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Karcanon – Überblick und Kaiserlicher Rat

Weltbote 81– Jahr der Katzen 442 n.P. 13 Frühling 2022

Weltbote 81– Jahr der Katzen 442 n.P. 14 Frühling 2022

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Der Kaiserliche Rat zum Jahr der Schmetterlinge 441 n.P.

Hier war es zuletzt um die Verhandlungen von Chnumia gegangen. (Siehe letzter Weltbote 80)

Netor Hylar (Bild nächste Seite) nimmt gerne die Gelegenheit wahr, Rimjin n´Jalkahns letzten Ausführungen im Kaiserlichen Rat etwas zu entgegnen.

"Eigentlich kennt man, zumindestens im Kaiserreich Karcanon, drei Bruderschaften die aus dem Helionischen Seebund hervorgingen. Die Neue Purpurne Bruderschaft zu Rhespukoe, die Vertragspartner Karalo-Florans ist und als solcher im Kampf gegen die Finsternis auf Seiten des Kaiserreichs und dem Bund der Blumen steht. Das Königreich Antharlan, welches unter direkter Kontrolle des Kaisers persönlich stand, fest im Glauben an den Göttervater steht, sowie einen Großteil des Territoriums des Kaiserreichs bildet und somit wohl keineswegs als "widerwilliges Mitglied" bezeichnet werden kann. Und die Überreste der Bruderschaft der Völker, die man als Aerinn, Indalura, Umtatluvu, die große Ebene der Wagenvölker und Amzonien kannte. Was mit diesen Territorien, sofern sie sich nicht bereits von der Finsternis abgewandt haben, geschehen soll muss in der Tat in Chnumia entschieden werden.

Natürlich soll Chnumia nicht zum Ziel haben, den aktuellen Einfluss Borgon Dyls in der Ebene der Wagenvölker oder den Verdienst der Borgon-Dun im Kampf gegen die dort marodierenden Dämonen zu schmälern. Ich bin sicher ich spreche für alle Anwesenden wenn ich diese Leistungen hier öffentlich würdige. Der kaiserliche Rat sollte die Verhandlungen in Chnumia nach Kräften unterstützen, und beispielsweise rechtliche Unklarheiten wie den Vertrag von Silur ausräumen. Ich halte es für einen äußerst peinlichen Makel, das in der kaiserlichen Bibliothek keine vollständige Fassung des Vertrags von Silur aufbewahrt wird, und bin sicher Agios Akitani wäre Borgon Dyl äußerst dankbar wenn es mit einer Abschrift aus den eigenen Archiven aushelfen könnte. Ich wäre es jedenfalls, könnte so jedoch endgültig festgestellt werden an welche Garantien sich die Reiche der Lichtreiche noch zu halten haben. Da diese Information wohl auch für die Verhandlung von Chnumia wesentlich ist, sollte sie allerdings vorallem dorthin weitergereicht werden.

Darüber hinaus beantrage ich die kaiserliche Bibliothek künftig jährlich mit einem zusätzlichen Budget von 3570 GS auszustatten, und für ihre Bewachung drei Blaupanzer abzustellen. Außerdem sollen die Ereignisse im kaiserlichen Rat noch umfänglicher protokolliert werden, als dies schon jetzt der Fall ist.

Rimjin n'Jalkhan bedankt sich bei Netor Hylan für seine Würdigung der Verdienste Borgon-Dyls um die Befreiung der Großen Ebene.

Außerdem verspricht sie, Nachforschungen zum Vertrag von Silur zu veranlassen. Da dieser maßgeblich von der zur Zeit amtierenden Deye Shayol mitgestaltet wurde, sollte sich ein Exemplar davon im Palast der Deye oder der Großen Bibliothek der Hauptstadt Organ-Dyl finden lassen.

Weltbote 81– Jahr der Katzen 442 n.P. 15 Frühling 2022

Netor Hylar (Portrait)

Weltbote 81– Jahr der Katzen 442 n.P. 16 Frühling 2022 Ebenso bittet sie um Einblick in den Vertrag von Chnums Freude, in dessen Folge aus den Überresten (oder Teilen der Überreste) der Purpurnen Bruderschaft das Reich Antharlan gebildet wurde, um weiteren Missverständnissen über die Rolle der ehemeligen Purpurnen Bruderschaft in ebenjenem Reiche, das nun zum Kaiserreich gehört, vorzubeugen. Im Übrigen bestätigt sie die Auffassung, dass der Vertrag von Silur eine gegenseitige Nichtangriffs-Garantie aller Unterzeichnenden beinhaltet, zu denen alle in der Lichtliga vertretenen Reiche einerseits sowie die Wergols und Schrrch Rssn andererseits gehören, die von Shayols Flotte vertragsgemäß an die Ufer des Grünen Meeres gebracht wurden, erstere zur Burg Greathful, letztere ins heutige Shodo-Wun um Burg Gokba. Allerdings gibt sie zu, sich dessen nicht sicher zu sein, ob diese Garantie ursprünglich befristet sein sollte, und falls ja, mit welcher Frist.

Netor Hylar erhebt sich recht unmittelbar Rimjin n'Jalkhans Wortbeitrag, wohl um darauf zu antworten.

Ich danke euch und Borgon Dyl für die Zusicherung den kaiserlichen Gremien den Vertrag von Silur zugänglich zu machen, möchte in diesem Zusammenhang aber direkt eine von euch getroffene historische Einschätzung korrigieren, da es sich meines Wissens nach um eine Fehleinschätzung handelt. Es ist richtig, das während den Verhandlungen von Chnums Freude unter anderem über die Zukunft der Reiche Antharlan und Antam im Kaiserreich beraten wurde. Die Konstituierung dieser Reiche fand jedoch unabhängig von diesen bereits im Vorfeld statt. Im Fall des Reichs Antharlan ist das sogenannte "Manifest von Chalkis" als Gründungsereignis zu nennen, im Fall von Antam der Schutz des Volks und des großen Tempels von Chnum-Antam vor den Chnum frevelnden Elementen der damaligen Purpurnen Bruderschaft. Ähnlich Erfahrungen mussten auch die Reiche Haldorn und Helion machen, und es würde ihre Leistung im Kampf gegen die Finsternis auf Rillanon herabwürdigen, wenn Allein die Verhandlungen von Chnums Freude als zentrales Ereignis in dieser Angelegenheit gesehen würde, wie ihr richtig angemerkt habt. In letzter Konsequenz wirft dies natürlich die Frage des helionischen Erbes auf, das viele Reiche für sich beanspruchen. Ob dieses Erbe die Abstammung vom Helionischen Seebund oder vom Helionischen Reich ist, muss jedes der helionischen Reiche für sich selbst entscheiden:

Rhespukoe, Rhemis, Bainur, Noma, Yorei, Chalkis, Esbis, Thumgal, Rhemis, Senja, Arah, Devur, Aldrajo, Thahar, Tauris, Helion, Haldorn, Antalien und schließlich auch Antam haben alle ihre eigenen Erfahrungen mit der helionischen Identität gemacht. Ich habe die große Hoffnung das die Verständigung im Kaiserreich dazu führt das sich die Helionischen Reiche ihrer silurischen Vielfalt bewusst werden und sich doch weiterhin auf die einigende Kraft im Glauben an Chnum rückbesinnen. Das ist, was helionische Identität in Antam bedeutet.

Rimjin n'Jalkhan (Bild rechts) gibt zu bedenken:

"Es bleibt zu bezweifeln, ob ein helionisches Erbe, gleich ob vom Helionischen Reiche oder vom

Weltbote 81– Jahr der Katzen 442 n.P. 17 Frühling 2022 Helionischen Seebund abgeleitet, etwas ist, das man beanspruchen sollte. Wäre es nicht viel besser, das helionische Erbe gleich welcher Abkunft hinter sich zu lassen"?

Sie bemerkt sehr wohl das Befremden, das ihre Worte bei einigen der Anwesenden auslösen, und fügt deshalb erklärend hinzu: "Beim Helionischen Reich ist unstrittig, dass es sich um eines der großen Dunklen Imperien der letzten Jahrhunderte handelte, und seinem Untergang ist wohl kaum nachzutrauern. Was den Helionischen Seebund angeht, so beruhte er auf der Hegemonie einer Bruderschaft von Piraten, vermischt mit einer anderen Bruderschaft überwiegend barbarischer Völker. Ist das ein Erbe, welches man beanspruchen will? Rhespukoe will dies offenbar, und wird daher zu recht mit Skepsis betrachtet. Ein gewisser Freistaat treibt es auf die Spitze, und ist daher zurecht unser Feind."

Respektvoll verbeugt sie sich vor Netor Hylar, um anzuzeigen, dass ihre Worte nicht gegen ihn als Person gerichtet sind, sondern der Sache gelten, die er angesprochen hat.

Gräfin Baleine von Chalkis (Bild) erhebt sich, nickt den Anwesenden respektvoll zu und richtet das Wort zunächst an Netor Hylar.

"Euren Vorschlag, die Bibliothek besser zu finanzieren und zu bewachen begrüße ich sehr. Bildung ist, meines Ermessens nach, das wichtigste Gut dieser Welt und sollte unter allen Umständen auf jede mögliche Weise gefördert werden. Des Weiteren bin ich der festen Überzeugung, dass eben dieses Wissen der Öffentlichkeit zugänglicher gemacht werden sollte zum Beispiel in Form von regelmäßigen, überwachten Lesungen aus Schriften, welche jeweils von den Teilnehmer*Innen ausgewählt würden."

Während sie antwortet, schreitet sie durch den Raum, bis sie die linke Seite des Kaisers erreicht hat, an welcher wie zuletzt üblich Phaedron Dhuras steht. An Rimjin n'Jalkhan gerichtet fügt sie dann hinzu:

"Nun, gerade bei einem solchen Erbe wie dem Helionischen, ist es doch sicherlich im Sinne Aller, das Erbe nicht einfach sich selbst zu überlassen. Daher erachte ich es durchaus als sinnvoll, das Erbe zu beanspruchen. Ich würde allerdings vorschlagen, dies auf mehrere Strategien aufzuteilen, um etwaige Wiederholungen vergangener Ereignisse möglichst sicher ausschließen zu können."

Zuletzt richtet sie sich, leise, aber doch so, dass die restlichen Anwesenden es ebenfalls hören können, an Phaerdron Dhuras.

"Da Ihr üblicherweise stehend an den Verhandlungen und der Konversation des kaiserlichen Rats teilnehmt, habt Ihr doch sicherlich nichts dagegen, wenn ich meinen mir

Weltbote 81– Jahr der Katzen 442 n.P. 18 Frühling 2022 vom Kaiser gegebenen Ehrenplatz zur Linken des Kaisers wieder einnehme."

Mit diesen Worten lächelt sie ihn freundlich aber bestimmt an und macht sich dann daran, sich auf besagtem Stuhl niederzulassen.

Kaiserin Kafrya von Erendyra (Bild) nennt man die Frau des Kaisers Bofri von Karcanon. Wenn er wie jetzt seit vielen Monden unterwegs im Kaiserreich ist, diesmal um die Festung Caldun, das Herz von Antalien, der grössten Strategie im Königreich Antharlan, zu befreien, sitzt sie auf dem Thron in der Mitte und leitet den Kaiserlichen Rat. Oft ist sie sanftmütig und erinnert damit an ihren Priesternamen "Schwester Mandelblüte", nicht selten hört sie nur zu wenn die Grossen der Teilreiche und Nachbarn ihre Positionen vortragen. Schliesslich ist sie es, sagt man, die in Absprache mit dem Kaiser am Ende entscheidet was das Kaiserreich tut, nachdem sie gehört hat was das Kaiserreich will und seine Nachbarn dazu finden.

Manchmal aber, so wie jetzt, kann sie auch scharf und schneidend reden, in einer Härte die man der zarten Person zunächst oft gar nicht zutraut:

"Es ist durchaus das Privileg des Throns festzulegen wer daneben zu sitzen kommt. Dass der Kaiser euch diesen Sitz gewiesen hat ist ein Vorrecht, das er dann wieder ausüben kann wenn er wieder in unserer Mitte weilt. Derzeit ist er zur Befreiung einer zentralen Festung der Lichtwelt, Caldun, im Ophis des Grünen Meeres unterwegs und es gefällt mir, den Comes Phaedron Dhuras hier sitzen zu lassen, der das ganze Reich Antharlan vertritt, aus dessen Boden die Kaiserstadt entstehen konnte. Solange Phaedron Dhuras hier für das Kaiserpaar steht und sitzt, wird er schwerlich Einwände dagegen haben, dass ihr seinen Sitz in der Delegation von Antharlan einnehmt." Und mit einem Blick zur Seite sucht sie Bestätigung, wo der wahrscheinlich engste Berater des Kaisers nur nicken kann.

Auch Baleine muss einsehen dass dies nicht der Zeitpunkt zu sein scheint und geht zu den Plätzen Antharlans.

Netor Hylar folgt den Ausführungen Rimjin n'Jalkhans aufmerksam, und nutzt die Unterbrechung durch die Stratega von Chalkis um der Vertreterin Borgon-Dyls mit einer Geste zu signalisieren das er noch an einer Antwort interessiert ist.

Rimjin n'Jalkhan folgt gebannt den Vorgängen auf der linken Seite des Kaisers. Sie ist fast überzeugt davon, dass das Verhalten der Gräfin Baleine eher ungewöhnlich ist, wenn nicht sogar ungebührlich, oder vielleicht sogar unverschämt? Nur zu gerne hätte sie gewusst, auf was für Strategien die Gräfin anspielt. Und meint sie Strategien im Sinne der Strategie und Taktik, oder etwa Strategien im Sinne der ehemaligen Provinzen der Purpurnen Bruderschaft??

Ansonsten spannt sie ihren Körper auf Sprungbereitschaft an (möglichst ohne sich das

Weltbote 81– Jahr der Katzen 442 n.P. 19 Frühling 2022 anmerken zu lassen), um im Falle irgendwelcher gefährlichen linken Tricks, die Baleine vorhaben könnte, eingreifen zu können.

Hagen Peristus als Vertreter Gorgonyas erhebt sich, um von der Kaiserin das Wort erteilt zu bekommen.

"Kaiserliche Majestät, ist es nicht an der Zeit, dass wir aus den Kriegsgebieten in Antharlan die Neuigkeiten die es gibt mit dem Kaiserlichen Rat teilen? Zumindest als Reich aus dem ein Teil der unterstützenden Truppen für euren Gemahl, unseren Kaiser, lang möge er regieren, gekommen sind, kann Gorgonya etwas zu einem solchen Bericht beitragen."

Nach einem Seitenblick auf den neben ihr sitzenden und unmerklich nickenden Phaedron Dhuras nickt auch die Kaiserin und erteilt Peristus das Wort für seinen Teil des Berichtes.

"Durch Gorgonya und Anthrizia in Lapathien, also das Königreich und die Grafschaft unseres Herrn, des Kaisers, lang möge er regieren, sind kaiserliche Söldner zur Befreiung von Antalien eingesetzt und ausgesandt worden. Die aus unserem Gorgonya kommenden Karanadoorer, welche über die Burg Telamon unseres geschätzten Phaedron Dhuras auf Antjal zogen, haben sich dort mit den kaiserlichen Söldnern aus Nueve Ralanda vereinigt, welche zuvor erfolgreich und mit wenigen eigenen Verlusten die Burg Mermidon befreit haben, welche manche auch Bretnor nennen.

Schon bei den Verhandlungen von Chnums Freude hatte Kaiser Bofri von Karcanon, lang möge er regieren, den Anwesenden erklärt, dass Antharlan auf diese Burg nicht verzichten und sie nicht dauerhaft anderen überlassen werde. Nach dem Nachbarn Bagunda und Karalo-Floran hat er dies nun auch dem finsteren Freistaat Aerinn bewiesen. Die Eroberung von Antjal gegen die Aeri, ist, wie der KING vermeldet, wohl nur durch eine Flucht der Aeri ermöglicht worden, doch ich bin sicher, dazu könnt ihr, Phaedron Dhuras, mehr sagen."

Auch dieser steht auf, um seinen Bericht vor dem Kaiserlichen Rat zu geben und den des Gorgonen zu ergänzen, was dieser tut.

In der entstandenen Gesprächspause, welche wohl dem Verarbeiten der gerade mitgeteilten Informationen zugeschrieben werden kann, zieht Gräfin Baleine von Chalkis aus ihrer Manteltasche ein Schreiben, welches sie wortlos auf den Tisch legt und glatt streicht, um die Gedanken der Anwesenden nicht zu unterbrechen.

Wer einen Blick auf das Schreiben wirft, sieht dort folgendes: Einladung Maskenball

Dann lehnt sie sich in ihrem Stuhl zurück, Hände über dem Bauch verschränkt, schenkt zunächst Prinz Merok von Silur und dann Netor Hylar ein Lächeln und wartet das weitere Geschehen ab.

Netor Hylar lässt die andauernde Stille die auf die scharfen Worte der Kaiserin folgt über sich ergehen und verzieht dabei keine Miene. Die Stille durchbrechende Wortmeldung des Vertreters vom Religionsministerial Karalo-Florans Nimmt Netor zunächst interessiert, dann begeistert und schlussendlich fast schon erheitert auf. Mit einem Lächeln bedankt er sich abseits der weiteren Erstattung der Kriegsberichte und der sonstigen für diesen Tag geplanten Beratungen bei den Beteiligten an diesem wichtigen Teilerfolg im Kampf gegen

Weltbote 81– Jahr der Katzen 442 n.P. 20 Frühling 2022 die Finsternis, und bietet erneut Unterstützung durch die Truppen des Priesterfürstentum Antam an. Außerdem wendet er sich in einer Sitzungspause an Rimjin n'Jalkhan,um die unterbrochene Unterhaltung zur Geschichte vergangener Imperien fortzuführen bzw. zu einem Ende zu bringen.

"Ich bedaure es sehr das wir unterbrochen wurden, aber vielleicht habt ihr oder mit euch assoziierte Gelehrte Interesse daran die Geschichte des Helionischen Reiches im Rahmen eines Disputs im Hof der Gelehrten aufzuarbeiten. Im Unterschied zu Haengstyr, das auch in Antam zweifelsfrei als Finsterreich gilt, halte ich die Ausrichtung des Helionischen Reiches nämlich weder für flächendeckend noch eindeutig nachgewiesen. Natürlich müssen auch Abhängigkeitsverhältnisse wie Tributzahlungen oder Eroberungen in der Debatte berücksichtigt werden. Grade im Bezug auf Eroberungen hat Borgon-Dyl jedoch meines Wissens nach mehr Gemein mit Haengstyr, als es das Helionische Reich hat."

Ein kaiserlicher Schmetterling für Bethulia

An einem anderen Tag, zum Ende des Wolfsmonds im Jahr der Schmetterlinge, erteilt Kaiserin Kafrya dem Vertreter von Antam, Netor Hylar das Wort.

"Ein turbulentes Jahr der Schmetterlinge neigt sich dem Ende zu, und das Kaiserreich kann mit Stolz und Zuversicht auf das Jahr der Katzen blicken! Der Heiliger Hain der Kaiserstadt Chalkis mit seinen unterschiedlichsten Pflanzen aus allen Reichen blüht auf und ermöglicht es damit allen, die ihre Wurzeln im Kaiserreich sehen, ein Stück Heimat in Chalkis zu finden. Hier hat das von Prinz Merok vorgetragene Bild der silurischen Vielfalt offenbar erste Früchte für das Kaiserreich getragen. Es liegt nun am Kaiserreich, an uns allen, diese Erfahrung im kommenden Jahr an die bedeutenden Wirkungsstätten der Lichtwelt weiterzutragen.

Beispielsweise zum großen Druidenkonzil von Bethulia, wo im Jahr der Katze die Druiden Rat halten, um anschließend mit Magiern und Priestern große Pläne und Vereinbarungen zu beratschlagen. Wer wenn nicht das Kaiserreich Karcanon, sollte dort für sich und die Lichtwelt werben? Und wer wenn nicht Ragall von Silur, sollte dies dort für das Kaiserreich tun? Auch die Ebene der Wagenvölker wird seit langem von Dämonenhorden verheert, und nur dank den stetigen Bemühnungen der Krieger Borgon Dyls und der Priesterschaft des Göttervaters sind langsame Erfolge zu verbuchen. Wo wenn nicht in Bethulia könnte ein Druidenministerial des Kaiserreichs für die Urbarmachung der Großen Ebene der Wagenvölker werben, um die unermüdlichen Bemühungen durch druidisches Wissen zu unterstützen? Wenn das Kaiserreich Karcanon auf dem großen Konzil von Bethulia und darüber hinaus als Sprachrohr der Druiden Myras agieren will, braucht das Kaiserreich Karcanon auch ein Druidenministerial! Wie bereits angedeutet schlage ich dem kaiserlichen Rat vor, und trage ihrer kaiserlichen Majestät Kafrya an, Ragall von Silur als Druidenministerial des Kaiserreichs Karcanon zu berufen, um den Druiden Myras zu signalisieren das sie sich hier heimisch und beachtet fühlen dürfen."

Merok von Silur (Bild auf der Folgeseite) teilt den Vertretern der anderen Bund-derBlumen-Reiche im Kaiserlichen Rat in einer Sitzungspause mit, dass das Reich Silur das Haus eines insolventen Kaufmanns am Zentralplatz des Silurischen Viertels erworben hat

Weltbote 81– Jahr der Katzen 442 n.P. 21 Frühling 2022 und es Vertretern aus Mitgliedsreichen des Bündnisses, welche noch über kein Botschaftsgebäude in Chalkis verfügen als Gästehaus zur Verfügung stellt.

Merok (Bild rechts) notiert über seine Zeit im Kaiserlichen Rat: Ich verfolge mit neutralem Blick, aber innerlich verärgert die Debatte um den Helionischen Seebund. Diese Reden rühren ohne Nutzen Gefühle auf, welche eine allerseits zufriedenstellende Einigung der Konfliktparteien hindern werden. Ganz bestimmt werden sich verschiedene Parteien auf verschiedene historische Grenzen berufen um künftige Grenzen zu rechtfertigen oder abzulehnen. Nur, gegenwärtige Politik wird diese Grenzen ziehen müssen. Sie soll bei der Suche nach einer vernünftigen Regelung nicht zusätzlich durch Eitelkeiten behindert werden.

Damit Verknüpft ist der Rückgriff auf das Helionische Reich. Unterschiedliche Autoren haben im unterschiedlichen Schriften zu unterschiedlichen Zeiten das Helionische Reich als sich tapfer einer Übermacht erwehrend und sich selbst in der Niederlage nicht beugend oder als willfährigen, seine Vorteile suchenden Helfershelfer Haegstirs beschrieben - und für alle Nuancen dazwischen findet man ebenfalls Belege. Auch diese Debatte kann Zorn und Nationalismus aufrühren und beides sind schlechte Ratgeber.

Viele historische Schriften findet man in der Kaiserlichen Bibliothek. Sie auszubauen, sie besser zu schützen und ihre Texte auf geeignete Art der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wie Baleine es fordert, findet meine volle Unterstützung. Doch ein dort vermisstes Schriftstück fehlt nicht wegen mangelnder Wachsamkeit oder fehlender Sorgfalt bei der Zusammenstellung der Bibliothek. Es fehlt dort, weil es dort nicht gefunden werden soll. Der Vertrag von Silur und sein Verbleib ist Politik und nicht Bibliothekswissenschaft.

Nach der Erwähnung der Bibliothek schreitet Baleine auf den Stuhl zur Linken des Thrones zu. Sie überhört mein leises Stöhnen und übersieht meine abwehrende Handbewegung. Chalkis hat seine eigene Regeln und will danach gespielt werden. Was der Kaiser gestattet findet nicht automatisch das Wohlwollen der Kaiserin, die jetzt auf dem Throne sitzt, während ihr Mann an der Front weilt. Der Kaiserin gilt es nach ihren Regeln zu begegnen. So beobachte ich die unausweichliche Konfrontation beider Frauen mit steinerner Mine und folge gequält dem Rückzug Baleines. Doch ihre, wie beiläufig hinterlassene Einladung lässt die Niederlage vergessen. Der Maskenball ist DAS Ereignis zu Jahreswechsel, welches man nicht verpassen darf. Jede und Jeder wird dort sein.

Endlich bringt Netor Hylar in blumiger Sprache die Bitte um Ernennung eines Druidenministerials vor. Dieses Amt auszufüllen ist Wunsch meines Vaters Ragall. Sobald mir das Wort erteilt wird danke ich ihm im Namen meines Vaters für das Einbringen des Vorschlages und bestätige den dringenden Wunsch meines Vaters. Anschließend bringe ich selber einen Antrag ein:

„Ich, Merok von Silur, bitte für das Reich Silur im Wolfsmond 441 n.P. um die Schaffung des Amtes des Marineministerials im Kaiserreich Karcanon.

Ein Marineministerial als oberster Führer der Flotten des Kaiserreiches wird die Rüstung und die Ausrüstung der Schiffe des Kaiserreiches Karcanon und die Ausbildung der Besatzungen koordinieren. Er würde die Verbindungen zwischen den Territorien des Kaiserreiches, von Silur im Machairas bis Taron don Umn im Ophis sicherstellen. Die Schlagkraft der Kaiserlichen Heere würde er durch rasche Transporte und damit größerer Beweglichkeit erhöhen.

Weltbote 81– Jahr der Katzen 442 n.P. 22 Frühling 2022

Weiterhin bitte ich um die Ernennung von Syriam Eichenlaub für dieses Amt. Sie verfügt mit mehr als 150 Jahren über ein gerütteltes Maß Lebenserfahrung. Sie hat den Beruf der Seefrau vom Kiel auf gelernt, hat als Kapitänin verschiedener Schiffe, darunter der Gadarani, des Flaggschiffs von König Katuum von Taron don Umn Erfahrung in der Schiffsführung, hat als Admiralin der jetzt im Grünen Meer weilenden Flotte von Taron don Umm Erfahrung als Kommandeurin großer Flotten und ist vor allem als langjährig ausgebildete Priesterin des Chnum in den Künsten der Rede und der Menschenführung erfahren.“

Schließlich danke ich den Anwesenden für ihre Aufmerksamkeit und bitte um Unterstützung meines Antrags.

Rimjin n'Jalkhan ist etwas mehr als verschnupft über die Bemerkung Netor Hylars, Borgon-Dyl hätte mehr mit Haengstyr gemeinsam, als das Helionische Reich. Es war schließlich Borgon Dyl, das jahrhundertelang unter dem Joch der Haengstyr gelitten hat, bis es unter Lyralenda III. befreit werden konnte. Dass nach der Befreiung alle Anstrengungen unternommen wurden, das ehemalige Reichsgebiet wiederherzustellen, kann ja wohl kaum als Bosheit ausgelegt werden.

Doch diese Gedanken behält Rimjin vorerst für sich, um eine Eskalation der Diskussion mit Netor zu einem handfesten Streit zu vermeiden. Sie nimmt daher dankend die Einladung zu einem Disput am Hof der Gelehrten an, bei dem sie hofft, alle Unklarheiten ausräumen zu können, ohne dies nur mit Netor allein ausdiskutieren zu müssen. Dem Prinzen Merok dankt Rimjin für das Angebot, das von Silur erworbene Haus in Chalkis als Gästehaus nutzen zu dürfen.

Zum Vorschlag des Prinzen, ein Marineministerial zu ernennen, äußert sich Rimjin ebenfalls zustimmend. Sie schlägt außerdem vor, dass der Kaiserliche Marineministerial nicht nur die Flotten des Kaiserreiches und seiner Gliedreiche, sondern auch die von Borgon-Dyl im Grünen Meer eingetroffene Flotte koordinieren sollte, um diese möglichst effizient einsetzen zu können. Eine entsprechende Weisung des Militärstrategischen und Außenpolitischen Beraters der DEYE, Mardon n'Ylon, die Flotte Borgon-Dyls im Grünen Meer der Befehlsgewalt des Kaiserlichen Rates zu unterstellen, liege bereits seit mehreren Jahren vor, betont Rimjin.

Da es im Kaiserreich Karcanon mit Casan de Valece bereits einen Generalkapitän des Grünen Meeres, einen obersten Leiter aller Flotten gibt, den erfahrensten Admiral Antharlans, fand dieser Vorschlag in der folgenden Diskussion keine kaiserliche Zustimmung.

Es wurde über diese und andere Themen noch manches diskutiert was nicht weiter beschrieben werden soll - auch wurden keine Entscheidungen von Tragweite getroffen.

Damit endete der Bericht über den Kaiserlichen Rat und die Kaiserstadt Chalkis für das Jahr der Schmetterlinge 441 n.P.

Weltbote 81– Jahr der Katzen 442 n.P. 23 Frühling 2022

Der Kaiserliche Rat zum Jahr der Katzen 442 n.P.

Die Schwarze Katze

Es dauert einige Tage im neuen Jahr der Katzen bevor auch die letzten Gäste des Maskenballs der Gräfin Baleine von der Stadt Iridistra zurückgekommen sind. Dann aber nehmen auch diese ihre Positionen wieder ein.

Es ist, wie es scheint, eine Schwarze Katze, die über ihren Weg gelaufen ist, und schwarze Nachrichten sind es, die sie im Kaiserlichen Rat erwarten und die Phaedron Dhuras (Bild rechts) als Sitzungsleiter ihnen übermittelt:

Zwar ist es gelungen, die Schwarze Stadt Caldun, die wichtigste Festung und Hauptstadt Antaliens im Ophis des Grünen Meeres, aus den Händen der Finsternis zu entreissen, doch die Verluste waren riesig: Zehntausende mussten ihr Leben lassen, nicht nur aus den Reihen der Aeri sondern auch bei den Angreifern. Und die Bewohner Calduns, die sich mit der Herrschaft über viele Jahre arrangiert hatten, waren nicht die selben die einst schon einmal Anian und Bofri als Befreier gefeiert hatten. Es bleibt eine schwarze Stadt, wie es scheint, auch wenn die militärische Kontrolle jetzt wieder bei Antharlan und dem Kaiserreich liegt.

Damit endete der Bericht über den Kaiserlichen Rat und die Kaiserstadt Chalkis . (Fortsetzung folgt)

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