gemüse, die vor dem Altar liegen, nicht aus dem Staunen heraus. Ein Frühlingsfest, wie es die Römer kannten, gibt es bei uns, soviel ich weiß, nicht. Ob es so etwas vielleicht früher gab? Dass man im Frühling über die brachliegenden Gärten und Felder geschritten wäre und sie dabei gesegnet hätte? Und mit ihnen auch das Saatgut, das bald in die Erde gelegt werden sollte? Es wäre etwas sehr Spezielles, stell ich mir in Gedanken vor, wenn man im Frühling die Samen, die für die Aussaat bestimmt sind, in kleinen Tellern vor den Altar legen würde. Da wären also Kerne und Samen von Sonnen- und anderen Blumen, ferner von Kürbis, Salat, Rettich, Kraut, Tomaten, Fenchel, Gurken usw. dabei. Viele Gottesdienstbesucher würden sich, wenn sie von weitem die einsamen Tellerchen sehen, fragen, was das soll. Der Priester würde diese Kerne und Samen segnen, und alle würden sie dann mit nach Hause nehmen, um sie in die Erde zu legen. Und dann, beim Erntedank im Herbst, würde man an der gleichen Stelle, wo die Tellerchen lagen, die entsprechenden Früchte, Gemüse und Blumen hinlegen, die aus diesen Samen entstanden sind. Welche Überraschung! Denn es ist jedes Jahr fast unvorstellbar, was daraus wurde, ohne

viel Zutun des Menschen, nur dank dem Humus, dem Regen und der Sonne. Ich staune über die einjährigen Pflanzen, wie z.B. die Sonnenblume oder den Kürbis, wo man sich zu Recht fragt, ob es tatsächlich möglich ist, dass aus einem so kleinen Samen in so kurzer Zeit eine so große Pflanze entstehen kann. Denn es muss ja in diesem winzigen Kern schon alles bis ins Kleinste grundgelegt und programmiert sein. Das gilt in besonderer Weise auch für mehrjährige Pflanzen und Bäume. So entstand auch die größte Buche im Walsertal aus einem ganz kleinen, bescheidenen Bucheckerchen (siehe Bild).

Bei uns Menschen ist es nicht anders. Nur sind wir zu Beginn unseres Daseins noch viel kleiner als ein Bucheckerchen … Wer in einem stillen Moment darüber nachdenkt und noch zu staunen vermag, der wird demütig und zutiefst dankbar. Euer Pfarrer


aus der pfarre

Öffnungszeiten Pfarrbüro Thüringerberg

Spielefest in der Propstei Am Sonntag, den 5. Oktober 2014, ist es wieder so weit. Das Spielefest der Propstei St. Gerold findet mit vielen Attraktionen für euch statt. Der Tag startet um 10:00 Uhr mit dem Familiengottesdienst, den die Bäuerinnen, Kindergarten- und Volksschulkinder mitgestalten. Anschließend lädt der Obst- und Gartenbauverein alle zu einer Agape ein. Ab 11:00 Uhr gibt es ein Kinderprogramm im und um das Propsteiareal. Es warten tolle attraktive Stationen auf euch. Das Jugendrotkreuz, die Feuerwehr St. Gerold und die Rettungsabteilung GWT sowie der Sportclub St. Gerold und der Pferdestall der

Propstei haben viele Spiele vorbereitet, damit ihr euch richtig austoben könnt. Dabei gibt es wieder tolle Preise zu gewinnen. Die Propsteiküche hält für die Kinder ab 12:30 Uhrein Gratismittagessen bereit, damit ihr gestärkt in den Nachmittag gehen könnt. Kommt vorbei und genießt einen Tag in der Propstei St. Gerold. Freunde, Verwandte und Bekannte sind natürlich herzlich eingeladen, an diesem besonderen Tag teilzunehmen. Es wäre auch eine Gelegenheit für die Erwachsenen den „Weg der Sinne und Stille“ zu begehen. Wir freuen uns auf euch!

Allgemeine Bürozeiten Di: 8:30 - 10:30 Uhr Do: 18:00 - 19:00 Uhr Das Pfarrbüro Thüringerberg bleibt am Dienstag, den 14. Oktober, und am Donnerstag, den 30. Oktober wegen Urlaubs geschlossen. Sprechstunde von Pater Christoph Donnerstag: nach Vereinbarung vor oder nach der Messe Tel. Pfarrbüro 05550 / 33 45 E-Mail pfarre.thueringerberg@aon.at Krankensalbung, Notfall 05553 / 81 02 - 670 p.christoph@bluewin.ch

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aus der pfarre

Du halt das Korn in deiner Hand und nasch’ der Trauben Beeren,

Verstorbene im Oktober der letzten 10 Jahre

werd’ still und spür’ es sanft in dir dein Gott will dich berühren.

Blons

Stefanie Domig, 11.10.2008 Ehrentraud Studer, 22.10.2009

Taizé - Gebet Herbst 2014 –  Frühjahr 2015

Propstei Gnadenkapelle jeden 1. Freitag um 20:00 Uhr Eine Stunde einfaches Gebet: Mit meditativen Gesängen, einem Wort der Bibel, mit viel Stille und einem Kerzenritual aus der Quelle des Gottvertrauens schöpfen.

Fridolin Löffler

St. Gerold

Alfred Studer, 1.10.2005 Franz Katschitsch, 22.10.2005 Florian Nigsch, 23.10.2005 Georg Dworak, 10.10.2008

Die Pfarrgemeinde Thüringerberg möchte sich herzlich bei Gerhard Hartmann aus Sonntag für die Restaurierung des Kreuzes im Pfarrhof bedanken. Die Arbeit wurde unentgeltlich und sehr kompetent ausgeführt.

Thüringerberg

Reinold Kaufmann, 26.10.2006 Roman Bischof, 6.10.2007 Mathilde Dünser, 26.10.2009 Lothar Müller, 31.10.2010 Hildegard Pfister, 4.10.2013

Weltmissionssonntag

Außerdem kamen Gertraud und Walter Kerschbaumsteiner unserer Bitte um einen Rasenmäher für den Garten des Pfarrhofes sofort nach. Sie stellten der Pfarrgemeinde einen ausgezeichnet funktionierenden elektrischen Rasenmäher gratis zur Verfügung. Vielen Dank!

Anschließend findet ein Verkauf von Schokopralinen und Studentenfutter zugunsten der Jugendaktion von Missio statt.

Grabkerzen in der Pfarrkirche

3. Oktober - Die Sehnsucht des Herzens wachhalten 7. November - Sein trostvolles Erbarmen erfahren 5. Dezember - Im Licht seiner Gegenwart verweilen 2. Jänner - Seinem ermutigenden Wort vertrauen 6. Februar - Einander ein Hoffnungslicht entzünden 13. März - Dem Wunder des Verzeihens begegnen

Pfarrkirche Thüringerberg Sonntag, 19.10.2014 8:45 Uhr - Hl. Messe

3. April - Im Schweigen zum inneren Frieden finden

5. Juni - Gottes Zuneigung weiterschenken Information und Begleitung: P. Kolumban Reichlin, St. Gerold, 05550/21 21 Magdalena Burtscher und die Projektgruppe „Quellensuche“

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© Missio, Brunner-Artho

1. Mai - In der Güte der Verwandlung trauen

Seit einiger Zeit befindet sich in der Pfarrkirche Thüringerberg beim Schriftenstand ein Behälter mit Grabkerzen in unterschiedlichen Größen. Die geweihten Kerzen kosten einen oder zwei Euro Das Geld dafür kann in den Opferstock gegeben werden. Dies wird von der Pfarrgemeinde gut angenommen, doch möchten wir auch andere Besucher auf diese Möglichkeit aufmerksam machen.


aus der pfarre

Jubiläumsmesse Gedanken zum Erntedankfest für sechs Goldene Hochzeiten in Thüringerberg

Das Jahr 1964 war offensichtlich ein ganz besonders geeignetes Jahr, um zu heiraten und sich einer langen beständigen Ehe zu erfreuen. In diesem Jahr gaben sich sechs Paare aus unserer Gemeinde das Ja-Wort. Erfreulich ist, dass sich 50 Jahre später alle PartnerInnen einer durchwegs guten bis sehr guten Gesundheit erfreuen dürfen. Die sechs Jubelpaare sind: → Anna und Gebhard Hartmann, Hnr. 135 → Walfrieda und Siegfried Domig, Hnr. 49 → Olivia und Gottlieb Nigsch, Hnr. 176 → Erika und Thomas Bischof, Hnr. 63 → Klara und Gustav Jenni, Hnr. 136 → Ilse und Otto Brunold, Hnr. 91 Für die sechs Jubelpaare organisiert die Gemeinde Thüringerberg gemeinsam mit dem PGR eine Jubiläumsmesse. Diese findet am Samstag, den 18. Oktober um 15:00 Uhr in der Pfarrkirche Thüringerberg statt. Die Jubiläumsmesse, zelebriert von Pater Christoph Müller, wird musikalisch vom Andreaschor Thüringerberg umrahmt. Anschließend findet auf dem Kirchplatz eine von feinen Klängen des Musikvereines Thüringerberg begleitete Agape statt. Zu dieser Jubiläumsmesse sind insbesondere die Jubelpaare mit ihren Angehörigen und Verwandten und natürlich die ganze Dorfbevölkerung herzlich eingeladen.

Feiern Sie das Leben!

Früher luden die Bauern ihre Mägde und Knechte zu ausgelassenen Festen ein. Es gab Musik, Tanz und ein üppiges Essen. Aus Ähren wurde eine Erntekrone geflochten, die bis zum nächsten Sommer an den Schöpfer erinnerte, wie es im 65. Psalm beschrieben wird: „Mit guten Gaben krönst du das Jahr, in deinen Spuren lässt du Überfluss zurück.“ Auch heute werden vielerorts in den Kirchen Erntedankaltäre liebevoll und prachtvoll geschmückt mit Obst, Gemüse, Kartoffeln und allerlei Früchten und Blumen aus Garten und Feld. Aber sind die auf und unter der Erde gewachsenen Früchte alles, wofür Sie, wofür ich dankbar bin? Ich stelle mir einen Erntedankaltar vor, auf dem sich ein Ziegelstein findet als Zeichen für das Haus, die Wohnung, in der ich lebe. Manch einer legt eine Bohrmaschine dazu, weil es schön ist zu werkeln und etwas zu tun. Ein Röntgenbild sagt Dank für Ärztinnen und Ärzte. In unserem Kommunikationszeitalter fehlen sicher auch nicht Laptop und Telefon, die uns Verbindungen ermöglichen mit Menschen in unserem Dorf, den Verwandten und Freunden in Nah und Fern. Ich träume von einem Erntedankaltar mit einem Bilderbuch für die Kinder, das sie anspricht und ihnen vom Leben erzählt. Eine Zeitung würde ich auch drauflegen. Durch sie kann ich mitkriegen, was die Menschen und die Welt bewegt. Sicher fänden sich auf

dem Altar auch Instrumente. Die einen würden sie dort hinstellen, weil sie gerne Musik machen. Die anderen, weil sie dankbar sind, dass es Menschen gibt, die damit schwungvolle Musik machen oder den Instrumenten leise Töne entlocken. Es gibt so viele, viele Dinge, die unser Leben reich und lebenswert machen und Grund zum Danken sind: Der Liegestuhl, die Tasse Kaffee, die zwei Kinokarten, das Fahrrad, das Auto, ein Kissen, und vieles, vieles mehr ... Eines aber lege ich auf alle Fälle noch dazu: Ein dickes Buch mit alten Texten, die den Menschen auch heute noch Kraft und Leben schenken können - die Bibel. Dort lese ich bei Kohelet im 9. Kapitel: „Iss freudig dein Brot, und trink vergnügt deinen Wein; denn das, was du tust, hat Gott längst so festgelegt, wie es ihm gefiel. Trag jederzeit frische Kleider. Mit einer Frau, die du liebst, genieße das Leben alle Tage deines Lebens. Das ist dein Anteil am Leben und an dem Besitz, für den du dich unter der Sonne anstrengst.“ Je länger ich in Gedanken diesen Erntedankaltar betrachte, desto mehr ahne ich, wie viele Gründe und Anlässe es zum Danken gibt. Behalten Sie es nicht für sich. Sagen Sie es Gott, sagen Sie es den Menschen, wofür Sie dankbar sind und was Ihnen gut tut. Feiern Sie das Leben! Johannes Simon, Pastoralreferent, Bistum Würzburg www.pfarrbriefservice.de

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kinderseite

-Seite

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aus der pfarre

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. (Psalm 23.1)

Jonas

erblickte am 13. August 2014 als zweites Kind von Nicole Anfang und Hans Michael Platt aus Thüringerberg das Licht der Welt.

Gedenkmessen Thüringerberg 7. Jahresgedenken für

Roman Bischof

9.10.2014 – 19:00 Uhr 1. Jahrtag für

Hildegard Pfister 11.10.2014 – 19:30 Uhr Gedenken für

Ewald Burtscher und verstorbene Angehörige

25.10.2014 – 19:30

Druckkostenbeitrag für das Pfarrblatt Um das Pfarrblatt in der gewohnten Art drucken lassen zu können, bitten wir euch herzlich um einen Druckkostenbeitrag. Dem Oktoberpfarrblatt liegt wieder ein Erlagschein bei, mit welchem ihr durch eure freiwillige Spende die Pfarren bei der Finanzierung der Druckkosten unterstützen könnt. Diese belaufen sich gesamt auf rund € 2.200,- pro Jahr. Alle Beträge helfen mit, das Pfarrblatt weiterhin informativ zu gestalten und es regelmäßig zu drucken. An dieser Stelle bedanken wir uns für die Spende im Voraus und auch bei allen Helfern, die das Pfarrblatt jeden Monat spesenfrei in den Dörfern verteilen. Ein Dank gilt auch allen, die durch ihre Beiträge und Bilder zur Information und Gestaltung unseres Pfarrblattes beitragen. Vergelt's Gott dafür! Wir freuen uns auch über Ihre Anregungen, Wünsche oder Mitarbeit. Auch für Beschwerden haben wir stets ein offenes Ohr. Zögern Sie nicht und schreiben sie uns! Kontakt per Mail an unsere Redaktion: pfarrblatt@blons.net Vielleicht möchten Sie unser Pfarrblatt auch Freunden oder Verwandten weiter empfehlen. Auf www.blons.net/pfarre unter der Rubrik Pfarrblatt besteht die Möglichkeit, dieses monatlich als Newsletter per Mail zugeschickt zu bekommen.

Blons

Eileen Fetz

7. September 2014

Thüringerberg

Victoria Müller 5. Oktober 2014

Felix Groß

5. Oktober 2014 Wir wünschen euch den Segen und die Gnade Gottes für euer Leben!

Blons

Natalie Jenny Hans-Peter Rinofner 12. September 2014

Wir wünschen alles Gute auf dem weiteren Lebensweg! 7


zum nachdenken

Der Praxistipp zu Erntedank: Erbsen zählen Ich mag sie nicht. Diese kleinkarierten Wesen, die stets und ständig was zu nörgeln, zu kritteln und zu verbessern haben. Diese Menschen, denen nichts gut genug und schon gar nichts genau genug ist. Die sich an winzige Kleinigkeiten klammern und in Wortklaubereien verlieren, Erbsenzähler halt. Wie gesagt, ich mag sie nicht. Oder besser: Ich mochte sie nicht. Denn neulich hat das Erbsenzählen eine ganz neue Bedeutung für mich gewonnen. Ich saß mit einigen anderen Pastoren beieinander und wir besprachen Konflikte aus unserem Berufsalltag – und manchmal kommt auch in Kirchen und Gemeinden eine Menge Frust zusammen. Ein Kollege war ziemlich niedergeschlagen. Er berichtete düster und frustriert, irgendwie war ihm alles zuviel. Als er sich den ganzen Packen von der Seele geredet hatte, fragte er: „Was kann ich nur machen, damit ich auch wieder die positiven Dinge sehe?“ Da schlug ein anderer vor: „Wissen Sie, was da helfen könnte? Erbsen zählen.“ Wir waren alle überrascht. Erbsen zählen? Wie das?

„Nun“, sagte der Mutmacher, „das ist eine ganz einfache Idee: Stecken Sie sich morgens eine Handvoll roher Erbsen in die linke Hosen- oder Jackentasche. Immer, wenn Sie tagsüber irgendetwas Gutes erleben – und sei es nur eine Kleinigkeit, nehmen Sie eine Erbse und stecken sie in die rechte Tasche. Sie werden staunen: Abend für Abend ist Ihre rechte Tasche voller als die linke. Manchmal werden Sie nicht mal genügend Erbsen dabei haben, um die vielen schönen Dinge zu würdigen …“ Eine brillante Idee, nicht wahr? Eine Erbse für das Frühstücksbrot. Eine Erbse für die Frau an meiner Seite. Eine Erbse für jedes meiner Kinder. Eine Erbse, dass der Opa wieder gesund ist. Eine Erbse für den schönen, milden Herbst. Eine Erbse, dass die Rosen noch mal blühen. Eine Erbse für – na, wofür fällt Ihnen eine Erbse ein? Einmal im Jahr feiern Christen das Erntedankfest. Was für eine gute Gelegenheit, mal all die Erbsen zu zählen, die uns unser guter Gott Tag für Tag in die Tasche steckt. Ein Tag, um mal nicht zu

meckern, zu nörgeln und unzufrieden zu sein. Ein Tag, um die vielen kleinen Dinge in den Blick zu nehmen, die in der Summe ein ganz großes Geschenk sind. Ein Tag, um Gott mal dafür zu danken, dass es uns so gut geht. Und ein Tag, den man täglich wiederholen kann. Erbse für Erbse. Viel Spaß beim Erbsen zählen! Uwe Heimowski

Mit freundlicher Genehmigung entnommen dem Buch: Uwe Heimowski: Ich bin dafür! 44 Mutmacher für den Alltag. Neufeld Verlag 2008. www.neufeldverlag.de. Dem Buch liegt ein Erbsenzähler-Starterset bei.

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Fridolin Löffler

sie zeigen Gottes Größe dir und du du sag’ ihm Dank.

halt an und staune nur der Käfer klein der Apfel rot das Brot in deiner Hand

was redest du um Gott in Worte wohl zu kleiden

was denkst du aus um Gott dir zu erweisen

Was suchst du Gott im Himmel hoch

Was suchst du Gott im Himmel hoch

querimpuls


monatsheilige

Monatsheilige Margarita Alacoque - 16. Oktober Margarita Alacoque erblickte am 22. Juli 1647 im Burgund das Licht der Welt. Mit 12 Jahren erkrankte sie schwer und blieb vier Jahre lang ans Bett gefesselt. Dann wurde sie überraschend wieder gesund, was viele als Wunder empfanden. Sie wurde zwar zur Heirat gedrängt, doch hatte sie schon früh im Sinn, einmal ins Kloster zu gehen. Mit 21 Jahren war es dann so weit. Sie trat bei den Salesianerinnen in Paray-le-Monial ein. Das Leben im Kloster erwies sich als sehr schwierig. Margarita hatte schon in der Kindheit Visionen, die sich im Kloster fortsetzten und mit denen ihre Mitschwestern große Mühe hatten. Das Fass zum Überlaufen brachte ihre Behauptung, Gott hätte sie als „Sühneopfer“ für die Sünden der anderen Schwestern auserwählt, weil diese im Kloster nicht streng genug lebten. Die Wut der Betroffenen war so groß, dass Margarita eines Tages im Klostergang überfallen, ihr der Schleier heruntergerissen und sie verprügelt wurde. Auch wenn am nächsten Tag eine Entschuldigung folgte, blieb die Gemeinschaft ihr gegenüber sehr misstrauisch. Hinzu kam, dass Sr. Margarita monatelang krank sein konnte, dann aber plötzlich wieder gesund war. Das brachte ihr den Vorwurf ein, sie drücke sich vor der Arbeit. Für uns ist es heute schwierig, über ihre Visionen sachlich zu urteilen. Oft liegt hinter solchen Phänomenen eine schizophrene oder paranoide Veranlagung. Ich selber betreute jahrelang eine

von Medikamenten abhängige Frau, die ganz deutlich Stimmen hörte, sobald sie an einem Kanalisationsdeckel vorbeilief. Sie wusste dann nicht, wie sie mit diesen „Botschaften“ umgehen soll. Mir selber stand es nicht zu, ihr die Dinge auszureden, da sie die Stimmen ganz klar und deutlich hörte, wie sie mir beteuerte. Es können solche Visionen mal ganz vernünftig klingen, wie von Gott eingegeben (z.B. eine ermutigende Botschaft), dann ist es wieder etwas völlig Abstruses (z.B. wie viel Grad Celsius es in der Hölle hat). Die Oberin des Klosters hielt sich zurück. Sr. Margarita musste ihre Visionen aufschreiben, damit zwei Priester ein Urteil darüber abgeben konnten. Diese kamen zum Schluss, dass bei Margarita keine Anzeichen von Geisteskrankheit zu finden seien, rieten aber zu größter Vorsicht. 1673 hatte sie eine Vision, in der Jesus sie aufforderte, sich für die Verehrung seines göttlichen Herzens stark zu machen, besonders an den ersten Freitagen des Monats. Ein Jesuit, dem sie davon erzählte, hielt diese Visionen für echt. 1682 wurde eine neue Oberin gewählt. Sie war Sr. Margarita gegenüber positiv eingestellt und bestellte sie zu ihrer Assistentin und Novizenmeisterin. Margarita machte nun eine tiefe Wandlung durch und entwickelte ein völlig neues Selbstbewusstsein. Geduldig und mit großer Menschenkenntnis nahm sie ihre neue Aufgabe wahr. Sie schrieb ihr Leben

und ihre Visionen nieder, die sogar bei Tisch vorgelesen wurden, was in vielen Mitschwestern ein Umdenken zur Folge hatte. So wurde im Kloster eine Kapelle errichtet, die dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht war. Auf eine weitere Vision hin forderte sie den französischen König Ludwig XIV. auf, in Paris eine Kathedrale zu Ehren des Hl. Herzens Jesu zu errichten. Man ließ sich damit allerdings Zeit. Erst 200 Jahre später wurde die berühmte Basilika „Sacré-Coeur“ im Herzen von Paris realisiert. Die stets kränkliche Sr. Margarita starb 43-jährig. Sie wurde 1920 heiliggesprochen. Die offizielle Kirche, gegenüber Erscheinungen und Visionen immer vorsichtig, führte das HerzJesu-Fest erst 150 Jahre nach Margaritas Tod ein. Die Herz-Jesu-Verehrung gehört zu den besonderen Frömmigkeitsformen der katholischen Kirche, auch wenn sie heute nicht mehr so intensiv praktiziert wird wie früher. Es geht dabei um das Gedächtnis der tiefen Liebe Jesu, die er uns Menschen am Kreuz erwies, als aus seiner geöffneten Seite Blut und Wasser hervorströmten. P. Christoph

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propsteisanierung

Die Propsteisanierung

Die Archäologen legen in der ehemaligen Werkstätte Schicht um Schicht frei.

Die Tiefbauarbeiten bei der neuen Jauchengrube gingen zügig voran. Der Boden konnte fertig betoniert werden. Dann wurde intensiv an der Verschalung der Stütz- und Außenmauern gearbeitet. Gleichzeitig war Maler Hosp damit beschäftigt, den in den 1970er Jahren aufgetragenen Zementputz beim alten Pferdestall außen und in der alten Werkstätte abzutragen. Die Bruchsteinmauer in der Werkstätte wird zu einem späteren Zeitpunkt weiter gereinigt und im neuen A-la-carte Restaurant in der ganzen Länge sichtbar bleiben und dem Raum ein besonderes Ambiente verleihen. Die Grabarbeiten für die neuen Versorgungsleitungen sind vom Riegelbau her im Propsteihof an10 10

Das Archäologenteam im Propsteihof in Aktion.

gelangt. Damit beginnt, mit Blick auf den laufenden Gästebetrieb und das volle Haus, die herausforderndste Phase der ersten Sanierungsetappe. Der Platz für die neuen Zuleitungen in den Propsteihof auf der Ostseite der Herberge ist sehr begrenzt; weil sie den Weg versperrte, musste die bestehende Fernwärmeleitung unerwartet und mit ordentlichem Aufwand leicht verlegt werden. Dank der speditiven Arbeit der Firma Wucher & Müller hatten die Propsteigäste am Abend wieder warmes Wasser. Bei den Grabarbeiten mit den großen Baggermaschinen wurde, da der Verlauf der alten Leitungen nicht oder nur schlecht markiert ist, das Stromkabel verletzt, was kurz vor dem Abendessen zu einem vierstündigen Stromaus-

fall führte. Zum Glück kochen wir in der alten Küche noch mit Gas. Für die Gäste gab es ein romantisches Abendessen mit Kerzenlicht. Bauen bei laufendem Betrieb heißt immer auch improvisieren. Die Archäologen hatten alle Hände voll zu tun. Schicht für Schicht legten sie den Boden in der ehemaligen Werkstätte frei. Neu kommt für sie viel Arbeit im Propsteihof hinzu. Bei den Leitungsverlegungsarbeiten ist man dort – nicht unerwartet – auf alte Kanäle und auf historisches Mauerwerk gestoßen. Zwischen Herberge und Propstei standen im 17. Jh. ein Pferdestall sowie ein Speicher, auf deren Fundamente man nun gestoßen sein dürfte. Unterhalb des Propsteigartens wurden


propsteisanierung

Unterhalb des Gartens wurde ein Depotplatz für Baumaterialien angelegt; hier wird zu späterem Zeitpunkt der neue Kinderspielplatz entstehen.

Die Dachdecker aus Sonntag beim Neueindecken des alten Dachstuhls aus dem Jahre 1683.

Gräben für Sickerschächte und für den Überlauf der neuen Dachwasserleitungen der Propsteianlage erstellt. Nachdem die Archäologen den Werkstättenboden freigaben, schreiten die Abbruch- und Tiefbauarbeiten im künftigen Küchen- und Restaurantbereich zügig voran. Nun wird der Propsteihof archäologisch Schicht für Schicht freigelegt und dokumentiert. Auch Dank des etwas beständigeren Wetters schreiten die Bauarbeiten zügig voran. Der Bauaushub für die neue Küche und die Gastroräume ist inzwischen auf dem künftigen Kellergeschoss angelangt, so dass nun mit dem Rohbau begonnen werden kann. Mehr Zeit als geplant nehmen die archäologischen Arbeiten im Propsteihof in Anspruch. Nähere Informationen zu den Funden werden zu einem späteren Zeitpunkt auf der Website www.propstei-stgerold.at und hier im Pfarrblatt veröffentlicht. Alle Fotos dieser Doppelseite: @fotoclub sonntag Texte: Homepage der Propstei St. Gerold www.propstei-stgerold.at

Gewaltige Baugrube im Bereich des ehemaligen Durchgangs und der Werkstätte. Hier entstehen Kellerräume und das neue Klosterrestaurant

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gottesdienste im oktober 2014 jänner 2012 Blons

St. Gerold

Thüringerberg

27. Sonntag Fr 3.

9.00 Eucharistie

Sa 4.

19.30 Eucharistie

So 5.

8.45 Rosenkranz

Mi 8.

19.30 Eucharistie

mit der Volksschule

10.00 Erntedanksonntag anschließend Spielefest

Do 9.

8.45 Eucharistie

19.00 Eucharistie

28. Sonntag Sa 11.

19.30 Eucharistie

Jahrzeit für Hildegard Pfister

So 12.

8.45 Erntedanksonntag

Mi 15.

19.30 Eucharistie

10.00 Eucharistie

Do 16.

8.45 Rosenkranz 19.00 Eucharistie

29. Sonntag (Weltmissionssonntag) Sa 18.

19.30 Eucharistie

So 19.

8.45 Rosenkranz

Mi 22.

19.30 Eucharistie

15.00 Messe

von Frauen gestaltet

für die goldenen Ehejubilare

10.00 Eucharistie

Do 23.

8.45 Eucharistie 19.00 Eucharistie

Fr 24.

9.30 Eucharistie

mit der Volksschule

30. Sonntag (Nationalfeiertag) Sa 25.

19.30 Eucharistie

So 26.

8.45 Eucharistie

Mi 29.

19.30 Eucharistie

10.00 Eucharistie

Do 30. 19.30 Eucharistie von ALLERHEILIGEN Sa 1.11. Allerheiligen 8.45 Rosenkranz 14.00 Gräberbesuch 19.30 Eucharistie von Allerseelen So 2.11. Allerseelen 8.45 Rosenkranz

8.45 Rosenkranz 19.00 Eucharistie

Fr 31.

10.00 Eucharistie 14.00 Gräberbesuch

8.45 Eucharistie 15.00 Gräberbesuch

10.00 Eucharistie

8.45 Eucharistie

impressum: Herausgeber: Pfarrverband Blons, St. Gerold, Thüringerberg Redaktion (verantwortlich) & Layout: Conny B. e-mail: pfarrblatt@blons.net; Druck: diöpress Feldkirch Fotos: Titelblatt: Heiko Stuckmann_pixelio.de; Seite 2: Conny B.; Seite 3: Propstei St. Gerold, Seite 4: Marlies B., Brunner-Artho; Seite 7: privat; Seite 10/11: Fotoclub Sonntag; llustrationen: Sara Frank, pfarrbriefservice.de, Das nächste Pfarrblatt erscheint am: Sonntag, 31. Oktober 2014 Redaktionsschluss: Mittwoch, 15. Oktober 2014


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