VORSPEISE
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Genau unser Bier P
assau und Bier – ein unzertrennliches Paar, könnte man meinen. Doch das war nicht immer so! Lange, bevor die ersten Sudkessel hinter Passauer Klostermauern dampften, trank man in der Dreiflüssestadt Wein; der Rebensaft stammte von Weinbergen, die wohl schon von den Römern entlang der Donau gepflanzt und später unter der Obhut der Kirche gepflegt und erweitert worden waren. In den Schänken der Stadt floss also hauptsächlich Baierwein – das Bier setzte sich als Volksgetränk erst durch, als der Weinbau durch die eingeschleppte Reblaus zum Erliegen kam. Doch schon gegen Ende des 19. Jahrhundert hatte unser Städtchen bereits eine höhere Brauereidichte als die meisten bayerischen Städte, ja sogar als München! Als ich 1995 nach Passau kam, gab es immerhin noch fünf aktive Brauereien; heute bleiben uns leider nur drei bzw. vier, wenn man die als Marke immer noch lebendige Innstadt Brauerei mitzählt. Eine vielfältige Bierlandschaft ist vielleicht also auch in Zukunft nicht mehr selbstverständlich; Lichtblicke in Sachen Bierkultur bilden neuerdings das Passauer Bierfest und die BierKulturRegion im Landkreis Freyung-Grafenau, die im vergangenen Jahr ins Leben gerufen wurde. Regional gebrautes Bier muss wieder stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken, wenn wir unsere Bierkultur bewahren wollen.
W
ie viele Passauer habe auch ich in den letzten Wochen Urlaub in Italien gemacht. Es gibt dort sicher einige Anzeichen einer aufstrebenden Bierkultur, aber im Großen und Ganzen wird der Markt von einigen wenigen Biermarken dominiert, die es im ganzen Land zu kaufen gibt. Trinkbare Massenware ohne Charakter. Das ist traurigerweise inzwischen auch in vielen Teilen Deutschlands so. Umso mehr dürfen wir uns glücklich schätzen, in einer Region zu leben, wo Bier eine jahrhundertelange, tief verwurzelte Tradition hat. Unsere Bierkultur fußt auf einer riesigen Basis an Wissen, Leidenschaft und Vielfalt. Wir Konsumenten erachten es als selbstverständlich, dass unsere Brauereien oft mehr als ein Dutzend verschiedener Biere im Programm haben – Dunkles, Helles, Weizen, Pils, Bock, Festbier ... Dabei ist diese Vielfalt in großen Teilen Deutschlands unbekannt, ebenso wie die Tatsache, dass alle Biere von einer Brauerei vor Ort kommen. Erhalten wir uns diese Vielfalt, indem wir konsequent regional kaufen. Lassen Sie doch beim nächsten Einkauf im Getränkemarkt den Kasten Schöfferhofer oder Beck’s einfach stehen und greifen Sie zum regionalen Produkt. Das stärkt ganz nebenbei auch noch die heimische Wirtschaft.
Till Gabriel
Cornelius Lloyd Martens
H E RAUS GE BE R
HE RAUSG E B E R
Das Pasta!-Team
Lukas Musilek
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Markus Jaursch
Christian Götz & Thomas Brandt
GESTALTUNG
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