#wirtwit t
Antonia Menge (18) aus Gifhorn gehört zu den aktivsten Twitterern unter den VfL-Fans. Für die AZ/WAZ hat sie nicht nur aufgeschrieben, warum sie so gern twittert, sondern auch andere Twitterer gefragt – Leute, die täglich mehrmals in maximal 140 Zeichen formulieren, was sie gerade über den Wolfsburger Fußball-Bundesligisten denken. Ich war 15 und wollte wissen, was Justin Bieber und Taylor Swift den ganzen Tag so machen. An Fußball verschwendete ich keinen Gedanken, als ich mir vor drei Jahren einen Twitter-Account zulegte. Dass aber gerade Fußball ein großes Ding bei Twitter ist, merkte ich dann bei der WM 2014. Twitter ist lustiger als die News-Apps und subjektiver als jeder Liveticker. Also habe ich auch angefangen, Kurznachrichten mit maximal 140 Zeichen zu schreiben. Vorwiegend lustige – oder zumindest welche, die ich selbst ganz lustig fand. Mein Thema: natürlich meistens der VfL. Jetzt habe ich 1900 Follo-
wer. 1900 Menschen, die regelmäßig lesen wollen, was mir so eingefallen ist. Die meisten davon sind wie ich Fußball-Fans, aber längst nicht alle sind Fans vom VfL. Es sind sogar auffällig viele Anhänger von BVB, Schalke, Bayern und Co. dabei. Mein Verdacht: Einem WolfsburgFan zu folgen, scheint reizvoll, weil es ja eigentlich gar keine Wolfsburg-Fans gibt... Ich bin jetzt 18, habe gerade erst Abi gemacht und bin ein Mädchen. Das ist eine Konstellation, in der man nicht immer ernst genommen
wird. Schon gar nicht, wenn man was zum Thema Fußball zu sagen hat. Bei Twitter allerdings fühle ich mich respektierter als in manchen Real-Life-Situationen. Und Twitter ist eine Wundertüte, ein Ort der Möglichkeiten. Weil ich bei Twitter aktiv bin, hat mich VAVEL (eine englische Sport-News-Seite) gebeten, mal was über den VfL zu schreiben. Auch der Kontakt zur WAZ kam über Twitter zustande, ich habe in der Sportredaktion ein Praktikum absolviert und schreibe dort mittlerweile gegentlich Texte als freie Mitarbeiterin. Dazu kommen noch Gastbeiträge für Blogs und Podcasts.
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