Porträt
Work-Shop. Robert Rüegg mit Musikern am Arbeiten in der Jazz-Schule Bern.
noch?» Bereits während des Aufenthalts im Spital entschied sein Chef Eugen Irniger aller dings, dass Rüegg seinen Job als Gitarrenlehrer an der Swiss Jazz School in Bern behalten soll. «Mir fiel ein Stein vom Herzen.» Handwerkliches Geschick Immer freitags reist Robert Rüegg mit S-Bahn, Zug und Tram von seinem Wohnort in Stäfa ZH nach Bern. Hier, in der Jazz-Schule, hat er ein kleines Zimmer zum Unterrichten, an den Wänden hängen Poster von B. B. King und Stan ley Jordan. Seinen Schülern bringt der Profi Pra xis und Theorie näher: «Hast du den Rhythmus dieses Songs herausgefunden? Spiel ihn doch mal vor!» Gemeinsam mit David Kaiser be trachtet er die Notenblätter von «Addicted Love». Der Schüler greift in die Saiten, spielt die Sechzehntel, tippt dabei mit dem Fuss den Takt. «Ganz genau.» Diese beiden Worte wird
Rüegg heute noch viele Male sagen. Sie sind seine Auszeichnung für richtige Antworten und gelungene Improvisationen. Fachbegriffe wie «Arpeggio» (ein Akkord, bei dem die Töne nicht gleichzeitig, sondern nacheinander erklingen) oder «mixolydische Tonleiter» (Halbton-Schritte statt Ganzton-Schritte zwi schen der sechsten und siebenten Stufe) fallen. Die Musiker sind vertieft in Noten und Klang farben.
« Wenn ich ein Solo spiele, erzähle ich eine Geschichte» Paraplegie, März 2012 |
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