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MITTEILUNGEN Nr.4 MITIEILUNGEN UND UND NACHRICHTEN NACHRICHTEN AUS AUSMOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN 15. Jahrgang – Nr. 35 MOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN
Dezember1989
4. Jahrgang September 2002
Großkraftwerk Passeier noch aktuell? Interview mit dem neuen Landesrat für Energiewirtschaft Dr. Alois Kofler
Passeirer
Blatt:
Herr Landesrat Dr. Kofler, wir haben die Bevölkerung in der Dezemberausgabe 1988 des Passeirer Blattes über die Energiegewinnungspläne im Passeiertal informiert. Ebenso haben der damalige Landeshauptmann Silvius Magnago und ihr Vorgänger Landesrat Sepp Mayr der Bevölkerung in einer Bürgerversammlung im Jänner dieses Jahres die Lage eher aussichtslos geschildert und die Verwirklichung eines Alternativprojektes als einzig sinnvolle Lösung vorgeschlagen. Inzwischen hat es Landtagswahlen gegeben und einen neuen Landesrat für Energiewirtschaft. Wie sieht Ihr Energiekonzept für Südtirol aus? Landesrat
Kofler:
Ich bin der Meinung, daß wir für Südtirol einmal ein zusammenhängendes Konzept brauchen, eine Gesamtübersieht, die bisher noch nicht vorliegt. Vergleichbare Länder, wie etwa die österreichischen Bundesländer oder die Nachbarprovinz Trient haben solche Energiekonzepte, und in unserer Regierungserklärung ist dies ebenfalls vorgesehen. Die Vorgangsweise stelle ich mir so vor, daß man zuerst eine Ist-Erhebung macht, daß heißt, die bestehenden Energieträger (Öl, Strom, Gas) untersucht. Wenn man darüber klare Zahlen hat, kann man
Landesrat
Dr. Alois Kofler
überlegen, was an diesem Zustand zu verändern ist. Für uns ist natürlich die Wasserkraft von besonderer Wichtigkeit, wobei die Produktion und die Verteilung untersucht werden
müssen. In der Produktion wissen wir, daß wir für Ableitungen unter 3000 kW installierter Nennleistung als Land Südtirol eine Zuständigkeit haben, bei der Gewährung der entsprechenden Konzession über 3000 kW liegt die Zuständigkeit beim Staat. Wir haben bei den Genehmigungsverfahren für die Großableitungen wohl die Möglichkeit, im Rat für öffentliche Arbeiten, wo diese behandelt werden, auch vertreten zu sein. Wenn es um die Konzessionen für neue ENEL-Großableitungen geht, haben wir das statutarisch verbriefte Recht, daß wir das Einvernehmen dazu geben müssen. Ich bin der Meinung, daß wir, was die Produktion in Südtirol anbelangt, bereits einen hohen Ausnutzungsgrad unserer Gewässer haben und daß neue Großableitungen für unsere Landschaft und das ganze (Fortsetzung auf Seite 2)