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Kultur & Gesellschaft

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Das neue Passeiertal-Buch Foto: Othmar Seehauser

BuchvOrSTELLunG

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Das Passeiertal – Landschaften, Kultur und Menschen

Ein Buch für Passeirer, für Heimatferne und Zugereiste, für Gäste, für Liebhaber. Ein Tal erzählt in Bildern und in Worten. Seine Landschaften, seine Kultur und seine Menschen. Das ist der neue Bildband des Südtiroler Fotografen Othmar Seehauser, der zusammen mit der Journalistin Nicole Dominique Steiner über ein Jahr lang auf Entdeckungsreise gegangen ist. Jahreszeiten, Ortschaften, Kirchen, Täler und Seitentäler, Höhenwege, Gipfel und Hütten, Museen und das bäuerliche Leben. Geschichten von Tradition und neuen Wegen, von Menschen, von Ziegen und Schafen und immer wieder Natur. 596 Fotos (ausgewählt aus über 80.000), über 70 Texte auf 303 Seiten. Geschichten, Portraits, Beschreibungen, Kuriositäten. Herausgeber des Buches ist der Tourismusverein Passeiertal, der wie Präsident Ulrich Königsrainer in seinem Vorwort vermerkt, das Buch vor allem auch als Geschenk für die Passeirer sieht: „Mit diesem Buch möchten wir zeigen, was wir haben und es in gewissem Sinne festhalten. Der Profi-Blick durch die Kamera und die begleitenden Texte eröffnen auch uns Einheimischen eine neue Perspektive auf das Passeiertal, seine Kultur, seine Landschaften und seine Menschen.“ Für alle anderen ist dieser Bildband eine herzliche Einladung, dieses lebendige, abwechslungsreiche und wunderschöne Tal kennenzulernen. Abgelegen, aber nicht aus der Welt. Traditionsbewusst, aber Neuem gegenüber aufgeschlossen. Bäuerlich und innovativ. Lieblich und unerschlossen wild. Einfaches Leben und eine starke Wirtschaft. Weinberge und Wildwasser. Es gäbe noch viele weitere Gegensatzpaare um das Passeiertal zu beschreiben. Dieser Bildband ist ihnen auf der Spur. Das Passeiertal – Landschaften, Kultur und Menschen ist in den Infobüros des Tourismusverein Passeiertals sowie im Fachgeschäft Papierprofi in St.Leonhard erhältlich.

Nicole Dominique Steiner FOTO-AuSSTELLunG – nicOLA MOrAndini

The Passer River – Assonances

Der rote Faden, der die Bilder dieses Fotoprojekts verbindet, ist nicht der direkte Blick auf den Fluss, sondern das Geräusch, das das Wasser der Passer erzeugt. Wenn man genau hinhört, kann man es immer vernehmen: zunächst leise, manchmal ungestüm und überwältigend, in manchen Fällen gedämpft, in anderen von menschlichem Lärm übertönt. Der Flusslauf war für Nicola Morandini eine Spur, eine Fährte, der er folgen musste, um in ein bereits bekanntes Gebiet einzutauchen, mit dem Geist eines Entdeckers, der sich von festen Regeln und Vorurteilen fernhält. Als er sich im Passeiertal „verirrte“, ohne einen klar definierten Plan zu haben, reaktivierte der Autor einfach seine Neugier und ließ sich vom Zufall überraschen, indem er selbst in den scheinbar banalen und gewöhnlichen Dingen Einsichten und Beobachtungen fand, die von Zeit zu Zeit neue Erkenntnisse, neue Eingebungen und interessante Abweichungen und Umwege nahelegten.

Dieses Fotoprojekt ist nur auf den ersten Blick ein Wandern ohne Ziel, ein Schritt nach dem anderen, der Rhythmus bestimmt vom Gelände und vom Augenblick und immer das Rauschen der Passer im Ohr. Vielmehr nimmt er uns mit auf eine Art säkulare – und doch sehr spirituelle – Pilgerwanderung, bei der die zu erkundenden, durch den Bach charakterisierten Talabschnitte in semiologischer Weise porträtiert werden mit ungewohnten Bildkombinationen, die neue Beziehungen

The Passer River – Ausstellung in Meran

offenbaren und ungeahnte Subtexte zuflüstern. Wir heißen sie Assonanzen, Fotos, auf denen die ureigenste Form des Passeiertales verschmilzt mit den menschlichen Einflüssen, manchmal kaum ersichtlich wie der Fischer zwischen den Felsen, manchmal zufällig, manchmal raubgierig, meistens beeinflusst von der umgebenden Natur: eine Abfolge von unvollständigen Reimen, die unserem Vorstellungsvermögen Tür und Tor öffnet. Was verbindet die rostigen Eisenstücke, die über der Gischt des Baches schweben, mit den Furchen, die die Zeit in die Felsen gefressen hat? Warum wird eine Wolke, die sich im Wasser widerspiegelt, einem Kieshaufen mitten in einer Wiese gegenübergesetzt? Welches ist die Logik eines frisch geschorenen Alpakas, das einem monströsen, durch Wasser geformtes Holzwesen in die Augen schaut? Es handelt sich im Grunde um ein Spiel mit einfachen Regeln, es geht darum, die Aufnahmen rhythmisch zu ordnen, Affinitäten zu erkennen im unterschiedlichen Spiel der Materialien, oder – wie im Fall des verlassenen Hotels – die Beziehung zwischen innen und außen durch dasselbe Objekt zu erzählen. Die Fotografie erzählt eine Geschichte, die noch zu schreiben ist, oder besser gesagt, die mit ständig wechselnden Schriftbildern in den Augen der Zuschauer geschrieben wird, die bereit sind, sich vom Rauschen der Passer leiten zu lassen, die nicht weit entfernt fließt. Es ist offensichtlich, dass das Gehen eine ästhetische Erfahrung annimmt, genauso wie der Moment des Innehaltens – der dem fotografischen Festhalten entspricht – ein wunderbarer Moment, in dem sich die Landschaft unserem Auge offenbart, am Höhepunkt einer fluvialen Synästhesie: Der Rhythmus des Wassers, das in rascher Folge die Stauwerke überspringt, die wilden, kristallklaren Laute der Wasserstrudel oder das pfeilschnelle Dahingleiten zwischen den Felsen oder wenn das Wasser zu verdunsten und sich mit seiner Frische auf die Haut des Betrachters zu legen scheint. Die erzählerische Kraft des Wildbachs, vom Timmelsjoch bis in die Stadt, schenkt uns Bilder, die die Fantasie anregen; sogar ein Badeanzug, vergessen in den Büschen, lädt ein zum Weiterdenken, aber das ist eine andere Geschichte…

Nicola Morandini

Eröffnung und Präsentation des

Buches: Donnerstag, 23.6.2022, 19.30 Uhr; Dauer der Ausstellung: 23. Juni bis 28. Juli 2022. Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag, von 10.30 bis 17 Uhr – Sonntag, Feiertage, von 10.30 bis 13 Uhr; Ort: Palais Mamming Museum, Pfarrplatz 6 – Meran, Kuratiert von Marco Cillis

Nikolaus Kofler mit der Salderner Familie 1928

nikOLAuS kOFLEr

Vor 100 Jahren: Ehrenurkunde für Nikolaus Kofler

In der Familienchronik blätternd findet man Ereignisse, die auch die Öffentlichkeit interessieren könnten. Mein Großvater mütterlicherseits, Nikolaus Kofler (1849–1944) stammte vom Hienerhof und wurde 1890 Bauer auf Saldern in Platt. Neben seiner Arbeit am Hof und seinen Verpflichtungen als Vater von neun Kindern fand er noch Zeit und Energie, um sich öffentlichen Belangen zu widmen. So engagierte er sich für die Aufgaben der damals noch selbständigen Gemeinde Platt, deren Verwaltung ihm 1922 eine Ehrenurkunde überreichte, die folgenden Wortlaut hat: „Ehren-Urkunde Der Gemeindeausschuss von Platt hat in der Sitzung vom 27.8.1922 einstimmig beschlossen, Herrn Nikolaus Kofler, Bauer zu Saldern, in Anerkennung seines mühevollen Amtes, welches er im Dienste der Gemeinde Platt durch 36 Jahre als Gem. Sekretär, davon 12 Jahre als Gemeindeausschussmitglied u. 6 Jahre als Vorsteher versehen hat, den herzlichsten Dank auszusprechen und diese Ehren-Urkunde zu verleihen. Platt, am 10.9.1922 gez. Josef Platter Josef Pamer Alois Hofer“. Interessehalber sei eine Niederschrift der Gemeindevorstehung vom 6. Februar 1887 in Originalschrift wiedergegeben, die der damalige Schriftführer Nikolaus Kofler verfasst hat: ein Beispiel, wie im alten Österreich die ländliche Bevölkerung eine solide Schulbildung mit guten Kenntnissen der Schrift und der Rechtschreibung besaß. Es sei noch vermerkt, dass Nikolaus Kofler einen Bruder hatte, der als P. Vigil (Johannes) Kofler (1847–1928) Mathematik- und Physikprofessor am Benediktinergymnasium in Meran jahrzehntelang tätig war und als Meteorologe der Stadt Meran zur Verfügung stand; Nikolaus hatte auch eine Schwester Maria (1851–1936), die als Sr. Auxilia bei den Barmherzigen Schwestern in Innsbruck lebte. Ein Saldernersohn, Sebastian Kofler, studierte in Trient Theologie und verstarb in jungen Jahren an Tuberkulose. Eine Enkelin, Annemarie Hofer (1923–2018), war die legendäre Hebamme von Dorf Tirol, Martinsbrunn und Tscherms und hat in vierzig Jahren Beruf über 3000 Geburten betreut. Ein Urenkel von Nikolaus Kofler – Peter Höllrigl – war Lehrer und anschließend von 2003 bis 2018 Schulamtsleiter des Landes Südtirol. Ein weiterer Urenkel ist der Amtstierarzt Dr. Helmut Gufler. Nun die Niederschrift der Gemeindevorstehersitzung von 1887: „V. Gemeindesitzung am 6. Februar 1887 unter dem Vorsitze des Gemeindevorstehers Johann Hofer, u. in Gegenwart sämtlicher Ausschussmitglieder, auch der Seelsorger von Platt und Pfelders. 1. Gegenstand Statutenberathung des

Gerichtsarmenfondes von Passeier wie dieselben vom hochw. Hr. Dekan in

St.Leonhard verfasst waren, auch mit

Ausnahme einiger Abänderungen, angenommen wurden. 2. Gegenstand Beschlussfassung dass die

Fraktion Pfelders ihre Nutzungen nicht mehr wie bisher nach Höfen, sondern nach dem Grundsteuerfuß zu leisten hat. 3. Gegenstand Prüfung u. Liquidierung der Jahresrechnung pro 1886 Johann Hofer Vorsteher Nikolaus Kofler

Schriftführer“

Bei der Buchvorstellung: Markus Breitenberger vom Bezirksservice Weiterbildung, Oswald Gufler (Initiator und Buchautor) und Arnold Rinner (fachkundiger Mitarbeiter)

BuchvOrSTELLunG

„Die Stuller Mut“– Kraftplatz mit bunter Vielfalt

Der Bildungsausschuss von Moos in Passeier lud am Sonntag 10. April in den Bürgersaal von Stuls zur Abschlussveranstaltung des einjährigen Projektes „die Stuller Mut“ mit Buchvorstellung und Bilderausstellung ein. Der Initiator und Buchautor Oswald Gufler schilderte eindrucksvoll und mit viel Begeisterung den Werdegang dieses Projektes.

In der einjährigen Vorbereitungsphase wurden Ziele definiert, die Veranstaltungen geplant, das Projekt inhaltlich beschrieben und eine Kostenaufstellung gemacht. Dies alles wurde dem Amt für Weiterbildung vorgelegt und das Projekt konnte dann nach dessen Genehmigung im Jahr 2021 durchgeführt werden. Motiviert aus dem vorangegangenen Projekt über die Kirchengeschichte von Stuls, wählte der Initiator Oswald Gufler dieses Mal die Stuller Mut als Inhalt aus. Die Stuller Mut ist ein weitum sichtbarer Hügel in den Stuller Mahdern hoch über Stuls in der Gemeinde Moos im hinteren Passeiertal. Sie umfasst ca. 29 Hektar, welche 10 verschiedenen Besitzern gehörten. Diese sowie die gesamten Stuller Mahder werden von der bäuerlichen Bevölkerung bewirtschaftet. Der höchste Punkt liegt auf über 2100 Höhenmeter. Der Hügel ermöglicht einen atemberaubenden 360° Rundumblick und präsentiert sich mit einer vielfältigen Blumen- und Pflanzenvielfalt. Der größte Teil des Projektes und auch des Buches ist genau dieser Vielfalt gewidmet. So wurden im Jahr 2021 zahlreiche Begehungen und Betrachtungen durchgeführt, um möglichst viele Blumen und Gräser abzulichten und zu dokumentieren. Farblich sortiert wurden diese dann in der Publikation aufgelistet. Besonders interessant sind die unterschiedlichen Kulturflächenarten, die auf der Stuller Mut vorkommen. So gibt es Magerwiesen, karge Kalkböden, ein kleines Sumpfgebiet, eine Fettwiese – infolge von eingezäunter Beweidung von Schafen und an zwei Stellen auch eine leichte Bewaldung. Des Weiteren ist anzumerken, dass der Hügel in alle Himmelsrichtungen ausgerichtet ist und somit auch dies, neben Regen und Sonneneinstrahlung, einen Einfluss auf die Vegetation hat. Im Laufe des Vortrages wurde über die geschichtlichen Hintergründe gesprochen, so war die Stuller Mut bereits 7500 v.Chr. beliebter Rast- und Kultplatz. Schon seit jeher wurden solche Erhebungen und Hügel von Menschen als Siedlungsplätze ausgewählt. Die gute Aussicht bot Vorteile im Erspähen von Nahrungsmittel in Form von Wildtieren und ermöglichte es nahende Gefahren frühzeitig zu erkennen. Ein weiterer wichtiger Aspekt für die bevorzugte Auswahl solcher Standorte war der relative Schutz vor Lawinen und Geländerutschen. Aktuelle archäologische Ausgrabungen lassen darauf schließen, dass die Stuller Mut einer der ersten Plätze im hinteren Passeier war, der von Menschen besiedelt wurde. Ausgrabungen brachten Werkzeuge aus Silex (Feuerstein), Bergkristall und Hornstein zum Vorschein, diese sind im Mooseum ausgestellt. Weiter wurden nördlich der Stuller Mut auch Schalensteine gefunden. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Buches ist der historische Teil mit seinen Flur- und Ortsnamen. Flur- und Ortsnamen bilden den ältesten Teil unserer Sprache, denn sie sind vom Sprachwandel kaum oder nicht betroffen. Flurnamen haben für die Einheimischen einen hohen emotionalen Wert und sind wichtiger Bestandteil ihres Heimatgefühls. Der Namentyp Mute bzw. Mut bezeichnet in Passeier ganz allgemein einen Hangsporn. So kennt man die Saltauser Mute oberhalb Saltaus, die Stuller Mute, die Mute unterhalb vom Weißspitz im Bereich der Mooser Gostwand. Darüber hinaus finden sich in Dorf Tirol Muthöfe, Mutspitz und Mutkopf, und in Gurgl die Hohe Mut. Der Name Mute entstammt einer vorrömischen, genauer gesagt alpenindogermanischen Sprachschicht. Ausgangspunkt für die Bezeichnung „Mute“ ist nun das indogermanische mut-o-s (gestutzt, stumpf). Und die Passeirer Muten sind in der Tat stumpfe, hügelige Erhebungen, also Hangsporne. Das Mundartwort muttlt (hornlos), a muttlte Goaß oder a muttlte Kua geht natürlich auch auf dieses mutos zurück. Im Zuge dieses Projektes wurden fünf Veranstaltungen durchgeführt, welche regen Zuspruch erhielten und einen Mehrwert für alle Teilnehmer brachten. Dies waren eine Vogelwanderung, ein Fotoworkshop, eine Wildkräuterwanderung mit anschließendem Kochkurs, eine Flurnamenwanderung sowie ein Bläserworkshop. Den Auftakt machte die Vogelwanderung unter der fachkundigen Anleitung von Arnold Rinner. Die Teilnehmer, ausgerüstet mit Feldstechern und Büchern, marschierten vom Parkplatz Hochegg in Stuls Richtung Stuller Mut. Sie lauschten den Erzählungen von Arnold, aber noch viel mehr den gefiederten Sängern. Insgesamt konnten ungefähr 40 verschiedene Vogelarten bestimmt werden. Die nächste Veranstaltung war ein zweitägiger Fotoworkshop mit dem Referenten Sepp Hackhofer. Dieser führte die Teilnehmer am ersten Tag in die Welt der Makrofotografie ein. Am nächsten Tag konnte das Erlernte dann in die Praxis umgesetzt werden. Zahlreiche wunderschöne und kunstvolle Fotografien sind dabei entstanden, wovon einige bei der Präsentation im Bürgersaal ausgestellt wurden. Im Juli fand eine Wildkräuterwanderung mit anschließendem Kochkurs statt. Unter der Anleitung vom Gastronomen und Wildkräuterexperten

Manfred Pixner erfuhren die Beteiligten viel Wissenswertes über die Wildkräuter, konnten selber entdecken, sammeln und danach gemeinsam verwerten. Die Devise lautete: lernen, indem man es tut. Ein weiteres Ereignis war die Flurnamenwanderung mit Johannes Ortner. Er konnte den Anwesenden über jede Herkunft und Bedeutung der Flurnamen Auskunft geben, wovon es rund um der Stuller Mut gar einige gibt. Ein Beispiel wäre das „Fürhappit“. Es handelt sich dabei um fünf lange, schmale Parzellen an der Südseite der Mut. Das Wort wird aus dem Mittelhochdeutschen „vürehoubet“ abgeleitet und bedeutet so viel wie vor einem Acker liegendes Stück Boden. Im August fand ein zweitägiger Weisenbläserworkshop mit dem Referenten Stefan Neussl statt. Am ersten Tag wurden die Stücke einstudiert und am Tag darauf auf der Stuller Mut vorgetragen. Eine Wortgottesfeier wurde musikalisch mitgestaltet. Danach erklangen immer wieder wunderschöne Klänge weit über die Mut hinaus. Die Bergrettung von Stuls machte außerdem einen Erste-Hilfe-Kurs am Berg, welcher besonders bei der Jugend gut ankam. Bei der Durchführung dieser Veranstaltungen konnte viel Wissenswertes vermittelt werden. Durch die Aufbereitung und Dokumentation in dieser Publikation ist dieses Wissen auch für später nachlesbar. Somit wurde das Ziel vollends erreicht. Nach der Vorstellung des durchgeführten Projektes ging das Wort an Arnold Rinner. Er gratulierte zur gelungenen Publikation und sprach Oswald Gufler ein großes Kompliment aus, der mit großem Einsatz und mit viel Arbeit das Projekt aus dem Boden gestampft und ausgeführt hat. Arnold erzählte über seine eigene Mitarbeit, gewann sogleich die Aufmerksamkeit der Zuhörer und schaffte es in der kurzen Zeit gar einiges Wissenswertes zu vermitteln. Für Arnold ist die Mut einer der interessantesten Lebensräume in Südtirol. Der Vizebürgermeister von Moos, Stefan Ilmer, bedankte sich ebenfalls und betonte die Wichtigkeit für eine solche Arbeit und besonders für die Niederschrift. Insbesondere für die Jugend könnte diese interessant sein, da diese gewisse Wörter bzw. Flurnamen gar nicht mehr kennen. Danach ging das Wort an Markus Breitenberger, Leiter der Bezirksservicestelle der Bildungsausschüsse Burggrafenamt. Er lobte die gute Arbeit und Ausführung des Projektes und freut sich schon auf weitere Aktionen. Die Blumen wurden den ganzen Sommer 2021 hindurch von Genoveva Gufler erhoben und fotografiert, die Zuordnung und Dokumentation erfolgte durch Arnold Rinner. Viele Begehungen und akribische Betrachtungen waren nötig, um die umfangreiche Blumenvielfalt festzuhalten. Die Blumen wurden farblich sortiert und aufgelistet. Gefördert wurde dieses Projekt vom Land Südtirol – Amt für Weiterbildung, der gesamte Arbeitsaufwand wurde ehrenamtlich erbracht. Ein großer Dank geht an alle Beteiligten und Mitwirkenden, besonders an Markus Breitenberger, der half das Projekt auszuarbeiten, das Mooseum, welches über die geschichtlichen Hintergründe Auskunft gab, Arnold Rinner für die Bestimmung der Blumen, der Landesversuchsanstalt Laimburg für die Bestimmung einiger Gräser, den Referenten, den Vereinen: Musikkapelle Platt und ImFocus-Fotoclub-Passeier (VFG), Freiwillige Feuerwehr Stuls und Bergrettung Stuls, der Hobbyfotografin Genoveva Gufler, welche alle Fotos machte, diese zur Verfügung stellte und stets für das leibliche Wohl der Teilnehmer*innen sorgte, Norbert Gufler für die Luftaufnahmen und Fabian Gufler für die Erstellung der Facebook-Seite sowie der Firma Designverliebt für die grafische Gestaltung und der Firma Medus für den Buchdruck. Und allen, welche zum guten Gelingen dieser Publikation beigetragen haben. Der größte Dank geht jedoch an den Vorsitzenden vom Bildungsausschuss Moos, Oswald Gufler, der mit viel Zeit und Herzblut dieses Projekt ausarbeitete und durchführte.

Julia Gufler Das Buch ist bei Oswald Gufler erhältlich. Entweder mittels E-Mail unter gufler. oswald@rolmail.net oder telefonisch unter 3492151395.

historische Fotos

Der Berg zog die Psairer seit jeher in seinen Bann und auch Frauen ließen es sich nicht nehmen, waghalsige Touren zu unternehmen

„Alles annehmen, was kommt!“ chriSTL PABST FAunEr

„Das ist mein Paradies!“, sagt Christl lächelnd und weist auf ihren Garten und ihr Haus. „In allem Maß halten, leben und leben lassen! Welch ein Glück! Ich darf in meinem Paradies gestalten und arbeiten und mich in der Natur bewegen – die ganze Welt ist eine Turnhalle!“ (Zitat Christl)

Schweden Hammarstrand Februar 1967 – Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Kunstbahnrodeln – Auf dem Weg zur Rodelbahn. V.li. stehend: Erika Prugger aus Gröden, Erika Lechner und Christina Pabst beide aus Meransen; Christa Schmuck und Angelika Dünhaupt aus der BRD Foto: Privatarchiv Überall im Haus von Christl zeugen Auszeichnungen, Medaillen, Plaketten und Pokale von ihrer erfolgreichen Zeit als Rennrodlerin bis zu ihrem schweren Unfall Foto: Bernadette Pfeifer

Im „Paradies“ befindet sich die Stube, ein ofenbeheizter, gemütlicher Raum. Den Eintretenden begrüßt ein Duft nach Holz und würzigen Kräutern, der von der Täfelung und den Pflanzen auf dem Fensterbrett herrührt. Die Vorhänge aus ungebleichtem, „rupfenem“ Leinen, selbstbestickt mit einem Kreuzstichmuster, sind eine Erinnerung an Christls Elternhaus. Das ganze Zimmer ist durchwoben von einem Hauch Nostalgie. Eine Ölmalerei zeigt einen behäbigen Bauernhof, den mehr als 300 Jahre alten Unterpranterhof in Meransen im Pustertal. Dort wurde Christina am 12. Dezember 1947 als siebentes der neun Kinder von Maria Kaser und Peter Pabst geboren. Auf 2 ha 60a wurden nicht nur vielerlei Getreidearten, Buchweizen, Kartoffeln und Gemüse angebaut, sondern auch Flachs für die Erzeugung von Leinen. Kühe, Schafe, Ziegen, Hennen und andere Zwei- und Vierbeiner wurden am Hof gehalten. Bis 1985 wurde zweimal im Jahr Brot gebacken. Auch Wolle und Leinen wurden am Hof gesponnen und verarbeitet. Alle Kinder mussten fleißig mitarbeiten, denn auf dem Hof gab es eine Menge zu tun. Der Vater übte auch seinen erlernten Beruf als Steinmetz aus, fertigte aus Holunderholz „Knoschpmsohlen“, Stiele für Sensen und Besen, Kordeln, Bänder und Ketten an. Nebenbei stellte er aus den Borsten, die beim Schlachten der Schweine abfielen, Bürsten her. In einem Zubau am Hof, als 1942 der Strom nach Meransen kam, wurde mit einer elektrischen Mühle für viele Höfe im Dorf das Mehl gemahlen. Die Kleie diente als Tierfutter. Alles wurde verwendet, alles wurde geschätzt. 1957 wurde eine Kabinen-Seilbahn gebaut, vorher erreichte man das Dorf nur zu Fuß in einem einstündigen Anstieg von der Gemeinde Mühlbach aus. 1975 wurde über schwieriges, felsiges Gelände eine Zufahrtsstraße gebaut. Der Straßenbau brachte große Veränderungen auf das Hochplateau, der Tourismus setzte ein und auch viele verschiedene Arbeitsmöglichkeiten.

„Wer imstande ist, mit Freude, Ausdauer, Interesse und Liebe jede Arbeit – ohne Neid – zu verrichten, dem ist der Erfolg sicher!“ (Zitat Christl)

Ihrem handwerklich außerordentlich talentierten Vater verdankt Christl ihre erste Rodel. In dem großen Kessel, der sonst für die große Wäsche, das Viehfutter oder das Schlachten verwendet wurde, kochte er die für die gekrümmten Teile bestimmte Holzstücke. Für das Beschlagen der Kufen verwendete er alte Sägeblätter. Mit einer derartigen einfachen Rodel errang Christl im Alter von 10 Jahren den 3. Platz bei einem Schulwettbewerb. Den Preis, ein kleines rotgefärbtes, hölzernes Herz, hat sie noch heute. An ihre Schulzeit – 8 Jahre in der kleinen Zwergschule von Meransen – hat Christl gute Erinnerungen. Zur damaligen Zeit hegte die Bevölkerung ziemliche Vorurteile gegen die Lehrer und Lehrerinnen der italienischen Sprache. Christls Lehrerin hingegen gelang es, sich den Respekt der Eltern und die Wertschätzung der

X. Olympische Wintersiele 1968 – Kunstbahnrodeln ist seit 1964 olympisch. Christina Pabst am Start zum letzten Trainingslauf in Villard-de-Lans – Grenoble. Sie fährt Bestzeit Foto: Privatarchiv

Familie Pabst – Christl (2.v.re.) wuchs auf dem Unterpranterhof in Meransen mit acht Geschwistern auf Foto: Privatarchiv

> Kinder zu erringen. An ein Krippenspiel in italienischer Sprache, das in mehreren Dörfern aufgeführt wurde und in dem Christl den Mohrenkönig spielen durfte, kann sie sich noch gut erinnern. Da die Mutter kränklich war, musste Christl nach der Schule daheimbleiben. Schließlich durfte sie eine Schneiderlehre machen. Die Unterrichtsstunden in der Berufsschule in Brixen waren eine willkommene Abwechslung zur Arbeit in der Schneiderwerkstätte, wo sie 3 Jahre täglich bis zu 12 Stunden arbeitete. Die Gesellenprüfung bildete den Abschluss der Ausbildung. Oft musste sie mit dem Meister in entlegene Höfe auf die „Stör“ gehen. Dabei wurden direkt am Hof die anfallenden Schneiderarbeiten erledigt. Das ganze Material samt der Nähmaschine musste mitgeschleppt werden. Christl erinnert sich an Fußmärsche von bis zu 2 bis 3 Stunden. Die Verpflegung auf den Höfen bestand meist aus Brennsuppe, Polenta, Pellkartoffeln oder „schwarzplentenen“ Knödeln und Milch. Schon während ihrer Lehrzeit hatte Christl, wann immer es möglich war, trainiert. Schnell stellten sich die Erfolge für ihre Ausdauer ein. Zuerst gewann sie die Dorf- dann die Talmeisterschaften, mit 17 Jahren wurde sie in die italienische Nationalmannschaft aufgenommen. Von 1964 bis 1968 war sie Mitglied der FISI (Federazione Italiana Sport Invernali). An der Stubenwand hängen große, gerahmte Tafeln, dicht bestückt mit Christls Auszeichnungen und Medaillen von verschiedenen nationalen und internationalen Rennen. Und auf jedem freien Plätzchen liegt ein Fotoalbum. Viele dieser Alben beinhalten ein Stück Sportgeschichte Südtirols und Italiens. Dreimal wurde sie italienische Vizemeisterin und 1964 war sie als Ersatz für die Olympischen Winterspiele in Innsbruck vorgesehen. Eines ihrer unvergesslichen Erlebnisse war ihre Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Hammarstrand in Schweden im Jahr 1967. Mit einem Sonderzug mit Speise- und Schlafwagen wurden die Teilnehmer*innen von Brixen bis Kopenhagen gebracht, von dort mit der Fähre nach Stockholm und weiter mit dem Bus nach Hammarstrand, nördlich von Kiruna. 3 Tage und 2 Nächte dauerte die Anreise und nach der mitternächtlichen Ankunft begann schon um 6 Uhr in der Früh das Training. Die Ausrüstung der Sportler war miserabel und das Rennen wurde bei –36° gestartet. Christl errang bei dieser Weltmeisterschaft den beachtenswerten 9. Platz. Auf der Heimreise von der Weltmeisterschaft in Schweden geriet das Team bei der Fahrt von Stockholm nach Rostock in einen gewaltigen Sturm. Dies war eine große Aufregung, zum Glück aber haben alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen dieses Abenteuer gut überstanden. Die Ehre an einer Olympiade teilnehmen zu können, wurde ihr 1968 in Grenoble nach Trainingsbestzeiten zuteil. Christl zeigt Interessierten den Rennanzug und das fesche, blaue Kostüm, das sie damals bei der Olympiade trug und auch heute noch zuweilen bei festlichen Anlässen anzieht. Grenoble wurde für Christl zu einem Schicksalsort. Ein kleiner Fahrfehler im 2. Lauf … Bei einer Geschwindigkeit von 110 km/h wurde sie aus der Kurve geschleudert – Schädel-Hirn-Trauma, viele Knochenbrüche, Hüftluxation … Bewusstlos wurde sie in Grenoble ins Spital gebracht und später nach Turin geflogen. Als sie nach einem halben Jahr noch sehr rehabilitationsbedürftig heimkehrte, wurde sie wie eine Siegerin gefeiert. Und Christl hatte tatsächlich einen gewaltigen Sieg errungen: einen über Verlust, Schmerzen, Mutlosigkeit und dunkle Gedanken. Hoffnungsvoll und beherzt wagte sie den Schritt in ein neues Leben.

Erwartungen und Ziele nie zu hoch stecken aber auch nicht zu niedrig. Mit Mut, Schwung, Ideen und Neugier das Leben wagen! (Zitat Christl)

Christl besuchte in Brixen 1 Jahr die Abendschule, in der sie das Mittelschul-

Musik gehört zu ihrer Leidenschaft und ist für Christl ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens Foto: Bernadette Pfeifer

diplom erwerben konnte und außerdem weiterbildende Kurse. Ihre Bewerbung bei Stellenausschreibungen hatte Erfolg, sie bekam einen Arbeitsplatz im Grundbuchamt Klausen, den sie 8 Jahre innehatte. Danach arbeitete sie im Grundbuchamt von Meran. Ihren Mann, Toni Fauner, lernte Christl im Sommer 1971 beim Kirchweihfest in Meransen kennen. Christls Bruder war Förster in St.Leonhard und hatte seinen Freund Toni zum Kirchweihfest ins Pustertal mitgenommen. Es scheint Liebe auf den ersten Blick gewesen zu sein, denn Toni wollte nur mit Christl tanzen und schon 1972 haben die beiden geheiratet. Christls Mann stammt aus St.Leonhard. Sein Elternhaus war der Schildhof Happberg. Toni arbeitete als Turnwart in der Mittelschule. Christl und Toni wurden glückliche Eltern von 3 Kindern. Mit großer Freude erzählt Christl von den beiden Söhnen, ihrer talentierten Tochter und den lieben Enkelkindern. Thomas arbeitet in der Stadtgärtnerei von Meran und wohnt mit seiner Frau in St.Leonhard; Arnold, Dipl. Ing. für Vermessungswesen, lebt mit seiner Familie in Graz; Dorothea ist Krankenschwester und betätigt sich nebenbei als Organistin und Chorleiterin. Das Häuschen, Christls Paradies, haben sie und ihr Mann teilweise mit eigenen Händen und mit viel Sparsamkeit und Fleiß aufgebaut. Einen schrecklichen Schicksalsschlag durch einen schweren Arbeitsunfall erlitt Toni in jungen Jahren. Beim Einsturz der Prantacherbrücke wurde sein Bein eingeklemmt und wurde in Folge amputiert. Aber auch Toni ließ sich nicht unterkriegen. Trotz Beinprothese verzichtete er weder aufs Rodeln noch aufs Ski- und Radfahren. 2016 starb Christls Mann. Neben ihrer Berufsausübung vermietete Christl fast 20 Jahre lang von Ostern bis Allerheiligen Zimmer an Feriengäste und betätigte sich ehrenamtlich als Turnlehrerin in der Arbeitsgemeinschaft für Behinderte.

In Dankbarkeit die Talente stärken, leben, genießen, weitergeben! Gelassenheit üben, Freude verbreiten, Zeit schenken, rücksichtsvoll alles annehmen, was kommt! Bequemlichkeit schränkt auch den Geist ein! (Zitat Christl)

Die „Fauner-Kinder“ zeigten schon früh große Begabung für Musik. Christl erlernte Notenlesen, Gitarre und das Harfenspiel und jetzt ist die Musik ein wahrer Freudenquell in ihrem Leben. Sie war Mitglied der Winterspieler Tanzlmusik und organisierte über 70 Huangorte in allen Dörfern des Passeiertales. Christl ist Mitglied des Südtiroler Volksmusikkreises und mehrere Jahre dessen Ausschussmitglied im Burggrafenamt. Seit 1998 trug sie als Mitglied der „Pseirer Vielsaitigen“ zur Freude bei vielen weltlichen und kirchlichen Feiern ehrenamtlich bei. Aus einer Stubenecke holt Christl eine kleine Harfe. Diese und auch eine kleine Bassgeige hatte Toni, ihr Mann, bei einem Seminar der „Klangwerkstatt“ aus der Gegend von Stuttgart gebaut. Bis heute noch werden von der „Klangwerkstatt“ alle 2 Jahre Instrumentenbaukurse in Mals im Vinschgau für interessierte Personen angeboten. Über 30 Jahre beim Alpenverein, war es für Christl eine tolle Abwechslung mit der Wandergruppe in den Bergen unterwegs

Christl mit ihrer Familie Foto: Privatarchiv Seit über 15 Jahren ist Christina Pabst Fauner diplomierte Seniorentanzleiterin Foto: Bernadette Pfeifer

zu sein, dabei wurden auch mehrere Dreitausender erklommen. Eine große Freude bereitete es Christl, den Wanderfreunden das Eisack- und Pustertal zu zeigen und sie zu besonders schonen Plätzen zu führen. Beliebt waren vor allem ihre fröhlichen Abschluss-Törggele-Wanderungen. 1988 wurde das Seniorenheim St. Barbara eröffnet und seit dieser Zeit sorgte Christl ehrenamtlich für Bewegung, Gedächtnistraining, Spiel und Spaß für 30 Jahre. 2003 machte Christl eine Ausbildung zur Seniorentanzleiterin. Seitdem trifft sie sich regelmäßig mit ihrer lustigen, fünfundzwanzigköpfigen, junggebliebenen, bewegungsfreudigen Gruppe. In Christls „Paradies“ herrscht Harmonie. Tatkräftig aber mit Gelassenheit steht sie „mit beiden Füßen“ mitten im Leben. Sie ist dankbar und zufrieden. Die bunten Erinnerungen an vergangene Zeiten haben sich freundlich in ihren Gedanken und Räumen eingenistet, die Schatten sind sanfter geworden. Und in der kleinen Harfe schlummern noch viele wunderbare Melodien.

In Frieden mit sich selbst leben, sich selbst mögen, mit Mut und Vertrauen in die Zukunft blicken! Eine gute Portion Hausverstand, Natürlichkeit, Genügsamkeit, Ehrlichkeit führen zu einem erfüllten, harmonischen, zufriedenen Leben! (Zitat Christl)

Waltraud Holzner

Das Frauenporträt ist entstanden in Zusammenarbeit mit Gaby Driever, Bernadette Pfeifer und Miriam Maccacaro vom Bildungsausschuss St.Leonhard

Am 25. Mai wurde das Stieber Mooseum gesegnet Fotos: Hubert Gögele

hinTErPASSEiEr invESTiErT in diE WiSSEnSvErMiTTLunG

MuseumHinterPasseier – Stieber Mooseum offiziell gesegnet

Am 25.5.2022 wurde das MuseumHinterPasseier – Stieber Mooseum am Fuße des Stieber Wasserfalls gesegnet. Das Museum, welches sich in einem umgebauten Wasserkraftwerk befindet, ist bis Ende Oktober für alle frei zugänglich und beschäftigt sich mit der Stromgeschichte des Hinterpasseiers

Das erste E-Werk im Festland-Europa wurde im Juni 1883 erbaut. Im Vergleich dazu blieb es im hinteren Passeiertal noch einige Zeit dunkel. Während in den Städten um 1900 die elektrische Energie größten Teils verfügbar war, blieb die Umgebung im Hinterpasseier noch eine Weile auf die traditionellen Energiequellen, wie Kerzen oder Fettlampen, angewiesen. In den 1920er Jahren begannen Pioniere in den verschiedenen Dörfern des Hinterpasseiers mit der Inbetriebnahme von Kleinkraftwerken, die ausgewählte Gebäude mit elektrischem Licht versorgen konnten. Ab den 1960er Jahren übernahm die Gemeindeverwaltung in Moos die Initiative, errichtete Kraftwerke, erwarb Wasserkonzessionen und erschloss die gesamte Umgebung mit elektrischem Netz. Viele visionäre Entscheidungen der Verwalter machten es möglich, dass sich heute die Produktion und Verteilung von nachhaltig produzierter Energie in öffentlicher Hand befindet und Überschüsse ins nationale Netz eingespeist werden können. Dadurch kann sich die EUM als Genossenschaft aller Hinterpasseirer im Ausbau und der Entwicklung der Infrastruktur, sowie der gesamten Umgebung engagieren. Die bewegte Energiegeschichte des Hinterpasseiers wird im MuseumHinterPasseier – Stieber Mooseum erzählt. Das am 25.5.2022 eingeweihte Museum im alten Kraftwerk am Fuße des Stieber Wasserfalls wurde in mehreren Phasen zu einem neuen Ort der Wissensvermittlung im Passeiertal umfunktioniert. Das Stieber Mooseum wird vom Museumsverein MuseumHinterPasseier geführt und verwaltet. Die Struktur am Stieber Wasserfall ist über den, im letzten Jahr mit einem neuen Leitsystem versehenen, Stieber Rundweg oder als Verlängerung des Passerschluchtenweges erreichbar. Das Museum wurde selbsterklärend aufgebaut und kann mittels moderner Tablets und interaktiven Experimenten eigenständig oder im Rahmen einer geführten Tour besichtigt werden. Abgerundet wird der Museumsrundgang von Zeitzeugeninterviews und einer Sonderausstellung zur Südtiroler Stromgeschichte. Eröffnet wurde die neue kulturgeschichtliche Attraktion in Moos von den Vertretern der drei Säulenvereine dieses Projektes. Die Gemeindeverwaltung Moos, die Energie und Umweltwerke Moos und der Museumsverein MuseumHinterPasseier begrüßten in Form von Bürgermeister Gothard Gufler, sowie den beiden Obmännern Graf Roland (EUM) und Pamer Konrad (MuseumHinterPasseier) die zahlreich erschienenen Gäste. Zu den Gästen der Eröffnungsfeier zählten unter anderem Protagonisten der Passeirer Stromgeschichte, wie die ehemaligen Bürgermeister Pfitscher Konrad und Wilhelm Klotz oder ehemalige Mitarbeiter des Kraftwerks Stieber, wie Pamer Sepp oder Pfitscher Friedl, welche im Nachgang so manche Anekdote zu erzählen wussten. Der Gemeindepfarrer Oswald Kuenzer segnete die neue Struktur, ehe das neue MuseumHinterPasseier – Stieber Mooseum im Rahmen einer Führung für die Besucherinnen und Besucher geöffnet wurde. Direkt am Museum wurde ein Platz zum Verweilen und Genießen mitsamt Parkbank, öffentlichen Toiletten und Parkplätzen geschaffen. Somit eignet sich das Stieber Mooseum hervorragend als Tummelplatz und Sammelpunkt wissensbegieriger Einzelbesucher, Gruppenbesucher und Schulklassen. Das Museum ist bis Oktober, von Dienstag bis Sonntag, von 10 bis 17 Uhr, kostenlos zugänglich. Peter Heel

Die Besichtigung stieß auf reges Interesse

Teilnehmer*innen am Vortrag „Glücksgriff Bauernhof“

BäuErinnEn PLATT und PFELdErS

„Glücksgriff Bauernhof“

Nach einer zweijährigen pandemiebedingten Pause war es am Dienstag, den 3. Mai, endlich so weit: Wir Bäuerinnen aus Platt und Pfelders konnten in Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss Moos den Vortrag „Glücksgriff Bauernhof“, mit Referentin und Milchbäuerin Christine Wunsch aus Steinegg, beim Hofschank Michelehof in Ulfas veranstalten. Das Thema wurde uns 23 Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit viel Wissen, Erfahrung und lebensnahen Beispielen der Referentin vor Augen geführt. Wenn die Situation der bäuerlichen Bevölkerung zurzeit auch etwas schwierig und angespannt ist und uns viele Fragen in Bezug auf die Landwirtschaft plagen, ermutigte uns die Referentin immer wieder, an die persönliche Erfüllung und an das Glück im eigenen Zuhause und am Hof zu denken, und versuchen sie immer wieder zu finden! Dadurch ließe sich vieles bewirken und so manche Situation leichter meistern. Am Ende des Vortrages bestand die Möglichkeit eines ihrer selbstgeschriebenen Bücher zu kaufen. „Mit Glück im Kopf geht alles leichter“, signierte Christine Wunsch uns die erworbenen Bücher. Mit dieser Einstellung genossen wir anschließend die Marende, die die Hofbäuerin Evi liebevoll für uns zubereitet hatte. Ein kleines, selbstgemachtes Geschenk durfte sich jeder von uns mit nach Hause nehmen. Es soll uns stets an das Glück erinnern!

EinST und JETZT

Der Rucksack, uralt und doch immer topaktuell

Als ich noch ein Kind war, ergab sich auf unseren Dorfstraßen ein sonntägliches Bild, das es seit geraumer Zeit nicht mehr gibt: Bauern mit einem Rucksack, damit sie dringend benötigte Waren möglichst sicher nach Hause bringen konnten. Zur Erinnerung und zum besseren Verständnis: Seinerzeit waren auch in ländlichen Gegenden an Sonntagen die Geschäfte geöffnet und die Bauern von entlegenen Bergweilern, die zu Fuß in die Dörfer kamen, erstanden nach der traditionellen Sonntagsmesse all das, was sie für die darauffolgende Woche benötigten. Übrigens wurde bei uns in Psair ein kleiner „Ruggsåck“ auch „Schnarfer“ genannt. Ich habe noch immer das Bild vor Augen, wie Bergbauernkinder in einer Häuserecke genüsslich einen Weggen verdrückten, während wir Dorfkinder bereits das Privileg genossen, täglich frisches Brot essen zu können. Vergangene Zeiten, aber was sich über viele Jahrhunderte erhalten hat, ist der Rucksack, der nach wie vor zum Alltag bzw. zur Freizeit vieler Menschen dazugehört. Bereits die Kleinsten gehen mit einem Säckchen auf dem Rücken zum Kindergarten. Schulkinder und Studenten verstauen in ihrem Rucksack Bücher und Hefte. Erwachsene nutzen ihn für den Transport von Laptop und anderen Geräten. Paketzusteller, die in den Städten durch die Straßen und Gassen flitzen, verwenden ihn sowieso und auch modebewusste Damen haben als Accessoire stets ein stylishes Rucksäckchen parat. Auch aus den Freizeitaktivitäten ist der Rucksack erst recht nicht mehr wegzudenken, er hat es praktisch zum Universaltransportmittel geschafft. Während gegenwärtig ständig neue Modelle und gerade für Sport- und Freizeitzwecke immer leichtere Materialien auf den Markt kommen, wurden Rucksäcke ursprünglich aus Leder oder starkem Leinen gefertigt. Neben dem großen Beutel hatten sie zum Teil auch Außenfächer mit Riemen und Schnallen. Wann und wo der Rucksack genau entstanden ist, ist nicht bekannt. Im Kostümlexikon wird er als „beutelförmige Tasche mit zwei Gurten“ beschrieben. Zur Verwendung steht folgendes: „Bereits seit der Bronzezeit, unter anderem zum Transport von Salz aus Bergwerken, erhielt er sich besonders bei Jägern und Wanderern.“ Die Liste der einstigen Träger*innen ließe sich stark erweitern. So waren Rucksäcke fester Bestandteil der Ausrüstung von Soldaten. Auch Bauern, die auf den Markt gingen oder Handwerker auf der Stör trugen einen Rucksack auf dem Rücken. Neben diesen Funktionen als Tragegerät war ein Rucksack aber noch weit mehr. Der Inhalt des Sackes, gefüllt mit Wäsche und persönlichen Dingen, war oft alles, was ein Mensch besaß. So fand das Hab und Gut von Dienstboten, die an den „Schlenggltagen“ ihren Arbeitsplatz wechselten, im Rucksack Platz. Übrigens, als Detail am Rande: Der derzeit teuerste Rucksack der Welt der Marke Louis Vuitton kostet schlappe 71.500 Euro, wurde aber natürlich aus bestem, handverlesenen Krokodilleder mit nahtlosem Design angefertigt. Louis Vuitton verwendet dabei nur die Haut besonders gezüchteter Reptilien, die mit Diäten gefüttert werden, die die Haut stärken. Angesichts solcher Tatsachen und Zahlen würde so mancher armseliger Dienstbote, der am „Schlenggltoog“ (am 2. Februar, Lichtmess) seinen Arbeitsplatz wechselte, wohl nicht mehr aus dem Staunen herausgekommen sein!

Kurt Gufler

Der Body-Painting-Workshop von Sarah Pixner war für viele eine tolle Erfahrung

ST. LEOnhArd

BodyPaintingWorkshop im YOU

„Body-Painting“ ist eine moderne Art der Gestaltung am Körper durch Körperbemalung. Dabei wird hautfreundliche Farbe mit Pinseln direkt auf die Haut aufgetragen und somit der Körper ganz neugestaltet, interpretiert und erlebt. Die in unserer Gesellschaft aktuell verankerten Schönheitsideale rücken dadurch oft in den Hintergrund und werden aus einem ganz anderen Blickwinkel ersichtlich und erfahrbar – dadurch können Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl gestärkt und gefestigt werden. Mit der Idee eines tollen Workshops zu diesem Thema kam der Bildungsausschuss St.Leonhard zum Jugendbüro – gemeinsam wurde an dieser Idee weiter gefeilt – schließlich wurde ich, Sarah Pixner, als Workshopleiterin gefunden und durfte den Workshop am 7. Mai als Mädchen-Highlight im Jugendzentrum YOU in die Tat umsetzen. Das Bodypainting, die Körpermalkunst, ist für mich mittlerweile ein wichtiger Teil meines Lebens geworden und es ist mir immer eine große Freude, diese Kunstform in einem Workshop mit anderen zu teilen. Die Mädchen haben zum Workshop viel Offenheit und Begeisterung mitgebracht. Nach dem Zeigen der Maltechniken konnten sie diese erstmal ausprobieren und dann am Nachmittag größere Motive und Ideen an einer Freundin umsetzen. Es freute mich zu sehen wie die Mädchen durch das gegenseitige Bemalen sich füreinander öffnen konnten und sich der Kontakt zueinander vertiefte. Die feinen Berührungen mit dem Pinsel auf der Haut sind sehr angenehm und schaffen die Möglichkeit einer tieferen Entspannung. Es war auch viel Spaß dabei und am Ende des Tages entstanden wunderbare Kunstwerke, die von Selina Theiner fotografiert wurden. Danke Selina für dein Kommen, danke liebes JubPa-Team für die Einladung und Organisation und danke dem Bildungsausschuss St.Leonhard für die freundliche Unterstützung! Es hat mich gefreut, den Mädchen eine neue Art der Körpererfahrung nahe zu bringen. Ich hoffe, dass der Workshop ein bleibendes Erlebnis für die Mädchen ist und sie in Zukunft auch die Freude am Malen leben – bei einem Kinderfest, einer YOU-Party oder bei einer Freundin – es gibt viele Möglichkeiten.

Sarah Pixner

ZuM dOWnLOAd vErFüGBAr

Youth App – Jugendinformation in einem Klick

Eine App, die für und mit jungen Menschen aus ganz Südtirol entstand und über jugendrelevante Themen informiert – das ist die „Youth App“. Bereits seit knapp einem Jahr kümmert sich eine eigens für die App ins Leben gerufene Projektgruppe um die Entwicklung – ab 20. Mai ist die zweisprachige „Youth App“ zum Download verfügbar.

Die Idee einer südtirolweiten JugendApp entstand im Frühjahr letzten Jahres, als sich mehrere Organisationen der Jugendarbeit dafür aussprachen, eine Informations-App für junge Menschen zu entwickeln. „Der Grundgedanke ist, jugendrelevante Informationen gebündelt, unkompliziert und kostenlos für alle jungen Menschen aus Südtirol zugänglich zu machen“, so Projektgruppenleiter Thomas Marth. Damit die App zielgerichtet auf die Bedürfnisse von Jugendlichen ausgerichtet werden kann, wurden sie in der Gestaltung miteinbezogen. In den vergangenen Monaten wurden in ganz Südtirol Workshops abgehalten, um mit Jugendlichen die Themen herauszufiltern, die sie interessieren und beschäftigen. Die App soll auf einer partizipativen Beteiligung zwischen Jugendlichen, Projektgruppe und Partnern gründen. „Die Europäische Union hat 2022 das Europäische Jahr der Jugend ausgerufen. Es soll neue Chancen für junge Menschen eröffnen und ihren Meinungen und Ideen mehr Gehör verschaffen. Die neue App ist in Südtirol ein weiterer wichtiger Schritt in diese Richtung“, so Landesrat Philipp Achammer. Nun steht die „Youth App“ in den Startlöchern: anhand von sechs Kategorien wie beispielsweise Events und Arbeit, einer News-Seite und einem eigenen Videoformat, werden jugendrelevante Themen aufgegriffen, erklärt und beschrieben. Für die inhaltliche und finanzielle Unterstützung der App arbeitet die Projektgruppe mit Partnern aus verschiedenen Bereichen zusammen. Die Partner unterstützen auf diesem Wege nicht nur die App, sondern die gesamte Jugendarbeit im Land. Am Inhalt beteiligen sich folgende Institutionen: HGV, LVH, Landesfeuerwehrverband, Südtiroler HochschülerInnenschaft, Kinder & Jugendanwaltschaft, netz I Offene Jugendarbeit, Südtiroler Jugendring, Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste, Schulinspektorat, Forum Prävention, Weißes Kreuz, Amt für Arbeit und Young SGBCISL. Die „Youth App“ wird großteils vom Amt für Jugendarbeit und zusätzlich von Sponsoren finanziell unterstützt.

Denise Walter

Jugendliche beim Workshop in St.Leonhard

WOrkShOP in PASSEiEr

Jugendliche entwickeln mit – Youth App

Bereits im November 2021 fanden in Bruneck, Passeier, Meran, Bozen und Neumarkt verschiedene Workshops zur neuen Jugend-App statt. Ziel der Workshop war es Jugendliche partizipativ an der Gestaltung der App miteinzubeziehen. Der Workshop in Passeier fand im Jugendzentrum YOU in St.Leonhard statt. Die 10 Jugendlichen konnten bei der Entwicklung der App ihre Ideen und Wünsche einbringen. Auch bei den inhaltlichen Themen wie z.B. Gesundheit, Arbeit, Kultur, Umwelt, Bildung und Gesellschaft konnten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen mitbestimmen und haben zu jedem Überthema die für sie am sinnvollsten Features herausgesucht. Weitere Ideen der Jugendlichen waren ein Event-Kalender, verschiedene Challenges sowie eine Liste über ihre Lieblingsplätze im Tal. Geleitet wurden die Workshops von Thomas Marth, Projektleiter der Youth App. Das Ergebnis der Workshops ist die am 20. Mai erschienene neue App für Jugendliche in Südtirol. Von Jugendlichen – für Jugendliche! Das Jugendbüro ist zudem Teil der kleinen Projektgruppe, welche im Vorfeld die Finanzierung, die Entwicklung und die Vermarktung der App geplant hat und dies auch weiterhin zukunftsorientiert weiterführen wird. Wir laden alle Jugendlichen ein, sich die App anzuschauen und sich dieses wertvolle Tool nicht entgehen zu lassen.

Thomas Schölzhorn

Max als Lehrling

ALLES GuTE

Der Locher Max geht in Pension

1980 eröffnete Max die Kunstschlosserei Pfitscher M. KG des Pfitscher Max Alois & Co. in der Holzlände, nachdem er als technischer Zeichner und Maschinenbautechniker bei der Firma Schaeffler in Herzogenaurach (Deutschland) und bei der Hoppe in St.Martin seine Erfahrungen gesammelt hatte. Voller Tatendrang und Energie startete er sein Unternehmen. Mit ehrgeizigen Zielen, ambitionierten Mitarbeitern und seiner Frau Elga, die sich in den ersten Jahren auch tatkräftig einbrachte, vertrieb die Firma ihre Produkte in ganz Südtirol und lieferte auch schon bald ins Ausland bis nach Übersee. Eine Idee wurde Realität und erfüllte Max nicht nur mit jeder Menge Arbeit, sondern gewiss auch mit Stolz. Begonnen wurde mit allerlei Kunstschmiedearbeiten, wie Grabkreuzen, Postkästen, Kleiderhaken, Tür- und Fensterbeschlägen. In den letzten Jahren lag der Hauptfokus der Fima bei der Produktion von Steck- und Klappkonsolen, die eben nur von der Firma Pfitscher M. KG produziert werden. Es war eine riesige Herausforderung, von Erfolgen gekrönt, aber auch mit wirtschaftlichem Auf und Ab, dennoch ein Aufgeben gab es nie und mit dem Rückhalt seiner Mitarbeiter hat Max vieles geschafft. Mit seiner Fachkompetenz und seinem Talent konnte er Patente entwickeln und seine Ideen verwirklichen. Als Entwickler hat er den Produkten seinen Stempel aufgedrückt. Die „Pfitscher-Schnalle“ an den Haustüren ist unverkennbar. Auch in den letzten Jahren war Max sein Betrieb sehr wichtig. Anton und Erwin halten mit ihm den Betrieb am Laufen und bald gehen sie zusammen in den wohlverdienten Ruhestand. Das Betriebsgebäude wird an Martin Haller übergeben, der seinen KFZ-Fachbetrieb erweitert. Wir wünschen Max, dass er voller Genugtuung und Freude auf sein Schaffen zurückblickt, sich entspannt auf das Abenteuer Ruhestand einlässt und neue Möglichkeiten für sich entdeckt. Karin Pfitscher mit Roland und Paula

Psairer LåchkåchL-Ëgge

Lai a Uure

Ein Mårtiner wollte den beliebten Passer-Schluchten-Weg durchwandern, als er kurz vor St. Liërt einen Gomioner Landsmann traf. Der Wanderer erkundigte sich bei diesem: „Kannsche miër nit pittschiën soogn, wië spaat’s isch, i hån meine Uure fergässn!“ Der Gomioner fühlte sich bemüßigt herablassend zu antworten: „Joa, joa, wië min ålbm sogg, wer’s nit in Grint håt, håt’s in di Fiëße!“ Da erwiderte der Mårtiner Wanderer staubtrocken: „ëppis hoobm’s nit in Grint und aa nit in di Fiëße, di semm hoobm lai a Uure!“, und ließ seinen verdutzten Landsmann mit offenem Mund und hochrotem Kopf zurück.

Kurt Gufler

Max Pfitscher – Locher Max

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