Kultur | Seite 39
PfäffikerIN | April 2014
KULTUR
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Pfäffiker Kunst im Alterszentrum nn. Im Januar 2013 hatte sich der Pfäffiker Maler Peter Steiner in den Ruhestand verabschiedet (wir berichteten). Seither hat er sich voll und ganz der Kunstmalerei verschrieben. Die Ergebnisse dieser Passion können aktuell im Alterszentrum Sophie Guyer betrachtet werden. An der Vernissage vom Freitag, 4. April, wurde die Ausstellung unter dem Motto «BilderCocktail» eröffnet. Volles Programm im Alterszentrum Obwohl noch kurze Zeit vorher eine Modeschau stattgefunden hatte und dem-
nach die Bewohner etwas müde waren, erschien ein gutes Dutzend Leute im Eingangsbereich. «Die Feste muss man feiern, wie sie fallen», meinte die Organisatorin Katharina Schilling mit einem Schmunzeln in ihrer Ansprache. In dieser beschrieb sie Peter Steiner als bodenständige und ruhige Person ohne Starallüren. Er habe schlicht seinen Beruf zum Hobby gemacht – oder umgekehrt. Darauf ergriff Peter Steiner persönlich das Wort. Er bedankte sich für die Möglichkeit, in den Räumlichkeiten des Alterszentrums ausstellen zu dürfen, und er-
Die Ausstellung blüht wähnte, dass er alle Bilder extra für diese Ausstellung gemalt habe. Dafür arbeitete er mit Abrieb, Pinseln und seit Neustem auch mit der Spritzpistole. Zudem bedankte er sich bei seiner Tochter Tanja, die für diese Ausstellung aus Singapur nach Pfäffikon gekommen war. «Es ist schön, wenn man Kinder hat, die einen so unterstützen», sagte Peter Steiner. Katzen, Blumen und Pfäffikon Danach war der Apéro eröffnet, und die Bilder wurden betrachtet. Der Künstler hat sich auf Bilder von Blumen, Katzen und
Peter Steiner vor seinen Werken
der Gemeinde Pfäffikon spezialisiert. Ansonsten ist er flexibel. Die Gemälde sind kalt oder warm, dunkel oder hell, mit Pinsel oder Abrieb. Peter Steiners Bilder sind aber allesamt sehr zugänglich, denn sie sind eher an Fotos als an abstrakter Kunst orientiert. Die Ausstellung ist täglich von 8 bis 19 Uhr geöffnet und läuft bis am 31. Juli 2014. Wer eines von den Bildern erwerben möchte, sollte während der Ausstellung die Gelegenheit dazu nutzen. Danach zieht sich Peter Steiner wieder in den Ruhestand zurück, um weitere schöne Bilder von Pfäffikon zu malen.
Kunstverein Eva Wipf: Interventionen im alten Gerichtsgebäude
Beatrice Bucher: krumm gestanden – gerade gelacht Die traditionelle Frühjahrsausstellung im Museum Eva Wipf verspricht sehr speziell zu werden. Für einmal sollen hier nicht schon bestehende Werke einer Künstlerin oder eines Künstlers im Überblick ausgestellt werden, sondern die Künstlerin Beatrice Bucher wird das Haus mit speziell für diesen Ort erdachten Interventionen bespielen. Mit ihren Eingriffen, die visueller und textlicher Natur sein können, wird das eigenartige Gebäude, ein ehemaliges Ge-
Beatrice Bucher
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richtsgebäude und Gefängnis, hinterfragt. Der Ort, seine Geschichte und ganz besonders die Bedeutung, die er für die Menschen – die drinnen und die draussen – gehabt hat und immer noch hat, soll mit einfachen Veränderungen und Fragestellungen verdeutlicht und spürbar gemacht werden. Die Künstlerin Beatrice Bucher lebt seit 1986 in Hittnau. Sie ist ausgebildete Grafikerin und betrieb bis 2000 ein eigenes Atelier für Grafik und Verpackungsdesign. Daneben war sie nicht nur Familienfrau, sondern stets selbstständig künstlerisch tätig. So war sie auch Mitglied der legendären Künstlergruppe Kunstnovember in Wetzikon. An die Öffentlichkeit trat sie in vielen Einzel- und Gruppenausstellungen sowie mit Kunst am Bau. Seit vielen Jahren arbeitet sie nun schon als freischaffende Künstlerin und als Kunsterzieherin. Ihr Schaffen ist getrieben von der Neugier und der Lust am Gestalten. Sie bewegte sich stets in den Feldern Figur, Ornament und Objekt, seit Längerem nun aber im
kreist die Begriffe Gericht, Gefängnis, Gefangensein und Freiheit. Diesen wird mit den verschiedenen gegenständlichen und in Worte gefassten Interventionen, Hinweisen, Einwürfen und Versprachlichungen, überraschend, augenzwinkernd, aber auch sehr ernsthaft nachgegangen. (mgt) WISSENSWERT Ausstellung 10. bis 25. Mai 2014 Museum Eva Wipf Hochstrasse 4, 8330 Pfäffikon
Im Fall zu Fall Bereich Installation und Text. Mit ihrem Sinn für Material, Form und Farbe, ihrem Hang für auf das Wesentliche reduzierte Aussagen sowie ihrem feinsinnigen Humor erschliesst sie dem Betrachter unerwartete Zusammenhänge und Einsichten. Die Ausstellung im Museum Eva Wipf um-
Geöffnet am Samstag und Sonntag jeweils von 15 bis 18 Uhr An allen Öffnungstagen um 16 Uhr Führung und Text/Inszenierung von und mit Beatrice Bucher Vernissage Freitag, 9. Mai 2014, 19.30 Uhr mit Beatrice Bucher Finissage mit Stärkung Sonntag, 25. Mai 2014, 15 bis 18 Uhr
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