Pasta! Passauer Stadtmagazin für Genusskultur | Ausgabe Dez 23 - Jan 24

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u n f üzw f a nzd g j p i a hr e a t as ! PASSAUER STADTMAGAZIN FÜR GENUSSKULTUR

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5 VORSPEISE

VORSPEISE

Zeit-Schrift A

nlässlich von Jubiläen wird gerne über zeitliche Dimensionen gesprochen: Über all die Jahre, die vergangen sind; die vielen Stunden, die gearbeitet wurden; wie alt man geworden oder wie taufrisch man immer noch ist; und natürlich auch über die vielen Jahre, die einem noch bevorstehen – gerade so, als wenn es selbstverständlich wäre, dass man immer weiter macht. Doch die Wahrheit ist, dass alles ein Verfallsdatum hat. Das ist nicht nur bei Lebensmitteln so, sondern auch bei Printprodukten. In Passau hat alleine während der letzten 25 Jahre so manches ambitionierte Projekt das Zeitliche gesegnet, darunter Ludwig, Stare, Hugo, Faber, Am Sonntag und PaWo – alle(s) weg! Und dennoch war es aus unserer Sicht die Mühe der jeweiligen Redaktionen und Verleger wert, diese Titel auf den Passauer Markt zu bringen. Denn durch solche Unternehmungen bleibt eine Stadt in Bewegung – es passiert etwas! Und wir können nicht von der Hand weisen, dass auch wir uns unter dem Druck, den diese Publikationen auf den Markt ausgeübt haben, weiterentwickelt haben; Konkurrenz ist Herausforderung und Ansporn zugleich. Die Pasta! war aber – um mal wieder in zeitlichen Dimensionen zu sprechen – nicht die Erste, und wird auch nicht die Letzte sein. Wenn man bedenkt, dass uns bereits nach Erscheinen des ersten Heftes vom Herausgeber eines anderen bekannten Passauer Magazins ein schnelles Ende prophezeit wurde, können wir allerdings nur feststellen: Totgesagte leben länger! Dass uns manche Laudatoren unseres Jubiläums nun allerdings weitere 25 Jahre in Amt und Würden sehen, ist wohl doch etwas zu hoch gegriffen. Auch hören wir immer wieder den Satz: Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Doch dann hätten wir bereits vor 25 Jahren aufgehört, als alles begann. Denn da war es schon ziemlich schön ...

CORNELIUS LLOYD MARTENS

TILL GABRIEL

H E R AU S G E B E R

H E R AU S G E B E R

AKTUELLE INFOS ZUM HEFT AUF UNSEREN SOCIAL-MEDIA-KANÄLEN


PASTA! MENÜ

Januar 2024

Dezember 2023 HAUPTGANG

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Stimmen ZUM 25. JUBILÄUM DER PASTA!

8 Leserbrief

79 Laibesvisite

10 Streitbar

81 Aufgegabelt

77 Redaktionsbräu

82 Dessert

IMPRESSUM HERAUSGEBER: GABRIEL.LLOYD MARTENS.GMBH REDAKTION TILL GABRIEL & CORNELIUS LLOYD MARTENS E-MAIL

TILL GABRIEL, CORNELIUS MARTENS

TITELSEITE

MANUEL KREUZER

REDAKTION@PASTAONLINE.DE

FOTOS

STUDIO WEICHSELBAUMER

ILLUSTRATIONEN

MARKUS JAURSCH

ANSCHRIFT AM SEVERINSTOR 4, 94032 PASSAU

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CORNELIUS MARTENS

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Leserbrief Liebe Leserinnen und Leser,

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in Vierteljahrhundert voller Genuss, Entdeckungen und kulinarischer Abenteuer – das wäre ohne Sie, liebe Leserinnen und Leser, niemals möglich gewesen. Daher möchten wir uns ganz herzlich für Ihr Interesse und Ihre Treue, aber auch Ihre oft zum Ausdruck gebrachte Begeisterung bedanken. Sie sind es, die uns stetig auf all unseren kulinarischen Entdeckungen begleiten, die unsere Rezepte ausprobieren, die unsere Restaurantempfehlungen nutzen und die unsere Geschichten über die kulinarische Vielfalt unserer Stadt verfolgen. Sie sind der Grund, warum wir mit Leidenschaft und Hingabe dieses Magazin produzieren. In diesen 25 Jahren haben wir gemeinsam so viel erlebt. Wir haben die Trends in der Passauer Gastronomie verfolgt, haben mit Ihnen zusammen neue Geschmacksrichtungen erkundet und traditionelle Rezepte neu interpretiert. Wir haben über die Bedeutung von Nachhaltigkeit und regionalen Produkten diskutiert und sind auf kulinarische Entdeckungsreisen rund um die Welt gegangen. Aber die Reise ist noch nicht zu Ende, sondern sie geht weiter. Und deshalb möchten wir von Ihnen wissen, welche Wünsche und Erwartungen Sie an unser Magazin in der Zukunft haben. Welche speziellen Themen und Aspekte der Kulinarik und des Genusses interessieren Sie besonders? Gibt es spezielle Rubriken oder Formate, die Sie gerne häufiger sehen würden? Neulich fragte jemand, ob wir bitte mal eine Ausgabe zum Thema Leberkäse machen können. Erst haben wir das für einen Witz gehalten. Nach einigem Nachdenken sind wir zu dem Schluss gekommen: Das könnte spannend sein! Wir sind immer auf der Suche nach neuen Inspirationen und Herausforderungen. Wir möchten weiterhin für Sie die Quelle sein, wenn es darum geht, die besten Restaurants zu finden, unvergessliche Gerichte zu kreieren und sich von den Geschichten hinter den Gerichten begeistern zu lassen. Natürlich werden wir für Sie auch weiterhin die Vielfalt der Passauer Gastronomie erkunden und dabei gleichzeitig versuchen, Sie ehrlich und objektiv über unsere Erlebnisse zu informieren. Schreiben Sie uns Ihre Wünsche per E-Mail oder über unsere Kanäle in den Sozialen Medien. Oder kommen Sie einfach bei uns in der Scheune am Severinstor in der Innstadt vorbei und sprechen Sie mit uns – oft gewinnt man gerade im persönlichen Gespräch neue Erkenntnisse. Es wartet auch ein Geschenk auf Sie, das Sie nicht kaufen können: Ein selbstgebrautes Bier. Unbezahlbar!

Hier drucken wir üblicherweise die Meinungen unserer Leserinnen und Leser ab

Bleiben Sie uns treu! IHRE PASTA!-REDAKTION TILL GABRIEL & CORNELIUS MARTENS


Liebe Gäste,

liebe Freunde, liebe Geschäftspartner, wir wünschen Euch eine schöne, genussvolle Vorweihnachtszeit und ein frohes Weihnachtsfest! Wir bedanken uns für Eure Treue und Unterstützung in diesem bewegenden Jahr und wünschen Euch vor allem Gesundheit und Zufriedenheit für 2024. Wir freuen uns auf viele Begegnungen, Erlebnisse und Momente mit Euch im neuen Jahr! Herzlichst Familie Anetseder und das gesamte Wirtshauskultur-Team

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10 STREITBAR

STREITBAR

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nbestreitbar ist diese Seite eine der beliebtesten jeder Pasta!-Ausgabe. Wer hätte gedacht, dass unsere Leserinnen und Leser so großen Gefallen an Diskussionen über Toast Hawaii, Prosecco, Kroketten, Calippo-Eis, Fischstäbchen, Eierlikör, Rosswurst, Glühwein, Tofu und Co. finden. Seit über sieben Jahren schmeißen wir uns hier mehr oder weniger gute Argumente an den Kopf, bisweilen wird es auch mal ein bisschen polemisch. Die Illustrationen zu unseren Zwistigkeiten liefert seit jeher Markus Jaursch, der mit wenigen Strichen gekonnt visualisiert, wie komisch und – bisweilen – grotesk unsere Auseinandersetzungen doch sind. Natürlich haben wir stets viel Freude an unseren Genuss-Fehden; aber lässt sich über Geschmack überhaupt streiten? Allein diese Frage könnten wir vermutlich schon endlos diskutieren. Am Ende kommt man – in Anbetracht der Tatsache, dass Geschmack etwas sehr Subjektives und Individuelles darstellt – vermutlich zu folgendem Ergebnis: Ein Streit darüber ist eigentlich sinnlos. Denn das, was die eine Person als köstlich oder ästhetisch ansprechend bewertet, mag für eine andere völlig langweilig oder gar abstoßend sein. Dabei sollten wir nicht

Liebe ist ... ... wenn zwei sich streiten, und dennoch ein gemeinsames Ziel haben!

VON TILL GABRIEL UND CORNELIUS MARTENS ILLUSTRATION VON MARKUS JAURSCH

vergessen, wie sehr Geschmack auch von kulturellen, sozialen und historischen Faktoren geprägt ist. Anders gesagt: Wir alle sind von Geburt an (und sogar bereits davor) verschiedensten Einflüssen ausgesetzt, die sich auf unser Geschmacksempfinden auswirken. Natürlich darf man in Geschmacksfragen unterschiedlicher Meinung sein und sich darüber austauschen – solange es in einem offenen und respektvollen Rahmen geschieht. Dies gilt vor allem mit Blick auf die sogenannten sozialen Medien, in denen derartige Diskussionen oftmals im Wortsinn verbissen und mitunter radikal geführt werden. Dabei könnte dieser Meinungsaustausch den eigenen Geschmackshorizont im besten Falle sogar erweitern! Schließlich sind wir doch alle nur Reisende auf einer Geschmacksexpedition, deren Ziel nie erreicht wird. Unser gemeinsames Ziel ist, diese Reise so spannend wie möglich zu machen. Wir sollten uns dabei die Lust am Entdecken und Ausprobieren bewahren und nie unseren Humor verlieren. Um es mit den Worten von Michael Simon Reis (Restaurant Johanns Waldkirchen) zu sagen: Am Ende wollen wir doch alle geliebt werden!


Passauer Keine Stadt ohne Immobilien. Keine Weihnacht ohne Gruß und Dank.

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2023/24 VeranstaltungsHighlights

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01.12. - 03.12. Bad Füssinger Winterzauber Sa 09.12. Eberhofer unterwegs! „Die Oma wird ned g‘schubst“ mit Rita Falk, Christian Tramitz und Florian Wagner Di 26.12. Weihnachtsgala mit Romy, Reiner Kirsten, Nockis und die Stimmen der Berge Fr 29.12. 20 Jahre Vogelmayer, Musik-Kabarett Mo 01.01.

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Do 25.01. Sa 03.02.

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Neujahrskonzert des Bad Füssinger Kurorchesters Mario Steffen, deutscher Schlagersänger Faschingsparty 19:00 – 1:00 Uhr Honk!, Ois Easy, DJ Moh, Garden Faschingsgala 19:30 – 1:00 Uhr Tanz mit Bewirtung, Musikverein Bad Füssing, Kurorchester, Garden, Moderation Michael Hirte, der Mann mit der Mundharmonika Ladiner, die Helden der Volksmusik

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Alphaville - The Symphonic Show mit dem More than Strings Orchester Tim Bendzko mit Band BR-Schlager Party in Bad Füssing Start: 14:00 Uhr. Moderation und Gesang: Anna-Carina Woitschack und Vincent Gross mit Paulina Wagner, Lucas Cordalis, Die Schlagerpiloten, Marie Reim, Ross Antony, Ella Endlich mit Band, Marianne Rosenberg, Nino de Angelo, ab 20 Uhr Beatrice Egli mit Band (90 Min.)

* Gültigkeitszeitraum: 24.11.2023 (ab 8:00 Uhr) bis 24.12.2023 (bis 24:00 Uhr) und nur über die Verkaufsstellen und Online-Ticket-Service des VeranstaltungsServiceCenter der Gemeinde Bad Füssing buchbar. Ticketverfügbarkeit ist begrenzt! Nicht mit anderen Preisnachlässen (Bad Füssing-Karte, etc.) kombinierbar. Ein gewerblicher Weiterverkauf ist nicht gestattet.

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14 GASTROTEST

FIDEL GASTRO

Bejubelt oder abserviert Vom Fluch und Segen, Fidel Gastro zu sein VON CORNELIUS MARTENS

An dieser Stelle E Sie üblicherweise lesen die Gastrokritik von Fidel Gastro ssen gehen als Beruf. Und die Firma bezahlt die Rechnung. Das mag sich für so manche zunächst nach Schlaraffenland anhören – doch dahinter steckt tatsächlich harte Arbeit. Zumal ein ganz wichtiger Aspekt bei der Betrachtung gerne vergessen wird: Es ist beileibe nicht immer gut, wenn Fidel Gastro zum Essen geht. Denn spätestens hier beginnen die Probleme, wohlgemerkt nicht nur im eigenen Magen. Aber Fidel Gastro wäre eben nicht Fidel Gastro, würde er zulassen, dass Genügsamkeit über Geschmackssinn herrscht. Ich beziehe klar Position und versuche gleichzeitig, kritisch Distanz zu wahren, sachlich und vor allem ehrlich zu bleiben. Ich bezahle immer die Rechnung, was die Pasta! Jahr für Jahr Tausende Euro kostet. Weil es die einzige Möglichkeit darstellt, ohne Zwänge oder Gegenleistungen stets das festzuhalten, was Sache ist. Lobhudeleien schreiben sich einfach, sind gefällig – und alle freuen sich. Manchmal folgen Anzeigenschaltungen oder es werden Lobhudeleien zur Bedingung für eine Anzeigenschaltung gemacht. Bei der Ehrlichkeit hingegen verhält es sich etwas ungemütlicher, sie kann wehtun.

Schlaflose Nächte Ich hatte schon viele schlaflose Nächte deswegen. Oft werde ich gefragt, warum ich mir das antue, nahezu täglich in der Gastronomie unterwegs zu sein – nicht selten sowohl mittags als auch abends. Die Antwort darauf liegt wohl vor allem in der Kombination aus überraschenden Momenten und ständigem Dazulernen.

Konnte ich doch über die Jahre unzählige Geschmackserfahrungen im Kopf sammeln, die mir irgendwann das Rüstzeug gaben, ein Urteil zu fällen. Einfachste Gerichte, die grandios zubereitet werden, ein Teller, der mich mitnimmt auf eine fantastische Reise, das ist für mich Erfüllung. Und wenn etwas eher nach Stehempfang denn nach Gourmet schmeckt? Gehört das ebenso zu meinem Job – respektive zu meiner Aufgabe, Kombinationen auch mal als sinnfrei zu entlarven, aromatische Irrläufer zu identifizieren und reines Kaumaterial auch als solches zu benennen. Die Wahrheit nimmt sich bisweilen so einsam wie schmerzhaft aus: Es ist nicht immer alles gut.

Trauen Sie sich denn ein eigenes Urteil zu? Wie steht es denn um Ihre kritische Haltung, wenn Sie essen gehen? Was antworten Sie auf die Frage der Bedienung, ob es denn geschmeckt habe, wenn es nicht geschmeckt hat? „Gut“? „Hat gepasst“? Sind Sie in diesem Moment ehrlich? Oder wollen Sie einfach einer Diskussion aus dem Weg gehen? Ist Ihnen Ehrlichkeit peinlich? Oder trauen Sie sich gar kein eigenes Urteil zu, weil Sie sich selbst für (zu) unwissend halten? Meine Überzeugung ist: Nur Kritik bringt beide Seiten wirklich weiter, macht einen Koch, ein Brot, ein Bier, ein Restaurant besser – und letzten Endes auch ein Magazin!

„Die schärfste Trennlinie zwischen Kultur und Barbarei führt nirgendwo sonst als haargenau am Herd vorbei.“ ENTLEHNT VON JAKOB STROBL Y SERRA, STELLVERTRETENDER LEITER DES FAZ-FEUILLETONS UND AUTOR DER RESTAURANTKOLUMNE „GESCHMACKSSACHE“


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Alexander Frisch, Passau

„Welchen Einfluss Fidel Gastro auf die heimische Gastronomielandschaft hat? Das Zwo20 hat nicht nur seinen kulinarischen Schwerpunkt verschoben, sondern gleich auch die Beschilderung abmontiert und ersetzt. Genauso wie das Kowalski, das jetzt nicht mehr als Restaurant firmiert. Auch wir selbst haben, angestoßen durch die Pasta!, unser Unternehmen analysiert und streben nun eine neue Ausrichtung an. Uns eint das Ziel, die kulinarische Landschaft zu stärken. Dabei sind wir froh, von neutralen und außenstehenden Experten begleitet zu werden.“ Felix Raitner, Genusshotel Zum Wendl

„Fidel Gastro ist so etwas wie der Wolfram Siebeck von Niederbayern.“ Michael Simon Reis, Restaurant Johanns

„Nie wurde ich heftiger in meine eigene Schnitzel-Pfanne gehauen, als von euch beiden! Trotzdem oder gerade deshalb, alles Gute zu eurem 25. Geburtstag.“ Uli Mühlbauer, Café Kowalski

„Wir haben es hier mit einer Art Jamie Oliver für Niederbayern zu tun. Auch wenn er sich nicht als Koch geriert, so merkt man doch, dass er etwas verändern will: das kulinarische Bewusstsein.“ Michaela Winter, Freyung

„Um Fidel Gastro, die Kunstfigur, die sich als Restauranttester in der heimischen Gastronomie einen Namen gemacht hat, ist ein nahezu nordkoreanisch anmutender Personenkult entstanden. Pasta!-Leser folgen seiner Meinung blindlings. Sie bestellen exakt die Gerichte, die Fidel Gastro für gut befindet. Interessant ist, dass sie gleichzeitig auch die Gerichte bestellen, die von Fidel Gastro kritisiert werden. Einfach nur, um herauszufinden, ob er Recht hat mit seiner Meinung.“ Stephan Bauer

GASTROTEST

„Der Kampf gegen kulinarische Bewusstlosigkeit: Er wird in Passau von niemandem ausgefochten – außer von Fidel Gastro und der Pasta!.“


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RELAXEN IM HOTEL HOLZAPFEL Der Winter ist da – und mit ihm die schönste Zeit zum Relaxen und Thermen in Bad Füssing

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reuen Sie sich auf wunderbar entspannende Wellnessanwendungen, auf das warme, heilsame Thermalwasser aus der Ursprungsquelle, auf Spezialitäten aus der Holzapfel-Küche und ein buntes Unterhaltungsprogramm in Bad Füssing! Im hauseigenen Spa- und Wellnessbereich des Hotel Holzapfel wird mit natürlichen, hochwertigen Produkten der exklusiven Kosmetiklinien Team Dr. Joseph und Thalgo behandelt. Gibt es doch keinen besseren Weg von Verspannung zur Entspannung, als das Zusammenspiel von hochwertigen, naturnahen Produkten und den Händen exzellenter, einfühlsamer Therapeuten. Im Haus stehen Ihnen ein großzügiger Thermal-Indoorpool, ein Solebecken und ein großes Thermal-Whirlbecken im Garten zur Verfügung. In der modernen Saunalandschaft kommen Sauna- und Spaliebhaber voll auf ihre Kosten. Dem Körper etwas Gutes tun, schwerelos durchs Wasser gleiten, die Natur im großzügigen Hotelgarten spüren.

Im Bademantelgang zur Therme Eins Zudem erreichen Sie bequem über unseren Bademantelgang die weitläufige Badelandschaft der öffentlichen THERME EINS und den historischen Saunahof. Das heilsame, schwefelhaltige Thermalwasser spielt in Bad Füssing eine ganz besondere Rolle. Bad Füssings wundersame Quellen sprudeln aus 1000 Metern Tiefe mit 56 °C empor. Reich an Mineralien und Spurenelementen gibt es neue Kraft, Schwung und Energie. Ein Tag ist nur perfekt, wenn man auch gut gegessen hat! Der Wellnesstag beginnt mit einem ausgiebigen Frühstück vom Buffet. Am Mittag erwartet den Gast ein buntes Lunchbuffet und am Abend wird der Genuss mit wunderbar-winterlichen Vitalmenüs im Restaurant gelungen abgerundet! Zum Ausklang einen Cocktail oder ein frisch gezapftes Bier an der lebhaften Hotelbar … was für ein schöner, entspannter Wintertag.

WINTERARRANGEMENT

WOHLFÜHLTAGE PLUS 2 Übernachtungen inklusive Verwöhnpension (Frühstücksbuffet, Lunchbuffet, Menüwahl am Abend) Nutzung des hauseigenen Spaund Wellnessbereichs Eintritt in die Bäderlandschaft der THERME EINS Eine chinesische Fußmassage Eine Aromaöl-Ganzkörpermassage Ein Glas Begrüßungssekt an der Hotelbar im Doppelzimmer pro Person ab € 355,00 im Einzelzimmer ab € 371,00

Hotel Holzapfel GmbH / Tel. +49 8531 9510 / info@hotel-holzapfel.de / www.hotel-holzapfel.de


17 LEBEN!

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inter und Wellness? Ist die perfekte Kombination. Sinken draußen die Temperaturen, zieht es uns ins warme Wasser. Dabei darf es ruhig auch mal mehr sein, als die heimische Badewanne. Der Körper scheint intuitiv zu spüren, was ihm in der kalten Jahreszeit guttut: sanfte Bewegung, um den Kreislauf in Schwung zu halten, hohe Luftfeuchtigkeit, um der Heizungsluft entgegenzuwirken, und Zeit für sich, um sich zu regenerieren und die Energietanks aufzufüllen. Da sind Wellness-Aufenthalte genau das Richtige! Was Körper, Geist und Seele brauchen, um bei trübem, nasskaltem Wetter fit und gesund zu bleiben, weiß man auch in der THERME EINS im idyllischen Bad Füssing. Dieses basiert auf drei entscheidenden Komponenten: Thermalwasser, Sauna und dass man sich bewusst Zeit für sich selbst nimmt.

Thermalwasser als sanfter Allrounder In der ältesten Therme des traditionsreichen Kurortes Bad Füssings kennt man sich mit der positiven Wirkung des Heilwassers aus. Seit mehr als 70 Jahren nutzt man hier den Schwefelgehalt und die besondere Zusammensetzung aus Minera-

lien und Spurenelementen des 56 Grad heißen Wassers zur Linderung von rheumatischen Erkrankungen, Wirbelsäulenleiden und chronischen Schmerzzuständen. Und selbst, wenn man gesund ist: Ein sanftes Schwimmprogramm tut immer gut und beugt insbesondere im Winter Antriebslosigkeit und Müdigkeit vor.

Saunieren als zuverlässiges Power-Programm Bewusstes Schwitzen, um die Gesundheit zu fördern, ist keine neue Erfindung. Im Gegenteil: In vielen Kulturen unserer Erde macht man sich die positive Wirkung von Hitze auf den Körper zu nutze. In unseren Breiten sind die Rituale der Skandinavier besonders beliebt. Dabei muss es aber nicht immer die sehr heiße finnische Sauna sein. Auch moderate Temperaturen sind für viele Menschen bereits ausreichend. Um jedem Sauna-Typ gerecht zu werden, bietet der Saunahof eine große Vielfalt an Saunen mit unterschiedlichen Temperaturen und einem saisonal wechselndes Aufgussprogramm.

Ich-Zeit als wertvoller Energie-Booster Der Winter ist die Zeit der Stille, des SichZurückziehens und der Regeneration. Wer „EINS“ mit sich werden möchte, ist in der Therme Eins und im Saunahof genau richtig. Hier findet man die nötige Ruhe, um sich wieder darauf zu besinnen, was einem wirklich gut tut. Und nicht nur das: Es wird auch alles geboten, was einen Well-

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ness-Aufenthalt zu einer rundum gelungenen Auszeit macht: Von kulinarischen Köstlichkeiten im Thermenrestaurant über ein Verwöhnprogramm im exklusiven Spa-Bereich SINNENreich bis hin zu tollen Packages und Angeboten, die Wellness jederzeit zu einem erschwinglichen Genuss machen. Das Hotel Holzapfel und die THERME EINS heißen Sie herzlich willkommen!

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Stimmen Pasta! mag es prägnant – und doch verdient ein Vierteljahrhundert in Passau ein paar Worte mehr. Ein Magazin, das den Tanz zwischen Genuss und kritischer Feder zur Kunstform erhoben hat. Doch nicht jedes Korn keimt sofort. Das Ruchmehlbrot brauchte eine zweite Chance, inspiriert durch ehrliches Feedback in der Laibesvisite. Georg Steiner sieht Pasta! als die Seele von Passau, eine Quelle von Visionen, die leidenschaftlich die Stadt reflektiert. Manchmal schmerzhaft direkt, manchmal inspirierend, doch immer mit dem Ziel, das Beste aus Passau herauszukitzeln. Hubert Weizenberger erinnert uns daran, dass Mut und Kreativität die Zutaten sind, die Pasta! zu einer festen Größe in der Kulturlandschaft machen. Die Werbeagentur hinter dem Magazin, kaum sichtbar und doch omnipräsent, prägt die Ästhetik der Stadt – vom Restaurant bis zur Brauerei, von der Bar bis zum Beisl. Ein unbeschriebenes Blatt ist die Pasta! gewiss nicht. Kritik macht einen Teil ihres Charmes aus und macht sie zum ehrlichen Spiegel der Gastronomie: ungeschönt, herausfordernd, entwickelnd. Einige mögen die Kritik als hart empfinden, doch sie dient dem Wachstum. Hubert Scheungraber erkennt die Stärke in der Direktheit, die Pasta! ausstrahlt, und die Notwendigkeit, Grenzen auszutesten. Zugleich ist das Magazin ein sozialer Aktivist, eine Stimme für die, die Unterstützung brauchen, wie etwa zu Zeiten der Pandemie. Es zeigt Herz und spendet, wo es kann. Simon Hannig erzählt von der Radikalität der Herausgeber, die den Mut haben, zu ihren Wurzeln zurückzukehren – und ebenso von der kontroversen Figur Fidel Gastro, der mit seiner spitzen Feder polarisiert, aber immer Raum für Diskussion lässt. Pasta! wird sowohl geliebt als auch gefordert. Es ist ein Sahnetörtchen mit Biss, ein Magazin, das mit seiner kulinarischen und kulturellen Berichterstattung die Stadt und ihre Menschen prägt. Es ist ein Teil von Passau, ein Teil seiner Geschichte und seiner Zukunft. Es ist ein Teil des Lebens in dieser Stadt. Pasta! blättert durch die Seiten der Zeit, schreibt Geschichten, die nicht nur kulinarische Kreationen feiern, sondern auch die Menschen dahinter. Julia Stern betont, wie die Geschichten von Pasta! die Verbindung zwischen Kunde und Koch stärken, wie das Wissen um den Schöpfer eines Gerichts dessen Geschmack veredeln kann. Die Verwandlung der Bäckerei Ratzinger zum bewährten Ratzinger Brot durch die Bäckerei Pilger verkörpert ein Zeugnis des Zusammenspiels von Erneuerung und Beständigkeit, das Pasta! fördert. Aber es ist nicht immer nur Lob und Liebäugeln. Michael Reis erinnert uns an die frühen Tage des Johanns, als die spitze Feder von Fidel Gastro unangenehme Wahrheiten aufdeckte. Die Kritik, oft eine Herausforderung für den Koch, wurde jedoch zum Ansporn, es noch besser zu machen – ein Zeichen der Reife und des Engagements der Pasta! im Streben nach Qualität. Und dann ist da eben noch die Werbeagentur. Hubert Weizenberger hebt hervor, wie die Agentur hinter dem Magazin unauffällig den kulinarischen Horizont erweitert. Die Gemeinschaft erkennt dies oft unbewusst. Selbst während der Pandemie, wie Simon Hannig berichtet, hat Pasta! nicht gezögert, sich zu engagieren und den Restaurants dabei zu helfen, die Notlage zu überleben. Trotz aller Liebe zur kulinarischen Welt erinnert uns Raimund Meisenberger daran, dass Pasta! einst als »hipper Klon« begann und sich erst mühsam die Anerkennung der (Genuss)Kulturszene erarbeiten musste. Pasta! hat sich gewandelt, hat sich neu erfunden – und doch stets den Kern bewahrt: eine unersättliche Neugierde und eine Leidenschaft für das Gute, sei es auf dem Teller oder im Leben. Pasta! ist mehr als nur ein Magazin – es ist eine Bewegung, ein Lebensgefühl, eine Spur von Extravaganz in der Welt der Passauer Gastronomie und Kulturlandschaft. Es ist, wie Uli Popp es sagt, das Ergebnis von über 60.000 Arbeitsstunden, die nicht nur Treue verkörpern, sondern auch Respekt und Hingabe. Pasta! hat sich einen Platz erobert, im Herzen der Stadt und in den Herzen ihrer Menschen. Ein Vierteljahrhundert nach der ersten Ausgabe ist das Magazin nicht nur ein Zeuge der Zeit, sondern auch ein Gestalter der Zukunft. Und so bleibt die Frage: Welchen Topf wird die Pasta! als nächstes umrühren? FOTOS VON FLORIAN WEICHSELBAUMER

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JUBILÄUM


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Björn Andresen Go Danceclub

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Wer gut ist, bleibt.

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Ihr habt mich damals eingeladen, um gemeinsam mit Euch und meinem damaligen Kollegen das erste eigene Pasta!-Bier in Euren einzigartigen Redaktionsräumen in der Scheune am Severinstor zu brauen. Florian Weichselbaumer hat uns fotografisch begleitet. Es war ein spannender, abwechslungsreicher und wider Erwarten auch sehr geselliger Tag – an dem wir uns kennengelernt und spontan sehr gut verstanden haben. Auch das Bierbrauen funktionierte auf Eurer kleinen Anlage wunderbar. Da wir aber den Schlauch für das Kühlwasser falsch angeschlossen hatten, zog sich das Abkühlen der Würze bis in die späten Abendstunden hin. Während des endlosen Wartens vertrieben wir uns die Zeit zunächst mit der Verkostung einiger Biere, bis uns Flo irgendwann den ein oder anderen Gin Tonic kredenzte. Schlussendlich mussten wir Brauer uns von der Mutter meines damaligen Kollegen spätabends mit dem Auto abholen und nach Hause fahren lassen. Ein denkwürdiger Tag! Seitdem verbinden uns Bier und Kulinarik. Und ich bin stolz darauf, mit Euch beiden das Pasta!-Winterbier für den diesjährigen Pasta!-Bieradventskalender gebraut haben zu dürfen. Gratulation zu Eurem Jubiläum!

Lorenz Birnkammer Braumeister Brauerei Aldersbach


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Michal Frejdlin dishbee.com

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Die Pasta!-Redaktion war einer unserer ersten Kunden und hat uns seither unterstützt. Für mich ist die Pasta! aus Passau nicht mehr wegzudenken, sie gehört zur Seele der Stadt wie die Ortspitze oder die Jazzfestivals. Das Beste an ihr ist, dass sie ständig wächst und sich weiterentwickelt, sie ist praktisch ein lebender Magazin-Organismus. Die Pasta! macht hier seit 25 Jahren einen bemerkenswerten Job und wird es wahrscheinlich noch weitere 25 Jahre tun, denn die beiden Jungs scheinen wirklich Spaß daran zu haben. Viel Glück!


Wir wünschen

goldene

festtage! Gönn’ dir nur das Beste zum Feste! Wir bedanken uns bei allen Kunden, Gastronomen, Partnern und Mitarbeitern.

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Ja, die Pasta!, das Pas-sauer Stadtmagazin für Genusskultur, pas-st a in idealer Weise zu Pas-sau! Danke und haerzliche Glueckwuensche zum Jubilaeum.

Pankraz von Freyberg Ehem. Intendant der Festspiele Europäische Wochen Passau


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Raphael Graswald Werbeagentur Graswald & Heiligtag, Passau

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25 Jahre Pasta!. Das heißt für mich 25 Jahre Ideenreichtum. 25 Jahre gutes Design. 25 Jahre Inspiration. 25 Jahre Genusskultur vom Feinsten. Und natürlich 25 Jahre kreative Freundschaft und Partnerschaft. Ich kann mich noch sehr gut an den ersten gemeinsamen Termin erinnern, als mir ein eingefleischter Werder-Fan aus dem hohen Norden seine Idee von einem neuen, frischen Stadtmagazin für Passau vorgestellt hat. Aus dieser Idee wurde eine wahre Delikatesse unter den regionalen Publikationen. Was mich sofort überzeugt hat, war der Sinn für durchgängig gutes Design, für die ungewöhnliche Ästhetik der Bildsprache, für die Wertigkeit im Druck und für die Inhalte, die sich, abseits der aufregenden Nachrichtenwelt, immer mit den schönen Dingen des Lebens, mit Genuss und Lebensfreude, beschäftigen. Eine besondere Freude und Ehre war es für uns als Agentur, dass wir – durch die Gestaltung einiger Titelseiten – auch einen kleinen, aber dennoch feinen und sichtbaren Teil zur Pasta!-Geschichte beitragen durften. Großer Dank für dieses Vertrauen, für die lange Zusammenarbeit und das immer sehr gute Miteinander im Sinne unserer gemeinsamen Kunden und Freunde. Prost auf die Pasta!. Prost auf Euch und Euer Team, lieber Conni und lieber Till. Auf die nächsten 25! Und damit PBASTA!


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Seit mehr als 14 Jahren kenne ich das Pasta!-Team. Die Bekanntschaft mit dem Magazin begann bereits während meiner Ausbildungszeit und war immer wichtig, da es die einzige Informationsquelle für mich bot, die über das „kulinarische Geschehen“ der Stadt und ihrer Umgebung auf dem Laufenden hielt. Nach der Ausbildung habe ich BWL studiert, um mich danach selbständig zu machen. Während des Studiums arbeitete ich unter anderem als Koch im ScharfrichterHaus. Dabei durfte ich die Karte immer mitgestalten. Das hat unglaublich viel Spaß gemacht, wozu auch die Pasta! beitrug. Der Pasta!-Tester Fidel Gastro kam oft vorbei und war hellauf begeistert. Wenn Fidel Gastro etwas schreibt, folgen ihm die Passauer meist. Ich hatte Glück – die Kritik war positiv. Das hat mich als jungen Koch total gepusht und motiviert. Danach kamen zahlreiche Projekte meinerseits – los ging es auf dem Passauer Wochenmarkt. Von Stunde null an war Fidel Gastro Stammgast. Immer kritisch. Zum Glück meist positiv – aber er hat sich auch nichts verkniffen, wenn’s nicht gepasst hat. Ehrlich gesagt, ein bisschen nervös sind wir alle schon immer noch, wenn die beiden Pasta!-Macher aufkreuzen oder bestellen. Es spielt nämlich keine Rolle, ob man sich auch privat kennt. Die Kritik, ob positiv oder negativ, ob man gerade will oder nicht, bleibt nicht aus. Insbesondere für die Gastronomie spielt das Magazin eine wichtige Rolle. In Passau ist es ohnehin nicht so einfach, innovative und neue Projekte zu etablieren. Es dauert länger als in der Großstadt, bis man hier verstanden wird. Passau ist eine charmante Stadt, aber sie ist auch traditionsbewusst und konservativ. Auch das macht die Pasta! für mich zu einem wichtigen Begleiter meiner beruflichen Entwicklung. Ich bediene eine Nische – mit Fermentation und anderen Kochtechniken, die vielen hier gar nicht zugänglich sind, weil schlichtweg noch unbekannt und noch nie probiert. Da war mir die Pasta! mit Berichten (siehe z. B. die vorletzte Pasta! Ausgabe – Fermentation), Erwähnungen oder Posts schon eine große Hilfe, bisweilen auch Sprachrohr oder „Übersetzer“. In Pandemiezeiten sah man ständig Bestellungen der Pasta! Redaktion auf dem Dishbee-Bestellmonitor. Die beiden haben richtig viel konsumiert, Sammelbestellungen in der Nachbarschaft organisiert und immer Präsenz gezeigt bei sämtlichen Restaurants, die geöffnet hatten; sie haben ihre Kohle förmlich rausgeschleudert – für die Gastro. Das tat gut, da man wirklich jede Unterstützung, sei es monetär, marketingtechnisch oder auch mental gerade in dieser wahnsinnigen Zeit gut brauchen konnte. Nicht nur während der Pandemie zeigte sich das Team der Pasta! sozial engagiert. Immer wieder gab es tolle Spendenaktionen wie die Eintopf- oder auch Fleischpflanzerl-Aktion, bei der ein Teil der Einnahmen an die Passauer Tafel, an die Suppenküche oder den Kinderschutzbund gespendet wurde. Die Radikalität, die die beiden Herausgeber an den Tag legen, war und ist eine Inspiration für mich. Sich 2017 zu verabschieden von der „gelernten“, regulären Pasta! als Stadtmagazin mit Kulturtipps, Veranstaltungen & Co. zu einem „reinen“ Magazin für Genusskultur – anders gesagt, sich auf seine Leidenschaft fokussieren, das eint uns. Auch ich treffe gemeinsam mit meiner Frau und meinem Team oft radikale Entscheidungen. Genau das ist wichtig für die Entwicklung, nur so kann Neues, Innovatives entstehen. Am Charakter von Fidel Gastro, dem Tester der Pasta!, scheiden sich die Geister – es wurde und wird kontrovers über ihn diskutiert. Ihm ist es völlig egal, ob man ihn mag oder nicht, er schreibt so „wie ihm die Löffel gewachsen sind“ (Zitat Fidel Gastro). Aber es geht immer um die Sache, also das, was er auf dem Teller sieht (oder eben nicht). Viele sind nicht der gleichen Meinung wie er, das ging mir persönlich hin und wieder auch so. Aber: Raum für Gegenkritik und Diskussion ist durchaus erwünscht, siehe z. B. die Pasta!-Leserbriefe. Die Jungs sind sich nicht zu schade, gegenteilige Meinungen zu akzeptieren – und abzudrucken. Egal ob Grantler oder Liebhaber, das Magazin geht bei uns im Laden immer weg wie frische, warme Semmeln und fast jede:r schaut rein, während er oder sie Ramen schlürft.

Simon Hannig Esskultur, Passau


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Am Paulusbogen Am Rindermarkt 2 94032 Passau info@ampaulusbogen.de www.ampaulusbogen.de

Mo - Fr ab 17 Uhr Sa, So, Feiertags ab 12 Uhr 25.12. – 31.12. ab 12 Uhr

am Paulusbogen Weihnachten und Jahreswechsel am Paulusbogen Reserviert euch noch die letzten Plätze für die Weihnachtsfeiertage und Silvester! Auch heuer gibt´s in der festlichen Zeit wieder ein paar tolle Gerichte. Egal ob Entenbrustfilet, Lachs unter der Kräuterkruste oder Rote-BeeteGnocchi, das Weihnachtsessen ist bei uns gesichert. Und für Silvester haben wir uns auch wieder etwas ganz besonderes einfallen lassen. Wir haben den ganzen Abend für euch durchgeplant, vom Aperitif auf unserer Winterterrasse bis hin zum Anstoßen an Mitternacht ist für euch gesorgt. Im Zentrum des Silvesterabends steht unser 5-Gänge-Menü, das wahlweise auch mit Getränkebegleitung bestellt werden kann. Wir freuen uns auf euren Besuch!


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Michael Henkel Bücher Pustet, Passau

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25 Jahre Pasta! – 22 davon durfte ich als Magazin-Aufstapler und -Verteiler in der Buchhandlung, aber auch privat als treuer, glücklicher Leser und eifriger Heftesammler miterleben. Das Verfassen der ohne Zweifel angemessenen Lobeshymnen auf die Pasta! und deren Macher überlasse ich anderen Gratulanten und schließe mich hiermit deren wohlwollenden und ganz sicher warmherzigen Worten an. Mich treiben angesichts eines Vierteljahrhunderts ganz praktische Fragen um, die vermutlich meiner beruflichen Tätigkeit geschuldet sind: Wie kann der reiche Wissens- und Erfahrungsschatz der Pasta! effektiv und benutzerfreundlich erschlossen werden? Wann erscheint ein analoges oder digitales Gesamtregister und/oder wann kommt endlich das Pasta!-Buch mit den besten Rezepten, wertvoller Warenkunde, wichtigen Tipps, aber auch lesensund liebenswerten Anekdoten in den Handel?


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Unser schönster Pasta!-Moment in den letzten 25 Jahren war sicherlich der Augenblick, als wir in der Herbstausgabe 2020 vor nun schon drei Jahren zum ersten Mal den Namen unseres Restaurants „Zwo20“ lesen durften. Ohne dass wir etwas davon wussten, überraschte uns Conni mit einem Beitrag in der Kategorie „Aufgegabelt“. Zu keinem Zeitpunkt vorher war uns so intensiv bewusst geworden, dass wir nun einen Platz in der Passauer Gastronomieszene hatten. Gerne erinnern wir uns daran zurück, wie Conni es mit seinen Worten schaffte, uns und allen Lesern so viel Vorfreude auf alle kommenden Momente im „Zwo20“ zu schenken. Wir gratulieren der Pasta! zu 25 Jahren Beständigkeit und teilen bewusst diesen winzig kleinen Moment, der uns mit so viel positiven Gefühlen erfüllt. Denn wenn wir uns für die nächsten 25 Jahre etwas wünschen dürften, dann sicherlich, öfter emotional mit unseren Kollegen mitzufühlen, zu zeigen, wie stolz wir (vor allem nach den letzten Jahren) darauf sein können, so vieles gemeistert zu haben – und den Lesern vermitteln zu dürfen, was es wirklich bedeutet, Gastronom zu sein.

Sophie Herzog Restaurant Zwo20, Passau


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WINTERZAUBER an drei Flüssen.

tourismus.passau.de

@ passaugefaelltmir


DIE INNSTADT HAT IHR WIRTSHAUS! REGIONAL INSPIRIERTE KÜCHE IN MODERNEM AMBIENTE BODENSTÄNDIGES – NEU INTERPRETIERT ZAPFFRISCHE BIERE VON DER LÖWENBRAUEREI PASSAU

RESTAURANT DAS KAPUZINER IM HOTEL INNSENTO KAPUZINERSTRASSE 32 • PASSAU-INNSTADT • TEL. 0851-75 66 660


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Der Blick zurück zeigt: Zwischen den Worten lag das, was wesentlich war. Katrina Jordan, Haiku 193


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Katrina Jordan Leiterin Kommunikation & Marketing, Universität Passau

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Liebe Pasta!, mit Worten jongliere ich jeden Tag – für Dich musste es selbstverständlich etwas Essbareres sein! Du und ich, wir teilen die Freude am „Spiel mit dem Essen“, am Erkunden der faszinierenden Räume, die sich auftun, wo Kultur und Kulinarik einander begegnen. Was wir auch teilen: eine tiefe Überzeugung, dass gelingende Kommunikation weit mehr ist als Worte. Dass das, was uns als Menschen wirklich nährt und verbindet, häufig dort am besten wächst, wo wir weniger reden und mehr machen. Genau das schätze ich an Dir: Du weißt die Worte und die Bilder wohl einzusetzen, aber Du bedienst dich darüber hinaus aus allen Zutaten des Miteinanders. Du bringst Menschen an die Herde, an die Tische, aber eben auch zum Handeln, Helfen und Teilen. Viele halten Dich immer noch für ein Magazin, dabei bist Du längst ein Netzwerk geworden. Und das hat uns allen gerade noch gefehlt. Genug der Worte. Schön, dass es Dich gibt! Und mach doch irgendwann mal was über Mandarinen, ja?


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Die beiden Männer hinter der Pasta! sind, frei nach Fidel Gastro, „der wahre Scheiß“. Herzlichen Dank für Euren kulinarischen Wegweiser und Eure Unterstützung. Kulinarische Grüße aus Schärding!

Lukas Kienbauer Lukas Restaurants, Schärding


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Walter Landshuter ScharfrichterHaus, Passau

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Als Passau im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation das größte aller Bistümer darstellte – Salzburg, Wien und Linz waren Unterkirchen – erwies sich die Kunst des gegenseitigen Segnens als mindestens so ausgeprägt wie die des Essens und Trinkens auf hohem Niveau, allerdings nur bei Fürsten und Domherren. Hunderte dieser reichen Vorbeter prassten täglich mit Hummer und Champagner und überboten sich gegenseitig mit ihren Kochkünsten. Die Großstadt Wien wollte nicht hinnehmen, von einer Provinzstadt aus gesteuert zu werden. Also zerfiel dieser fürstbischöfliche Traum: Das Bistum wurde immer kleiner und die Mahlzeiten fielen immer kärglicher aus – bis durch die Säkularisation sowieso das Ende der heiligen Fresssucht eingeläutet wurde. Seit 25 Jahren gibt es Bemühungen, diese Häuseransammlung zwischen drei Flüssen von der Kläglichkeit des Tiefkühlschnitzels, von Birne Helene, Toast Hawaii und Knoblauchfleisch zu befreien und neue Wege zu gehen. Ein Dialog aus feinster Rehkeule und -rücken – alles unter dem Deckmantel einer Kürbiskruste mit einem Hauch von Koriander, gekrönt von einem weißen Rieslingschäumchen, das ist der neue Weg aus dem jahrhundertealten Desaster. All dies haben wir einem Blatt mit dem bescheidenen Titel „Pasta!“ zu verdanken. Krawumm – das muss gefeiert werden. 25 Jahre Hochglanz-Lifestyle-Genussliteratur vom Allerfeinsten. Ein Hoch auf die tapferen Recken, deren Libido nicht ohne das Hantieren mit Töpfen und Pfannen in Gang kommt. Ihr habt es wirklich verdient, über Promillegrenzen hinaus dafür gefeiert zu werden, dass Ihr so konsequent alles außer Essen und Trinken ausspart, vor allem diese schlichten Passauer Probleme. Das Leben kann so schön sein, wenn man sich nur auf das leibliche Wohl konzentriert. Viele Experten haben herausgefunden, dass Autoverkehr bei einer so komplizierten Topographie, nämlich einer Ansiedlung zwischen drei Flüssen, eigentlich keinen Sinn macht. Solltet Ihr ambitionierten Journalisten Euch vielleicht darüber aufregen, dass diese Ansiedlung zwischen den Gewässern immer mehr ausufert? Massen von Touristen und Heerscharen von Studenten erweitern noch die Bedeutung von Überflutungen. Ihr seid doch nicht Journalisten geworden, Euch mit Verkehrspolitik oder Politik im Allgemeinen rumzuschlagen. Was gewinnt Ihr schon damit, Euch an die Tafel mit Dupper, Oster, Diekmann und Steiner zu setzen, geschmacklose Hostien zu lutschen, um deren Verfallsdatum sich sowieso niemand kümmert? Was interessiert Euch ein geiferndes Ordnungsamt, das ehrbare Dackelbürger aus der Stadt bellt? Rezepte zum Kochen gibt es so zahlreich wie Sterne am Himmel – jedoch: Rezepte zum Zusammenleben mit Burschenschaften, Horden von Schiffstouristen, lichtlosen Radfahrern, begabten Künstlern, die ihre Waren auch noch überall ausstellen wollen, übertalentierten Blockflötistinnen in der Fußgängerzone und, als Höhepunkt, einem Glockenspiel von kompositorischer Erbarmungslosigkeit gibt es nicht, weil Ihr Eure Rotweinnasen nur in Kochbücher steckt, um ja nicht von dem Geifer in den Sozialen Medien, der wie ein Smog über der Stadt liegt, belästigt zu werden. Naja: Wenigstens haben wir unseren Hubsi Denk, der sich mit bloßer Hungerbekämpfung zufriedengibt und so auch in der Lage ist, kritischen Journalismus abzusondern. Für Euch bleibt Passau ein Sahnetörtchen, mit Goldpomeranzenpuder bestreut. Warum allerdings sollte in einem Stadtmagazin für Genusskultur dieser Begriff nicht erweitert werden? Weiterhin guten Appetit!


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So eine Frechheit! Ein Stadtmagazin, mit Kulturkalender, so so, ganz was Neues, das war ja noch nie da in Passau! Frei raus: Ich habe die Pasta! verachtet und verschmäht, als sie in die Stadt kam. Ich war seit Beginn meines Passauer Lebens ab 1995 ein bisschen verliebt ins Innside-Magazin – und sah die Pasta als ihren hippen Klon mit einem Herz aus Marketing. Die womöglich imstande sein würde, die politisch engagierte Innside wegzubeißen? Wenn schon wer im Editorial öfter „Kunde“ schreibt als „Leser“ – sowas liest doch ein Kulturmensch nicht! Gelesen habe ich sie trotzdem, sie war einfach zu attraktiv, um sie zu ignorieren. Über Jahre führten wir eine On-off-Beziehung, die Pasta! und ich. Mit Bindungsangst und doch viel Faszination. Bis sie beschloss, ihren Typ radikal zu verändern. Neue Frise, neue Klamotten, neuer Style, Magazin für Genusskultur also plötzlich. In Passau. Dreht sie jetzt völlig am Rad? Zusammengeblieben sind wir trotzdem, mit dieser Mischung aus Staunen und Verehrung. Ich erkannte sie zwar nicht wieder, aber eine spannende Type ist sie ja doch, die Kulinarik-Pasta!. Über die Jahre haben wir unseren Frieden gemacht. Sie hört nicht hin, wenn ich meckere: „Du könntest Dich mehr für Politik interessieren!“ Und ich genieße, was sie mir zu geben hat, ich lerne viel mit ihr. Sogar eine neue Sprache. Früher war mein Schnitzel irgendwann „durch“, heute ist der Garpunkt „auf den Punkt“, das ist eine ganz andere Dimension! Heute weiß ich, dass Brot „brotig“ schmecken kann und rühme beim Weißbier den „cremig-weichen Abgang“. Pasta! sagt, sie hat einen Mann von Welt aus mir gemacht. Ich lass ihr den Glauben. Raimund Meisenberger Ressortleiter Feuilleton Passauer Neue Presse


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David Pilger Bäckerei Pilger, Breitenberg

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Die Bäckerei Pilger ist ein familiengeführtes Unternehmen mit Standorten im Landkreis Passau, dem Landkreis Freyung-Grafenau sowie in Österreich. Wir produzieren hauptsächlich Backwaren, Snacks und Konditoreiwaren. Die Pasta! machte es uns allerdings möglich, auch die Herzen der Pralinenliebhaber zu erobern. Dank der engen Zusammenarbeit und einer anschließend erfolgreichen Testphase mit der Pasta! konnte unsere Bäckerei ihre Präsenz im Pralinenmarkt etablieren und stärken. Auch unser Baguette, die Schokoladenbrezel und das Ruchmehlbrot konnten zu neuen Höhen geführt werden. Mit großer Leidenschaft und dem festen Willen zur Innovation habe ich gemeinsam mit der Pasta! die Rezeptur dieser Gebäcke verfeinert, um so den Wünschen unserer anspruchsvollen Kunden gerecht zu werden. Intensive Testungen und Verkostungen in der Pasta!-Redaktion wurden durchgeführt, um das perfekte Baguette zu erschaffen. Meine Mitarbeiter und ich nahmen uns die Zeit, das Baguette immer weiter zu verbessern, bis es den Erwartungen der Pasta! – und schlussendlich der Kunden – entsprach. Wie oft ich bei Conni und Till gewesen bin, um meine Brot-Prototypen vorzustellen? Unzählige Male! Ein (kostenloses!) Stadtmagazin, das sich (durchaus kritisch) mit der hiesigen Brotkultur beschäftigt, dürfte deutschlandweit einzigartig sein. Die Pasta hat sogar dafür gesorgt, dass es das „Ratzinger Brot“ weiterhin gibt. Durch einen Artikel in der Pasta! über die Schließung der traditionsreichen Bäckerei Ratzinger in der Innstadt wurden wir darauf aufmerksam. Die Bäckerei ist zwar Geschichte, doch das Ratzinger-Brot lebt weiter – wir produzieren es erfolgreich in unserer Bäckerei in Breitenberg. Doch damit nicht genug: Die wagemutige Idee, eine traditionelle Brezel mit Schokolade zu kombinieren, sollte sich als wahre Erfolgsgeschichte entpuppen. Mit viel Fingerspitzengefühl und einer Extraportion Kreativität vereinten wir die salzige Brezel und die süße Schokolade zu einem unwiderstehlichen Geschmackserlebnis. Die Begeisterung war nicht zu übersehen, als die Schokoladenbrezel erstmals in der Pasta! vorgestellt wurde. Die Pasta! hat auch unsere Brotkreation, das „Schweizer Ruchmehlbrot“ in der Rubrik „Laibesvisite“, in der die Pasta! regelmäßig Brote testet, auf Herz & Nieren geprüft. Ergebnis: Das Brot wird den Ansprüchen nicht gerecht. Dankbar über diese konstruktive Kritik habe ich mich gleich in die Backstube begeben, um das Brot neu zu kreieren. Inzwischen bestätigen unsere Verkaufszahlen den Erfolg dieses Brotes. Schade, dass ein erneuter Test seitens der Pasta! noch nicht stattgefunden hat. Aber das kann ja noch kommen. Wir sind gespannt!


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Mit einer normalen Fünf-Tage-Woche kommt man nach 25 Jahren auf ca. 42.000 Arbeitsstunden. Als Unternehmer runde ich das großzügig auf 60.000 oder mehr auf. Wer seinem Projekt und seinen Mitmenschen über einen so langen Zeitraum treu bleibt, verdient meinen größten Respekt. Uli Popp Popp Immobilien, Passau


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Tanja Przesdzink Centermanagerin Stadtgalerie Passau

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Meine besten Glückwünsche zum Fünfundzwanzigsten, liebe Pasta! Sehr gut schaust du noch immer aus – aber 25 ist ja quasi taufrisch. Gewandelt und weiterentwickelt hast Du Dich in der Zeit – 15 Jahre davon durften wir dich jetzt schon begleiten. Die Pasta! ist für uns ein im Stadtbild omnipräsentes Qualitätsprodukt, der Fokus liegt seit Langem klar auf Genuss und Gastronomie in all ihren Facetten. Und da auch wir in der Stadtgalerie den Menschen, die zu uns kommen, eine unbeschwerte, schöne und im besten Fall genussvolle Zeit schenken wollen, passen wir einfach ziemlich gut zusammen. Ich gratuliere Dir herzlich, liebe Pasta!, wünsche dem gesamten Redaktionsteam eine rauschende Geburtstagsfeier – und bin gespannt, was Du Dir in den nächsten 25 Jahren noch ausdenken wirst!

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Das Passauer Stadtmagazin für Genusskultur hat sich das Ausrufezeichen hinter seinem Namen mehr als verdient. Im ursprünglichen Wortsinn bedeutet „Magazin“ eine Vorratskammer. Und dank der Pasta! wissen wir, dass die Vorratskammern der Stadt Passau auch in kulinarischer Hinsicht gut gefüllt sind. Das verführt nicht nur uns, die wir hier wohnen, von diesem großen Potenzial an offenen und manchmal auch verborgenen Schätzen immer wieder zu kosten. Dank der hervorragend recherchierten und leidenschaftlich publizierten Inhalte präsentiert sich die Stadt und ihre Umgebung als Genussregion, die auch Besucher aus einem weiten Umfeld anlockt und überzeugt. Als Quelle der Inspiration ist die Pasta! für uns und unsere Geschäftspartner ein echter Gewinn. Ein Spiegel der kulturellen und lukullischen Lebendigkeit von Stadt und Region. Pasta! hat Charakter. Pasta! schmeckt mir. Bitte so weitermachen! Ich gratuliere.

Markus Pühringer Geschäftsführer Werbeagentur Atelier & Friends, Grafenau


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Michael Simon Reis Restaurant Johanns, Waldkirchen

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Ich kann mich noch sehr gut an die Anfangszeit unseres Restaurants im Jahr 2013 erinnern. Nach einer fulminanten Eröffnung mussten wir die großen Erwartungen nun täglich mit harter, ehrlicher und kontinuierlicher Arbeit erfüllen. Es gab noch keinerlei Erfahrungswerte, keine Routine. Das Restaurant war komplett neu, hatte noch keine Geschichte, keine Tradition, keine Stammgäste. Wir mussten unseren Weg erst mühsam finden, unsere selbst auferlegte Philosophie mit Leben füllen. Genau in dieser turbulenten Zeit hatte ich dann den ersten Kontakt zu Cornelius Martens alias Fidel Gastro und dem Pasta!-Magazin. Er hatte natürlich sofort von dem Projekt JOHANNS im Modehaus Garhammer erfahren und wusste auch über meinen Werdegang von Johanna Maier über das Steirereck hin zu Arzak in San Sebastian Bescheid. Ich weiß nicht, wie oft ich eine E-Mail von ihm – meist noch vor dem Morgenkaffee – lesen musste, in der er uns penibel auf jeden Rechtschreibfehler in der Speisekarte hinwies. Wohlwollend und konstruktiv, aber natürlich – wie sich jeder vorstellen kann – für mich persönlich sehr unangenehm! Ich war damals gerade 30 Jahre alt geworden und musste mit der „Wucht“ eines Restaurants, wie es das JOHANNS von Tag eins an war, erst zurechtkommen. Auch den richtigen Umgang mit Kritik, egal ob von Gästen, Journalisten oder Restauranttestern musste ich mühsam erlernen. Und glauben Sie mir, von der gab es während der Anfangszeit nicht zu wenig. Das Pasta!-Magazin mit seinem Restauranttester Fidel Gastro hat uns in dieser Zeit natürlich auch auf der fachlichen Seite getestet und dabei keineswegs mit Kritik gespart. Der natürliche Reflex hierauf ist ja meist eine Geringschätzung der Kritik oder eine Ausflucht in Ausreden und Erklärungen. Gute Köche sind – meiner Erfahrung nach – oft sehr sensibel und auch verletzlich, denn sie legen etwas ganz Persönliches in ihre Arbeit. Und obwohl am Ende eines Tages 99 Gäste das Lokal zufrieden, glücklich und im besten Fall begeistert verlassen haben, begleitete mich anfangs dieser eine Gast, dem das kleine Stück geschmorte Rehschulter zu trocken war, oft noch bis in die Nacht hinein. Im Laufe der letzten zehn Jahre habe ich aber einen für mich ganz persönlich guten Umgang mit Kritik gefunden. Konstruktive Kritik ist mir sehr wichtig und hat uns im Rückblick sicher auch besser gemacht. Genau das schätze ich an Fidel Gastro und dem Pasta!-Magazin. Die Kritik ist immer konstruktiv, nie persönlich – und ich spüre dahinter das echte Anliegen, die Restaurantkultur in unserer Region weiterzuentwickeln. Abschließend möchte ich noch ein von mir etwas angepasstes Zitat aus dem Disney Film „Ratatouille“ zitieren: „Die Arbeit eines Kritikers ist in vieler Hinsicht eine leichte. Er riskiert sehr wenig und erfreut sich dennoch einer Überlegenheit gegenüber jenen, die ihr Werk und sich selbst seinem Urteil überantworten. Am dankbarsten sind negative Kritiken, da sie amüsant zu schreiben und auch zu lesen sind. Aber Kritiker müssen sich der bitteren Wahrheit stellen, dass, im Großen und Ganzen betrachtet, das gewöhnliche Durchschnittsprodukt wohl immer noch bedeutungsvoller ist als die Kritik, die es als solches bezeichnet. Doch es gibt auch Zeiten, da ein Kritiker tatsächlich etwas riskiert, wenn es um die Entdeckung und Verteidigung von Neuem geht. Die Welt reagiert oft ungnädig auf neue Talente und neue Kreationen.“ Am Ende wollen wir doch alle geliebt werden. Happy Birthday, Pasta!.


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Am 1. Dezember 1998, also vor genau 25 Jahren, erschien die erste Ausgabe des Passauer Stadtmagazins Pasta!. Herausgeber war damals Alfred Degenhart, der später das Hotel Schloss Ort führte. Die heutigen Herausgeber Cornelius Lloyd Martens und Till Gabriel waren aber schon Redaktionsmitglieder. Vierter „Gründer“ und Namenserfinder der Pasta! war Lutz Eckardt. Laut Eigenaussage ist Pasta! das „Monatsmagazin für Genusskultur in Passau – prall gefüllt mit informativen und sorgfältig recherchierten Beiträgen rund um Essen und Trinken, Lebensart, Ernährung und natürliche Lebensmittel. Kritische Testberichte aus der regionalen Gastronomie sowie kreative Rezepte und praktische Anleitungen, eingebunden in saisonale Themenschwerpunkte, runden die klassische Themenwelt des Magazins ab.“ So habe ich es bei uns in der Stadtchronik vermerkt. Persönlich verbinden mich mit der Pasta! 25 spannende Jahre als Stadtarchivar – und seit 20 Jahren darf ich auch als Stadtheimatpfleger immer wieder für dieses mittlerweile mehr als überregionale Stadtmagazin wirken. Dabei hat sich das Blatt ständig weiterentwickelt. Vor 20 Jahren zum Beispiel lag der Schwerpunkt noch auf Events, Szene, Kunst, Theater, Reisen und Musik. Viel Stadtgeschichtliches konnte neu entdeckt werden: von den Gewürzen bis zum Wein – immer wieder sah man schöne bebilderte Hintergrundinformationen zur Kulinarik in unserer Region. Ganz besonders geehrt fühlte ich mich, als ich in der Pasta!-Reihe „Ohne Worte“, quasi Passaus „Hall of Fame“, im März 2017 (Seite 10 bis 11) porträtiert wurde. Selten fand ich mich so gut und prägnant beschrieben (Cornelius Lloyd Martens) sowie fotografiert (Florian Weichselbaumer). Schöner Nebeneffekt dieser Ohne-Worte-Story: Ich darf seitdem zu den beiden „Du“ sagen. 1996 habe ich gemeinsam mit Fritz Mayer sen. und Hans Königsbauer das Kochbuch der Wirtin Anna Niederleuthner (Gasthaus Wilder Mann) aus dem Jahre 1862 ediert, nachgekocht und unter den Namen „Speisen mit Kaiserin Sissi“ publiziert. Zur Seite stand uns dabei Georg Höltl mit seiner größten deutschsprachigen Kochbuchsammlung, die sich heute noch im Wilden Mann befindet. Wir versuchten dabei, die Küche des 19. Jahrhunderts in Passau zu rekonstruieren. Ein Rezept darin, „Karbonaden mit Papier“, habe ich modifiziert und widme es als Hommage allen Pasta!-Freunden zum Viertel-Jahrhundert-Jubiläum: Man nehme ein Stück Backpapier (38 x 50 cm), lege in die Mitte eine Scheibe „Passauer Goldpomeranze“, darauf ein gewürztes Kotelett (Karbonade) mit einem Stück Butter und verschiedene Gemüse (hier geht alles vom Kürbis über Gelbe Rüben und Zwiebeln bis hin zu Tomate und Paprika). Mit einer Schnur wird das Ganze ähnlich einem Weihnachtspackerl verschlossen. Dann ins Backrohr geben, 180 Grad bis zu 60 Minuten, je nach Dicke des Fleisches. Ungeöffnet auf einem Teller servieren.

Richard Schaffner Stadtarchivar Passau


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Hubert Scheungraber Journey Cocktailbar, Passau

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25 Jahre Pasta! – das entspricht tatsächlich fast dem Zeitraum, in dem ich mich beruflich in der Gastronomie bewege. Erste Kontakte zum Magazin machte ich noch zu Hemingway’s-Zeiten. Als ich mich 2011 selbständig machte, nahm das Thema Marketing für mich einen deutlich höheren Stellenwert ein – und ich hatte als Anzeigenkunde der Pasta! wie auch als Agenturkunde mehr mit Conni und Till zu tun. Wichtiges Bindeglied war an dieser Stelle aber auch Florian Weichselbaumer, mit dem ich in vielen langen Nächten (damals hatte er sein Fotostudio noch in der Gasse gegenüber) oft wildeste Ideen für „gewagte“ Marketingmaßnahmen ausbrütete. Und genau diese Ideen dienten oft als Basis für teils sehr harte Diskussionen in der Agentur bei Conni und Till: Wie weit können wir gehen? Was ist in Passau angemessen? Wie können wir mit unseren Kampagnen ein wenig provozieren, aber letztendlich doch immer zum Lächeln beitragen? Genau hier sehe ich auch eine der großen Stärken der Agentur: Conni und Till kommen schnell und direkt auf den Punkt – wir haben uns an Grenzen gewagt, diese aber nie überschritten. Hierzu fällt mir besonders unsere Wahlkampf-Kampagne ein: provokativ, aber immer mit Augenzwinkern. Geschätzt habe ich außerdem stets, dass Conni und Till selbst Gastronomen gewesen sind und so mit sehr vielen Themen des Gastroalltags und der Branche an sich vertraut waren. Das machte viele Entscheidungen leichter und viele Erklärungen unnötig. In 25 Jahren kann man aber nicht immer nur einer Meinung sein: Ich erinnere mich, dass ich nach dem ersten Fidel Gastro-Test in deren Büro marschiert bin und Cornelius aka Fidel Gastro klar sagte, dass ich von dem Format nichts halte, weil wir niemanden brauchen, der die Gastronomie in Passau kritisiert, sondern vielmehr Leute benötigen, die für die Vielfalt werben, da die Branche eh zu kämpfen hat. Er hingegen war – und ist – der Meinung: Wenn nichts kritisiert wird, wird auch nichts besser. An diesem Tag sind wir nicht auf einen gemeinsamen Nenner gekommen, aber: Beide verstanden und akzeptierten die Meinung, die Einstellung des jeweils anderen – und genau diese Art der offenen Kommunikation und des respektvollen Umgangs miteinander schafft die Basis für eine langfristige geschäftliche und menschliche Beziehung. Interessante Gespräche, angeregte Diskussionen, sehr kreatives Brainstorming, markante Formulierungen, passgenaue Slogans, klare Worte und ein herzliches Miteinander – das sind Stichworte, mit denen ich meinen Kontakt zur Pasta! und zur Agentur in den letzten Jahren beschreiben würde. Eine sehr lustige Geschichte, die ich aufgrund der Beteiligten auch gerne mit der Pasta! in Verbindung bringe, werde ich nur anschneiden: jenen legendären Abend, der durch einen Zeitungsartikel in der Tagespresse mit dem Titel „Spektakuläre Flucht aus dem Scharfrichterhaus“ verewigt wurde. Die Pasta! hat sich im Laufe der Jahre immer wieder verändert und auch neu erfunden, das zeugt von Dynamik und Beweglichkeit, also von Eigenschaften, die nicht zuletzt in der Gastronomie notwendig sind. Genau deshalb bin ich überzeugt, dass wir auch in den nächsten Jahren viele Kontaktpunkte haben werden – ob durch die Pasta! als Magazin, aber ebenso durch die kreative Arbeit mit der Werbeagentur.


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Dieses Zitat einer der bedeutendsten Vertreterinnen des frühen Expressionismus in der Malerei, wo es ja um einen Protest gegen den Verlust von Individualität, den Verfall der Kultur, aber auch um Fantasie und Visionen, um das Großstadtleben ging, möchte ich meinen Betrachtungen zu „25 Jahre Pasta!“ voranstellen. Das Magazin hat für Passau nicht nur Maßstäbe gesetzt, sondern auch zum Niveau – nicht nur in der Gastronomie, sondern in der Gesamtwahrnehmung – unserer Stadt beigetragen. Den beiden Protagonisten Cornelius Martens und Till Gabriel merkt man an, wie sie einerseits mit Leidenschaft, Können und Visionen für Passau als Gesamtes werben, aber auch, wie sie da und dort leiden, weil sie im Sinne des Philosophen Kierkegaard in unserer Stadt oft feststellen müssen „… wehmütig grüßt der, der wir sind, den, der wir sein könnten.“ Ich lernte die beiden „Umrührer“ der Passauer Gastro-Landschaft bei meinem Stadtratswahlkampf 2014 kennen. Beide nicht einfach, eigen, kritisch. Hier hat man es mit Qualität, mit Niveau, mit Leidenschaft und Kompromisslosigkeit zu tun. Genau das gefiel mir, auch und am Ende gerade weil Sie mich von Anfang an kritisiert haben. Ich wollte eigentlich nur eine Anzeige schalten. Aber ich hatte das Gefühl, dass ich – zusammen mit meinem Kandidatenkollegen Rudi Ramelsberger – erst einem Niveau-Test unterzogen wurde, ob wir uns für die Aufnahme in die Pasta! als würdig erweisen. Wir konnten bestehen – und es war der Beginn einer fruchtbaren, freundschaftlichen und vom gegenseitigen Anliegen, unsere Stadt voranzubringen, geprägten Beziehung. Ich schrieb über einige Jahre Kolumnen aus meiner Sicht als Linzer Tourismusdirektor, über die Donau, über Gott und die Welt. Unser gemeinsames „Galamenü“ entstand mit der Broschüre „Machen“. Diese konzipierte ich für den Kommunalwahlkampf 2020 gemeinsam mit Cornelius und Till, die, was viele gar nicht wissen, auch eine Werbeagentur betreiben. Darin habe ich meine Rezepte als Oberbürgermeister für Passau lustvoll, kreativ, innovativ und auf ganz neue Art und Weise dargestellt. Viele meinten zunächst, das sei eine Pasta!-Broschüre und waren verwundert, wie Kulinarik mit Kommunalpolitik zusammenpassen. Auf dieses Projekt bin ich heute noch stolz. Es hat Maßstäbe auch für sonst so dröge Wahlkämpfe gesetzt, was politische Mitbewerber bis zum heutigen Tag bestätigen. Es gibt immer noch zu wenige Genießer in Passau, zu wenige Menschen, die offen sind für Neues. Insofern ist der Weg der Pasta! auf absehbare Zeit nicht zu Ende, genau wie auch die Politik künftig neue Rezepte braucht. Die braune Soße aus dem Päckchen kann es jedenfalls nicht sein. Leute, bleibt anspruchsvoll, lustvoll, experimentierfreudig! Bleibt neugierig, also gierig nach dem Neuen – und seid nicht immer satt vom Alten! Die Pasta! möge uns auf diesem Weg noch lange begleiten und auch für Passau insgesamt immer für frischen Wind sorgen, ob in der Gastronomie oder der (Genuss-)Kultur. Lasst uns weiter umrühren!

Georg Steiner Ehem. Tourismusdirektor Linz / OB-Kandidat Passau 2020


65 – Paula Modersohn-Becker

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„Seid Idealisten bis ins Greisenalter, die eine Idee verkörpern. Dann habt ihr gelebt.“


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Walter Simon Confiserie Simon, Passau

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Die Pasta! ist wie eine Pralinenschachtel – man weiß nie, was man kriegt. Und wie bei einer Praline zählen für den Geschmack zwar vor allem die inneren Werte, doch ohne den Reiz einer ansprechenden Optik verführt selbst der beste Inhalt niemanden zum Genuss. Der Weg zur perfekten Praline ist also wohl gar nicht so anders als der zu einer spannenden Pasta!-Ausgabe: Erst entsteht die Idee, dann werden die Zutaten zusammengestellt, dann wird getüftelt, experimentiert, getestet und schließlich in Form gegossen – um am Ende etwas präsentieren zu können, was die Menschen wirklich begeistert und mitnimmt auf eine kleine kulinarische Erlebnisreise. Vielleicht passen wir deshalb so gut zusammen, weil wir ähnliche Ansprüche an unser Produkt haben und mit der gleichen Inspiration, Leidenschaft und Kompromisslosigkeit zu Werke gehen. Im Vordergrund stehen aber immer die Freude am Genuss und die Umsetzbarkeit in den Grenzen des Machbaren. Das schätze ich sehr, ebenso wie die Beständigkeit der beiden Macher Cornelius und Till. Ich bin dankbar für eine jahrzehntelange Zusammenarbeit mit mehr Höhen als Tiefen, aus der im Laufe der Jahre eine richtige Freundschaft entstanden ist. Genuss verbindet eben – die Pasta! ist der beste Beweis dafür!


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25 Jahre Pasta! ist der Wahnsinn! Als ich Studentin in Passau war, gehörte die Pasta! zur studentischen Pflichtlektüre. Was gibt es Neues, welche Location sollen wir besuchen? Jede Ausgabe wurde mit Hingabe zwischen Hörsaal und Bib gelesen. Heute verhält es sich nicht anders: Jede neue Pasta! zeigt mir, wie vielseitig die Gastrolandschaft in unserer kleinen Stadt ist. Nicht selten werden „Geheimtipps“ zu persönlichen Lieblingen, man kombiniert Familienausflüge mit einer Restaurantempfehlung … Was mir am wichtigsten ist: die Menschen, die hinter jeder Bar und hinter jedem Restaurant stehen. Diese Geschichten verschlinge ich am liebsten – und wenn ich weiß, wer gerade mein Schnitzel brutzelt, dann schmeckt es umso besser!

Julia Stern Vorsitzende Kinderschutzbund Passau


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Sonja Vogl Blattwerk, Passau

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Neugierig, schnell einmal überfliegen, dann raus auf einen Stuhl vor den Blumenladen. Opulent, edel, fein, glänzend, inspirierend liegt die Pasta! neben unseren Blumen. Frisch bedrucktes Papier und bunte Blumen, alles duftet. Die Pasta! ist nur wenige Tage Teil unserer Dekoration. Verführung, Luxus, Experimente, Tradition, Freude am Genuss. Das lieben wir. Zusammen essen und trinken. Blumen verschenken. Blatt für Blatt. Alles Gute.

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Liebe Pasta! Ohne Dich gäbe es mich und das Studio in dieser Form gar nicht! Du bist oft sehr fordernd und willst immer nur das Beste, was wir im Stande sind zu leisten. Über Jahre hast Du niemals aufgehört, die Messlatte immer höher zu setzen und Dich mit nichts weniger als der bedingungslosen Hingabe und Aufopferung anderer zu begnügen! Du hast dich niemals dafür entschuldigt – brauchst Du aber auch nicht. Die Bilder dieser Ausgabe sind eine visuelle Liebeserklärung an Dich und die Menschen, die Dich sehen, lesen, schaffen! Es ist eine Momentaufnahme der Zeit und Deiner Wegbegleiter. Ohne Make-up und mit all der Emotion, die Dich ausmacht. Es ist meine Art, den Menschen – und vor allem Dir, liebe Pasta! – Danke zu sagen! Danke für die langen Tage, die vielen schlaflosen Nächte, Deine Spontaneität und Deinen eisernen Anspruch an uns! Florian Weichselbaumer Studio Weichselbaumer, Passau


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Hubert Weizenberger Weinbau Weizenberger, Passau

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Sind Sie mutig? So stand und steht es immer noch auf der Website von Gabriel. Lloyd Martens – also der Werbeagentur, die als Herausgeber der Pasta! fungiert. Quasi der Maschinenraum der Kreativität. Öffentlich tritt diese Agentur kaum in Erscheinung, und doch ist ihr Design – weit über die Pasta! hinaus – überall präsent, wo es um Essen und Trinken geht. Restaurants, Brauereien, Konditoreien, Bars, Bäckereien, Eisdielen, Feinkost – überall haben die beiden Jungs ihre Finger im Spiel. Wenn ein Logo, ein Etikett, eine Verpackung, eine Speisekarte, eine Anzeigenkampagne wirklich schön ist, waren mit hoher Wahrscheinlichkeit Till Gabriel und Cornelius Martens dafür verantwortlich. So auch bei uns. „Angst und Geld hamma no nia ghabt“, sagt man bei uns in Bayern. Der Mut war also da, die Idee auch. Ein Weinberg sollte es werden! Dazu braucht es etwas mehr als ein paar Reben und gesunden Idealismus, nämlich eine gehörige Portion Naivität und auch etwas Glück. Unser Glück war, Euch gefunden zu haben. Nach dem ersten Beschnuppern in der Scheune am Severinstor (gleichzeitig Verlagssitz der Pasta!), diesem wunderbaren Ort des Genusses (mit eigener Brauanlage!) und überall greifbarer Kreativität, war uns klar: Diese Kombination aus genussvoller Begeisterung, fundiertem kulinarischem Wissen, ästhetischem Empfinden und Designanspruch bekommen wir nur hier. Seitdem ist viel Zeit vergangen, wir haben gemeinsam einiges auf die Beine gestellt, der Laden läuft. Dafür möchten wir uns bei Euch bedanken, Ihr seid Vollprofis und beherrscht euer Handwerk. In diesem Sinne: Vivat Vinum!


DANKE

AN UNSER GROSSARTIGES TEAM! UNSEREN GÄSTEN WÜNSCHEN WIR FRÖHLICHE WEIHNACHTEN UND EIN GESUNDES NEUES JAHR!

Kimm eina!

Bräuhausplatz 7 • Passau-Hacklberg • Telefon (0851) 58 38 2 • Tägl. ab 10 Uhr geöffnet • Montag Ruhetag


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REDAKTIONSBRÄU

Bürobierkultur Wie retten wir die Biervielfalt? VON TILL GABRIEL

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ch habe keine Ahnung, ob wir die einzige Redaktion eines Stadtmagazins sind, die eigenes Bier für ihre Leser braut – und das sogar direkt in den eigenen Verlagsräumen. Ein bisschen merkwürdig kam es uns schon vor, in unserem Büro Bier zu brauen. Heute weiß ich aber, dass es eine gute Entscheidung war, diese kleine Brauanlage anzuschaffen und mit ihr zu experimentieren. Bierbrauen ist Kreativität, Kunst, Kommunikation und Genuss; insofern passt es sehr gut zu einem Magazin für Genusskultur. Zudem nimmt der Brauer die Rolle eines Kulturschaffenden und Identitätsstiftenden ein – genauso wie der Bäcker oder der Winzer (leider besitzen wir keinen Bürogarten, sonst hätten wir vielleicht auch schon ein paar Rebstöcke gepflanzt, um den ersten Innstadt-Wein zu keltern). Bei all dem geht es uns aber nicht bloß um die Herstellung alkoholischer Getränke, sondern um den Versuch, unmittelbare Einblicke in alte Kulturtechniken zu gewinnen. Oder sollte man über etwas schreiben, von dem man nichts versteht? Der schmale Grat zwischen schnödem Konsum und bewusstseinserweiterndem Genuss in Bezug auf Lebensmittel verläuft doch genau dort, wo wir selbst nicht mehr Hand anlegen, sondern uns in die Arme industrieller Hersteller fallen lassen. Was wir selbst nicht mehr beherrschen, macht uns irgendwann zu Untertanen. Betrachtet man unsere gesellschaftliche Entwicklung, ist dieser Prozess zwar schleichend, scheint aber gleichermaßen unaufhaltsam.

Dabei ist es doch gerade die Vielfalt, die das Leben lebenswert und spannend macht. In puncto Bier hat diese Vielfalt in den letzten Jahrzehnten dramatisch abgenommen – nicht nur in Passau, sondern in ganz Deutschland. Die Gründe dafür sind vielzählig: Tragen die Brauereien Schuld? Haben sie schlechtes Bier gebraut oder falsch gewirtschaftet? Zum Teil muss man das bejahen. Trinken die Deutschen einfach weniger Bier? Auch dies stellt eine Entwicklung dar, mit der der Biermarkt zu kämpfen hat; Bier fördert zwar nachweislich die Gesundheit – aber nur, wenn man den Alkohol außer Betracht lässt. Reagiert der Konsument sensibler, was den Kastenpreis betrifft? Nun ja, dieser Entwicklung leisten manche deutsche Billig-Brauer selbst massiven Vorschub. Spielt es für den Konsumenten keine Rolle, was er trinkt? Wenn am Ende alles gleich schmeckt und es vielleicht überhaupt nur um einen kleinen Dusel zum Feierabend geht, vermutlich schon. Bleibt ja auch die Frage, ob sich der gesellschaftliche Geschmackskonsens in Sachen Bier deshalb immer mehr Richtung Oettinger, Krombacher, Warsteiner & Co. bewegt – dieses ganze weichgespülte Mittelgebirgsquellwasser mit Hopfenextrakt, das so reinheitsgebotsmäßig rein ist, dass man vor lauter Reinheit gar nichts mehr schmeckt, aber trotzdem Kopfschmerzen davon bekommen kann. Wer dagegenhalten will, sollte in den Getränkemarkt gehen und Bier kaufen, dessen Abfüllort nicht weiter als 50 km entfernt liegt. Und nebenbei vielleicht selber mal Bier brauen, um das eigene Urteilsvermögen zu schärfen – auch in Bezug auf die Wertschätzung für den immensen Aufwand, den unsere heimischen Brauereien betreiben, um das Kulturgut Bier vor dem Untergang zu retten. Ergänzend dazu möchten wir mit unserem Redaktionsbräu am Erhalt der Biervielfalt mitwirken und Ihnen als hobbymäßige BüroBierbrauer auch weiterhing ermöglichen, hinter den standardmäßigen Bierhorizont schmecken zu können – mit spannenden handgemachten Bierkreationen, die man zwar so nicht kaufen, aber bei unseren Verlosungen gewinnen kann.

Hier platzieren wir üblicherweise die Beschreibung und die Verlosung unseres selbstgebrauten Redaktionsbieres Fähigkeiten und Urteilskraft gehen verloren Was hinzukommt: Hand in Hand mit den entsprechenden handwerklichen Fähigkeiten geht uns auch die nötige Urteilskraft verloren. Was macht denn nun gutes Bier aus – und wie schmeckt es eigentlich? Worin bestehen die Unterschiede zu anderen Bieren? Bedenkt man, dass Passau einmal elf Brauereien besaß, von denen heute noch zwei übriggeblieben sind, wird es auch irgendwann schwierig, Vergleichbarkeit herzustellen.


www.KaffeeWerk.eu

CAFÉ INNSTADT Kirchenplatz 3 Mo-Sa 10-19 Uhr So und feiertags 13-18 Uhr

TH17 Showroom & Verkauf Theresienstraße 17 Sa 11-15 Uhr sowie jederzeit nach Termin: (0160) 28 20 730

Bräugasse 17 Di-So 12-18 Uhr


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Laib mit Seele? Brot ist Leben, Nächstenliebe und Kultur VON TILL GABRIEL

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or einigen Jahren kam ich auf einer Berghütte zufällig mit einem alten Mann ins Gespräch. Wir unterhielten uns über Gott und die Welt – und über Brot. Dass diese drei Begriffe eng zusammenhängen, ist kein Zufall; doch dazu später mehr. Jedenfalls erzählte mir der alte Zeitgenosse, wie im Dorf seiner Kindheit nur einmal im Monat im Gemeinschaftsbackhaus Brot gebacken wurde. Aus jeder Familie half jemand bei der Teigbereitung, dem Formen der Laibe und dem Einschießen in den Ofen, bis am Ende des Backtages jeder das Brot für seine Familie nach Hause trug. Da das Brot für vier Wochen reichen musste, die alten Häuser aber alle feucht und voller Ungeziefer waren, wurde in die Mitte der Laibe ein Loch gebohrt und ein dünner Strick hindurchgeführt, mit welchem man die Laibe dann an die Zimmerdecke hing. Doch selbst diese Maßnahme genügte nicht, um Ratten und Mäuse von dem lebenswichtigen Nahrungsmittel fernzuhalten. Jeden Morgen, wenn die Bäuerin die Stube betrat, blickte sie sorgenvoll hinauf zu den angeknabberten Broten; sie wusste, es würde auch in diesem Monat schwierig werden, die Familie durchzufüttern.

und des Teilens ist im Christentum tief verankert und hat unsere Kultur maßgeblich beeinflusst. Das ist im Islam nicht anders, und auch im Judentum sowie im Hinduismus kommt Brot eine zentrale Rolle als Symbol für Zusammenhalt, Fürsorge und Nächstenliebe zu. Vor diesem Hintergrund scheint es auf den ersten Blick vermessen, über backtechnische Spitzfindigkeiten, den Mahlgrad verwendeter Mehle oder die Herkunft von Zutaten zu diskutieren. Es mag Ausdruck einer satten, vielleicht sogar übersättigten Gesellschaft sein, sich überhaupt in der kleinlichen Sezierung alles Essbaren zu ergehen. Es gibt ja Historiker, die behaupten, nicht die Germanen hätten dem Römischen Reich den Garaus gemacht, sondern die unendliche Völlerei und das Versinken in lukullischer Glückseligkeit. Wer satt ist, ist eben auch träge. Auf der anderen Seite kann die besonders hohe Qualität eines Lebensmittels zur Stärkung des Gemeinschaftssinns und kultureller Identität beitragen – so zum Beispiel die Auszeichnung von Produkten mit geschützter Herkunftsbezeichnung durch die EU, die nur Lebensmitteln vorbehalten ist, welche in einer bestimmten Region in besonders hoher und unnachahmlicher Qualität hergestellt werden. Es stellt eine kulturelle Errungenschaft dar, dass sich bloße Nahrungsaufnahme in ein sinnliches und sinnstiftendes Erlebnis mit so vielen Feinheiten und Facetten gewandelt hat. Sonst würden wir uns ja noch immer halbnackt um ein Feuer scharen und unter Grunzlauten halbrohes Fleisch von einem Knochen nagen. Genuss ist ohne Kultur eben nicht denkbar, und Kultur entsteht nur dort, wo der Mensch genug zu essen hat. Wir sollten also stolz darauf sein, zumindest hierzulande in den letzten Jahrzehnten den Hunger überwunden zu haben und uns jetzt in einer Situation zu befinden, die die Auseinandersetzung mit unseren Lebensmitteln unter physiologischen, ästhetischen, geschmacklichen, ökologischen und ethischen Gesichtspunkten erlaubt. Und unter diesen Aspekten werde ich auch weiterhin die Produkte Passauer Bäcker unter die Lupe nehmen – wohlwissend, dass leider immer mehr Menschen wieder auf Brot als Grundnahrungsmittel und nicht als Genussmittel angewiesen sind.

Auf dieser Seite nimmt Till Gabriel normalerweise ein Brot kritisch unter die Lupe Es geht ums Überleben Und natürlich musste auch das, was die Ratten angefressen hatten, gegessen werden. Weggeschnitten wurde nichts – Ekel ist ein Luxus, den man sich nicht gönnt, wenn man richtig Hunger hat. Schließlich ging es bei jedem Bissen ums Überleben. Doch warum erzähle ich Ihnen diese Geschichte? Weil es nicht selbstverständlich und nicht unter allen Gegebenheiten sinnvoll ist, Brot zu rezensieren und über die Beschaffenheit von Krusten, Krumen und Porungen zu philosophieren – so wie ich es üblicherweise im Rahmen meiner Laibesvisite tue. Brot ist ein Grundnahrungsmittel. Ergo: Es dient in erster Linie der notwendigen Versorgung des menschlichen Körpers mit Kohlenhydraten, Eiweißen, Vitaminen und Spurenelementen. Weltweit leiden Millionen Menschen Hunger – und es kommt nicht von ungefähr, dass eine Initiative zur Linderung dieses dramatischen Hungers den Namen Brot für die Welt trägt. Auch die Bedeutung des Brotes als Idee der Gemeinschaft

BROT

LAIBESVISITE


PASSAUER COCKTAILPRALINEN DAS BESTE AUS ZWEI WELTEN: DIE ZWEI PASSAUER GENUSSBOTSCHAFTER HUBERT SCHEUNGRABER UND WALTER SIMON KREIEREN 6 EINZIGARTIGE GESCHMACKSERLEBNISSE „Batzi“ (Blutwurz - Heidelbeere - Schwarze Johannisbeere)

„Stenz“ (Apfel - Aronia - Pomeranze)

„Gankerl“ (Birne-Bergamotte)

„Gspusi“ (Espresso - Marille - Nuß)

COCKTAILS IN PRALINEN ZU ÜBERSETZEN, IST KEINE LEICHTE AUFGABE. DOCH HUBERT SCHEUNGRABER, BARCHEF DER PASSAUER COCKTAILBAR JOURNEY, UND WALTER SIMON VON DER GLEICHNAMIGEN CONFISERIE, HABEN ES GESCHAFFT. DAS ERGEBNIS KANN SICH WIRKLICH SCHMECKEN LASSEN!

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ocktails und Pralinen – das sind zwei Welten, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Bei genauerer Betrachtung sind aber durchaus Parallelen erkennbar, denn in beiden Welten spielen Früchte, edle Brände und Liköre, vor allem aber Geschmacksrichtungen wie süß, sauer, herb oder bitter eine große Rolle. Manche Cocktails enthalten gar Schokolade, Kaffee, Sahne oder Milch, die eine oder andere Praline verführt mit einer Füllung aus Früchten und erlesenen Spirituo-

„Spatzl“ (Grapefruit Pfirsich)

DAS IDEALE GESCHENK FÜR GENIESSER!

sen. Da liegt natürlich die Idee nahe, beide Welten miteinander zu verbinden. Hubert Scheungraber, Chef der Passauer Cocktailbar Journey, und Walter Simon von der gleichnamigen Passauer Confiserie und haben sich mit viel Leidenschaft dieser schwierigen, gleichzeitig aber sehr verlockenden Idee angenommen. Zunächst hat Scheungraber die Cocktails nach eigenen Rezepturen und mit teils selbst hergestelltem Sirup und Extrakten entwickelt. Durch monatelanges Tüfteln und Ausprobieren

„Spitzbua“ (Mango -Bärwurz)

sind daraus dann in einer einzigartigen Kooperation mit Konditormeister Walter Simon 6 Pralinen entstanden, die uns vollkommen neue Dimensionen des Geschmacks eröffnen und dabei mitunter auf sehr individuelle und regionale Zutatenkombinationen zurückgreifen. So kommen in einer Praline Marillenmarmelade und Espressoganache zusammen; eine andere lockt mit der Vermählung von Blutwurz mit Heidel- und Johannisbeeren. Wer diese kunstvollen Pralinenkreationen probieren oder verschenken möchte: Die Passauer Cocktailpralinen (6 x 2 Stück) sind ab 20. Oktober in der Confiserie Simon und bei Journey’s Kostbarkeiten sowie in den jeweiligen Online-Shops erhätlich. Die zugehörigen Cocktails können ab sofort im Journey bestellt und probiert werden.

www.simon-passau.de

www.journey-passau.de/kostbarkeiten


81 s wird ungemütlich: Ab 1. Januar 2024 steigt der Mehrwertsteuersatz für Speisen in Restaurants und Cafés wieder von 7 auf 19 %. Bis zuletzt hatte die Gastronomie gehofft, die Mehrwertsteuerrückführung auf das Vor-Corona-Niveau würde ein weiteres Mal ausbleiben – wie es schon vor dem Hintergrund des UkraineKriegs und der Energiekrise der Fall gewesen war. Vergeblich. Dabei vergisst (oder ignoriert) man in der Diskussion gerne, dass Kneipen, Bars und Betriebe ohne Speiseangebot zu keinem Zeitpunkt etwas von der ursprünglich im Zuge der Pandemie initiierten Senkung hatten. Schließlich galt sie nur für Speisen in Restaurants und Cafés. Genau für diese wird es dann jetzt richtig bitter, denn eines ist bereits klar: Die ohnehin schon dramatisch gestiegenen Preise werden weiter steigen (müssen).

Aufgegabelt Wann essen gehen zum Luxus wird

VON CORNELIUS MARTENS

Den Lieferdiensten, To-go-Abholbetrieben und Imbissen kann es wurscht sein; für sie gilt weiterhin der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von 7 %. Das halte ich für höchst unfair. Man kann gerne darüber streiten, warum ausgerechnet die Gastronomie dauerhaft „Steuergeschenke“ erhalten sollte und andere Branchen nicht. Der Staat braucht Geld, aber dann soll er es sich bitteschön auch von allen holen. Konsequenterweise müsste dann eben auch ein Döner 9,50 Euro kosten. Die Buhmänner sind klar ausgemacht: Nicht die Politiker, sondern die Wirte, die sich angeblich (schon wieder!) die Taschen vollmachen. Dabei können sie gar nicht anders, als die Preise zu erhöhen – um mindestens 12 %, was aber nicht reichen wird. Denn der Mindestlohn steigt mit Beginn des nächsten Jahres ebenfalls um knapp 4 % auf 12,44 Euro, ehe im Januar 2025 circa weitere 4 % hinzukommen. Die Inflation und andere begleitende Faktoren außer Acht gelassen, müssten die Preise also um rund 20 % erhöht werden; dann kostet das Stück Kuchen statt 3,90 plötzlich 4,90 Euro, der Schweinsbraten statt 13,90 eben 16,90 Euro, die Ente nicht mehr 24,90 Euro, sondern mal locker 29,90 Euro – und der Wirt hat keinen Cent mehr verdient. Wir befinden uns in einer Preisspirale, aus der wir nicht mehr herauskommen. Denn wer will denn allen Ernstes glauben, dass die Preise auf absehbare Zeit wieder sinken? Die spannende Frage lautet: Wie lange macht der Gast da(s) mit? Am Ende wird es wohl darauf hinauslaufen: Essen gehen wird (wieder!) zu etwas Besonderem werden. Zu einem Luxus, den man sich vielleicht hin und wieder leistet.

KOMMENTAR

E


82 DESSERT

DESSERT

Zum Lektorat! Eine Revue VON CHRISTIAN GÖTZ - SCHREIBEREI EDER

F

ünfundzwanzig Jahre Freundschaft mit Till und Conni, davon 13 Jahre Pasta!-Lektorat. Das sind zum einen 13 Jahre Hunger, davon sechs Jahre sehr intensiver Hunger – begleitet von der Frage: Warum hat das Schicksal ausgerechnet mich dazu auserkoren, bei Fleischsalatsemmel und lauwarmem Kaffee reich bebilderte Schlemmergeschichten lektorieren zu müssen? Und warum ging es beim bislang einzigen gemeinsamen Essenstesttermin ausgerechnet zum Veganer? Wahrscheinlich, weil es so am besten ist. Und weil jeder doch bitte dem nachgehe, wofür ihm das größte Talent beschieden ward. Hier der Kommunikationskünstler vor dem Herrn aka Cornelius Hapag Lloyd Sinclair Rollgardinus Martens, dort der stille Tüftler, Rechercheur und (n)erdverbundene Till mehr Vornamen braucht’s ned Gabriel. Pat und Patachon, Clever & Smart, Topf und Deckel. Und halt der, der die geistigen Eintöpfe Korrektur liest; der Conni seit 13 Jahren vergeblich beizubringen versucht, dass man Possessivpronomen klein schreibt und Tills teils Thomas Mann‘sche Nebensatzkonstruktionen zumindest auf 13-faches BILD-Zeitungs-Niveau herunterkürzt. Und der es – genau wie die beiden – trotzdem richtig gern macht. Auch wenn er sich nach manchem Lektorats-Parforceritt vorhalten lassen muss, dass Gergor eigentlich Gregor heißt, die Pasta! niemals Psata! genannt werden wird und die Schweinebraten-Bildunterschrift nicht so ganz mit dem abgebildeten Nudelgericht harmoniert. Er macht es übrigens auch deshalb richtig gern, weil er es zu schätzen weiß, dass für Till und Conni Qualität nicht bei Essen und Bildern endet, sondern auch in textlicher Hinsicht als wertvoll angesehen wird. Und natürlich, weil er die beiden einfach mag in ihrer jeweils unverkennbaren Art (des Hauses). Doch genug der von Conni gar nicht geschätzten Lobhudelei, davon findet sich in diesem Heft ohnehin ausreichend. Macht (auch deshalb) genau weiter so – ich bleibe gern das Salz in Eurer Buchstabensuppe. Obgleich mir meine Bürokollegen bis heute meine ZwiebelPackerlsuppe verübeln, die ich einst anlässlich des Lektorats einer Ausgabe über die Zwiebel in unseren Räumlichkeiten gezaubert (und selbigen damit die olfaktorische Unschuld genommen) habe. Ich fand sie gar nicht übel.

Neues Format zum Abschluss des Menüs

PS: Wenn Du noch einmal Euro 10,00 statt 10 Euro schreibst, Conni, werfe ich mich – frei nach Loriot – auf den Boden und beiße in die Auslegeware!


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