Straßenausbaubeitragssatzung
Sportstadt Hof
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SPD stellt Weichen für die Zukunft
Klaus Adelt kämpft für Entlastung der Bürger
Teuerstes Stadtbusticket Oberfrankens Jusos Hof kritisieren
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Hofer Zeitung sozial
demokratisch
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DIE NEUE AUSG ABE!
Dezember 2015 | 5. Ausgabe
„Hans, hast du wieder die gute Wurst dabei?“ Helmut Schmidt war nicht nur überzeugter Raucher, auch dem Hofer Bier und der Hofer Wurst war der Bundeskanzler nicht abgeneigt. Der ehemalige Bundestagsabgeordnete Hans Büchler (links) erinnert sich im Interview an seine gemeinsame Zeit mit Helmut Schmidt. Lesen Sie mehr dazu auf Seite 3.
Ankommen – Zusammenkommen – Klarkommen?
Warum Ehrenamt gegen Ängste hilft Rund 700 Flüchtlinge leben momentan in Hof. Sind Sie ihnen schon begegnet? von Eva Döhla
W
as bekommen Sie mit von den Menschen, die in den beiden Innenstadt-Turnhallen (Notunterkünfte für neu Ankommende) und den Gemeinschaftsunterkünften untergebracht sind? Etwa der Hälfte der Deutschen macht das Thema Angst. Angst, weil es rechtsextremen Gruppen und Parteien Auftrieb geben könnte; Angst, weil die Flüchtlinge unseren Staat viel Geld kosten, das andernorts fehlen könnte; Angst, weil günstiger Wohnraum in den Großstädten noch knapper werden könnte. Doch in ihrem Alltag haben die meisten gar keine Berührung mit den Flüchtlingen. Oft tun diejenigen sich am leichtesten mit den Fremden, die mit ihnen direkt zu tun haben, die sie als Menschen kennenlernen. Als
Eva Döhla
Ortsvereinsvorsitzende SPD Hof-Mitte, Stadträtin
Menschen mit eigenem Schicksal, mit Hoffnungen und Ängsten, mit Träumen und Traumata.
„Es ist wichtig, dass wir persönliche Erfahrungen miteinander machen können. Das hilft gegen die Angst, weil die guten Erfahrungen deutlich überwiegen.“ Wenn man selbst verunsichert ist durch die vielen fremden Menschen bei uns, lohnt es sich einmal zu überlegen: Sind es meine eigenen Erfahrungen und Erlebnisse mit diesen Menschen, die mir Grund zur Angst geben? Oder stecken hinter meiner Sorge eigentlich nur Vermutungen und Gedanken, die ich mir mache? Deswegen ist es wichtig, dass wir möglichst viele persönliche Erfahrungen miteinander machen können. Das hilft gegen die Angst, weil die guten Erfahrungen deutlich überwiegen. Für diese Kontakte ist das ehrenamtliche Engagement in der Flüchtlingshilfe eine wichtige Drehscheibe. Es unterstützt die neu Ankommenden, sich zurechtzufinden und es bringt Menschen zusammen. Denn es kommt zum einen darauf an, etwas für die Flüchtlinge zu tun und zum anderen auch, etwas mit ihnen zu tun. Integration geht
nur miteinander. Deshalb sind die ehrenamtlichen Initiativen so wertvoll. In Hof bietet zum Beispiel die „Asylothek“ Unterricht für Flüchtlinge an, in dem es nicht nur um die deutsche Sprache, sondern auch um das Leben bei uns geht. Die Initiative „Willkommen Mensch“ steht den neu Ankommenden mit Rat und Tat beiseite, informiert, versorgt und begleitet sie in der ersten Zeit. Neben den noch jungen Initiativen gibt es Ehrenamtliche, die seit vielen Jahren Asylbewerber in der Gemeinschaftsunterkunft am Schollenteich
betreuen. Es ist nämlich kein neues Thema in unserer Stadt, es hat nur neue Dimensionen angenommen. Dank der Mithilfe der Ehrenamtlichen und der Professionalität der Hauptamtlichen läuft alles relativ unaufgeregt. Warum „relativ“? Nun, natürlich gibt es auch einzelne unerfreuliche Zwischenfälle. Wir sollten immer wieder bedenken: Zu uns kommen Menschen – und damit alles, was die Menschheit zu bieten hat an Charakteren. So wie es Deutsche gibt, die sich nicht an Gesetze, Moral und
Anstand halten, gibt es das auch unter den Flüchtlingen. Ich denke, da ist kein Volk besser oder schlechter als das andere. Man kann in seinen Mitmenschen alles finden, was man sucht. Darum möchte ich Sie ermutigen: Gehen Sie auf Flüchtlinge zu, wenn sich die Möglichkeit bietet. Bilden Sie sich ein eigenes Urteil, anstatt auf Vorurteile zu hören. Informieren Sie sich über die Herkunftsländer. So tragen Sie selbst bei zu einer menschenfreundlichen Umgebung, in der wir alle gut leben können.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Freunde der Sozialdemokratie, die Politik stand in diesem Jahr vor vielfältigen Herausforderungen und Problemen. Die Krisen der Welt haben uns alle in Atem gehalten und wir haben gemerkt, dass sie uns auch ganz persönlich vor Ort betreffen. Viele Menschen haben bei uns Zuflucht vor Krieg und Gewalt gesucht und auch gefunden. Unzählige Ehrenamtliche haben sich in unserer Stadt selbstlos dafür eingesetzt, dass diese Menschen – die in höchster Not zu uns gekommen sind – hier leichter eine neue Heimat finden können. Für so viel selbstlosen Einsatz gilt es einmal mehr ganz herzlich Danke zu sagen!
Unser Land, unsere Gesellschaft lebt von Menschen, die aus Überzeugungen handeln. Ein solcher Mensch war der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt. Um ihn trauert nicht nur die deutsche Sozialdemokratie. Sein Tod ist ein schmerzhafter Verlust. Wir verneigen uns vor seiner Lebensleistung. Er lebte für die Politik und die Aufklärung der Bürgerinnen und Bürger. Er hat sich um unser Land und seine Partei verdient gemacht. Wir werden seine Urteilskraft, seine Weitsicht und seinen Rat vermissen. Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ein ereignisreiches Jahr neigt
sich nun dem Ende zu. Ich wünsche Ihnen allen ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins Neue Jahr!
Jörg Mielentz
Vorsitzender Hofer SPD, Stadtrat