PASTA! April 2017 - Froher Oster

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F I DE L G A

S T RO

Fidel Gastro testet das

RESTAURANT AKROPOLIS ATHEN

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HIER IST DER NAME PROGRAMM: DER VORSPEISENTELLER AKROPOLIS

TEXT & FOTOS > CORNELIUS LLOYD MARTENS

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eine Sozialisierung mit der griechischen Küche begann irgendwann in den 80ern des vergangenen Jahrhunderts. Das Restaurant hieß Delphi, bis zum heutigen Tag wird es in meiner Heimatstadt Oldenburg von der Familie Dimitriou geführt. Ich erinnere mich noch schemenhaft an Tomatenreis, üppige Grillteller und an Berge von Pommes. Wenn man zum Griechen ging, war es eigentlich immer ein lustiger, geselliger Abend, egal, wer was gegessen hat oder wie das Gericht aussah. Satt war man garantiert auch immer. Irgendwie ist das bis heute so. Wenn man zum Griechen geht, bekommt man dort exakt das, was man erwartet. Egal, ob das Lokal nun Delphi, Rhodos, Korfu oder eben Akropolis Athen heißt. Viel mehr Restaurantnamen gibt es in Deutschland gefühlt auch nicht. Ähnliches gilt für die SpeiApril 2017

sekarten griechischer Lokale, die nicht selten eine nahezu verdächtige Wortgleichheit und Speisenabfolge aufweisen.

GRIECHISCHE GASTFREUNDSCHAFT IST NICHT OHNE GRUND EIN GEFLÜGELTES WORT Als ich 1996 nach Passau kam, gab es das Restaurant Akropolis Athen, mein heutiges Testobjekt, schon über zwei Jahre. In dem recht schmucklosen Bau gegenüber dem Sportzentrum der Uni Passau werden dem Gast in kitschig-griechischem, schon mit reichlich Patina

versehenen Ambiente also schon seit fast einem Vierteljahrhundert Poseidon-Platten, Mykonos-Teller und Pantheon-Platten serviert. Auch einige offensichtlich unvermeidliche deutsche Gerichte finden sich auf der Karte. Wer hier herkommt, hat Hunger und will keine Ausflüge in den Küchenolymp, sondern einen tendenziell fleischlastigen Marathon. Chef Christos Giannoulis weiß, worauf es ankommt: Den Blick immer auf die Tür gerichtet, begrüßt und verabschiedet er praktisch jeden Gast einzeln per Handschlag. Wenn er gerade mal beide Hände voller Pantheon-Platten hat, dann schallt ein dezibelstarkes Sssssservas! durch den riesigen Gastraum. Kaum setzt man sich an einen der bestimmt 40 Tische, die für einen Wochentag erstaunlich gut belegt sind, kommt die Speisekarte, dazu wird flink ein Begrüßungs-Ouzo serviert. 41

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