Familie rockt 11

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ZU FRÜH AUF DIE WELT GEKOMMEN

Eine Mama erzählt über ihre Frühgeburt

IM NETZ GEFANGEN

Werden unsere Kinder später in Therapie gehen müssen, weil wir zu viel im Netz abhängen?

WILLST AN WICKEL?

Eltern zwischen Wegwerfwindel, Stoffwindel und windelloser Erziehung

11  Sept/Oktober 2014 5 3,50

DA GEHT MIR DAS GEIMPFTE AUF!

Warum es 2014 immer noch ImpfgegnerInnen gibt


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. . . S N U N A T POS Liebes Familie Rockt Team, Ich lese euer Heft nun schon seit Anfang an (hab auch ein Abo) und wollte euch sagen, dass mir sowohl eure Backtipps, als auch die Fotos, als auch die Texte sehr gut gefallen. Sehr gerade aus, ohne Schnörksel und trotzdem gut recherchiert. Was mir aber am Besten gefällt: Ihr bringt einem oft zum Umdenken! Themen, die von allen Zeitungen gleich abgehandelt werden, liest man bei euch plötzlich ganz anders. Das macht eine gute Zeitung aus, finde ich. Ich hoffe es gibt euch noch lange. Vor allem seit "family" vom Standard aufgegeben wurde, muss man sich fragen, ob es in Österreich kein Platz für Elternmagazine mit Inhalt gibt? Da bleibt ja nur mehr Familie Rockt! Eveline, 38

Hallo! Ich bin auf der Wiener Gebietskrankenkasse auf euch gestoßen. Vor allem von der Biografie über Nikole. Ich würde gerne anregen mal eine Biografie von einer typischen Allein- erzieherin zu bringen. Die keinen Ex hat, der sich kümmert oder viel Geld zahlt. Die aber auch nicht von Mindestsicherung lebt und überlegt, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Eine, die arbeiten geht und nach der Arbeit in den Kindergarten oder in die Schule hetzt und mit ihrem Einkommen haushalten muss und manchmal keine Nerven hat, um eine auf liebe Mutti zu machen, aber insgesamt eine unglaubliche Leistung hinlegt. Die, ohne Verschnaufpause und Urlaub 24 Stunden am Tag voll funktioniert. Frieda, 42

Liebes Redaktionsteam, Ich lese Familie Rockt sehr gerne. Es sticht erfrischend aus dem Elternmagazinangebot heraus. Was mir aber auffällt: Das Lektorat lässt etwas zu wünschen übrig. Vielleicht solltet ihr in diesem Punkt noch etwas investieren? Das würde den LeserInnengenuss noch steigern. Petra, 33 Familie Rockt antwortet: Liebe Petra, Wir bemühen uns sehr um das Lektorat, aber da Familie Rockt noch ein junges Magazin ist und keinen starken Verlag im Rücken hat, können schon mal Fehler übersehen werden. Dafür bekommst du Familie Rockt an vielen Orten in Wien gratis. Je mehr Abos, desto besser wird das Lektorat!:-)

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! V T T ROCK

E I ÜR L F I W M O FA LTERN-TALKSH LLENDE ELTERN! RO D DIE E N U E ND ROCKE

LE O O C E DI OW H S K L A T ELTERN  24 AUF W ORBEI! V SCHAU

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E I L I M A F E B E ! LI N E N N I R E K ROC Familie Rockt TV ist ja von Anfang an immer besser geworden. Haha - zum Glück nicht umgekehrt. Wir haben an der Kameraführung gearbeitet, die Moderatorin hat sich extra Medikamente verschreiben lassen (:-)) und Kemal Kara hat zu seiner kurzen und bündigen, frechen Form gefunden, Sandwiches zusammen- zuswingen. Mittlerweile sehen schon sehr viele Leute unsere Eltern-Talkshow. Es ist halt ein richtig modernes Medium, das stark durch soziale Medien beeinflusst ist. Wir arbeiten jetzt an neuen Projekten, die wir 2015 umsetzen wollen und dabei werden Backen, Kochen und Kinderliteratur eine tragende Rolle spielen. Bleibt dran! Euer Familie Rockt Team Hast du eine Sendung verpasst, klickt auf: » familierockt.com/familie-rockt-tv Kathi Helm Journalistin und Mama von Isidor Mein Aha-Erlebnis im vergangenen Herbst: Wer mit Kind im Krabbelalter auf Urlaub fährt, putzt schon mal fremde Wohnungen, obwohl man für Logis dort teuer bezahlt hat und rennt mit einem Affenzahn auf den Berg, nur um hundert lärmende Kinder zu überholen, die das schlafende Kind in der Kraxn wecken könnten. (Bericht siehe Seite XY) Mein Aha-Erlebnis kurz vor der Geburt des zweiten Kindes: Ich kann noch so viel Rad statt Auto fahren, Bio statt billig kaufen, Ökomode statt Billigfetzen tragen – in Sachen Windel bleibe ich wohl beim Wegwerfmodell. Warum? Findet sich ab Seite XY.

Andreas Moritz Kinderkulturarbeiter Alle deppert grad mal wieder. Auf der ganzen Welt. Bitte, wie soll man da die Hoffnung behalten, dass man selber jemals gscheiter werden wird? Ist zwar eh wurscht, weil die Erkenntnis, dass man wohl für immer einen Scherer haben wird, ist sowieso hilfreicher, wie eine dahergelaufene, meist schwach begründete, Hoffnung. So lässt sich’s nämlich gradaus und ehrlich in den Um- und Aufbruch marschieren, mit Liebe im Gefühl und einem doch recht groß geratenen Rucksack an (unter anderem) Ideen, Visionen, Wünschen, Aufgaben, Vergangenheit und Erinnerungen. Kurz: Arbeit. Aber was will man machen,

IMPRESSUM Herausgeberin und Chefredakteurin: Patrice Fuchs | Redaktion: Christina Berger, Claas Röhl, Dr. Iris Floimayr-Dichtl, Lisa Fuchs, Patrice Fuchs, Eva Kaiserseder,, Andreas Moritz, Martina Rammer, Birgit Rampula, Pamela Russmann , Kathatina Helm | Fotografie: Patrice Fuchs, Christina Berger, Pamela Russmann | Art Direction: Patrice Fuchs (Grafik und Illustration) | Editorialdesign Felicitas Grabner | Lektorat: Daniela Digruber | Anzeigen: Patrice Fuchs | Produktion und Medieninhaberin: Familie Rockt Media OG | Anschrift: Familie Rockt, Stollgasse 3/6, 1060 Wien | familierockt.com | Bankverbindung: Raiffeisen IBAN: AT06 3200 0000 1189 1496 BIC: RLNWATWW | Abonnement: abo@familierockt.com, 5 Ausgaben Inland € 18,– Rest der Welt € 23,– | Heftpreis: € 3,50 Erscheinungsart: 5 Ausgaben im Jahr Erscheinungsort: Wien, Verlagspostamt 1070 Wien | Familie Rockt freut sich über Anfragen von Sponsoren – mit Ausnahme von Novomatic. Spielautomaten zerstören Familien.


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wenn man mal wieder der einzige ist, der alles besser wüsste. Gut, ganz allein bin ich nicht. Jochen Distelmeyer wusste schon vor Jahren zu singen: “Ihr habt alles falsch gemacht! Habt ihr nie drüber nachgedacht? Gebt endlich auf! Es ist vorbei!” Darum: Waffen runter und viel mehr Schmusen (unter anderem). Nett sein zu den Arbeiterinnen und Arbeitern und sie ordentlich bezahlen - weltweit. Ohne sie sind wir alle nämlich nix! Und wer glaubt, dass seine Religion es wert wäre, dafür zu töten, der möge bitte with the man in the mirror anfangen. Danke! » familierockt.com/barin

Patrice Fuchs Chefredakteurin Dieses Frühjahr hat sich mein Leben verändert. Nicht nur, weil wir eine Pflegetochter bekommen haben, die uns auf Trab hält und extrem süß ist, nein, ich habe außerdem die Diagnose ADHS bekommen. Wenn man 40 Jahre mit ADHS lebt, zehrt das an den Nerven. Mir war es schon zu viel - immer 150% geben - um mich meinen überbordenden Tatendrang gerecht zu werden. Immer kontrolliert bleiben, damit meine Dauernervosität nicht ersichtlich wird, immer gegen mein Chaos kämpfen und versuchen, sich nicht dumm zu fühlen, weil man die einfachsten Dinge nicht auf die Reihe kriegt. Beispiel: Ich habe drei Bankomatkarten. Oft habe ich nicht nur eine davon, sondern alle drei gleichzeitig verlegt, und dann finde ich plötzlich auch noch meine Schlüssel nicht. In solchen Situationen können mir schon mal die Tränen kommen. Sehr belastend war für mich auch meine Überempfindlichkeit, was menschliche Begegnungen betrifft. Wenn ich mit jemand Beliebigem auf der Strasse geplaudert habe, war ich einerseits in meinen Augen oft zu emotional, und andererseits

konnte ich danach nicht entspannt weitergehen, sondern das Gespräch wirkte noch lange intensiv nach - auch wenn es um nichts wichtiges gegangen war. Das konnte sehr beklemmend sein. So beklemmend, dass ich am liebsten gar nicht viel mit Menschen zu tun hatte, weil sie mir emotional "zu laut" waren. Und das obwohl ich Menschen liebe und sie mich wahnsinnig interessieren. Jetzt nehme ich ein Medikament dagegen. In den ersten Wochen schien es mir, als wären meine Gefühle abgeflacht. Gleichzeitig lernte ich endlich innere Ruhe kennen. Das war fast spirituell für mich. Einfach mal Ruhe im Kopf! Jetzt, nach 3 Monaten, empfinde ich wieder ganz normal, außerdem kann ich endlich gut schlafen, halte viel besser Ordnung, tue mir 500% leichter bei der Arbeit und die innere Ruhe ist auch geblieben. Ich kann zb. einfach sitzen und Kaffee trinken und nachdenken. Ohne dass mein reizhungriges Hirn nach Radio, TV oder einer Nebenbeschäftigung verlangt. Einfach nur entspannt in die Luft schauen - was für ein Luxus! Das habe ich diesen Sommer zum erstem Mal in meinen Leben genießen können. » familierockt.com/absolutpatrice


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T L A H N I PERSÖNLICHKEITEN „ICH WOLLTE IMMER KINDER HABEN“ Maya Hakvoort über frühe Karriere, späte Mutterschaft und Zukunftsträume 12 ZU FRÜH AUF DIE WELT GEKOMMEN Heidi Siller erzählt uns über den Kampf ums Überleben ihres Sohnes 17 FRENCHI IN DEN HERBST Daheim bei Mother Mable 18 ICH BIN MUTTER VERDAMMT! Mamakolumne Ponyhütchen 8

REPORTAGEN 19 22 24 26 28

GEFANGEN IM NETZ Macht uns unser Internetjunkietum zu schlechten Eltern? LOFFICE Die Rettung für Selbstständige TRIPS MIT KIDS Diesmal: Vom Wies'n-Wahnsinn zum Familienurlaub TIERISCHES AUS HIRSCHSTETTEN Der etwas andere Zoo in Transdanubien WILLST' AN WICKEL? Eltern zwischen Wegwerfwindel, Stoffwindel und windelloser Erziehung

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LIFESTYLE 32 34 35 36 38 40

GEBRATENE SARDINEN MIT BRUSCHETTA Schnell und richtig g'schmackig DIE BESTEN SCHOKOKEKS Süchtigmachende knusprige Schokokeks BAISER-KEKS Mürbteig-Rouladen-Keks mit Baiserfüllung ROCK DEN BOMMEL Auch ein Bommel kann Design ins Kinderzimmer zaubern MUSS HABEN! Eltern-Cravings von und mit Christina Berger DIE BLING BLING FEMINISTINNEN Feminismus goes Popculture und das rockt!

PSYCHOLOGIE UND GESUNDHEIT 42 46 50 51 53

KEIN BOCK AUF SPORT? Nicht zuschauen - Raff dich auf! DA GEHT MIR DAS GEIMPFTE AUF! Warum das Thema Impfung die Menschen polarisiert HAUPTSACHE G'SUND Class Röhl schreibt über kranke und gesunde Kinder WENN DIE ELTERN ALT WERDEN Und es uns unvorbereitet trifft... MARTINAS PSYCHOECKE Reden wir drüber!

KUNST & KULTUR 54 55 56 58 61 62

KINDERHITS MIT MATTHÄUS Der erste Hipster der Kinderlieder singt THEATER FÜR TEENS Familie Rockt empfiehlt das Akzent-Theater-Abo für Kinder ab 12 Jahren! WAS GEHT AB IN WIEN? Tipps von Andreas und Mavie - damit dein Alltag rockt! LETZENS IM NETZ Ein Spaziergang durchs Netz mit @lisafuchs FILMTIPPS FÜR ELTERN Zu sehen im Kino, als illegaler Download oder als Kauf-DVD im Elektromarkt deines Vertrauens! FAMILIE LIEST und Morawa empfiehlt!

LAST BUT NOT LEAST 64 65 66

KURZ DAVOR Gedanken vor dem ersten Kind MISCHMASCH Diesmal: Relativ unnützes Wissen über Babys CLUB DER SCHÖNEN ELTERN Diesmal: Cosmo, Mio, Petra und Simon im Untergrund

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e te Mutt ä p s , e r rrie rühe Ka f r e b ü akvoor t Maya H

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Maya Hakvoort ist die erste Musicalsängerin, die ich interviewe. Sie spielte 12 Jahre lang die Elisabeth und wird immer irgendwie die Elisabeth bleiben, obwohl sie längst erfolgreich andere Rollen spielt. Wer jahrelang sechs mal die Woche als Wahrzeichen Österreichs gesungen hat, bleibt das Wahrzeichen Österreichs, auch wenn sie gar nicht aus Österreich kommt, sondern aus Holland. Aber über die Elisabeth wollen wir heute nicht reden. Zum Interview treffen wir uns in Perchtoldsdorf. Sie wohnt mit ihren Söhnen Jason (5) und Joshua (11) und ihrem Mann Marc hier in der Weingegend. Die Holländerin lebt jetzt schon seit 20 Jahren in Österreich. Was ist der größte Unterschied zwischen Österreich und Holland? Maya: In Holland gibt es wegen dem calvinistischen Einfluss eigentlich kein Statusdenken. Dort sind alle gleich. Schon als 4Jährige trainierte sie Ballett und bald kam das Singen dazu. Maya hat 4 ältere Geschwister. Sie ist mit Abstand die Jüngste und das hat nicht nur angenehme Seiten. Es war zwar immer Leben in der Bude, Freunde kamen und gingen im Haus ein und aus und es wurde viel gemeinsam gesportelt, aber manchmal fühlte sie sich auch allein. Die größeren Geschwister hatten schließlich auch andere Hobbys als mit dem Nesthäkchen abzuhängen. Maya (lacht): Wir hatten einen Hund und ich erinnere mich, dass ich sehr lange Gespräche mit ihm führte. Das war mein Trostfreund, wenn alle weg waren. Das Singen war für Maya eine eigene Welt, in der sie ganz aufgehen konnte. Sie solierte schon als Kind im Chor. Lampenfieber kannte sie nicht. In dem Moment, wo alle Augen auf sie gerichtet waren und sie ihren Part sang, umhüllte sie eine unsichtbare Schutzaura. Sie fühlte sich frei und stark. Und daher ging sie auch hartnäckig weiter in den Chor, in die Gesangsschule und auf die Theater- schule. Ihren ersten Freund hatte sie schon mit 14. Er war 5 Jahre älter und hatte ein Motorrad. Nicht nur sehr cool, sondern auch praktisch. Er konnte sie damit nach der Disko heimfahren. Und wie hat diese erste Liebe geendet? Maya: Er hat während meiner Schulausbildung studiert und dann, dreieinhalb Jahre später war er mit dem Studium fertig und ich mit der Schule. Er war also gerade erwachsen und seriös

EN CH EIN AD I E T T A H R MIT 14 MIT MORTOR FREUND geworden, als ich mich in die aufregende Studienzeit stürzen wollte. Das hat gar nicht gut zusammengepasst. Apropos Studileben: In Holland ist Kiffen legal. Hast du das gewusst? Maya: Ja, das hab ich gewusst (lacht). Aber in Holland lernt man in der Schule viel über Drogen. Wir haben Biografien von abhängigen Jugendlichen studieren müssen und waren ziemlich

abgeschreckt. Das erste Mal habe ich in Frankreich mit Musikerfreunden einen Joint probiert. Wir waren auf einem Al Jarreau Konzert und ich bin mir vorgekommen, als würde ich über die ganzen Leute hinwegschweben. Und dann kamen die Musiker zu uns nach Holland auf Besuch und ich habe wieder einen Joint mit ihnen geraucht. Aber dieses Mal ist der Joint sehr unangenehm eingefahren und mir ist es schrecklich gegangen. Das war der zweite und letzte Joint, den ich in meinem Leben geraucht habe. Du wolltest schon immer Kinder haben, oder? Ja, das war immer mein Plan. Ich wusste zwar nicht genau wann, aber es war immer klar dass. Aber ich bin so gerne gereist und habe so viel gearbeitet, dass länger nicht klar, wann es dann so weit sein würde, aber dass es einmal so weit sein würde, war immer klar. Mit 29 verliebte ich mich in Thomas und damit in den perfekten Mann um Kinder zu bekommen. Als ich 36 Jahre alt war, bekamen wir Joshua. Sechs Jahre später trennten sich Thomas und ich. Ein Jahr darauf lernte ich einen Holländer kennen (Marc) und mit ihm bekam ich mit 42 mein zweites Kind. Ich habe also zwei Kinder von zwei verschiedenen Männern. Da bist du nicht die Erste, glaub ich. Maya (lacht): Nein, das glaub ich auch nicht. Hättest du gerne mehr Kinder gehabt? Maya: Ich kann es schon bereuen, dass ich nicht früher angefangen habe. Denn ein drittes Kind wird es jetzt nicht geben.

EUEN , R E B N O ES SCH HER KINDER N N A Ü ICH K ICHT FR N H C I DASS E GT HAB E I R K E G Wenn ich Babys sehe, werde ich ganz emotional und will auch wieder eins haben. Wie unterscheidet sich die Maya mit 20, 30 und 40 Jahren? Maya: Mit 20 war ich so voller Wünsche und Ziele! Ich wollte alles und das unbedingt. Ich bin dauernd gegen die Wand gelaufen, war wütend, wenn ich nicht gut genug geschauspielert habe und war dauernd frustriert, weil nicht alles gleichzeitig funktioniert hat. Ich bin so an meine Grenzen gegangen. Andererseits war noch alles möglich. Ich wohnte in einer Studentenwohnung mit vielen Menschen um mich herum, ich bin ausgegangen und habe Reisen geplant und ich konnte noch alles werden und das war schon ein sehr schönes Gefühl! Mit 30 dann habe ich geheiratet. Das war ein großer Schritt für mich: Zu einem Menschen aufrichtig "Ja" sagen zu können. Gleichzeitig war ich schon als Elisabeth besetzt und alles lief wahnsinnig gut. Ich hatte das Gefühl, ich bin angekommen. Mit 30 war also alles perfekt? Maya: Ja, das kann man sagen. Aber mit 40 war es echt schwierig. Die Ehe begann zu bröckeln und ich musste mir eingestehen, dass wir über unsere Probleme nicht mehr hinwegsehen konnten. Die letzten 2 Jahre waren hart. Das war sehr schwierig für mich und ich war sehr unglücklich.

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Habt ihr heute einen guten Kontakt? Maya: Oh ja. Wir sind sehr gut miteinander. Thomas ist ein sehr sanftmütiger Mensch. Joshua lebt bei mir, aber Thomas hat ihn regelmäßig. Er nimmt auch den kleinen Jason manchmal mit und schaut auf beide Kinder. Auch seine Eltern sind Oma und Opa für beide Kinder. Wie habt ihr das geschafft?

macht und erfüllt. Dann werden sie später auch leichter eine Arbeit finden, die sie glücklich macht. Hast du einmal um deine Existenz zittern müssen? Maya: Meistens ist es gut gelaufen für mich. Nur nach der Geburt von Jason hab ich plötzlich keine Engagements reingekriegt. Am Anfang habe ich mir nichts dabei gedacht, aber dann sind die Monate vergangen und es kam noch immer nichts rein. Da bin ich nervös geworden. Als Künstlerin muss man immer einen Polster zusammensparen für Zeiten, in denen man keine Arbeit reinkriegt, aber der ist dann auch irgendwann verbraucht. Das Haus muss man trotzdem weiterzahlen. Das war wirklich nicht angenehm. Aber dann hat sich der Bann wieder gelockert - zum Glück.

Maya: Natürlich war ich damals traurig. Wenn eine Ehe auseinandergeht, ist man traurig. Damit sowas funktioniert, muss man einfach respektieren , dass jeder Mensch das Recht hat zu entscheiden, wie sein Leben aussehen soll. Und wenn sich eine Partnerschaft da nicht mehr ausgeht, hat man zu schlucken und das zu verarbeiten und man muss es respektieren. Man kann nicht Hatte man dich als frischgebackene Mama auf der Bühne ewig nachtragend sein. Niemand gehört einem. Überhaupt abgeschrieben? haben wir im Leben keinen Besitz . Du hast deinen Körper und eine Verantwortung für diesen. Und solange die Kinder klein sind, Maya: Ich weiß nicht. Vielleicht hab ich auch nicht laut genug hastdu eine Verantwortung für sie. Aber du besitzt sie nicht. klar gemacht, dass ich auch nach der Geburt bald wieder bereit bin zu arbeiten. Ihr habt euch dann getrennt und es war die richtige Entscheidung? Wovor hast du richtige Angst?

ANDER N I E S U A NE EHE AURIG I E N N TR WE T MAN S I , T H GE

Maya: Sicher. Es macht keinen Sinn an etwas festzuhalten, dass nicht stimmig ist. Ich würde sonst heute nicht mit meinem jetzigen Mann zusammenleben, Jason wäre nicht bei uns und ich wäre nicht glücklich - das bin ich jetzt, zumindest zu 80%, denn Träume hat man immer. Es ist wichtig, dass man sein Leben selber gestaltet und nicht alt wird und sich denkt, dieses Leben, das ich gelebt habe, war nicht mein Leben.

Maya: Vor Krankheiten. Ich meine aber nicht eine Krankheit, von der man geheilt werden kann, sondern sowas Furchtbares wie Krebs. In jeder schlimmen Situation kann man sich was mitnehmen, weil man sich der Herausforderung stellt und daran wächst. Aber nicht, wenn man daran sterben muss. Mein Vater ist mit nur 66 Jahren Krebs gestorben. Ich will noch so viel im Leben machen. Ich würde gerne eine Theaterschule eröffnen, ein

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"Geschüttelt, nicht gerührt"

James-Bond-Lieder, interpretiert von drei aufregenden Frauen: Maya Hakvoort, Sandra Pires und Nazide Aylin Buch, Arrangement und Leitung: Bela Koreny Premiere: 14.10.14, 19.30 Uhr 15.11.14, 19,30 Uhr

Wir sitzen in einer Perchtoldsdorfer Konditorei. Hier weht ein lauer Sommerfrischewind und es gibt eine reichlich gefüllte Mehlspeisentheke. Zwei Serviererinnen arbeiten hier - mit definitiver Aufgabenteilung: Bei der einen bestellt man Kaffee zum Mitnehmen und Eis in der Tüte und bei der anderen die Melange im Porzellanhäferl und das Eis im Becher. Jason bekommt von der Mama ein Tüteneis, weil die Eisbecher-Kellnerin gerade keine Zeit hat. Perchtoldsdorfer Beschaulichkeit. Wie wichtig ist die Arbeit für dich? Maya: Sehr wichtig. Und ich glaube, dass das auch für die Kinder gut ist, wenn sie sehen, dass die Arbeit ihre Mutter glücklich

Akzent Theater Theresianumgasse 18 1040 Wien Kartenvorverkauf: 1040 Wien, Argentinierstraße 37 von Montag bis Samstag von 13.00 bis 18.00 Uhr Karten Hotline: 01/501 65/3306 www.akzent.at


Theaterrestaurant und vielleicht einen Musicalfilm drehen. Ich würde es nicht aushalten, wenn ich plötzlich alles das nicht machen könnte und am Ende meines Lebens nur mit einer Krankheit zu kämpfen hätte. Ich will nicht, dass mir mein Leben vor der Zeit einfach weggenommen wird. Wann nerven die Kinder am meisten? Maya: Sag du, Jason? Wann nervt ihr am meisten? Jason: Wenn wir nicht hören. Maya: Ja, das stimmt natürlich. Oder wenn ihr unzufrieden seid. Oder wenn ich mit meinen Gedanken schon bei meinem Bühnenauftritt bin. Aber da seid nicht ihr schuld, sondern die Situation. Dann kann ich mich auf nichts anderes konzentrieren. Und wann liebt man die Kinder am meisten? Maya: Sie können so schön ehrlich dankbar sein. Das gibt ein gutes Gefühl. Und wenn sie glücklich sind und fröhlich vor sich hin singen. Dann liebt man sie auch sehr.

Welche wichtige Lebenseinsicht hast du für dich gefunden? Maya: Dass ich öfter das Verbindende finden muss, anstatt das Trennende zu sehen. Ich bin etwas anfällig dafür, die negativen Seiten herausstreichen und schaffe es dann nicht, auch den positiven Blickwinkel zu finden. Aber das ist natürlich meistens der Fall, wenn ich schon ausgelaugt bin. Wenn man keine Kraft mehr hat, werden kleine Probleme groß und das Schöne wird durch das Schwierige verdeckt. Das ist dann immer auch ein Zeichen, dass man mit dem Tempo runter muss. Apropos Tempo. Die Liebe zu den Motorräder hat sie sich seit den Teenagerjahren erhalten. Heute braucht sie aber keinen Freund zum cruisen. Sie selbst fährt eine orange Harley und ist bei den Spendengalen des Harley-Clubs aktiv. Sie hat auch den Harley-Charity-Song "Laut für die Leisen" eingesungen. Nach dem Interview packt mich Maya noch in ihr Auto und fährt mich zur Schnellbahn, damit ich nicht zu Fuß gehen muss. Zum Abschied gibt´s ein Bussi auf die Wange. Am Liebsten würde ich mit ihr heimfahren, in ihrer Küche Kaffee und Kuchen essen und dann Heia gehen, weil bei Maya fühlt man sich einfach gut aufgehoben. • Interview: Patrice Fuchs

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F U A H N Ü E R F M M U Z O K E G T L E W E DI f ums Ü p m a K n über de s n u t l h ä iller erz Heidi S

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Im sechsten Monat schwanger. Endlich. Viele Jahre hatte es gedauert, bis ihr Kinderwunsch in Erfüllung ging. Ein letzter Urlaub in Südtirol vor der Geburt. Dass daraus ein langer Aufenthalt werden sollte, wußten sie nicht. Und dass der Kampf um ihr Kind noch lange nicht zu Ende war auch nicht. Hier folgt Heidi Sillers Geburtsgeschichte: Zuhause bereiteten wir eine Sauce Bolognese zu, rösteten Zwiebel und brieten Faschiertes an. Von der Pasta aß ich drei Teller und fühlte mich anschließend immer noch hungrig, gleichzeitig aber auch gefräßig und aufgebläht. Ich musste mich hinlegen und eine halbe Stunde ausruhen. Es gelang mir tatsächlich, einzuschlafen. Als ich aufwachte, wusste ich sofort, dass etwas definitiv nicht in Ordnung war. Es war Monate her, seit ich meine Menstruation zum letzten Mal bekommen hatte, aber ich kannte das Gefühl, wenn sie sich ankündigte, nur zu gut. Und genau dieses Gefühl hatte ich in diesem Moment. Und es passte nicht hierher. Ich blieb mit geschlossenen Augen auf dem Sofa liegen. Solange ich meinen Zustand nicht veränderte, würde nichts passieren. Solange ich die Augen nicht öffnete, war alles in Ordnung. Eine Minute. Fünf Minuten. Irgendwann musste ich aber aufstehen und weiterleben. Vielleicht war auch alles in Ordnung. Schnell zur Toilette gehen und nachsehen. Dann aufatmen, über meine Unsicherheit, meine zwanghaft besorgten Gedanken lächeln. Im Vorbeigehen küsste ich Michael auf die Wange. Was sollte denn nicht stimmen, wir waren im Urlaub, die Sonne schien und wir erwarteten ein Baby.

Dunkle Vorzeichen Ich ging auf die Toilette. Es war gar nichts. Ich atmete auf. Na eben. Mit mir selbst nachsichtig schüttelte ich den Kopf. Langsam übertrieb ich es offenbar wirklich mit meiner Ängstlichkeit. Nachdem ich fertig war, warf ich einen Blick auf das benutzte Toilettenpapier. Und da war es plötzlich, wie befürchtet, wie der Anfang des schlimmsten Albtraums, den man sich vorstellen konnte: ein dunkelbrauner Fleck. Altes Blut. Besser als frisches Blut, das hellrot wäre. Aber es war und blieb Blut, und Blut, das aus der Vagina kommt, hat in einer normalen Schwangerschaft nichts verloren. Gut, es mochte in ein paar Prozent der Fälle beinahe nichts bedeuten, etwas Überanstrengung oder eine geplatzte Ader, aber davon ging ich nicht aus. Ich hatte doch bereits die ganze Zeit gefühlt, dass etwas hier ganz und gar nicht stimmte. Wie gelähmt sah ich mich im Spiegel an. Ich sah mein erschrockenes Gesicht und erkannte mich kaum wieder, diese Augen waren mir ganz fremd. Und ich wusste: nun würde sich mein Leben verändern, wie es das noch nie getan hatte. Und ich war machtlos, hilflos, verzweifelt. Dennoch blieb ich noch einige Momente hier auf der Toilette und klammerte mich am Waschbecken fest. Solange ich hier ausharrte, neben der feuchten, duftenden Wäsche, in böser Vorahnung aber doch für mich alleine, konnte Michael draußen an seinem Laptop sitzen und musste noch nicht zu leiden beginnen, er konnte die milde Spätsommersonne genießen, die sein Gesicht wärmte. Er dachte nicht an mich oder das Baby, und das war gut so. Jede Sekunde mehr war jetzt kostbar.

Im Spital schlägt die Realität zu Endlich begann er zu sprechen, und das erste, was der Arzt sagte, war: „Ich habe leider keine guten Nachrichten.“ Bumm. Mein Muttermund hätte sich bereits geöffnet, schon zwei Zentimeter, und außerdem wäre meine Fruchtblase zu sehen. Obwohl ich ja schon vorher mit schlimmen Nachrichten gerechnet hatte, trafen

mich seine Worte schwer. Er erklärte mir, dass mein Kind an der Grenze zur Lebensfähigkeit wäre. Ein kleiner Mensch, der 700 Gramm wog. Aber 700 Gramm wären doch nicht schlecht, meldete ich mich zu Wort, alles, was über 500 Gramm ist, ist doch gut, hatte alle Chancen. Da war ich offenbar im Irrtum: die Anzahl der Schwangerschaftswochen war viel wichtiger. Die magische 500Gramm-Grenze besagte lediglich, dass die Chancen darunter verschwindend gering sind. Aber nicht automatisch, dass ein Kind ab einem halben Kilo Gewicht auf jeden Fall durchkommen würde.

Umsiedeln in ein größeres Spital Ich wurde samt Bett in den Helikopter befördert und mir wurden Kopfhörer aufgesetzt. Dann wurde es laut und windig, aber dass wir abhoben, uns in der Luft befanden, tatsächlich flogen, das alles konnte ich im Liegen nicht wahrnehmen. Neben mir saß ein Notarzt. Auf seinem Namensschild stand Vittorio. Er sprach kein Wort, es gab auch nichts zu sagen. Irgendwann landeten wir. Wahrscheinlich war der landende Hubschrauber Gesprächsthema bei allen, die gerade rund ums Krankenhaus zu tun hatten. Wieder wurde ich durch ein Krankenhaus geschoben. Diesmal durch eines, das ich von außen noch nie gesehen hatte. Die jungen Männer versuchten betont locker zu sein. Sie machten ein paar Scherze. Obwohl ich das durchschaute, tat es mir gut. Als wir auf die Geburtshilfestation kamen, hörten wir Babys schreien, praktisch aus jedem einzelnen Zimmer. An einer Tür stand eine frisch gebackene Mama mit ihrem Säugling im Arm und musterte mich neugierig. Die Mitarbeiterin vom Roten Kreuz sagte zu ihrem Kollegen, wie süß und klein das Baby sei. Der Kollege gab ihr daraufhin ein Zeichen mit der Hand, dass sie ruhig sein sollte. Ich sah seine Handbewegung nicht, aber ich fühlte, was hinter meinem Rücken geschah. Da war dieses schuldbewusste Schweigen. Wegen mir. Ich wurde in kein Krankenzimmer geschoben, sondern in den Raum, wo CTGs geschrieben werden, das Zimmer direkt neben den Kreißsälen. Die Leute vom Roten Kreuz wünschten mir alles Gute und meinten es auch so, ich sah es ihnen an.

Warten auf das Kind Nach der Visite kam Michael. Ich war so froh, ihn zu sehen und brach sofort in Tränen aus. Obwohl wir erleichtert waren, beieinander zu sein, wussten wir nicht viel zu reden. Es war alles entweder zu banal oder zu heikel, zu ungewiss oder zu schmerzhaft. Als das Mittagessen serviert wurde, war ich wieder nicht sicher, ob ich mich überhaupt aufsetzen durfte und so fütterte Michael mich im Liegen. Bei aller Verzweiflung hatte ich den besten Mann an meiner Seite. Einmal am Tag telefonierte ich mit meinen Eltern. Jedes dieser Telefonate verlangte mir alles ab. Ich musste positiv klingen, Sätze sagen, an die ich nicht glaubte, eine Zukunft erschaffen, die es möglicherweise nicht geben würde. Meine Mutter wollte nach Bozen kommen, aber das lehnte ich ab. Fünf Minuten ohne Blickkontakt konnte ich schauspielern, aber nicht von Angesicht zu Angesicht. Am Sonntag würden die Schwiegereltern auf Besuch kommen, das würde schwierig genug werden. Den ganzen Tag nichts anderes machen, als dutzende Male das Plakat zu lesen, das auf der Wand gegenüber meinem Bett hing. Die wenigen informativen Worte über das Verbot der Handynutzung, die ich schon lange auswendig konnte. Die Monotonie machte mich wahnsinnig, der Zwang, diese Zeilen immer und immer wieder zu lesen, wie in einem Fiebertraum.

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Heute ist alles gut, aber es hat lange gedauert und Heidi will keine weiteren Kinder. Sie hat keine Kraft mehr.

Der lange Weg

Manchmal hatte ich Michael am Nachmittag im Büro angerufen, dass er schnell nach Hause kommen solle, denn ich hatte dieses Unterleibsziehen, das den Eisprung ankündigte. So Dann habe ich an den Morgen im Mai gedacht, als der etwas Absurdes passiert nicht nur in Filmen. Er fragte mich, ob Schwangerschaftstest vor mir lag und ich keinen Strich entdecken konnte. Keinen einzigen. Nicht einmal den Kontrollstrich, der immer ich wahnsinnig geworden sei. Und auf gewisse Weise war ich das auch. Mein Leben drehte sich um Kalenderdaten und da war und da sein muss. Das lag daran, dass ich den Test vor Aufregung falsch herum vor mich hingelegt hatte. Es hing so viel davon Schleim, um den Mittelschmerz, Ovulationstests, um Timing. Nein, ich fand das nicht gut, aber ich konnte nichts dagegen tun. ab, denn ich hatte mir, uns, versprochen, dass es der letzte Versuch Ich fühlte mich wie einer dieser psychopathischen Killer, die sein würde. Zwei Jahre, in denen wir probiert hatten, Eltern zu werden, das war genug. Denn in diesen zwei Jahren versuchten wir immer beschreiben, dass da diese Stimme in ihrem Kopf wäre, die etwas befiehlt und sie selbst wären nur das Werkzeug. Wie nicht nur, Eltern zu werden, wir stritten uns lautstark und noch auch immer, dieser Morgen war schicksalhaft gewesen, und ich schlimmer, wir schwiegen uns an, einmal warf ich Michael vor war bereit, das Schicksal anzunehmen, egal wie es aussehen würde. Wut eine Kaffeetasse vor die Füße, woraufhin Michael auf dem Ich war sieben Tage überfällig und meine Brüste fühlten sich an, als Sofa schlief, und ich in meinen Polster weinte und die ganze wären sie mit schweren Steinen gefüllt. Aber das musste alles nichts Nacht hoffte, dass er doch noch ins Bett kommen würde. Natürlich versöhnten wir uns wieder. Aber das machte die Sache heißen, zu oft hatten mir körperliche Symptome jeglicher Art einen Streich gespielt. Doch dann drehte ich den Test um, und plötzlich nicht ungeschehen.


sein. Ich bin nicht diejenige, die Blutungen hat, die nicht aufstehen darf, die 600 Kilometer von der Heimat entfernt im Krankenhaus liegt.

Warten, warten, warten Später kam Michael gemeinsam mit den Schwiegereltern zu Besuch. Wir beratschlagten uns. Mein Schwiegervater sagte, ich sei zu geduldig. Ich sollte von den Ärzten eine Entscheidung einfordern. Vielleicht könnte ich ja doch nach Wien verlegt werden. Seit meiner Ankunft war ich nicht mehr untersucht worden. Und liegen konnte ich zuhause doch auch. Ich fühlte mich zwar wohl in Bozen, denn ich wurde ernst genommen und korrekt behandelt. Aber Michael musste bald wieder arbeiten gehen. Und dann wäre ich hier richtig alleine, die Tage würden noch langsamer vergehen. Daher stimmten wir meinem Schwiegervater zu. Wir würden die Ärztin morgen nach einem Transfer nach Wien fragen. Michael war pünktlich zur Visite zur Stelle. Die Ärztin wollte ihn zuerst bitten, draußen zu warten, doch er ließ sich nicht abwimmeln. Er fragte sie direkt, wann wir nach Hause fliegen könnten. Die Ärztin versprach, mich heute noch einmal zu untersuchen und dann eine Prognose abzugeben. Es sah fast so aus, als könnte auch sie sich einen Transport langsam vorstellen. Nach der Visite saß Michael an meinem Bett und wir fühlten uns besser, ich merkte, dass nun etwas Bewegung in die Sache kommen würde, wir endlich wieder aktiv werden könnten. Als ich die Schwester um die Schüssel bat, ging Michael hinaus. Doch die Stoffwindeln, die ich benutzte, die den Schriftzug „Azienda Sanitaria Bolzano“ trugen und ganz eigentümlich rochen, waren plötzlich blutgetränkt. Eine ganze Menge hellroten Blutes. Das Entsetzen packte mich erneut. Eines war mir sofort klar: Ich war nicht transportfähig. Und die Lage hatte sich auch nicht verbessert. Das Gegenteil war der Fall.

Endlich kommt er

tauchte neben dem Kontrollstrich ein zweiter auf. Und dann rannte ich durch die Wohnung, die sich nicht mehr ganz wie unsere anfühlte, konfus, ziellos, nahm einen Gegenstand zur Hand und legte ihn weg, griff nach dem nächsten, ließ auch diesen wieder fallen, bis ich schließlich das Handy fand und Michael anrief, „Hallo Papa“ flüsterte. Damals dachte ich, es wäre der Anfang eines neuen Lebens gewesen. Ich hatte immer gewusst, dass die ersten drei Monate kritisch sind und das Baby vielleicht nicht bleiben will. Das weiß jeder, und damit lebte man, dieser Gefahr stellte man sich. Aber danach passiert doch normalerweise nichts mehr. Zumindest nicht mir. Ich bin diejenige, die eine Klasse wiederholt hat, ein Jahr vor der Matura. Ich bin die, die 22 Monate gebraucht hat, um schwanger zu werden, ja. Aber ich bin doch nicht diejenige, die eine Frühgeburt hat. Ich bin die mit der unkomplizierten Schwangerschaft. Die, die stolz mit riesigem Bauch spazieren geht. Die, die sich immer darauf gefreut hat, ihr Baby treten zu spüren. Die weiß: wenn ich etwas gut kann, dann ist es schwanger

Den ersten Presswehen war ich hilflos ausgeliefert. Was um Himmels willen sollte denn das sein? Als stünde ich alleine an einem kleinen Strand und würde von einer Riesenwelle überrollt, ohne die geringste Chance, mich dagegen zu stemmen oder davonzulaufen. Keiner hatte mir erklärt, was zu tun war, und als die Anwesenden sahen, dass ich ratlos war, fingen sie an, laut durcheinander zu reden. Sie wurden nervös. Dr. Grossi erklärte mir, es wäre wie beim Darm Entleeren, was ich etwas peinlich fand. Hedi forderte mich auf, fest anzuschieben. Aber wie sollte ich das anstellen? Wo fest anschieben? Ich dachte an Filmszenen von Geburten, die ich gesehen hatte und versuchte mich zu erinnern, wie das ausgesehen hatte. Ich schnaufte ein bisschen, ich hechelte und drückte, aber das alles half überhaupt nicht weiter. Schließlich kam eine weitere Hebamme dazu und gab mir den einen Tipp, der mir tatsächlich half. Vielleicht hatte sie selbst schon geboren und wusste es deshalb so genau, denn sie sagte nur: „Sie müssen genau dort dagegen drücken, wo es weh tut.“ Das verstand ich, das konnte ich umsetzen. Und es funktionierte. Dieser eine Satz ersetzte mir einen zehntägigen Vorbereitungskurs. Alle waren erleichtert, als die nächste Pressphase die erste richtig produktive war. Die Anwesenden lachten und atmeten hörbar auf. Die Situation war schon kritisch genug, da hätte es noch gefehlt, dass ich nicht wusste, wie man ein Baby überhaupt auf die Welt bringt. Michael war wunderbar. Er war wieder mitten im Geschehen, er sprach mir Mut zu und spornte mich an. Er wirkte so, als wüsste er genau, was zu tun war. Hatte er etwa heimlich einen Vorbereitungs- kurs besucht? Er schaffte es, mir Sicherheit und Kraft zu geben. In den Wehen-Phasen waren alle hochkonzentriert, feuerten mich an, riefen durcheinander. In den

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Pausen wurde es ruhig, fast langweilig. Keiner sagte oder tat etwas, es gab den einen oder anderen ver- stohlenen Blick auf die Uhr. Sobald sich die nächste Wehe ankündigte, waren alle wieder voll dabei, es wurde wieder laut, aufgeregt und hektisch. Wie in einem Theaterstück, wo jeder Einsatz genau abgestimmt ist. Nach einem Dutzend solcher Phasen oder mehr spürte ich, dass ich keine Lust mehr hatte. Ich sagte Michael, dass ich nicht mehr konnte, wobei das so nicht stimmte. Kraft hatte ich noch, aber ich wollte nicht mehr. Ich entfernte mich ja mit jeder Wehe mehr von Arthur. Bei einer normalen Geburt ist das umgekehrt, jede Wehe bringt das Kind näher zur Mutter, zu dem Moment, wo das Kleine auf den Bauch gelegt, geküsst und umarmt werden kann. Nicht so in meinem Fall. Jetzt war Arthur noch bei mir, aber sobald er geboren war, würde er weggetragen werden und ich wusste nur ungefähr, was dann mit ihm geschehen würde und ich wusste überhaupt nicht, was mit uns allen passieren würde. Die letzten paar Stunden waren die einzige Normalität, die uns vergönnt war. Michael sagte, dass ich es gleich geschafft hätte. Ich glaubte ihm nicht. Doch tatsächlich behielt er Recht. Es wurde noch einmal richtig anstrengend, es drückte und zwickte in meinem Bauch und abwärts, aber plötzlich war der Schmerz mit einem Mal vorbei. Augenblicklich fühlte ich mich frei, erleichtert, hatte meinen Körper zurück. Ich schluchzte drei-, viermal laut auf. Presste das nasse Handtuch wieder auf mein Gesicht. Ich brauchte drei oder vier Sekunden für mich, um mich zu sammeln, dann fragte ich nach meinem Kind:„Was ist los? Was ist mit ihm?“ Ich wagte nicht, Arthur anzusehen. Er hatte noch keinen Laut von sich gegeben und ich sah ihn nur unscharf am Ende des Bettes liegen. Dr. Grossi und eine Neonatologin beugten sich über ihn. Atmete er? Lebte er? War die Geburt zu anstrengend gewesen, war die Welt zu kalt, zu hell, zu laut für ihn? Dann endlich hörte ich, hörten wir ihn. Er wimmerte ganz leise. Er lebte. Er lebte!

Die erste Nacht Die Ärztin und zwei Krankenschwestern brachten ihn sofort nach draußen. Ich konnte keinen Blick auf ihn werfen, aber ich muss zugeben, dass ich es auch nicht wollte. Ich hatte Angst davor, dass es für mich zu schmerzvoll wäre, ihn so zu sehen. Michael wiederholte die ganze Zeit: „Ich bin so stolz auf dich, du warst so tapfer.“ Da lag er also, unser Arthur. Im Glaskasten. Er trug eine gelbe Wollmütze, Größe 40, und eine riesige Windel. Auf seiner Wange klebte ein Pflaster, das den Schlauch, der in seine Nase eingeführt war, an Ort und Stelle halten sollte. Das Pflaster war in Form eines Herzens ausgeschnitten. An seinem Brustkorb waren Elektroden befestigt. Um seinen Arm hatte man eine Art Sensor gewickelt, der blau leuchtete. Über dem Brutkasten befand sich ein Monitor, der seine Herztöne, den Sauerstoffgehalt in seinem Blut und die Atem- frequenz aufzeichnete. Ich löschte das Licht. Draußen war Bozen. Mild und ruhig und dunkel lag es vor meinem Fenster, als läge es auf der Lauer. Als würde es mich bewachen. Ich drehte mich auf den Bauch, der wieder flach war. Ich dachte andauernd an Arthur, ich dachte: Mein Sohn ist auf der Welt und ich liebe ihn so sehr. Ich hatte eine Geburt erlebt, wie ich es mir immer gewünscht hatte. Ich fühlte mich leicht, zufrieden, aufgeregt. Und noch sicher. Ich schlief. Nur hin und wieder wachte ich auf, schaute in die dunkle Nacht meines Krankenzimmers und dachte: Ich bin Mama. • OBS: Wer die Fortsetzung dieser fesselnden und authentisch formulierten biographischen Erzählung lesen will, kann das ganze Buch auf Amazon erwerben! (Siehe blauer Kasten rechts)

"Geboren in Bozen" Heidi Siller beschreibt die Geburt von ihrem Sohn Arthur und die schwere Zeit danach. Viele harte Stunden und Wochen mußten die Eltern durchleben, bis das Leben ihres Sohnes gesichert war. In dieser Zeit war das Spital in Bozen ihr Zuhause. Heidi Siller hat ihre Geschichte aufgeschrieben, weil nur wenige Eltern öffentlich über ihre Frühgeburten sprechen. Gleichzeitig wird von der Allgemeinheit oft angenommen, dass eine Frühgeburt harmlos ist und die moderne Medizin jedes Baby über 500g retten könne. Die Wahrheit ist etwas komplizierter. Das Buch ist im Eigenverlag erschienen und kann über Amazon erstanden werden.


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N I I H C FREN RBS T E H N E D le er Mab h t o M i be Daheim

Während ich diesen Text tippe ist für uns hier gerade Sommer. Wenn du den Text liest, ist es schon wieder Herbst. Das als kleine Vorbemerkung, weil im Herbst da bin ich wieder fesch aufgeräumt, die Kinder sind jetzt alle 3 in der Schule, ich im Büro, die Wohnung herbstlich clean, die Garderobe schön schick, der Körper entsäuert… Im Moment aber nicht, im Moment beginnen wir gerade unseren Sommer mit 2 Tagen bei der Oma. Bei der Oma ist es wie in einem Erwachsenenschlaraffenland, bei der Oma gibt es die besten Weine und das beste Fleisch. Deshalb muss ich den Text jetzt schnell tippen, weil hinter mir in der Küche gart seit 8 Uhr der wunderbare Schweinsbraten der Oma und verströmt immer wieder sein Knoblaucharoma und vermindert meine Konzentration, die eh schon ein bissl zu wünschen übrig lässt, weil gestern Abend hat der Mann von der Oma den Rotwein geöffnet, gelüftet und mir zügig ein- und nachgeschenkt und D ist dann schlafen gegangen, aber ich hab noch brav fertig ausgetrunken… Also, der Sommer, schön, gelt? Dabei wollte ja ich mit dir über etwas ganz anderes sprechen, über etwas, das ich neulich im netten Paris und Kochen Buch „Madame ist willig, doch das Fleisch bleibt zäh“ von Sigrid Neudecker gelesen hab. Und zwar auf der vorletzten Seite, wo sie am Ende ihre Pariser Zeit den frenchi Umgang der Eltern mit ihren Kindern lobt. Und sie zitiert dabei den wunderschönen Satz einer maman, die zu ihrem Kind sagt: „Mon trésor, ich kümmere mich gleich um deine Frage, aber jetzt möchte ich erst einmal fertig telefonieren!“ Worauf hin mon trésor gusch ist und die maman fertig telefonieren lässt. Während ich das lese, ziehen vor meinem inneren Auge all die Gespräche vorbei, die im Laufe der letzten 18 Jahre hier mit FreundInnen geführt, und von Kindern unterbrochen wurden, weil… wurscht.

Vor meinem inneren Auge ziehen die jeweiligen Reaktionen der Eltern vorbei: da wurden Gespräche am Telefon solange unterbrochen und mit dem Kind weitergeführt, dass in der Zwischenzeit ein 3-gängiges Menü fertig gekocht werden konnte, mit einem Ohr am Hörer, weil es konnte ja jederzeit möglich sein, dass das Kind jetzt brav fertig mit was auch immer war und die dazugehörige maman das Gespräch fortsetzen konnte. Da wurden Kinder, weil sie jetzt schon den ganzen Tag die Gespräche unterbrochen hatten, dann aus dem Nichts heraus angebrüllt, so dass die Gesprächspartnerin einen Tinnitus hatte, das Kind aber nicht ruhig war, sondern im Gegenteil zurückgebrüllt hat. Und man sich je nach Stimmung gedacht hat, na gut, ich muss auch nicht alles erleben oder zum Glück, nicht nur ich bin so eine Mutter mit Hang zum Tourettesyndrom. Eines meiner schönsten Erlebnisse hatte ich mit S, gerade noch mit mir im Gespräch über Freud oder Sex in the City oder den perfekten Schweinsbraten, da kommt das Kind, flüstert ihrer Mutter etwas zart ins Ohr, die Mutter hört zu, flüstert dem

Mother Mable ist 37, ihre Kinder 18, 7 und 6 ihre Beziehung 11. Sie hat 1 Lohnarbeit, 1 Haushalt, 1 Großfamilie, viele Freundinnen, viel Alltag, steht auf Feminismus und Champagner = 1 Blog:

Kind zurück ins Ohr, das Kind flüstert wieder zurück und so ging das und ich konnte mir in der Zwischenzeit die Nägel machen. Machst du gerade ts ts ts und schüttelst den Kopf? Weil das ist doch schon ein bisschen übertrieben und immer dieses die „suprigen FranzösInnen“, immer schlank, immer gescheit, immer sexy, immer super Essen und super Eltern, ein ödes Klischee. Vielleicht hast du ein bisschen Recht, aber ich auch! Und Kinder haben ist schön und Gespräche zu Ende führen auch! Und weil gerade der Sommer beginnt, denke ich: Beides ist möglich. Ja, wirklich! Und ich sag dir das jetzt, als alte Mutter, weil das große Kind eben 18 wurde: Man kann den Kindern sagen, jetzt gusch, weil jetzt reden die mamans. Und die Kinder flüstern dir trotzdem am Abend vorm Schlafengehen zart ins Ohr, dass du die liebste Mama auf der Welt bist. So ist das. Und auf das der Herbst schön frenchi wird, für dich und für mich! …Ah, und jetzt muss ich leider aufhören, weil der Küchenwecker hat geklingelt und der Schweinsbraten ist fertig und die 10 Kilo minus, um die kümmern wir uns dann auch im frenchi Herbst.


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R E T T U M N I B IC H ! T M M A D R E V n

he onyhütc P n o v olumne Mamak Bitte, das Kind spricht jetzt. Zu allem und jedem, zu Blumen, Bäumen, Straßen, den Autos wünscht sie eine gute Nacht, wenn sie in die „Raaasche“ schlafen fahren. Apropos schlafen, der Papa, ja, der Papa ist hauptberuflich Superhero, weil wenn man Pia fragt, was der Papa so macht den ganzen Tag, dann leuchten die Kinderaugen: “Fliega, backen, sauber machen!“ Und die Mama? Kurzes Überlegen. „Mama schlafen!“ Gut, wenigstens informiert sie nicht mehr alle über „Baby Mama Aua, Mama daurig, Mama krank!“ Ja, ich habe die letzten Wochen über der Kloschüssel hängend verbracht, Pia live dabei, und ja, ich glaube, das Fundament für eine grandiose Geschwisterbeziehung ist gelegt worden. Und bis zum Krippenstart muss ich noch ein bissi Brainwashing durchführen, hart, aber herzlich. Ansonsten bin ich entspannt wie nur was fünf Monate vor der Ankunft von Kind zwei, weil die, nennen wir sie euphemistisch „Weltuntergangsstimmung“ vor Pias Geburt kann eh nix toppen. Ich bin ein dankbarer Mensch, ich war dankbar für

mein extrem gutes Leben, so ganz ohne forderndes Kind, und irgendwie hat mir gedeucht, es wird ein bissi anders werden dann. May I say: Zum Glück? Wenn das nicht SO Klischee wär, würd ich hinschreiben: Es ist soviel cooler und lustiger geworden und ich liebe mein Stinktier unfassbar und umfassend. (Wurscht, ich lass das hier stehen,boah, bin ich anarcho!) Jedenfalls, ich weiß ungefähr, was auf mich zukommt, das nimmt viel Druck und Ungewissheit raus. Allerdings sitze ich letztens so mit meiner großen Schwester beisammen und sie sagt mit versonnenem Blick: “Uh, nächstes Jahr um die Zeit sitzen wir hier schon mit zwei Fortpflänzchen.“ Sag ich: „Stimmt, das wird superanstrengend werden und wenn ich vor Erschöpfung weine, drückst du mich dann und sagst mir, das alles nur eine Phase ist?“ Sagt sie: „Hm, also ich fand das mit Mona (Tochter, 23) nicht anstrengend.“ Abgesehen davon, dass ich sie für diesen einen Satz, der bloss aus verklärter Rückschau und sich anschleichender Demenz resultieren

kann, im Pool ersäufen wollte, bin ich eh tiptop manierlich geblieben. Habe aber an meinen heiligen Schwur gedacht, den ich irgendwann mal geleistet hab, während einer..äh.. Phase..der da hiess: „Ich werde dereinst meinen Kindern NICHT erzählen, dass es nicht anstrengend war mit ihnen, denn das ist es zeitweise. Ich werde mich ehrlich erinnern. Es zumindest versuchen.“ Und: Nicht die Kinder an sich sind das, was sich reinhängt, die allermeiste Zeit ist es lustig, macht Freude, gibt Kraft, aber das Dazwischen, die eigenen Bedürfnisse, die zeitweise verschütt gehen, die Fremdbestimmtheit, die Zeit, die nicht mehr deine eigene ist. Und ja, ich werde anfangs aber SOWAS von überfordert sein mit zwei Kindern. Und dann wird es sich wieder irgendwie ganz von selbst gut fügen. Damit ich, wenn Kind Nummer zwei ein Jahr alt ist, so wie letztens zu C., ganz im Ernst sagen kann.: „Also bitte, ein Säugling pennt doch eh nur, das war doch nicht anstrengend.“ Ein Hoch auf die verklärte Rückschau und sich anschleichende Demenz.


N E G N GEFA ! Z T E N IM ern nser Int u s n u t Mach

Eltern? n e t h c hle m zu sc u t e i k n etju

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Der einjährige Linus hat seinen ersten Schritt getan. Mama: "Das muss ich gleich auf Facebook posten!" Die zweijährige Noa schaut traurig und zeigt auf die Wickeltasche. Papa: "Du willst eine Semmel? Ja gleich, ich muss nur vorher was auf Instagram hochladen!" Der fünfjährige Emil will eine Geschichte aus dem Kindergarten erzählen. Papa: "Ich kann jetzt nicht. Ich muss schnell auf derstandard.at einen Artikel über Kindererziehung kommentieren!" Eine ganze Elterngeneration scheint seinem Handy mindestens gleich viel Zeit zu widmen, wie seinen Kindern. Am Spielplatz sieht man kaum mehr Eltern, die nicht über den kleinen Bildschirm gebückt sitzen. Wie wird sich das später auf unsere Kinder auswirken? Werden unsere süßen Zwerge später verwahrloste Psychopathen? Werden sich Noa und Emil schon mit 12 Jahren freiwillig in Psychotherapie begeben? Wird Linus ein depressiver, unsicherer Teenie, der seinen Durst nach Liebe mit Crystal Meth zu stillen versucht? Es gibt nicht wenige Fotos von Babys im Netz die bereits Sekunden nach der Geburt aufgenommen wurden - von der Mutter selbst. Noch bevor sie den Mutterkuchen rausdrücken konnte, hat sie der Auslöser des Smartphones abgedrückt. Während dem Stillen, Spielen, Baden, Kochen... immer ist das Handy dabei. Einzige Ausnahme: Wenn man das Smartphone dem Kind gibt, damit es mit irgendeinem App beschäftigt ist und die Eltern in Ruhe lassen. Während die einen auf diese Entwicklung mit Panik und Vorwürfen reagieren, meinen die anderen, dass die heutigen Eltern so gut sind wie noch nie. Sie ernähren ihre Kinder gesund, geben sie früh in gute Kinderbetreuung, unternehmen viel mit ihnen und auch die Väter engagieren sich schon ein ganz klein wenig mehr als früher - und zwischen Fütterungsgängen und Wickeleinheiten wird eben mal aufs Handy geschaut. So what?

Schlechte Handygewohnheiten

Wann zücken wir das Telefon? Gerne am Spielplatz. Und das ist vielleicht auch kein Wunder. So ein Spielplatz ist vor allem auf die Bedürfnisse von Kleinkindern zugeschnitten – und nicht auf die von Erwachsenen. Wer täglich oder mehrmals die Woche mit seinen Kindern am Spielplatz ist, wird dort nur eingeschränkt ansprechende Stimulation vorfinden. Dreißigmal hintereinander dem Zwerg beim Rutschen zuschauen oder den 20. Sandkuchen backen ist für die wenigsten Eltern auf Dauer ein reines Vergnügen. Natürlich wird da schon mal das Handy rausgeholt um sich abzulenken. Wenn wir warten, langweilige Routinearbeiten verrichten oder am Spielplatz sitzen, plaudern wir eben gerne mit FreundInnen, checken unsere Mails und Facebookmeldungen. Und wenn wir mal ehrlich sind: Wir klinken uns geistig auch mal

h igentlic e r i w n che Was ma it im Netz? e ganze Z

die

8000 Stunden hat Robby Macdonell in den letzten 6 Jahren protokolliert, was er vor dem Bildschirm eigentlich so macht. Auf die Minute genau. Er ist nicht der einzige mit einem solch spröden Hobby. "Quantified-self" heißt die Bewegung, die auf empirische Selbstbeobachtung setzt. Nachdem er schnell feststellen musste, dass seine eigenen Tagesprotokolle nicht zuverlässig waren, installierte er Programme auf seinem Computer, die automatisch registrierten, auf welcher Plattform er sich wie lange aufhielt. Bevor er mit der Selbstbeobachtung anfing, hatte er abends immer noch ein paar Stunden Arbeit angehängt, wenn er das Gefühl hatte, untertags nicht genug geschafft zu haben. Doch die Auswertung der Protokolle änderte sein Leben. 43% seiner Arbeitszeit verbrachte er mit dem Lesen und Beantworten von Mails. Diese Zeit ging ihm schmerzhaft beim Programmieren ab. Er konnte diese Situation optimieren, in dem er nur mehr einmal am Tag Mails beantwortete. Dadurch sparte er 6 Arbeitsstunden in der Woche ein. Außerdem stahl ihm Facebook viel mehr Zeit, als er angenommen hatte. Aber nicht nur ihm. Eine Studie der Universität Harvard ergab, dass die Menschen zwischen drei- und vier Mal so viel Zeit auf Facebook verbringen, wie sie selber denken. Wichtig war auch die Erkenntnis: An Tagen, an denen er mehr Schlaf bekommen hatte, arbeitete er weit effizienter, als an Tagen, an denen er mehr Zeit vor dem Computer als im Bett verbracht hatte. Dasselbe galt für Bewegung. Wenn er mehr Sport gemacht hatte, brachte er auch in der Arbeit mehr weiter. Also: Lieber untertags effizient arbeiten und dafür am Abend ausspannen!


Phänomen. Es wurde untersucht, wie Kinder unter einem Jahr darauf reagieren, wenn die Eltern plötzlich emotional abwesend sind. Es stellte sich heraus, dass die Kinder sich anpassen und ebenso erstarren – sich sozusagen tot stellen. Ein mikrodepressiver Augenblick stellt sich ein. Das ist an sich noch nicht „gefährlich“. Aber es ist wichtig, dem Kind zu erklären, was gerade passiert. Auch wenn es noch sehr klein ist, kann man ihm begleitend sagen: "Ich bin gleich wieder bei dir. Ich muss nur kurz was in meiner Mailbox schauen. Warte, Suchtanfällig? warte... ist da ein wichtiges Mail gekommen? Ja, genau da ist es. Soziale Medien und Handyspiele etc. machen natürlich süchtig. Das beantworte ich jetzt noch schnell. Dann kochen wir weiter.“ Das Kind erahnt, dass die Mutter oder der Vater nicht abwesend Wir erhalten über Twitter, Facebook und Onlinespiele psychische ist, sondern sich mit etwas anderem auseinandersetzt, was im Verstärkung. Immer wenn am Display eine neue Nachricht oder Handy zu sehen ist, und sie verstehen, dass das ein Prozess ist, der ein neuer Kommentar angekündigt wird, werden kleine positive wieder zu Ende geht. Rückmeldungen ans Hirn geleitet, auf die wir uns schon freuen, Im Allgemeinen gilt: Für Kinder sind Onlinespiele ein netter bevor wir das Smartphone rausholen. Wenn wir nur noch auf der Zeitvertreib und an sich nichts Böses. Kinder können ihre Motorik, Suche nach diesen kleinen Kicks sind und von einer sozialen Plattform zur nächsten springen, um sie zu ergattern, verlieren die ihr Alltagswissen und technisches Verständnis durch innovative Apps verbessern. sozialen Medien an inhaltlichen Wert. Dann können wir das Aber ganz kleine Kinder, konzentrieren sich noch nicht lange Handy kaum mehr aus der Hand legen, weil wir noch immer nicht zufrieden sind, weil wir noch mehr Kicks empfangen wollen. Diese auf solche Spiele. Für sie sind lebende Gesichter und körperliche Beanspruchung viel interessanter und auch wichtiger für die kleinen Kicks machen nicht bleibend glücklich. Aber das Entwicklung. Erfreuliche an der Handysucht: Es gibt kaum einen Entzug. Wer nicht mehr auf´s Handy schaut, ist nur Stunden später entwöhnt. aus, wenn uns die Kinder permanent was erzählen oder zeigen, was uns nicht permanent brennend interessiert - auch ohne Handy. Es interessiert uns hingegen sehr, ob unsere beste Freundin gestern ein Date hatte, oder in welcher Farbe unser Bruder seine Küche ausgemalt hat. Das hört sich zwar nicht nach bedingungsloser Liebe an, aber keine Sorge: Eine liebevolle Eltern-Kind-Bindung baut nicht auf totaler Symbiose auf.

Machen wir uns nichts vor! Wer süchtig ist, sollte sich aber nichts vormachen. „Ich schau eh nur zwischendurch. Es ist für mich beruflich wichtig zu twittern....“ Blabla. Es ist weder für einen selbst noch für die Kinder gut, wenn man sinnlos im Netz hängt. Außerdem löst es schlechtes Gewissen aus, das an einem nagt. Man hat - irgendwie zu recht - das Gefühl, dass man die eigenen Kinder abwertet, wenn jede Meldung im Internet interessanter ist als das, was die Kinder gerade machen. Nicht angenehm.

Schaden wir unseren Kindern? Stell dir vor, jemand spricht mit dir und ganz plötzlich, ohne Vorwarnung, erstarrt das Gegenüber, verliert die Gesichtsmimik und glotzt ins Leere. Von einer Sekunde zur nächsten. So kommt es nämlich dem Kind vor, wenn die Erwachsenen plötzlich aus der Interaktion zum Handy wechseln. Kinder unter zwei Jahren können dieses Verhalten nicht deuten. Das sogenannte „Stillface-Paradigma“ steht für dieses

Handy und Tablet zerstören?

Kinder im Allgemeinen sind genervt, wenn wir zu viel Zeit im Netz hängen und ihnen nicht zuhören. Sie fühlen sich zurückgesetzt. Die meisten können das aber auch verbalisieren. Dann heißt es für uns: Reflektieren. Hat das Kind recht? Überteib´ ich es tatsächlich? Und wenn, was tun? Wie kann ich meine Netzzeit besser einteilen? Gibt es Seiten im Netz, die wir mit den Kindern gemeinsam sehen können? Muss ich jede Nachricht aufmachen die reinkommt, oder reicht es, alle paar Stunden abzuchecken, was sich getan hat? Fazit: Auf keinen Fall Handys zerstören und das Netz abdrehen! Davon werden eure Kinder auch nicht glücklicher. Aber so wie wir den Medienkonsum unserer Kinder regulieren sollten, müssen wir auch unseren eigenen eingrenzen. Vielleicht kommt uns auch die eine oder andere kreative Idee, wenn wir gezwungen sind, uns kurz mal zu langweilen und in die Gegend zu schauen statt auf´s Display.

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G N U T T E R E I D : E E C I G I F F D N LO Ä T S T S B L E S FÜR

geht´s! k r i z e B 7. iten? Im e b r a em t trotzd s l l i w d n Buzerl u n i e t s Du ha

250.000 Ich-AG´s gibt es heute in Österreich. Viele davon haben Kinder und genießen nicht die Vorteile einer Anstellung. Mehr oder weniger prekär wurschteln sie sich durchs Leben. Wer in der Nähe vom 7. Bezirk wohnt, kann sich sein Leben jetzt deutlich erleichtern. Wenn du bald Nachwuchs kriegst und trotzdem weiterarbeiten willst, ist das im Loffice gut möglich!

Klementz. Sie wollen mehr Chancengleichheit: Für Frauen und für Eltern. Oft handelt es sich natürlich um beides: Mütter, die den Wiedereinstieg planen. Wir haben die beiden Betreiberinnen besucht und zu ihrem Projekt befragt! Familie Rockt: Man kann bei euch um 300€ im Monat einen Halbtagsarbeitsund Krippenplatz mieten. Das ist ja wirklich ein Angebot! Teilt man den Schreibtisch dann mit jemanden anders, der die andere Hälfte des Tages da ist?

Loffice bietet einen Arbeitsplatz in wunderbar kreativen Ambiente und tolle Kinderbetreung im selben Haus. Und das auch noch zu einem leistbaren Preis. Ein Ja, das war die grundsätzliche Idee, wir tolles Konzept für Menschen mit autohaben uns jetzt jedoch entschieden, die nomen Lebenskonzept. Betrieben wird das Halbtagsvariante vorerst nicht anzubieten, Loffice von Betti Brachmann und Kata

da wir eher die Info bekommen haben, dass die Eltern doch lieber die volle Flexibilität haben, sprich einmal früher, einmal später arbeiten gehen möchten. Außerdem wäre so auch der Switch von der Halbtags- auf die Ganztagsbetreuung schwierig, wenn die Plätze schon alle belegt wären. Wer ist euer Geldgeber? Die Geldgeber sind im Prinzip wir selber. Wir sind zugegebenermaßen ziemlich enttäuscht, was die Förderlandschaft in Wien angeht. Wir haben alle möglichen Stellen kontaktiert und besucht und wurden letztendlich immer nur weitergereicht, mit den Worten: "Sehr tolle Idee, machen Sie das auf jeden Fall, aber wir haben dafür leider kein Budget."


Derzeit können wir nur mit der Standardförderung pro Kind von der MA10 rechnen. Für die Konzepterstellung haben wir den AWS Kreativwirtschaftscheck über 5000 € bekommen, für die Investitionskosten. Was Umbau, Einrichtung, Miete usw. betrifft, haben wir bis jetzt leider noch keine Unterstützung gefunden. Dies ist ein Pionierprojekt, ein Vorzeigeprojekt, auch für Wien als Unternehmensstandort, welches wir aus eigener Tasche finanzieren werden müssen. Erwartet ihr nur Mütter oder auch Väter, die sich einen Arbeitsplatz mieten? Beide. Die ersten, die sich angemeldet haben, war eine Familie mit einer Firma in der Kreativbranche: Mutter, Vater und die kleine Lina. Sie kommen zu dritt ab Herbst. Wie wichtig ist Design hier im Loffice? Unsere LOFFICE Räumlichkeiten wurden von jungen KünstlerInnen ausgestattet. Die Mehrzahl der funktionalen Elemente wurde aus neu verwendeten Materialien hergestellt, die Möbel und Installationen bewegen sich zwischen Kunst und Gebrauchsgegenstand. Wir glauben, dass in einer Welt, in der herkömmliche Familienmodelle immer weniger funktionieren und viele Unternehmen ohne Kreativität auf der Strecke bleiben, eine kreative Umgebung und eine Community wichtige Werte für die Zukunft unserer Kinder darstellen. Im Arbeitsloft wird es aber keine Spielecke geben, oder? Nein, für uns ist ein ganz zentraler Punkt, dass jeder - Eltern und Kinder - seinen eigenen Bereich hat und diesen auch in Ruhe nutzen kann. Die Kinder sollen einen geregelten Tagesablauf haben, mit viel Bewegung und Einflüssen der Montessoripädagogik und selbstgekochtem Essen aus Lebensmitteln aus vorwiegend biologischem Anbau. Und auch die Eltern sollen fokussiert arbeiten können, um danach qualitative Zeit mit den Kindern verbringen zu können. Wie wichtig ist für euch Arbeit? Für uns stellt eine Arbeit, mit der man sich voll identifizieren und in der man sich selbst verwirklichen kann, jeden Arbeitstag mit Freude beginnt und die auch Zeit und Raum für andere Dinge im Leben lässt, ein wichtiges Lebenselixier dar. Solche Rahmenbedingungen möchten wir auch für andere selbständige Eltern schaffen.

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S D I K T I M S P I TR

urlaub

Familien m u z n sin - Wahn n ' s e i l: Vom W Diesma

serfall in Bad Hotdog mit Was

In München ist etwas aus den Fugen geraten – die Gemütlichkeit. Denn die ist für den bayrischen Kabarettisten Gerhard Polt „die Relation aus Zeit, Geld und Bier.“ Nun ja, an der Verfügbarkeit von Bier kann es mal nicht liegen, denn letzteres fließt zur Wiesn reichlichst. Bereits um zehn Uhr Vormittag stehen die Leute gereizt vor dem Augustiner-Zelt Schlange, um ihre vorreservierten Plätze einzunehmen. Vom Bierzelt zur Isar Vorreservieren empfiehlt sich nicht nur für Leute, die in ein Oktoberfest-Zelt hinein wollen, sondern auch in Sachen Quartier. Wir waren zu spät dran und ergatterten nur noch ein Zimmer in der Wohnung eines uns unbekannten Spaniers. Dieser

Gastein

wiederum war sehr gemütlich drauf – so gemütlich, dass er für die 480 Euro, die er für drei Nächte kassierte, nicht einmal

Bringt Glück!

vorher Staub gesaugt oder die leeren Alkflaschen vom Küchenboden entfernt hatte. Mit Kind im Krabbelalter kann man das schwer ignorieren. Den TaxifahrerInnen fiel das Ignorieren hingegen leicht: Mit Kinderwagen und Hund nimmt dich keiner mit, da kannst du noch so winken und fuchteln. Bis du ein- und ausgestiegen bist, haben sie bestimmt zwei Fuhren AustralierInnen zum Oktoberfest kutschiert. Dann halt U-Bahn fahren, man wird sich schon orientieren können, obwohl das Handy-Navi spinnt. Kaum die 2,60 Euro für die Kurzstrecke gelöst, kommt die Durchsage, dass der Betrieb auf unbestimmte Zeit unterbrochen ist. Hurra. Mein Kind tut das, was ich am liebsten machen würde: schreien. Also gehe ich zu Fuß, was sich letztlich als gute Idee erweist: Entlang der Isar kommen Mensch und Hund zur Ruhe. Weit und breit nur glückliche, frei laufende Hunde und keine Leinen-Nazis, die ihren Hund entsetzt in die Handtasche hieven oder an der Leine von dannen zerren, wenn der eigene schwanzwedelnd angerannt kommt. München at it’s best. Wenn man dann auch noch zufällig in ein Café (Kaiser Otto) mit Kinderspielecke läuft, versöhnt einem das ein wenig mit der Stadt, die einen davor ziemlich „ozipft“ hat, um es landestypisch zu sagen. Nix wie weg! Stadtflucht! Mit der Verteilung des Geldes ist es aber auch in München wohl so wie überall mitunter haben die falschen Leute zuviel davon, wie das Erlebnis im Concept Store „Shoekeria“ am Viktualienmarkt bezeugt: Die Shopinhaberin Tessa steht durch eine Verknüpfung unglücklicher Zufälle alleine im Geschäft und hat ihre knapp fünf Monate alte Tochter Karla dabei. Karlas


Nahrungsangebot: bis elf Uhr gibt es Frühstück, ab ein Uhr „Light Lunch“ mit Kuchen, 18 Uhr Kinderabendessen und ab 19 Uhr dann ein mehrgängiges Abendessen für uns „Große“. Gut, dass man zwischendurch wandern gehen kann. Zum Beispiel auf die idyllische Poser Höhe.

nsionsVollzufriedene Vollpe Gäste im Haus Hirt

Schlaftiming kollidiert mit dem Shoppingtiming einer aufgedonnerten „Dame“, die entsetzt den Laden verlässt, weil sie doch nicht von einer Frau mit Kind am Arm bedient werden will. Übertroffen wird ihr pikierter Blick nur von denen der anderen Gäste im Asia-Food-Laden „Yum2Go“ (die Gemütlichkeit steckt schon im Namen), als mein Einjähriger ein paar Unmutsäußerungen von sich gibt, weil er sich nicht entscheiden kann, wo es denn nun eher auszuhalten sei: auf Mamas Arm, am Boden oder einfach nirgends. Der eigene Gedanke „Nichts wie weg“ wird durch das eifrige Tischabräumen des Kellners beschleunigt. Die Botschaft ihres Tuns ist angekommen: Bloß nicht darauf bestehen, fertig zu essen, man ist nicht mehr willkommen. Raus aus dem Lokal, raus aus der Stadt, ab in Richtung Bad Gastein. Angesichts des von uns anvisierten Hotels mit Namen „Haus Hirt“ fühlen wir uns wie vor dem bösen Wolf geflüchtete und endlich in sicherer Unterkunft angekommene Schafe. Unser Sohn zischt direkt von der Rezeption in Richtung Speisesaal, quietscht vor Begeisterung und dreht mehrere Runden zwischen Cocktailbar und Leseecke. So einen Auslauf hatte er die vergangenen Tage nicht. Die anderen Gäste finden es zu unserer größten Entspannung auch lustig, man kommt ins Gespräch und fühlt sich plötzlich nicht mehr so alleine mit den typischen Mama-Wehwehchen wie Schlaf- und Eigenzeitmangel. Dem Dialekt und den Autokennzeichen nach sind wir nicht die Einzigen, die aus deutschen Städten geflüchtet sind. Einige Mamis nutzen die Kinderbetreuung im Hotel, um bei speziellen Yogaeinheiten mitzu-

machen. Sie sind ganz erstaunt, von ihren Kids nicht vermisst zu werden. Bei dem täglich wechselnden Programm, das den Kindern geboten wird – Brot backen auf der Alm, Splash Time im Pool, Lagerfeuer, Basteleien – hatten sie wohl einfach nicht die Zeit dazu. Wir wiederum sind ganz erstaunt, was wir alles nicht hätten einpacken brauchen, da es im „Hirt“ ganz selbstverständlich zur Verfügung gestellt wird: Lätzchen, Kraxn, bergtauglicher Kinderwagen, Bademantel und –schuhe in Kleinkindgröße, ja sogar ein Kuscheltier liegt im Gitterbett! Und da wir beim Einchecken irgendwie darauf vergessen haben, bringt man uns den Willkommens-Prosecco ungefragt aufs Zimmer – huch & hicks! Nach einem Tag fragen wir uns, wie wir uns und unser Kind daheim satt bekommen sollen, so eifrig schlemmen wir uns durch das

Touris überholen & Hüttenwirt ärgern Diese Idee hatten an diesem Tag auch zirka hundert dänische Kinder. Am Anfang des steilen, schmalen Weges schlängeln wir uns an lauter schwer schnaufenden, ausgeprägt grußunfähigen und stark übergewichtigen Kindern vorbei und sind uns sicher, dass diese Wanderung Teil eines Foltercamps für Schwergewichtige ist. Doch je höher wir steigen, desto dünner werden die Kinder vor uns. Trotz strahlendem Sonnenschein und 10 Grad tragen sie so viele Gewandschichten als wäre es Hochwinter. Mir ist heiß vom Hinsehen. Dank der von zwei Jungs mittels Handy betriebenen Musikbeschallung wacht unser Kind auf und zeigt sich sehr unerfreut, in einer Kraxn zu sitzen. Wir überzeugen die Jungs, dass auch die Stille ein cooles Geräusch sein kann und wandern weiter. Nachdem wir den Hüttenwirt mit Hilfe eines Tipps vom Wanderführer des Hotels ärgern konnten (einfach nach seiner rosa Uhr fragen), ziehen wir belustigt von seiner Paranoia, schwul zu wirken, talwärts und freuen uns auf die verbleibenden Urlaubstage. Morgen erkunden wir den kinderwagentauglichen, zirka fünf Kilometer langen Höhenweg nach Bad Gastein. Und übermorgen bauen wir den ersten Schneemann der Saison in Sportgastein. Zeit haben wir ja. Und was kostet schon die Welt, wenn man auf Urlaub ist? Dem Polt würd’s im Haus Hirt bestimmt auch gefallen, denn Bier gibt’s natürlich. Und einen Barkeeper, der ein wahrer Meister seines Faches ist. O’zapft und bestens behirtet. Katharina Helm

Das klein e und d (letztere as grosse Schatz s ganz hin i ten)

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S U A S E H C S I ! TIER N E T T E T S H C HIRS ubien

dan n Trans i o o Z e s ander a w t e r De

MA42/Houdek

Das Gartenareal in Hirschstetten ist eine verkannte Wiener Perle und vor allem für Familien ein super Ausflugsziel. Hier gibt´s aber nicht nur unzählige Blumen und Pflanzen, sondern auch Tiere. Wer durch das Gelände spaziert, wird viele neue Bekanntschaften schließen! Da wären einmal die Ziesel. Die scheuen und gleichzeitig neugierigen Nager sind in der freien Natur schon sehr selten geworden, aber in Hirschstetten lebt eine beeindruckende Population von 150 Tieren! Sehr zur Freude aller ZoologInnen aber auch der Kinder, die mit den flinken Tieren verstecken spielen können. Dann wäre da der Habichtskauz. Er hat in Hirschstetten ein neues Zuhause gefunden. Bis vor kurzem war er bereits ganz aus den österreichischen Wäldern verschwunden. Jetzt schlüpfen jedes Jahr neue kleine Käuzchen in Hirschstetten und werden anschließend in den Wäldern ausgesetzt.

Was gibt´s Neues? Auf einer Fläche von fast 1.000 qm leben im neuen Schildkrötengehege u.a. die Europäische Sumpfschildkröte, die einzige in Österreich vorkommende, stark bedrohte Schildkrötenart. Und auch das Wildkatzengehege ist 2012 fertiggestellt worden. Seither erobern

die zwei Wildkatzen Diva und Diego die Herzen aller BesucherInnen. Wildkatzen haben immer still für sich, fast im Geheimen gelebt. Fast unbemerkt sind sie daher im Großteil Österreichs bereits vor Jahren ausgestorben. Eine Kooperation mit der Uni Wien ermöglicht jungen WissenschafterInnen die Beobachtung dieser Tiere über einen längeren Zeitraum. Bei einem Herbstspaziergang durch den Hirschstettner Zoo gibt es also viel zu entdecken!

Blumengärten Hirschstetten Wo: Quadenstraße 15, 1220 Wien Wann: Die Gärten von Hirschstetten haben dieses Jahr noch bis 12.Oktober geöffnet. Eintritt: Nix


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FOTO: MAMA LICIOUS


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? L E K C I W N 'A T S L L I W indel,

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Erziehu r e s o l l de und win l e d n i Stof fw


Die Gretchenfrage vor dem zweiten Kind: Weitermachen mit Wegwerfwindeln, umsteigen auf Stoffwindeln oder lieber gleich nur unten ohne? Im kinderlosen, mülltrennenden Haushalt führte unsere Restmülltonne ein relativ unerfülltes Dasein. Nach zwei Jahren als „Pampers-Mama“ ist sie pünktlich zum monatlichen Abholtermin randvoll. Das ist ungesund für die Umwelt (laut MA 48 braucht ein Kind rund 4500 Wegwerfwindeln oder umgerechnet eine Tonne Windelmüll, bis es sauber ist) und für mich, denn ich erleide jedes Mal einen Mordsschreck, wenn mich Nachbars brav auf der Straße stehende, graue Tonne daran erinnert, die unsrige möglichst rasch auf das Trottoir zu bringen, ehe die Männer in Orange anrücken. Es fühlte sich versagermäßig an, keinen Nerv für das Starterpaket Popolini-Windeln zu haben, das ich von einer dreifachen stoffwindelwickelnden Mutter geschenkt bekommen hatte. Ein (fast) ständig weinendes Kind ließ eben wenig Platz für ein ökologisches Bewusstsein in der Windelthematik.

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Nun, da das Leben mit Kind Nummer 1 entspannter verläuft und die Ankunft von Kind Nummer 2 bevor steht, meldet es sich aber zurück. Warum nicht mal Stoffwindeln ausprobieren? Die Verkäuferin im Popolini-Laden macht mir wenig Hoffnung: „Ihr Sohn ist 20 Monate alt? Da wird er wohl keine Freude haben mit den Stoffwindeln.“ Nach einem Blick auf die um die Hüfte zu drapierende Stoffmasse wird mir klar, warum: Weil er damit daher steigen würde wie ein Sumo-Ringer. Der Anschaffungspreis eines Starter-Sets (ab 143,90 Euro) hält mich von einem spontanen Vorrats-Kauf für Testzwecke an Kind Nummer 2 ab. Bevor ich das mache, würde ich mir sowieso den Windelgutschein der Stadt Wien besorgen: Bei einem Windelkauf in der Höhe von 250 Euro spart man sich damit immerhin 100 Euro. Trotzdem noch viel Moos. Also lieber vorab testen.

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IE PARAD M I E I W

Auf windelparadies.at kann man um 34 Euro ein Testpaket mit verschiedenen Marken und Systemen bestellen. Die Windelparadies-Gründerin Sonja Kabinger berät mich ausführlich und trifft klare Aussagen: Hybridsysteme (also Überhose und Einlage) nur tagsüber, für den Nachtgebrauch ein 2-Höschen-System, wobei hierbei Popolini-Systeme mehr auftragen als andere Marken, also „einen dickeren Popsch machen“. Bezüglich der zu wählenden Faserart finde ich irgendwie keine wirklich für alle 48 Stunden eines Tages ideale Variante. Und unterwegs oder bei einem unserer zahlreichen Wochenend-Ausflügen müsste ich dann wohl erst recht wieder auf Pampers & Co zurückgreifen. Als Entweder-oder-Typ behagt mir dieser Gedanke auch nicht wirklich. Und da ist dieses Würgen, wenn ich einen angeschissenen Body vorwaschen muss, weil ich zu sehr Monk bin, um sie direkt in die Waschmaschine zu schmeißen und dann gibt es da diese Studien,

die Stoffwindeln auch keine wirklich bessere Ökobilanz ausweisen.

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IE IELGEPR V E I D GIBT ES EEFFEKTE? I SYNERG

Stoffwindeln sind wohl einfach nicht mein Fall. Auch nicht, wenn Kind Nummer 2 breit gewickelt werden müsste, denn da meint unser Kinderarzt Dr. Peter Voitl: „Bei einer Unreife der Hüfte muss eine korrekte Spreizbehandlung ausgeführt werden. Hier sind Stoffwindeln nicht ausreichend.“ Und wenn es einen wunden Popsch hat, sind die stoffenen dann nicht besser? „Das Entstehen von Hautreizungen hängt nicht von der Art der Windeln, sondern von der Pflege und Häufigkeit des Windelwechselns ab“, so Voitl. Damit fällt ein häufig genanntes Argument der Stoffwindelfans weg. Und ein weiteres ebenfalls, nämlich das mit den bösen Schadstoffen in Wegwerfwindeln, allen voran der Superabsorber Polyacrylat. Auch hier entkräftet Voitl: „Dessen Unbedenklichkeit wurde in etlichen Studien bestätigt. Alle anderen enthaltenen Stoffe sind grundsätzlich nicht gesundheitsgefährdend. Hierzulande sind weder Duftstoffe noch optische Aufheller oder chlorgebleichter Zellstoff enthalten.“

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Nachdem die Stoffwindeln bei mir somit – grob formuliert, aber zum Thema passend - gedanklich ein für alle Mal ausgeschissen haben, bleibt mir also nur noch eine Option: Gar keine Windel. Ein befreundetes Paar praktiziert „windelfrei“ mit ihrer Tochter Maya von deren Geburt an – mal mehr, mal weniger erfolgreich: „Ich kann mich im ersten Lebensjahr kaum an einen Tag erinnern, an dem nicht was Kleines in die Hose ging“, erzählt der Papa. „Große“ Missgeschicke könne er an einer Hand abzählen. In der Nacht sei nie „etwas“ passiert – ein Umstand, der mich am meisten erstaunt. Das ist wohl der Beweis, dass selbst Neugeborene über Laute, Körpersprache und Bewegungen schon klar kommunizieren, wann sie „müssen“.

geschält und über den Topf gehalten werden, der Hund kackt gerade ins Gras und ich ernte böse Blicke, weil ich vor lauter Lackerl im Topferl nicht gleich zum Gackerl-ins-Sackerl komme, worauf ein hundestreichelwütiges Spielplatzkind voll ins Glück steigt ...Nein danke. Wann war noch mal der nächste Restmüllabholungstermin? Katharina Helm

? U LULU D T S S MU Wenn dem nicht so wäre, hätten ja auch jene 80 Prozent der Weltbevölkerung ein Problem, deren Nachwuchs keine Windeln verwendet. Denn huch ja – die europäische, nordamerikanische und in Japan vorzufindende (Wegwerf )-Windelkultur ist nun mal fixer Bestandteil eines höchst florierenden Hygieneartikelmarktes. „Als erste Reaktion auf die Aussage, dass wir Maya windelfrei erziehen, hören wir immer: ,Ach, so wie die in Afrika!’ Das nervt mich eigentlich am meisten“, erzählt die Mama. (Kurioserweise wächst der Windelmarkt in Afrika gerade am schnellsten, vielleicht ließe sich damit ein guter Konter basteln?) Dass die beiden ihre Tochter dann doch sehr häufig fragen, ob sie denn nicht Lulu müsse, fällt einem irgendwann nicht mehr auf. Der ständig mitgeführte rote kleine Topf nimmt wohl auch nicht mehr Platz im Kinderwagen ein als mein Wickelzeugs. Und eine zweite Garnitur Wäsche ist ja meistens sowieso mit dabei – für den Fall, dass die Windel ihre Komfortzone verlässt oder ein paar tolle Wasserfontänen, Lacken oder sonstige Flüssigkeitsansammlungen unseren Weg kreuzen. Zum mitunter gehörten Vorwurf, dass es doch autoritär sei, sein Kind ständig „auf Topfpräsenz zu trimmen“, entgegnen Mayas Eltern: „Man könnte es auch als autoritär bezeichnen, wenn das Kind durch die Windel in seinen eigenen Exkrementen fest hockt und sich nicht selbst daraus befreien kann.“ Leuchtet mir alles ein. Es bleibt aber die Tatsache, dass ich mit zwei Kindern und einem Hund wohl wirklich sehr gefordert wäre, einem Kind davon jeden Ausscheidungswunsch von den Augen abzulesen. Geschweige denn mein Mann, der schon mit weniger Multitasking- und reaktionsgeschwindigkeitsfordernden Tätigkeiten an seine Grenzen gerät.

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Unvorstellbar auch das Ganze bei einer weiteren Bezugs- und Betreuungsperson, der Großmutter. Sie hat wohl recht, wenn sie meint, dass dieser ganze „Tanz“ um Pipikacka wohl weit mehr Arbeit macht, als wie wenn man ratzfatz die Windel wechselt und darauf wartet, dass das Kind in Worten kommuniziert, dass es „muss“. Ich sehe folgendes Bild vor mir: Kind Nummer 1 wirft am Spielplatz mit Steinen um sich und trifft ein Kind damit ins Gesicht, Kind Nummer 2 will dringend aus dem Wintergewand

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KELT

Erst 1973 war die erste Pampers in Deutschland erhältlich. In Wien landen pro Jahr über 17.000 Tonnen an Wegwerfwindeln in den Mülltonnen. Das entspricht etwa 3,5 Prozent der gesamten Restmüllmasse. Doch wie wurden die Kinder all die Jahrtausende davor groß - ohne Windeln? Und wie wachsen all die windellosen Kinder anderer Kulturkreise auf? Immerhin ca. 70% aller Säuglinge dieser Erde? Offensichtlich nicht ganz so komfortabel - zumindest für die Eltern. Wenn man sich vor Augen führt, dass der Absatz von Wegwerfwindeln derzeit in Afrika steigt wie nirgends sonst auf der Welt. Infos zum Windelgutschein: www.windelgutschein.at Auf www.windelfrei.at finden Interessierte Seminare, Lesematerial und seelische Unterstützung.

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N E N I D R A S E N E T A R A T GEB T E H C S U R MIT B ckig!

a g´schm g i t h c i r und Schnell

Du brauchst: für 4 Personen ca 750g Sardinen 1 Tasse Mehl Salz Öl zum Frittieren

Wer von euch im Sommer gerne in Kroatien ist, kennt die kleinen gebratenen Sardellen selbstverständlich. In Wien kriegt man nicht so leicht Fisch - was sehr sehr schade ist. Trotzdem ist das keine Ausrede, um dauernd Schnitzel essen zu können. Jeder größere Supermarkt bietet neben Polardorsch und Fischstäbchen auch frischen Fisch an und damit läßt sich gut und abwechslungsreich kochen.

Für die BruschettaSalsa: 5 Tomaten 1 Zwiebel 1/2 Gurke 2 Knoblauchzehen 3 Eßlöffel Olivenöl 2 Zweige Petersilie 2 Zweige Koriander

1.  Schneide den Sardinen den Kopf ab.

Sauerrahm und knackiges Brot

2.  Sardinen, so wie sind in Mehl wenden, in bereits heißes Frittierfett legen und goldbraun und knusprig braten. 3.  Tomaten, Gurken, Knoblauch klein würfeln. 4.  Mit gehackter Petersilie, Koriander und dem Olivenöl vermischen. 5.  Brot toasten und Salsa draufstreichen. Sauerrahm salzen und pfeffern und Sardinen auf einen Teller legen. Man ißt sie mit den Fingern und taucht sie nach Belieben in den Sauerrahm. Das ist alles. Mehr braucht es nicht.

Das unausgefülltes Sudoku findest du auf Seite 65


Vorher:

Nachher:

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N E T S E DIE B ende

mach Süchtig

S K E K O K O H C S keks

o e Schok g i r p s u kn

Diese Keks sind schnell gemacht und auch schnell weg. Wer sie nicht am selben Tag schon wegißt, kann sie am nächsten Tag auch vernaschen, weil sie sich sehr gut halten. Wenn die Tage kürzer werden, kann man sich und die Familie damit gut aufmuntern. 1.  Schalte den Herd auf 200°C (Umluft 175°C) und leg ein Backpapier auf ein Blech. Hacke die Mandeln grob. 2.  Schmelz die Butter und lass sie abkühlen. Vermische das Mehl mit dem Backpulver und dem Kaokao. Es empfiehlt sich den Kaukau durch ein Sieb zu schütteln, damit sich keine Kaokaoklümpchen bilden. 3.  Mixe das Ei und den Zucker cremig und schaumig. Die Masse soll fast weiß und voluminös werden. Dann das Ei dazuschlagen und während des Mixens abwechselnd Butter und Mehlmischung in Portiönchen dazumischen.

4.  Breite die Masse auf dem Backpapier aus und verschmier' sie gleichmässig. Streu´ die Mandeln regelmässig über die Schokomasse. 5.  Schieb das Blech für ca. 15 Minuten in den Ofen. Wenn der Kuchen noch warm ist, in ca. 5x5 Zentimeter große Stücke schneiden.

Du brauchst: 1,25 dl Weizenmehl (glatt) 1/2 Tl Backpulver 100 g Butter 1,5 dl Zucker 1 Ei 2 El Kaokao (echter) 1 Tl Vanillezucker 100g Mandeln


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S K E K R BAISE

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Mürbte

Keks im Allgemeinen sind nicht nur unschlagbar gut zum Kaffee sondern halten auch lange! Wie praktisch. Back eine Portion, stell den Kindern ein paar frische leckere Keks und ein Glas Milch hin, leg den Rest in eine Dose und stell ihn in den Kühlschrank. Dort halten sie einige Wochen! 1.  Alle Mürbteigzutaten in eine Schale werfen. Die Butter vorher in kleinere Stückchen zerschneiden. Und dann tüchtig kneten, bis ein Klumpen Teig in der Schale liegt. Anschließend in den Kühlschrank stellen. 2.  Eiweiß aufmixen, bis er schaumig ist. Wenn man ein, zwei Tropfen Essig dazugibt, wird er steifer. Danach den Zucker langsam dazurühren. 3.  Teig aus dem Kühlschrank holen und in zwei Teile schneiden. Jeden Teil nochmal durchkneten und ihn dann zu länglichen Rechtecken mit dem Nudelholz ausrollen. Der Teig sollte ca. einen halben Zentimeter dick sein.

4.  Eiweiß-Baisser auf den Mürbteig streichen und dann vorsichtig den Teig zu einer Roulade rollen. 5. Ab in den Ofen! Bei 175° (sowohl bei normalem Ofen als auch Heißluft) In der Mitte des Ofens ca. 12-15 Minuten backen.

Du brauchst: 4 1/2 dl Mehl, glatt 1 dl Zucker 200g Butter 2 Eigelb Für das Baiser: 2 Eiweiß 4 Eßlöffel Zucker


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N E D ' K ROC L E M M BO

auber z r e m Zim sign ins e D n n mmel ka o B n i e 2 Auch

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Wer hat in der Volksschule nicht gelernt Bommel zu machen? Niemand. Sogar die Buben haben fleißig Garn durch ein Loch in einem Karton gefädelt. Später im Leben ist die Fertigkeit des Bommelmachens kaum gefragt. Dabei können Bommel nicht nur auf Mützen entzücken. Wenn man ein wenig auf die Farbauswahl acht legt, wird daraus ein Designobjekt.

Du brauchst: - Wolle - Karton - Schere 1

Mit einem Glas auf einem Karton zwei Kreise anzeichnen. Dann die Kreise ausschneiden und ein Loch mit ca. 3 Zentimeter Durchmesser in der Mitte ausschneiden. Wenn du eher hängende Bommel haben willst, kann das Loch kleiner ausfallen. Sollen sie prall und dicht sein, musst du ein größeres Loch ausschneiden. Dann legst du die beiden Kreise übereinander. Jetzt geht´s ans Fädeln. Die Wolle muss immer wieder durch das Loch rund um die Borte gewickelt werden. So lange bis das Loch kaum mehr vorhanden ist. Man kann natürlich auch bei einem Bommel mit verschiedenen Farben arbeiten - wenn man aber eine ganze Bommelkette machen will, sollte man sich überlegen, den Zweifarbeffekt entweder durchgehend durchzuziehen, oder z.B. bei jedem Zweiten. Wenn nur ein oder zwei Bommeln "aus der Reihe tanzen" sieht das eher "unabsichtlich" aus.

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Wir haben uns für die Farben Lila, Flieder, Rosa, Weiß und Beige entschieden. Man kann aber auch nur Pastellfarben miteinander kombinieren. Wer eine farbige Wand hat, fährt mit Grau oder Weiß fast immer gut. Wenn deine Wand jedoch weiß ist, kannst du auch starke Farben wählen und bringst so einen prächtigen Kontrast ins Zimmer. Kreativ sein heißt eigentlich immer unterschiedliche Kombinationen auszuprobieren - so lange bis das Ergebnis gefällt. Der ganze Weg dorthin ist ein bereichernder Prozeß. Wenn du also im ersten Anlauf eine Farbe erwischt, die sich nicht als stimmig erweist, zögere nicht, neu anzufangen. Entwürfe zu verwerfen gehört dazu. Wir haben z.B. am Ende das Beige wieder aus der Farbenkette entfernt.

Am Rand schneidest du jetzt das Garn durch. Danach fädelst du einen Wollfaden zwischen die beiden Kartonlagen, ziehst an und bindest ihn mit einem Knoten am Ankerpunkt fest. Dadurch löst sich der Bommel nicht mehr auf. Jetzt musst du nur mehr die Fäden mit der Schere facionieren und mehrere Bommel aneinander binden und aufhängen!


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VOIL Á


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! N E B A H S S U M

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in it Christ m d n u n vings vo a r -C n r Elte

Schwarze Babykleidung muss her! Ich kann mich noch gut erinnern, als ich die Recherchen hinsichtlich für mich adäquater Babykleidung und Accessoires auf die Spitze trieb. Monatelang suchte ich wie besessen nach Schwarz-Rebellion & Intellekt! Geschmackvoll und klassisch. Ein schwarzer Buggy, ein schwarzes Outfit, am besten schwarze Windeln und einen schwarzen Designerschnuller aus Schweden, um dem Kind gleich bei der Geburt den „ExistentialistInnen oder ArchitektInnen“- Stempel aufzudrücken. Schließlich soll aus dem Kinde ja mal was (kreatives) werden und so erschien mir Schwarz als ideale Basis. Außerdem sollte das Kind ja auch zur kargen Designer-Wohnlandschaft passen. Rollkragenpullis für Neugeborene? Aber versuch´ mal einen schwarzen Rollkragen-Pullover für ein Neugeborenes zu finden! Da kannst du suchen bis du - eben schwarz wirst. Dafür ackert man sich durch Websites, Kataloge und Geschäfte, die traditionell konservativ hellblau für Buben, rosa für Mädchen und ein blasses Gelb für „mutige und aufgeschlossene“ Eltern anbieten, daneben eine Reihe von geringelt oder gepunktet. Geringelt oder gepunktet kann ich ja noch akzeptieren, solange es in vernünftigen Farbzusammenstellungen stattfindet, aber warum zum Teufel sind überall Applikationen drauf? Sind wir uns ehrlich, Babies finden noch nicht wirklich Gefallen an Bärlis, Mausis oder dergleichen am eigenen Gewand. Also warum nur? Um uns Erwachsene zu quälen? Aber zurück zum Schwarz - den schwarzen Rollkragenpullover OHNE Applikationen oder dergleichen konnte ich bis heute nicht auftreiben, aber ich fand zumindest ein paar gute Basics. Super dachte ich: schwarzer Body, schwarzes Shirt, schwarzer Kinderwagen - ein Volltreffer ! Fashionvictim meets Real Life Nach einem Monat musste ich aber zu meinem großen Bedauern feststellen, dass die Farbe schwarz für Babies, aufgrund ihrer Angewohnheit ab und an was auszuspucken, das nicht schwarz ist, doch eher, wie soll ich sagen, weniger ideal ist. Was blieb also anderes übrig, als mich auf den Kompromiss „Grau“ einzulassen, wo ich doch eigentlich Kompromisse hasse. Aber grau war plötzlich perfekt! Für alles: das Kindergewand, den Küchenboden, meinen Teint und so manches Haar. Und das Beste: Ausgespucktes verschluckte dieses Grau im Nu. Mittlerweile, genau 2,5 Jahre später, ist die Farbtoleranz in unser Leben getreten und wir arrangieren uns gelassen mit Blau, Grün und sogar Rot. Die Rebellion haben wir täglich ja auch ohne schwarzes Outfit!

Lutz, 2,5


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Coolstes Kinderfahrrad! Preis: 770€ Erhältlich bei: Die Radwerkstatt Schönbrunner Straße 102, 1050 Shop Prädikat: Hier ist man am Rad der Zeit!

T-Shirt für Eltern, die eine ähnliche Sicht auf Wien haben wie Helmut Qualtinger und Thomas Bernhard. Preis: 18€ Erhältlich bei: Little Joe's Gang Shop Operngasse 34, 1040 Wien Shop Prädikat: Besonders frauenfreundlich!

Awareness und Consciousness Matchbag 100% Organic Cotton & handgefärbt Preis: 24€ Erhältlich bei: A&C Store, Lindengasse 25, 1070 Wien Shop Prädikat: Ziemlich aware und sehr conscious

Natures of Conflict Bandana 60x60, 100% Tencel Preis: 75€ Erhältlich im: MAK Design Shop Shop Prädikat: Sehr designlastig!


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G N I L B G N I L B N DIE E N N I T S I N I FEM rockt! s a d d un culture p o P s e mus go Feminis Der Feminismus hat nun endlich die Popkultur erreicht. Der Soundtrack zur Frauenbewegung wird nicht mehr ausschließlich von den Indie-Stars der Queerszene geliefert. Peaches ("Fatherfucker") oder La Roux (die aus einer jüngeren Generation stammt und es bis zum Werbejingle brachte) werden von den R&B-SängerInnen der USA abgelöst. Sie machen jetzt den Feminismus straßentauglich. Supi! Dann kann es nur 5 bis 50 Jahre dauern, bis diese Entwicklung auch nach Österreich kommt. Vielleicht singen Julian Le Play oder Christl Stürmer 2025 über die Objektifizierung der Frau. Und vielleicht lernt´s der Gabalier auch noch.... Sexy Burschen... Jennifer Lopez war immer schon ein Buissnessgirl, aber mit Feminismussprüchen ist sie nicht unbedingt aufgefallen. In ihrem neuen Video "I luh you, Papi" bespricht sie am Anfang mit ihren Freundinnen, wie sehr es nervt, dass in Rapvideos immer Halbnackerte ohne besonderen Grund in der Gegend rumstehen. Dann beschließen sie die Rollen umzudrehen: Folglich sieht man im Video halbnackte Männer unmotiviert auf Betten rumliegen und Autos putzen. Wenn sogar J.Lo gegen die Objektifizierung der Frau Propaganda macht, ist der Feminismus wirklich im Mainstream angekommen!

Oh Boy! Alicia Keys ist jetzt auch Feministin. Und zwar, seit sie Mama von einem Sohn ist. "Ich will ihm zeigen, wie eine wirklcihe Frau ist und sein sollte. Ich habe also eine sehr mächtige Position inne. Meine Mutter war auch Feministin und ich will meinen Sohn auch zu einem Mann erziehen, der Frauen respektiert. Wenn mir das gelingt, wäre mir das eine große Ehre.”


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Wenn sie ein Bub wäre.... Dass Beyoncé Feministin ist, hat sie nie verheimlicht. Songs wie "I´m a single lady" oder "If I were a boy" sprechen eine deutliche Sprache. Ihre Botschaft: Emanzipierte Frauen sind von keinem Mann abhängig - weder finanziell noch psychisch. Auf der Bühne läßt sie bei ihren Auftritten oft groß das Wort "FEMINISMUS" auf der Leinwand aufleuchten. Ein ungewöhnlich politisches Statement für eine Unterhaltungs- künstlerin! Übrigens: Dass emanzipierte Frauen sich eher scheiden lassen als Hausfrauen, weiß man. Sie sind ökonomisch nicht vom Mann abhängig und verlassen die Beziehung wenn es ihnen nicht mehr gefällt. Beyoncé ist sicher nicht von Jay Z. abhängig. Gerüchten zufolge gefällt ihr die Beziehung auch nicht mehr und die Scheidung steht bevor.

Mädls... Der kleine Mann mit den großen Hüten und der beeindruckend großen Frau hat sein zweites Soloalbum rausgebracht. Eine Nummer daraus kennen wir alle längst: "Happy" - klarerweise. Sein Album hat der Papa eines 6jährigen Bubens "Girls" genannt und das nicht ohne Grund: Pharrell Williams wolle nämlich endlich in einer gleichberechtigten Welt leben, sagt er. Frauen seien unglaublich wichtig und unglaublich unterpriviliegiert. Daher müßten mehr Frauen in Führungspositionen und er fordere gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Und Pharell ist überzeugt: Die Gleichberechtigung werde kommen, und er wolle daher bereits jetzt dafür sorgen, dass er auf "der richtigen Seite" stehe. So, und jetzt lasst uns noch Pharrell Williams ein wenig objektifizieren: Für 41 sieht der Musikpoduzent noch ziemlich jung und frisch aus und seine Ansichten sind auch nicht von gestern.


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? T R O P S F U A K C O B KEIN h auf! c i d f f a -R chauen s u z r u Nicht n

Es ist nicht leicht, sich aufzuraffen und Bewegung zu machen, wo doch eh die Zeit hinten und vorne für alles zu knapp ist. Daheim auf der Couch ist es viel gemütlicher. Da halten wir es doch lieber mit Churchill und sagen „No Sports!“ Wenn du glaubst, dass du damit langfristig durchkommst, irrst du. Alltagsbelastung mit Kinder-, Job- und Freizeitstress zehren an der Substanz. Die Fitness, die du dir vielleicht in jugendlichen Jahren erarbeitet hast, sind nach Jahren der Untätigkeit verpufft. Also kein Ausruhen auf längst verwelkten Lorbeeren. Der Körper ist ein Bewegungsapparat und als solcher zu benutzen. Zudem funktioniert er äußerst ökonomisch. Wenn ihm nicht regelmäßig ein gewisses Maß an Bewegung abverlangt wird, reduziert er seine Leistung auf das allernötigste Minimum. Er wird im normalen Alltag gerade noch funktionieren, aber das Immunsystem wird immer schwächer, der Schlaf dünner und die Laune schlechter. Warum ist das so? Im Grunde genommen funktioniert unser Körper noch immer wie in der Steinzeit. Mit dem Unterschied, dass damals die Menschen zur Bewegung (zum Jagen, Sammeln, Herumziehen) gezwungen waren, um überleben zu können.

Davon sind wir heute weit entfernt. Überall stehen uns moderne Fortbewegungsmittel und Konsumgüter zur Verfügung. Diese bringen uns ohne große körperliche Anstrengung von A nach B und erleichtern uns das Leben scheinbar. Genau dieser Umstand stellt eine große Falle dar. Das nötige Bewegungspensum, das unser Körper fürs Funktionieren und Gesundbleiben braucht, wird ihm heutzutage nämlich nicht mehr abverlangt. 10.000 Schritte! Mehrere Studien empfehlen als Basis eines gesunden Lebensstils 10.000 Schritte pro Tag zu gehen. Das entspricht in Summe einem flotten Marsch über die Dauer von 45-60 min. Zusätzlich solltest du dich noch 2-4 x pro Woche 30min bei einem Workout kraftmäßig richtig auspowern. Wobei und womit spielt dabei keine große Rolle. Wesentlich ist, dass viele Muskeln brennen und du dabei ordentlich schwitzt. Wenn da nicht die Sache mit der Motivation wäre. Dass Sport irrsinnig gesund für uns alle ist, wissen wir ja. Aber wie überlistest du den inneren Schweinehund, der dich auf die Couch lotsen möchte? Wie schaffst du es den Hintern hochzukriegen und freiwillig mehrmals die Woche ins Schwitzen zu kommen?


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Hier 14 Tipps für dich, wie die Verwandlung vom Couchpotato zum Sportlerass gelingen kann.

,heranziehen. Schlüpfe immer wieder in die zu enge Hose rein. Ziel kann es sein, dass die Hose wieder gut passt und locker sitzt. Warum ist das wichtig? Wer zu trainieren beginnt, der verwandelt Fett in Muskelmasse. Muskeln sind viel schwerer, weil viel Wasser in der Muskulatur gebunden ist. Somit haben gut trainierte, muskulöse Menschen meist mehr Gewicht auf der Waage als auf den ersten Blick vergleichbare, untrainierte Menschen. Wer nur das Gewicht auf der Waage betrachtet, würde somit den erzielten Trainerfolg womöglich falsch interpretieren.

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Richtige Sportart finden!

Je mehr Spaß du beim Sport hast, desto größer wird deine Motivation sein. Nicht jeder ist ein Läufer oder Yogi. Such dir eine Sportart, die dir wirklich Freude macht und die zu dir passt. Nur das garantiert, dass man über das Gesundheitsmotiv hinaus langfristig dranbleibt und auch Fortschritte macht. Man kann ruhig auch mal was Neues ausprobieren oder verschiedene Sportarten testen, bevor man die Sache weiter verfolgt. Viele Vereine und Studios bieten zum Beispiel Schnuppertrainings an, die man gratis in Anspruch nehmen kann. Wenn du in regelmäßigen Abständen dein Trainingsprogramm änderst und Abwechslung hineinbringst, baust du dir auch eine dauerhafte Motivation zum Sport auf. Verbinde den Sport mit angenehmen Dingen, die du gerne tust und du wirst feststellen, dass es dir viel leichter fällt, regelmäßig Sport zu treiben. Ein Tipp dazu noch: Denk zurück an deine Kindheit und Jugend. Was hat dir früher Spaß gemacht? Vielleicht Rollschuhfahren? Dann könntest du z. B. Inlineskaten ausprobieren und Altes neu entdecken. 2 Schon ein bisschen Abwechslung kann wieder einen Motivationsschub bringen.

Bring mehr Bewegung in deinen Alltag!

Es gibt so viele Möglichkeiten, den Alltag sportlicher und gesünder zu gestalten. Lass Bewegung zu einem natürlichen Teil deines Lebens werden! So könnte ein bewegter Alltag aussehen: Treppensteigen statt Aufzug fahren, mit dem Rad zur Arbeit fahren statt mit dem Bus, steig eine Station früher von Bus, Bim oder U-Bahn aus und gehe heim. Oder gehe in der Mittagspause ein Stück flott spazieren. 3

Vereinbare Termine – mit DIR SELBER! Alles, was schriftlich fixiert ist und im Terminkalender eingetragen wird, hat mehr Verbindlichkeit. Trage daher auch deine Trainingstermine, egal ob im Studio, im Verein, mit Trainer oder nur mit dir selber, in deinen Kalender ein. Genauso, wie du es auch mit einem Meeting oder Arzttermin machst. Halte diese Zeiten so gut es geht ein. Damit erhält Bewegung eine höhere Wertigkeit.

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Gemeinsam mit FreundInnen Sport machen!

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Training soll immer und überall ausübbar sein!

Sportstätte in der Nähe der Wohnung aussuchen! Wenn der Aufwand zu groß ist, zum Trainingsort zu kommen, kann das anfangs eine große Hürde sein. Die Lust auf Sport hält sich dann in Grenzen. Such dir Sportarten aus, die immer und überall durchführbar sind und in der Nähe von Wohn- oder Arbeitsort sind. Nimm dir deine Sportsachen am besten gleich morgens mit in die Arbeit. Wer vorher heim fährt, um sie zu holen, bleibt auch gerne mal auf dem Sofa kleben. Am besten ist es, die Sportkleidung gleich in der Früh anzuziehen. Dann fällt das Umziehen gleich weg und du kannst jederzeit losstarten. 5

Realistische Ziele anvisieren!

Ziele erreichst du in kleinen überschaubaren Schritten. Ist das Ziel zu groß, scheint es unerreichbar und die Motivation schwindet rasch wieder. Unterteile dein Ziel in Etappen und versuche die Zwischenerfolge leicht messbar zu machen. Wenn du Gewichtsreduktion anstrebst, ist es sinnvoll die Waage zu verbannen und besser jene Körperumfänge mit einem Massband zu vermessen, an denen du gerne abnehmen möchtest. Diese Vermessung wiederholst du 1x/Woche. Du kannst auch Kleidungsstücke, die dir aktuell nicht passen für die Messung deines Erfolgs

Verabrede dich mit FreundInnen um gemeinsamen Sport zu betreiben! Man kann sich dabei gegenseitig zu Höchstleistungen anspornen. Zu zweit macht es auch gleich viel mehr Spaß. Darüber hinaus kann man gemeinsam Zeit verbringen, sich während dem Sporteln austauschen und währenddessen gleichzeitig wieder fit werden. Und wenn man weiß, dass der oder die TrainingpartnerIn wartet, überwindet man sich auch bei weniger Trainingslust, zum gemeinsamen Sportdate zu erscheinen.

Denk an die Credits! 7

Sport ist Kalorien- und Cellulite-Killer Nr. 1! Das sollte eigentlich Motivation genug sein: Kleine Ernährungssünden können mit viel Bewegung ausgeglichen werden! Besonders viel Muskelmasse hilft dir auch, in Ruhe mehr Energie zu verbrennen als jemand, der nicht trainiert und wenig Muskulatur hat. Sportarten, die besonders viele Kalorien verbrennen, sind jene, bei denen du ordentlich ins Schwitzen gerätst, die viele Ganzkörperbewegungen und hohe Kraftbelastungen beinhalten. Also, ohne Schweiß kein Preis! Auch das Hautbild profitiert von einer gesunden und sportlichen Lebensweise. Keine Creme der Welt kann dort ansetzen, wo das Problem von Cellulite sitzt. Nämlich in der Struktur der Fettzellen. Wer also insgesamt weniger aufgeblasene Fettzellen und mehr Muskulatur hat, die unter der Haut-Fettschicht nach oben drückt, der wird auch straffere Haut und weniger Dellen haben.


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Belohne dich!

Kauf dir zu Trainingsbeginn etwas Neues, mit dem du gerne trainierst. Das können neue Schuhe, ein flottes Trainingsoutfit oder ein trendiges Fitnessgadget sein. Gönn dir wieder etwas Schönes, wenn du einen bestimmten Zeitraum durchgehalten hast, oder ein Zwischenziel erreicht hast. Wie wäre es z. B. mit einer feinen Massage, einem Besuch beim Friseur oder einem neuen Laufshirt? 9

Nagel dich fest!

Erzähle deinem Umfeld, dass du trainierst! Erzähle allen in deinem Bekanntenkreis, dass du ab jetzt regelmäßig Sport treiben wirst und deinen Lebensstil veränderst. Die Nachfragen werden dich schrecklich nerven - falls du nicht durchhältst. Du wirst aber auch viel Anerkennung und Bewunderung ernten, wenn deine Bemühungen von Erfolg gekrönt sind. Sport wirkt nämlich ansteckend. Gemeinsamer Sport kann deine Beziehung verbessern! 10

Sport peppt das Sexleben!

Wenn man kein Problem mit Rivalität in der Partnerschaft hat, kann man sich auch eine Sportart aussuchen, bei der man gegeneinander spielt, wie z. B. Tennis, Tischtennis oder Badminton. Pluspunkt bei Sport ist, dass körperliche Fitness und regelmäßige Bewegung nicht nur gesund, schlank und glücklich, sondern auch attraktiv machen. Sport bringt obendrein das Sexualleben in Schwung. Verschiedene Studien belegen, dass durch Sport die sexuelle Leistungsfähigkeit und auch der Spaß am Sex angeregt werden. Power´ dich richtig aus und kick damit Druck und Stress weg! 11

Sport löst Probleme!

Stress im Job? Ärger mit dem Freund? Oder einfach nur jede Menge Alltagsfrust? Dann such dir eine Sportart, bei der du dich so richtig auspowern und an dein Limit gehen kannst, z. B. Spinning, Boxen, Crossfit oder Boot Camp-Training. Wenn du beim Sport so richtig ins Schwitzen kommst, wirst du feststellen, dass es dir danach einfach gut geht und du dich wie neugeboren fühlst.

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Gemeinsamer Sport peppt eure Beziehung!

Wie schaut es mit gemeinsamen Aktivitäten aus? Läuft es im Alltag so, dass ihr zu zweit auf der Couch vor dem Fernseher sitzt oder gelegentlich mal essen geht? Probiert es doch mal mit Bewegung zu zweit. Das macht Spaß, und außerdem stärken gemeinsame Aktivitäten die Partnerschaft. Es eignen sich dafür besonders Ausdauersportarten an der frischen Luft wie z. B. Laufen, Schwimmen, Segeln, Golf, Radfahren, Inlineskaten oder Wandern.

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Leg los – sofort!

Wer zu lange herum überlegt, verliert schon kostbare Zeit. Geh gleich mal raus an die frische Luft und überlege bei einem ausgedehnten, flotten Spaziergang, was du ausprobieren oder an der aktuellen Situation verändern möchtest. Damit bist du schon mal an der frischen Luft. In einer anderen Umgebung wird der Kopf herrlich frei. Entscheide dich und suche dir, wenn nötig, auch Gleichgesinnte und Unterstützung von einem Experten. Heute ist der beste Tag, um loszulegen!

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Hol dir professionelle Hilfe!

Wenn alles nicht hilft und du dich selber über gar keine Art und Weise motivieren kannst, dann ist es am besten, sich externe Hilfe zu organisieren. Das ist besonders wichtig, wenn du eine größere Lebensstilveränderung vorhast wie mit dem Rauchen aufhören oder Gewicht reduzieren. Kilos purzeln schneller, wenn man das Thema gesunde Ernährung mit ausreichend Sport betreiben kombiniert. Dann wird es klug sein, sich einen Sport- und Ernährungsprofi zur Unterstützung zu holen, der dich antreibt und zeigt, wo es lang geht. In Sachen Sport ist es besonders effizient, sich dazu einen Personal Trainer für privates Training zu leisten.

Iris Floimayr-Dichtl ist Mama von 2 Kids, Annika 3 ½ und Emil 1, und arbeitet als Sportwissenschafterin, mamaFIT Trainerin und Personal Trainerin. » mamafit.at » familierockt.com/sportmama


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Sprite jetzt kalorienreduziert: Unser nächster Schritt zu einer

größeren Auswahl. Wir haben unser Sprite-Rezept verändert:

Es enthält jetzt Steviolglycoside, ein kalorienfreies Süßungsmittel pflanzlichen Ursprungs, sowie Zucker. Daher hat Sprite nun

30 % weniger Kalorien aufgrund von 30 % weniger Zucker als die meisten zuckerhaltigen Erfrischungsgetränke mit Zitronen- und Limetten-Geschmack in Österreich und bietet immer ein wunderbar erfrischendes Geschmackserlebnis.

Innovation in Sachen Süße. Mit kalorienfreien Süßstoffen natürlichen Ursprungs. Um Süße mit geringerem Kaloriengehalt bieten zu können, arbeiten wir weiterhin an Innovationen mit Produkten aus Steviolglycosiden, einem Süßungsmittel, das pflanzlichen Ursprungs und kalorienfrei ist. Es handelt sich dabei um den Neuzugang in unserem Süßstoffsortiment, der auf unserem Engagement in Sachen Ernährung und auf dem Bestreben beruht, den Konsumentinnen und Konsumenten ein möglichst breites Produktportfolio zu bieten. Seit fast 50 Jahren forscht Coca-Cola an Innovationen im Bereich von Süßungsmitteln, um Produktvielfalt zu ermöglichen und individuellen Bedürfnissen in Sachen Erfrischung, Genuss, Ernährung und Hydration gerecht werden zu können. Coca-Cola hat sich bereits in der Vergangenheit eingesetzt zur Bekämpfung von Fettleibigkeit beizutragen und verpflichtet sich diesem Vorsatz auch weiterhin. Sprite mit Steviolglycosiden ist ein Beispiel dafür: Ein umfangreiches und breit gefächertes Angebot an Getränken sowie die Verfügbarkeit von kalorienarmen und -freien Getränkealternativen in jedem Absatzmarkt

Transparente Nährwertinformationen mit Kalorienangaben auf der Vorderseite aller Verpackungen Unterstützung zahlreicher Programme und Sportveranstaltungen für mehr Bewegung im Alltag (in Österreich rund 200 pro Jahr) Verantwortung im Markt: Keine Werbung, die sich an Kinder unter zwölf Jahren richtet

Österreich Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Homepage: www.corporate.coke.at

Sprite ist eine eingetragene Schutzmarke der The Coca-Cola Company.


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Ist dir manchmal fad? (Nachdem du wahrscheinlich Kinder hast, wohl eher nicht) - Aber falls du wider Erwarten Zeit totschlagen musst, brauchst du nur die Begriffe "Masernimpfung " und "Forum" in die Suchmaschine eingeben und dich durch die Ergebnisse lesen. Sehr unterhaltsam: Hier krachen zwei Welten aufeinander. Während viele Eltern Impfungen als etwas Selbstverständliches ansehen, finden andere, dass den Kindern Impfungen auf jeden Fall erspart bleiben müssen. Die dritte Gruppe impft nur gegen einige wenige Krankheiten. Wie konnte es eigentlich dazu kommen, dass aus einem scheinbar so unspektakulären Thema eine dermaßen aufgeladene Kontroverse werden konnte? Beim Lesen der Interneteinträge wird deutlich, dass ImpfgegnerInnen tendenziell alternativ/konservativ denken, sich gerne mit Autoritäten messen und meinen, man könnte die meisten Probleme im Leben mit ein wenig Aufwand, alten Weisheiten und Kräutern lösen. ImpfbefürworterInnen sind eher progressiv eingestellt, glauben an die moderne Technik und an die Schulmedizin oder gehören zur Gruppe von Menschen, die die Meinung von "Fachkräften" nicht grundsätzlich hinterfragen, denn: "Wozu haben die studiert?". ImpfgegenerInnen glauben, dass Impfungen nur erfunden wurden, um der Pharmaindustrie Geld zu bringen. Impfstoffe würden viel öfter zu Impfschäden führen als vor schädlichen Krankheiten zu schützen. Ungeimpfte Kinder seien fröhlicher und besser entwickelt als geimpfte, und dass Krankheiten von Kindern gut überstanden würden, wenn man sie nur liebevoll pflege. Das ist natürlich eine zweischneidige Einstellung, die böse enden kann: Was passiert, wenn das Kind die Krankheit nicht gut übersteht? Sind dann die Eltern schuld? Haben sie es nicht liebevoll genug gepflegt? ImpfgegnerInnen hat es schon immer gegeben Schon im 19. Jahrhundert, als die erste Pocken-Impfung (Pocken darf man nicht mit den relativ harmlosen Windpocken verwechseln) entwickelt wurde, reagierte die Bevölkerung skeptisch. Trotzdem wurde im 19. Jahrhundert die Zwangsimpfung durchgesetzt. Die Pocken waren vor der Impfung eine Krankheit gewesen, mit der jede Familie rechnete, weil sie so häufig ausbrach, dass kein Kind verschont blieb. Man versuchte also nicht, die Kinder vor den Pocken zu schützen, denn das war aussichtlos, sondern sie so gut wie möglich durchzubringen. Wer die Pocken überlebte, bekam sie nicht wieder und war auf der sicheren Seite. Leider überlebten aber bis zu 30% der Kinder die schreckliche Erkrankung nicht. Das Todesrisiko war bei jedem Epidemieschub unterschiedlich groß. Teilweise war der Tod durch die Pocken aber so gewöhnlich, dass einem verstorbenen Pockenkind wenig nachgetrauert wurde. Man rechnete von Anfang an damit, dass es jedes Kind erwischen konnte. Neben dem Tod konnten die Pocken aber auch zu Blindheit und anderen dauerhaften Schäden führen. Trotzdem waren die Menschen nicht erfreut oder sonderlich interessiert, als es hieß, dass ein Mittel gegen die Pocken gefunden worden war. Das hatte unterschiedliche Gründe: - Der Impfstoff war noch nicht sehr ausgereift und löste teilweise Nebenwirkungen aus, die zu bleibenden Schäden oder zum Tod führen konnten. Die geimpften Kinder bekamen manchmal gerade durch die geimpften Pockenviren die Krankheit erst recht und steckten ihrerseits andere Kinder damit an. Das verunsicherte die Menschen natürlich.

- Gleichzeitig wurden aber auch religiöse Motive gegen die Impfung hervorgebracht. Man dürfe sich nicht über die göttliche Fügung stellen und solle sein Schicksal annehmen. Und wenn es den Tod des Kindes bedeutete... - Andere hatten ihre eigenen medizinischen Theorien über die Pocken. So glaubten viele etwa, die Pocken seien ein notwendiger Reinigungsvorgang des Körpers von schlechten Säften, den die Impfung verhindere. - Wieder anderen war es ein Dorn im Auge, dass der Staat die Impfung zwangsweise verordnete. Man wollte sich von der Obrigkeit nichts auferlegen lassen.

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Alle diese Ansätze kann man bei den heutigen ImpfgegnerInnen auch finden. Die meisten entwickeln eigene skurrile medizinische Theorien, andere wollen sich vom Staat oder von der Pharmaindustrie nichts auferlegen lassen, wieder andere gehen ähnlich mit Kinderkrankheiten um, wie es im 19. Jahrhundert üblich war: Sie glauben, dass die Kinder diese Krankheiten durchleiden müssten, um später geschützt zu sein. Eine Mischung zwischen religiös gefärbter Haltung und der tatsächlichen Lebensrealität der Menschen vor 200 Jahren. Damals mußten die Kinder diese Krankheit tatsächlich durchleiden, weil es kein Mittel dagegen gab. Diese Einstellung hat sich dann über die Jahrhunderte von Generation zu Generation übertragen. Genauso hat sich bei vielen Familien auch die Ängstlichkeit vor minderwertigen Impfstoffen über Jahrzehnte übertragen, obwohl diese immer besser geworden sind.

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Aber schon im 19. Jahrhundert brachte der damals noch sehr unausgereifte Impfstoff große Verbesserungen. Starben vor der Impfung im Durchschnitt ca. 2 von 17 Kinder an den Pocken, so erlagen nur 2 von 182 der geimpften Kinder den Folgen der geimpften Pocken. Und bald waren die Pocken so gut wie ausgestorben. 20 Jahre später musste man alllerdings mit Schrecken feststellen, dass sie wiedergekehrt waren. Zwar in einer abgemilderten Form, aber nicht harmlos. Es brauchte 10 Jahre, bis man einsah, dass eine Auffrischungsimpfung nötig war. Heute gibt es die Pocken in unseren Breitengraden nicht mehr.

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Welche Impfschäden gibt es? Ein Impfschaden kann gerötete Haut oder eine Schwellung sein. Weiters kann die geimpfte Person Fieber bekommen oder andere Reaktionen ausbilden, die sich im Regelfall selber ausheilen. Schwere unerwartete Impfnebenwirkungen werden als Impfkomplikation bezeichnet, meist wenn sie mit bleibenden Schäden und einer Spitalseinweisung einhergehen oder sogar lebensbedrohlich sind. Der Begriff Impfschaden bezieht sich nicht auf eine medizinische sondern eine juristische Bezeichnung gemäß Impfschadengesetz, der eine gutachterliche Beurteilung des Impfschadens für die vom Bundesministerium für Gesundheit empfohlene Impfungen zugrunde liegt und die bei Anerkennung eine finanzielle Entschädigung mit sich bringen.

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Stimmt es, dass durch die Blut-Hirn-Schranke, welche bei einem Kleinkind noch sehr durchlässig ist, Giftstoffe aus Impfseren ungehindert ins zentrale Nervensystem gelangen können? Die derzeit verwendeten Impfstoffe enthalten keine Giftstoffe. Somit ist die Abklärung der Frage der Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke im Zusammenhang mit Impfstoffen nicht zielführend. Quecksilberhaltige Verbindungen und andere Konservierungsmitteln sind aus den Impfstoffen verbannt worden. Das ist vor allem durch technische Fortschritte bei der Verhinderung von Kontamination zurückzuführen. Stimmt es, dass die Wahrscheinlichkeit schädlicher Nebeneffekte höher ist als die, an der Krankheit zu erkranken? Nein! Es ist oft auch nicht klar nachzuweisen, ob die Impfung und der Schaden wirklich kausal zusammenhängen oder nur zeitlich zusammengefallen sind. Schwächt eine Impfung das Immunsystem? Es liegt im Prinzip von Impfungen, dass sie das Immunsystem stimulieren und nicht schwächen. Stimmt es, dass Menschen, die familiär ein erhöhtes Risiko haben an MS zu erkranken, die Zeckenimpfung sein lassen sollten? Grundsätzlich gilt, dass bei Menschen mit MS Impfungen einen Schub auslösen können. Eine Wildinfektion kann ebenso zu einem schweren Schub führen. Daher bedarf es bei Personen mit MS einer vertieften Impfabklärung und einer Abwägung von Nutzen oder Risiko.

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Die meisten Epidemien sind heute selten geworden. ImpfskeptikerInnen sagen, das läge nicht an den Impfungen. Gibt es dazu Belege? ,, und Wir müssen hier zwischen Industrienationen Entwicklungsländern unterscheiden. In den Entwicklungsländern führt auch heute noch die Kombination von Armut, Unterernährung und fehlender Immunisierung dazu, dass jährlich Millionen von Kindern an Infektionskrankheiten sterben. Warum sind bei uns viele Krankheiten fast ausgerottet? 1.) Durch die Verbesserung der der Wohn- und Ernährungssituation und damit verbunden auch der Hygienesituation sind in der Nachkriegszeit die Erkrankungen und Todesfälle an durch Impfung verhinderbaren Infektions- krankheiten drastisch zurückgegangen. Die Todesfälle bei den bakteriellen Infektionen sind durch den Einsatz von geeigneten Antibiotika stark zurückgegangen, allerdings nicht bei fulminant verlaufenden Krankheiten wie Meningokok- kenmeningitis. 2.) Es sind aber nur bei jenen Krankheiten die Erkrankungs- und Todesfälle komplett zurückgegangen, gegen die auch ein wirksamer Impfstoff zur Verfügung steht. Beispielsweise konnten in Österreich Kinderlähmung, Diphtherie und Wundstarrkrampf vollkommen eingedämmt werden. Gegenbeispiele sind Scharlach, wo sich die Erkrankungshäufigkeit auf etwa 2000 Fälle im Jahr eingependelt hat und Tuberkulose. Gegen Scharlach und Tuberkulose konnte bisher kein wirksamer Impfstoff entwickelt werden. Die auch in Österreich bis Mitte der siebziger Jahre eingesetzte BCG Impfung diente nur dazu, Kleinkinder, die in stark gefährdeten Haushalten und überfüllten Unterkünften lebten, vor einem schweren Verlauf zu schützen. Diese Impfung hat nie vor Infektion geschützt und daher auch nicht zu einer Verhinderung der Verbreitung der Krankheit geführt. Warum braucht es eine Durchimpfungsrate von 95%? Ab dieser Impfdichte wird verhindert, dass Erreger zirkulieren können. Es kommt daher zu einem "Herdenschutz", der dazu führt, dass auch Personen, die nicht geimpft werden können (wie z.B. Babys, Immunschwache,…), geschützt werden. Davon profitieren natürlich auch die ImpfgegnerInnen. Gleichzeitig stellen sie eine Gefahr dar, wenn sie zu viele werden und die 95% Durchimpfungsrate nicht mehr gegeben ist. Dazu ist es bereits mehrmals gekommen. Jedesmal wird die Krankheit gestärkt und es mehren sich die Fälle von schweren Verläufen. Woher kommt die Angst vorm Impfen? Wahrscheinlich sind ein Mangel an Information und Aufklärung, eine Überschüttung mit Halbwahrheiten und die Urangst, eine falsche Entscheidung zu treffen, Gründe für die Angst vorm Impfen. Die Verbreitung von Angst in diesem Zusammenhang, etwa durch militante ImpfgegnerInnen, ist viel leichter als die Beseitigung der Verunsicherung. Warum ist Masern kein Kinderspiel? Masern sind alles andere als eine harmlose Kinderkrankheit. Masern verlaufen häufig sehr schwer. Sie sind hoch ansteckend und können sowohl für Säuglinge, Kinder als auch für Jugendliche und Erwachsene schwerwiegende Folgen haben. Es treten grippeähnliche Symptome mit hohem Fieber und der typische Masernausschlag auf, der Organismus wird für Wochen geschwächt. Komplikationen sind häufig. In seltenen Fällen kann eine Gehirnentzündung oder Lungenentzündung zu bleibenden Schäden oder zum Tod führen.

N MY THE E T R E I T ZI HÄUFIG S IMPFEN UM RUND Eine der häufigsten Befürchtungen von Eltern ist die Angst vor einem Zusammenhang von Impfungen und Autismus, Allergien oder Autoimunerkrankungen. Diese Angst entbehrt im Großen und Ganzen jeder Grundlage. Die meisten Impfschäden sind weniger Schäden denn Impfreaktionen. Es geht dabei um relativ harmlose Reaktionen wie Fieber und Hautrötungen etc. Ernstere Impfreaktionen kommen sehr selten vor (weniger als 1 Person von 10.000 Geimpften oder noch seltener) und auch da kann man meist nicht ganz sicher sagen, ob die Impfung wirklich die Ursache war oder nur zeitnah stattgefunden hat. Einige Beispiele für Mythen rund ums Impfen: - Autismus: Mehrere große und gut designte, epidemiologische Studien können einen solchen Zusammenhang nicht belegen. Eine Studie von Wakefield, die 1988 publiziert wurde und 2010 wieder zurückgezogen wurde, vermutete auf Grund einer Fallstudie von nur 12 Kindern ohne Kontrollgruppe einen Zusammenhang zwischen der Mumps-Masern-RötelnImpfung und Autismus. Die Studie führte damals zu einer großen Verunsicherung von Eltern und einem Rückgang der Durchimpfungsrate in manchen Ländern. Zum Beispiel fiel sie in England von 92% auf 80%. Mittlerweile konnten eine ganze Reihe von gut angelegten und akribisch durchgeführten Studien jeden Zusammenhang widerlegen. Obwohl die Studie wiederlegt und zurückgezogen wurde, wird sie immer noch sehr häufig zitiert und hält auch heute noch Eltern ab, ihre Kinder gegen Mumps, Masern und Röteln impfen zu lassen. - Autoimmunerkrankungen: Z.B. wurde lange ein Zusammenhang zwischen dem Guillian-Barré-Syndrom (GBS) und Impfungen postuliert. Dieser konnte aber für keine Routineimpfung festgestellt werden. Lediglich bei der Influenza H1N1 (Schweinegrippe) kam es zu einem geringfügigen Anstieg in einer Größenordnung von 1-2 Fällen per 1 Million Impfungen. Jedoch übersteigt das Krankheitsrisiko einer H1N1 Infektion bei weitem das geringe GBS-Risiko. - Allergien: Die "Hygiene-Hypothese" besagt, dass wir heute weit allergischer auf unsere Umwelt reagieren als früher, weil unser Organismus weit weniger mit Bakterien und anderen Erregern in Kontakt kommt. Quasi auf Grund von "Arbeitslosigkeit" reagiert unser Immunsystem heute schon auf harmlose Substanzen sehr empfindlich und entwickelt Allergien, die es früher nicht gegeben hat. Gleichsam würde das Immunsystem von Kindern, die gegen Kinderkrankheiten geimpft sind, noch weniger zu tun bekommen und darauf noch einmal verstärkt mit diversen Allergien reagieren. Das kann nicht bestätigt werden. Im Gegenteil: Gerade Kinder mit hoher Empfindlichkeit für Allergien erkranken auch mit höherer Wahrscheinlichkeit an Kinderkrankheiten und profitieren daher noch mehr von einer Impfung. Zudem konnten zahlreiche Studien belegen, dass es nach Impfungen zu keiner erhöhten Rate an allergischen Reaktionen, Dermatitis oder Asthma kommt.

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haben. u z t s g An t keine nerkrankung s h c u a r ser "Du b die Ma hkeit völlig , e k n e c Ich d Öf fentli r e d n i asern" wird it von M " e . k t r ig s e i lo is rm hochstil em Forum über die "Ha aus ein - Beitrag Bei etwa 10 bis 20 Prozent der Erkrankten treten aufgrund der etwa 6 Wochen anhaltenden masernbedingten Immunschwäche Komplikationen wie Lungen- oder Mittelohrentzündungen auf. Besonders gefürchtet ist die ca. 4 bis 7 Tage nach Auftreten des Ausschlages bei etwa einem von 1000 Erkrankten vorkommende Gehirnentzündung (Masernenzephalitis; 2006: allein 5 Fälle beim Masernausbruch in NRW). In Einzelfällen (1 bis 5 Fälle auf 1 Million Erkrankungen) kommt es meist 6 bis 8 Jahre nach überstandener Masernerkrankung zum Auftreten einer subakut sklerosierenden Panenzephalitis, einem langsam fortschreitenden Verlust aller Hirnfunktionen, der immer zum Tode führt. Masern verlaufen bei Jugendlichen und Erwachsenen oft schwerer und sind mit vermehrten Komplikationen verbunden.

E H C A S T P U A H D N U S G´

Kann man Masern nicht behandeln, nachdem sie ausgebrochen sind? Es gibt derzeit keine kausale Therapie und häufig siedeln sich bakterielle Infektionen in dem durch die Wildinfektion geschwächten Mechanismus an. Gefürchtet ist als Spätfolge auch eine Infektion des Gehirns, die schleichend zum Tod führt. Die Schutzwirkung des Masernimpfstoffes liegt nach einmaliger Impfung bereits bei über 90 Prozent. Als Nebenwirkung kommen bei ca. 10 Prozent der Geimpften in der 2. Wochen nach der Impfung grippeähnliche Beschwerden mit Fieber, manchmal auch mit Ausschlag, vor. Für vertiefende Informationen zum Thema „Masern sind kein Kinderspiel!“ steht folgender Link des Bundesministeriums für Gesundheit zur Verfügung: » keinemasern.at.

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d d gesun n u e k n ra t über k b i e r h c öhl s Claas R

Claas kleine g´sunde Luisa, 0 Jahre alt

Krankheit und Kinderwunsch Seit ich erfahren habe, dass ich eine seltene Keimbahnmutation eines genetischen Defektes habe, war für mich klar, dass wir unseren Wunsch nach einem zweiten Kind nicht auf natürliche Weise erfüllen wollen. Das Risiko, wieder ein Kind mit NF zu zeugen, war uns zu groß. Etwa 5-10% meiner Spermien tragen diese Mutation. Die einzige Chance für Menschen mit einer genetischen Erkrankung, ein Kind zu

zeugen und auszuschließen, dass die genetische Mutation vererbt wird, ist mit Hilfe einer Präimplantationsdiagnostik (PID). Wenn klar ist, dass die Frau Trägerin der Mutation ist, kann auch eine sogenannte Polkörperdiagnostik ausschließen, dass die Krankheit weitergegeben wird. Nun ist Österreich das einzige Land der EU, in dem Pränataldiagnostik und ein möglicher Schwangerschaftsabbruch in Folge erlaubt ist, aber die PID nicht. Bei der PID wird eine Eizelle entnommen, künstlich

befruchtet, und der Embryo, nachdem er genetisch untersucht und für gesund befunden worden ist, in die Gebärmutter eingesetzt. Wird beim Embryo die Erbkrankheit entdeckt, so wird dieser nicht eingesetzt und kann sich auch nicht weiterentwickeln. Den Embryo darf man sich aber nicht als entwickelten Fötus vorstellen. Es handelt sich um einen Zellhaufen von etwa 10 Zellen. Die derzeitige Gesetzeslage zwingt Menschen mit einem Gendefekt und Kinderwunsch dazu, die teure PID im Aus- land durchführen zu lassen. Nicht jeder kann sich das leisten. Verzweifelte Paare nehmen deswegen teilweise auch das Risiko in Kauf und hoffen darauf, auf natürlichem Weg ein gesundes Kind zu zeugen. Ich als Betroffener finde es frustrierend, dass diese Diskussion nicht viel intensiver und vor allem sachlicher geführt wird. Die konservativen Kräfte des Landes zeichnen gerne ein Bild vom Designerbaby, das jedes Elternpaar bestellen kann und bremsen eine Gesetzesänderung. Dabei geht es doch darum, Eltern mit einer Erbkrankheit ein gesundes Kind zu ermöglichen. Nicht das Geschlecht vorherbestimmen zu wollen, oder andere körperlichen Merkmale. Hauptsache g'sund. » nfkinder.at


N R E T L E E I D N WEN N E D R E ALT W t rbereite o v n u s un Und es

Sein erstes Auto war ein Golf mit abnehmbaren Verdeck. Seine Eltern hatten ihm den Stadtflitzer gekauft. Genauso wie die erste Wohnung. Seine Stu-dentenzeit war eine einzige Party gewesen - unterbrochen von einigen kürzeren Lernperioden. Er spielte gerne Gitarre und liebte es mit anderen Leuten zusammenzusitzen und eine Hetz zu haben. Wo Dominik war, war gute Laune. Seine zwei Kinder wuchsen in dieses Leben hinein und fanden Papa großartig. Er hatte alles im Griff. Er fand für alles eine Lösung. Dann kam der Tag, an dem die Großeltern ins Heim zogen. Der Opa war schon seit Jahren an Alzheimer erkrankt und die Oma konnte ihn nicht mehr von seinen langen Spaziergängen heimholen, wenn er mal wieder "nach Hause" wollte. Dass sein Geburtshaus weder sein Zuhause noch in der Nähe stand, wusste er nicht mehr. Dass die Oma mit 78 Jahren nicht mehr die Kraft hatte, nächtens das

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trif f t...

ganze Viertel nach ihm abzusuchen, verstand ihr Sohn nicht. Dominik mochte es nicht, wenn Probleme auftauchten und die Stimmung plötzlich schlecht wurde. Dominik's Schwester bestand schließlich darauf, dass das Haus verkauft und die Eltern ins Heim ziehen sollten. Die Oma war erleichtert über die Entscheidung. Dominik, der mit seinen Kindern immer über die Alzheimererkrankung vom Opa gewitzelt hatte, verstand die Welt nicht mehr. Opa benahm sich halt etwas wunderlich. Musste man das gleich so ernst nehmen?! Er fuhr doch eh jede Woche vorbei und brachte den Müll raus etc. Wenn die Schwester jeden Tag nach der Arbeit kurz vorbeifahren würde, könnten die Eltern doch im Haus wohnen, oder? Aber nein, die Schwester wollte nicht jeden Tag "kurz vorbeischauen" und das würde auch nicht reichen, meinte die Oma. Dominik sollte dieses Jahr seinen 50er feiern, aber anstatt

mit seiner Familie am Strand von Mallorca zu sitzen und die Eltern hin und wieder anzurufen, musste er gemeinsam mit der überkorrekten Schwester den Verkauf vom Elternhaus einleiten und Möbel packen. Der Opa strich nervös und beunruhigt durch das Haus und redete von seiner Mama Grete, als würde diese noch leben. Dominik's zwei Kinder standen herum und versuchten ungelenk eine Hilfe zu sein. Sie fanden die Tante gemein, die den Großeltern ihr Zuhause wegnahmen - und dem Papa seine Wurzeln. Nachdem die Eltern ihr Miniapartment im Altersheim bezogen hatten, bekam Dominik Schlafstörungen. Eines Nachts setzte er sich in die Küche und plötzlich flossen die Tränen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Dominik in jeder Lebenssituation was zu lachen gefunden. Wohin war plötzlich die Leichtigkeit verschwunden? Aha, dachte er, jetzt fängt die traurige Hälfte des Lebens an...

Was tun, damit uns das nicht passiert... - Kleine Kinder sind fasziniert von alten Menschen. Wir sollten sie daher regelmäßig ins Altersheim mitnehmen, wenn wir jemanden dort besuchen. - Alte Menschen dürfen nicht übersehen werden. Helfen wir ihnen auf der Strasse, auf den Ämtern und bringen wir unseren Kindern so Empathie bei. Nicht zu verwechseln mit gehorsamen "Respekt vor dem Alter". - Überlegen wir uns schon jetzt, wie wir uns das Leben im Altersheim einrichten werden. Reden wir mit unseren Kindern darüber. - Und: Reden wir mit unseren Eltern darüber, wie sie sich ihr Alter vorstellen. - Wer sich früh mit dem Alter auseinandersetzt und sich für alte Menschen interessiert, tut sich viel leichter mit dem Altern.


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„Enorm in Form“: WGKK baut Abnehmprogramm für Kinder und Jugendliche aus Die Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) bietet ab September 2014 das kostenlose Abnehmprogramm „Enorm in Form“ flächendeckend in Wien an. Teilnehmen können Mädchen und Burschen von 10 bis 14 Jahren, die bei der WGKK versichert sind. Betreut werden sie von einer Kinderärztin, Diätologinnen sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten. Regelmäßige Sportkurse runden das Programm ab. Um den Mädchen und Burschen optimal helfen zu können, ihre Lebensgewohnheiten dauerhaft zu verändern, werden die Eltern voll in das Projekt miteinbezogen. Weitere Informationen zu „Enorm in Form“ gibt es im Internet unter www.wgkk.at bzw. telefonisch unter +43 1 601 22-3838 (Mo–Do, 13.00 Uhr–14.30 Uhr).


S A N I T MAR E K C E O H C Y S P über! r d r i w Reden

Das Leben mit Kindern kann kompliziert und herausfordernd sein. Oft bleibt keine Zeit für Zweisamkeit. Es wird über Haushaltspflichten und Geld gestritten, und überhaupt ist alles gar nicht so harmonisch, wie man sich das vorgestellt hat. Was tun? Darüber reden.

Martina Rammer, 38, Psychologin Als solche kämpft sie für das Einser Team von Armin Assinger, um Menschen in seelischer Not zu helfen. Für Familie Rockt rockt sie auch die Psychoecke und beantwortet eure Fragen zu Erziehung und Familienleben.

André, 42 Mein Sohn ist bereits 14 und soll dieses Jahr seine Schulpflicht absolvieren. Eigentlich war uns immer klar, dass er Matura machen wird, weil er ein wifer Typ ist und wir nicht der Meinung sind, dass Kinder schon arbeiten sollen bzw. sich entscheiden sollen, was sie mal werden wollen. Aber jetzt sperrt er sich total. Er will nicht einmal das jetzige Schuljahr fertig machen und blockiert und meint, man könne im Leben auch ohne Schulbildung auskommen. Herkömmliche Lebensläufe interessieren ihn eh nicht, meint er. Am liebsten möchte er Kellner werden oder Zugschaffner...Was tun??? Schwierig, lieber André! Auf der einen Seite wollst du als Vater dein Kind mit seinen Wünschen unterstützen, auf der anderen Seite weiß man, dass eine Schulausbildung immens wichtig ist für das Leben des Kindes. Setz' dich mit deinem Sohn zusammen – am besten nicht in der Wohnung, wo jeder seine „Rolle spielen“ muss, sondern geh' mit ihm in ein Lokal oder spazieren. Frage ihn warum er so ungern in die Schule geht, erkläre ihm, wie wichtig dir seine Wünsche sind, aber, dass du denkst, dass er bessere Berufschancen hat, wenn er maturiert. Dann steht ihm von Schaffner bis Physiker jeder Beruf offen. Frage ihn, was ihm den Schulbesuch so verleidet. Biete ihm einen Schulwechsel an. Vielleicht in einer Schule, wo es andere Schwerpunktfächer gibt als in seiner Schule – eine Tourismusschule wäre vielleicht für ihn attraktiv. Sprich über deine Gefühle, dein eigenes Schulleben und überlegt gemeinsam, wo er ab nächstem Jahr vielleicht Praxisluft schnuppern kann. Sollte alles nichts nützen, dann gibt es ja noch einen Lehrabschluss mit Matura. Das wäre ein härtere Weg, aber für ihn, vielleicht der einzige, den er gehen kann.

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Charlotte, 36 Ich kann nicht mehr alleine auf die Kinder schauen! Ich liebe sie wirklich sehr, aber ich hab keinen Bock mehr, den ganzen Tag für sie da zu sein. Es dreht sich alles um sie, Die belagern mich die ganze Zeit und machmal haben wir wirklich Spass miteinander aber die meiste Zeit sind alle gereizt. Sie sind 3 und 6 Jahre alt und manchmal bereue ich es, überhaupt Kinder bekommen zu haben. Wäre es nicht leichter gewesen, einfach kinderlos zu bleiben und Geld zu verdienen? Mein Mann versteht nicht, warum ich so ein Drama mache. Er meint, ich soll halt halbtags arbeiten gehen, aber wer nimmt mich halbtags? Und dann kann ich auch aus der Arbeit zu den Kindern hetzen und dann dreht sich wieder alles nur um sie... Früher bin ich weggegangen und war eine Dancing Queen. Jetzt hab ich manchmal das Gefühl, mein Leben ist vorbei. Liebe Charlotte, Mutter sein ist oft hart und wenn man das Leben, das man vor den Kids geführt hat, Revue passieren lässt, dann tut es oft weh zu erkennen, dass man einfach nicht mehr an erster Stelle steht. Man hat kaum Zeit für sich und funktioniert viel mehr, als dass man Spaß am Leben hat. Das ist ein klassischer Lagerkoller, den Sie da gerade erleben. Also: raus aus dem Lager! Versuchen Sie das jüngere Kind länger im Kindergarten zu lassen – und wenn es noch gar nicht geht, dann aber hurtig einen Kindergartenplatz besorgen!!! Und schreiben Sie das ältere in den Hort ein! Ihre Kinder sind in einem Alter, wo es für Sie als Mutter wieder leichter wird – aber nur wenn Sie das zulassen! Durchforsten Sie die Stellenangebote! Es muss ja nicht der Job sein, den Sie vorher hatten! Jetzt haben Sie die Möglichkeit, auch mal etwas Neues auszuprobieren! Und wenn Sie eine tolle Betreuung bis 15.30 Uhr für die Kinder finden, dann hetzen Sie auch nicht herum. Wenn Sie ausgeglichen sind, dann werden auch Ihre Kinder entspannter sein, weil sie in einem Umfeld sind, das Glück und Zufriedenheit ausstrahlt. Wir sind es unseren Kindern schuldig, dass sie vorgelebt bekommen, wie man ein gutes Leben führen kann! Das gute Leben kann beginnen!


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T I M S T I H R E KIND US Ä H T T MA r singt

te Der ers

e nderlied i K r e d Hipster

Was hörst du selber für Musik? Ich bin ein großer Fan des gepflegten Songwritings, ziemlich genreunabhängig, und halte es ganz mit dem US-Musiker Beck: "May the best songs win...." Hast du Vorbilder? Im Kinderliedbereich eher abschreckende, ohne hier jemanden dissen zu wollen. Wie reagieren die Kinder bei deinen Auftritten? Lustigerweise wirklich immer völlig unterschiedlich, das ist auch recht liedunabhängig, dh. ich könnte nicht sagen, welches Lied etwa eine sichere Bank ist und bei allen Kindern immer und überall zieht. Manchmal springt der Funke bei jenem und manchmal bei diesem Song über und manchmal auch bei gar keinem, das kann dann mitunter recht hart sein, wenn dich 100 Kinderaugen anstarren und dich fragen, was du eigentlich von ihnen willst. So wie letztens im Kindergarten: "DU bist der Sänger? Wo ist Conchita Wurst?" Wie bist du selber eigentlich aufgewachsen? Patchwork par excellence, ich bin wohl ein früher Prototyp meiner Eltern gewesen, alles in allem habe ich 5 kleinere (Halb-)Geschwister, im Alter zwischen 5 und 12. Weitergedacht hat meine Tochter, alle Stiefteile eingerechnet, allein 14 Groß- und Urgroßeltern. Was sehr super ist. Habt ihr in der Familie auch Musik gehört? Sowohl im klassischen wie im Pop-Bereich war Musik sicherlich immer sehr präsent. Wie wichtig ist das richtige Bühnengewand? Outfit kann schon einen Teil dazu beitragen, dass die Perfomance auf den Punkt gebracht wird. Aber ohne Inhalt hilft die schönste Verpackung nichts.

Matthäus ist ein Wiener Papa und seit 2013 auch Kindermusiker. Seine erste Platte heißt "Große Kinderlieder" und seine Band "Little Hipster Band" Familie Rockt empfiehlt die Platte allein wegen dem schönen Umschlag und den hübschen beigelegten Plakaten. Wer Kultur für Kinder macht, bekommt eigentlich nicht sehr viel fame? "Richtige Männer" machen doch lieber Rockmusik? Die Idee hinter der Platte war, gleichermaßen Unterhaltung für Kinder und Erwachsene zu machen, also ein bisschen diese beiden relativ getrennten Welten von kleiner und großer (Pop-)Kultur zu vereinen. Ich kann daher sowohl im Kindergarten wie etwa im Fluc-Abendprogramm spielen.

Was sind die zentralen Themen in deinen Kinderliedern? Eisbären, RäuberInnen, Fahrrad fahren, Eis und die Revolte gegen die elterliche Ernährungs-Fürsorge. Und hier bekommst du die grossen Kinderlieder: » kinderhits.at


S N E E T R Ü F R E T A E H T

Akzents a d t l h t empfie k c o R e i Famil

Einfacher gehts nicht: Wenn du Teenagern die Liebe zum Theater einimpfen willst, dann schenk´ einfach ein 12+ Abo her. Statt bei FreundInnen nächtelang Computer zu spielen oder heimlich im Museumsquartier Zigaretten zu rauchen, verbringen die Kids dann zumindest einige Abende im Theater und sehen Stücke, die sie wirklich interessieren. Das Theater Akzent lädt auch dieses Jahr wieder junge BesucherInnen ab 12 Jahren zu vier besonderen, anregenden Theatervorstellungen ein. „Wir sprechen hier eine sehr schwierige Zielgruppe an, aber die Reaktionen von KollegInnen, von KünstlerInnen und vor allem vom jungen Publikum haben uns sehr bestärkt, diese Schiene weiterzuführen und Topproduktionen ins Theater Akzent zu bringen,“ so Wolfgang Sturm, der Direktor des Theater Akzent. Familie Rockt applaudiert!

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Jahren 2 1 b a er für Kind o b A r ate

The

1 Hot Jobs Das innovative Duo Sophie Berger und Susanne Preissl beschäftigt sich mit den Themen Jugendarbeitslosigkeit und fehlende Zukunftsperspektiven. Es wird den Jugendlichen die alles entscheidende Frage gestellt wird: „Wo siehst du dich in 10 Jahren?“ 7. November, 2014

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Beginn: Jeweils um 19.00 Uhr Einzelkartenpreise: 20,-/18,-/16,-/14,-€ Abopreise: 64,-/56,-/48,-/40,- € (4 Vorstellungen) Wo: Theater Akzent Theresianumgasse 18 1040 Wien Bestellungen: 01/501 65-3303 » akzent.at

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Pflicht oder Wahrheit Nach der Erfolgsproduktion „Meine Schwester (H)elena“ präsentiert das Ensemble Taka-Tuka das Zweipersonenstück „Pflicht oder Wahrheit“ des jungen Dramatikers Stephan Lack, der das Gefühlsleben von Teenagern ins Zentrum stellt. Ein Stück über die erste Liebe und das erste Mal. Leicht, direkt und erfrischend offen. 23. Jänner, 2015 Fangnetz In diesem Stück geht es um die Gefahren und Fallen des Internet und der sozialen Netzwerke. Dabei werden Themen wie CyberMobbing und Onlinesucht problematisiert und in den Raum gestellt. Für alle Probleme gibt es aber Lösungen und auch diese werden zu sehen und hören sein. 06. März, 2015 Ein Sommernachtstraum Eine kurzweilige Sommerkomödie von William Shakespeare. Streit, Spiel & Lüge, Zauberei, Traum & Wirklichkeit treffen hier aufeinander. Besser als jede Doku-Soap! 17. April, 2015


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T H E G WAS ? N E I W N I B A

rockt! g a t l l A in amit de d – e i v a s und M a e r d n nA Tipps vo

TIPPS FÜR SEPTEMBER Babykino Sollten Babys ins Kino gehen? Wie auch immer. Bis 12 Monate ist es jedenfalls gesetzlich erlaubt, darum kann, wer möchte, mit Butzi ins Votivkino, wo dann der Ton ein bissi leiser gedreht wird und es auch nichts ausmacht, wenn man während der Vorstellung mal raus muss. Wickeltisch und Flascherlwärmer vor Ort. Rauchverbot an der Bar. Wann? Di, 16. September 2014, 11:00 & 11:15 Uhr Wo? Votiv Kino, 9., Währinger Straße 12 Wie viel? 7,50 € pro Erwachsenem; Babies frei.

Vienna Kids Farm Streichelzoo, Ponyreiten, Erlebnispark, ein riesiges Tipi, Lagerfeuer, Grillen, Kräutergarten, Kindergeburtstag und gutes Essen. Mitten in der Lobau. Panozzalacke und Dechantlacke ums Eck. Kurz: Ein perfekter Tagesausflug mit Kindern und FreundInnen, wo auch die Eltern mal fünf gerade sein lassen können! Wann? Mi - So, 10 - 19 Uhr Wo? Fuchshäufelgasse 1, 1220 Saisonstart im Akzent Das neue Jugend-Abo (ab 12 J.) im Theater Akzent umfasst die Vorstellungen “Hot Jobs”, “Pflicht oder Wahrheit”, “Fangnetz” und “Ein Sommernachtstraum”. Sehr praktisch, weil so angenehm planbar. Allerdings weitgehend unbekannte Gruppen, ein bisserl also auch die Katze im Sack. No risk, no fun! Wann? Vorstellungen ab November Wo? Theater Akzent, Theresianumgasse 18, 1040 Wieviel? ab 40 Euro (für 4 Vorstellungen)

The Making of Österreich Der Champion rockt den Dachboden des MQ, mit dem Ziel, Saisonstart im LILARUM im Ausland bestehende Klischees Die Puppen sind aus dem über Österreich endlich auch im Sommerschlaf erwacht und Inland bekanntzumachen. bevölkern ab Mitte September Austrofred selbst spielt und hat wieder den Spielplan. Zum Saisonstart spielt’s “Quakalulubaby” getextet, die Musik kommt vom Kollegium Kalksburg. Ein (ab 3 J., Musik: Die Strottern), 40-minütiges Muss! zusätzlich gibt’s wieder eine Fahrrad-Schnitzeljagd und eine Wann? So, 21.September; 10, 11 & Kastaniensammel-Aktion. Alle Spieltermine und Programmdetails 12 Uhr Wo? Museumsquartier, 1070 finden sich auf www.lilarum.at Wieviel? VVK 12 €, AK 15 € Wann? ab 13. September 2014 Wo? LILARUM, Göllnergasse 8, 1030 Wieviel? 8 Euro pro Person

Ritterinnen aufgepasst! Im wunderschönen Ambiente des Schloss Neugebäude in Simmering gibt’s beim Historischen Fest das ritterliche Lagerleben zu Aha, aha, aha! Kinder von 8 bis 12 werden bei der entdecken. Inklusive Aha-Tour zu Wissenschaftlerinnen Schau-Schwertkämpfe, MärchenerzählerInnen und im Technischen Museum. Experimente können gleich selbst Mitmachtheater. Ebenfalls im ausprobiert und verblüffende Tricks Programm: Handarbeiten und für die Eltern Bier brauen mit Ernesto, live erlebt werden. Die dem singenden Bierbrauer. Aha-Momente sind im Preis Tanderadei! inbegriffen! Wann? Sa, 13. September, 14:15 Wo? Technisches Museum Wien, Mariahilfer Straße 212, 1140 Wieviel? 4,50 € pro Person (Erwachsene zzgl. Museumseintritt)

Wann? Fr, 19. - So, 21. September Wo? Schloss Neugebäude, Otmar-Brix-Gasse 1, 1110 Wieviel? Eintritt frei!


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TIPPS FÜR JULI

Gelegenheit macht Filme Unter diesem Motto stehen heuer die video&filmtage. Beim Kurzfilmfestival werden die Beiträge der jungen FilmemacherInnen, die von einer Jury des wienXtra- medienzentrums aus allen bis Ende August eingelangten Einreichungen ausgewählt wurden, auf der großen Leinwand in der Urania präsentiert.

Modellbaumesse & Ideenwelt Eisenbahnen, Fluggeräte, Autos, Wasserfahrzeuge, Dampfmaschinen und mehr zum Anschauen, Angreifen, Mitmachen und Ausprobieren. Parallel findet die Ideenwelt rund ums kreative Gestalten, Basteln, Malen, Aufmöbeln und Dekorieren statt. (Ein Schelm, wer denkt…) Tickets gelten für beide Veranstaltungen!

Wann? Do, 23. - So, 26. Oktober Wo? Messe Wien, Messeplatz Wann? 16.-20. Oktober 2014 Wieviel? Bis 10 J. gratis; bis Wo? wienXtra-cinemagic in der Urania, Uraniastraße 1, 1010 15 J. 6 €, bis 18 J. 8 €, Erwachsene 11 € Wieviel? Eintritt frei!

So klingt es in Arabien Unter diesem Titel gibt Salah Ammo beim Salam Orient Festival ein LaLaLa Kinderkonzert (ab 3 J.) auf der Oud. Spannend auch die Location: Ein Marktstand am Viktor-Adler-Markt. Gute Gelegenheit, endlich mal wieder die äußere Favoritenstraße zu besuchen. Ist schön dort!

Sorgenfrei ins Theater Der Theaternachmittag ist zwar speziell den Omas und Opas mit ihren Enkerln gewidmet, es dürfen aber auch Mamas und Papas kommen. Gezeigt wird “Koko und seine Freundin Kiri” (ab 3 J.), der Eintritt ist ermäßigt, für ErstbesucherInnen steht ein menschlicher Wegweiser beim U-Bahn Aufgang Keinergasse (U3 Kardinal-Nagl-Platz)

Wann? Sa, 18. Oktober 2014 Wo? Viktor-Adler-Markt, Stand 129, 1100 Wien Wieviel? 5 € pro Person

Wann? Fr, 31. Oktober 2014 Wo? LILARUM, Göllnergasse 8, 1030 Wien Wieviel? 5 € pro Person

Kunststück - das Musical Auf der Bühne im wunderschönen Odeon tanzen und singen an die 100 Kinder und Jugendliche. Inhaltlich gibt es Einblicke in KünstlerInnenseelen und man erschließt Zusammenhänge zwischen Kunst und Können. Das Orchester bilden Studierende der Konservatorium Wien Privatuniversität. Wann? Sa, 25. Oktober, 17 Uhr Wo? Odeon, 2., Taborstraße 10 Wieviel? Kinder ab 10 €, Erwachsene ab 23 € Alice im Spiegelland Kinder sind von Spiegeln fasziniert. Aber nicht nur Kinder, auch KünstlerInnen befassten und befassen sich vielfältig mit dem reflektierenden Material. Sie schaffen daraus rätselhafte Kunstwerke, die es kindgerecht zu entdecken gilt, bevor im Workshop ein eigenes Glitzermosaik kreiert wird. Wann? So, 12. Oktober 2014; 10:30 (3-6 J.) & 14:30 (6-11 J.) Wo? Unteres Belvedere, Rennweg 6, 1030 Wieviel? 4,50 Euro pro Person

Sommerrodeln im Herbst Letzte Chance auf's Sommerrodeln auf der Hohen Wand Wiese, bevor wieder die Schneekanonen auffahren. Bisserl kühl wird´s vielleicht auf den `High Hills´ schon, aber es gibt ja kein schlechtes Wetter… Wann? Sa & So im Oktober von 12 bis 17 Uhr Wo? Hohe Wand Wiese, Mauerbachstraße 174, 1140 Wie viel? Kleinkinder ab 2 €, Kinder ab 3 €, Erwachsene ab 4 €


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S N E T LETZ Z T E N IM Ein

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fu it @lisa m z t e N durchs g n a g r Spazie

Kollektive Einsamkeit

DAS WORT AUS DEM WEB Diesmal: Netiquette Net + Etiquette = Netiquette. Manieren im Internet also. Denn die sind nicht nur im echten Leben von Bedeutung. In Foren, auf Facebook-Pages oder Blog-Kommentaren trifft man hin und wieder auf UserInnen, die glauben, im Netz sei es egal, wie man miteinander umgeht. Falsch gedacht. Ein gemeines Posting oder ein untergriffiger Kommentar sind innerhalb und außerhalb des Internets fehl am Platz. Daher gibt es auch für das Netz Spielregeln, an die man sich halten muss. Als Faustregel gilt: Es ist nichts erlaubt, was man face-to-face nicht auch sagen würde. Darüber hinaus sollten Foren-BetreiberInnen oder Facebook "Page" Admins angeben, was sie auf ihren Plattformen erlauben und was nicht. Das könnte zum Beispiel so klingen: „Bitte um sachliche Diskussionsbeiträge. Alle Meinungen sind erlaubt, diskriminierende oder beleidigende Kommentare werden allerdings gelöscht.“ Das schützt zwar nicht vor Trollen oder Shitstorms, aber es rechtfertigt ein Eingreifen der ModeratorInnen.

verbracht, sondern zu zweit und zum Kindermachen genutzt – das zeigen die In der Halbzeitpause des Statistiken. Also auch kein richtiges Herren-Fußball-WM-Finales war ich Für-sich-Sein. gemeinsam mit tausenden anderen Klogehen ist nun mal eines der wenigen WienerInnen am Klo. Also nicht wirklich Dinge, die man wirklich allein macht. Die gemeinsam, aber gleichzeitig. Diese deutsche Bobo-Eltern-Zeitschrift Nido Nachricht ereilte mich am Tag nach dem berichtete mal davon, dass Jungväter seit großen Spiel via Facebook. Die MA 31 der Geburt ihrer Kinder sogar länger am hatte eine Grafik des Wasserverbrauchs Häusl sitzen bleiben, weil das die einzige veröffentlicht, die zeigt, dass ich offenbar Zeit ist, die sie noch für sich haben. Ich nicht die einzige war, die in diesen Minuten habe meine Väter-Freunde gefragt, ob sie die Spülung betätigt hatte. Ein kurzer das auch tun. Alle Befragten haben die Moment am stillen Örtchen, den man WC-Flucht-Strategie bestätigt. physisch zwar ganz alleine verbringt, den Nun wird es wohl nicht so sein, dass sich man aber weltweit mit Milliarden alle Papas gleichzeitig zurückziehen und Menschen zum selben Zeitpunkt erlebt. ein globales Entleerungsfreudengefühl Ein gemeinsames Alleinsein. erleben wie die KlogeherInnen in der Mir ist kein anderes Beispiel eingefallen, Fußballpause. Aber vielleicht hilft es ihnen bei dem eine so große Gruppe zum exakt zu wissen, dass jede Menge anderer Väter selben Zeitpunkt genau dieselbe Sache in diesem Moment gerade auch eine allein tut. Am nächesten kommt diesem ruhige Minute haben, bevor sich jeder kollektiven Individual-Feeling noch ein einzelne wieder ins Kindergetümmel Stromausfall, der vielleicht eine ganze stürzt. Stadt gleichzeitig lahmlegt. Diese Momente werden dann aber nicht allein


WHAT'S APP? Diesmal: Vollkommen nutzlose App's die einzig und allein dazu programmiert wurden, damit wir unsere Zeit an ihnen verschwenden.

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TU FOLGEN! TWITTER-TIPPS FÜR LATER ADOPTER Lisa präsentiert dir witzige, hitzige oder spritzige Twitter- UserInnen, denen man einfach folgen muss! @nataliechrstos Von Beruf „Burnout-ProphylaxeTrainerin, Gesundheitsberaterin, Feministin, Mädchen und Mama“, wie sie schreibt. Ihre humorvollen Tweets schreibt das Leben. So erfahren Follower, dass es das Kind überhaupt nicht interessiert, wer die Fußball-WM gewinnt oder warum sie selbst kein Trosteis bekommt, wenn ihr das Handy weggenommen wird.

Bubblewrap: Blasenfolien machen süchtig. Wenn man mal angefangen hat, ist es schwer aufzuhören. Aber viel zu selten bekommt man diese Folien in die Hände. Bubblewrap schenkt dir endlos Nachschub und du kannst die Dinger nicht nur zerdrücken, sondern auch einfärben! Wahnsinn, nicht? Interessant dabei: Das wichtigste am Blasenzerdrücken, nämlich der haptische Genuß des Zerplatzens liefert die App nicht mit. Und trotzdem laden es sich die Leute runter... Erinnert ein bißchen an die Biertrink-App...

Hold On Die Herausforderung der anderen Art - Wie lange kannst du den Daumen auf das "hold on" Tab draufhalten? Ja, genau. Diese App misst die Dauer dieser wichtigen und bemerkenswerten Handlung. Wenn du den Daumen wegnimmst, bleibt der Timer stehen und du siehst: "Ah! Ich hab den Daumen 2 Minuten und 33 Sekunden draufgehalten!" Damit kann man ganze Abende verbringen!

Sounds Annoying Diese App brauchst du so dringend wie eine Magenverstimmung. Vor allem wenn du Kinder hast, die den ganzen Tag brüllen, streiten und dich ununterbrochen mit Fragen nerven. Wenn du zusätzlich dazu die Sounds dieser App einschaltest, kannst du dich gleich ins Burn Out verabschieden: Autoalarmanlagen, Modemgezwitscher oder Babygeschrei!

Alle genannten Apps sind gratis oder kosten weniger als einen Euro!

@ChairNoHorseKey (ehem. @ wutzlhofer) Wortspiel-FreundInnen sollten ihm unbedingt folgen. Anlässlich seines ersten Hochzeitstags änderte er seinen Nickname auf die Lautschrift-Version seines neuen Nachnamens Czernohorszky. Ja, er hat den seiner Frau angenommen. We like. @ZaunerMargrit So grenzüberschreitend wie das Internet selbst. Eine Österreicherin in Berlin und eine starke Verbündete im Online-Geschlechterkampf. Immer auf der Seite der Töchter, versteht sich. Ihre Postings sind politisch, international und top-aktuell. Von der Frau kann man noch was lernen!


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N G I S E le D S . Stocksa 4 E im e S b S en: Nur vom Feinsten GfürRdieO Kleinst ...

Was ist der Stocksale.Kindersachen? Ein ultimativer Kinderdesign-PopupAbverkauf. Dieses Mal wird die Kassahalle des ehemaligen Finanzamtes im 5. Bezirk bespielt. Die schönsten Teile aus vergangenen Kollektionen werden von über 30 Labels aus ganz Europa von minus 30% bis minus 80% abverkauft. Der Fokus liegt auf individuelles Design, faire Produkionsbedingungen und Bioqualität. Achtung: Es empfielt sich auf Grund des Andrangs früh zu kommen!

Was gibt es noch? Dieses Mal werden am Samstag auch Workshops für alle Kinder zwischen 2-12 angeboten! VOLLBUNT bietet einen Recycling Workshop und zeigt wie man aus Alltagsdingen einen Roboter oder ein Tier basteln kann. In der Forscherwerkstatt kann ergründet werden, ob aus Zitronen Strom erzeugt werden können und es werden Geheimschriften erprobt. Gorilla Kitchen und Die Süsse sorgen für Proviant.

FILMTIPP FÜR KIDS: Der Kleine Nick macht Ferien

Prima! Der kleine Nick ist wieder da! Diesmal soll es nach einem langen Schulsemester endlich auf Urlaub ans Meer gehen. Am Strand lernt Nick schnell neue Freunde kennen. Da gibt es Blaise, der gar nicht auf Urlaub ist, der wohnt nämlich hier - Fructueux, der alles mag, sogar Fisch - Djodjo, der nicht so redet wie die anderen, weil er nämlich Engländer ist - Crépin, der dauernd weint und Côme, der immer Recht haben will und alle nervt. Aber Nick lernt auch Isabelle kennen, ein kleines Mädchen, ihn die ganze Zeit mit großen Augen ansieht und von der er glaubt, dass seine Eltern ihn dazu zwingen wollen sie zu heiraten. Puh! Das werden sicher unvergessliche Ferien!

Stocksale.Kindersachen Wo: Ehemaliges Finanzamt Kassahalle Kriehubergasse 24-26, 1050 Wien Wann: Fr. 26.9.2014 :16-22 Uhr Sa. 27.9.2014: 10-19 Uhr So. 28.9.2014:10-17 Uhr Wieviel: Nix / Für die Workshops für die Kinder wird ein Unkostenbeitrag einbehalten »stocksale.at

Der Kleine Nick erschien 1959 zum ersten Mal - als Bildband der beiden Comic-Superstars Goscinny und Sempé. Seither erfrischt der kleine Nick mit seinen saloppen frechen und vor allem kindgerechten Erzählungen sowohl Kinder als auch Eltern. Sein Lieblingswort ist demnach nicht "exzellent" oder "vorzüglich" sondern ein begeistertes "Prima". Der Film ist aber nicht nur unterhaltsam sondern auch exzellent schön gedreht. Nostalgischer Charm trifft auf vorzüglicher Familienunterhaltung. Und vor allem: Wenn du auf Vintage stehst, musst du dir diesen prima Streifen geben! Filmstart: 3.10.2014!


S P P I T FILM N R E T L E FÜR

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der als o d a o l wn aler Do r trauens! g e l l i s l Kino, a arkt deines Ve m i n e h e Zu s lektrom E m i D Kauf-DV

Get on up: James Brown ist wie fast alle berühmten Soulmusiker sehr arm aufgewachsen, lernte sein Geschäft im Kirchenchor und kam später zu unglaublichem Ruhm und Reichtum. Der erste schwarze Sänger, der seine Sexualität progressiv ins Scheinwerferlicht stellte ("I´m a sexmachine") und damit Weiße vor den Kopf stieß und vielleicht auch ein neues Klischee erschuf. Seine ersten Singles floppten, aber dann begann sein Höhenflug. Perfekt durchexerzierte Bühnenshows, eine gedrillte Band und Musik, die ins nächste Jahrzehnt einlud. Immer weniger Vocals, immer genügsamere Instrumentalisierung und immer mehr Groove. Im Trailer zur Bio hört man natürlich James Brown Nummern - aber remixt. Seine Stimme im Loop und mit nostalgischem Hall - Eine Metapher dafür, wie weit sein musikalischer Einfluss in die Zukunft reicht? Nicht unelegant. Filmstart: 9. Oktober

Vikings: Familienepos aus dem hohen Norden. Der fesche Bauer Ragnar lebt mit seiner feschen Frau in einem Fjord. Beide sind sehr begabt in Sachen MenschenAbschlachten. Nicht zuletzt, weil sie null Angst vor dem Tod haben - denn so lange sie beim Töten sterben, kommen sie nach Walhalla und alles ist gut. Ragnar ist der erste Wikinger, der sich die Überfahrt nach England zutraut. Eine Fahrt ins Nichts. Mit einem urzeitlichen Kompaß und einem schlanken schnellen Schiff. Tagelang wissen sie nicht, ob sie jemals Land finden werden oder ans Ende der Welt rudern. Bis eines Morgens Schreie von Möwen zu hören sind: Ein Zeichen für Festland. Kaum sind sie da, plündern sie auch schon ein Kloster und fahren wieder heim. Ragnars wichtigster Schatz bei der Eroberung: Ein Mönch, der seine Sprache spricht. Von ihm wird er bald Englisch lernen und viel über England erfahren. Nicht unpraktisch, wenn man weitere Plünderfahrten plant. Serie KRITIK IN EINEM SATZ

KRITIK IN EINEM SATZ Kurz und bündig: James Brown rocks!

Vikings ist ein wenig wie eine europäische und historische Version von "Sons of Anarchy". Brutal, cool und massigst Tattoos.

Like father, like son: Ein fleißiger Papa, der die meiste Lebenszeit in den Job investiert und dem geregelte Tagesabläufe und Verhältnisse ausgesprochen wichtig sind, erfährt, dass sein Sohn bei der Geburt mit einem anderen Kind vertauscht wurde. Sein Sohn ist also nicht sein Sohn - nicht sein eigenes Blut. Trotzdem hört er natürlich nicht plötzlich auf ihn zu lieben. Aber für den traditonellen Papa wird die Situation zum Dilemma. Vor allem, nachdem er seinen leiblichen Sohn und dessen eher chaotische Familie kennenlernt. Plötzlich meint seine Frau, dass sie angefangen habe, den leiblichen Sohn auch zu lieben. Ist das auch ein Vorwurf an ihre gemeinsame Erziehung? Sollen die Buben wieder zurückgetauscht werden? Plötzlich ist die Arbeit und die Karriere für den Vater nicht mehr das wichtigste. Er muß mit sich und seinen Idealen ins Reine kommen. Filmstart: 25.September KRITIK IN EINEM SATZ Grundsätzlich handelt es sich bei dem Film natürlich nicht um eine leichtfüßige Komödie, aber auf viele traditionell denkenden Vätern wirkt der Film wahrscheinlich wie ein Drama.


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! T S E I L E I L I M A F t

l empfieh a w a r o ...und M

Helene Hanff 84, Charing Cross Road Eine Freundschaft in Briefen Atlantik, € 15,50 Durch Zufall stößt die amerikanische Bühnenschriftstellerin Helene Hanff Ende der vierziger Jahre auf die Adresse eines kleinen Antiquariats in London. Eine neue Quelle für schwer aufzutreibende Bücher? Die Autorin greift zum Stift, ohne zu ahnen, dass diese ersten Zeilen der Beginn einer jahrzehntelangen Brieffreundschaft sind. Ein Schatz für alle, die Bücher lieben. »Es geht in den Briefen vor allem um Literatur, aber der Leser ist sofort gefangen vom Charme des Austauschs und der überragenden Bedeutung des Gesprächs zwischen anfangs völlig Fremden.«

Charlotte Link Sechs Jahre Der Abschied von meiner Schwester Blanvalet, € 20,60 Auf eindringliche Weise berichtet Bestsellerautorin Charlotte Link von der Krankheit und dem Sterben ihrer Schwester Franziska. Es ist die berührende Schilderung der jahrelang ständig präsenten Angst, einen über alles geliebten Menschen verlieren zu müssen. Charlotte Link beschreibt den Klinikalltag, dem sich KrebspatientInnen und mit ihnen ihre Angehörigen ausgesetzt sehen, das Zusammentreffen mit großartigen, engagierten ÄrztInnen, aber auch mit solchen, deren Verhalten schaudern lässt und Angst macht. Und sie plädiert dafür, die Hoffnung nie aufzugeben – denn nur sie verleiht die Kraft zu kämpfen.

Sabine Städing Petronella Apfelmus Verhext und festgeklebt Boje, € 13,40 Die kleine Hexe Petronella Apfelmus wohnt im Garten einer alten Mühle. Hier hat sie es sich in einem Apfel richtig gemütlich gemacht. Doch eines Tages zieht Familie Kuchenbrand mit ihren zwei Kindern in das Haus ein – vorbei ist es mit der Ruhe! Anfangs versucht die Hexe, die neuen MieterInnen zu vergraulen. Doch dann entdecken Lea und Luis die magische Strickleiter, die zu Petronellas Apfel führt, und stehen plötzlich mitten in ihrem Häuschen. Schnell merkt Petronella, dass die beiden schwer in Ordnung sind. Schon bald können die Kinder die tatkräftige Hexenhilfe ihrer neuen Freundin bestens gebrauchen: Ein Kuchenbackwettbewerb steht an, den Lea und Luis unbedingt gewinnen wollen. Und mit Petronellas Hilfe stehen die Chancen gar nicht so schlecht …

Thomas C. Brezina und Markus Hengstschläger Warum nur Knallköpfe die Welt vor Killer-Klobrillen retten können Du bist wichtig anders doch richtig! Ecowin, € 16,95 Auf die Einzigartigkeit – für alle zwischen 9 bis 99. Ganz nach dem Motto: Normal kann jeder, anders sein ist cool! Wenn sich ein erfolgreicher Kinderbuchautor und ein angesehener Genetiker zusammentun, sprühen die Funken: Thomas Brezina und Markus Hengstschläger erzählen die Geschichte von Jim und seinen Freunden, die so gar nicht der Norm entsprechen...


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Gudula Walterskirchen und Beatrix Meyer Das Tagebuch der Gräfin Marie Festetics Kaiserin Elisabeths intimste Freundin Residenz, € 24,90

Astrid Steidl Iss dich schlau! Clevere Ernährung für Kinder und Teenager Nymphenburger, € 17,50

Die intelligente und schöne Hofdame Gräfin Marie Festetics, die engste Freundin Kaiserin Elisabeths, führte über Jahrzehnte hinweg ein ausführliches Tagebuch. Diese sensationelle Quelle wird nun erstmals veröffentlicht. Auf mehr als 2000 Seiten beschrieb Festetics ungeschminkt das Leben am Kaiserhof und seine Intrigen, vor allem gegen die von ihr so verehrte Kaiserin. Die Hofdame analysiert Sisis Charakter und berichtet über ihre Gefühle, ihre Beziehung zu Kaiser Franz Joseph und zu Graf Gyula Andrássy, in den sie selbst verliebt war; sie urteilt messerscharf über die kaiserliche Verwandtschaft und die bedeutenden Politiker ihrer Zeit.

Supermärkte können die reinsten Irrgärten sein. Wie findet man in dem Überangebot die Nahrungsmittel, die wirklich gesund sind? Mit welchen Tricks prägen Werbung und Lebensmittelindustrie nährstoffarmen Produkten das Label „vollwertig” auf? Als Mutter und Lehrerin weiß Astrid Steidl, wie Kinder ticken. Sie nimmt Lebensmittel wie Getreide, Obst und Gemüse, Fleisch und Milchprodukte genau unter die Lupe. Was wird seinem guten Ruf tatsächlich gerecht, was zu Unrecht als gesund gepriesen? Wo liegen die versteckten Energiekiller, welche Nahrungsmittel machen fit im Kopf? Dieses Buch liefert hilfreiche Tipps und originelle Rezepte, die Schulkindern das gesunde Leben schmackhaft machen. Isabel Allende Amandas Suche Suhrkamp, € 25,70

Angelika Hager Schneewittchen-Fieber Warum der Feminismus auf die Schnauze gefallen ist und uns das Retro-Weibchen beschert hat Kremayr & Scheriau, € 22,90 Jede zweite junge Frau kann sich heute vorstellen, zugunsten eines geordneten Familienlebens auf ihre Karriere zu verzichten. Sie stellen ihr Idylle-Konzept vor berufliche Unabhängigkeit und Freiheit, halten ihren Männern den Rücken frei und sich selbst im Zaum. • Hat der neue Herdtrieb mit den dauererschöpften und emanzipierten Müttern zu tun? • Haben die Frauen der 70er-Jahre ihre Christine Fuchs BHs einst ganz umsonst auf den Mein Räucherkistchen Scheiterhaufen geworfen? Räuchern mit heimischen Pflanzen • Und wann und warum genau ist Kosmos, € 29,99 eigentlich der Feminismus dermaßen auf die Schnauze gefallen? Christine Fuchs beantwortet alle Angelika Hager, auch bekannt als Polly wichtigen Fragen: Was sind die Vorteile von Räucherstäbchen oder Räucherkohle? Adler, untersucht in ihrer Polemik Welche Kräuter eignen sich zum Räuchern „Schneewittchen-Fieber“ die Ursachen dieses neuen Phänomens, das in und wie finde ich sie? Was ist beim Trocknen der Pflanzen und beim Sammeln nachhaltigen Bobo-Kreisen genauso um sich greift wie im konservativen Lager von Harzen zu beachten? Außerdem und im linksliberalen Establishment. Und werden 28 heimische Kräuter und 12 sie analysiert, welche Rollen die exotische Harze und Hölzer mit ihrer Verwendung und Wirkung vorgestellt. Mit potenziellen Prinzen in diesem neuen gesellschaftlichen Klima spielen, das aus den neun ausgewählten, absolut ökoGroßmutters Mottenkiste zu stammen logischen Räucherstoffen ist dies das scheint. Rundum-Paket für alle Räucherfreunde!

Amanda ist lebensklug und ausgesprochen eigensinnig. Sie wächst in San Francisco auf, der Stadt der Freigeister. Ihre Mutter Indiana führt eine Praxis für Reiki und Aromatherapie und steht im Mittelpunkt der örtlichen Esoterikszene. Der Vater ist Chef des Polizeidezernats und ermittelt in einer grausamen Mordserie. Auf eigene Faust beginnt Amanda Nachforschungen dazu anzustellen, unterstützt von ihrem geliebten Großvater und einigen Internetfreunden aus aller Welt. Doch als Indiana spurlos verschwindet, wird aus dem Zeitvertreib plötzlich bitterer Ernst. Und Amanda muss über sich hinauswachsen, um die eigene Mutter zu retten. Morawa Wollzeile – Die größte Auswahl in Wien Wollzeile 11, 1010 Wien Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9 bis 19 Uhr Samstag 9 bis 18 Uhr Morawa SCS Top 299, 2334 Vösendorf Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch und Freitag 9.30 bis 19 Uhr Donnerstag 9.30 bis 21 Uhr Samstag 9 bis 18 Uhr » morawa-buch.at


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R O V A D Z R U K en Kind t s r e m e en vor d k n a d e G

bsurde a n u e „N ! Monate ersc haf t g S c h wa n , u m in muss se u z Mutter ic h , we r d e n n Te i l e hätte d er eb aber li ngen.“ ru übersp

Marie, 34 33. Schwangerschaftswoche

Fotografin Pamela Russmann, selber Mama, fotografiert Frauen kurz vor ihrem ersten Kind und hält in diesen besonderen Momenten auch ihre Gedanken fest, manchmal freudig, manchmal unsicher... » tellmewhatiwasthinking. » tumblr.com


MI

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H C S A SC HM

s er Baby b ü n e s is ützes W n n u v i t l: Rela Diesma

Tränen Baby weinen frühestens drei Wochen nach der Geburt echte Tränen. Davor handelt es sich quasi um eine Trockenübung. Manche Babys weinen überhaupt erst nach 4-5 Monaten Tränen. Tränen beinhalten Stresshormone und das Weinen ist ein Weg Stress klarzukommen. Daher wirkt weinen auch so entspannend. Nur Menschen weinen übrigens. Es gibt kein Tier, das Tränen weint.

Mittwoch Die meisten Babys werden am Mittwoch geboren. Die wenigsten am Sonntag. Warum? Keine Ahnung. Aber daher spricht man wahrscheinlich von den angeblich so besonderen "Sonntagskindern". Seltene Ereignisse werden immer höher bewertet als häufige. Aber es finden sich sicher auch genügend Mittwochskinder, die "besonders begabt" sind - in absoluten Zahlen wahrscheinlich sogar mehrere. Geschmack Babys haben 10.000 Geschmacksknospen im Mund und damit weit mehr als wir Erwachsene. Warum haben wir weniger als die kleinen BabybreigenießerInnen? Vielleicht zu hoher Konsum von Rauch, Alk und Chili?

SUDOKU 1

Schwierigkeitssgrad: Bebisch

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Windeln Ein durchschnittliches Baby verbraucht 2700 Windeln. Das bedeutet: Eine Diskont-WindelMarke kann mit ca. 2100€ Umsatz pro Kind rechnen, wenn ihr die Eltern treu bleiben, bis ihr Schatzibuzi Kind sauber ist. Beine Babys haben 300 Knochen im Körper. Erwachsene nur 207. Viele der Knochen im Babykörper wachsen nämlich mit der Zeit zusammen - und werden daher weniger an der Zahl.

Schwierigkeitsgrad: Ziemlich sehr schwer

Die Auflösung findest du auf Seite 32 (brauchst du aber sicher nicht! - oder?)


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R E D B N R CLU E T L E N E N S CH Ö

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Liebe Eltern! Wenn ihr die Geschichte eurer Elternschaft erzählen, ein leckeres Rezept vorstellen oder interessante redaktionelle Vorschläge machen wollt, dann meldet euch bei uns! Ihr könnt uns natürlich auch schreiben, wenn ihr uns loben oder gar tadeln wollt. Wir freuen uns über all eure Ideen, Meinungen und Geschichten! Schreibt an: » post@familierockt.com

Warum Fa schon im milie? Keine Ahnung mer Kin , wir wo der. llten be ide Sind die Kinder (Cosmo bestech ) gerade lich? N ur wenn passt... also eig es ihm entlich Kann m nicht. an mit ih beim Ä lteren z nen einen Ka eichnet r schwarz sich jetz l haben? Ja, u er Hum nd t schon or ab. D so etwa as ist gro s wie ßartig. Kann m an mit eu ständig alle am ch einen Karl Herumb haben? lödeln. Wir sind Was m acht ih r, wenn Wir atm die Kin en der nic versuch tief durch, sin ht da s d en wir ir ind? gendet dankbar, und d nicht ko was zu ann mmen. tun, wo Das kan `in Ruhe zu n fast a ´. lles sein wir sonst . Haupt sache Sind die Kinder vernün f tig? Ne in. Wann ist es a m nette Wenn w ste ir entsp annt ge n mit den Kin sie einz dern? nug sin ulassen d, ... oder wenn sie um uns ganz auf schlafen ;)


Entgeltliche Einschaltung

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WIR UNS.

HPV ist kein

.K e h c a s n e h c e reine Mäd

CHÜ S N E F P M I . e an rebs geht all

TZT.

Eine Infektion mit „Humanen Papilloma-Viren“ (HPV) kann bei Frauen UND Männern Krebs verursachen: Bösartige Tumore im Rachen- und Genitalbereich sowie Gebärmutterhalskrebs. Eine Impfung im Kindesalter kann schützen. Mädchen UND Buben. Im Rahmen des öffentlichen Impfprogrammes wird allen Kindern vom 9. bis zum 12. Geburtstag nun kostenfrei eine HPV-Impfung angeboten. Informieren Sie sich auf www.bmg.gv.at/HPV und fordern Sie die Gratis-Broschüre an. Lassen Sie sich bei Ihrer Impfentscheidung von Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt oder in Ihrer Apotheke fachlich beraten.

www.bmg.gv.at/HPV


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