Hopser News 2023/1

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HOPSERNEWS 1./2023 Parkour Convention 2023 Community Spotlight: Leo D. Cole Trusty hilft der Gartenschau: Parkour Park Zeche Huckarde

Garbage Day! Zeit für nen Bag-Flip.

Willkommen zur neuen Ausgabe der Hopser News!

Dieses Heft ist etwas kompakter aber dafür gehts direkt los mit unserem Announcement für die nächste Parkour Convention. Im Community Spotlight gibt sich der Ruhrpott-Precision-King Leo D. Cole höchstpersönlich die Ehre. Checkt auch unbedingt Trustys Story zum geplanten Parkour Park für die Internationale Garten Ausstellung 2027 ab! Ansonsten findet ihr wieder Interessantes aus der Parkourwelt in den International News, Glotzempfehlungen und Trainingsmythen.

Viel Spaß beim Lesen!

Thalis

Euer Ver- und Entsorger

CONTENT

Titelstory

Parkour Convention 2023

Community Spotlight

Leo D. Cole

redaktion@parkourdortmund.de

https://www.instagram.com/parkourdortmund/

Headcoach Trustys Trainings Tipps Trusty hilft kräftig bei der IGA mit Parkour Dortmund Newsticker

Spotcheck 24

Guckst du?!

International News

Trainingsmythen

Am Samstag, dem 2. Dezember 2023 ist es wieder so weit: Wir veranstalten die Parkour Convention 2023!

Aufgrund der vielen Parallelveranstaltungen im Sommer und auf vielfachen Wunsch findet unsere Convention jetzt wieder im Winter statt - quasi als krönender Jahresabschluss :-)

In einer Zeit von 11.00 bis 19.00 Uhr könnt ihr in und um unsere Skatehalle frei trainieren oder an verschiedenen Workshops teilnehmen. Neben einem Anfängerworkshop wird es wie in den vergangenen Jahren auch zwei Workshops von szenebekannten Coaches geben. Um wen es sich handelt, wird noch bekannt gegeben.

Erstmalig planen wir auch einen Kamera-Workshop mit unserem Max und einen Online Wettbewerb mit den kreativsten Run über Instagram. Auch dazu folgen noch mehr Infos.

Diesmal stellen wir euch neben unseren eigenen Kästen und Cubes auch noch zusätzliche Obstacles des SSB Dortmund zur Verfügung - das wird der größte Aufbau, den wir jemals hatten!

Für gute Atmosphäre sorgen wieder die funky Beats unseres Resident-Djs und OG Traceurs YogiWan. Außerdem gibt es wieder ein Convention Shirt mit dem schneidigen Motiv, dass ihr unten auf dieser Seite seht.

Weitere Infos und Details zum Tagesablauf, der Einverständniserklärung etc. findet ihr bald auf unserer Vereins-Homepage und Social Media Kanälen.

Parkour Convention 2023

Wann?

2. Dezember 2023 in der Zeit von 11.00 bis 19.00 Uhr

Wo?

Skatehalle des Keuning.haus, Leopoldstraße 50-58, 44147 Dortmund

Wer?

Parkourläufer*innen, Anfänger*innen, und alle Interessierten ab 10 Jahren

Was?

Eine riesen Jam mit der Möglichkeit zum gemeinsamen Trainieren, sich vernetzen und verschiedenen Workshops. Und das alles kostenlos! :-)

Kennt ihr das auch? Ihr trainiert irgendwo in der City und begegnet echt merkwürdigen Leuten mit komischen Bezeichnungen für unseren Sport? Hier sammeln wir Anekdoten aus dem Training.

Dieses Mal: „Good Cop, Bad Cop“ von Thalis

Als wir schon eine größere Trainingsgruppe in Dortmund waren, haben wir uns Anno Dazumal immer samstags am Stadtgarten getroffen und sind von dort zu umliegenden Spots gestartet. Am Adlerturm, der am Dortmunder Wall voerortet ist, haben wir dann eines Tages eine nice Kletterchallenge direkt am Turm entdeckt. Nach dem schon zwei von uns hinauf geklettert waren, kam ein Polizist auf uns zu. Sehr nett sagte er uns, dass wir doch bitte nicht dort klettern sollen, da wir uns dabei verletzten könnten. Darauf antwortete unser Mr. Trusty persönlich eher scherzhaft, dass wir ja selbst das Risiko tragen würden und es unsere eigene Sache sei, wenn wir uns verletzen. Der Cop schaltete dann ganz plötzlich um auf die dunkle Seite der Macht und schrie uns an, dass er auch Platzverweise verteilen könne, wenn wir jetzt nicht abhauen würden. Als wir dann aufbrachen sagte Mr. Trusty in seine Richtung nur: „Argumentieren ist wohl nicht deine Stärke.“ Den Burn habe ich bis heute nicht vergessen - und Detective Two-Face wahrscheinlich auch nicht. Danke Trusty :-)

Wenn ihr eigene verrückte Storys habt, sendet sie sehr gerne per E-Mail an: redaktion@parkourdortmund.de

Beweist Pferdestärke: Hürdenlauf auf der Chio, Fabian Teusch.

Sundance: Gap gesprungen von Fabian Teusch

CommunitySPotlightHELLO!

my name is

Seit wann trainierst du schon Leo?

Ich habe im Alter von 15 Jahren angefangen. Es fing mit Freunden aus der Nachbarschaft an: Man kletterte über Zäune und Garagen, wobei wir dem ganzen noch nicht wirklich einen Namen gaben. Später wurde ich auf die Videos von Pablo Giese, einer Ruhrpott-Legende im Parkour, aufmerksam und bin daraufhin öfter zur Ruhr-UniversitätBochum gefahren um dort „Parkour“ zu trainieren. Jetzt bin ich 28 Jahre alt und in diesem Sommer ist dies mein 13. Parkour-Jahr.

Wie bist du zu dem Sport gekommen und was fasziniert dich daran?

Tatsächlich ist mir die Geschichte ein wenig unangenehm. Das erste Mal hörte ich im Alter von ca. 15 Jahren von Parkour: Ein junger Mann innerhalb einer Gruppe erzählte davon und meinte, dass ich niemals in der Lage sein würde, diesen Sport auszuüben, da ich viel zu schmächtig und gebrechlich sei. Ich weiß nicht warum, aber eben diese Aussage erweckte einen gewissen Trotz in mir und die Leidenschaft wurde entfacht. Die Faszination für Parkour findet sich in einer vielschichtigen Betrachtungsweise wieder: Zum einen ist es wahrscheinlich eher die „Oldschool“Perspektive, seinen Körper und seinen Geist mittels Disziplin und hartem Training zu stärken, zum anderen die daraus resultierende „Freiheit“, sich kreativ in seiner Umgebung fortbewegen zu können. So viel zur eigenen körperlichen und geistigen Entwicklung. Ein toller Freund von mir hat mal behauptet Parkour sei kein Individualsport, sondern ein Gruppensport. An den Begriff muss ich noch heute häufig denken. Beim gemeinsamen Üben und Entdecken entwickeln sich einzigartige Freundschaften, die einen das ganze Leben begleiten. Das finde ich sehr faszinierend.

LeoD.Cole

Wie sieht dein Parkour-Training aus und wie hat es sich über die Jahre verändert?

Wenn man meine Videos einzeln schaut, ohne mein Training zu kennen, hört es sich wahrscheinlich ironisch an, wenn ich sage, dass ich ein Freund des langlebigen Trainings bin. Jedoch kann ich mittlerweile behaupten, dass ich seit 13 Jahren kontinuierlich trainiere und mein Parkour-Stil sich im Grunde wenig verändert, sondern vielmehr weiterentwickelt hat. Hinsichtlich meiner Einstellung habe ich vieles aus dem Kampfsport mitgenommen, nach dem Motto: Fleiß und Disziplin zahlen sich aus (klingt plakativ, ist aber so :D). Ich glaube, dass ich meinen Stil so noch lange fortführen kann, da ich mich sehr viel mit Kraft und Ausgleichstraining auseinandergesetzt und dieses parallel zu meinem Parkour- & Movement- Training etabliert habe. Ich kann viel aus meiner Athletik schöpfen und dementsprechend sieht auch mein Parkour-Training aus. Ich mag die Mischung aus Kraft und Technik, wobei, im besten Falle, eine optimal kontrollierte Bewegung herauskommen soll. Trotzdem möchte ich behaupten, dass ich mein Training kreativ und frei gestalte, so wie es mir passt.

Über die Jahre hinweg hat sich bei mir schon ein sportlicheres Denken entwickelt. Früher stand mehr das Entdecken und Spielen mit Freunden im Vordergrund, während ich heute oft auch mit konkreten sportlichen Zielen zu einem Spot oder Ort fahre. Zum Beispiel entdecke ich einen bestimmten Sprung auf den ich mich gezielt vorbereite, um ihn dann an einem guten Tag versuchen zu können. Jedoch muss ich anmerken, dass ich mir durch dieses leistungsbezogene Training auch manchmal Druck mache und ich mich dahingehend selbst öfter reflektieren sollte.

Parkour sollte in meinen Augen nämlich primär Spaß und Freude fördern.

@leo_d_cole

Fotos:

parkourshows.de

Welche Athlet*innen inspirieren dich und deinen Stil?

Eine gar nicht so leicht zu beantwortende Frage! Die Community ist inzwischen so divers und komplex, dass ich mich kaum festlegen kann. Oft inspirieren mich tatsächlich Athlet*innen, mit deren Movement ich gar nicht so viel gemein habe. Ich sehe ihre Videos und bin motiviert rauszugehen und mich zu bewegen, das gibt mir oft ein gutes Gefühl. Meistens sind es meine Freunde, die mich inspirieren und immer wieder beeindrucken. Den schönsten und anmutigsten Stil, welcher mich immer wieder begeistert, hat für mich Daniel Ilabaca.

Trainierst du lieber allein oder mit anderen?

Eine interessante Frage! Beides sind wichtige Parts, die sich für mich gegenseitig ergänzen. Eine Solo-Session bedeutet für mich im positiven Sinne Eskapismus. Sich nur mit sich selbst und der unbelebten Umgebung auseinanderzusetzen kann einen sehr erfüllten und meditativen Zustand entstehen lassen, der durch nichts zu ersetzten ist.

Genauso ist das Training mit anderen oft erfüllend, anregend und motivierend, wenn der Vibe der Gruppe stimmt. Ein gemeinsames Training kann Kräfte freisetzen, die man ein paar Stunden vorher für nicht existent gehalten hätte. Allerdings kann es mir passieren, dass zu große Menschenmassen mich eher verwirren und alles zu viel wird. Eine derartige Reizüberflutung hemmt mich und lässt mich das Training weniger genießen.

Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass ich beides gern tue und tatsächlich nicht wirklich wertend miteinander vergleichen kann. Davon möchte ich nichts missen.

Mir kam im Rahmen dieses Interviews sofort dein YT Video „Another student – R.U.B. Parkour“ in den Sinn. Welche Bedeutung hat die Ruhr-Universität für dich und dein Training und wie kam es zu witzigen Introsequenz mit dem ASTA-Schild?

Die Ruhr-Universität hat immer schon viele Traceure und Traceusen angezogen. Der brutalistische Stil des Betondschungels lässt das Parkour-Herz höherschlagen. Man merkt, ich feier die R.U.B. schon sehr. Würde man lediglich die Zeit sehen, die ich dort verbracht habe, könnte man meinen, ich sei ein absoluter Vorzeigestudent gewesen! Allerdings muss ich zugeben, dass ich lieber von der Bibliothek gesprungen bin, als in ihr zu lernen. Gemeinsam mit Freunden haben wir das Terrain so oft und gut erkundet, wie wir konnten. Die Sprünge dort sind massiv, rough und brachial. Alles in allem erinnert es mich dort sehr an die Spots in London. Tatsächlich kann man sogar im Winter innerhalb der R.U.B.- Gebäude trainieren! Unendlich viele geile Spots, unendlich viel Beton, ein Traum!

Bezüglich des ASTA-Schilds: Dies soll keine Diffamierung gegenüber der ASTA sein! Das Schild war lediglich im Weg und musste zwecks eines bevorstehenden Sprunges sachgerecht abgeschraubt werden. Ein paar nette Herren waren mir diesbezüglich behilflich. Danach wurde das Schild sachgemäß wieder befestigt. :D

Zum Sprung selbst: Das war ein Witz, den wir uns andauernd erzählt hatten. Irgendwann wurde der Witz dann Realität.

Was macht für dich einen guten Spot aus und welche Spots außerhalb von Deutschland würdest du gerne besuchen?

Für mich ist ein Spot im Grunde immer das, was man draus macht. Ich glaube als deutscher Traceur ist man da sehr minimalistisch, bzw. wir geben uns häufig mit zwei Bordsteinkanten zufrieden, an denen man stundenlang trainieren kann. Jedoch muss ich gestehen, dass die Bauweise und Architektur in England schon deutlich mehr hergeben als unsere herkömmlichen Spots in Deutschland. Nichtsdestoweniger freue ich mich immer, wenn ich einen Spot finde, der mir das bieten kann, was ich gerade üben möchte! Allerdings bin ich oft enttäuscht, wenn man das optimale Set-Up gefunden hat, das Material jedoch zu instabil oder der Grip einfach extrem schlecht ist. Aber das gehört eben auch dazu!

Ich werde diesen Sommer nach Portugal (Porto und Lissabon) reisen, um dort die Spots zu checken. Ich habe gehört, dass diese sehr gut sein sollen.

Du bist bekannt für deine sehr weiten Präzisionssprünge, die oft auch mit erheblichen Konsequenzen verbunden sind. Was ist deine Einstellung zum Thema Angst und wie gehst du selber damit um? Man sieht in der Regel immer nur die kurze Videosequenz des eigentlichen Sprunges. Dahinter steckt viel Vorbereitung, die meistens gar nicht vor Ort stattfindet. Oft brauche ich, nach der Entscheidung den Sprung durchzuführen, über 45 Minuten, bis ich es tatsächlich mache. Oberflächen werden geprüft, ähnliche Sprünge im Vorfeld getätigt etc. Ich würde mich niemals blind irgendwo hineinwerfen, auch wenn es auf unerfahrene Menschen den Eindruck erwecken könnte. Wenn ich Angst vor einer Challenge verspüre, mache ich sie nicht. Respekt und Aufregung sind treffendere Begriffe. Aber eben diese Aufregung wird während der Durchführung auf ein Minimum reduziert. Tatsächlich bin ich in diesem Moment ruhig. Selbstregulation spielt da eine große Rolle. Oftmals überkommt einen die Aufregung erst danach. Das kann manchmal sogar so extrem sein, dass es sich gar nicht mal so gut anfühlt. Ich habe schon mit vielen Athleten*innen über das Thema gesprochen und jeder hat da seine eigenen Vorgehensweisen. Ich denke eher viel nach und mache mir auch über jegliche Konsequenz, zum Beispiel im Falle eines Sturzes, Gedanken. Wichtig ist es eine Technik auch unter „extremen“ Bedingungen situativ anwenden zu können. Dafür muss man Jahre trainieren.

Der Free-Solo Kletterer Alex Honnold meinte mal, er würde sich im Vorhinein schon ausmalen was passieren könne, damit es ihm bei der Durchführung nicht durch den Kopf geht. Da geht es mir ähnlich.

Neben Parkour sieht man dich auch an der Chinese Pole und Handstand Variationen trainieren. Welche Rolle spielen diese anderen Disziplinen für dich und dein Parkourtraining?

Durch Urbanatix bin ich in Kontakt mit der ArtistenSzene gekommen und habe daraufhin schnell eine Faszination für Chinese-Pole entwickelt, die auch so weit ging, dass ich mir einen eigenen Pole besorgt und viel daran trainiert habe, um auch Auftritte daran zu performen. Genauso wie das Handstand/Calisthenics-Training finde ich, dass all die ganzen „Disziplinen“ sich irgendwo ergänzen und im Grunde den eigenen Stil mitentwickeln. Je breiter man aufgestellt ist, desto mehr darf man erleben. Ich verwende gerne den Movement-Begriff, um alles unter einen Hut zu bringen. Die Artistik ist sehr interdisziplinär und vermischt Bewegung mit Kunst, Schauspiel, Musik und Ausdruck. Für mich ist Parkour nichts anderes. Bewegungskunst und Leidenschaft sind schöne Begriffe, um diese Frage abzurunden.

Bei den STORROR Awards 2022 wurdest du als BreakoutAthlete geehrt – Herzlichen Glückwunsch nochmal an dieser Stelle! Hat sich seitdem die Reaktion der Community auf dich verändert und werden wir in Zukunft ein gemeinsames Projekt mit dir und STORROR sehen? Diese Nominierung kam sehr überraschend und hat mich wirklich sehr gefreut, eine absolute Ehre, vielen lieben Dank! Tatsächlich wurden die Jungs durch das Erstellen eines Instagram-Accounts auf mich aufmerksam, auf dem ich einige Clips hochgeladen hatte. Zu dem Thema Social Media habe ich allerdings gemischte Gefühle. Auf der einen Seite kann es ein Zeitfresser sein, der abhängig macht und durch seine Schnelllebigkeit alles unbedeutend erscheinen lässt, auf der anderen Seite hat es mir nun die Möglichkeit gegeben, auch zu den internationalen Top-Athlet*innen Kontakt zu bekommen und mich auch mit ihnen verabreden zu können. Ich stehe in Kontakt mit den Jungs, geplant ist noch nichts, aber ich kann mir schon gut vorstellen, dass Storror sich die R.U.B. nicht entgehen lässt! Viele internationale Athlet*innen sind durch mich und meine Videos, die sie auf Social Media gesehen haben, darauf aufmerksam geworden.

Welche Entwicklungen in der Parkourszene findest du positiv oder was müsste sich deiner Meinung nach ändern?

Es ist interessant zu beobachten, inwiefern sich die Szene über die Jahre hinweg entwickelt hat. Ich bin ein großer Fan von Trendsportarten und beobachte zunächst jede Entwicklung neutral. Das Schöne ist, dass ich mich niemals in irgendwas hineingedrängt fühle. Solange ich zwei Mauern mit gutem Grip und ein paar coole Leute um mich herum habe, bin ich happy. Wettkämpfe waren nie etwas für mich, trotzdem sehe ich in ihnen eine Möglichkeit, die Community zu stärken und den Sport gesellschaftsfähiger zu machen. Ich bin hauptberuflich Lehrer und würde den Sport gerne noch mehr in Schulen etablieren. Wichtig ist, dass ein adäquater Umgang mit Kindern und Jugendlichen geschult wird und man genau differenziert. In Trendsportarten liegt meiner Meinung nach viel mehr Potenzial als in normierten Sportarten. Relevant ist außerdem zwischen dem eignen Können und den Videos, die man tagtäglich sieht, zu differenzieren. Eine gesunde Selbstwahrnehmung und ein respektvoller Umgang sind essenziell für die Entwicklung des Sports. Ich freue mich, dass die Szene mittlerweile diverser wird und auch andere Geschlechter mehr Aufmerksamkeit und Zugang zu dem Sport gewinnen. Eine Entwicklung, die sich hoffentlich weiterhin steigert.

Headcoach Trustys Trainings Tipps

Heute: Trusty hilft kräftig bei der IGA mit

Wir haben es bestimmt schon an anderer Stelle geschrieben: Dortmund wird Standort für die Internationale Garten Ausstellung 2027. Und damit dabei nicht nur das Presseportfolio des Oberbürgermeisters und die Flora in unserer Stadt wächst dachten sich die Veranstalter*innen, auch Spiel und Sportmöglichkeiten für Kinder, Jugendliche und Sportler*innen ins Gesamtkonzept zu integrieren.

So war uns bekannt, dass auf der Fläche der Zeche Huckarde eine Parkour Anlage entstehen soll und wir waren als Verein auch in einem riesen E-Mail Verteiler zusammen mit Elon Musk, Beyonce, Sponge Bob und allen anderen wichtigen Leuten, die daran mitwirken. Problem: Auf unsere E-Mails hat kein Schwamm geantwortet.

Nicht verzagen, Trusty fragen! Ein Calisthenics Atronach hat sich bei uns gemeldet und uns den Tipp gegeben, doch mal mit der ausführenden Projektplanerin vom Grünflächenamt der Stadt zu sprechen. Es gab da seitens des beauftragten Planungsbüros aus Berlin nämlich einige fragwürdige Entscheidungen bezüglich der Calistehnics-Analage, die ebenfalls auf dem Zechengelände entstehen soll.

Wir haben uns dann telefonisch mit der sehr netten Planerin auseinandergesetzt und ihr erklärt, dass eine gute Parkour Anlage dann am nachhaltigsten ist, wenn sie richtig Spaß macht, viele verschiedene Bewegungsmöglichkeiten zulässt und dazu einlädt oft wieder zu kommen. Außerdem sollte sie sowohl für Knirpse, Parkour Pros bis hin zur Yamakasi Senior*in ansprechend sein. Die gute Frau hat uns daraufhin einen ersten Entwurf zugesendet und es wurde direkt klar, dass es sich leider nicht um eine Funktionalausschreibung handelt. Zum Verständnis: Bei einer Funktionalausschreibung wird den ausführenden Firmen nicht vorgegeben, wie genau eine Anlage am Ende auszusehen hat. Stattdessen wird (wie beim Youpoint geschehen) in der Ausschreibung erklärt, welche Funktionen die Anlage nach Bau zu erfüllen hat. Dadurch kommt auch eine größere Freiheit bei der Planung und anschließenden Entscheidung für oder gegen einen Entwurf zur Stande. Die Firma aus Berlin hat aber das endgültige Design quasi schon vorgeschrieben, wodurch wir nur die Änderung von Details anregen können.

Wir haben dann einen abgeänderten Entwurf gesendet, der vor allem mehr Mauern und bessere Relationen zwischen den Obstacles vorsieht. Auch wenn es verlockend ist, ist es nämlich eher kontraproduktiv, wenn soviele Stangen verbaut werden, dass man kaum noch Anlauffläche hat und immer die extra Packung Ibo mitnehmen muss, weil man sich an besagten Stangen ständig den Kopf anhaut.

Besonders viel wurde allerdings nicht von unserer Zeichnung übernommen. Aber letztlich hat Trusty dann dem finalen Entwurf nochmal einen telefonischen Feinschliff verpasst und wir sind gespannt, wann und wie die Anlage jetzt umgesetzt wird. Bis 2027 muss das Dingen nämlich stehen, damit der Oberbürgermeister dort seinen Swinggainer Full für die Sonntagsausgabe der Ruhr Nachrichten ziehen kann :-)

Wir halten euch über den weiteren Verlauf der Planung und der Bauarbeiten - sofern sie denn begonnen haben - auf den Laufenden!

NEWSTICKER

Hier findet ihr Infos zum Vereinsgeschehen in Kürze!

+++ Wir freuen uns, dass es mit Stefan Zimmer einen neuen Trendsportbeauftragten für die Stadt Dortmund gibt, mit dem wir zukünftig in Sachen Parkour Parks etc. zusammen arbeiten werden+++

+++ Leider hat die erste Ausschreibung für die Parkour- und Skateanlage hinter der Skatehalle aufgrund des zu geringen Budgets keine Interessenten angelockt. Laut dem letzten Stand soll jetzt das geplante Geld aufgestockt werden um ein weiteres Mal auszuschreiben. WIr halten euch auf den Laufenden +++

+++ Thalis hat sich in den Tuxido geschmissen und war beim Planungstreffen „Grüner Ring“. Auf dem ehemaligen Gelände der Westfalenhütte in der Nordstadt soll in den nächsten fünf Jahren ein Bürger*innen Park entstehen und da darf natürlich auch eine Parkour Anlage nicht fehlen. Nummern wurden ausgetauscht und wir bleiben im Gespräch mit den Verantwortlichen +++

+++ Wir planen im Winter 2023/Frühjahr 2024 einen Vereinsausflug nach Leuven, Belgien in die Hal5 Parkour Gym. Weitere Infos dazu folgen noch - wenn ihr interesse daran habt sprecht einfach Thorsten oder Thalis an +++

+++ Bei der letzten jährlichen Mitgliedervollversammlung wurden Serhiy zum Vereinsvorstand, Thorsten und Thalis zu Vorstandsmitgliedern und Miriam sowie Fabian zu Kassenwarten gewählt +++

SPOTCHECK 24

SPOTTED!

Eislaufhalle Wischlingen

PRO

- Ein neuer Spot! Vielen Dank an Erik fürs Finden und die Fotos :-)

- Gut für Prezis und Strides sowie Flowruns

- Direkt im Revierpark Wischlingen und daher gut kombinierbar mit den dortigen Spots und dem angrenzenden Schulkomplex

LOCATION

CONTRA

- Nehmt eine Bürste mit und passt auf euch auf, denn die Oberflächen sind etwas rutschig

- Im Sommer ist der Revierpark an Wochenenden sehr voll - für den speziellen Spot gibt es aber diesbezüglich noch keine Erfahrungswerte

- Ein anderer Spot hinten im Park (gelbe Mauern) wurde leider abgerissen

Eishalle Wischlingen, Höfkerstraße 12, 44149 Dortmund

Die Spotmap auf Instagram:

@parkourspotsdortmund

Guckst du?!

Was geht ab im Netz der Netze?!

Hier findet ihr ausgewählten Content rund um unseren Hopsersport oder Bewegungskünste im Allgemeinen. Lasst euch inspierieren, abschrecken, belehren oder einfach nur unterhalten... Check this out!

Okay ich mache an dieser Stelle Werbung für einen ganzen YT-Channel: Die Easy Life Crew kommt aus Aukland, New Zealand und besticht durch einen Mix aus diesem neuen Tricking PK-Style, komplexen Runs und highend Parkour Action. Die Videos haben zwar etwas Vlog Charakter, erinnern mich aber eher an Old School Skatereels und sind absolut sehenswert. Neben krassen Jumps überzeugen auch die wirklich coolen Spots. Wer hat Lust nach NZ zu traveln?

Ich weiß nicht wie oft ich dieses Video seit seinem erscheinen schon gesehen habe aber es wird nie old! Im Jahr 2009 schenkte Oleg Vorslav der Parkour Community ein Movement-Artpiece sondergleichen und begründete damit mal eben den Barstyle. Es ist mit den famous „Blue Bars“ auch 90% der Zeit nur ein Spot zu sehen. Aber Oleg holt das Maximum aus ihm heraus. Bisher ist meiner Meinung nach kein anderes Video und auch Niemand anderes an diese flowige und groovige Stimmung heran gekommen. Es ist halt „Out of Time“ :-)

URL: https://www.youtube.com/@easylifeparkour/videos URL: https://www.youtube.com/watch?v=G8qMB2K90ow

Origins Parkour Podcast

Origins Parkour sind die Veranstalter hinter der Sport Parkour League aus Vancouver. In ihrem Podcast Format STS reden Tom Coppola und Rene Scavington über Parkour, die Szene, Entwicklungen im Sport und vieles mehr. Teilweise sind das echt interessante Beiträge - vor allem da sich die Szene in Kanada und Nordamerika nochmal deutlich von denen hier in Europa unterscheidet (Stichwörter sind hier mangelhafte Healthcare und Parkour Gyms). Ihr findet die Podcasts auf ihrem Youtube Channel

Quelle: https://www.youtube.com/@originsparkour

Tricking lernen mit Kojo

Die Grenzen zwischen Tricking und Freerunning verschmelzen immer mehr - wie man z.B. am Style von Archie Aroyan und anderen erkennen kann. Wer interesse an Tricking Moves hat und die Basics progressiv und möglichst sicher lernen möchte, kann das beispielsweise mit Kojos Tricklab versuchen. Der Tricker Sam Kojo bietet auf seinem Youtube Channel schon ein paar gute Tutorials zu einigen bekannten Tricking Bewegungen wie Raiz, TD Raiz, Btwist, Gainer Flash, Aerial und weiteren an. Es gibt ausführliche Videos und Shorts für die Ungeduldigen. Wer Geld übrig hat, kann aber auch auf seiner Hompage für umgerechnet 17,43 € pro Monat auf einen umfangreichen Onlinekurs zugreifen.

https://www.youtube.com/@KojosTrickLab

https://kojostricklab.com/video-library

TrainingsMythen

Vor dem Training dehnen?

Vor jedem Training ist ein Aufwärmprogramm natürlich Pflicht, um den Körper auf die im Training kommende Belastung vorzubereiten und möglichen Verletzungen vorzubeugen. Neben verschiedenen Lauftechniken, Sprungvariationen und Gelenkmobilisation gibt es noch die Möglichkeit sich vor dem Training zu dehnen. Manch einer macht dies schon immer, manche nur ab und zu und manche nie. Die Gründe dafür sind die typischen zwei Gegensätze: „Ich dehne mich vorher im beweglicher zu sein“ vs. „Ich dehne mich vorher nicht um meine Kraftleistung zu erhalten“. Doch welcher der beiden Gründe ist nun der richtige?

Erst einmal müssen zwei Punkte klar unterschieden werden:

1. Welche Art von Training folgt nach dem Aufwärmprogramm?

Um den Rahmen nicht zu sprengen fokussiere ich mich hier ausschließlich auf die Sportart „Parkour“, in welcher es zwar verschiedene Trainingsformen gibt, die meisten jedoch einen Mix aus Kraftausdauer (hauptsächlich), Schnellkraft und Maximalkraft darstellen.

2. Welche Art von Dehnung wird im Aufwärmprogramm ausgeübt?

Um auch hier den Rahmen überschaubar zu halten beziehe ich mich nur auf die drei gängigsten Methoden: statisches Kurzzeitdehnen (<30 Sekunden), dynamisches Dehnen (langsames wippen) oder statisches Langzeitdehnen (>30 Sekunden).

Eine Empfehlung aus der Redaktion (Thalis):

Ich mache seit Anfang des Jahres das Beinprogramm für Front- und Middle Split von Monica Del Piano, einer fellow Freerunnerin aus Italien. Wenn man sich Monicas Movement ansieht, glaube ich, dass mehr Flexibilität vor allem mit Bewegungen wie dem Webster helfen. Ansonsten hilft es mir auch dabei, an Tagen, an denen ich nicht trainiere meine Beweglichkeit zu erhalten oder Stifness vorzubeugen. Es gibt natürlich auch eine Menge anderer großartiger Dehnideen auf YT, die ihr in euer individuelles Training integrieren könnt. Wenn ihr im Open Space seid könnt ihr euch auch Inspiration bei den Breaker*innen, Tricker*innen und Akrobat*innen holen - gegen die sind wir PK-Leute meiner Meinung nach im Durchschnitt nämlich eher hölzern und unbeweglich.

Um die Frage zu beantworten beginnen wir mit dem Argument gegen Dehnen vor dem Training. Der Forschungsstand hat hierzu ganz klare Fakten. Durch ausgiebiges statisches Langzeitdehnen können akut Leistungseinbußen der Maximalkraft von bis zu 4,5-28% und der Schnellkraft von bis zu 4,5-7,3% auftreten (vgl. Rubini 2007). Dies begründet die seit Jahren vorherrschende Meinung: vor dem Training kein dehnen. Das beide Kraftarten im Parkour wichtig sind, scheint es auf der Hand zu liegen sich nicht vor dem Training zu dehnen. Jedoch hat das Argument fürs Dehnen vor dem Training auch klare Vorteile: eine gesteigerte Beweglichkeit kann gerade im Parkour entscheidend sein. Also, entweder geht die erhaltene Leistungsfähigkeit ohne dehnen auf Kosten der gesteigerten Beweglichkeit mit dehnen oder umgekehrt.

Glücklicherweise muss man sich aber nicht mehr für eines der beiden Argumente entscheiden. Denn neue Studien zeigen, dass durch Kurzzeit- oder dynamisches Dehnen keine Leistungsminderungen zu erwarten sind. Zudem lassen sich die negativen Effekte des Langzeitdehnens durch aktivierende Übungen wie Sprünge oder Steigerungsläufe umkehren.

Daraus folgt, dass es nicht nötig ist beim Aufwärmen vollständig auf ein Dehnprogramm zu verzichten. Sogar die Langzeitdehnung, welche besonders die Beweglichkeit steigert, ist möglich, wenn danach aktivierende Übungen ausgeführt werden. Außerdem kann die Steigerung des Bewegungsumfangs die Sprungleistung noch verbessern.

Das ist ja wohl für jede*n Parkourathlet*in sehr reizvoll, oder?

Besucht uns doch auf unserer Homepage! Auf https://parkourdortmund.de/ findet ihr alles was ihr über den Verein wissen müsst.

Neben geschmeidigen Profilen von uns Gründersündern gibt es auch unsere Vereinssatzung für romantische Leseabende bei Kerzenschein, einen Mediabereich für bewegte und unbewegt Bilderchen, sowie alles Wissenswerte zu unseren verschiedenen Trainingsangeboten.

Hier erfahrt ihr auch alles über Aktionen, Jams und Veranstaltungen.

Außerdem könnt ihr euch über eine Mitgliedschaft bei uns informieren und uns über das Kontaktformular mit euren Plätzchenrezepten zuspammen :-P

Deine Vorteile:

Mitentscheiden, mitgestalten, mithopsen! Jetzt Mitglied werden!

„Practice Parkour savely. Always wear a helmet!“

- Zweite Skatepark Trainingszeit

- Mitsprache und Stimmrecht bei allen Vereinsangelegenheiten

- Exklusive Veranstaltungen, Ausflüge und Jams

- Exklusive Parkour Dortmund Clothing Line

- Informationen und Updates rund um Parkour in und um Dortmund

- Kostenlose Hopser News Ausgaben per E-Mail

- Engagier dich in Arbeitsgruppen zu Projekten und bring deine Ideen ein

Monatlicher Beitrag

Erwachsene: 5,00 €

Studierende: 4,00 €

Jugendliche/Kinder (ab 12 Jh.): 3,00 €

Jährlicher Beitrag

Erwachsene: 60,00 €

Studierende: 48,00 €

Jugendliche/Kinder (ab 12 Jh.): 36,00 €

Klingt interessant? Dann schau auf unserer Homepage vorbei! Dort findest du alles was du über die Mitgliedschaft wissen musst. Falls du noch Fragen hast, meld dich einfach!

https://parkourdortmund.de/

info@parkourdortmund.de

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