Salzburger Wochenspiegel Winter-Ausgabe

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66. Jahrgang | Nr. 332

Salzburgs 1. Veranstaltungskalender und Kulturführer

MOZARTWOCHE 2020 . JÄNNER - 02. FEBRUAR 2020

ANGELA BROWER DIE AMERIKANISCHE MEZZOSOPRANISTIN GASTIERT BEI DER MOZARTWOCHE 2020 IN SALZBURG

T R& LTU MENT U K AIN R ERT R FÜ T N E ANE TAG

PL DEN JE

DEZEMBER 2019 · JÄNNER · FEBRUAR 2020 KONZERT · THEATER · JAZZ · MUSEEN GALERIEN · OPER · LESUNGEN · KABARETT GESCHICHTE · MENSCHEN · AUSFLÜGE © Birgit Hart


DAS WINTERLICHE SALZBURG HAT EINEN GANZ BESONDEREN ZAUBER


Š Patricia Thurner


EDITORIAL DIE ZEIT EIN WENIG AUSBREMSEN Im Advent ist von der „stillen Zeit“ die Rede, viele Menschen wünschen sich Ruhe und Besinnung. Doch in Wirklichkeit hat man manchmal den Eindruck, der Trubel ist in den Wochen vor Weihnachten besonders groß. Oft hilft es schon, bei Einbruch der frühen Dunkelheit ein paar Kerzen anzuzünden, sich mit einem heißen Getränk und einer Wolldecke zurückzuziehen und mit einem schönen Buch oder ansprechender Musik den Tag ausklingen zu lassen. Deshalb stellen wir in dieser Ausgabe auch ausgesuchte Bücher und CD‘s vor, die Ihnen den Winter ein bisschen versüßen können. Eine andere Alternative sich vom Alltag auszuklinken, ist das Eintauchen in den Kulturgenuss. Und dafür ist Salzburg auch im Winter ein Hotspot. Die Mozartwoche präsentiert Jahr für Jahr Veranstaltungen auf allerhöchstem Niveau. Der Höhepunkt wird ein großes Bühnenprojekt in einer außergewöhnlichen Konstellation: Der großartige Künstler Robert Wilson inszeniert eines der vier Händel-Oratorien, die Mozart überarbeitet hat – „Der Messias“. Die Premiere ist am 23. Jänner 2020 im Haus für Mozart unter der musikalischen Leitung von Marc Minkowski und den „Les Musiciens du Louvre. Im Salzkammergut und seinen Tälern zwischen mächtigen Berggipfeln, rund um seine glasklaren Seen und entlang idyllischer Flussläufe scheint es fast so, als ob die Uhr ein wenig langsamer tickt. Denn hier zählen nicht Geschwindigkeit und Hektik, sondern Lebensqualität, Natur und Genuss. In seinem Zentrum liegt Bad Ischl, eine Stadt, die als ehemalige Sommerresidenz des Kaisers auf eine lange Geschichte zurückblickt und sie in vielen Bereichen stolz zur Schau trägt. Bad Ischl wird 2024 den Titel “Kulturhauptstadt Europas“ tragen. Nur wenige Kilometer von der Kaiserstadt entfernt liegt die Welterberegion Dachstein Salzkammergut. Die markanteste Erscheinung ist der Dachstein Krippenstein, der mit seinen 2.100 m über das Tal wacht und ein Paradies für Outdoor-Aktivitäten ist. Der Welterbeort Hallstatt zeigt sich besonders in den Wintermonaten von seiner romantischen Seite, und ich kann Ihnen einen Besuch in dieser Jahreszeit sehr ans Herz legen. Und dass auch Salzburgs Kulturleben keinen Winterschlaf hält, können Sie in unserem täglichen Kulturplaner nachlesen. Viel Vergnügen mit der Winter-Ausgabe des Salzburger Wochenspiegels! Patricia Thurner

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DA S B A L L E T T D E S BO L SH OI L I V E IN AUSGEWÄH LT E N KINOS DON QUICHOT TE

2. DEZEMBER 2018 16:00 UHR

DER NUSSKNACKER 23. DEZEMBER 2018 16:00 UHR

L A BAYADÈRE

20. JANUAR 2019 16:00 UHR

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LIVE AUS DER MET NEW YORK Die Saison 2019/2020 mit Stars wie Anna Netrebko, Joyce DiDonato, Bryn Terfel, Anthony Roth Costanzo uvm. Alle Termine und Informationen zum Kartenkauf unter www.cineplexx.at/opera


INHALT

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Mozartwoche 2020 Salzburgs Hotspot im Winter

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Salzburger Altstadt Winterzauber liegt in der Luft

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Bad Ischl Kulturelles Zentrum im Salzkammergut

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Gmunden Alles andere als ein verschlafenes Dorf hinter den Bergen

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Welterberegion Dachstein Salzkammergut Jede Menge SchneespaĂ&#x; – aber auch die Romantik kommt nicht zu kurz

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Veranstaltungen

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Impressum


Die neue Gesamtedition Zu Beethovens 250. Geburtstag veröffentlicht die Deutsche Grammophon die vollständigste Werkausgabe aller Zeiten. Diese offizielle Gesamtedition der BTHVN2020 Feierlichkeiten bietet über 175 Stunden Musik, darunter Neuaufnahmen und Weltersteinspielungen, von 250 legendären Interpreten.

118 CDs, 3 Blu-ray Audio Discs und 2 DVDs und als Download / Stream

JAN LISIECKI ACADEMY OF ST MARTIN IN THE FIELDS COMPLETE PIANO CONCERTOS

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© Wolfgang Lienbacher Rolando Villazón

Rolando Villazóns Reise durch die Welt von Wolfgang Amadeus Mozart geht in die nächste Runde.

MOZARTWOCHE 2020

23. Jänner – 2. Februar 2020 Das bedeutendste Mozartfestival der Welt eröffnet das Musikjahr 2020: Rolando Villazóns Reise durch Mozarts Kosmos geht weiter – im Zentrum stehen Mozarts besondere Freundschaften und seine Werke für Bläser 6

Rolando Villazóns zweite Mozartwoche rückt die Werke Wolfgang Amadé Mozarts in den Vordergrund, die er eigens für Blech- und Holzbläser komponiert hat. „Für meine Mozartwochen gilt das Motto ‚Mozart pur‘, verbunden


mit jeweils einem speziellen musikalischen Schwerpunkt, den wir jedes Jahr neu setzen. Es geht darum, das unglaublich reichhaltige Œuvre Mozarts in all seiner Vielfalt zu erkunden und zu präsentieren. 2020 stehen die Blasinstrumente im Mittelpunkt“, erläutert Intendant Rolando Villazón und fügt hinzu: „Dieses Jahr nähern wir uns auch den besonderen Freundschaften Mozarts an, die diese Meisterwerke hervorgebracht haben. Wir sind auf einer gemeinsamen Reise und tauchen ein in Mozarts Welt. Dabei kann man wundervolle Schätze entdecken – das weiß ich aus persönlicher Erfahrung.“ Die Mozartwoche 2020 bietet rund 60 Veranstaltungen, darunter drei

szenische Bühnenprojekte, eine konzertante Opernaufführung, Orchesterkonzerte, Kammermusik, Tanz und vieles mehr. „Messias“ inszeniert von Robert Wilson als zentrales szenisches Projekt Das große Bühnenprojekt der Mozartwoche 2020 bringt eine phänomenale Konstellation ins Haus für Mozart: Der gefeierte Regisseur, Theaterautor, Maler, Bühnenbildner und Videokünstler Robert Wilson inszeniert Der Messias KV 572, eine Bearbeitung Mozarts von Händels Oratorium. Marc Minkowski, ein enger Freund der Mozartwoche und ehemaliger künstlerischer Leiter, kehrt zurück, um das Oratorium mit

© Georges Gobet Marc Minkowski

Marc Minkowski, künstlerischer Leiter des "Les Musiciens du Louvre". 7


© Chris Christodoulou Andrew Manze

Andrew Manze wird international als einer der anregendsten und inspirierendsten Dirigenten seiner Generation gefeiert.

seinen Musiciens du Louvre und einer handverlesenen Sängerbesetzung aufzuführen. Neben dem Messias bietet die Mozartwoche 2020 zwei weitere Bühnenprojekte: Pùnkitititi!, ein Werk, das der Künstler Doug Fitch speziell für das Salzburger Marionettentheater konzipiert und geschaffen hat, und Mozart

Moves! – Sieben Dramolette, eine Kreation, die Intendant Rolando Villazón im Landes­ theater mit sieben Originalwerken der SchriftstellerIn­ nen Martha Batiz, John von Düffel, Tom Holloway, Shlomo Moskovitz, Guadalupe Nettel, Éric-Emmanuel Schmitt und Jorge Volpi in Szene setzen wird. Sie sind

© Shirley Suarez Padilla Regula Mühlemann

Die junge schweizer Sopranistin Regula Mühlemann singt die "Susanna" in der konzertanten Aufführung von "Le nozze di Figaro". 8


von Divertimenti inspiriert, die Mozart ausschließlich für Blasinstrumente komponierte. Herausragende MozartDirigentInnen zu Gast in Salzburg Eine hochkarätige Riege von DirigentInnen wird 2020 am Pult stehen: Kristiina Poska kehrt zurück, um das Eröff­ nungskonzert mit dem Mozarteumorchester Salzburg und einer Auswahl junger SolistInnen in einem Programm zu dirigieren, das die musikalischen Themen der Jahre 2019 und 2020 verbindet. Andrew Manze leitet das Chamber Orchestra of Europe, Christina Pluhar gibt ihr Salzburger Debüt mit ihrem Ensemble L’Arpeggiata und interpretiert ein weiteres von Mozart überarbeitetes Händel-Oratorium, Andrea Marcon und La Cetra spielen die c-Moll-Messe, Riccardo Minasi leitet ein Akademiekonzert und Lahav Shani dirigiert die Wiener Philharmoniker und spielt das Kla-

© Marco Borggreve Lahav Shani

Der israelische Dirigent und Pianist Lahav Shani gastiert mit den Wiener Philharmonikern im Großen Festspielhaus.

viersolo in einem Programm, das auch zwei der jungen Solisten des Orchesters in Mozarts Konzert für Flöte und Harfe vorstellt. Daniel Harding dirigiert das Mahler Chamber Orchestra in einer Abschlussgala, die den musikalischen Schwerpunkt der Mozartwoche 2020 feiert und zugleich das Thema des Jahres 2021 ankündigt.

© FelixBroede Armida Quartett

Die Streicher des Armida Quartetts bringen die Luft zum Vibrieren, wenn sie die Bögen über die Saiten ihrer Instrumente fliegen lassen. 9


© Molina Vusuals Mahler Chamber Orchestra

Die Stammbesetzung des Chamber Orchestra Europe umfasst rund 60 Mitglieder. Sie vereint Solisten und Stimmführer internationaler Klangkörper, renommierte Kammermusiker und Musikprofessoren.

Erlesene Kammermusik Die Kammermusik wird bei der Mozartwoche seit Anbeginn mit höchstem Anspruch liebevoll gepflegt: So werden 2020 unter anderem Les Vents Français, das Kodály String Quartet und Éric Le Sage, SolistInnen des Chamber Orchestra of Europe, das Armida Quartett und Mathilde Calderini, SolistInnen der Akademie für Alte Musik, Mojca Erdmann, das

Takács- sowie das Ebonit Saxophone Quartet und Kristian Bezuidenhout auf der Bühne stehen. „Mozart lebt!“ Neue Formate werden weiterentwickelt Das beliebte Format Briefe und Musik, das 2019 Premiere feiert, wird fortgesetzt. In 2020 liest der Schauspieler Florian Teichtmeister aus Briefen, die Mozart

© The Artists Les Sourds Doues

Die vier französischen Künstler erforschen ihre Lieblingsmusikwelten – Klassik, Jazz, Tango, Filmmusik – allesamt rund um Mozart. 10


an seine Freunde geschrieben hat, während Paul Montag und Hugues Borsarello den freundschaftlichen Briefverkehr mit Sonaten auf Mozarts Originalinstrumenten begleiten. Wie schon 2019 wird die Mozartwoche auch 2020 auf verschiedenen Bühnen Salzburgs präsent sein, darunter mit zwei neuen und originellen Programmen: Mozart in the Wind, entwickelt und aufgeführt von Florian Willeitner und dem Pool of Invention Ensemble in der SZENE Salzburg, sowie Les Sourds-Doués aus Frankreich, die mit einer spritzigen Blech- und Holz-

bläsershow im OVAL – Die Bühne im EUROPARK zu Gast sind. Als Aufführungsort neu dazu kommt 2020 das DomQuartier, in dem gleich zwei Veranstaltungen stattfinden: ein Vortrag des Publizisten Gerardo Kleinburg mit musikalischer Begleitung sowie ein Künstlergespräch zwischen Rolando Villazón und Florian Teichtmeister. Eine Vielzahl von Zusatzaktivitäten ergänzen das Programm der Mozartwoche 2020: Intendant Rolando Villazón wird mit einer Gruppe Mariachis dem großen Komponisten zu seinem Geburtstag ein Ständchen bringen, außerdem wird in die ARGEkultur zu einer Lotería Mozartiana geladen, einem Mozartschen Spiel nach Art der mexikanischen Lotería, durchsetzt mit Sätzen aus Mozarts „Ein musikalischer Spaß“. Meisterkoch Alfons Schuhbeck kredenzt wieder ein opulentes Festmahl aus der Zeit Mozarts, diesmal in Zusammenarbeit mit dem Stiftskulinarium St. Peter. Hinzu kommen noch Filmvorführungen sowie Gespräche mit Künstlern und Mozart-Experten.

K A RT E N & I N FO R M AT I O N E N Kartenbüro der Stiftung Mozarteum Theatergasse 2, 5020 Salzburg Tel: +43 662 87 31 54 www.mozarteum.at

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ANGELA BROWER ANGELA BROWER

Die amerikanische Mezzosopranistin Angela Brower studierte an der Arizona State University und der Indiana University. Während des Studiums erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen und Preise. 2008 war sie Teilnehmerin des Young American Artists Program der Glimmerglass Opera. Von 2008 bis 2010 gehörte sie dem Jungen Ensemble der Bayerischen Staatsoper in München an, wo sie mit ihrer Interpretation der Dorabella (Così fan tutte) besondere Aufmerksamkeit erregte. Von Herbst 2010 bis Sommer 2016 war sie Ensemblemitglied dieses Hauses. In der Spielzeit 2015/16 debütierte Angela Brower als Rosina (Il barbiere di Siviglia) an der Wiener Staatsoper und gab in München ihr gefeiertes Rollendebüt als Charlotte (Werther) an der Seite von Rolando Villazón. An der Bayerischen Staatsoper war sie u.a. auch als Hänsel (Hänsel und Gretel) und Adalgisa (Norma) zu erleben. Auf dem Konzertpodium sang sie – wieder an der Seite von Rolando Villazón – die Tamiri (Il re pastore) in Wien, Barcelona, Paris und Luzern und war als Dorabella mit dem 12

Orchestra dell’Accademia di Santa Cecilia unter Semyon Bychkov in Rom zu hören. An der Bayerischen Staatsoper stand Angela Brower in früheren Spielzeiten u.a. als Nicklausse (Les Contes d’Hoffmann), Cherubino (Le nozze di Figaro), Annio und Sesto (La clemenza di Tito) und Komponist (Ariadne auf Naxos) auf der Bühne. 2013 debütierte sie als Nicklausse an der San Francisco Opera, wohin sie in der Spielzeit 2014/00 als Cherubino zurückkehrte. Außerdem gastierte sie als Siébel in einer Neuproduktion von Faust an der Seite von Anna Netrebko im Festspielhaus BadenBaden sowie als Octavian (Der Rosenkavalier) in Klagenfurt. Auf dem Konzertpodium sang Angela Brower u.a. Bergs Sieben frühe Lieder mit dem Tiroler Symphonieorchester Innsbruck und Chaussons Poème de l’amour et de la mer sowie Ravels Shéhérazade mit dem NDR Sinfonieorchester unter Yan Pascal Tortelier. Für Deutsche Grammophon spielte Angela Brower unter Yannick Nézet-Séguin die Partien der Dorabella und des Cherubino ein.


Termin: Mozartwoche 24.01. und 26.01. 2020 Felsenreitschule „Le nozze di Figaro“ Oper Konzertant © Birgit Hart

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COCA Der bolivianische Bassist José Coca Loza (*1989, Cochabamba) studierte zunächst Klavier und Gesang, u.a. bei Professor Charles Roe, an der University of Arizona, USA. 2000 schloss er seinen Bachelor bei Marcel Boone an der Hochschule für Musik in Basel ab. Meisterkurse absolvierte Coca Loza bei Silvana Bazzoni Bartoli im Rahmen des Menuhin Festivals. Coca Loza gab sein Operndebüt in der Schweiz 2013 als Sparafucile in «Rigoletto» in Haldenstein und in der Tonhalle Zürich. 2000 trat er als Paysan in «La Dame blanche» in Zürich und beim Abschlusskonzert der Menuhin Festival Orchesterakademie in Gstaad auf und sang in der Weihnachtsgala der Tiroler Festspiele Erl unter Gustav Kuhn. Seit 2016 ist er Mitglied des Opernstudios OperAvenir am Theater Basel und war dort unter anderem als Räuber in «Der Teufel mit

S

LOZA

den drei goldenen Haaren», als Capulet/Benvolio in Blachers «Romeo und Julia» und als Basssolist in «Melancholia» unter Andrea Marcon zu erleben. Zuletzt gestaltete er die Rollen Gallwurm/Fallen in «Die Genesung der Grille», das Bass-Solo in «Robin Hood» sowie Melisso in «Alcina» mit dem La Cetra Barockorchester. 2017 trat er beim ersten «Stars and Rising Stars»-Festival in München mit Cecilia Bartoli auf und debütierte als Osmin in «Die Entführung aus dem Serail» an der Schlossoper Haldenstein. 2018 debütierte er auf den Salzburger Festspielen in der Rolle des Haly in Rossinis «L’italiana in Algeri» in einer Neuinszenierung mit Cecilia Bartoli. In der Rolle des Alidoro in Rossinis «La cenerentola» war er, erneut an der Seite von Cecilia Bartoli, auf dem Lucerne Festival 2018 zu sehen.

Termin: Mozartwoche 23.01, 26.01 und 31.01.2020 Haus für Mozart „Messias“ 14

© Ursula Sprecher

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WIEBKE LEHMKUHL Auf den internationalen Konzertpodien ist Wiebke Lehmkuhl eine begehrte Solistin und regelmäßig bei den großen Orchestern zu Gast, so beim Tonhalle-Orchester in Zürich, im Gewandhaus zu Leipzig, bei den Bamberger Symphonikern, bei den Berliner Philharmonikern, beim Orchestre de Paris sowie in Bilbao, Tokio, Shanghai und beim Swedish Symphony Orchestra. Sie war außerdem bei dem Eröffnungskonzert der Elbphilharmonie mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester und Thomas Hengelbrock zu erleben. Auch bei den wichtigsten Festivals ist sie gefragt, darunter das Schleswig-Holstein Musik Festival, das Lucerne Festival und La Folle Journée in Nantes. Im Opernbereich ist Wiebke Lehmkuhl regelmäßiger Gast bei den Bayreuther Festspielen, in der letzten Saison gab sie zudem ihr Debüt an der DNO in Amsterdam in einer Neuproduktion von Händels Jephta. Die junge Altistin arbeitet re­ gelmäßig mit Dirigenten wie Philippe Jordan, Daniele Gatti, Marc Minkowski, HansChristoph Rademann, Ottavio Dantone, Franz-Welser Möst, Riccardo Chailly, Laurence Equilbey, Kent Nagano, Christian Thielemann und Daniel Harding. Außerdem hatte sie die Gelegenheit unter Nikolaus Harnoncourt und Frans Brüggen aufzutreten. In dieser Saison singt Wiebke 16

Lehmkuhl bei den Eröffnungskonzerten des Tonhalle-Orchesters Zürich in der Maag Music Hall in Beethovens 9. Symphonie. In der selben Partie debütiert sie im Frühjahr

© Sound & Picturedesign

2018 beim Cleveland Orches­ tra im Wiener Musikverein unter Franz Welser-Möst. Mit Mozarts Requiem kehrt sie zurück in die Elbphilharmonie zum NDR Sinfonieorchester und Thomas Hengelbrock. Mit gleich zwei großen Konzertprogrammen ist sie zu Gast bei den Berliner Philharmonikern:


Zunächst singt sie unter Yannick Nézet-Séguin, kurz darauf unter Ton Koopmann in Bachs h-Moll-Messe. Ein Schwerpunkt der Saison liegt insgesamt auf den Werken von Bach: Im Weihnachtsoratorium ist sie im Koncerthuset Kopenhagen, in der Philhar-

TERMIN: Mozartwoche 23.01, 26.01 & 31.01.2020 Haus für Mozart „Messias“ monie München und im Wiener Konzerthaus zu erleben. Anfang 2018 folgt die Matthäuspassion in Madrid mit David Afkham, im Juni Bachkantaten mit der Bachakademie in Leipzig. Mit dem Freiburger Barockorchester und Pablo Heras-Casado ist sie schließlich mit Mendelssohns Elias

zu Gast in Freiburg, Paris und Madrid. Im Sommer 2018 beschließt sie die Saison wiederum bei den Bayreuther Festspielen mit Wagners Parsifal und den Meistersingern. CD-Erscheinungen dokumentieren das künstlerische Schaffen der Altistin, so z. B. J.S. Bachs Weihnachtsoratorium mit dem Gewandhausorchester zu Leipzig unter Riccardo Chailly bei Decca oder C.P.E. Bachs Magnificat mit dem RIAS Kammerchor und der Akademie für Alte Musik Berlin unter Hans-Christoph Rademann bei Harmonia Mundi. Die aus Oldenburg stammende Altistin erhielt ihre Gesangsausbildung bei Ulla Groenewold und bei Hanna Schwarz an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg und schloss ihr Studium mit Auszeichnung ab. Nach Gastengagements am Opernhaus Kiel und an den Staatsopern Hamburg und Hannover trat Wiebke Lehmkuhl noch während ihres Studiums ihr erstes Festengagement am Opernhaus Zürich an. 2012 debütierte sie bei den Salzburger Festspielen unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt. Weitere Engagements führten sie mit dem Ring des Nibelungen (Regie: Günter Krämer, Musikalische Leitung: Philippe Jordan) an die Opéra de Bastille in Paris und an die Bayerische Staatsoper München, wo sie in der Götterdämmerung unter Kent Nagano sang. 17


Termin: Mozartwoche 23.01, 26.01 & 31.01.2020 Haus für Mozart „Messias“ 18

© Allan Richard Tobis


ELENA TSALLAGOVA Elena Tsallagova, geboren in Wladikawkas / Russland,studierte u. a. am Konservatorium in St. Petersburg, später dann bei Ileana Cotrubas. Im Oktober 2006 wurde sie Mitglied im Young Artists Programme der Opéra National de Paris, wo sie Partien wie Despina / COSÌ FAN TUTTE oder die Titelrolle in DAS SCHLAUE FÜCHSLEIN übernahm. Letztere Produktion wurde 2008 im französischen Fernsehen ausgestrahlt und liegt inzwischen als DVD vor, ausgezeichnet als „Beste DVD“ bei den Les Victoires de la Musique Awards. 2007 debütierte sie bei den Salzburger Festspielen als Zelmira in Haydns ARMIDA. Zudem gab sie ihr Debüt als Nannetta / FALSTAFF beim Festival in Glyndebourne und als Mélisande / PELLÉAS ET MÉLISANDE an der Pariser Bastille. 2011 debütierte sie als Corinna / IL VIAGGIO A REIMS bei den Rossini-Festspielen in Pesaro und kürzlich

sang sie Fortuna und Dama in L’INCORONAZIONE DI POPPEA am Teatro Real in Madrid. Von 2008 bis 2010 war sie Ensemblemitglied an der Bayerischen Staatsoper. Dort sang sie u. a. Donna Clara / DER ZWERG, Despina / COSÌ FAN TUTTE, Waldvogel  /  SIEGFRIED, Sophie / WERTHER, Nanetta / FALSTAFF, Zerlina / DON GIOVANNI und Musetta / LA BOHÈME. Seit 2013 ist sie Ensemblemitglied an der Deutschen Oper Berlin und war hier u. a. als Nanetta, Pamina, Micaela, Gilda, Adina und Oscar zu erleben. In der aktuellen Spielzeit wird sie u. a. Berthe in Meyerbeers LE PROPHETE und Corinna in Rossinis IL VIAGGIO A REIMS an ihrem Stammhaus interpretieren. Auf dem Konzertpodium interpretierte sie zuletzt beim Lucerne Festival ein Programm mit Kantaten von Johann Sebastian Bach, mit dem Orchester des Mitteldeutschen Rundfunks Leipzig Maurice Ravels „Scheherazade“ und ein Konzert mit Arien von Wolfgang Amadeus Mozart unter Leitung von Ivor Bolton. 19


Die römisch-katholische Dreifaltigkeitskirche in Salzburg ist der größte Kirchenbau aus fürsterzbischöflicher Zeit in der Altstadt rechts der Salzach. 20

© alle Fotos Patricia Thurner


EIN

WINTERSPAZIERGANG im Herzen der Mozartstadt

Spaziergang und Kälte? Wie passt das zusammen? Es ist Winter - die richtige Zeit also, um Punsch und Glühwein zu trinken oder sich auf eine heiße Schokolade in eines der Salzburger Kaffeehäuser zurück zu ziehen. Warm einpacken

Aber wer sich warm einpackt, kann auch draußen der Kälte trotzen und sich so etwas Erholung und Entspannung verschaffen. Salzburg zählt zu den schönsten und idyllischten Städten der Welt und wird jährlich von Millionen Touristen aufgesucht. Die Stadt liegt malerisch zwischen dem Kapuzinerberg und dem Mönchsberg und wird geteilt durch die Salzach – die rechte und die ältere linke Altstadt, verbunden durch zahlreiche Brücken. Salzburg ist eine Stadt, die man wunderbar zu Fuß erkunden kann, die Altstadt ist gut überschaubar. So findet man nahezu sämtliche Sehenswürdigkeiten auf engstem Raum. Die berühmteste Einkaufs-

straße von Salzburg ist zweifelsohne die Getreidegasse. Da in den Wintermonaten die Stadt nicht so überlaufen ist, ist es ein besonderes Vergnügen, die zahlreichen Trachten-, Schmuck-, Leder -Antiquitäten- und Modegeschäfte zu erkunden, ohne von Menschenmassen erdrückt zu werden, denn die Gasse mit den hohen und schmalen Häusern ist relativ eng. Über den Restaurants, Geschäften und Werkstätten sieht man noch viele, wunderschöne schmiedeeiserne Zunftzeichen. Typisch für die Häuser sind die vom ersten Stock an kleiner werdenden Fenster und die wunderschönen Hausportale, wie zum Beispiel bei Mozarts Geburtshaus. In den früheren Wohnräumen der 21


Die Stiftskirche St. Peter inmitten des St.-Peter-Bezirkes unmittelbar am Fuß des Mönchsberges.

Familie Mozart befindet sich jetzt das Mozart-Museum. Die Durchhäuser wurden zu Einkaufspassagen und erfüllen die Funktion gedeckter Galerien. Jeder Hof ist für sich ein Kunstwerk: Säulen, Wölbungen, Kapitelle, profi-

lierte Gesimse, Reliefs, Marmorbrüstungen, eingravierte Hausmarken und Daten, Laubengänge, steile und schmale Treppen sowie farbenprächtiger Blumenschmuck in den Bogengängen, schaffen eine einmalige Atmosphäre. Geht

Blick vom Rosenhügel auf die Kirche St. Andrä. 22


In den romantischen Innenhöfen der Salzburger Altstadt kann man viele kleine Schätze entdecken.

man wenige Schritte von der Getreidegasse über den Alten Markt Richtung Residenzplatz, kommt man am Café Tomaselli vorbei. Es ist das älteste Kaffeehaus in Österreich. Noch heute ist es in Familienbesitz und repräsentiert auf stilvolle Weise mehr als 300 Jahre altösterreichische Kaffeehaus-Tradition.

Unabhängigkeit der Salzburger Erzbischöfe. Der Mittelpunkt auf dem Domplatz ist die Mariensäule. Auf einer

Der Salzburger Dom

Ein paar Meter weiter geht es zum wohl bedeutendsten sakralen Bauwerk der Stadt, dem Salzburger Dom. Mit seiner prächtigen Fassade und der mächtigen Kuppel präsentiert er sich als eindrucksvoller Monumentalbau des Frühbarocks diesseits der Alpen. Sein Entstehen ist eng verbunden mit dem Wesen und Wachsen des geistlichen Fürstentums. Von Bränden zerstört und wiederaufgebaut, vergrößert und erweitert, legt er Zeugnis ab von der Macht und der

Hinter dem schmiedeeiserenen Tor befindet sich der tief verschneite Mirabellgarten. 23


Weltkugel befindet sich die Statue von Maria Immaculata, umgeben von Figuren - Engel, Teufel, Wahrheit und Kirche. Im Sommer finden auf dem Domplatz die weltbekannten Aufführungen von "Jedermann" statt, in der Adventzeit der Christkindlmarkt. Wenn man durch die Dombögen weiter zum Kapitelplatz spaziert, erblickt ein lebendiges Zentrum inmitten der Salzburger Altstadt: hier wird mit überdimensional großen Figuren Schach gespielt, zahlreiche Verkaufsstände und das Kunstwerk "Sphaera" von

Berühmte Persönlichkeiten, Künstler, Gelehrte und Kaufleute fanden hier ihre letzte Ruhestätte: Santino Solari (Architekt und Baumeister des Salzburger Doms), Nannerl Mozart (Schwester Mozarts), Lorenz Hagenauer (Freund und Hausherr der Familie Mozart), Michael Haydn (Komponist und jüngerer Bruder von Joseph Haydn), Paul Hofhaimer (Organist und Komponist), Sigmund Haffner (Ratsherr und Bürgermeister, Freund der Familie Mozart, "Haffner Serenade" und "Haffner Symphonie" von

Der Mozartsteg ist eine Jugendstilbrücke für Fußgänger im Stadtzentrum von Salzburg. Er ist regional bekannt für sein schönes Design.

Stephan Balkenhol beleben den Platz. Hier führt auch der Weg zur Festung Hohensalzburg, Festungsbahn oder zum Friedhof St. Peter. Der Friedhof von St. Peter ist mit seiner einzigartigen Umgebung einer der schönsten und ältesten Friedhöfe der Welt. 24

Mozart), Richard Mayr (Opernsänger, erster "Ochs von Lerchenau" im "Rosenkavalier" der Salzburger Festspiele). Zu den Besonderheiten des Petersfriedhofs gehören die in den Mönchsberg gehauenen Katakomben, die ganzjährig besichtigt werden können.


Wahrscheinlich sind sie frühchristlichen Ursprungs.

Festung Hohensalzburg Nach dem Besuch des Friedhof St. Peter lohnt sich ein Spaziergang auf die Festung Hohensalzburg. Der zehnminütige, aber steile Spaziergang auf den Festungsberg lohnt sich allemal. Bereits der atemberaubende Ausblick auf die Stadt und Umgebung, der von der Festung aus geboten wird, ist einzigartig. Bis nach Bayern konnten die Erzbischöfe von dieser Wehrburg aus sehen, vielleicht auch einer der vielen Gründe, warum die Festung Hohensalzburg nie von Feinden eingenommen werden konnte. Die Festung

Im Herzen der Altstadt gelegen und von wunderschöner Architektur umgeben liegt das St. Peter Restaurant in Salzburg.

Die Linzer Gasse ist eine beliebte Einkaufsmeile mit kleinen Boutiquen, Restaurants und Cafés.

ist auch mit einer Standseilbahn von der Festungsgasse aus bequem zu erreichen. Wer jetzt noch nicht müde ist, kann weiter über den Mönchsberg Richtung Museum der Moderne wandern. Das Museum präsentiert zeitgenössische und moderne Kunst an einem der schönsten Plätze Salzburgs – an exponierter Stelle auf dem Mönchsberg, über den Dächern der Altstadt. Der architektonisch puristisch gestaltete Bau bietet auf einer Fläche von 2.300 qm den besten Rahmen für Ausstellungen der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Von dieser Stelle gelangt man mit dem Mönchsberg Aufzug in nur 00 Sekunden wieder mitten in die Salzburger Altstadt. 25


OSTERFESTSPIELE SALZBURG 2020

© Harald Hoffmann-Decca

Janine Jansen

DON CARLO IM FOKUS

in Salzburg, wobei sich die Janine Jansen erhält den Her- Osterfestspiele nie als ein bert-von Karajan-Preis, Gast- Ableger der Salzburger Festdirigent ist Daniel Harding spiele im Sommer sahen, sondern ein ganz eigenständiges Die Osterfestspiele Salzburg Profil entfalten konnten. Dies wurden im Jahr 1967 von Her- konnte nur durch erstklassibert von Karajan als Ergän- ge Regisseure, hochkarätige zung zu den im August statt- Interpreten und aufwändige findenden Salzburger Fest- Opernproduktionen gelingen. spielen gegründet und etab- Das Festival startet jährlich am lierten sich in rasant kurzer Samstag vor dem PalmsonnZeit als exklusives und künst- tag mit der Opernpremiere lerisch brillantes Festival. Her- und dauert bis zum Osterbert von Karajans Grundge- montag, an dem traditionellerdanke bei der Begründung der weise die zweite Aufführung Osterfestspiele bestand im der Oper stattfindet. 2020 Wunsch der Weiterentwick- präsentieren die Osterfestlung des Festspiel-Gedankens spiele eine besondere Version 26


burg. Im Chorkonzert erklingen Schönbergs Gurre-Lieder mit herausragenden Solisten: Camilla Nylund, Christa Mayer, Stephen Gould, Wolfgang Ablinger-Sperrhacke, Kwangchul Youn und Franz Grundheber. Die Kammeropern-Reihe wird mit einer Uraufführung fortgesetzt: Die Osterfestspiele zeigen La piccola Cubana von Hans Werner Henze und Hans Magnus Enzensberger in einer Einrichtung für Kammerensemble von Jobst Liebrecht. © Philipp Horak

Rudolf Buchbinder

von Giuseppe Verdis Don Carlo: Vera Nemirova inszeniert das Werk im Bühnenbild von Heike Scheele. Manfred Trojahn hat im Auftrag der Osterfestspiele Salzburg und der Semperoper Dresden einen neuen instrumentalen Prolog zur vieraktigen Fassung der Oper komponiert. Die Solistenbesetzung ist außerordentlich, u. a. mit Ildar Abdrazakov, Yusif Eyvazov, Franco Vassallo, Anja Harteros und Ekaterina Semenchuk. Den Herbert-von-Karajan-Preis erhält 2020 die AusnahmeViolinistin Janine Jansen, die Beethovens Violinkonzert spielen wird. Christian Thielemann und Gastdirigent Daniel Harding werden die Konzerte leiten. Rudolf Buchbinder dirigiert das Konzert für Salz-

© Marco Borggreve

Anja Harteros

OSTERFESTSPIELE SALZBURG Herbert-von-Karajan-Platz 9 5020 Salzburg Tel. +43/662/80 45-361, -362 Fax DW -790 karten@ofs-sbg.at www.osterfestspiele-salzburg.at 27


BAD ISCHL Eine charmante Kleinstadt und das kulturelle Zentrum des Salzkammergutes.

Einen fantastischen Ausblick auf Bad Ischl und die umliegende Bergwelt hat man von der Katrin, dem Hausberg der Ischler. 28 Š alle Fotos Patricia Thurner


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