Stilkoncil Interview

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Das Interview

WIE KAM ES ZUR IDEE PREMIUM-SPEZIALVERBUND STILKONCIL? Wir wissen um die Vielzahl an Einzelhänd­ lern, die noch nicht in Händlergemeinschaf­ ten orga­ nisiert sind, insbesondere in den urbanen Gebieten. Es gibt zwar kleinere Verbände und auch Zusammenschlüsse ­ ­einiger ­Händler, die im Bereich Marketing unterstützen und auch für Austausch unter den Händlern sorgen. Bereiche, wie Ein­ kauf und Personal aber nicht berücksichtigt ­werden. Unser Ansatz, sowohl Händler als auch Hersteller beratend zur Seite zu stehen, ist jedoch bisher in dieser Form nicht vorhan­ den. Synergien mit Händlerkollegen zu er­ zielen, ist bereits gängiger und ­verbreiteter, wir sehen aber ebenso die Notwendigkeit der Markenhersteller, sich o ­ffener gegen­ über Händlergemeinschaften zu zeigen. Durch immer weniger Point of Sales verän­ dert sich derzeit auch das Vertriebs­umfeld der Hersteller drastisch. Hierbei muss jedoch ein klarer Nutzen für die Industrie sichtbar werden, den wir als Service- und Beratungs­ gesellschaft Stilkoncil schaffen wollen.

interview _ oliver glinski, senior consultant stilkoncil bringt die marke zur marke

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SIE WOLLEN FÜR DEN PREMIUMBEREICH IM EINRICHTUNGSMARKT EIN SPRACHROHR SEIN – WAS IST IHR ANSPRUCH DABEI? Unser Anspruch ist in der Tat hoch. Wir ­sehen eine dringende Notwendigkeit, dass sich die Branche ein stückweit neu erfinden muss! Wir müssen den Besuch eines Ein­ richtungshauses viel mehr zum Erlebnis für den Endkunden machen. Die Dienstleis­ tungen der Möbelhändler sollten nicht nur mehr in den Fokus gerückt werden, sondern eine kompetente Einrichtungs­beratung soll vom Verbraucher wertgeschätzt werden – auch auf monetärer Ebene. Die ­strukturellen Herausforderungen und Veränderungen des Einzelhandels sind gravierend, darauf müssen wir reagieren und aus dem „Dorn­ röschenschlaf“ aufwachen, sonst über­ holen uns andere. Des Weiteren werden die prägnanten Themen Nachhaltigkeit und ­Ökologie noch zu wenig mit Qualität beim Möbelkauf verbunden. Dabei ist die Investition in ein lang­ lebiges und zeitlo­ ses Marken­möbel definitiv zeitgemäß und ­richtig – auch für die jüngere Generation, die wir offenbar nicht mehr erreichen.

Stilkoncil fördert die Zusammenarbeit zwischen Händlern und Herstellern Oliver Glinski erörtert das Konzept

WIR MÜSSEN REAGIEREN UND AUS DEM „DORNRÖS­ CHENSCHLAF“ AUFWACHEN, SONST ÜBER­ HOLEN UNS ­ANDERE ­SEGMENTE.

WIE SOLL DAS KOOPERATIONS­ MODELL ZWISCHEN HOCHWERT-, DESIGN-MÖBELHÄNDLERN MIT DER MARKENARTIKEL-INDUSTRIE AUSSEHEN? Wir wollen das Bindeglied zwischen bei­ den Parteien sein und als Motor und Moderator dienen. Der hochwertige Einrichtungs­handel wendet sich peu à peu von den großen Markenherstellern ab, da die ­Rabatte und somit der mitunter man­ gelhafte D ­ eckungsbeitrag existenzgefähr­ dend sind. Von einer Plattform für Marken­ möbel entwickelt sich der Einzelhandel immer mehr zur eigenen Händlermarke mit eigenem, individuellen Profil für den End­ kunden. Das ist natürlich schädlich für die Markenhersteller, die Warenpräsenz und Kunden verlieren. Ziel sollte es also wie­ der sein, Premiumhersteller mit attraktiver Marge zu verkaufen, denn nur eine Marke schafft es, absolut hochpreisige und im Design ­kompromisslose Produkte zu ver­ kaufen. Eine bekannte Marke löst in allen anderen Branchen eine Faszination und Begehrlichkeit aus, die den höheren Preis rechtfertigt. Der Mehrwert für den Kunden über Image und Status einer Möbelmarke nimmt jedoch gerade bei jüngeren Men­ schen immer mehr ab. Die Bekanntheit von Möbelmarken ist leider in der j­üngeren Zielgruppe kaum noch vorhanden. Wenn die Industrie andere Branchen als Vorbild nimmt, kommen wir weiter. Welche Ziel­ gruppe will ich ganz konkret erreichen. Im Kern geht es um eine höhere Indivi­ dualisierung im Marketing. Wir wollen beispielsweise dabei helfen, zielgerichtet den gemeinsamen Zugang zum anvisier­ ten Endkunden zu organisieren. Der Fokus liegt hierbei auf GEMEINSAM. Den Dialog und die Kooperation wollen wir verbessern. WAS IST IHR ANGEBOT, WIE VERBINDEN SIE DIE PARTNER? Wir leben in einer Zeit, in der man als Ein­ zelhändler mit den vielfältigen Aufgaben eines Unternehmers permanent unter Druck ist. Die Veränderungen im Markt sind gravierend. Der Inhaber eines Einrich­ tungshauses ist jedoch in erster Linie mit der Planung von Einrichtungen beschäftigt. Oft bleibt wenig Zeit, die eigene unter­ nehmerische Zukunft zu überdenken und


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