Passeirer Blatt

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Spedizione in a.p. – 70% – Filiale di Bolzano S.I.A.P. GA. IV 70%

Nr.2 MITTEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUS MOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN MITIEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUS

15. Jahrgang – Nr. 35 MOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN

April 1992

September 2002 6. Jahrgang

Was sagt die Passeirer Jugend?

Ergebnisse der Studie zur Situation der Jugend in Passeier

Im Laufe des Sommers 1991 führte das Jugendhaus Kassianeum/Brixen im Auftrage der Passeirer Gemeinden eine Untersuchung der Situation der Jugend in unserem Tale durch, deren Ergebnisse jetzt vorliegen. Es wurden einerseits anhand eines Fragebogens über 400 Jugendliche (von 2300) vor allem zu Fragen der Freizeitsituation schriftlich befragt, zudem wurden mit Erwachsenen und besonders Jugendlichen ausführliche Gespräche geführt. Die Untersuchung bezog sich auf Jugendliche i,"71 Alter von 15 bis 27 Jahren, es wurden abiV"auch Gespräche in 5 Mittelschuudassen miteinbezogen.

Lebensraum

Familie:

Nach Expertenmeinung gibt es in Passeier zwei verschiedene Familienmodelle: zum einen das althergebrachte mit klar verteilten Rollen (Frau zu Hause, Mann arbeitet), anderseits setzt sich ein partnerschaftliches Modell durch, in dem die Geschlechterrollen nicht endgültig festgeschrieben sind, da beide Partner einem Beruf nachgehen. So verschieden die Familienmodelle sind, so unterschiedlich ist auch die Einstellung der Jugendlichen gegenüber der Familie: Vor allem die jüngsten, die Mittelschüler, hängen stark an ihr und sehen sie als Ort der Sicherheit und Geborgenheit. Daß aber

auch ältere eine enge Bindung zum Elternhaus schätzen, beweist die Tatsache, daß über 90% aller Jugendlichen (sofern sie nicht auswärts arbeiten) bei ihren Eltern wohnen. Auch die meisten Oberschüler ziehen es vor, täglich nach Meran zu pendeln. Um die Elternbindung zu ermitteln, fragten wir danach, mit wem die Jugendlichen ihre Probleme besprechen: 60% aller Jugendlichen sprechen mit dem Vater nicht über eigene Probleme, 29% nicht mit der Mutter und 41,3% auch nicht mit den Geschwistern. Diese Zahlen stimmen bedenklich, denn es mangelt an Kommunikation in den Familien, also offensichtlich auch an gegenseitigem Vertrauen und Anteilnehmen. Mehrere 15-20jährige· beklagen die Abhängigkeit von den Eltern und wünschen sich mehr Freiraum, doch man traut sich auch nicht, allein zu leben und sieht die Angehörigen als eine Art

Rückhalt für schlechte Zeiten. Wenn sie über das selbstverdiente Geld verfügen können und über die eigene Frei(Fortsetzung

auf Seite 2)


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