Wenn ChatGPT das Motivationsschreiben verfasst
OST ● 23·02 N05
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Die künstliche Intelligenz (KI) beeinflusst den Bewerbungsprozess in allen Bereichen. Bewerbende nutzen KI-Instrumente, um ihre Bewerbungen zu optimieren. Personalabteilungen automatisieren ihre Rekrutierungsprozesse zunehmend mit KI. An der OST – Ostschweizer Fachhochschule lernen Teilnehmende des CAS Innovatives HR-Management, mit KI im Personalwesen umzugehen. Das Motivationsschreiben – eine Strapaze für jede Person, die länger auf Jobsuche ist. Satz für Satz quält man sich, bis am Ende ein Text steht, der oft aufgesetzt und unpersönlich wirkt. Ein Unternehmen in ein paar Zeilen von sich zu überzeugen, ist eine Herausforderung. Seit OpenAI letztes Jahr das Textgenerator-Tool ChatGPT lancierte, scheint plötzlich alles viel einfacher. Man fügt die Stellenbeschreibung und den Lebenslauf ein, füttert ChatGPT mit ein paar Fakten über das Unternehmen, und voilà: das perfekte Motivationsschreiben bereit für den Versand in nur wenigen Minuten. Doch ist es in der Realität so simpel?
Bewerbungsprozess wird einfacher und schneller «Ja», antwortet Lisa Marie Giermindl, Kursleiterin des CAS Innovatives HR-Management an der OST. ChatGPT schreibe schon heute überzeugende Motivationsschreiben, die versandfertig seien. Sie rät den Bewerbenden jedoch, diese höchstens als Vorlage zu nutzen und anzupassen. Anschreiben von ChatGPT fehle die Persönlichkeit. Diese ohne Anpassungen zu verschicken, kann schiefgehen. «Bei der Bewerbung für einen Studiengang einer Business School waren ungefähr 20 von 100 Motivationsschreiben fast identisch. Die Leitung