Pasta! Passauer Stadtmagazin für Genusskultur

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PASSAUER STADTMAGAZIN FÜR GENUSSKULTUR

Passau schwärmt für Honig

Von Bienen, Blümchen und flüssigem Gold

UNBEZAHLBAR JUNI

2019


ES IST SOMMER!

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VORSPEISE

B

is vor einigen Jahren haben wir uns von der Lebensmitteindustrie Honig ums Maul schmieren lassen: Unser einziger Kontakt zu Honig war die bekannte Quetschtube aus dem Hause Langnese. Nach dem Motto Hauptsache flüssig und praktisch verwendete man Honig für Salatsoßen und im Tee, wenn man kränkelte. Macht man sich die Mühe, einmal auf das Rückenetikett zu schauen, steht da entweder Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern drauf, oder gleich Made in Uruguay. Ein Honig, der einmal um die ganze Welt fliegt? Braucht es das? Haben wir denn keinen eigenen Honig? Die spannende Suche begann und siehe da: An allen Ecken und Enden findet sich heimischer Honig, oft aus Kleinstbetrieben, die den süßen Nektar als Hobby oder im Nebenerwerb schleudern. Allein im Passauer Stadtgebiet gibt es mehrere Imker – und sogar eine Imkerin, deren Bienchen mitten in der Stadt Honig produzieren: auf einem Hochhausdach in der Neuen Mitte. Das Titelmotiv dieser Ausgabe ist also kein Fake, es stimmt wirklich: Honig ist hier, mitten unter uns! Was sich mit Honig alles anstellen lässt, wo es regionale Bezugsquellen gibt, dass man aus Honig auch Bier machen kann – all das und viel mehr lesen Sie in dieser Ausgabe. Grinsen Sie jetzt auch schon wie ein Honigkuchenpferd?

Till Gabriel

Cornelius Lloyd Martens

HERAU SGE BE R

H E RAUSG E B E R

VORSPEISE

Honig im Kopf


Pasta!-Menü

4 INHALT

Juni 2019

30 TITELTHEMA

6 8 10 16

Passau schwärmt für Honig Von Bienen, Blümchen und flüssigem Gold

AUSLESE

Leserbriefe STREITBAR

Honiglebkuchen FIDEL GASTRO

Mostschank Unterer Inn REZEPTE

Grill it, Honey!

26

KURZMELDUNGEN

Aufgegabelt

Neues in Sachen Gastro & Gusto

36

ZUSAMMENGEBRAUT

Honey Bee®

Honig-Bockbier – mit Honig von Norbert Wetzl

42 48 50

Honig-Barbecue mit Martin Fürst

GARTEN-ABC

„B“ wie Bienen GESCHMACKSFRAGEN

Kamal Saba Allil SCHWARZE WAHRHEITEN

Espressotest: Segafredo Espresso Bar

Impressum Herausgeber

Redaktion > Till Gabriel, Cornelius Martens

Gestaltung > Till Gabriel

Gabriel.Lloyd Martens.GmbH Till Gabriel & Cornelius Lloyd Martens Am Severinstor 4 94032 Passau

E-Mail redaktion@pastaonline.de

Fotos > Florian Weichselbaumer, Cornelius Martens

Anzeigen > Cornelius Martens

Illustrationen > Markus Jaursch, Till Gabriel

Tel

Lektorat > Schreiberei Eder

(0) 851/9 29 08 66

E-Mail anzeigenleitung@pastaonline.de

Druck > HS Druck, Ried, Österreich


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AUSLESE

6 AUSLESE

Leserbriefe

Reaktionen auf die Pasta!-Ausgabe Mai 2019 Zum Artikel „Espressotest – Il Nostro“

Schnellkurs Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich bisher geglaubt hatte, Ihre Rubrik „Espressotest“ sei nur etwas für „Freaks“ wie mich. Aber bei meinem Besuch im Il Nostro, das Sie in der Maiausgabe testen, bin ich eines Besseren belehrt worden. Ich habe Gäste beobachtet, die sich ihren Espresso an der Bar bestellt haben. Das löste sofort hektische Betriebsamkeit beim Servicepersonal aus, das also offensichtlich auch Ihren Artikel gelesen hat. Der junge Mann scheint einen Schnellkurs als Barista gemacht zu haben, der Espresso war nämlich gar nicht so schlecht. JOSEF KOSCHINA

Zum Artikel „Espressotest – Il Nostro“

ANDERER MEINUNG? Schreiben Sie uns – wir freuen uns über Ihr Lob und Ihre Kritik!

redaktion@pastaonline.de facebook.com/ pastamagazin 0851/9 29 08 65

Bier her!

Wir behalten uns sinnwahrende Kürzungen Ihrer Beiträge vor.

Ich dachte erst „So schlimm wird es schon nicht sein“ – und bestellte einen Espresso, obwohl die Chefin nicht da war. Schon als die Tasse kam, wusste ich, dass es ein Fehler war. Ich habe ein Bier bestellt und den Kaffee stehengelassen.

nal geschult worden, wer weiß? Wenn das das Ergebnis Ihrer Kritik ist und man am Ende im Café einen besseren Espresso hat als vorher, ist doch das eine Win-win Situation für Gast und Gastgeber.

LUKAS MAAS

JOCHEN HOFBAUER

Zum Artikel „Espressotest - Il Nostro“

Qualitätsschraube Aufgrund Ihrer doch recht harten Kritik am Espresso im Il Nostro bin ich dorthin gegangen. Und zwar, wie Sie empfohlen hatten, an die Bar. Als ich dort einen Espresso al banco bestellte, wurde ich angesprochen, ob ich von der Pasta! sei. Was ich verneinte. Dennoch wurde ich, das war zumindest mein Gefühl, von nun an kritisch beäugt. Der Espresso war übrigens in Ordnung, man scheint an der Qualitätsschraube gedreht zu haben. Vielleicht ist ja sogar das Perso-

Zum Artikel „Espressotest - Il Nostro“

Ich habe fertig! Was erlauben Sie sich eigentlich? Wer gibt Ihnen das Recht, so über den Espresso eines Cafés zu urteilen? Woher kommt diese Arroganz, dass Sie den Daumen heben oder senken? Das ist doch immer noch Geschmackssache, ob ich meinen Kaffee lang oder kurz, stark oder schwach haben will. Das, was Sie da machen mit Ihrem Blatt, ist unterste Schublade. KARIN RINGLER

Cornelius Martens antwortet: Wir sollten hier bitte klar differenzieren: Erstens habe ich nicht geschrieben, dass der Espresso schlecht, sondern die Schwankungsbreite der Kaffeequalität in der Tasse sehr groß ist. Darum trinken wir ja auch nicht nur einen, sondern gleich Dutzende Espressi. An verschiedenen Tagen. Ohne mich hinter meinem Barista-Kollegen Alex Weikelsdorfer verstecken zu wollen, der ebenfalls mehrmals zum Testen vor Ort war: Es gibt ganz klare, qualitativ messbare Kriterien, nach denen Espresso zu bewerten ist (u. a. Füllmenge, Crema, Temperatur). Diese Regeln stammen nicht etwa von mir, sondern es handelt sich um allgemeingültige Maßstäbe für die korrekte Zubereitung eines Espresso. Es geht hier also nicht nur um reine Geschmacksfragen, wie etwa, ob ich ein blutiges Steak vielleicht lieber mag als ein durchgebratenes. Nein! Ein Espresso mit einer Füllmenge von 45 ml und darüber ist einfach kein Espresso mehr – fertig, aus. Fragen Sie mal bei Anton Aschenbrenner (Schöffberger, Anton) nach, dem liege ich damit auch schon seit Langem in den Ohren mit seinen Pseudo-Lungos (er hat sich aber inzwischen daran gewöhnt). Zum Artikel „Fidel Gastro testet die Villa Breitenberg“

Brunzelalarm Vorausschicken möchte ich, dass ich Ihr Magazin sehr schätze und manche Tipps gerne ausprobiere und auch denke, dass Sie die hiesige Ess- und Trinkkultur durch Ihre Beiträge befruchten. Bei dem genannten Beitrag stellte sich mir allerdings die Frage, wie ein Herz „brunzeln“ soll. Dies ist weder mit einfachsten Anatomiekenntnissen nachvollziehbar, noch aus kulinarischer Sicht entschuldigbar. Die einzige Entschuldigung für diesen Lapsus wäre Ihr Migrationshintergrund und die bisherige Ignoranz gegenüber altbayerischen Traditionsgerichten (Lüngerl u. Ä.). Freundliche Grüße und weiterhin viel Spaß bei der Integration. GÜNTER MEIER


7 AUSLESE

Zum Artikel „Fidel Gastro testet die Villa Breitenberg“

Zum Artikel „Bestellt und abgeliefert“

So nah

Aufgewärmt

Vielen Dank für den Tipp mit der Villa Breitenberg! Da wohnt man keine 15 km Luftlinie entfernt und hat doch noch nie etwas davon gehört. Dank Ihnen hat sich das jetzt geändert, Ihr Bericht macht jedenfalls sehr große Lust, dorthin zu fahren. Das werde ich mit meinem Mann auch tun.

Auch wenn Ihr Versuch, Essen von Lieferdiensten genussvoll zu inszenieren, löblich ist und die Gerichte auch schick ausschauen: Am Ende steht dann doch meist lauwarmes Essen in Pappschachteln auf dem Tisch. Ich habe einige der Gerichte aus Interesse bestellt und bleibe bei meiner Meinung: Wer gut essen möchte, soll entweder Essen gehen oder zu Hause kochen.

ELI ANETSBERGER

KLARA HUBINGER

Zum Artikel „Fidel Gastro testet die Villa Breitenberg“

Landpartie

Zum Artikel „Bestellt und abgeliefert“

Ganz wunderbar liest sich Ihr Artikel über die beiden Herren im tiefsten Bayerischen Wald. Kann man dort auch Urlaub machen? Wir sind aus Ratingen und kommen jedes Jahr nach Niederbayern zum Urlaub – so, wie Sie die Villa in Breitenberg beschreiben, wäre das einmal eine Option. Können wir Ihr Magazin eigentlich auch abonnieren? MARTINA KASULKE

Cornelius Martens antwortet: Natürlich kann man dort Urlaub machen – ganz hervorragend sogar. Für weniger schöne Tage steht eine Sauna bereit. Insgesamt ist ein Besuch in Breitenberg unheimlich entschleunigend und wohltuend. Ich denke selbst darüber nach, dort im Sommer Urlaub zu machen anstatt mich über den Brenner zu quälen. Und gerne können Sie die Pasta! abonnieren – so wie viele, viele andere Leser in ganz Deutschland.

Zum Artikel „Bestellt und abgeliefert“

Überlastung

Mal was anderes Ich habe den Burger bestellt und am Tag darauf die Sushi, die in Ihrem Heft vorgestellt wurden. Fazit: Burger sehr gut, das Spargelragout passte überraschenderweise ganz hervorragend in den Burger. Die panierten Sushi waren mal etwas anderes, alles in allem eine schöne Aktion, die sie unbedingt wieder einmal machen sollten. Dann vielleicht mit noch mehr Lieferdiensten – denn die gäbe es ja in und um Passau wie Sand am Meer … LARA-MARIA WEIDINGER

Zur Pasta!

Gleicher Drucker? Kürzlich fielen einer Freundin und mir die beiden Zeitschriften „Bürgerblick“ und „blank“ in die Hände. Sowohl von der Aufmachung als auch vom Papier her ähneln sie der Pasta! fast 1:1. Habt Ihr zufällig den gleichen Drucker? Euer treuer Leser OLIVER WEITHMANN

Vergangenes Wochenende habe ich Burger & Pizza aus Eurer Pasta bestellt. Am Telefon hieß es: Wegen Überlastung bis zu 1 1/2 Stunden Wartezeit! Scheint zu laufen, Eure Aktion. Diese Woche teste ich die Sushi und die restlichen Gerichte. Wieder mal eine Spitzenidee von Euch! GEORG HAUSER

Cornelius Martens antwortet: Beide genannten Magazine sind gestalterisch auf einem guten Niveau und werden von ein und demselben Grafiker verantwortet. Unsere Druckerei, HS Druck in Ried, hat uns berichtet, dass ständig Agenturen und Verlage anrufen, die nachfragen, auf welchem Papier denn die Pasta! gedruckt sei. Wir freuen uns natürlich, wenn die Pasta! offenbar als Ideen- und gestalterischer Taktgeber fungiert.

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STREITBAR

8 STREITBAR

PRO

Honiglebkuchen

D

as ganze Jahr über Honiglebkuchen essen – ein Wunschtraum? Keineswegs! Was vom späten Mittelalter bis ins frühe 20. Jahrhundert gang und gäbe war, lebt in Passau jetzt wieder auf. Denn unlängst hat eine alteingesessene Passauer Confiserie ihr Angebot von Honiglebkuchen auf 365 Tage im Jahr ausgedehnt – zum Glück für alle, die so wie ich nicht die Finger von dem verführerisch duftenden Dauergebäck lassen können. Ich habe sowieso nie verstanden, warum Lebkuchen heute als reines Weihnachtsgebäck gilt; schließlich war der Beruf des Lebzelters ja auch ein Ganzjahresjob! Von mir aus könnte es Schokolade nur im Winter geben – denn die schmilzt in den warmen Sommermonaten und macht fettige Schokofinger, während der Honiglebkuchen geradezu prädestiniert ist für die heiße Jahreszeit. Er passt sogar zu einem kühlen Bier! Und wer über brettharte Lebkuchen lästert, hat eben noch nie ein wirklich gutes Exemplar erwischt … Till Gabriel

CONTRA

B Honigsüße Versuchung oder brettharte Plombenzieher? Über Honiglebkuchen streiten die Pasta!-Macher Till Gabriel und Cornelius Martens Illustration » MARKUS JAURSCH

is vor Kurzem war ich der Auffassung, Honiglebkuchen seien eine rein weihnachtliche Angelegenheit – so wie der in meinen Augen ebenfalls völlig überflüssige Glühwein. Bis ich dieser Tage Horden von Touristen beobachtete und lernte, wie dieses in meinen Augen ebenso überschätzte wie übersüßte Gebäck tonnenweise aus den hiesigen Konditoreien auf die Kreuzfahrtschiffe verbracht wird – ganzjährig! Ich mag Lebkuchen weder zu Weihnachten und schon gar nicht im Sommer: Gewürze wie Koriander oder Ingwer? Gerne! Aber doch bitte in einem schönen Curry und nicht in Lebkuchen! Der penetrant süße und gleichzeitig maßlos überwürzte Geschmack wird im Mund zu einem unangenehmen Brei – sofern man den Lebkuchen überhaupt durchgebissen bekommt; die meisten Exemplare sind nämlich dermaßen steinhart, dass man sich im wahrsten Sinne des Wortes die Zähne daran ausbeißt. Das freut den Zahnarzt, aber für meinen Teil gilt: Nicht mit mir! Cornelius Martens


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FIDEL GASTRO


11 FIDEL GASTRO

FIDEL GASTRO

Im Test:

Mostschank Unterer Inn Text & Foto » CORNELIUS MARTENS Illustrationen » MARKUS JAURSCH

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orden von Touristen brettern dieser Tage mit ihren Fahrrädern, die heute Bikes heißen und fast ausschließlich elektrisch betrieben sind, donauabwärts Richtung Wien. Die Strecke hat zweifellos ihre Reize, wir Passauer sehen den Donau-radweg aber eher als Fahrradautobahn für Touris. Der Einheimische fährt mit seinem Drahtesel lieber den Inn hinauf in Richtung Schärding. An Idylle ist dieser Radweg kaum zu toppen. Viele bleiben allerdings auf halbem Wege hängen, kurz vor Wernstein. „Schuld“ daran ist der Mostschank Unterer Inn, den jeder Passauer als Mostbauer kennt. Kaum jemand kann sich dem Charme dieses ländlichen Idylls entziehen, das, nur getrennt durch die Eisenbahngleise, in Alleinlage etwas außerhalb von Wernstein am grünen Inn liegt. Mir ist in unserer Gegend kein Ort bekannt, der von so vielen unterschiedlichen Zielgruppen geschätzt wird: Der Mostbauer ist studentisches Ausflugsziel Nummer eins, wer ihn nicht kennt, hat nicht in Passau studiert. Schärdinger, Passauer, Jung und Alt, Arm und Reich, Singles und Familien mit Kindern sitzen hier schon seit über 30 Jahren friedlich zusammen auf den rustikalen Holzbänken, genießen die Natur und lassen sich die Produkte schmecken, die der

landwirtschaftliche Betrieb der Familie Doppermann hergibt. Ich selbst war hier schon Gast, als es noch Passkontrollen am Grenzübergang Voglau und Bezahlung in Schilling gab. Damals, als BWL-Student, hatte ich weder ein Auto noch das Geld, um mir richtige Restaurantbesuche zu leisten. Und trotzdem wollte ich was erleben: Einen Most für die paar Schillinge konnte ich mir leisten, ein Schmalzbrot ging sich auch meistens noch aus. Vor allem aber war man mit dem Fahrrad in 20 Minuten in einer ganz anderen Welt. Daran hat sich bis heute nichts geändert, trotz Euro und (zumindest an dieser Stelle) Wegfall der Grenzkontrollen. Ländliche Idylle gibt es freilich auch anderswo, Biergärten, Gastgärten und Freisitze auch. Und doch ist der Mostbauer ganz anders und deshalb einzigartig. Die Struktur des bäuerlichen Betriebes, der im Nebenerwerb Ausflugsgäste mit hofeigenen Produkten verköstigt, ist in Österreich an sich nichts Besonderes: Heurige, Buschenschänken und Moststationen gehören hier, je nach Region, ganz selbstverständlich zum gastronomischen Angebot. Was den Mostbauern jedoch so unvergleichlich macht: Hier werden wenige, ganz einfache, aber eben selbstgemachte Produkte vom eigenen Hof dem Gast serviert, als sei es das Normalste

»In 20 Fahrrad-

minuten ist man in einer anderen Welt« - Fidel Gastro

von der Welt. Oft frage ich mich, ob sich die Familie Doppermann überhaupt bewusst ist, wie gut sie ihre Sache(n) macht. Was ist schon dabei an einem selbst gekelterten Most, einem Honigbrot, einem Rindfleischsalat, einem Hollersirup? Die kennen es ja auch nicht anders da draußen – es gibt eben, was der Hof, die Tiere, der Garten, die Bienen und die Bäume hergeben. Vermutlich fahren die Doppermanns hin und wieder in die Stadt, gehen einen Burger essen und finden das dann besonders, denke ich bei mir. Bei uns Städtern verhält es sich genau umgekehrt: Wir sind täglich umgeben von Burgerbuden, Coffee to go, Pizza-Lieferdiensten, High Convenience-Produkten und maximal skalierten Franchisern, haben aber längst keine Ahnung mehr, wie ein Schweinestall aussieht oder ein Leberwurstbrot schmeckt.


12 FIDEL GASTRO

»Der Mostbauer ist der Garten der Landlosen« - Fidel Gastro

Der Hof ist ein Paradies Für Städter wie mich, die letztendlich in Betonwüsten wohnen, ist schon der Anblick einer grünen Wiese ein Erlebnis. Da schwirren Bienen herum, die Apfelbäume blühen, je nach Windrichtung riecht es mal mehr, mal weniger streng von den Feldern herüber. Seit ich Kinder habe, betrachte ich den Mostbauern noch mit ganz anderen Augen: Gartenlos wie ich bin, ist der Hof nichts weniger als ein Paradies und der wohl direkteste, intensivste Kontakt, den meine Familie zur Natur hat. Zwar sind von den 60 Rindern nur noch drei übrig – und auch das Land herum ist größtenteils verpachtet, weil Bernhard Doppermanns Knie nicht mehr mitspielt (kein Wunder, wenn man seit Jahrzehnten täglich 14 Stunden am Tag draußen Schwerstarbeit leistet); dennoch ist es ein-

zig der Existenz des Mostbauern zu verdanken, dass meine Kinder wissen, wie Kühe, Schweine, Katzen und Bienen ausschauen. Die 16 Bienenvölker, denen man jederzeit live bei ihrer fleißigen Arbeit zusehen kann, liefern einen rustikalen Honig, den man entweder als Honigbrot für 2,30 Euro (wann haben Sie zuletzt ein Honigbrot auf einer Speisekarte gesehen?) oder im Glas auch für zu Hause mitnehmen kann. Mit etwas Glück hat Seniorchefin Fanni morgens frisches Brot gebacken; das Butterbrot mit frischem Schnittlauch aus dem Kräutergarten (1,90 Euro) ist in meinen Augen – so banal dieses Gericht auf den ersten Blick auch erscheinen mag – allein schon eine Delikatesse. Es gibt allerlei weitere belegte Brote mit Produkten vom Hof: Speck, Leberwurst, Schmalz; einzig der Käse (und die Butter) stammen nicht aus eigener Produktion, sondern werden zugekauft. Der Jausenteller (5,90 Euro) vereint dann das Beste von allem: Speck,

eine kleine Stelzn (bei uns sagen wir Haxe dazu), kalter Braten, Topfen- und Erdäpfelkäs, reichlich milde Zwiebel – das reicht locker auch für zwei. Brot bestellt man, wie in Österreich üblich, scheibenweise (0,60 Euro) extra dazu.

Nichts schmeckt immer gleich Der Most besteht aus eigenen Birnen und Äpfeln und wird jede Saison in einem anderen Mischungsverhältnis gekeltert, je nach Ernte sind es mal mehr Äpfel, mal mehr Birnen. Dadurch schmeckt der Most von Jahr zu Jahr anders, was uns demütig erkennen lässt, dass es sich um ein Naturprodukt handelt und nicht um ein beliebig reproduzierbares Getränk, welches bitteschön immer gleich zu schmecken hat – wie es bei den meisten Bieren der Fall ist. Apropos Bier: Das gibt es hier genauso wenig wie Kaffee oder Cola. Wer keinen Most


13 FIDEL GASTRO

mag, bestellt sich einen Apfelsaft; die Äpfel fahren die Doppermanns jedes Jahr zur Erntezeit zum Pressen rauf nach Esternberg. Selbstredend stammt auch das Wasser aus der eigenen Quelle und wird vor Ort karbonisiert. Oder man ordert ein Glas Milch, die ist vom Nachbarn. Hochprozentiges gibt es auch, denn in Österreich haben bäuerliche Betriebe ein Brennrecht. Das sind natürlich keine filigranen Destillate wie die der österreichischen Edelbrandstars Gölles oder Reisetbauer, sondern ganz einfache, rustikale Obstbrände und Liköre. Dafür kostet der Bauernobstler beim Mostbauern auch nur 1,70 Euro und keine 6 Euro oder mehr. Überhaupt, das Preisgefüge: Bei einem Halbliterpreis von 2,70 Euro kann man sich auch noch einen zweiten und dritten Most leisten, zumal die Preise der Speisen auch nicht wirklich dramatisch ins Gewicht fallen. Oft stellt sich nach ein paar Most trotz des anfangs genossenen Jausentellers noch ein zweiter Hunger ein:

Wer es süß mag, bekommt einen fantastischen Blechkuchen (Rhabarber, Marille oder Ribisel) zum Witzpreis.

Sogar der Blechkuchen ist fantastisch Die fluffige Konsistenz sowie die Farbe des Teiges (weil die verwendeten Eier ein viel dunkleres Eigelb haben als die Exemplare aus dem Supermarkt) sind völlig anders, als man es von handelsüblichen Blechkuchen kennt. Manchmal ist oben drauf noch eine Baiserschicht eingearbeitet; normalerweise hasse ich Baiser, hier schmeckt's mir. Wer herzhaft bleiben möchte, dem lege ich meine zwei absoluten Lieblingsgerichte ans Herz: Rindfleischsalat (5,30 Euro) oder die Haussulz (4,30 Euro), jeweils säuerlich mariniert und mit reichlich Kürbiskernöl und frischen Zwiebeln serviert. Ich habe in mei-

nem Leben schon viele Rindfleischsalate gegessen: Keiner war je so gut wie der vom Mostbauern. Und keiner so günstig. Während die Gastronomie die inzwischen völlig inflationär verwendeten Begriffe Regionalität und Saisonalität wie ein Mantra vor sich herträgt und bei jeder verdammten Spargelstange so tut, als sei sie aus dem eigenen Garten, ist sie beim Mostbauern einfach da, ohne dass jemand darum irgendein Aufhebens machen würde. In Passau ist so etwas dann gleich ein Farm-to-table-Konzept (siehe das neu eröffnete Kranabith in Passau, Seite 26). In Großstädten fallen dann sofort Begriffe wie Urban Gardening – und Wirtshäuser, die ihren Bärlauch aus dem Garten holen, werden zu zeitgeistigen km 0-Restaurants hochgejazzt. Fakt ist, dass sich auf bayerischer Seite die wunderbare Tradition, von landwirtschaftlichen Betrieben hergestellte Produkte nicht nur zu verkaufen, sondern in Form einer Schänke bzw. einer bäu-


14 FIDEL GASTRO

»Farm to table? Das gab es hier schon immer!« - Fidel Gastro

Einzigartig in unserer Gegend erlichen Wirtschaft auch erlebbar zu machen, schon lange nicht mehr existent ist. Es gibt in unserer Gegend nach meiner Kenntnis kein vergleichbares Objekt. Während die Kinder auf dem Trampolin herumspringen und durch die Wiese kullern, werde ich sentimental: Sollte ich doch in ein Haus mit Garten ziehen? Je-

den zweiten Samstag mähen? Tomaten anbauen? Unkraut jäten? Schnell bestelle ich noch einen Most und bitte meine Frau, das Auto nach Hause zu steuern. Ich gebe nämlich zu, dass ich alters- und kinderbedingt mit dem Auto anreise und nicht mit dem Radl. Ich schäme mich dafür und gelobe Besserung.

Mostschank Unterer Inn

Hofötz 7 Wernstein am Inn/O.Ö. Telefon: (0043) 676/ 821 25 41 47

Öffnungszeiten Dienstag bis Samstag 13-22 Uhr Sonntag & Feiertag 12-22 Uhr Ruhetag: Montag Geöffnet von etwa Ostern bis etwa Anfang Oktober – je nach Wetterlage. In den Wintermonaten geschlossen.



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17 REZEPTE

REZEPTE

Grill it,

Honey!

Honig-Barbecue mit Grillcoach Martin Fürst

Rezepte » MARTIN FÜRST Fotos » FLORIAN WEICHSELBAUMER Text » CORNELIUS MARTENS

K

ochen mit Honig? Aber sicher! Honig spielt seine Stärken bei Weitem nicht nur in Sachen Desserts aus. Ob in Salatsoßen, Marinaden oder zu würzigem Käse – Honig ist ein echter Allrounder. Wir haben den Grillexperten Martin Fürst gebeten, ein Menü zu entwickeln, bei dem für jeden Gang Honig verwendet wird. Fürst ist gelernter Brauer und Mälzer (unter anderem fast 15 Jahre bei der Innstadt Brauerei) und arbeitet heute im Qualitätsmanagement bei mymuesli. Der Umgang mit hochwertigen Lebensmitteln ist die große Leidenschaft des Haselbachers, der diese Passion auch in seiner Freizeit auslebt. Mit seinem Big Green Egg grillt, smokt, dünstet, kocht oder backt er – und zwar ganzjährig, Sommer wie Winter. Ständig entwickelt Fürst neue Rezepte, testet ungewöhnliche Kombinationen, hält Seminare und gibt GrillCoachings – deutschlandweit.


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TITELTHEMA


19 REZEPTE

Grill it,

Honey!



21 REZEPTE

Gegrillte Salatherzen mit in Honig sautierter Chorizo Zutaten 2 Salatherzen 100 g Chorizo 2 EL Honig 50 ml Weißwein 2 Bund Schnittlauch 200 ml Sonnenblumenöl 100 g Joghurt

1

Zubereitung

1 Bund Gartenkräuter nach Wahl

Für das Schnittlauchöl den Schnittlauch schneiden und bereit-

Limettensaft

stellen. Das Sonnenblumenöl auf 70 Grad erhitzen. Schnittlauch mit Öl in einen Blender geben und zu einer homogenen Masse mixen. Das fertige Schnittlauchöl durch ein Mikrosieb

2 3 4 5

passieren und auf Eis ablaufen lassen. Joghurt mit Ölivenöl, Essig und Gartenkräutern vermengen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und kaltstellen. Chorizo würfeln und in einer beschichteten Pfanne mit etwas Olivenöl kross auslassen, Honig hinzufügen, mit Weißwein ablöschen und kurz durchschwenken. Die Salatherzen längs halbieren, waschen und abtrocknen. Salatherzen mit etwas Olivenöl beträufeln und sie auf der Schnittkante anbraten. Den lauwarmen Salat auf einem Teller anrichten, mit Dressing garnieren und krosse Honig-Chorizowürfel anlegen.

Olivenöl Salz/Pfeffer Weißer Balsamessig



23

Zutaten

1

Für den Schweinebauch:

Zubereitung

1 kg Schweinebauch

Die Gurken gründlich waschen und mit Hilfe eines Spi-

100 ml Teriyaki-Sauce

ralschneiders zu Spaghetti schneiden. Das Tonic Water mit weißem Balsamessig, Zucker und Salz kurz aufkochen, dann abkühlen lassen und die Gurken-Spaghetti marinieren und im Kühlschrank für einige Stunden, besser noch über Nacht, luft-

2

5 EL Honig Für den Tonic-Gurkensalat:

dicht im Kühlschrank ziehen lassen.

1 Bio Salatgurke

Die Cashewkerne etwas anrösten, dann Butter in die Pfanne

100 ml Tonic Water

geben, Nüsse darin schwenken und das Piment d‘Esplette hinzugeben, vermengen und beiseitestellen. Schmand mit Essig, Salz, Pfeffer, Olivenöl und braunem Zucker verrühren und

3

beiseitestellen. Schweinebauch auf das auf 120 Grad indirekt eingeregelte Big Green Egg legen und für drei Stunden indirekt grillen. In der Zwischenzeit die Teriyaki-Sauce mit dem Honig langsam reduzieren. Die Süßkartoffeln gut waschen und mit einer Bürste säubern. Die Süßkartoffeln außen mit etwas Olivenöl

4

30 ml weißer Balsamessig 30 g Zucker 1 Prise Salz Für die Süßkartoffeln: 2 Süßkartoffeln 1 TL Piment d‘Esplette

einreiben. Im letzten Drittel der Garzeit die Süßkartoffeln mit auf das Big Green Egg legen und garen, bis sie weich sind. Nach drei Stunden den Schweinbauch vom Grill nehmen und für 15 Minuten ruhen lassen. Den etwas abgekühlten Schweinebauch in zwei Finger breite Scheiben schneiden und mit der Teriyaki-Honig-Glasur bestreichen; nochmals für etwa 15 Minuten auf den Grill legen. In der Zwischenzeit die fertig gegarten Süßkartoffeln halbieren. Dann mit Cashewkernen, Rucola-Keimlingen und Schmand garnieren. Die Schweinbauchscheiben vom Grill nehmen und alles zusammen servieren.

2 EL Cashewkerne 1 EL Butter 100 g Schmand Rucola-Keimlinge oder Brunnenkresse Olivenöl Salz/Pfeffer Balsamessig Brauner Zucker

REZEPTE

Glasierter Schweinebauch mit Honig-Teriyaki, Süßkartoffel & Tonic-Gurke



25

Zutaten 4 Mini-Bananen 3 EL geröstete Haselnüsse 2 EL Honig 8 weiche Karamellbonbons 150 ml Schlagsahne

1

Zubereitung

2 EL Milch

Für die Karamellsoße die Bonbons kleinhacken und in einem

1 Prise Meersalz

Topf mit der zuvor erhitzten Sahne und Milch unterrühren; einige Minuten leise köcheln lassen. Dabei lösen sich die Bonbons auf und die Soße dickt cremig ein. Abschließend mit ei-

2

ner Prise Meersalz würzen. Maracujas längs halbieren und ausschaben. Das Fruchtmark mit den Kernen in einer Schale auffangen und beiseitestellen. Grill auf 180 Grad aufheizen und die Bananen indirekt grillen, bis die Schale schwarz wird. Heiße Bananen vom Grill neh-

3 4

men, etwas abkühlen lassen und aus der Schale pellen. Die Bananen längs halbieren und auf einem Teller anrichten. Dann mit der lauwarmen Salzkaramellsoße und dem Fruchtmark der Maracuja beträufeln. Abschließend Haselnüsse in Honig anrösten, mit Schokoladenplättchen und Limettenabrieb garnieren.

2 Maracujas 2 EL Schokoladenplättchen Zartbitter 1 EL Schokoladenplättchen Weiß 1 TL Abrieb von einer Bio-Limette

REZEPTE

In der Haut geschmorte Babybananen, Salzkaramell, Maracuja und in Honig geröstete Nüsse


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KURZMELDUNGEN

KURZMELDUNGEN

Aufgegabelt Neues in Sachen Gastro & Gusto An der Gabel » CORNELIUS MARTENS

essStudio

THEKE, LABOR & FAIRANSTALTUNGEN Es rührt sich was am Residenzplatz! Kein Andenkenladen. Kein Dackelmuseum. Kein Dönermann. Sondern ein echt gutes, neues Konzept, das seit Ende Mai in den Räumlichkeiten der ehemaligen Metzgerei am Residenzplatz 10 zu finden ist: Das essStudio ist gleichzeitig Verkaufsraum, Labor und Veranstaltungsraum. Die Macher, Josef Piwowarsky (Goldenes Schiff) und Simon Nestmeier (Regiothek) verfolge ich schon lange: Zusammen mit Simon Hannig (Esskultur Umami) darf man die Jungs wohl als Passaus junge Wilde bezeichnen. Die meckern nicht, die machen's einfach. Weil sie wollen, dass was weitergeht: Der Josef fermentiert Lebensmittel, der eine Simon gibt Kochkurse, der andere Simon steht an der Theke und verkauft ausgewählte, nachhaltige, handwerklich erzeugte Produkte aus Regiothek-Betrieben (www.regiothek. de). Wer hier einkauft, kauft gut ein. essStudio, Residenzplatz 10, Passau-Altstadt

Kranabith BAYERISCH-ARABISCHES SOULFOOD Kaum sechs Wochen nach dem Ende des Scirocco eröffnete jüngst das Kranabith als Farm-to table-Konzept in der Schrottgasse 10. Die beiden Inhaber betreiben einen Biohof am Dreisessel und verkaufen diese Produkte nun auch in der Passauer Altstadt – quasi aus dem Garten auf den Tisch. Frische Eier, Honig, Gemüse, Fleisch – alles, was der Hof eben je nach Saison hergibt. Das Kranabith (das historische Wort für Wacholder) ist aber nicht nur Ladengeschäft, sondern auch Restaurant mit einer spannenden, nach meiner Kenntnis bislang einzigartigen Kombination aus bayerischer und arabischer Küche. Klassische Pfannkuchensuppe trifft auf arabische Linsensuppe, Schnitzel auf Lamm-Kebap, BioRinderbraten auf Hühnchenbowl, Käsespätzle auf Falafel. Das Ganze gibt’s zu zivilen Preisen in (noch) recht kargem Ambiente, das man vom Vorgänger übernommen hat. Etwas mehr bayerische Gemütlichkeit, gepaart mit etwas mehr arabischer Farbpracht, würde dem Objekt sicher gut tun – aber das kann ja noch werden. Ausprobieren! Kranabith Farm to table, Schrottgasse 10, Passau-Altstadt www.kranabith-farmtotable.de


KURZMELDUNGEN

27 KURZMELDUNGEN

Vito’s Gustoria

Kostbar

CIAO, VITO!

AUS UND VORBEI!

Die Spatzen haben es schon länger von den Dächern gepfiffen, jetzt ist es amtlich: Spätestens Ende Juli ist Vito’s Gustoria Geschichte. Ich bedaure das sehr, denn Vito hat sich während der letzten knapp zehn Jahre in der Grabengasse einen sehr guten Namen gemacht. Sein italienisches Streetfood war und ist in Sachen Geschmack und konstanter Top-Qualität eine Referenz. Kaum jemand kann Vito da das Wasser reichen. Und doch verstehe ich seinen Schritt, zurück nach Vilshofen zu gehen, wo er mit seiner Familie lebt. Vito wird dort die Weinstube übernehmen, die in letzter Zeit leer stand und wo er dereinst schon als Koch gearbeitet hat. All jenen, die, wie ich, jetzt schon wehmütig werden, sei empfohlen, die nächsten Wochen noch eifrig Vitos geniale Panini, Salate und Focaccias zu bestellen – und ihn dann ab Herbst in Vilshofen zu besuchen. Ich werde das tun. Ciao Vito. Ci vediamo.

Irgendwie hat das Karma von Anfang an nicht gestimmt – wenn ich auch nicht so recht weiß, warum: Denn an sich ist die Kostbar ein schöner Laden gewesen, zentral gelegen war er auch, direkt neben dem Hauptbahnhof. Vielleicht zu zentral? Auch das Angebot war in Ordnung: Mittagsrenner, guter Kaffee aus einer Murnauer Rösterei, Sandwiches – also eigentlich alles, was man braucht, um in dieser Lage erfolgreich zu sein. Sogar der Raum im ersten Stock war eigentlich ganz cool – eine Oase der Ruhe mitten im quirligen Zentrum der Stadt. Und doch: Es saß selten jemand dort, mich eingeschlossen. Nicht mal ein Jahr hat die Kostbar durchgehalten; es wäre dem schönen Objekt zu wünschen, dass sich schnell jemand findet, der an dieser Stelle Erfolg hat – und gutes Karma mitbringt. Vertragen würde es die Gegend angesichts des doch recht überschaubaren kulinarischen Angebots in und um den Bahnhof allemal!

Vito’s Gustoria, Grabengasse 21, Passau-Fuzo

Kostbar, Bahnhofstraße 27, Passau-Zentrum

LET LIFE TASTE GOOD.

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28

KURZMELDUNGEN

KURZMELDUNGEN

Pylones FARBENFROHES CAFÉ Ein klein bisschen verrückt war sie ja immer schon, die Inhaberin des Livingart, Katrin Pernpointner, die am Rindermarkt Kunst, Accessoires und Schmuck verkauft. Ihr Markenzeichen: auffallend farbenfroh. Konsequenterweise eröffnete sie dieser Tage, integriert in ihr Ladengeschäft, das Kunstcafé Pylones. Der Name steht für die französische Designmarke Pylones, die weltweit für ihre ultra-farbenfrohen Objekte und Accessoires bekannt ist. Hier in Passau eröffnete die umtriebige

Geschäftsfrau nun das weltweit erste Café, welches nahezu komplett mit Einrichtungsgegenständen von Pylones ausgestattet wurde. Auf der Karte stehen – neben handgemahlenem Kaffee – Macarons in allen Farben, Tartelettes, Croissants und weitere größtenteils frankophile Schweinereien. Nicht zu vergessen: Die komplette Einrichtung – vom Tisch bis zum Stuhl – ist natürlich auch verkäuflich! Kurzum: ein neues Kunstcafé, das auf- und aus dem Rahmen fällt.

Pylones Kunstcafé, Rindermarkt 9, Passau-Neumarkt


Zu Tisch!

Die Hausherren der Villa Breitenberg Guido Hettler & Alexander Popitz heißen Sie herzlich willkommen

„DIE FANTASIEVOLLEN DREI-GÄNGE-MENÜS* SCHMECKEN NACH LÄSSIGER

E

s gibt sie noch: Orte zum Genießen, an denen man sich willkommen fühlt. Solch ein Ort ist die Villa Breitenberg: Unmittelbar im Dreiländereck des Südlichen Bayerischen Waldes gelegen, erwartet den Besucher ein imposanter historischer Landsitz mit opulenter Bescheidenheit. Unter einem schier endlosen Sternenzelt trifft dort regionale Bodenständigkeit auf französische Lebensart.

BODENSTÄNDIGKEIT, VERFEINERT MIT DER RAFFINESSE MEDITERRANER LANDKÜCHE.“ *WAHLWEISE AUCH VEGETARISCH

B

egriffe wie regional, saisonal und nachhaltig sind hier keine bloßen Worthülsen, sondern fest im Selbstverständnis des Hausherrn und Küchenchefs Guido Hettler verankert. Bei aller Raffinesse bewahrt er stets die Natürlichkeit seiner Gerichte, während er kreativ Neues erschafft. Die Einzigartigkeit dieses Ortes mit seiner herzlichen, liebevollen Atmosphäre entfaltet sich erst im Zusammenspiel von Gebäude, Natur und der gelebten Gastfreundschaft der Hausherren. Nur zu gern lassen sich Besucher des Hauses vom kontrastreichen Flair der Villa anstecken. Der perfekte Ort, um gemeinsam wunderbare Köstlichkeiten zu genießen – wahlweise an einem Einzeltisch oder an der großen Gästetafel, an der man stets neuen Menschen begegnen und spannende Gespräche führen kann.

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30 HONIG

Hier entsteht Passaus

Honig vom Dach


31 HONIG

TITELTHEMA

Passau schwärmt für Honig Von Bienen, Blümchen und flüssigem Gold Text » TILL GABRIEL

S

Fotos » FLORIAN WEICHSELBAUMER

eit mindestens 50 Millionen Jahren gibt es Bienen auf unserem Planeten. Das fleißige Insekt begleitet damit auch den Menschen von Anbeginn seiner Evolution. Solange die Geschichtsschreibung zurückreicht, finden Bienen und Honig Erwähnung in verschiedenster Form: Uralte Felszeichnungen aus Spanien zeigen etwa sogenannte Zeidler – also Imker, die Wildbienenstöcke ausräubern – bei der Arbeit, von den Ägyptern und Babyloniern über die antiken Griechen bis in die frühe Neuzeit war die Biene nicht nur Lieferant des damals wichtigsten Süßungsmittels, sondern auch Vorbild für Organisation, Baukunst und Staatswesen. Vielen Kulturen galt die Biene als heilig; sie wurde verehrt und ihr Honig in der Medizin verwendet. Napoleon Bonaparte schätze die kleinen Insekten so sehr, dass er sie gar zu seinem Wappentier machte. Bei den Juden sind Milch und Honig Symbole für das Land der Verheißung; die Kosmetikindustrie nutzt diese mythologische Kombination heute besonders gerne für Badezusätze. Doch auch in Indien besitzt Honig rituelle Bedeutung: Bei jeder Hochzeit wird dem Brautpaar Honig dargeboten; die Zunge eines Neugeborenen streichen Inder gerne mit dem göttlichen Nektar ein. In den USA nennt man die Flitterwochen Honeymoon – eine Bezeichnung, die von dem ehemals zwischen Skandinavien und dem Orient verbreiteten Brauch herrührt, dem Hochzeitspaar einen Monat (also eine Mondphase) lang Honigwein zu trinken zu geben. Wie bedeutsam Bienen und ihr Honig für die Menschen sind, wird uns jetzt erst wieder richtig bewusst: Seit in China Tagelöhner auf Bäume klettern müssen, um Blüten per Hand zu bestäuben, hat auch in Europa ein Umdenken eingesetzt. Zuletzt rief das bayerische Volksbegehren Artenvielfalt ein großes mediales Echo hervor und sorgte auch für hitzige Debatten zwischen Naturschützern, Landwirten und Politikern. Bedenkt man, dass Bienen für rund 70 Prozent der Bestäubung der wichtigsten Nutzpflanzen verantwortlich

Die Bienenstöcke der Passauer Hobbyimkerin Elke Lang stehen mitten in der Stadt, auf einem Hausdach mit Blick über den Klostergarten. Vor allem die blühenden Linden auf dem Gelände der nahegelegenen Löwenbrauerei sind ideale Trachtpflanzen für ihre Schützlinge.


32 HONIG

zeichnen, ist die Diskussion um den Erhalt der Bienen und überhaupt aller Insekten offenkundig unvermeidbar. Allerdings wäre eine differenziertere Betrachtung der Problematik – abseits politischer Schlagworte und der Hysterie von Naturschützern – wünschenswert. Ohne an dieser Stelle zu weit ausholen zu wollen und dennoch Missverständnissen vorzubeugen: Beim Schutz von Bienen geht es vor allem um Wildbienen, darunter Hummeln, die vom Aussterben bedroht sind. Die Honigbiene stellt eine domestizierte Nutztierart dar, die nicht gefährdet ist – aber ohne menschliche Hilfe auch nicht überleben könnte.

Bienen sind nicht die einzigen Bestäuber

Was viele Menschen – und offenbar auch einige Naturschützer – nicht zu wissen scheinen: Bienen sind längst nicht die einzigen Bestäuber. Auch Fliegen, Wespen, Käfer, Schmetterlinge, Falter, Motten und sogar Ameisen tragen Pollen von Blüte zu Blüte. Im Gegensatz zu den possierlichen Honigbienen lassen sich diese teils auch nur nachtaktiven Insekten aber wesentlich schlechter vermarkten – auch wenn es genau sie sind, denen es an den Kragen geht. Der massive Schwund von Futterpflanzen, Nistgelegenheiten und landwirtschaftlich ungenutzten Flächen macht Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlingen das Leben schwer. Hinzu kommt der teils unkontrollierte Einsatz von Pestiziden und die exponentiell zunehmende Masse von Nanomaterialien in der Luft (z. B. durch Industrieabgase). Die Honigbiene ist zwar von einigen dieser Entwicklungen ebenfalls betroffen – da sie aber von Menschen wie ein Nutztier gehalten und auch vermehrt wird, ist ihr Bestand nicht bedroht. Dennoch wird immer wieder suggeriert, in ein paar Jahren gäbe es wegen des Bienensterbens keine Lebensmittel mehr. Der WWF hat unlängst eine Pressemitteilung mit der Überschrift Rettung für Biene Maja veröffentlicht. Das ist

Tag der Biene

Ein Blick in den Bienenstock: die Rähmchen in den Zargen werden von den Bienen mit Honig gefüllt.

zwar eine gutgemeinte, aber dennoch bewusste Täuschung der Öffentlichkeit. Und dass bei einer PR-Aktion in einem Hamburger Supermarkt sogar der Honig aus dem Regal geräumt wurde, um den Kunden zu verdeutlichen, wie stark unsere Nahrungsmittelproduktion durch den Rückgang der Artenvielfalt gefährdet ist, belegt mehr als deutlich die aktuelle Verwirrung. Die Honigproduktion ist keineswegs vom Artensterben um uns herum betroffen – und doch darf die Honigbiene als Symbol für den gigantischen Kosmos der Insekten dienen, der, obgleich die meisten Arten viel älter sind als der Mensch, nun die Hilfe des Menschen braucht, um überleben zu können. Der Honig aber wird aus den Regalen unserer Supermärkte nicht verschwinden; was man allerdings in vielen Geschäften vergeblich sucht, ist regionaler Honig. Dabei gibt es in und um Passau zahlreiche Imker, die nicht nur mit Leidenschaft qualitativ hochwertige Honige herstellen, sondern sich im Rahmen ihrer Tätigkeit auch für den Artenschutz einsetzen. Statt also Honig aus Argentinien, Chile oder China zu kaufen (die Importhonige sind leicht anhand der Aufschrift Aus EU-/ Nicht-EU-Ländern zu identifizieren), sollten Sie lieber heimischen Honig genießen. Damit leisten Sie einen Beitrag für die regionale Artenvielfalt, sichern den Hobbyund Berufsimkern ein Auskommen und reduzieren unnötige Emissionen. Wir haben für Sie einige Honige von Imkereien rund um Passau verkostet – schlecken Sie sich durch!

Am 20. Mai 2019 begingen die Länder der Europäischen Union den Weltbienentag – wohlgemerkt zum zweiten Mal, denn erst Ende 2017 führte ihn die EU-Kommission offiziell ein. Dass der Antrag hierzu, ursprünglich eingebracht von der Regierung Sloweniens, auf derart große Zustimmung stieß, hängt wohl vor allem mit der starken Sensibilisierung zusammen, die die Themen Bienen und Artenvielfalt in den vergangenen Jahren erfahren haben.

Slowenien hat Vorreiterrolle Warum aber übernahm ausgerechnet Slowenien die Rolle des Initiators? Fakt ist: Die slowenische Imkerei besitzt seit Jahrhunderten große Bedeutung für die Bienenzucht und die Honigproduktion. Eine besonders emsige und robuste Bienenart, die Krainer Biene (Mellifera carnica), in Slowenien liebevoll der kleine graue Karawankenbär genannt, ist heute die am zweithäufigsten verbreitete Honigbiene der Welt, nur übertroffen von der italienischen Biene (Mellifera ligustica). Doch nicht nur die großen Züchtungserfolge mit der Krainer Biene, sondern auch technische Neuerungen rund um die Imkerei haben Slowenien bei Imkern in aller Welt berühmt gemacht. So war es der Bauernsohn Anton Janša, der von Kaiserin Maria Theresia 1771 zum österreichischen Hof-Imker berufen wurde; er gilt als Erfinder der Zargenbetriebsweise und war Rektor der weltweit ersten modernen Imkerei-Schule. Janša verfasste zahlreicher Bücher über Bienenzucht und Imkerei, darunter das 1775 erschienene Standardwerk Vollständige Lehre der Bienenzucht. Und weil seine Erkenntnisse und sein Wissen um die Bienenhaltung die Imkerei bis heute nachhaltig beeinflussen, schlug der slowenische Imkereiverband just sein Geburtsdatum, den 20. Mai, als Weltbienentag vor.


33 HONIG

Regionaler Honig von Imkern in und um Passau


34 HONIG

Honigverkostung

So schmeckt Honig aus der Region Welcher Honig-Typ sind Sie? Der süße, blumige, fruchtige, feine Typ – oder eher der leicht bittere, holzige, harzige, warme? Honig ist nicht einfach nur süß: Jeder Honig besitzt eine spezielle Zusammensetzung an Zuckern, Pflanzenstoffen und Mineralien, die für einen individuellen Geschmack sorgen. Wer Honig verkostet, lernt schnell, dass dieses Naturprodukt über ebenso viele Aromen verfügen kann wie Wein oder Schokolade. Außerdem besitzt jeder Jahrgang seinen eigenen Charakter mit Blick auf Farbton und Aroma, wird von der Natur also immer wieder aufs Neue komponiert. Um Honig zu verkosten, braucht es nicht viel: ein paar Honiggläser unterschiedlicher Imker, Teelöffel, ein bisschen Wasser und Brot zum Neutralisieren – und die Zeit, sich sensorisch auf das Produkt einzulassen. Für unsere Verkostung haben wir Josef Piwowarsky (Wirtshaus Goldenes Schiff, Passau) eingeladen; als leidenschaftlicher und experimentierfreudiger Koch konnte er im Rahmen der Slow Food Youth Academy bereits intensive Erfahrungen zum Thema Honig sammeln und uns so bei der Beurteilung der regionalen Honige optimal unterstützen.

Waldhonig von Emma Hoisl Hersteller: Imkerei Hoisl, Tiefenbach Schon in der vierten Generation wird von der Fam. Hoisl Imkerei betrieben. Der Bayerische Waldhonig ist typisch kupferfarben, zähflüssig und geschmacklich sehr ausgewogen. Am Gaumen Malz und Karamell, eine angenehme Süße und wunderbare, leicht holzige Aromen. Ein hervorragender Vertreter seiner Klasse!

Bezugsquelle: z.B.essStudio, Passau Kontakt: Imkerei Hoisl, Ranzing 19, 94113 Tiefenbach

Waldhonig, Fritz Schürzinger

Honig vom Dach, Elke Lang

Hersteller: Fritz Schürzinger, Tiefenbach

Herstellerin: Elke Lang, Passau

Dieser zartschmelzende, schwer fließende, rotgoldene Waldhonig ist scharf-würzig, mit pfeffrigen Aromen und intensiven Anklägen an Datteln und frischem Holz. Der Abschluss am Gaumen ist langanhaltend, herb und scharf. Die milde Säure wird durch die starken Aromen in den Hintergrund gedrängt.

Ein sehr reifer, leicht kristalliner Honig mit geringer Säure und fein-steifer Konsistenz. Seine Würzigkeit wird untermalt von grasig-zitronigen Noten. Ein sehr aromatischer Honig mit einem intensiven Abgang und langem Nachklang am Gaumen. Dieser besondere Honig wird von Bienen mitten in der Stadt produziert.

Bezugsquelle: z.B. EDEKA Schwaiberger Kontakt: Bio-Imkerei Schürzinger Wilmerting 1, 94113 Tiefenbach

Bezugsquelle: Elke Lang Kontakt: elke.lang@egoversum.de

Waldhonig, Norbert Wetzl

Waldhonig, Fam. Doppermann

Hersteller: Norbert Wetzl, Passau-Innstadt

Hersteller: Fa. Doppermann, Wernstein/OÖ

Der Bienenstock, aus dem dieser Honig stammt, steht am Rande des Neuburger Waldes. Ein braunroter Honig mit butterzartem Schmelz, recht flüssig, mit fruchtig-holzigen Anklängen und einer feinen Süße. Am Gaumen eine wahre Aromenexplosion mit langem Abgang. Unser Favorit bei dieser Verkostung!

Der vielen Passauern als Mostbauer bekannte Betrieb ist eine gute Anlaufstelle, wenn man Bienen bei der Arbeit zusehen will. Aus dem am Eingang zum Betrieb stehenden Bienenstock gewinnt Imker Bernhard einen schwer fließenden, mahagonifarbenen, samtig-weichen Walhonig mit intensiven, holzig-balsamischen Noten.

Bezugsquelle: z.B. Bäckerei Ratzinger, Innstadt Kontakt: Norbert Wetzl, Kapuzinerstraße 38, 94032 Passau-Innstadt

Bezugsquelle: Mostschank Unterer Inn Kontakt: Hofötz 7, A-4783 Wernstein

Honig hat so viele Aromen wie Wein oder Schokolade


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36 ZUSAMMENGEBRAUT

Pasta! Gemeinschaftssud #5

HONEY BEE®

Zusammengebraut mit Norbert Wetzl Text » TILL GABRIEL Fotos » FLORIAN WEICHSELBAUMER

D

as richtige Glas für jeden Bierstil – besonders unter Bierkennern und -sommeliers ist das ein wichtiges Thema. In diesem Fall wäre ein bauchiges Glas die richtige Wahl. Doch wir haben Norbert Wetzl aus der Passauer Innstadt nicht aufgrund seiner profunden Kenntnisse in Sachen Glas (er ist nämlich eher Spezialist für Flachglas) eingeladen, mit uns diesen Honig-Bock zu brauen, sondern weil er passionierter Hobby-Imker ist und seinen wunderbaren Waldhonig bei-

gesteuert hat, der unserem Sud die nötige Süße und das einschlägige Aroma verleihen soll. Sowohl auf dem Privatgrundstück neben seiner Firma als auch an anderen Standorten in Passau kümmert sich Norbert um seine Bienenvölker und gewinnt Blüten- und Waldhonig. Norbert ist ein regelrechter Tausendsassa, der viele Interessen hat und sich besonders gerne mit allem beschäftigt, was kreucht und fleucht – ein echter Selbermacher. Zur Imkerei kam er einst wie die Jungfrau zum Kinde:

Sein erster Bienenschwarm wurde ihm vor noch gar nicht so langer Zeit mehr oder weniger zugetragen. Seither ist er fasziniert von der Arbeit mit den Bienen, die ihm zumindest so viel Honig beschert, dass er den Überschuss verkaufen kann. Für das gemeinsam eingebraute Honig-Bockbier haben wir ein Kilogramm seines Honigs auf 24 Liter Bierwürze verwendet – eine Spende, für die Norberts Bienen rund 150.000 Flugkilometer zurücklegen mussten …


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KUNST/GENUSS

38 KUNST/GENUSS

G r ü ß e a u s d e r Ko m b ü s e Bild & Text » MANFRED VON GLEHN

I

In der vorletzten Pasta! habe ich bereits über die astrologische Vorprägung der beiden Herausgeber geklagt, die es einfach nicht schaffen, ein vorgegebenes Thema durchzuziehen. Für dieses Heft waren eigentlich Grüße aus der Kombüse geplant. Jetzt geht es aber um Honig und Bienen. Nachdem ich meine gesamte Kreativität für die Grüße aus der Kombüse verbraucht habe, fällt mir zu Honig und Bienen nichts mehr ein. Ich bleibe also bei den Grüßen aus der Kombüse, umso mehr, als ich zu diesem Thema aus eigener Erfahrung etwas beitragen kann – denn vor langer Zeit war ich Leutnant zur See. Das sieht man mir heute nicht mehr an. Meine körperliche Metamorphose wäre auch ein interessantes Sujet, aber darum geht es

hier nicht. Ich wurde auf verschiedenen Kriegsschiffen eingesetzt – unter anderem fielen Torpedos in meinen Zuständigkeitsbereich. Dem Smut, als wichtigstem Mann an Bord, war man auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Manchmal kochte er gut und erntete entsprechendes Lob dafür, doch selbst wenn er schlecht kochte, wurde er mit Samthandschuhen angefasst, denn der vermeintliche Tiefpunkt der Kulinarik ließ sich durch Renitenz schließlich immer noch unterbieten. Es gab jedoch auch Höhepunkte, besonders dann, wenn ein Trawler auf hoher See bei uns längsseits ging und wir Rum gegen frischen Fisch eintauschten. Selbst ein unfähiger Smut schaffte es, gute Bratkartoffeln zu produzieren und den frischen Fisch in Butter zu

dünsten. Dazu gab es helle Dillsauce. Die Tatsache, dass der Begriff Kombüse ähnlich klingt wie Bocuse, mag zwar irreführend sein, aber in diesem Fall passte eine solche Assoziation ganz gut, denn das betreffende Gericht war perfekt. Die feine, selbstgemachte Dillsauce hätte manchen Smut allerdings überfordert. Deswegen wurde sie in großen Flaschen vom jeweiligen Marine-Standort mitgebracht. Dort sorgten gute Köche für die fertige Bordverpflegung. Sie gaben dem spröden Militärdienst einen Hauch von gehobener Lebensart. MANFRED VON GLEHN ist ein bildender Künstler und Autor. Er wuchs in Brasilien auf und lebt heute in Hinterschmiding bei Freyung.



40 40 GARTEN ABC

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Feste feiern, wie sie fallen! Endlich: Die Open Air-Saison steht vor der Tür!

E

ndlich Sommer! Das warme Wetter lockt uns vor die Tür und wir freuen uns auf Geselligkeit und Musik. Natürlich dürfen da die Scharfrichter nicht fehlen. Los geht es am 1. Juni mit der Passauer Nacht der Musik. Wie in den letzten Jahren veranstaltet die Stadt Passau diesen tollen Abend, an dem auch wir uns musikalisch und gastronomisch beteiligen. Krachen lassen es die Diatoniks: Die Band um den Tausendsassa Göttler sind waschechte Münchner Windgesichter ohne Lederhosen, auf keinen Fall barfuß, und bringen authentische Volks-Musik mit dem Extra-Pfund Straßenschmutz und Rauch auf die Bühne! Gerade, direkt, ohne Dekadenz und Tümelei. Ganz nach Giesinger Brau-Art mischen die Diatoniks die Ur-Stilrichtungen Blues, Walzer, Rockabilly, Polka, Irish, Punk, Landler und Balkan mit Reggae zu einem heißen eurobajuwarischen Sound, ohne dabei falsche Traditionen zu bemühen. Die Texte, mal zum Ablachen, manchmal zum Losheulen, die Rhythmik immer am Puls der Leute und immer auf Anschlag. Kühle Getränke und Köstlichkeiten vom Grill sorgen für die richtige Stärkung.

Erst das Essen, dann die Kultur Genießen Sie vor den Veranstaltungen noch eine kleine Stärkung aus unserer ScharfrichterKüche. Gerne nehmen wir Ihre Tischreservierung unter 0851/3 59 00 entgegen – oder über das Reservierungsformular auf unserer Internetseite unter www.scharfrichterhaus.de

Weiter geht es dann am 28. Juni mit unserem traditionellen ScharfrichterSommerfest auf dem Vorplatz des ScharfrichterHaus. Bei warmen Sommertemperaturen bringen uns dieses Jahr die Österreicher Skolka so richtig auf Touren. Aus den Weinviertler Weinkellern ertönen frisch gebrasste Klänge. Dort verschneidet man kernigen Ska mit satten Polkabeats, setzt etwas geschmeidigen Reggae zu und veredelt das Ganze mit einem Schuss elektrisieren-

der Balkanklänge. Eine betörende Mischung, die immer zündet, wenn Skolka auf der Bühne steht. Da treiben Off-Beats und Bässe, die Menge tanzt, Schweiß tropft von der Decke, die Hütte bebt. Auch hier gilt: Wer feiert, muss auch essen und trinken! Da helfen wir natürlich gerne an unserer Bar oder am Grill aus! Der Eintritt ist frei! Wer sich dazwischen erholen möchte, kann dies in unserem ScharfrichterKeller tun: Wir haben noch Termine mit Sigi Zimmerschied: 07. & 08., 14. & 15. und 29. Juni.

ScharfrichterHaus Milchgasse 2, 94032 Passau Tel.: 0851/3 59 00 E-Mail: info@scharfrichter-haus.de Essen & Trinken Mo–Sa ab 17 Uhr

Tickets www.scharfrichterhaus.de oder im Kulturbüro des ScharfrichterHaus Mo.–Fr. von 10 bis 16 Uhr

DIATONIKS

SKOLKA

SIGI ZIMMERSCHIED

Samstag, 1. Juni

Freitag, 28. Juni

07.–29. Juni

VORSCHAU JULI/AUGUST

5. Juli > KUNSTNACHT

06., 13., 20. und 27. Juli > SIGI ZIMMERSCHIED



42 GARTEN ABC

„B“ wie Bienen Text & Illustrationen » TILL GABRIEL

Gärten könnten Refugien für Bienen und viele Insektenarten sein - wenn doch bloß die Gärtner etwas fauler wären!

W

as kann ich tun, um mit meinem Garten die Artenvielfalt zu unterstützen? Diese Frage wird seit dem erfolgreichen bayerischen Volksbegehren zur Rettung der Bienen immer häufiger gestellt. Und es gibt eine einfache Antwort darauf: möglichst wenig! Lassen Sie der Natur ihren Lauf, mischen Sie sich nicht überall ein – seien Sie einfach mal faul und

nachlässig! Ich weiß, dass das natürlich der deutschen Seele widerspricht. Hierzulande muss ja alles picobello sein: akkurat gestutzte Hecken und kurzgeschorener Rasen, zwischen den Pflanzen eine unkrautfreie Mulchwüste und – daran führt wortwörtlich kein Weg vorbei – penibel ausgekratzte Pflasterfugen. Kompliment! Mehr kann man gegen die Vielfalt im Garten wirklich nicht tun. Sie haben einen Thujen-Hecke? Weg damit! Sie jäten täglich Unkraut? Schonen Sie Ihren Rücken! Das Beste, was Sie für die Insekten und auch viele kleine Säugetiere tun können, ist Schlamperei. Sie haben seit Jahren einen großen Haufen alter Bretter in einer Ecke Ihres Gartens liegen und können sich nicht aufraffen, das Zeug zum Recyc-

linghof zu bringen? Wundervoll! Die Igel bedanken sich für diesen Unterschlupf. Ihre Mauer bekommt hässliche Risse, die dringend neu verfugt werden müssten? Vergessen Sie’s! Hier können sich Eidechsen verstecken und ihren Nachwuchs zur Welt bringen. Und auch dieser unglaublich überflüssige Aktionismus der Gartenbesitzer, im Herbst fast täglich das Laub zusammenzurechen (wenn Sie einen Laubbläser haben, ist Ihnen sowieso nicht mehr zu helfen!) oder den Häcksler anzuwerfen, um jedes noch so kleine abgeschnittene Ästchen zu pulverisieren, läuft jedem Artenschutz im Garten zuwider. Ein großes Problem ist zudem, dass viele von uns unter Natur nicht Wildnis, sondern von Menschen gestaltete Grünflä-

eibad b-Fr pe

20 JAHRE nfest Familie Großes . Juli 2019 am 27

Einfach mal die Füße baumeln lassen – im peb kann man alles machen, was es für einen Kurzurlaub zu Hause so braucht. Sportliche Besucher ziehen im Schwimmerbecken ihre Bahnen, Spaßvögel und Kinder erobern die Rutschen und das Erlebnisbecken. Dort gibt es Massagedüsen, einen Strömungskanal und das lustige Wasserspiel „Schwipp-Schwapp“. Ruhe und Erholung ist im 35 °C warmen Solebecken garantiert. Messestraße 7, 94036 Passau, Telefon: 0851 560-260, peb@stadtwerke-passau.de, www.passauer-erlebnisbad.de

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43 GARTEN ABC

chen verstehen. Doch gerade diese Flächen sind häufig mit Pflanzen bestückt, die der Ästhetik dienen und das menschliche Auge verzücken sollen. An die Ansprüche von Insekten wird bei der Auswahl meistens nicht gedacht. Besonders die Wildbienen, darunter auch die Hummeln, sind für einen Großteil der Bestäubungsleistung in der Natur verantwortlich – und finden immer weniger Futter, weil Gartenbesitzer und Gemeinden lieber exotische Blühpflanzen anstatt heimischer Arten kultivieren.

Wildstaudenbeete und Insektenhotels Auch deshalb sind von den rund 560 bekannten Wildbienenarten knapp 40 Prozent in ihrem Bestand gefährdet. Denn anders als die genügsame Honigbiene – das Hausschwein der Imker –, die vom Menschen gezüchtet, mit Zuckerwasser über den Winter gebracht und mit Medikamenten gegen Krankheiten geschützt wird, lebt die Wildbiene nicht in Gemeinschaft und ist deutlich wählerischer bei der Nahrung. Gezüchtete Dahlien, Rosen, GartenChrysanthemen sowie viele Tulpen und Narzissen haben zugunsten ihres hübschen Aussehens zurückgebildete oder keine Staubblätter – und spenden damit weder Pollen noch Nektar. Auch die besonders in Bayern so beliebte Geranie ist für Bienen vollkommen nutzlos. Gerade in der Welt der Insekten sind Tiere und Pflanzen

Ein Insektenhotel, in dem Wildbienen und andere Insekten Unterschlupf finden, kann man leicht selber bauen.

aufeinander abgestimmt; sie passen zueinander wie Schlüssel und Schloss. Wer die Insekten unterstützen möchte, sollte deshalb lieber heimische Gehölze und Bäume pflanzen und, sofern genügend Platz vorhanden ist, ein Wildstaudenbeet oder eine Wildblumenwiese anlegen. Und natürlich sind auch die mittlerweile immer häufiger zu sehenden Insektenhotels eine gute Möglichkeit, Wildbienen & CO. geeignete Nistplätze anzubieten. Staudenbeete können bei entsprechender Planung von März bis Oktober durchblühen und bieten nicht nur den Insekten, sondern auch dem Gartenbesitzer viel Abwechslung. Wer seinen Ordnungsdrang im Griff hat, räumt die Staudenbeete nicht

Blumen für Bienen!

im Herbst, sondern erst im Frühling ab; so können Insekten in den toten Stängeln der Pflanzen überwintern und Larven ablegen. In meinem eigenen Garten habe ich mir angewöhnt, die Staudenbeete mehr oder weniger sich selbst zu überlassen; im Vorfrühling muss man in puncto Optik sicherlich noch ein Auge zudrücken, aber spätestens im Mai sehen die Stauden wieder aus wie frisch gepflanzt. Im Prinzip ist es ganz einfach: Wer weniger macht, holt sich wieder die Natur – und damit auch die Insekten – zurück in den Garten! Fragen zum Thema? Persönliche Erfahrungen? Schreiben Sie mir: gabriel@pastaonline.de

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Die Zukunft beeindruckt in Linz

44 44 GARTEN ABC

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Neue Highlights in der Kulturmetropole an der Donau

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Sinnesrausch bringt Kunst in Bewegung © linztourismus Robert Maybach

uf den ersten Blick ehemalige Industriestadt, beim zweiten Hinschauen spannende Kulturmetropole: Die Kulturstadt Linz an der Donau hat sich mit dem Ars Electronica Center oder der Höhenrausch-Ausstellung als Medienkunst-Hotspot etabliert. Seit 2013 trägt die Stadt daher den Titel UNESCO City of Media Arts und seit 2019 auch City of Smart Tourism. Zehn Jahre nachdem Linz Kulturhauptstadt Europas war, liegt der Schwerpunkt nicht auf der Vergangenheit, sondern auf der Zukunft. Nach wie vor beeindrucken neue Formate und Ausstellungen die Besucher.

Alles neu im Museum der Zukunft

Die Kunst- und Erlebnisausstellung Sinnesrausch führt Linz-Besucher im Sommer entlang eines Parcours mit Brücken und Treppen durch Ausstellungsräume und auf die Dächer der Linzer Innenstadt. Bis Oktober sind Projekte von insgesamt 25 Künstlern zum Thema Kunst und Bewegung zu sehen. Exponate erstrecken sich über ganze Räume und führen hinauf auf das Dach, wo die Besucher ein atemberaubender Ausblick vom 60 Meter hohen Turm erwartet.

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Internationale Strahlkraft versprüht das Ars Electronica Center, das Museum der Zukunft. Besucher aller Altersgruppen tauchen in die interaktiven Ausstellungen ein und können die innovativen Zukunftsideen zwischen Kunst und Technologie selbst ausprobieren. Ab Ende Mai bekommt das Museum eine architektonisch wie inhaltlich neu konzipierte Ausstellung. Unter dem Titel Compass – navigating the future liegen die Schwerpunkte auf dem Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine, den digitalen Räumen, der Genomforschung sowie der künstlichen Intelligenz.

VERANSTALTUNGSHIGHLIGHTS Sinnesrausch Kunst und Bewegung bis 13. Oktober, OÖ Kulturquartier

Serenadenkonzerte 2. Juli bis 27. August, Arkadenhof Landhaus

Konzertreihe Klassik am Dom 2. Juli bis 27. August, Arkadenhof Landhaus

Ahoi! Pop-Sommer mit Bilderbuch, 13. Juli, Donaupark

Internationales Pflasterspektakel 18. bis 20. Juli, Innenstadt

Ars Electronica Festival Out of the box 5. bis 9. September, PostCity



25. Eulenspiegel Zeltfestival 2019

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Kabarett, Musik, Biergarten und lauschig-legere Sommerabende

Mehr Informationen rund um das Programm unter

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ünfundzwanzig Jahre Eulenspiegel Zeltfestival! Vom 03. – 21. Juli 2019 zelten wir wieder an der Ortspitze in Passau. Manege frei für zweieinhalb Wochen voller Kabarett, Musik und alter Geschichten im Biergarten. Wir wünschen uns und Euch lauschig-legere Sommerabende mit gemütlichem Beisammensitzen im Biergarten, wenigen Stürzen aus den Hängematten, kleinen Köstlichkeiten und feinster Unterhaltung. Wir freuen uns auf Groß und Klein, altbekannte und neue Gesichter, eine Gaudi und ein schönes Fest im schönsten Passau, wo gibt … Und weil’s ein Jubiläum ist, wird es freilich auch die ein oder andere Überraschung geben. In diesem Jahr wird der Parodist und Wortakrobat Wolfgang Krebs am 03.07. die Zeltfest-Spielzeit eröffnen. In seinem Programm Geh zu, bleib da! widmet sich der großartige Imitator und Parodist seiner größten Leidenschaft: dem schönen Bayernland!

www.eulenspiegelpassau.de

Ihre Songs laufen im deutschsprachigen Radio auf und ab, ihr Album Ge Bitte hielt sich über Wochen in den Albumcharts und sie sind auf zahlreichen Festivals vertreten: Am 04.07. präsentieren Granada im Zelt das, was sie so einzigartig macht: die Vereinigung von good old Indie mit catchy Gesang, Akkordeon und bestem Liedgut.

Rock, Hip-Hop, Klaviersdelikte Am 05.07. geht es gleich weiter mit bester bayerischer Musik, denn Pam Pam Ida & das Silberfischorchester, die Senkrechtstarter der bayerischen Musikszene, wirbeln mit ihrer ganz eigenen Interpretation von PopMusik durch das Eulenspiegel-Zelt. Nachdem Maxi Schafroth beim traditionellen Derblecken am Nockherberg 2019 als

Nachfolger von Luise Kinseher und Fastenprediger den Politiker*innen den Marsch geblasen hat, ist er am 06.07. mit seinem Programm Faszination Bayern beim Zeltfestival zu sehen. Nach ihrem Comeback mit Süden im letzten Jahr präsentiert das Trio Schmidbauer, Pollina & Kälberer am 07.07. Süden II. Im Gepäck haben sie einen mediterranen Liederabend. Sie feiern damit eine musikalische Freundschaft, die über 15 Jahre gewachsen ist. Ringlstetter. Alle Jahre wieder. Fürchtet Euch nicht! heißt das aktuelle Programm von Hannes Ringlstetter & Band, das viele neue Songs aus den verschiedensten Genres präsentiert. Von Rock bis Hip-Hop ist am 10.07. alles dabei. Wenn am 11.07. und 12.07. rhythmische Bässe aus dem Zelt dringen, der Schweiß von den Planen tropft und sich satte Beats mit Mundart-Reimen verbinden, dann sind Dicht und Ergreifend in da tent, bevor am


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HERBERT & SCHNIPSI

13.07. Dreiviertelblut zu Diskothek Maria Elend im Zelt einladen. Gerd Baumanns Kompositionen beflügeln Sebastian Horns krude Geschichten über Leben und Tod – und das, was dazwischen liegt. Weiter geht es am 14.07. mit dem Gentleman-Entertainer Bodo Wartke und seinem Programm Klaviersdelikte. Ob er Liebeslieder singt, rappt, Gedichte rezitiert, Samba tanzt oder mehrere Instrumente gleichzeitig spielt: Sein facettenreiches Klavierkabarett in Reimkultur ist unterhaltsam, mitreißend und immer auf den Punkt! Am 16.07. heißt es wieder: Bumillo is in the house! Zum fünften Mal präsentiert er den Eulenspiegel Poetry Slam. Hier finden Balladen, Rap, Kurzgeschichten und Reime in einem heißen Dichterwettstreit auf die Bühne und bringen das Zelt zum Kochen! Seit 25 Jahren ist er fester Gast beim Eulenspiegel, der Mann aus Bad Reichenhall,

HANS SÖLLNER

BODO WARTKE

der irgendwo zwischen Bob Dylan, Johnny Cash und einem bayerischen Wilderer sein Musik-Wesen treibt … Hans Söllner singt in der Songwriter-Tradition amerikanischer Direktheit und mit einem unbestechlichen Blick aufs Leben. So auch am 17.07., wenn er diesmal solo im Zelt spielt.

Erwin Pelzig, Han's Klaffl und Herbert & Schnipsi Am 18.07. schickt Frank-Markus Barwasser sein Alter Ego Erwin Pelzig zusammen mit den altbekannten Freunden Hartmut und Dr. Göbel samt neuem Programm Weg von hier auf die Bühne. Keine Sorge, nachsitzen müssen Sie nicht, aber so eine kleine Schulstunde am 19.07. schadet nicht – vor allem, wenn sie von Han‘s Klaffl geleitet wird, dem Staatskabarettisten auf Lebenszeit.

GRANADA

Am 20.07. präsentieren Hanns Meilhamer und Claudia Schlenger alias Herbert & Schnipsi ihr Best-of-Programm – Zeitreise mit Schlaglöchern, eine best-komödiantische Mischung, die Essenz aus 35 Bühnenjahren, die all die großen Klassiker vereint, aber auch die ein oder andere unbekanntere Perle zeigt. Wer könnte dem Eulenspiegel Zeltfestival am 21.07. einen schöneren Abschluss bescheren als die vogelwuide und inzwischen weltweit bekannte Brass-Pop-Band LaBrassBanda! Mit ihrem energiegeladenen Sound elektrisiert die Hochgeschwindigkeitskapelle auf ihrer LaBrassBanda Tour 2019 das Publikum, reißt es mit, bis wir am Ende alle barfuß, verschwitzt und im BrassRausch auf ein großartiges Zeltfestival 2019 zurückblicken können. Vom 03.–21. Juli 2019 // Ortspitze Passau


GESCHMACKSFRAGEN

48 GESCHMACKSFRAGEN

Angaben zur Person 1

Vorname, Name

Vermerke der Redaktion

Fragen » CORNELIUS MARTENS | Foto » FLORIAN WEICHSELBAUMER

... kommt ursprünglich aus der syrischen Hafenstadt Latakia und flüchtete im September 2014 mit seiner Frau Taghrid sowie seinen drei Kindern über das Mittelmeer nach Europa – bis er schließlich in Passau landete. Der gelernte Rechtsanwalt hat mit seiner Frau, einer Zahnärztin, im vorletzten Jahr ein kleines Geschäft für orientalische Süßigkeiten namens Lila eröffnet, das etwas versteckt in der Frauengasse mitten in Passau liegt. Die drei Kinder sind auch längst integriert: Ein Sohn arbeitet bei einem Passauer IT-Dienstleister, der andere geht ins Gymnasium, die Tochter arbeitet als Dolmetscherin.

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Foto

PaStaJUN19-06.19


GESCHMACKSFRAGEN

GESCHMACKSFRAGEN

Geschmacksfragen 1

Was war Ihr Lieblingsessen als Kind?

2

Welches Gericht verbinden Sie mit Ihrer Heimat Syrien?

5

Welches Gericht haben Sie hier in Deutschland sch채tzen gelernt?

6

Welche Zutat verabscheuen Sie?

8

Wer kocht bei Ihnen zuhause?

9

Wen w체rden Sie gerne mal zum Essen einladen?

10

Haben Sie einen Restauranttipp f체r uns?

49

7

Was w채re Ihre Henkersmahlzeit?


50 SCHWARZE WAHRHEITEN

SCHWARZE WAHRHEITEN

Espressotest: SEGAFREDO

Text » CORNELIUS MARTENS

I

ch will ehrlich sein: Wenn ich auf der Autobahn ein Segafredo-Logo sehe, fahre ich weiter. Irgendwie bin ich ein illy-Kind, im Zweifel dann eher auch noch Lavazza. Bei den beiden Logos fahre ich fast immer raus und kaufe mir einen Espresso. Warum das so ist? Ich mag schon die typischen schwarzen Segafredo-Tassen mit den abgerundeten Ecken nicht. Auch geschmacklich werde ich mit dem vergleichsweise rauchigen Aroma des Kaffees nicht so wirklich warm. Jenseits persönlicher Befindlichkeiten ist aber festzustellen, dass Segafredo vieles richtig zu machen scheint. Als einziger größerer Hersteller (knapp 1 Milliarde Euro Umsatz)

wird die Kaffeeproduktion vom Anbau bis zur Abfertigung eigenständig organisiert. Den Kaffeemaschinenhersteller La San Marco hat man sich auch einverleibt. Die Segafredo Espresso Bar im Untergeschoss der Stadtgalerie läuft schon seit Jahren wie geschnitten Brot. Nach Aussage von Chef Domenico ist sein Café sogar die zweiterfolgreichste Segafredo-Bar in Deutschland – hinter Augsburg. Auch wenn ich mich immer frage, wer sich freiwillig in ein Café im Center setzt – es sind Hunderte. Jeden Tag. Die Betreiber haben ein gutes Händchen für ihre Gäste, oft sind Landsleute da, was ein Indiz dafür ist, dass der caffè schmeckt.

FAZIT TESTOBJEKT

Segafredo STADTGALERIE, UG, BAHNHOFSTRASSE 1 PASSAU-NEUE MITTE

AUSRÜSTUNG MASCHINE

La San Marco Duale 3 G MÜHLE

La San Marco

PREIS

1,90 Euro

GETRUNKENE TASSEN

22

Nüchtern betrachtet ist die Präsentation des Espresso wunderschön: Die Länge stimmt genau, die Crema ist ausreichend dick, die Temperatur passt und die glänzende schwarze Tasse (mit weißer Innenwand) wirkt trinkanimierend. Nichtsdestotrotz werden wir beiden keine Freunde: Der Espresso riecht schon leicht rauchig und schmeckt auch so, dazu kommt ein leicht verbrannter, kantiger Geschmack, der hintenraus keine Nussoder Schokoladen-, sondern Bitternoten bereithält. Ich versuche immer wieder einen Espresso bei Domenico, aber als Freund von gefälligem, schokoladigen Espresso kommen wir da einfach nie so recht zusammen. Damit wir uns richtig verstehen: Das ist sicherlich kein katastrophaler Espresso. Der soll so schmecken. Mir ist er aber einfach zu hantig.


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