Zeitungsartikel Norddeutsche Rundschau

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Kreis Steinburg

MONTAG, 7. JUNI 2021

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CO2-Ampel und Radel-Eifer für das Klima Projekte am RBZ in Itzehoe: Nachhaltigkeit wird am Regionalen Berufsbildungszentrum Steinburg großgeschrieben Ilke Rosenburg

rung fürs Radfahren. Er verkaufte das Auto und kaufte ein Fahrrad, das er nun auch weiterhin für die 20 Kilometer von seinem Heimatort nach Itzehoe nutzen will. „Das ist gut für die Gesundheit und das Klima“, betont er. Für die Gesundheit, gerade in Corona-Zeiten, aber auch Klimaschutz steht ebenso die CO2-Ampel, deren Anfertigung nach den Sommerferien weiter fortgesetzt werden soll. Sie sorgt dafür, dass das rechtzeitige Lüften nicht vergessen wird. Die Idee dazu hatte Andreas Sohn bei der zweiten Corona-Welle im vergangenen Jahr, als darauf verwiesen wurde, auf gute Luftwerte in den Klassen zu achten.

S

teht sie auf Grün, ist alles in Ordnung, Gelb warnt vor zunehmend schlechter Luft und Rot ist schließlich das Signal, das Klassenzimmer tüchtig zu lüften. Die CO2-Ampel macht es Schülern und Lehrern in mittlerweile sechs Klassenzimmern des Regionalen Berufsbildungszentrums (RBZ) Steinburg leicht, für gute Raumluft zu sorgen. Und damit das in den Corona-Hygieneregeln geforderte Stoßlüften keinesfalls zu verpassen. Entwickelt von Schülern der Oberstufe BSF1 Technik gemeinsam mit ihrem Fachlehrer in Elektrotechnik, Andreas Sohn.

In sechs Fachräumen gibt es die Ampeln

Lieber Rad fahren als ins Auto setzen Die Nachhaltigkeit spielt am Regionalen Berufsbildungszentrum (RBZ) Steinburg eine große Rolle. „Das Thema CO2-Belastung wurde Jahrzehnte vernachlässigt“, sagt Schulleiter Carsten Jaeger. Umso wichtiger, hier nachzulegen. Gerade haben wieder Schüler und Lehrer bewiesen, dass mit Kreativität und sportlichem Einsatz in diesem Bereich viel geleistet werden kann. Neben der CO2-Ampel ist das Rad- statt Autofahren, speziell im Rahmen des Itzehoer Stadtradelns forciert worden, ein

Präsentieren die hier auf Grün stehende CO2-Ampel, die gemeinsam mit den Schülern als eine von sechs Exemplaren angefertigt wurde: Klassenlehrer Manfred Sallach und Fachlehrer Andreas Sohn (r.). Foto: Ilke Rosenburg

nachhaltiges Projekt. Lehrer Martin Dethlefs aus Wilster fährt bei jedem Wetter das gesamte Jahr hindurch mit dem Rad von zu Hause bis zum Arbeitsplatz und wieder zurück. Regelmäßig seit 31 Jahren. „Nachhaltiges CO2-Sparen bedeutet für mich, wenn man tatsächlich auf das Autofahren verzichtet“, betont er. Und das haben auch viele Schüler

getan. Ganz vorne lagen mit ihm bei der Kilometerzahl des RBZ-Teams Jeremias Hoffmann (22) aus Oldenborstel, Florian Schlichting (22) aus Itzehoe und Lasse Garms (18) aus Wilster. Besonders stark in die Pedale trat Lasse Garms, der mit 804 Kilometern auch den Lehrer hinter sich ließ. Martin Dethlefs fuhr innerhalb der drei Stadtradel-Wo-

chen 450 Kilometer, Florian Schlichting 339 und Jeremias Hoffmann knapp 300 Kilometer. Jeder trat auf konventionellen Rädern kräftig in die Pedale. Während Lasse Garms zusätzlich noch gemeinsam mit seinem Vater auch für den Triathlon trainiert, nutzen Florian Schlichting und Jeremias Hoffmann das Zweirad reinweg für die Touren, die sie

Horster Freibad hat nun eine Rutsche Aufgrund der Corona-Regeln können Badegäste das Gerät derzeit aber nicht nutzen HORST Es ist vollbracht: Nach

Geschäftsinhaberin und dazu noch Ratsfrau PLIETSCHE FRAUEN

acht Jahren Ideenfindung, Planung und Aufbau ist am Sonnabend die neue Rutsche im Horster Freibad eingeweiht und freigegeben worden. Allerdings nur für die Eröffnungszeremonie, da die bestehenden Corona-Regeln das allgemeine Nutzen der Rutsche noch untersagen. „Das ändert sich hoffentlich bald“, sagte FreibadChef Thomas Lecke.

aus Steinburg

36 000 Euro an Spenden gesammelt Die Freude bei der Einweihung war bei allen Anwesenden groß: „Die Rutsche ist ein echtes Highlight im Freibad und wir bedanken uns herzlich bei den Spendern, die die Anschaffung und den Aufbau möglich gemacht haben“, betonte Schulverbandsvorsitzende Marion Gaudlitz in ihrer Ansprache zur Eröffnung. Das rund 50 000 Euro teure Spaßgerät für jung und alt wurde zum Großteil durch Spenden finanziert. Hier kamen insgesamt 36 000 Euro zusammen. 10 000 Euro gab die Ge-

sonst im Auto zurückgelegt hätten. „Ich habe das Fahrrad für mich wiederentdeckt“, sagt Florian Schlichting. Im Umkreis von Itzehoe werde er für zehn bis zwölf Kilometer auch künftig das Fahrrad nutzen. Antriebsmotivation, aufs Rad zu steigen sei für ihn zunächst die Sportbenotung gewesen. Doch auch er entwickelte echte Begeiste-

Klassenlehrer Manfred Sallach und Abteilungsleiter Axel Schneider waren begeistert, und so orderte Andreas Sohn Bausätze bei der Uni Münster. Allein die Ampel komplett selber zu entwickeln, hätte sonst das ganze Schuljahr beansprucht. Gemeinschaftlich, teilweise über den Online-Unterricht, machte er sich mit den Schülern daran, die Ampeln zu fertigen und schließlich in sechs Fachräumen zu installieren. Und da sorgen sie dafür, dass der richtige Zeitpunkt zum Stoßlüften nicht verpasst wird.

Bürgermeister Jörn Plöger durfte als erster Badegast die neue Rutsche im Horster Freibad ausnahmsweise benutzen. Aufgrund der geltenden Corona-Regeln bleibt die Rutsche nach der Premiere aber vorerst für Badegäste tabu. Foto: Hermann Mohrdieck

meinde Horst dazu, den Rest finanziert der Schulverband als Träger der Freizeiteinrichtung. Bei der Einweihung der Rutsche wies der Schwimmmeister darauf hin, dass das Horster Freibad in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen begehe. „Das sollte eigentlich während der

Horster Woche gefeiert werden, die aber wegen der Corona-Pandemie abgesagt wurde“, sagte Lecke. Als erster hatte Horsts Bürgermeister Jörn Plöger das Vergnügen, die Rutsche zu benutzen und ins immerhin schon 19,5 Grad warme Wasser zu tauchen. Damit ist auch die Freibadsaison

2021 in Horst eröffnet. Aktuell sei allerdings nur Bahnenschwimmen erlaubt; ein Verweilen im Freibad ist sonst nicht gestattet. Darauf weist der Betreiber auf seiner Homepage hin. Interessierte finden dort auch weitere Infos, wie die CoronaRegeln im Horster Freibad umgesetzt werden. moh

KELLINGHUSEN Worauf sind Sie stolz? Was können Sie ganz besonders gut? Darauf geben Frauen ihre ganz persönlichen Antworten in der Kampagne „52 Wochen - 52 Frauen“ der Gleichstellungsbeauftragten aus Steinburg und Dithmarschen. Wir stellen in einer Serie jeweils alle zwei Wochen die Steinburgerinnen vor. Heute: Regine Struve aus Kellinghusen. Mein Name ist Regine Struve und ich wohne in der Kleinstadt Kellinghusen. Nein, nicht direkt an der Ostsee, aber an der Stör – auch sehr schön. Ich betreibe ein Einrichtungshaus in Kellinghusen mit ganz viel Freude, Engagement und Geschmack. Bevor ich Mitte der 1990er Jahre das Einrichtungshaus gemeinsam mit meinem Bruder eröffnet habe, war ich viel unterwegs, und zwischendrin habe ich Kelling-

Engagiert sich ehrenamtlich als Ratsfrau in Kellinghusen: Regine Struve. Foto: sh:z

husen auch der Liebe wegen verlassen. Studium in Köln, Arbeit in Hamburg, Auslandsaufenthalt in Italien, Selbstständigkeit in Hannover und dann doch vor 13 Jahren wieder zurück nach Kellinghusen. Das war genau die richtige Entscheidung. Es ist mein Zuhause und dafür engagiere ich mich gern als Ratsfrau. Ich wünsche mir in und für meine Stadt Lebensqualität und Lebensfreude. Ganz getreu dem Motto: Liebe, lebe, lache. sh:z


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