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STRATEGIEN
5. Im Gegensatz zu den Winterschläfern halten viele einheimische Arten nur eine Winterruhe. Ein gutes Beispiel dafür ist das Eichhörnchen. Statt sich Winterspeck anzufuttern, legt es im Herbst Vorratslager an. Wie findet ein Eichhörnchen diese Nahrungsdepots im Winter wieder?

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a) Um ihre Vorräte wiederzufinden, müssen sich Eichhörnchen auf ihren Geruchssinn verlassen. Erinnern können sie sich nämlich leider nicht so genau.
b) Eichhörnchen nutzen jedes Jahr dieselben Verstecke und haben ein ausgeklügeltes Lagersystem, dem sie schrittweise folgen.
c) Die Wahl der Verstecke erfolgt eher zufällig innerhalb des Reviers. Das Eichhörnchen erinnert sich ungefähr an eine Position und sucht dort so lange, bis es fündig wird.
Winterruhe
Sie ist im Unterschied zum Winterschlaf ein nicht allzu tiefer, oft und auch für längere Zeit (für die Nahrungssuche) unterbrochener Ruhezustand bei verschiedenen Säugetieren (zB. Eichhörnchen, Dachs, Braunbär) während des Winters, wobei die Körpertemperatur nicht absinkt und der Stoffwechsel normal bleibt.
Winterschlaf
Ein schlafähnlicher, zum Teil hormonal aufgrund eines endogenen ( = von innen kommend) Rhythmus gesteuerter und unter Mitwirkung der Tag- Nachtrelation und der Außentemperatur ausgelöster Ruhezustand. Im Unterscheid zur Winterruhe wird der Winterschlaf nur selten unterbrochen (vor allem zum Harnlassen). Während des Winterschlafes sinkt bei den Warmblütern die Körpertempe- ratur tief unter die Normaltemperatur bis auf eine bestimmte artspezifische unter 5°Celsius liegende Grenztemperatur (Schwellenwert) bei der wieder eine mäßige zusätzliche Wärmeproduktion einsetzt oder das Tier aufwacht. Mit der Temperaturverringerung geht eine Verlangsamung des Herzschlages und der Atmung einher; bei dem stark verlangsamten Stoffwechsel wird vor allem das Depotfett verwertet, woraus eine größere Gewichtsabnahme resultiert. Bei verminderter Sinneswahrnehmung zum Unterschied zur Winterstarre wird die Reflexfähigkeit erhalten. Winterschläfer sind ua. Hamster, Murmeltiere, Igel, Ziesel, Fledermäuse, Schlafmäuse, etc…
Winterstarre
Darunter versteht man einen bewegungslosen, starren Zustand bei wechselwarmen Tieren (Kaltblüter) in gemäßigten und kalten Gebieten während der Winterzeit. Bei einer solchen Kältestarre kann die Körpertemperatur im Unterschied zum Winterschlaf und zur Winterruhe extrem tief absinken (entsprechend der Umgebungstemperaturen). Alle Aktivitäten, auch die Reflexe kommen zum Erliegen. Fische können sogar im Wasser einfrieren, eine Unterkühlung bis zu 15 und 20° Grad Celsius unter null ohne Schaden überstehen. Im Allgemeinen aber sind die im Schlamm der Gewässer überwinternden Tiere wie die Frösche, Kröten, Unken und Krebse vor eine Unterkühlung durch die besondere Natur des Wassers bewahrt, das sich in der Tiefe nur selten auf weniger als 4° Grad Celsius abkühlt. Unglaublich hart sind auch die Insekten. Forscher ließen Schmetterlinge in Eisblöcke einfrieren, hielten sie wochenlang auf diese Weise gefangen, und diese zarten Geschöpfe erwachten doch wieder, sobald die Sonne das Eis zerschmolz. Ihre Raupen ertragen noch stärkere Kälte. Auf rund 20° Grad Celsius unter Null müssen ihre Leiber unterkühlt werden, ehe ihnen der Frost gefährlich werden kann. Die mitten in der Frostzone des Bodens überwinternden Rasen- und Holzameisen überstehen minus 19 ° Grad Celsius Kälte. Einige Spinnen können Temperaturen von minus 24 ° Grad Celsius lebendig überdauern. Bei diesen tiefen Temperaturen wurde in ihrem Blut die Bildung von Glycerin beobachtet. Es verhindert die Entstehung von Eiskristallen im Spinnenblut, ist also ein wirksames Frostschutzmittel. Gänzlich unantastbar aber, selbst bei aller strengster Kälte, sind die mikroskopischen Einzeller, die Wurzelfüßer, Sporentierchen, Geißelträger und Wimpertierchen. Sie wurden in künstlichen Kältekammern bis zu 250 ° Grad Celsius unter Null abgekühlt, also bis zu einem Kältepunkt, der in der Natur nicht vorkommt. Eine Stunde später waren sie wieder munter und rege.